August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Das große Lesebuch
Herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold
Fischer e-books
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
Originalausgabe
Covergestaltung: bilekjaeger, Stuttgart
Coverabbildung: C. Hoffmeister nach E.Fröhlich,»Portrait Hoffmann von Fallersleben«, 1841 ©akg-images
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2011
Unsere Adresse im Internet:
www.fischerverlage.de
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
ISBN 978-3-10-401889-8
Siehe Ristretto storico della vita e prodigiose gesta del Beato Francesco di Girolamo della Comp. di Gesu. Roma 1816.
Im Jahre 1776 schrieb der Dichter des Götz und Egmont das Denkmal Ulrichs von Hutten und in demselben Jahre trat er in herzoglich Weimarische Dienste und 1782 ward er Herr von. Das Denkmal Huttens steht nur in der Himburgschen Ausgabe von G.s. Schriften.
Bei dem Pastor in Heddingshausen (Kreis Brilon), einem sehr liebenswürdigen gelehrten Mann fand ich eine Handschrift des Heldenbuchs v. Jahre 1442.
Hoffmann veröffentlichte diesen Brief noch in demselben Jahre in Oken’s Isis (Jahrg. 1818. Spalte 1764–1766) unter Nennung seines Namens. In demselben Jahrgang der Isis sind auch Hoffmannsche Epigramme, jedoch anonym, mitgeteilt (vgl. unten S. 69 und 70). Diese beiden Veröffentlichungen sind die einzigen des Jahres 1818 und überhaupt die ersten, welche aus Hoffmanns Feder geflossen sind.
In den ›Bonner Burschenliedern‹ teilt Hoffmann zwei eigene Lieder, die kurz vorher in Bonn entstanden sind, unter dem Pseudonym ›P. Siebel‹ mit. Es sind die Lieder Nr. 7. S. 18–20. ›Was flimmert wie goldene Sterne‹ – und Nr. 39. S. 211–213: ›Wo die Berge sich heben im Sonnenlicht‹. Das letztere Lied ist in die Ges. W. (Bd. III. S. 31–33) aufgenommen. Schon Goedeke schreibt beide Lieder Hoffmann zu (Grundriß zur Gesch. d. Deutschen Dichtung. Bd. III. S. 261) und erklärt das Pseudonym richtig als ›Poet Siebel.‹ Hoffmann führte nämlich unter seinen Bonner Studiengenossen den Spitznamen. ›Der Poet‹. (…) Genaueres giebt J. M. Wagner in einem Nachtrag zu seiner bibliographischen Schrift über Hoffmann (Petzholdt’s Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekswissenschaft. 1870. April. S. 107. 108 – von uns mitgeteilt in den Ges. W. Bd. III. S. 283. Anm. 6).
Die Gretchenlieder finden sich in dem ersten Abschnitte der ›Lieder und Romanzen‹ (S. 1–42; 29 Gedichte), aus welchem eine Auswahl von 23 Gedichten in die Ges. W. aufgenommen ist (Bd. I. S. 175–192; vgl. ebenda S. 397. Anm. 45). Doch enthält dieser Abschnitt nicht nur Lieder an Gretchen; 2 Gedichte liegen vor der Bonner Zeit (Nr. 3. 20); einige Lieder gelten Henriette von Schwachenberg, die Hoffmann zu Anfang April 1820 kennen lernte. Die Trennung zwischen den Liedern an Gretchen und Henriette läßt sich nicht vollständig durchführen. Durch das Vorkommen des Namens sind als Gretchenlieder bezeugt Nr. 2. 6. 7. 10. 11. 18; diejenigen anderen Lieder, die nachweislich vor des Dichters Bekanntschaft mit Henriette entstanden sind, dürfen wohl ebenfalls auf Gretchen bezogen werden.
S. die zusammengestellten Acten im 3. Hefte der ›Geschichte der geheimen Verbindungen der neuesten Zeit‹ (Lpz. Barth 1831).
Aus den ›Liedern und Romanzen‹ ist der größte Teil der Liebeslieder in die Ges. W. aufgenommen (…), dagegen sind von den Romanzen nur einige Proben mitgeteilt (vgl. Ges. W. Bd. III S. 255–260 u. S. 299 Anm. 59).
2.–4. Februar 29.
Gedruckt in meiner Monatschrift von und für Schlesien 1829. S. 394–403.
Fundgruben für Geschichte deutscher Sprache und Litteratur herausgegeben von Dr. Heinrich Hoffmann. 1. Theil. Breslau. 1830. bei Grass, Barth u. C. 8°. VIII. 400 SS.
Frau von Winterfeld, Gattin des mehrfach erwähnten Oberlandesgerichts-Rathes Carl von Winterfeld.
Kalitte brandenburgisch der Schmetterling.
Davida von Thümen. Näheres s. die Nachträge.
Ges. W. Bd. I. S. 226ff. und S. 400. Anm. 56.
Dieselben sind in die Ges. W. nicht aufgenommen. Sie sind von H. veröffentlicht in der Brockhaus’schen Ausgabe seiner ›Gedichte‹. (Leipzig. 1834. Erstes Bändchen. S. 259–290).
Vocabularius latino-teutonicus sec. XI. in Haupt’s Zeitschrift. 3. Bd. S. 368–381.
De cognitione metri in den Altd. Blättern. 1. Bd. S. 212–215.
Buch der Liebe von Hoffmann von Fallersleben. Breslau bei Georg Philipp Aderholz. 1836. 8°. 96 SS. – vgl. Ges. W. Bd. I. S. 249–311.
Die deutsche Philologie im Grundriss. Ein Leitfaden zu Vorlesungen von Dr. Heinrich Hoffmann. (Breslau. Aderholz 1836. 8°. XXXXII und 239 SS.), dem Geheimerath Dr.Johannes Schulze gewidmet.
Ges. W. Bd. I. S. 313–316 und S. 402. Anm. 67.
›Warum soll ich nicht singen‹ – Ges. W. Bd. I. S. 42.
Ges. W. Bd. I. S. 33.
Hoffmann reichte dem Minister ein außerordentlich umfangreiches Aktenstück ein. In demselben spricht er mit einem Freimut, welcher bei Berücksichtigung seiner Amtsstellung zum mindesten sehr kühn zu nennen ist, über die Verhältnisse an der Breslauer Bibliothek. Er tadelt die Übelstände, welche sich in der Verwaltung eingeschlichen haben, beschwert sich über die willkürliche Behandlung, die ihm seitens seiner Vorgesetzten zu Teil wird, und bittet das Ministerium um Festsetzung einer Geschäftsordnung für das gesammte Beamtenpersonal der Bibliothek, damit er nicht weiter Willkürlichkeiten ausgesetzt sei.
Der zweite Theil der ›Fundgruben‹ erschien auch unter dem Titel: ›Iter Austriacum. Altdeutsche Gedichte grösstentheils aus österr. Bibliotheken. Herausgegeben von Hoffmann von Fallersleben.‹ (Breslau. G. P. Aderholz. 1837. 8°. 339 SS.) – P.V. der Horae belgicae hatte auch den Titel: ›Lantsloot ende die scone Sandrijn. Renout van Montalbaen.‹ (Breslau. 1837. 8°. 127 S.).
Ges. W. Bd. VI. S. 12–14.
Ges. W. Bd. IV. S. 3. 4.
Hattemer’s Arbeit erschien unter dem Titel: Denkmahle des Mittelalters. St. Gallen’s altteutsche Sprachschätze. Gesammelt und herausgegeben von H. Hattemer. 1.–3. Bd. St. Gallen. 1844–49. 8°. – Hoffmann und Hattemer nahmen gegenseitig an ihrem Leben und Wirken den innigsten Anteil. Durch einen Zufall geriet der Verkehr beider Männer ins Stocken: ein Brief Hattemer’s ging verloren und kam erst nach 22 Jahren in Hoffmanns Hände. Inzwischen war Hattemer längst gestorben. Doch widmet Hoffmann am Schlusse dieses 3. Bandes von ›Mein Leben‹ dem Freunde einen warmen Nachruf, auf dessen Wiedergabe wir verzichten müssen.
Th. 1. S. 182–185; vgl. Ges. W. Bd. IV. S. 97–99.
Ges. W. Bd. III. S. 237.
Ges. W. Bd. III. S. 53 und S. 284. Anm. 8.
Hoffmann teilt den Briefwechsel hier viel ausführlicher mit; wir beschränken uns auf die Wiedergabe des Wichtigsten, wobei allerdings mancher für die damaligen Zeitverhältnisse bemerkenswerte Zug verloren geht.
Wie gern ich damals wie immer dort war, giebt noch mein Abschiedslied vom 28. April kund: ›So leb nun wohl, du friedlich Thal!‹ H. – vgl. Ges. W. Bd. VI. S. 17.
›Es war ein langes schönes Träumen‹ – Ges. W. Bd. VI. S. 18.
Ges. W. Bd. IV. S. 51. 59.
Ges. W. Bd. I. S. 317–322.
Ges. W. Bd. IV. S. 103. 276. 228.
Ges. W. Bd. III. S. 233. Bd. IV. S. 277. 275. 276.
Eine ausführliche Schilderung dieser Welckerfeier findet sich in dem Buche: ›Die Hamburger Turnerschaft von 1816, von ihrer Begründung bis zur Gegenwart. Verfaßt von Carl Schneider.‹ (Hamburg. 1891. S. 50. 51.).
›Frühling 1842‹ im Feuilleton der Köln. Zeitung.
Ges. W. Bd. IV. 248.
Sprecher Dr.Kaiser.
Ges. W. Bd. IV. S. 270.
Von Robert Blum.
Heinrich Laube.
Dr.Kaiser.
Darüber ist später noch oft gescherzt worden, selbst in thüringischen Blättern. Herr Ludwig Westrum hat daraus eine ganze Geschichte gemacht und in Versen zum Besten gegeben im Dorfbarbier 1865. Nr. 49. vom 2. December.
Ges. W. Bd. IV. S. 203.
Ges. W. Bd. IV. S. 7. 8.
Gustav Schwetschke’s ausgewählte Schriften (Halle. 1864.) S. 26–29.
Ges. W. Bd. IV. S. 256.
Für diesen Abend dichtete Hoffmann ein Commerslied; vgl. Ges. W. Bd. III. S. 58 und S. 284. Anm. 11.
Ges. W. Bd. IV. S. IV. S. 217–284 und S. 361. Anm. 54.
Ges. W. Bd. II. S. 117.
Ges. W. Bd. I. S. 57. 58.
Hoffmann dankte mit einem Liede: Ges. W. Bd. VI. S. 31.
›Und wieder hatt’ es mich getrieben‹ – Ges. W. Bd. I. S. 58. 59. – In Musik gesetzt von ›E. H. z. S.‹ (Ernst Herzog zu Sachsen-Coburg.) Lpz. Breitkopf u. Härtel.
Ges. W. Bd. III. S. 234 und Bd. IV. S. 310–313.
Henriette von Schwachenberg, Hoffmanns erste Liebe.
Ges. W. Bd. IV. S. 301.
Ein Glaubensbekenntniß. Zeitgedichte von Ferdinand Freiligrath. Mainz, Victor von Zabern. 1844. S. 307–314.
Über H.v.F. und Freiligrath vgl. Ges. W. Bd. VI. S. 352.
Hoffmann läßt hier eine Anzahl Aeußerungen der Presse aus jenen Tagen (besonders der Kölnischen Zeitung) folgen: fast überall wurde das Verfahren der Gebrüder Grimm gemißbilligt und besonders im Hinblick auf die eigene Vergangenheit beider mit mehr oder weniger scharfen Worten verurteilt.
Meyen erzählt die nähere Veranlassung seiner Bestrafung, in der Berliner Reform vom 11. Januar 1862.
Ges. W. Bd. IV. S. 320.
›Maiglockchen läutet in dem Thal‹. – Ges. W. Bd. II, S. 329.
Ges. W. Bd. IV. S. 347. 348.
Verehrter Herr!
Nehmen Sie gütigst das beikommende Buch als späte, wenn auch hoffentlich nicht zu späte, Antwort auf den freundlichen Brief an, den Sie mir vor zwei Jahren zu schreiben die Gewogenheit hatten. Ich denke, daß er sich seinem ganzen Inhalte nach durch das ›Glaubensbekenntniß‹ erledigt findet, und unterlasse drum alle weiteren Auseinandersetzungen und Commentare. Ich denke, wir verstehen uns!
Eine Bitte hab’ ich Ihnen aber noch vorzutragen. Die nämlich, daß Sie sich veranlaßt finden möchten, meiner guten Schwiegermutter einige Worte der Erläuterung und des Trostes zu sagen, wenn sie sich, wie ich vermuthe, über diese meine jüngsten Gedichte mehr oder weniger entsetzen sollte. Suchen Sie ihr die Überzeugung mitzutheilen, daß das Volk mehr zu bedeuten hat, als die Fürsten; daß das ›Glaubensbekenntniß‹ ein aus innerem Drange hervorgegangenes Werk, daß es eine Nothwendigkeit ist, der ich ohne Widerstreben folgen mußte. Ein klares, verständiges Wort eines dritten wird hier mehr und besser wirken, als alle directe schriftliche Auseinandersetzung von meiner eignen Hand. Ich verlasse mich drum vertrauensvoll auf Ihre Güte, und danke Ihnen im Voraus herzlich für Alles!
Mit den freundschaftlichsten Grüßen, auch von meiner Frau,
treu ergeben
F. Freiligrath.
Mainz, 18. August 1844.
Ges. W. Bd. VI. S. 33. 34.
Refrain des Liedes ›Ja, ihr habt es denn endlich vollendet‹ – Ges. W. Bd. IV. S. 297. 298.
Diesem Anlaß entstammt das Gedicht: ›Lorbeern, Myrthen und Oliven‹. – Ges. W. Bd. V. S. 49. 50.
Vgl. das Gedicht: Ges. W. Bd. V. S. 57.
Vgl. Ges. W. Bd. IV. S. 332–349 und S. 367. Anm. 77.
Valentini giebt folgende Erklärung: Spezie di zuccherini, di sapore acutissimo, composti principalmente collo spirito di canella, garofano e simili detti diavolini.
Vgl. Ges. W. Bd. V. S. 40–72 und S. 330ff. Anm. 9.
Ges. W. Bd. IV. S. 310–313. Bd. V. S. 21. 22.
Ges. W. Bd. IV. S. 310–313. Bd. V. S. 21. 22.
Eine Sammlung Gedichte unter diesem Titel ist weder im Druck erschienen, noch handschriftlich im Nachlasse erhalten.
Ges. W. Bd. III. S. 88.
Johanna Kapp widmete er die 1847–1849 entstandenen Johanna-Lieder, daraus in diesem Band S. XXX
Ges. W. Bd. III. S. 104.
Ges. W. Bd. VI. S. 42. 43.
Ges. W. Bd. V. S. 117–119 und S. 346. Anm. 29. Diese Gedichte sind auch Dingelstedt anonym zugeschickt worden; vgl. Rodenberg: Franz Dingelstedt. Blätter aus seinem Nachlaß. Berlin. 1891. Bd. II. S. 1. 2.
Vgl. Johannalieder. Ges. W. Bd. I. S. 323ff. und S. 403. Anm. 71.
Ges. W. Bd. VI. S. 45. 46.
Es erschien unter dem Titel: ›Ilius Pamphilius und die Ambrosia. Von Bettina Arnim. 1. 2. Bd. Berlin. 1848. Expedition des v. Arnim’schen Verlags.‹ Es fand nicht den Beifall im Publicum, welchen Bettinas Freunde erwartet hatten. Vgl. Blätter für lit. Unterhaltung 1849. S. 14. 15. und daselbst 1848. S. 1331. den Auszug aus dem Athenaeum.
Die Vorrede ist nie gedruckt und auch wohl nie geschrieben worden.
Arlikona.
Gedruckt in: Deutsches Volksgesangbuch von H.v.F. (Lpz. Engelmann. 1848) Nr. 177 mit der Volksweise eines Liedes, das also beginnt: ›Zufriedenheit ist mein Vergnügen.‹
Ges. W. Bd. IV. S. 254. 255.
Die ›Spitzkugeln‹ sind in die Ges. W. noch nicht aufgenommen, sondern für einen beabsichtigten 9. Band zurückgelegt.
Damals entstanden die ›Idalieder‹. Ges. W. Bd. II. S. 3–5 und S. 394. Anm. 1.
Ges. W. Bd. II. S. 6–8 und S. 394. Anm. 2.
Die Johannalieder stehen nach einer neuen, vom Dichter später getroffenen Anordnung in Ges. W. Bd. I. S. 323–388 (vgl. ebenda S. 403. Anm. 71.)
›Wenn dich mein Arm so fest umschlungen hält‹ – Ges. W. Bd. I. S. 104.
Ges. W. Bd. III. S. 60–68 und S. 285 Anm. 12.
Bisher in die Ges. W. noch nicht aufgenommen, sondern für einen neunten Band zurückgelegt.
Ges. W. Bd. I. S. 105.
Uhland’s Volkslieder. 1. Bd. S. 784–794.
›Kein König gab mir einen Orden‹ – Ges. W. Bd. I. S. 106.
Diese Ausweisung gab H. Veranlassung zu dem Gedicht. ›In des Sommers milden Tagen‹ – Ges. W. Bd. V. S. 153.
De la Fondation-Goethe à Weimar. Lpz. Brockhaus 1851. 162 SS. Vgl. Blätter für lit. Unterhaltung 1851. S. 497–501.
»Vaer wel, vaer wel, mijn soete lief« – Horae belgicae. P. II. 1833. S. 155. 156.
H. faßte diese Sammlung unter dem Namen ›Kinderleben‹ zusammen. – Ges. W. Bd. II. S. 237–254.
Der Trinkspruch ist so voll persönlicher und lokaler Anspielungen, daß von seiner Aufnahme in die Ges. W. abgesehen ist. Einige Abschnitte desselben hat Hoffmann an dieser Stelle seiner Lebensgeschichte veröffentlicht.
Fürstin Caroline Elisabeth von Sayn-Wittgenstein, geb. v. Iwanowska; näheres über sie Ges. W. Bd. VI. S. 373, 374.
›Ein Besuch auf der Altenburg in Weimar‹ in der Illustrirten Zeitung 1855. Nr. 621. 622. von RP (Richard Pohl). S. 848 ›Bibliothek- und Musiksaal mit Beethoven’s Flügel‹ und S. 364 ›Musiksalon mit dem Riesenflügel von Alexander und Sohn in Paris.‹ – Nach diesem Aufsatze kann man sich nur eine falsche Vorstellung von der Altenburg machen. Der Fürstin wird z.B. gar nicht gedacht, ihre Zimmer sind zugleich als Liszt’sche aufgeführt etc.
Prinzessin Maria von Wittgenstein, jetzige Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst zu Wien. Näheres Ges. W. Bd. VI. S. 374.
Ges. W. Bd. VI. S. 156. 157.
›So wünsch’ ich wieder dir auch heute‹ – Ges. W. Bd. VI. S. 171.
Ges. W. Bd. V. S. 155–157 und S. 350. Anm. 42.
Vgl. das Gedicht: ›Deutschland, Deutschland über Alles!‹ – Ges. W. Bd. VI. S. 271. 272 und S. 324. Anm. 128.
Erschien erst im folgenden Jahre: ›Die vier Jahreszeiten. Vier Kinder-Gesangfeste von Hoffmann von Fallersleben.‹ (Mit zweistimmigen Volks- und anderen Weisen. Berlin. 1860. Adolph Enslin. 92 SS. – Neue, mit einem Anhang verm. Ausg. 1864. 8°. VIII. 103 SS.)
Ges. W. Bd. VI. S. 186.
In die Ges. W. Bd. ist von den hier angeführten nur ein Gedicht aufgenommen. Bd. VI. S. 187.
Ges. W. Bd. VI. S. 188. 189.
Ja, sie kehren immer wieder,
Niemals sind sie ausgesungen;
Eh’ die alten sind verklungen,
Tönen wieder neue Lieder.
Und solang die neuen Lieder
Nicht dem Herzen sind entschwunden,
Kehren auch die schönern Stunden
Meines Lebens immer wieder.
Denn die Lieder sind mein Leben,
Eins geworden sind die beiden –
Beide laß zusammen scheiden,
Wie du sie, o Gott, gegeben.
Wenn die Lerch’ empor sich schwingt,
Durch die blauen Lüfte singt,
Und der Kibitz um sein Nest
Kreisend sich vernehmen läßt,
Und das Ackermännchen schnell
Hüpft umher am Wiesenquell –
Dann, dann ist der Frühling da,
Freud’ und Leben fern und nah!
Wenn das Veilchen freundlich blickt,
Seinen Morgengruß uns nickt,
Wenn der Himmelschlüssel sprießt,
Seine goldnen Kelch’ erschließt,
Und Schneeglöckchen bim bam bom
Läuten: Frühling, komm komm komm! –
Dann, dann ist der Frühling da,
Freud’ und Leben fern und nah!
Wenn das Auge Alles sieht
Und das Ohr hört jedes Lied;
Wenn das Herz von Lust bewegt
Frei sich fühlt und voller schlägt,
Und vergißt mit Einem Mal
All des Winters Leid und Qual –
Dann, dann ist der Frühling da,
Freud’ und Leben fern und nah!
(28. März 1864)
Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald:
Lasset uns singen,
Tanzen und springen!
Frühling, Frühling wird es nun bald.
Kuckuck, Kuckuck läßt nicht sein Schrei’n:
Komm in die Felder,
Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling, stelle dich ein!
Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held!
Was du gesungen,
Ist dir gelungen:
Winter, Winter räumet das Feld.
(1835)
Tra ri ra!
Bald ist der Frühling da!
Bald werden grün die Felder,
Die Wiesen und die Wälder.
Tra ri ra!
Bald ist der Frühling da!
Tra ri re!
Schon schmilzet Eis und Schnee:
Die Quellen rauschen wieder
Von allen Bergen nieder.
Tra ri re!
Schon schmilzet Eis und Schnee.
Tra ri ro!
Jetzt sind wir wieder froh!
Ja, Trost für lange Plage
Verleihn die längern Tage.
Tra ri ro!
Jetzt sind wir wieder froh!
Tra ri ru!
Du lieber Frühling du,
Laß uns nicht länger warten!
Komm bald in Feld und Garten!
Tra ri ru!
Du lieber Frühling du!
(21. Januar 1845)
Wie freu’ ich mich der hellen Tage,
Wenn unterm blauen Himmelszelt
Nach langer Kält’ und Winterplage
Frohlockt die bunte Frühlingswelt!
Mir ist als müßt’ ich jubelnd springen
In dieses Blüthenmeer hinein,
Als müßt’ ich auch empor mich schwingen
Hell singend mit der Vögel Reihn.
Mein Auge hangt an jeder Blüthe,
Mein Ohr an jedem Klang und Ton,
Und aus dem zagenden Gemüthe
Ist alles Erdenleid entflohn.
Ihr fernen Lieben, laßt die Klage!
O kommt und freuet euch mit mir!
In meines Frühlings helle Tage,
So oft sie nahn, gehört auch ihr.
(4. April 1865)
Der Winter ist wieder vergangen,
Es grünet und blühet das Feld;
Im Walde da singen die Vögel,
Es freut sich die ganze Welt.
Was macht nun ein rüstiger Bube?
Er bleibet nicht länger zu Haus,
Er ziehet gar lustig und munter
Mit uns in das Freie hinaus.
Und sind wir ins Freie gekommen,
Beginnen wir mancherlei Spiel:
Wir spielen Soldaten und Jäger,
Und laufen vereint nach dem Ziel.
Wir spielen dann immer was Neues:
Jetzt schlagen wir Ball und den Reif,
Dann lassen wir steigen den Drachen
Mit seinem gewaltigen Schweif.
Dann drehn wir uns lustig im Kreise
Und tanzen auf Einem Bein.
Das ist ein Leben und Treiben!
Wir trommeln und singen und schrei’n.
Und ist dann der Abend gekommen,
Dann gehen wir fröhlich nach Haus,
Dann sinnen wir andere Spiele
Auf morgen uns wiederum aus.
(25. Dez. 1843)
Der Kuckuck ruft: ku ku!
Der Kuckuck ruft uns allen zu:
»Ku ku, ku ku, ku ku!
Frisch auf, hinaus und höret mich!
Frisch auf, seid fröhlich so wie ich!
Blau ist der Himmel und grün das Feld
Und fröhlich die Welt:
Die Vögel sie singen,
Die Hirsche sie springen,
Die Täubchen sie girren,
Die Enten sie schnattern,
Die Käfer sie schwirren,
Die Falter sie flattern
Um Blumen und Blätter
Im sonnigen Wetter –«
Ja, ja! sie machen’s wie du!
Ku ku, ku ku, ku ku!
Der Kuckuck ruft: ku ku!
Der Kuckuck ruft uns allen zu:
»Ku ku, ku ku, ku ku!
Frisch auf, hinaus und höret mich!
Frisch auf, seid fröhlich so wie ich!
Blau ist der Himmel und grün das Feld
Und fröhlich die Welt.«
Wir wollen auch singen
Und tanzen und springen,
Uns haschen und necken,
Und weben und schweben
Durch Sträucher und Hecken,
Durch Furchen und Gräben
Um Blumen und Blätter
Im sonnigen Wetter.
Ja, ja! wir machen’s wie du!
Ku ku, ku ku, ku ku!
(28. März 1864)
Der Kuckuck nicket mit dem Kopf
Und spricht: Gevatter Wiedehopf,
Willst du der beste Tänzer sein
Vor allen Vögeln groß und klein,
Zeig deine Künste dann im Nu!
Ich musiciere dir dazu:
Kuckuck Kuckuck! hopp hopp!
Da hub Gevatter Wiedehopf
Gar stolz empor den bunten Schopf,
Und hopste lustig hopp hopp hopp!
Und freute sich gar sehr darob.
Wer gerne tanzt, ist gleich bereit,
Und wenn auch nur ein Kuckuck schreit:
Kuckuck Kuckuck! hopp hopp!
(5. Aug. 1858)
Der Frühling ist ein Maler,
Er malet Alles an,
Die Berge mit den Wäldern,
Die Thäler mit den Feldern:
Was der doch malen kann!
Auch meine lieben Blumen
Schmückt er mit Farbenpracht:
Wie sie so herrlich strahlen!
So schön kann Keiner malen,
So schön wie er es macht.
O könnt’ ich doch so malen,
Ich malt’ ihm einen Strauß
Und spräch’ in frohem Muthe
Für alles Lieb’ und Gute
So meinen Dank ihm aus!
(31. Jan. 1873)
Alle Vögel sind schon da,
Alle Vögel, alle!
Welch ein Singen, Musiciern,
Pfeifen, Zwitschern, Tireliern!
Frühling will nun einmarschiern,
Kommt mit Sang und Schalle.
Wie sie alle lustig sind,
Flink und froh sich regen!
Amsel, Droßel, Fink’ und Staar
Und die ganze Vogelschaar
Wünschet uns ein frohes Jahr,
Lauter Heil und Segen.
Was sie uns verkündet nun,
Nehmen wir zu Herzen:
Wir auch wollen lustig sein,
Lustig wie die Vögelein,
Hier und dort, feldaus, feldein
Singen, springen, scherzen!
(1835)
»Bist du da? bist du da?«
Ja, ja! lieb Vöglein, ja!
Der Frühling ist da.
Verschwunden ist schon Eis und Schnee,
Die Sonne spiegelt sich im See;
Das Feld ist grün,
Schneeglöckchen blühn.
Ja, ja! lieb Vöglein, ja!
Der Frühling ist da.
»Bist du da? bist du da?«
Ja, ja! lieb Vöglein, ja!
Der Frühling ist da.
Du kannst dir schon dein Nestchen bau’n –
Er streuet Blumen auf die Au’n
Und schmücket bald
Mit Laub den Wald.
Ja, ja! lieb Vöglein, ja!
Der Frühling ist da.
(4. März 1861)
Ich hab’ ein Lämmchen weiß wie Schnee,
Das geht auf grüner Weide,
Das ist so fromm, das ist so gut,
Thut Keinem was zu Leide.
Es suchet sich die Blümchen aus,
Die gelben und die weißen,
Den Quendel und den Thymian,
Und wie die Kräuter heißen.
Und wenn’s genug gefressen hat
Und will nicht weiter grasen,
So lagert’s sich am Erlenstrauch
Wol auf dem kühlen Rasen.
Und wenn der Hirt nach Hause treibt,
Kommt auch mein Lämmchen wieder,
Dann hüpft es in den Stall hinein,
Und blökt und legt sich nieder.
Dem Lämmchen bin ich gar zu gut,
Dem Lämmchen auf der Weide,
Und wer ihm was zu Leide thut,
Thut mir auch was zu Leide.
(7. Dez. 1843)
Die Sonne hat in voller Pracht
Vollendet ihren Lauf,
Und drüben ging, eh wir’s gedacht,
Der liebe Mond schon auf.
Wie schreitet er am Himmel hin
So freundlich seine Bahn!
Er hat ja Gutes nur im Sinn,
Hat Niemand Leids gethan.
Es ist als ob er früge zu:
Was habt ihr heut gemacht?
Er lächelt Jedem freundlich zu,
Wünscht Jedem gute Nacht.
Drum eine gute Nacht auch dir!
Leb wohl! auf Wiedersehn!
Leb wohl! ’s ist so zu Muthe mir
Als müßt’ ich mit dir gehn.
(23. Jan. 1845)
Alles still in süßer Ruh,
Drum, mein Kind, so schlaf auch du!
Draußen säuselt nur der Wind:
Su susu! schlaf ein, mein Kind!
Schließ du deine Aeugelein,
Laß sie wie zwei Knospen sein!
Morgen wenn die Sonn’ erglüht,
Sind sie wie die Blum’ erblüht.
Und die Blümlein schau’ ich an,
Und die Aeuglein küss’ ich dann,
Und der Mutter Herz vergißt,
Daß es draußen Frühling ist.
(7. März 1827)
Der Frieden ruht auf Berg und Thal,
Die Welt will schlafen allzumal.
Ein Sternlein blickt zum Fenster ’nein,
Und fragt: schläft Kindlein noch nicht ein?
»Mein Kind ist gut und folget gern,
Das weißt du ja, mein lieber Stern!«
So wünsch’ ich ihm denn gute Nacht,
Schlaf wohl, lieb Kind! dein Sternlein wacht.
(18. Dez. 1862)
Werde heiter mein Gemüthe
Und vergiß der Angst und Pein!
Groß ist Gottes Gnad’ und Güte,
Groß muß auch dein Hoffen sein.
Kommt der helle goldne Morgen
Nicht hervor aus dunkler Nacht?
Lag nicht einst in Schnee verborgen
Dieses Frühlings Blüthenpracht?
Durch die Finsterniß der Klagen
Bricht der Freude Morgenstern;
Bald wird auch dein Morgen tagen:
Gottes Güt’ ist nimmer fern.
(1836)
Veilchen, wie so schweigend,
Wie so still dich neigend
In das grüne Moos!
Veilchen, sag was sinnst du,
Sag mir, was beginnst du,
Scheinst so freudenlos?
»Laß mich! still und bange
Lausch’ ich dem Gesange
Jener Nachtigall.
Wenn sie singt, so schweig’ ich,
Wenn sie singt, so neig’ ich
Ihrem Sang und Schall.«
(1835)
Blauer Himmel, milde Luft,
Vogelsang und Blüthenduft,
Überall Sang und Schall,
Freud’ und Leben überall.
Und in diesen schönen Tagen,
Herz, und du nur wolltest klagen?
Wie die Ros’ in ihrer Pracht
Froh der Sonn’ entgegen lacht,
Lächle du Voller Ruh
Gottes lieber Sonne zu!
Fürchte keine Nacht auf Erden!
Immer muß es Morgen werden.
(22. Juni 1851)
Wie mein Kind sich freuen kann!
Sieht es nur ein Licht,
Sieht es nur ein Blümchen an,
Lächelt sein Gesicht.
Welche Freude wird es sein,
Wenn’s im Frühlingsfeld
Laufen kann im Sonnenschein
Durch die Blumenwelt!
Wie’s die Händchen dann erhebt
Nach dem Schmetterling!
Wie’s nach Allem hascht und strebt!
Nichts ist ihm gering.
Und das Hälmchen in dem Ried,
Und das Blatt am Strauch,
Alles, Alles, was es sieht,
Alles freut es auch.
Und wie wird die Freude sein
In der Sommernacht,
Wenn der Mond mit güldnem Schein
Ihm entgegenlacht!
Freue dich, mein liebes Kind!
Wer sich freuen kann,
Ist, sobald er nur beginnt,
Schon ein bessrer Mann!
(21. Nov. 1855)
Und Fränzchen hört die Vögel singen
Und sieht sie von Zweigen zu Zweigen springen,
Und wie sie rufen: widewitt! widewitt!
So ruft er ihnen: komm mit! komm mit!
Und Fränzchen sieht die Blumen winken
Und sieht die Steinchen im Wege blinken,
Er bückt sich und sammelt bei jedem Tritt
Und ruft bei allen: komm mit! komm mit!
Und Käfer schwirren, und Falter flattern,
Er will sie fangen, er will sie ergattern,
Er will hinterher mit verdoppeltem Schritt
Und ruft ihnen nach: komm mit! komm mit!
Und was er sieht von nah und von weiten,
Soll freu’n sich mit ihm und soll ihn begleiten,
Komm mit! so ruft er bei jedem Tritt,
Die ganze Welt soll mit, soll mit!
(28. März 1857)
Vögel singen, Blumen blühen,
Grün ist wieder Wald und Feld.
O so laßt uns ziehn und wandern
Von dem einen Ort zum andern
Durch die weite grüne Welt!
Wie im Bauer sitzt der Vogel,
Saßen wir noch jüngst zu Haus.
Aufgethan ist jetzt das Bauer,
Hin ist Winter, Kält’ und Trauer,
Und wir fliegen wieder aus.
Freude lebt auf allen Wegen,
Um uns, mit uns, überall.
Freude säuselt aus den Lüften,
Hauchet aus den Blumendüften,
Tönt im Sang der Nachtigall.
Nun so laßt uns ziehn und wandern
Durch den neuen Sonnenschein,
Durch die lichten Au’n und Felder,
Durch die dunkelgrünen Wälder
In die neue Welt hinein!
(1835)
Es blüht ein schönes Blümchen
Auf unsrer grünen Au.
Sein Aug’ ist wie der Himmel
So heiter und so blau.
Es weiß nicht viel zu reden
Und Alles was es spricht,
Ist immer nur dasselbe,
Ist nur: Vergißmeinnicht.
Wenn ich zwei Aeuglein sehe
So heiter und so blau,
So denk’ ich an mein Blümchen
Auf unsrer grünen Au.
Da kann ich auch nicht reden
Und nur mein Herze spricht,
So bange nur, so leise,
Und nur: Vergißmeinnicht.
(1835)
Wir ziehn auf Berg und Halde
Die grünen Felder entlang,
Wir lagern uns im Walde
Bei Scherz und fröhlichem Sang.
Wir trotzen Wind und Regen,
Versingen jegliches Leid,
Es giebt uns allerwegen
Die Freud’ ein treues Geleit.
Der Freude drum zu Ehren
Stimmt an ein fröhliches Lied!
Sie will nur dort einkehren,
Wo freie Herzen sie sieht.
Wir wollen unsre Herzen
Von Gram und Kummer befrei’n,
Und spielen, lachen, scherzen,
Um froh und lustig zu sein.
(27. Juli 1866)
Jacob, wenn du Weiden schneidest,
O so denk an mich auch dann!
Schneid mir eine Weidenflöte,
Daß ich mir was spielen kann.
Lieber Jacob, ja du thust es,
Weil du mir so gut doch bist.
Hab’ ich keine Weidenflöte,
Weiß ich kaum, daß Frühling ist.
In der stillen Zeit am Abend
Geh’ ich auf und ab am Thor,
Spiel’ auf meiner Weidenflöte
Jedermann ein Stückchen vor.
Mutter kommet mit dem Vater,
Und die Schwestern alle drei:
Jedem spiel’ ich dann ein Stückchen,
Aber meiner Mutter zwei.
(18. Apr. 1851)
So scheiden wir mit Sang und Klang:
Leb wohl, du schöner Wald!
Mit deinem kühlen Schatten,
Mit deinen grünen Matten,
Du süßer Aufenthalt!
Wir singen auf dem Heimweg noch
Ein Lied der Dankbarkeit:
Lad ein wie heut’ uns wieder
Auf Laubesduft und Lieder
Zur schönen Maienzeit!
Schaut hin! von fern noch hört’s der Wald
In seiner Abendruh:
Die Wipfel möcht’ er neigen,
Er rauschet mit den Zweigen,
Lebt wohl! ruft er uns zu.
(26. Jan. 1848)
Maiglöckchen läutet in dem Thal,
Das klingt so hell und fein:
So kommt zum Reigen allzumal,
Ihr lieben Blümelein!
Die Blümchen blau und gelb und weiß,
Die kommen all’ herbei,
Vergißmeinnicht und Ehrenpreis,
Zeitlos’ und Akelei.
Maiglöckchen spielt zum Tanz im Nu
Und Alle tanzen dann,
Der Mond sieht ihnen freundlich zu,
Hat seine Freude dran.
Den Junker Reif verdroß das sehr,
Er kommt ins Thal hinein:
Maiglöckchen spielt zum Tanz nicht mehr,
Fort sind die Blümelein.
Doch kaum der Reif das Thal verläßt,
Da rufet wiederum
Maiglöckchen zu dem Frühlingsfest
Und läutet bim bam bum.
Nun hält’s auch mich nicht mehr zu Haus,
Maiglöckchen ruft auch mich:
Die Blümchen gehn zum Tanz hinaus,
Zum Tanze geh’ auch ich.
(14. Dez. 1843)
Heute, Veilchen, hol’ ich dich,
Mußt du fort mit mir!
Und das liebe Veilchen spricht:
»Knabe, laß mich hier!
Laß mich hier im Sonnenschein
Auf der grünen Au!
Tages labt mich Maienluft,
Nachts des Himmels Thau.«
Alles was du wünschen kannst,
Hast du auch bei mir:
Maienluft und frischen Trank
Will ich geben dir.
»Wenn du mir auch Alles giebst,
Nimmst mir doch mein Glück:
Meine Heimat giebst du mir
Nimmermehr zurück.«
(1. Feb. 1848)
Komm, mein liebes Fränzchen,
Mach mit mir ein Tänzchen,
Tanze mit mir!
Komm! hinauf, hinunter,
Immer frisch und munter
Tanz’ ich mit dir!
Wie grün ist das Feld,
Die Thäler und Höhn!
Wie fröhlich die Welt,
Und Alles wie schön!
Komm, mein liebes Fränzchen,
Mach mit mir ein Tänzchen,
Tanze mit mir!
Komm! hinauf, hinunter,
Immer frisch und munter
Tanz’ ich mit dir!
Die Mücken im Ried,
Die Vögel im Strauch,
Sie singen ein Lied
Und tanzen nun auch.
Komm, mein liebes Fränzchen,
Mach mit mir ein Tänzchen,
Tanze mit mir!
Komm! hinauf, hinunter,
Immer frisch und munter
Tanz’ ich mit dir!
Es rieselt der Quell
Mit rauschendem Sang
Und tanzet so hell
Die Auen entlang.
(11. Aug. 1858)
Seht den kleinen Franz mal an,
Seht doch was er Alles kann!
Kann artig sein,
Kann Diener machen,
Kann lärmen und schrei’n,
Kann weinen und lachen,
Kann laufen und springen,
Kann trommeln und singen,
Kann rasseln
Und prasseln,
Kann werfen und schlagen,
Kann reiten und jagen,
Exercieren
Und marschieren,
Kann plappern und fragen,
Kann holen und tragen,
Kann Bilder besehn,
Spazieren gehn,
Auf dem Kopfe stehn,
Heißa im lustigen Tanze sich drehn!
(15. Dez. 1858)
In einer Scheune waren
Acht Mäuselein,
Die wollten gerne wandern
Ins Städtchen hinein,
Ins Städtchen auf den Markt,
Da gäb’ es mancherlei
Backwerk und Leckerei.
Da sprach die alte Mutter:
Seid auf der Hut!
Wenn ihr ins Städtchen kommet,
Bedenkt was ihr thut!
Bleibt hier, ihr Kinder mein!
Bedenkt, der Städter ist
Voll Schlauheit, Tück’ und List.
Die Mäuslein aber zogen
Ins Städtchen fort,
Sie wollten gar nicht hören
Auf Mütterchens Wort.
Sie schlüpften alle acht,
Zu halten einen Schmaus,
Wol in ein Bäckerhaus.
Der Bäcker höret pfeifen
Die Mäus’ im Haus:
Ich werd’ euch jetzt bereiten
Zur Nacht einen Schmaus.
Er stellt die Fallen auf,
Und fängt sie alle acht
In einer einz’gen Nacht. –
So geht es allen Kindern
Auch noch wie dort,
Wenn sie nicht hören wollen
Auf Mütterchens Wort.
Drum nehmt das Sprüchwort wahr:
Es kommet nach der That
Zu spät der gute Rath.
(17. Dez. 1843)
Hampelmann, was fängst du an?
Hangst so ruhig an der Wand,
Regest weder Fuß noch Hand!
Hampelmann, was fällt dir ein,
Willst du nicht mehr lustig sein?
Warte nur! ich ziehe dich,
Lustig wirst du sicherlich;
Rühren sollst du Arm und Bein,
Lustig, lustig mußt du sein!
Hampelmann, frisch, wolan!
Auf und nieder, hin und wieder
Recke, strecke deine Glieder!
Frisch, wolan! Hampelmann!
(23. Sept. 1857)
Als unser Mops ein Möpschen war,
Da konnt’ er freundlich sein;
Jetzt brummt er alle Tage,
Und bellt noch obendrein.
Du bist ein recht verzogen Thier!
Sonst nahmst du was ich bot,
Jetzt willst du Leckerbissen
Und magst kein trocken Brot.
Zum Knaben sprach der Mops darauf:
»Wie thöricht sprichst du doch!
Hätt’st du mich anders gezogen,
Wär’ ich ein Möpschen noch.«
(6. Jan. 1844)
Spitzchen, Spitzchen, tanz einmal!
Was du kannst, das zeige!
Nein, er mag nicht – wenn ich auch
Ihm ein Stückchen geige:
Gigel junk, gigel junk,
gigel junk junk, junk junk junk.
Halt’ ich ihm ein Weckchen vor,
Tanzt er gleich manierlich.
Immer geht die Kunst nach Brot –
Ist das nicht possierlich?
Gigel junk, gigel junk,
gigel junk junk, junk junk junk.
(15. Jan. 1848)
Der Kuckuck und der Esel,
Die hatten großen Streit,
Wer wol am besten sänge
Zur schönen Maienzeit.
Der Kuckuck sprach: »das kann ich!«
Und hub gleich an zu schrei’n.
»Ich aber kann es besser!«
Fiel gleich der Esel ein.
Das klang so schön und lieblich,
So schön von fern und nah;
Sie sangen alle beide:
Kuku kuku ia!
(1835)
Der Kibitz und die Kibitzin,
Die hatten beide Einen Sinn:
Sie fingen an zu tanzen.
Sie hoben hurtig Bein um Bein
Und sprangen hoch im Sonnenschein,
Das war ein lustig Tanzen!
Die Jungfer Gans die sah es an:
Was Andre können, ich auch kann!
Und fing auch an zu tanzen.
Ei, Jungfer Gans, was fällt dir ein?
Du brichst am Ende noch ein Bein
Mit deinem fetten Ranzen!
Die Gans die stolpert überm Stein
Und purzelt hin und bricht ein Bein:
Da war vorbei das Tanzen.
So mußt’ es kommen, Jungfer Gans!
Das Tanzen ist nicht Jedermanns;
Laß künftig Andre tanzen!
(17. Aug. 1858)
Maikäfer, summ, summ, summ,
Nun sag mir an: warum?
Du fliegst am Fenster hin und her,
Und willst mein Laub und Haus nicht mehr!
Was schwirrst du so? was schnurrst du so?
Warum bist du nicht mehr so froh?
»Lieb Kindlein, still, still, still!
Hör, was ich sagen will.
Wie sollt’ ich denn wol fröhlich sein
In deinem dunkeln Haus allein,
So fern von frischer Himmelsluft,
Von lichtem Grün und Laubesduft?«
Maikäfer, summ, summ, summ,
Nun sag mir an: warum?
Hab’ ich doch Fenster dir gemacht,
Und frisches Laub dir stets gebracht,
Dein Haus in Sonnenschein gestellt,
Und dich geführt in Wald und Feld!
»Lieb Kindlein, still, still, still!
Hör, was ich sagen will.
Wenn ich’s mit dir auch so gemacht,
Du würdest weinen Tag und Nacht,
Und wär’ ich noch so gut dabei,
Du sprächst doch allzeit: laß mich frei!«
(Februar 1828)
Du Bach mit den silbernen Wellen,
Wie rinnest du heute so hin,
Als hättest du nie noch auf Erden,
Nie Böses gehabt im Sinn!
Du Bach mit den silbernen Wellen!
Was hab’ ich dir doch gethan?
Du hast mir mein Gärtchen zerstöret
Und unseren Wiesenplan.
Du Bach mit den silbernen Wellen!
Einst warf ich Blumen dir nach –
Jetzt hab’ ich nur Thränen und Klagen
Für dich, o du böser Bach!
(28. Jan. 1845)
Liebe Sonne, scheine wieder,
Schein die düstern Wolken nieder!
Komm mit deinem goldnen Strahl
Wieder über Berg und Thal!
Trockne ab auf allen Wegen
Ueberall den alten Regen!
Liebe Sonne, laß dich sehn,
Daß wir können spielen gehn!
(18. Aug. 1858)
Regen, Regen,
Himmelssegen!
Bring uns Kühle, lösch den Staub
Und erquicke Halm’ und Laub!
Regen, Regen,
Himmelssegen!
Labe meine Blümelein,
Laß sie blühn im Sonnenschein!
Regen, Regen,
Himmelssegen!
Nimm dich auch des Bächleins an,
Daß es wieder rauschen kann!
(12. Aug. 1858)
Der Sommer, der Sommer,
Das ist die schönste Zeit:
Wir ziehen in die Wälder
Und durch die Au’n und Felder
Voll Lust und Fröhlichkeit.
Der Sommer, der Sommer,
Der schenkt uns Freuden viel:
Wir jagen dann und springen
Nach bunten Schmetterlingen
Und spielen manches Spiel.
Der Sommer, der Sommer,
Der schenkt uns manchen Fund:
Erdbeeren wir uns suchen
Im Schatten hoher Buchen
Und laben Herz und Mund.
Der Sommer, der Sommer,
Der heißt uns lustig sein:
Wir winden Blumenkränze
Und halten Reigentänze
Beim Abendsonnenschein.
(21. Feb. 1865)
Wie herrlich glänzt im Morgenthau
Die grüne blumenreiche Au!
Wie ist von neuem belebt der Wald!
Wie’s ringsum wiederum hallt und schallt!
Du bist erquickt von süßer Ruh,
Mein Herz, wie könntest schweigen du?
Dem Herrn des Tages, dem Herrn der Nacht,
Ihm sei dein frühester Dank gebracht!
(18. Sept. 1864)
Wer ist in unser Hühnerhaus
Eben doch gegangen?
Wer will sich dort zu einem Schmaus
Eine Henne fangen?
Füchslein, Füchslein, mach dich fort!
Füchslein, sag was willst du dort
Doch bei unsern Hühnern?
Das Füchslein aber bleibet da
Ohne Furcht und Bangen;
Doch eh er’s selber sich versah,
Wird mein Fuchs gefangen.
Füchslein, Füchslein, bangt dir nicht?
Füchslein, jetzo vors Gericht!
Denn du bist gefangen.
Dem Fuchse ward zur Stelle dort
Gleich sein Recht verliehen:
Er mußte nach des Richters Wort
Seinen Pelz ausziehen.
Füchslein, Füchslein, wohlgemuth!
Füchslein, traun, es ruht sich gut
Auf des Kürschners Stange!
(14. Jan. 1845)
Zeisig, mein Zeisig, was fällt dir denn ein, ein, ein?
Zeisig, mein Zeisig, was fällt dir denn ein?
»Wär’ ich doch wieder frei,
Fort aus der Sklaverei!«
Sklaverei? Narrethei!
Bist du nicht frei?
Zeisig, mein Zeisig, ei, bist du nicht frei, frei, frei?
Zeisig, mein Zeisig, ei, bist du nicht frei?
»Frei in der Kerkerhaft,
Frei in Gefangenschaft?«
Ho ho ho! anderswo
Geht’s dir nicht so!
Zeisig, mein Zeisig, wo geht’s dir so gut, gut, gut?
Zeisig, mein Zeisig, wo geht’s dir so gut?
»Nirgend als dort allein,
Dort wo ich frei kann sein.«
Doch doch doch sag mir noch,
Ei, wohin doch?
Zeisig, mein Zeisig, wo willst du doch hin, hin, hin?
Zeisig, mein Zeisig, wo willst du doch hin?
»Wo es mir wohlgefällt,
Draußen in Wald und Feld.«
Geh geh geh! nun so geh!
Zeisig, ade!
(18. April 1844)
Weithin König Adler sah,
Wie der Frühling fern und nah
Alles hatte schön geschmückt
Und erfreuet und beglückt.
König Adler fröhlich war,
Rief: »Gut Heil, du Vogelschaar!
Morgen soll ein Turnfest sein,
Und ich lad’ euch alle ein!«
Und da kam die Vogelschaar:
Rabe, Drossel, Elster, Staar,
Meise, Häher, Wiedewall,
Kuckuck, Specht und Nachtigall.
Und man reckt sich, streckt sich, ringt,
Klettert, schwingt sich, hüpft und springt;
Endlich kommt der Dauerlauf –
König Adler spricht darauf:
»Stellt euch jetzt in Reih’ und Glied,
Alle, ohne Unterschied!
Wer am höchsten fliegen kann,
Der soll König sein fortan!«
Turr! da flog die ganze Schaar,
Aber unterm Flügelpaar
König Adlers saß versteckt
Herr Zaunschlüpfer unentdeckt.
Als der Adler endlich doch
Matt ward, flog Zaunschlüpfer noch,
Höher noch ein ganzes Stück,
Kam als König dann zurück.
(27. März 1865)
Frisch, ihr Blumen und Halme,
Frisch, spielt uns zum Reihn!
Denn es winket die Sonne
Mit purpurnem Schein.
Laßt uns schweben im Tanze
Am Bach und im Feld!
Uns gehöret die ganze,
Die unendliche Welt.
Weile länger, o Sonne!
Wer weiß, ob einmal
Uns noch scheinet zum Tanze
Dein lieblicher Strahl?
Ach, wer weiß, ob uns morgen
Ein Wiedersehn lacht?
Heißa, lustig getanzet,
Eh uns scheidet die Nacht.
Heißa, lustig getanzet
Im blumigen Duft!
Laßt uns singen und summen
In säuselnder Luft!
Laßt uns schweben und weben
Hinab und hinauf!
Denn es hat ja die Sonne
Bald vollendet den Lauf.
(12. Jan. 1844)
Dideldum!
Summ summ summ!
Das ist zum Entzücken!
Wie tanzen die Mücken!
Die schnellen Gesellen
So leise im Kreise,
So wohlig, so munter
Hinauf und herunter!
Dideldum! dideldum!
Summ summ!
Immer herum,
Dideldum!
Immer herum,
Summ summ!
(20. Juli 1849)
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Ei, wir thun dir nichts zu Leide,
Flieg nun aus in Wald und Heide!
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Such in Blumen, such in Blümchen
Dir ein Tröpfchen, dir ein Krümchen!
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Kehre heim mit reicher Habe,
Bau uns manche volle Wabe!
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Bei den Heilig Christ-Geschenken
Wollen wir auch dein gedenken –
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
Wenn wir mit dem Wachsstock suchen
Pfeffernüss’ und Honigkuchen.
Summ summ summ!
Bienchen summ herum!
(1835)
Lustig ist das Bienenleben!
Lustig in dem Sonnenschein
Um die duft’gen Bäume schweben,
Kosten edlen Blüthenwein!
Alles horchet, wenn sie summen
In die Sommerwelt hinein,
Ja die Lüfte selbst verstummen,
Lauschen ihren Melodei’n.
Bei der ersten Morgenhelle
Sind sie munter und bereit,
Sie verlassen ihre Zelle,
Und kein Weg ist je zu weit.
Darum will der Sommer ihnen
Lohnen auch ihr heißes Mühn,
Lässet für die lieben Bienen
Seine bunten Blumen blühn.
Wer sitzt auf unsrer Mauer?
Die Katz’ sitzt auf der Lauer.
O Spätzelein,
Nehmt euch in Acht vorm Kätzelein!
Nehmt euch in Acht, ihr Spätzchen!
Es kommt das Mausekätzchen.
O Spätzelein,
Nehmt euch in Acht vorm Kätzelein!
Die Katz’ ist heimgegangen,
Sie hat den Spatz gefangen.
Drum, Spätzelein,
Nehmt euch in Acht vorm Kätzelein!
Was macht die Mausekatze
Doch mit dem kleinen Spatze?
Das Spätzelein
Bringt sie zu ihren Kätzelein.
(20. Dez. 1843)
Laßt euch nicht länger bitten!
Es giebt gar süßen Schmaus.
Der Honig wird geschnitten!
Hinaus, aufs Dorf hinaus!
Wie hell doch aus den Waben
Der süße Honig fließt!
Der Anblick schon muß laben,
Noch eh der Gaum genießt.
Nun läßt sich leicht erklären,
Warum man gern ihn schleckt,
Und auch warum den Bären
So gut der Honig schmeckt.
(7. Juli 1859)
Heißa, wer tanzt mit mir?
Lustig und munter!
Kopfüber, kopfunter
Mit Manier!
Immerfort
Von Ort zu Ort,
Jetzo hier,
Jetzo dort! Hopp!
Ohne Ruh, ohne Rast,
Vom Zweig auf den Ast,
Vom Ast auf den Wipfel hoch in die Luft,
Im Blättersäusel und Blüthenduft!
Immerzu
Ohne Rast, ohne Ruh!
Heut’ ist Kirms und heut’ ist Ball!
Spielet, Drossel, Nachtigall,
Stieglitz, Amsel, Fink und Specht,
Pfeift und geigt und macht es recht!
Ich bin ein Mann,
Der tanzen kann.
Hänschen Eichhorn heiß’ ich,
Was ich gelernt hab’ weiß ich.
Kommt der Jäger in Wald hinein,
Will mir kein Vogel singen,
Hänschen läßt das Tanzen sein,
Tanzen, Hüpfen und Springen;
Hänschen schlüpft hinein zum Haus,
Hänschen schaut zum Haus heraus,
Hänschen lacht den Jäger aus.
(1833)
O wie still, du schöner Wald!
Doch wir lassen jetzt uns nieder
Und wir singen unsre Lieder,
Und lebendig wird es bald:
Ueberall, überall
Unsers Sanges Wiederhall.
Welch ein lieber Aufenthalt
In dem duftig frischen Schatten,
Hier auf deinen grünen Matten!
Sei gegrüßt, du schöner Wald!
Ueberall, überall
Sei gegrüßt mit Sang und Schall!
Sei gegrüßt, du schöner Wald!
O du laubumwölbte Halle,
Deiner freuen wir uns alle:
Unsre Freude wiederhallt,
Ueberall, überall
Unsrer Freude Klang und Schall.
Sei gegrüßt, du schöner Wald!
Uns geziemt vor allen Dingen,
Scheidend dir ein Hoch zu singen,
Daß erschallt und wiederhallt
Ueberall, überall
Unsers Dankes Jubelschall!
(9. März 1873)
Kaum haben wir verlassen den Wald,
Den liebsten Sommeraufenthalt,
So liegt vor uns im Abendschein
Ein See so freundlich als lüd’ er uns ein.
An seinen Ufern wartet ein Nachen,
Wir steigen ein und rudern fort,
Und fahren unter Singen und Lachen
Umher an des Seees blumigem Bord.
(wohl 1860)
Wenn spazieren geht der Reiher,
Denkt er über Manches nach:
Ob sich’s besser fischt am Weiher
Oder besser noch am Bach.
Endlich hat er sich entschlossen,
Geht zum Weiher hin und fischt,
Und da weilt er unverdrossen,
Bis er einen Fisch erwischt.
Warten das versteht er prächtig,
Langeweile kennt er nicht;
Was er thut, er thut’s bedächtig,
Und Geduld ist seine Pflicht. –
Willst du irgend was erringen,
Lern vom Reiher mancherlei,
Und Geduld vor allen Dingen
Bestens dir empfohlen sei.
(11. Feb. 1873)
Ueber die hellen
Funkelnden Wellen
Tanzen Libellen den lustigen Tanz,
Fröhlich und munter,
Auf und hinunter,
Schweben und weben im sonnigen Glanz.
Kühlende Lüfte,
Liebliche Düfte,
Wonniges Wetter und Vögelgesang!
Gleich den Libellen
Ueber die Wellen
Schwebt unser Nachen am Ufer entlang.
Blumen und Bäume
Fliegen wie Träume,
Alles enteilet und schwindet dahin.
Doch im Enteilen
Lassen wir weilen,
Weilen im Herzen den fröhlichen Sinn.
(1835)
Welche Freude, wenn wir heute
Ziehn das große Netz ans Land,
Und es liegt vor uns die Beute
Ausgebreitet auf dem Sand!
Welche Fische bei einander!
Klein’ und groß’ und allerlei!
Aal, Karausche, Barsch und Zander,
Brachse, Karpfe, Hecht und Schlei.
Nun, so laßt die Netz’ uns senken
In das Wasser tief hinein,
Und die Fische, eh wir’s denken,
Werden sie gefangen sein.
(16. Juli 1859)
Wenn die Nachtigallen schlagen,
Ei, wem sollt’ es nicht behagen!
Tjo tjo, tjo tjo, tü tü tü, zirr zirr zirr zirr zirr,
tjo tjo tjo tjo tü, tjo tjo tjo tjo tü!
Ei, wem sollt’ es nicht behagen!
Doch die Frösch’ in ihren Lachen,
Hört nur, was für Lärm sie machen!
Qua quack, qua quack, quack quack quack,
qua qua qua qua quack
qua qua qua qua quack,
qua qua qua qua quack!
Hört nur, was für Lärm sie machen!
Mancher hebet an zu singen,
Und er meint, es müsse klingen:
Tjo tjo, tjo tjo, tü tü tü, zirr zirr zirr zirr zirr,
tjo tjo tjo tjo tü, tjo tjo tjo tjo tü!
Ja, er meint, so müss’ es klingen.
Doch es klingt wie Froschgequacke
Und wie aus dem Dudelsacke:
Qua quack, qua quack, quack quack quack,
qua qua qua qua quack
qua qua qua qua quack,
qua qua qua qua quack!
Ja, wie aus dem Dudelsacke.
(15. April 1844)
Eben sank die Sonne nieder
Und nun wird es Abend wieder.
Kühle Luft beginnt zu wehn,
Süße Labung träufelt nieder,
Und es badet sich im Thau
Halm und Blum’ in Feld und Au.
Stille wird es und es dunkelt,
Und der Abendstern schon funkelt.
Alles ist so müd’ und matt,
Alles suchet Ruh und Frieden,
Nur die Nachtigall noch wacht,
Singt uns eine gute Nacht.
(10. Feb. 1845)
Lieben Abendwinde,
Säuselt Fried’ und Ruh,
Säuselt leis’ und linde
Meinen Blumen zu!
Lieben Abendwinde,
Säuselt Fried’ und Ruh!
Scheine freundlich wieder,
Lieber Mondenschein,
Sende Schlummer nieder
Meinen Blümelein!
Scheine freundlich wieder,
Lieber Mondenschein!
Singt, ihr Nachtigallen,
Singet hübsch und fein,
Gute Nacht! singt allen
Meinen Blümelein!
Singt, ihr Nachtigallen,
Singet hübsch und fein!
(20. Jan. 1848)
Die Sonne sank, der Abend naht
Und stiller wird’s auf Straß’ und Pfad,
Und süßer Friede, Ruh und Rast
Folgt auf des Tages Sorg’ und Last.
Es schweigt der Wald, es schweigt das Thal:
Die Vögel schlafen allzumal,
Sogar die Blume nicket ein
Und schlummert bis zum Tag hinein.
Schon rieselt nieder kühler Thau
Auf Halm und Blatt in Feld und Au,
Im Laube spielet frische Luft,
Und Blüth’ und Blume spendet Duft.
Der Abendstern mit güldnem Schein
Blickt in die stille Welt hinein,
Als rief’ er jedem Herzen zu:
Sei still, sei still, und schlaf auch du!
(27. Feb. 1854)
Was tanzen so goldige Sternchen
Umher in funkelnder Pracht?
Sind Käfer mit ihren Laternchen,
Die fliegen spazier’n bei Nacht.
Wenn einer begegnet dem andern,
Dann grüßen sie sich, wie man’s thut,
Erzählen sich was und wandern
Dann weiter gar wohlgemuth.
Und kehrt der Morgen dann wieder,
Sucht Jeglicher eilig sein Haus,
Doch eh er sich leget nieder,
Löscht er sein Laternchen aus.
(21. Aug. 1858)
Wer hat die schönsten Schäfchen?
Die hat der goldne Mond,
Der hinter unsern Bäumen
Am Himmel drüben wohnt.
Er kommt am späten Abend,
Wann Alles schlafen will,
Hervor aus seinem Hause
Zum Himmel leis’ und still.
Dann weidet er die Schäfchen
Auf seiner blauen Flur;
Denn all die weißen Sterne
Sind seine Schäfchen nur.
Sie thun sich nichts zu Leide,
Hat eins das andre gern,
Und Schwestern sind und Brüder
Da droben Stern an Stern.
Und soll ich dir eins bringen,
So darfst du niemals schrei’n,
Mußt freundlich wie die Schäfchen
Und wie ihr Schäfer sein!
(28. Jan. 1830)
»Will der Sommer wieder scheiden,
Blickt er auf die öden Heiden,
Und da lächeln ihm im Nu
Heideblümchen freundlich zu.
Hell umglänzt vom Strahl der Sonne
Freu’n sie sich der Sommerwonne,
Und ein jedes Blümchen spricht:
Sommer, o verlaß uns nicht!
Doch den Blumen ist hienieden
Ach! Ein Sommer nur beschieden:
Mitten in der Freudenzeit
Trifft sie oft das Winterleid.
Sommer, sieh noch einmal wieder
Von dem blauen Himmel nieder!
Send uns doch dein mildes Licht!
Sommer, o verlaß uns nicht!«
Sommer hört’s und käme gerne,
Doch er kann aus weiter Ferne
Einen Scheidegruß allein
Senden seinen Blümelein.
Und die armen Blumen wagen
Kaum die Augen aufzuschlagen,
Rufen bis ihr Herze bricht:
»Sommer, o verlaß uns nicht!«
(31. März 1873)