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Jürgen Becker
Franz Meurer
Martin Stankowski
VON WEGEN
NIX ZU MACHEN
Werkzeugkiste für Weltverbesserer
Mitarbeit Petra Metzger
Grafik Jochen Stankowski
Kiepenheuer & Witsch
Das Buch
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»Du bist Deutschland.« Klar. Doch wie kann man über seinen
Alltagskram hinaus etwas bewirken? Kann es sich unsere Gesellschaft
wirklich leisten, Menschen mit 50, 60, 70 Jahren Lebenserfahrung
den ganzen Tag »Mensch ärgere dich nicht« spielen zu lassen? Darf
es sein, dass viele Kinder noch nie im Zoo waren? An vielen Stellen
läuft die Entwicklung böse aus dem Ruder, und wir müssen etwas
tun. Vom illegalen Garten auf einem Brachgelände über den Shop,
der kostenlos Business-Kleidung an Hartz-IV-Empfänger verleiht, bis
zur rollenden Dorfkneipe. Solche Ideen liegen in der Luft. Oft klein,
unscheinbar, aber auch leicht umzusetzen. Dieses Buch soll Appetit
machen auf gute Taten, freche Veränderungen und neue Ideen.
Nicht aus karitativen Erwägungen, sondern mit der ganz egoistischen
Erkenntnis, dass Glück und Zufriedenheit entstehen, wenn man für
andere wichtig ist.
Sie lesen durchs Buch und denken: Huch!
Ist etwas schief gegangen?
Ich weiß nicht, wie viele Drogen der Layouter genommen hat,
aber das muss aufhören!
Der Grafiker Jochen Stankowski, Bruder von Martin, hat von Rewe
bis Merve prägnante Firmenlogos gestaltet oder visuelle Konzepte
entwickelt, die bis heute Bestand haben.
Bei der Arbeit an unserem Manuskript aber kam Ihm die Idee, dass ein
Buch der Veränderungen selber etwas verändern kann, dass ein solcher
Werkzeugkasten auch ein ungewöhnliches Layout braucht. Der Leser
soll stutzen, fragen, nachdenken und sich wundern. Veränderungen
brauchen auch Veränderungen im Leseangebot. So entstand ein Buch
mit Illustrationen als Kombination von Schrift und Form.
Wir freuen uns diebisch und danken für die Überraschung auf jeder
Seite.
Die Autoren
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Martin Stankowski
Franz Meurer
Jürgen Becker
Die Autoren
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Jürgen Becker erklärt als Kabarettist die Welt und unterstützt en-
gagierte Projekte. Veröffentlichungen u. a.: »Biotop für Bekloppte«
(1995), »Da wissen Sie mehr als ich« (2004), »Religion ist, wenn man
trotzdem stirbt« (2008), mit Dietmar Jacobs und Martin Stankowski
»Der 3. Bildungsweg« (2010). www.juergen-becker-kabarettist.de
Franz Meurer entwickelt als katholischer Pfarrer im Kölner Arbei-
terstadtteil Höhenberg-Vingst ein umfangreiches Netzwerk, das die
Lebensqualität spürbar erhöht. Sein Motto: »Wir essen das Brot, aber
wir leben vom Glanz«. Veröffentlichungen: »Ort Macht Heil« (2007),
»Wenn nicht hier, wo sonst? Kirche gründlich anders« (2011).
Martin Stankowski, Journalist, beobachtet und organisiert politische
und soziale Netzwerke. Veröffentlichungen u. a.: »Köln – der andere
Stadtführer « (9. Aufl. 2012), »Wir Rheinländer von A-Z« (2006), »Dar-
um ist es am Rhein so schön« (2009), mit Jürgen Becker und Dietmar
Jacobs »Der 3. Bildungsweg« (2010). www.martin-stankowski.de
Petra Metzger, ist Autorin, befasst sich in Ausstellungen und
Publikationen mit Kunst- und Kulturgeschichte und produziert
Hörbücher. Veröffentlichungen u.a.: »Karneval instandbesetzt? 25
Jahre Stunksitzung«, Mitarbeit »Köln – der andere Stadtführer«.
Jochen Stankowski, Grafiker, Maler, Galerist, Drucker und Fotograf,
lebt und arbeitet in Dresden. Veröffentlichungen u.a.: »Zeichen.
Angewandte Ästhetik«, »Durch die Augen in den Sinn. Aspekte
visueller Wahrnehmung«. www.atelier-stankowski.de
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Vorwort
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»Frage nicht, was du für dein Land tun kannst,
sondern: Was kann dein Land für dich tun?«
Diese Umkehrung des berühmten Kennedy-Bonmots war jahrelang
der Soundtrack bundesdeutscher Gemütlichkeit. Wenn es Probleme
gab, hörte man: »Da sinnse ja dran!« Und wenn sie nicht dran waren:
»Die machen ja sowieso, was sie wollen!« Dabei schossen die 68er die
verstaubte Adenauerrepublik einst sturmreif für die überfällige Mo-
dernisierung. Ihre antikapitalistischen Visionen aber blieben unerfüllt.
»Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!«, mahnte Helmut Schmidt.
Das taten die 68er nicht, aber viele retteten sich in einen unpolitischen
Zynismus, der heute von Harald Schmidt am besten repräsentiert
wird. Doch nun scheint diese Ära zu enden.
Stuttgart 21 sei nicht zurückzunehmen, da es durch alle demokrati-
schen Instanzen gegangen sei, hieß es. Gleichzeitig aber wurden die
Gesetze von Rot-Grün zum Ende der AKW-Laufzeiten ausgehebelt,
obwohl sie auch durch alle demokratischen Instanzen gegangen wa-
ren. Die Wähler fühlen sich verarscht, und plötzlich gibt es sie wieder:
Straßen voller Demonstranten, Wasserwerfer und Politiker, die vieles
falsch machen. Und dann doch – dank dem Druck der Straße – auch
manches richtig.
Die Energiewende ist beschlossen, doch auf anderen Gebieten
dampft es gehörig: Jedes sechste Kind lebt in Armut, in Berlin schon
jedes dritte. Viele verwahrlosen, kommen hungrig in die Schule. Wer
reagiert? Es sind engagierte Bürger, die eingreifen. Bernd Siggelkow,
einst Pfarrer einer evangelischen Freikirche, gründet mit vielen, zupa-
ckenden »Zivilisten« die Arche. Hier bekommen Kinder, was ihnen
fehlt: eine warme Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe, Zuwendung. In Berlin,
Potsdam, Hamburg, Göttingen, Leipzig, Düsseldorf, Köln, Meißen,
Frankfurt, München werden »Archen« eröffnet und können sich vor
Andrang kaum retten. Die Politik reagiert reserviert auf die private In-
itiative gegen den Hunger, den es ja angeblich gar nicht gibt. Und An-
gela Merkel lobte jüngst Siggelkow als Vorbild für unser Land. Dieser
freute sich zwar über die Lorbeeren, doch hätte er die Blumen eigent-
lich zurückweisen müssen. Schließlich fruchtet sein Engagement nur
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deswegen so überwältigend, weil die Politik so schändlich versagt. Es
ist richtig, die Zahl der Schulen steigt allmählich, die ein warmes Mit-
tagessen anbieten, doch melden auch immer mehr Eltern ihre Kinder
ab, um selbst die zwei Euro für die Mensa zu sparen. In Skandinavien
und vielen anderen Ländern ist die warme Mahlzeit umsonst, sogar in
Russland. Warum schafft das reiche Deutschland das nicht?
Es ist kein Wunder, dass viele Beispiele der gesellschaftlichen Inter-
vention in diesem Buch und fast alle Ansätze von Selbstorganisation
aus gesellschaftlichen Krisen geboren sind. Sie versuchen, soziale und
kulturelle Zusammenhänge neu zu erfinden, sie wollen als kooperative
Form Gesellschaft neu erfinden. Solche – von dem Soziologen Oskar
Negt so genannte – »Gemeinwesen-Arbeitsplätze« stehen aber auch in
einem gewissen Dilemma: Die stellen Teile des »Systems«, mindestens
seinen Anspruch, infrage, tragen gleichzeitig aber zum Funktionieren
bei. Aber ein Widerspruch, der auszuhalten ist, solange es um Men-
schen mit Fleisch und Blut geht.
Manche reagieren darauf zynisch. Aber ihr Zynismus hat ein Ende –
nur die Wurst hat zwei, und um die geht es. Dieses Buch soll Appe-
tit machen auf kleine und große Verbesserungen. In Schulen, in der
Nachbarschaft, auf dem Marktplatz, in der Stadt und auf dem Land.
Bis die Sprüche sich nicht mehr auf die Politiker, sondern auf die
Bürger beziehen: »Da sinnse ja dran« und »Die machen sowieso, was
sie wollen!«.
Natürlich kennen wir die »Gutmenschen«, wie sie abschätzig charak-
terisiert werden, weil man ihr Engagement als persönliche An- und
Überforderung begreift. Deshalb sind die Vorschläge in diesem Buch
quasi Muster, Muster für persönliches Handeln, für gesellschaftliche
Intervention. Alle haben wir danach ausgewählt, dass sie überschaubar
bleiben, dass sie begrenzbar sind und vor allem, dass der Gutmensch
selber etwas davon hat, dass er gewinnt an Lebensgenuss, Anerken-
nung und Zufriedenheit. Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass Ge-
sellschaften besser funktionieren, wenn die Menschen gleicher sind,
dass Altruismus auch die Zufriedenheit fördert und dass glückliche
Communitys eine höhere Lebenserwartung, geringere Kindersterb-
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lichkeit, weniger dicke Menschen und eine geringere Selbstmordrate
aufweisen. Krasse Gesellschaftsunterschiede mindern die Lebensqua-
lität, und zwar für Arme wie Reiche gleichermaßen. Allein das belegt
schon, dass die Klassengesellschaft out ist – für manche sogar eine
anthropologische Gegebenheit, denn die Fähigkeit zur Kooperation,
zum Teilen und die Lust, Fähigkeiten weiterzugeben, gehört zu den
Grundfähigkeiten des Menschen, die ihm erst als Konformitätsnorm
aberzogen werden.
Die Berliner Schriftstellerin Elke Schmitter hat diese Menschen bei der
Verleihung des taz-Panter-Preises sehr genau beschrieben, als »Men-
schen zwischen Himmel und Erde, die Zeit, Gedanken und Leben-
digkeit investieren in etwas, das größer ist als sie selbst und als ihr
Alltag zwischen Bioladen und Steuererklärung, Schulpflicht, Büro und
Balkon. Ich nehme an, die meisten von uns wollen auch so sein und
schaffen es doch nur sporadisch. Da ist es gut, wenn man Menschen
sieht, die ein altruistisches bisschen anders sind und doch einigerma-
ßen normal. Von denen man nicht in Geschichtsbüchern liest, wenn
sie schon gestorben sind. Sondern von denen man lernen kann, solan-
ge sie leben und tun, was sie sich in den Kopf gesetzt haben. Oder was
aus dem Herzen kommt.«
Dieses Buch ist 2007 zum ersten Mal erschienen und hat in der Zwi-
schenzeit zehn Auflagen erlebt. 4 Jahre später machen nicht nur wir
neue Erfahrungen. Aktuelle Initiativen, der Druck der Antiatombe-
wegung bis zur Energiewende, Stuttgart 21, Bürgerbegehren und Bür-
gerentscheide, eine Fülle von Literatur zur sozialen Intervention, die
Leidenschaft, mit der das Pamphlet des französisches Widerstands-
kämpfers Stéphane Hessel »Empört Euch!« gerade in Deutschland dis-
kutiert wird – alles das zusammengenommen, haben wir fast die Hälf-
te der Beispiele ausgetauscht und ganz neue Erfahrungen und Modelle
aufgenommen. War die Leitlinie bei dem ersten Buch, die Möglichkeit
individuellen Handelns in die Gesellschaft hinein, geht es bei den neu-
en Erfahrungen häufiger um kollektive Formen, gemeinschaftliche
Erfahrungen. Denn dabei haben wir selbst am meisten profitiert.
Jürgen Becker
Franz Meurer
Martin Stankowski
Elf Tipps für Aktionswillige
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1. Ängstlich?
Keine Sorge: Sie sind
damit nicht allein.
2.. Zu schwach?
Gesellig
ist man stark.
3. Gelangweilt?
Engagement ist
vergnüglich und
unterhaltsam.
4. Egoistisch?
Helfen bringt die
meiste narzisstische
Befriedigung.
5. Prinzipiell
unengagiert?
Kann sich leicht ändern.
6. Egozentrisch?
Kluge Weltverbesserer
wurden alle berühmt.
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11. Optimistisch?
Kein Problem,
weiter so.
9. Lieber asozial?
Dann aber radikal,
zumindest subversiv.
10. Überheblich?
Schlecht für den Rücken –
Handeln lindert die
Schmerzen.
8. Phlegmatisch?
Handeln belebt und
schafft Interessen.
7. Profit-interessiert?
Sie gewinnen Ansehen,
Zeit, Freunde, Lernerfolge
und eine gesteigerte
Selbstwahrnehmung.
(Tipps der Studierenden der Köln
International School of Design, die die erste
Ausgabe dieses Buches gestaltet hatten.)
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Schen
»Ultra posse nemo tenetur –
Über seine Möglichkeiten hinaus
ist niemand verpflichtet.«
(Augustinus)
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»Gutes tun, ohne eine
Gegenleistung zu erwarten,
ist im Kapitalismus subversiv.«
(Sven Lindholm, Regisseur)
»Darf ich Ihnen das
auf meine Kosten
überreichen?«
(Hanns Dieter Hüsch)
ken
Womit bezahlen?
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Der russische Dichter Leo Tolstoi erzählt von einem reichen Men-
schen, der alles hatte und das im Überfluss. Einen Leibkoch, einen Bo-
dyguard, viele Dienerinnen und Diener. Natürlich ein Schloss und an-
dere Immobilien. Einen Fuhrpark mit Nobelkarossen. Er hatte sogar
einen eigenen Leibarzt und deshalb vor nichts und gar nichts Angst.
Außer … vor dem Tod. Als es ans Sterben ging, befahl er seinem
Lieblingsdiener: Leg mir von meinen hundert Säcken Gold den
dicksten in den Sarg. Ich will nicht ohne Geld in den Himmel!
Gesagt, getan. Als der Reiche im Himmel ankam, setzte er
sich sogleich auf die nächste Wolke. Noch nie hatte er
einen so schweren Sack getragen. Er war ganz außer
Atem. Und er verspürte Hunger. Wie er sich so
umsah, erblickte er auf der übernächsten Wolke
eine Leuchtreklame: »Restaurant zu den sie-
ben Engeln«. Als er näher kam, fühlte er
sich in seinem Lebensentwurf auch im
Himmel bestätigt. Unter der Rekla-
me war ein kleines Schild ange-
bracht: »Einheitspreis für jede
Mahlzeit: eine Kopeke«!
(Die Geschichte stammt
ja aus Russland!) Ja,
dachte er, da habe
ich mit meinem
Kapital für die Ewig-
keit ausgesorgt! Das Re-
staurant ging mit der Zeit,
Der Rest
ist Trinkgeld.
es war ein Selbstbedienungs-
restaurant. Der Reiche legte auf
Teller und Tablett, was ihm zusagte.
»Eine Kopeke bitte«, sagte der Engel an
der Kasse. »Hier hast du zehn Kopeken«,
sagte der reiche Mensch, »der Rest ist Trink-
geld, ich kann es mir ja leisten.« – »Iswenitje«, sag-
te der Engel, »excuse me, pardon, Entschuldigung!
Wusstest du denn nicht, dass man im Himmel nur mit
dem bezahlen kann, was man auf der Erde verschenkt hat?!«
Doppelter Espresso
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Der Kölner Gastronom Gigi Campi erzählte von folgender Idee
aus einer sizilianischen Kleinstadt, die vielleicht auch bei uns
umsetzbar ist. Dort ist es noch üblich, einen zweiten
Espresso zu bezahlen, auch wenn man nur einen
getrunken hat. Der zweite ist für einen, der ihn
sich nicht leisten kann. Der Wirt notiert
die Kaffeespenden, und Menschen, die
gerade klamm sind, können dann je-
derzeit zu ihm ins Café kommen
und gemütlich einen Frei-
Espresso schlürfen. Alle
freut’s: Der Wirt hat
mehr Umsatz, der
Gast ein besse-
res Gefühl
und der
Mittellose
ein Stück
gesellschaft-
liches Leben
zurück. Und
die Tasse Kaffee
nicht zu vergessen!
Kultur drinnen und draußen
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Es gibt Benefizveranstaltungen, die vor zahlendem Publikum statt-
finden, mit dem Ziel, Gelder einzusammeln, von denen irgendwo
Menschen gesättigt oder Defizite gemildert werden. So funktioniert
es draußen. Drinnen – gemeint ist hier: hinter den Mauern von Jus-
tizvollzugsanstalten – zahlen die Besucher nicht, und der Benefit liegt
im Stillen ihres kulturellen Hungers. Als Projekt des Kunst- und Li-
teraturvereins wurde 2009 die Initiative »Kultur hinter Mauern« in
Dortmund gegründet, die Lesungen, Kabarett, Bandauftritte, Aus-
stellungen, Theateraufführungen, Sänger und Chöre in Haftanstalten
vermittelt. Doch das ehrenamtliche Engagement für die Aus- bzw.
Eingeschlossenen hat für die Beteiligten wie etwa Helga Römer, die
Geschäftsführerin, eine weitaus längere Tradition. Sie arbeitete schon
1986 in der Dortmunder Gefangeneninitiative »Buchfernleihe für
Gefangene« mit. Ihr wurde die Organisation kultureller Angebote
angegliedert, die Perspektiven eröffnen und die Insassen mit dem Le-
ben in Freiheit verbinden soll. Im ersten Jahr traten vorrangig Bands
auf. In Dortmund spielte eine Popband; in Schwerte ein Jazztrio.
In Köln gab es eine Mischung aus Comedy und Travestie. Weitere
Künstler, darunter namhafte Kabarettisten wie Wilfried Schmickler,
haben ihre unentgeltliche Unterstützung zugesagt, den eintönigen
Gefängnisalltag zu beleben. Auch die Zahl der Auftrittsorte hat sich
ausgeweitet und reicht mittlerweile von Essen und Duisburg über
Bochum bis Willich.
Gegen die Langeweile und pro Bildung kommen auch Zeitungen zum
Einsatz. Die Vermittlung erfolgt über den Berliner Verein »Freiabon-
nements für Gefangene e.V.«, der seit 1985 Menschen in Haft kos-
tenlos Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung stellt. Gefangene
haben dort die Möglichkeit, Lesewünsche anzumelden, die je nach
Spendenlage erfüllt werden. Die Erfahrung zeigt, dass mit einer Zei-
tung fünf bis zehn Gefangene erreicht werden, da die gelesenen Blät-
ter weitergereicht werden. Hoch im Kurs stehen Tageszeitungen, aber
auch Nachrichtenmagazine, Sportzeitungen und fremdsprachige Me-
dien, die den Kontakt zur Außenwelt aufrechterhalten und sich damit
im Hinblick auf die Resozialisierung positiv auswirken.