Das Risikoparadox
Warum wir uns vor dem Falschen fürchten
Herausgegeben von Klaus Wiegandt und Ortwin Renn
FISCHER E-Books
Klaus Wiegandt ist Stifter und Vorstand des »Forums für Verantwortung«.
Covergestaltung: Andreas Heilmann und Gundula Hißmann, Hamburg
Coverabbildung: Archiv hissmann heilmann hamburg
Erschienen bei FISCHER E-Books
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2014
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ISBN 978-3-10-402856-9
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Repräsentative Umfrage von TNS Infratest unter 1000 Bundesbürgern für die ZEIT. Umfragedatum: 19. bis 20.2.2013. Aus: Serie: Vorsicht, gute Nachrichten. In: DIE ZEIT, Nr. 13 (21. März 2013), S. 37.
Repräsentative Umfrage von IfD Allensbach unter 1617 Personen, repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre, durchgeführt vom 4.6.2012 bis 15.6.2012. Aus: Statista: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/240027/umfrage/befuerchtungen-gesellschaftlicher-bedrohungen-in-der-zukunft/, zugegriffen am 03. April 2013.
Quelle: DESTATIS-Pressemitteilung Nr. 401 vom 04.11.2010. http://www.govalue.de/de/sprengnetter_news/Lebenserwartung-in-Deutschland-auf-Hoechststand/443/, zugegriffen am 03. April 2013.
Siehe ähnlicher Ansatz in dem Buch: Ropeik, D. und Gray, G. (2002): Risk! A Practical Guide What’s Really Safe and What’s Really Dangerous in the World Around You. Houghton Mifflin: Boston, S. 19f.
In diesem Anliegen fühle ich mich durch einige andere Autorinnen und Autoren zum Thema Risiko und Risikokompetenz bestärkt. Siehe vor allem: Gigerenzer, G. (2013): Risiko. Wie man die richtigen Entscheidungen trifft. Bertelsmann: München. Evans, D. (2013): RQ Risikointelligenz. Wie wir richtige Entscheidungen treffen. Droemer: München. Sowie: Witzer, B. (2011): Risikointelligenz. Econ: Berlin.
Wissenschaftlich korrekter wäre zu sagen »intersubjektiv überprüfbar«
Ad-hoc Kommission »Neuordnung der Verfahren und Strukturen zur Risikobewertung und Standardsetzung im gesundheitlichen Umweltschutz der Bundesrepublik Deutschland« (2003): Abschlussbericht der Risikokommission (Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit). Bundesamt für Strahlenschutz. Salzgitter.
Auf Eigenzitate habe ich dagegen weitestgehend verzichtet. Manches was ich in dem Buch schreibe, ist daher an anderen Stellen schon mal vor mir in ähnlicher Weise veröffentlicht worden.
Vgl. Wiedemann, P.; Karger, C.A. und Clausberg, M. (2002): Risikofrüherkennung im Bereich Umwelt und Gesundheit. Umweltbundesamt: F+E Vorhaben 200 61218/09. Forschungszentrum Jülich, S. 14 und S. 30.
http://www.focus.de/wissen/mensch/risikobewertung-was-uns-angstmacht_aid_564696.html, zugegriffen am 09. April 2013; vgl. zur Toxikologie: Mühlendahl K. (2002): Lampenöl (Duftpetroleum). Vergiftungen im Kindesalter. Stuttgart: Thieme Verlag, S. 256–258.
Nach dem BSE Fall wurde die Behörden umstrukturiert; heute heißt die zuständige Behörde: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=32410305, zugegriffen am 29. März 2013.
Siehe Evans, D. (2013): RQ Risikointelligenz. Wie wir richtige Entscheidungen treffen. Droemer: München, S. 159ff. Sowie: Witzer, B. (2011): Risikointelligenz. Econ: Berlin, S. 173ff.
Siehe dazu: Ropeik, D. und Gray, G. (2002): Risk! A Practical Guide for Deciding What’s Really Safe and What’s Really Dangerous in the World Around You. Houghton-Mifflin: Boston und New York, S. 11ff.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article111470452/Die-Ehe-hat-nur-noch-eine-Fifty-fifty-Chance.html, zugegriffen am 08. April 2013.
Rothman, A.J., Salovey, P., Antone, C., Keough, K., und Martin, C. (1993). The Influence of Message Framing on Health Behavior. In: Journal of Experimental Social Psychology, 29, S. 408–433.
Tversky, A., Kahneman, D. (1981): The Framing of Decisions and the Psychology of Choice. In: Science, 211, S. 453–458.
Siehe dazu auch die Beispiele bei Gigerenzer, G. (2013): Risiko. Wie man die richtigen Entscheidungen trifft. Bertelsmann: München, S. 41ff.
Evans, L., Frick, M.C. und Schwing, R.C. (1989): Is It Safer to Fly or Drive? General Motors Research Laboratories. GUR-6722. General Motors Company: Warren, USA. Die Umdrehung des Risikos für Flugverkehr versus Automobilverkehr gilt auch, wenn man als Vergleichsgröße Todesfälle pro Reise wählt. Siehe dazu: Proske, D. (2004): Katalog der Risiken. Risiken und ihre Darstellung. Eigenverlag: Dresden, S. 105.
Kahneman, D. (2011): Thinking, Fast and Slow. Penguin Books: New York, S. 372 (das Beispiel geht auf die beiden Psychologen Richard Larrick und Jack Soll zurück, die Daniel Kahneman hier zitiert).
Diese Verfahren sind in unserem Buch von Renn, O.; Schweizer, P.-J-; Dreyer, M. und Klinke, A. (2008): Risiko. Über den gesellschaftlichen Umgang mit Unsicherheit. München: Oekom Verlag, auf den Seiten 26–34 beschrieben. Ebenfalls einen kurzen und prägnanten Überblick findet sich in: Ropeik und Gray (2002), a.a.O., S. 9–11. Wer sich noch intensiver mit dieser Materie beschäftigen will, sollte das Buch von: Hauptmanns, U.; Hettrich, M. und Werner, W. (1987): Technische Risiken: Ermittlung und Beurteilung. Springer: Heidelberg zu Rate ziehen.
Die drei Faktoren sind zentrale Bausteine des sog. Risk Governance Frameworks, das unsere Arbeitsgruppe für den Risk Governance Council in Lausanne (vor 2012 in Genf) ausgearbeitet hat. Siehe dazu IRGC (2005): White Paper on Risk Governance: Towards an Integrative Approach. International Risk Governance Council. Genf. Oder die neuere Fassung dieser drei Komponenten in: Renn, O.; Klinke, A. und van Asselt, M. (2011): Coping with Complexity, Uncertainty and Ambiguity in Risk Governance: A Synthesis. In: AMBIO, 40 (2), S. 231–246.
Allerdings ist der subjektive Eindruck nicht unbedingt ein Spiegel der objektiven Verhaltensveränderungen. Wie viele Studien zeigen, unterschätzen viele Vieltrinker den Einfluss des Alkoholkonsums auf ihr Reaktionsvermögen. Siehe: Seidl, S.; Reinhardt, G. und Zink, P. (1972): Veränderungen des subjektiven Befindens durch Alkohol. Blutalkohol 9 (2), ohne Seitenangaben (http://trid.trb.org/view.aspx?id=996540; zugegriffen am 26.10.2013)
Wer sich damit intensiver auseinander setzen will, sei auf folgende allgemeinverständliche Literatur hingewiesen: Dubben, H.-H. und Beck-Bornholdt (2006): Mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit. Logisches Denken und Zufall. Dritte Auflage. Rowohlt: Reinbek bei Hamburg, vor allem S. 54ff. Makridakis, S.; Hogarth, R. und Gaba, A. (2010): Tanz mit dem Glück. Wie wir den Zufall für uns nutzen können. Tolkemitt: Berlin, S. 167ff. Sowie: Evans (2013), a.a.O., S. 179ff.
Gute Überblicke über Chancen und Risiken der Gentechnik aus naturwissenschaftlicher und ethischer Sicht vermitteln die beiden Bücher: Kempken, F. und Kemken, R. (2012): Gentechnik bei Pflanzen: Chancen und Risiken. 4. Auflage. Springer: Heidelberg. Sowie: Busch, R.J.; Haniel, A.; Knoepfler, N. und Wenzel, G. (2002): Grüne Gentechnik: Ein Bewertungsmodell. Ohne Ortsangabe: Herbert Utz Verlag, hier vor allem Kapitel 4.
Wie hoch die biologische Lebensspanne des Menschen ist, kann nicht genau angegeben werden. Menschliche Zellen haben einen einprogrammierten Zelltod, der aber beeinflussbar ist. Zurzeit gehen wir von einer genetisch bedingten Spannungsbreite von 80–100 Jahren aus. In wenigen Ausnahmefällen werden Menschen auch über 100 Jahre alt. Vgl. Grimm, S. (2003): Die Apoptose: Programmierter Zelltod. In: Chemie in unserer Zeit, 37(3): 172–178.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/841/umfrage/lebenserwartung-von-frauen/, zugegriffen am 19. April 2013.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/839/umfrage/lebenserwartung-bei-jungen-trendvariante-1/, zugegriffen am 09. April 2013.
Proske, D. (2004): Katalog der Risiken. Risiken und ihre Darstellung. Eigenverlag: Dresden, S. 183. Siehe auch: Makridakis, S.; Hogarth, R. und Gaba, A. (2010): Tanz mit dem Glück. Wie wir den Zufall für uns nutzen können. Tolkemitt: Berlin, S. 34f.
Diese vier Faktoren werden meistens genannt, wenn es um die Erklärung der Steigerung der Lebenserwartung geht. Manchmal wird auch noch höheres Einkommen, Institutionalisierung der medizinischen Betreuung, Prävention statt Therapie und weitere Faktoren genannt. Einen sehr guten Überblick über dieses Thema gibt: Riley, J.C. (2001): Rising Life Expectancy: A Global History. Cambridge University Press: Cambridge, USA.
Einen historischen Überblick vermittelt: Kaplan, H., Hill, K.; Lancaster, J., und Hurtado, M. (2000): A Theory of Human Life History Evolution: Diet, Intelligence and Longevity. In: Evolutionary Anthropology, 9 (4), S. 156–185. Im Jahre 1929 betrug der Unterschied zwischen der Lebenserwartung von Frauen und Männern 2,9 Jahre; 1978 waren es 6,7 Jahre, heute sind es rund 5 Jahre.
Leicht gekürztes und von den Fußnoten befreites Zitat aus: Zwick, M. (2003): Männlichkeit als Risiko. Manuskript im Rahmen des ›TanGens‹-Programm an der FH Furtwangen. Universität Stuttgart. http://www.psych.tu-dortmund.de/cms/ISO/de/arbeitsbereiche/soziologie_der_geschlechterverhaeltnisse/Medienpool/AIM_Beitraege_dritte_Tagung/michael_zwick.pdf, zugegriffen am 08. April 2013.
Weiland, S.K.; Rapp, K.; Klenk, J. und Keil, U. (2006): Zunahme der Lebenserwartung: Größenordnung, Determinanten und Perspektiven. In: Deutsches Ärzteblatt, 103, A1072–A1077, hier die Internet-Version, S. 236. http://www.kas.de/upload/dokumente/verlagspublikationen/Volkskrankheiten/Volkskrankheiten_weiland-rapp.pdf, zugegriffen am 26.10.2013.
WHO (World Health Organization) (2012): World Health Statistics 2012: Part II: Highlighted Topics. Genf, S. 60
WHO (World Health Organization) (2012): World Health Statistics 2012. Part II: Highlighted Topics. Genf, S. 60–61
Cockerham, W.C. (1997): The Social Determinants of the Decline of Life Expectancy in Russia and Eastern Europe: A Lifestyle Explanation. In: Journal of Health and Social Behavior, 38 (2), S. 117–130; McKee, M. und Shkolinkov, V. (2001): Understanding the Toll of Premature Death Among Men in Eastern Europe. In: BML, 323 (7320), S. 1051–1055.
Vgl. dazu auch: Proske, D. (2004): Katalog der Risiken. Risiken und ihre Darstellung. Eigenverlag: Dresden, S. 136.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/165366/umfrage/todesursachen-in-deutschland/, zugegriffen am 09. April 2013.
Bender. H. (2010): Risiken am Arbeitsplatz und im alltäglichen Leben. Manuskript. Ludwigshafen, S. 16 (auf der Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes, Stand 2010).
Robert-Koch-Institut (2011a): Sterblichkeit, Todesursachen und regionale Unterschiede. Heft 52. Autorin. E. Gaber unter Mitarbeit von M. Wildner. RKI: Berlin, S. 30. In dieser Tabelle ist die Bezugsgröße 1:100 000. In der Regel habe ich bei den statistischen Angaben den Bezugspunkt 1:10 000 genommen, wenn es um Lebenszeitrisiken geht; aber den Bezugspunkt 1:100 000 wenn es um Risiken bezogen auf ein bestimmtes Bezugsjahr geht. Bei einer Bevölkerung von 81 Millionen muss man die relativen Zahlen mit rund 810 multiplizieren, um die Absolutzahlen für ganz Deutschland zu erhalten.
Black, W. (1788): A Comparative View of the Mortality of the Human Species at All Ages; and of the Diseases and Casualties by Which They Are Destroyed or Annoyed. Dilly: London, hier vor allem S. 41 sowie 64–66.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/227360/umfrage/todesfaelle-aufgrund-von-krankheitenund-verletzungen-nach-laender-einkommensgruppe/, zugegriffen am 08. April 2013.
Robert Koch-Institut (2011b): Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2010. RKI: Berlin, S. 43.
»Im Jahr 2011 wurden 1492 potenziell lebensmittelbedingte Ausbrüche (ohne Norovirus-Ausbrüche) an das RKI übermittelt. Betroffen waren 9700 Personen (s. Tab. 5.1.1). Bei 601 Ausbrüchen war als Erreger Campylobacter spp. angegeben und bei 532 Ausbrüchen Salmonella spp. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 5 % weniger Salmonellen- Ausbrüche übermittelt. Damit setzt sich der schon in den Vorjahren beobachtete Rückgang der Anzahl der Salmonellose-Ausbrüche fort. Insgesamt 54 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit lebensmittelbedingten Ausbrüchen übermittelt«. Aus: Robert-Koch-Institut (2012): Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2011. Redaktion: Christina Frank. RKI: Berlin, S. 27. Dazu kommen noch zwei Fälle durch Norovirus ausgelöste Todesfälle, die auf Nahrungsmittel zurückgeführt werden können (das sind rund 1 % aller Noroviruserkrankungen).
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/190514/umfrage/uebermittelte-faelle-meldepflichtiger-infektionskrankheiten/, zugegriffen am 9. April 2013.
RKI (2011b), a.a.O., S. 44ff.
Robert-Koch-Institut (2007): Influenza-assoziierte Mortalität in Deutschland 1985–2006. In: Epidemiologisches Bulletin, Nr. 35 (31. August), S. 325–327, hier S. 326.
http://www.ngo-online.de/2003/01/15/gesundheitsvorsorge/, zugegriffen am 3. April 2013.
Gastmeier, P. und Geffers, C. (2008): Nosokomilae Infektionen in Deutschland: Wie viele gibt es wirklich? In: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 133 (21), S. 1111–1115.
»There is no evidence of any generalized increase other than due to tobacco« Dies ist die Quintessenz einer Studie der beiden Epidemiologen Richard Doll und Richard Petto. Siehe Doll, R. und Peto, R. (1981): The Causes of Cancer: Quantitative Estimates of Avoidable Risks of Cancer in the United States Today. In: INCI, 66 (6), S. 1192–1308, hier S. 1194. Neuere Studien gehen auch von einer höheren Inzidenz von Hautkrebs (durch vermehrtes Sonnenbaden), Lungenkrebs (Rauchen) und zum Teil auch von Brustkrebs aus, selbst wenn man die Altersstruktur über den Zeitvergleich konstant hält. Siehe dazu auch: Ropeik und Gray (2002), a.a.O., S. 336ff. Sowie: Proske (2004), a.a.O., S. 137.
Format Trend vom 22.1.2013. http://www.format.at/articles/1222/525/329547/da, zugegriffen am 08. April 2013.
Stress wird in Eustress und Disstress unterschieden. Der Eustress ist die gesunde Form der Anspannung und der Konzentration; der Disstress dagegen die Überlastung durch Anforderungen, die man in der vorgegebenen Zeit nicht bewältigen kann.
»Kann Stress auch Krebs auslösen? Manche Wissenschaftler vermuten: ja. Sie gehen davon aus, dass ein erhöhter Spiegel von Stresshormonen wie zum Beispiel Cortisol biochemische Veränderungen in Zellen auslöst und somit zur Tumorentstehung beitragen könnte. Eine andere Theorie besagt, dass die bei Stressreaktionen beteiligten hormonellen Veränderungen das Immunsystem schwächen und auch chronische Stoffwechselentgleisungen begünstigen, die als Krebsrisiko diskutiert werden. Andere Fachleute halten dagegen: Das Immunsystem werde bei Stress nicht übermäßig geschwächt, teilweise gebe es auch förderliche Wirkungen. Darüber hinaus sind die Zusammenhänge zwischen Immunsystem und Krebsentstehung so komplex, dass eine eindeutige Beziehung trotz langjähriger Forschung bis heute schwer nachzuweisen ist«. (aus: https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/stress.php, zugegriffen am 08. April 2013). Dagegen ist relativ gut nachgewiesen, dass Stress und optimistische Lebenseinstellung auf die Überlebensrate bei einem schon ausgebrochenen Krebs einen positiven Einfluss ausüben. Vgl. Greer S., Morris T., Pettingale K.W. und Haybittle J.L. (1985): Mental Attitudes to Cancer: An Additional Prognostic Factor. Lancet. 1(8431), S. 750.
In seinem populärwissenschaftlichen Buch erläutert der ZEIT Journalist Gero von Randow die zum Teil kontra-intuitiven Merkmale der Stochastik. Siehe: von Randow, G. (2004): Das Ziegenproblem. Denken in Wahrscheinlichkeiten. Rowohlt Taschenbuch Verlag: Reinbek bei Hamburg, hier vor allem S. 170ff.
Mit den drei Umlauten und dem ß verfügt das deutsche Alphabet über 30 Buchstaben.
Die Wahrscheinlichkeit, in der richtigen Reihenfolge der Buchstaben das Wort KREBS zu ziehen ist dann: 1 über 30 û 29 û 28 û 27 û 26, also eine Wahrscheinlichkeit von rund 1 zu 17 Millionen.
Man kann sich diesen Vorgang anhand eines Experimentes mit Alkohol veranschaulichen. Ab welchem Glas Bier fangen Menschen an, die ersten Symptome des Betrunken-Seins zu zeigen, ab welchem Maß sind ernste Gesundheitsschäden allein aufgrund des Alkoholkonsums zu erwarten und wann ist sogar ein tödlicher Ausgang nicht mehr ausgeschlossen?
Graham, J.D. und Rhomberg, L. (1996): How Risks are Identified and Assessed. In: Kunreuther, H. und Slovic, P. (Hrsg.): Challenges in Risk Assessment and Risk Management. The Annals of the American Academy of Political and Social Sciences. Sage: Thousand Oaks, USA, S. 15–24. Siehe auch: Ropeik und Gray (2002), a.a.O., S. 8ff.
Kalberlah, F. (2008): Quantitative Risikoabschätzung für krebserzeugende Stoffe am Arbeitsplatz – der Leitfaden des »Arbeitskreises Risikoanleitung«. In: Gefahrstoffe- Reinhaltung der Luft, 68 (7/8), S. 295–298.
Cullen A. and Small, M.J. (2004): Uncertain Risk. The Role and Limits of Quantitative Assessment. In: McDaniels, T. und Small, M.J. (Hrsg.): Risk Analysis and Society. An Interdisciplinary Characterization of the Field. Cambridge University Press.: Cambridge, USA, S. 163–212.
Um es am Beispiel des Alkohols plastisch zu machen: Lineare Extrapolation würde bedeuten, dass jemand der nach einem ersten Glas Schnaps sich noch ein zweites genehmigt genau so gesundheitlich geschädigt wird, wie derjenige, der nach dem 14. Glas noch ein 15. Glas trinken würde. Bei nicht krebserzeugenden toxischen Wirkungen wie in diesem Beispiel ist diese Annahme sehr wenig plausibel, aber bei karzinogenen Stoffen gibt es eine Reihe von Argumenten, die für einen linearen Verlauf sprechen (siehe Cullen and Small (2004), a.a.O., S. 172ff.).
Eine umfassend und gut verständliche Erklärung findet sich in: Bundesministerium für Gesundheit und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.) (1999): Dokumentation zum Aktionsprogramm »Umwelt und Gesundheit«. Sachstand – Problemaufriss – Optionen. Bonn, S. 16 und 47ff. Ebenfalls kurz und prägnant ist die Erläuterung in: Krämer, W. und Mackenthun, G. (2002): Die Panik-Macher. Piper: Zürich, S. 90ff. Vgl. auch unsre Ausführungen in: Renn, O.; Schweizer, P.-J-; Dreyer, M. und Klinke, A.(2007). Risiko. Über den gesellschaftlichen Umgang mit Unsicherheit. Oekom: München, S. 67ff.
Morgan, G.M. (1994): Power-Frequency Electric and Magnetic Fields: Issues of Risk Management and Risk Communication. In: Carpenter and Ayapetyan, S. (Hrsg.): Biological Effects of Electric and Magnetic Fields: Clinical Applications and Therapeutic Effects, Volume 2. Academic Press: San Diego, USA, S. 297–319. Sowie: Morgan, G.M., Florig, K., Nair, I. und Hester, G.J. (März 1988): Controlling Exposure to Transmission Line Electromagnetic Fields: A Regulatory Approach That Is Compatible with the Available Science. In: Public Utilities Fortnightly, 3, S. 49–58.
Siehe dazu ausführlicher: Krämer, W. (2011): Die Angst der Woche. Warum wir uns vor den falschen Dingen fürchten. Piper: Zürich, S. 43ff.
Wer es genau wissen will, dem sei der Aufsatz mit den entsprechenden statistischen Berechnungen für mehrere Länder Europas empfohlen: Matthews, R. (2001): Der Storch bringt die Babies zur Welt (0,08). Übersetzt von J. Engel. In: Stochastik in der Schule, 21 (2): 21–23.
Hennekens C.H., Buring J.E. (1987): Epidemiology in Medicine. Little, Brown and Company: Boston/Toronto, hier vor allem S. 34.
Diese Schwankungsbreiten sind statistisch sehr schwer zu bestimmen, weil es nicht alleine darum geht, die durchschnittlichen Abweichungen pro Jahr zusammenzuzählen und dann einen Durchschnittswert zu errechnen, sondern auch die nicht-zufälligen Schwankungen herauszurechnen. Das gelingt nur bei einem systematischen Kohortenvergleich. Siehe dazu: Clayton, D. und Schifflers, E. (1987): Model for Temporal Variation in Cancer Rates. Part 1: Age-Period and Age-Cohort Models. In: Statistics in Medicine, 6 (4), S. 449–467.
Dieser Fall war zum Beispiel bei der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl gegeben. Das individuelle Risiko, an Krebs zu erkranken, war nur um rund 0,01 % für den Durchschnittseuropäer gestiegen, aber hochgerechnet auf die gesamte exponierte Bevölkerung konnte man von mehr als 30 000 zusätzlichen Krebsfällen ausgehen. Vgl: Hohenemser, C. and Renn, O. (1988): Shifting Public Perceptions of Nuclear Risk: Chernobyl’s Other Legacy. In: Environment, 30 (3), S. 5–11 und 40–45.
Unter Inzidenz versteht man die Anzahl oder die Rate von Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum (Kalenderjahr), wobei die Inzidenzrate zumeist auf 100 000 Personen bezogen ist. Zur Veranschaulichung, ob es z.B. in einer bestimmten Region mehr oder weniger Neuerkrankungen gibt als im Landesdurchschnitt, wird die normierte Inzidenzrate SIR verwendet (engl.: standardized incidence ratio). Diese drückt das Verhältnis von beobachteten zu erwarteten Erkrankungsfällen aus. Die erwarteten Fälle erhält man durch Multiplikation der Altersgruppe der Bevölkerung der untersuchten Population mit der entsprechenden altersspezifischen Inzidenzrate der Vergleichspopulation, bezogen auf 100 000 Personen. Ein SIR-Wert von 1 bedeutet, dass die Anzahl beobachteter Erkrankungen exakt der Erwartung (Durchschnitt) entspricht. Werte größer 1 bedeuten, dass in der untersuchten Population mehr Fälle auftreten als im Vergleich mit der Erkrankungsrate der gesamten Population zu erwarten wären (Beispiel: SIR = 2 bedeutet doppelt so viele Erkrankungen wie erwartet). In Analogie weisen SIR-Werte unter 1 auf eine niedrigere Erkrankungsrate hin. Quelle: http://info.imsd.uni-mainz.de/Krebsregister/jb98/jb98_k7.html, zugegriffen am 3. April 2013.
http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/Archiv_05/krebsregister/krebsregister.php?comment_id=krebsregister.php&comment_page=show_all, zugegriffen am 08. April 2013.
vgl. zur Strahlenbelastung durch Flugzeuge: Stolzmann, P. (2011): Strahlenexposition. In: Scheffel, H., Stolzmann, P.; Leschka, S. und Alkadhi, H. (Hrsg.): Wie funktioniert CT? Springer: Berlin, S. 197–200, hier 199.
Piloten sind einer ionisierenden Strahlung von 2 bis 6 Milisievert pro Jahr ausgesetzt. Es wurde untersucht, ob bei Piloten in Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden ein erhöhtes Krebsrisiko nachweisbar ist. 10 032 Piloten wurden über durchschnittlich 17 Jahre beobachtet. Die Zahl der Krebserkrankungen wurde über nationale Krebsregister erfasst. 466 Piloten erkrankten an einem Karzinom, zu erwarten waren 456 Fälle. Die einzige signifikante Zunahme bei standardisierten Inzidenzraten betraf den Hautkrebs. Das Risiko für das maligne Melanom war um den Faktor 2.3, für das Basaliom um den Faktor 2.5 erhöht. Das Risiko, an einem Hautkrebs zu erkranken, nahm mit der geschätzten Strahlendosis zu. Wahrscheinlich, so die Autoren, erhöht die kosmische Strahlung das Krebsrisiko nicht, mit Ausnahme des Risikos für Hautkrebs. (Pukkula, E. et al. (2002): Incidence of Cancer Among Nordic Airline Pilots over Five Decades: Occupational Cohort Study. British Medical Journal, 325, S. 567–569. Zitat aus: http://www.pilots.de/ubb/NonCGI/Forum10/HTML/000135.html, zugegriffen am 8. April 2013.
Entgegen vielen anderen vermuteten Beziehungen zwischen Auslösern und Wirkungen von krebserzeugenden Stoffen ist dieser Zusammenhang statistisch eindeutig nachgewiesen. Die Vergleichsstudien zwischen Rauchern und Nichtrauchern ergeben so klare Ergebnisse, dass sie weder durch das Hintergrundrauschen noch durch andere Drittfaktoren erklärt werden können. Vgl. Drings, P. (2004): Rauchen und Krebs. In: Der Onkologe, 10 (2), S. 156–165.
WHO (World Health Organisation) (1977): Evaluation of Carcinogenic Risks of Chemicals to Man. Volume 1. International Agency for Research on Cancer on Behalf of the WHO. WHO: Lyon, Frankreich.
Ad Hoc Kommission der Bundesregierung (2003), a.a.O., S. 23f.
Akademie der Wissenschaften zu Berlin (1992): Umweltstandards. Fakten und Bewertungsprobleme am Beispiel des Strahlenrisikos. De Gruyter: Berlin, S. 345ff.
WBGU, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (1999): Welt im Wandel. Strategien zur Bewältigung globaler Umweltrisiken. Jahresgutachten 1998. Springer: Heidelberg und Berlin, S. 42ff.
Adaptiert nach: WBGU, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen 1999. Welt im Wandel. Strategien zur Bewältigung globaler Umweltrisiken. Jahresgutachten 1998. Springer. Heidelberg & Berlin, S. 55.
Doll, R. und Peto, R. (1981): The Causes of Cancer: Quantitative Estimates of Avoidable Risks of Cancer in the United States Today. In: INCI, 66 (6), S. 1192–1308.
Zu in der Größenordnung ähnlichen Zahlen für »Umwelt«-verursachten Krebs kommt die US-amerikanische Umweltbehörde EPA auf ganz anderem Weg, indem sie Erkenntnisse aus Tierversuchen bei hohen Dosen über mehrere Konzentrationsgrößenordnungen bis zu umwelttypischen Konzentrationen extrapoliert Siehe: Bundesministerium für Gesundheit und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.) (1999): Dokumentation zum Aktionsprogramm »Umwelt und Gesundheit«. Sachstand – Problemaufriss – Optionen. Bonn, S. 22.
Bender. H. (2010): Risiken am Arbeitsplatz und im alltäglichen Leben. Manuskript. Ludwigshafen, S. 15.
http://www.healthmetricsandevaluation.org/gbd/publications/disability%E2%80%90adjusted-life-yearsdalys-291-diseases-and-injuries-21-regions-199, zugegriffen am 19. April 2013.
http://www.healthmetricsandevaluation.org/gbd/publications/disability%E2%80%90adjusted-life-yearsdalys-291-diseases-and-injuries-21-regions-199, zugegriffen am 19. April 2013. sowie: http://viz.healthmetricsandevaluation.org/gbd-compare/, zugegriffen am 19. April 2013.
Eigene Berechnungen nach Proske (2004), a.a.O., S. 137f.
Eigene Berechnungen nach Proske (2004), a.a.O., S. 138.
Krämer, W. und Machenthun, G. (2002): Die Panikmacher. Piper: Zürich, S. 201–202.
Siehe etwa: Marquardt, H. und Schäfer, S.K. (2004): Lehrbuch der Toxikologie, 2. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft: Stuttgart, S. 160ff.
Die WHO kommt in einem weltweiten Vergleich zu dem Schluss: »Globally, an estimated 24 % of the disease burden (healthy life years lost) and an estimated 23 % of all deaths (premature mortality) was attributable to environmental factors« Hier muss man allerdings bedenken, dass alle Länder der Welt einbezogen wurden. Auch die WGO geht davon aus, dass in den hoch entwickelten Ländern wie Deutschland die Rate weniger als halb so hoch ist (Todesraten 100–150 pro 10 000 Einwohnern pro Lebensdauer). Siehe: WHO (2006): Preventing Disease Through Healthy Environments: Towards an Estimate of the Environmental Burden of Disease: Executive Summary. Autoren: Prüss-Üstün A. und Corvalán C. WHO: Genf, S. 5f. Siehe auch: Proske (2004), a.a.O., S. 137f. Sowie: Ropeik und Gray (2002), a.a.O., S. 340ff.
Siehe umfassende Übersichten in: Murray, C.J.L., und Lopez, A.D. (Hrsg.) (1996): The Global Burden of Disease: A Comprehensive Assessment of Mortality and Disability from Diseases, Injuries, and Risk Factors in 1990 and Projected to 2020. Global Burden of Disease and Injury Series, Vol. 1. Harvard University Press: Cambridge, USA. Sowie: Ezzati, M., Rodgers, A.D., Lopez, A.D., und Murray, C.J.L., (Hrsg.) (2004): Comparative Quantification of Health Risks: Global and Regional Burden of Disease due to Selected Major Risk Factors. 3 Volumes. World Health Organization: Genf.
Für Deutschland kommt das Institute for Heath Metrics and Evaluation auf einen Wert von knapp 6 %. Siehe: GBD Profile: Germany. http://viz.healthmetricsandevaluation.org/gbd-compare/, zugegriffen am 08. April 2013; Sowie die Studie dazu: Murray, C.J.L.; Vos, T.; Lozano, R.; Naghavi, M.; Flaxman, A.D.; Michaud, C.; Ezzati, M.; Shibuya, K.; Salomon J.A. u.a. (2012): Disability-adjusted Life Years (DALYs) for 291 Diseases and Injuries in 21 Regions, 1990–2010: A Systematic Analysis for the Global Burden of Disease Study 2010. The Lancet, 380: 2197–2223.
Zitiert nach: Bundesministerium für Gesundheit und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.) (1999): Dokumentation zum Aktionsprogramm »Umwelt und Gesundheit«. Sachstand – Problemaufriss-Optionen. Bonn, S. 14.
Ebenda, S. 15.
WHO: World Health Statistics 2012, a.a.O., S. 80–81.
Wildavsky A (1980): Richer is Safer. In: Public Interest, 60, S. 23–39. Siehe dazu auch: Keeney R.L. (1984): Ethics, Decision Analysis, and Public Risks. In: Risk Analysis, 4, S. 117–129.
Ropeik und Gray (2002), a.a.O., S. 98ff.und 384ff.
Eurobarometer 2010, http://www.efsa.europa.eu/en/factsheet/docs/ebdede.pdf oder das Gesamtdokument; http://www.efsa.europa.eu/en/riskperception/docs/riskperceptionreport_de.pdf
Eurobarometer 2010, http://www.efsa.europa.eu/en/factsheet/docs/ebdede.pdf
Ebenda
Repräsentative Umfrage von IfD Allensbach unter 1617 Personen, repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre, durchgeführt vom 4.6.2012 bis 15.6.2012. Aus: Statista: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/240027/umfrage/befuerchtungen-gesellschaftlicher-bedrohungen-in-der-zukunft/, zugegriffen am 19. April 2013.
Ames, B. und Gold, L.S. (1990): Falsche Annahmen über die Zusammenhänge zwischen der Umweltverschmutzung und der Entstehung von Krebs. In: Angewandte Chemie, 102 (11), S. 1233–1246.
Siehe Bender (2010), a.a.O. Sowie: Proske (2004), a.a.O, S. 138.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/180499/umfrage/todesfaelle-durch-ehec-erreger-in-deutschland-seit-2000/, zugegriffen am 10. April 2013.
Krämer, W. (2011): Die Angst der Woche. Warum wir uns vor den falschen Dingen fürchten. Piper: Zürich, S. 187.
Bundesministerium für Gesundheit und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.) (1999): Dokumentation zum Aktionsprogramm »Umwelt und Gesundheit«. Sachstand – Problemaufriss – Optionen. Bonn, S. 11.
Vgl. Zwick, M.M. (1998): Bedrohte, schützenwerte »Bambi-Romantik«. Naturbilder in Deutschland. Manuskript der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg. Stuttgart. Darauf aufbauend: Kanus, A. und Renn, O. (1998): Den Gipfel vor Augen. Unterwegs in eine nachhaltige Zukunft. Metropolis: Marburg, S. 33ff.
Einen guten historischen Überblick gibt hier: Butzer, K.W. (1990): The Realm of Cultural-Human Ecology: Adaptation and Change in Historical Perspective. In: Turbner, B.L.; Clark, W.C.; Kates, R.W.; Richards, J.F.; Mathews, J.T. und Meyer, W.B. (Hrsg.): The Earth As Transformed by Human Action. Global and Regional Changes in the Biosphere Over the Past 300 Years. Cambridge University Press: Cambridge, USA, S. 685–702.
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IPSOS im Auftrag der Umweltstiftung WWF äußern sich 82 % der Deutschen besorgt darüber, dass sich synthetische Chemikalien im menschlichen Organismus und in der Umwelt anreichern (siehe: http://g-o.de/wissen-aktuell-1079–2004–06–24.html, zugegriffen am 08. April 2013).
Darauf weist sehr eindrücklich und mit vielen Beispielen Walter Krämer hin: Krämer, W. (2011), a.a.O., S. 182ff. und auch S. 157ff.
Zur Geschichte des Acrylamid Falles in Deutschland vgl. Bonneck, S. (2008): Acrylamid Risk Governance in Germany. In: Renn, O. und K. Walker (Hrsg.): Global Risk Governance. Springer: New York und Heidelberg, S. 231–274; vgl. zu den öffentlichen Reaktionen dazu siehe meinen Aufsatz: Renn, O. (2003): Acylamide. Lessons for Risk Management and Communication. In: Journal of Health Communication, 8 (5), S. 435–441.
Löfstedt, R. (2003): Science Communication and the Acrylamid »Alarm«. In: Journal of Health Communication, 8 (3), S. 407–432.
Tönqvist, M. (2005): Acrylamid in Food: The Discovery and Its Implications: A Historical Persecptive. In: Friedmann, M. und Mottram, D. (Hrsg.): Chenistry and Safety of Acrylamide in Food. Sonderheft: Advances in Experimental Medicine and Biology, 561, S. 1–19.
http://www.giz-nord.de/cms/index.php/daten-zum-vergiftungsgeschehen/290-todesfaelle-durch-vergiftungen-fremdstoff-expositionen.html, zugegriffen am 08. April 2013.
Dazu habe ich die Daten aus einer sehr sorgsam zusammengestellten Diplomarbeit genommen. Und zwar aus: Möbus, A. (2009): Vergiftungen in Deutschland – Spiegel der institutionellen Zuständigkeiten im Hinblick auf verbrauchergerechte Informationsangebote zu Vergiftungen im Alltag. Diplomarbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal, S. 128–131.
Rauchgasvergiftungen sind immer Mischvergiftungen mit verschiedenen Gasen (CO, HCN, Nitro- und Chlorgase etc.). Dabei zeigt sich jedoch, dass das Krankheitsgeschehen in der Regel vom Kohlenmonoxid dominiert wird. Nahezu alle – 98 % – der Todesfälle bei Rauchgasvergiftungen sind durch CO verursacht. Die CO-Vergiftung ist häufig. Sie stellt in den Industrienationen die häufigste tödliche Vergiftung dar. Für die Bundesrepublik werden jährlich 1500 bis 2000 Todesfälle angenommen. Aus: http://www.medizin-netz.de/umfassende-berichte/vergiftungen-mit-kohlenmonoxid-co/, zugegriffen am 8. April 2013.
Tabelle nach: Möbus, A. (2009): Vergiftungen in Deutschland – Spiegel der institutionellen Zuständigkeiten im Hinblick auf verbrauchergerechte Informationsangebote zu Vergiftungen im Alltag. Diplomarbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal, S. 128–131.
Im technischen Regelwerk TRGS 905 vom Oktober 2000 der Bundesrepublik wurde PCB in die Kategorie K3 eingestuft, d.h.: »Stoffe, die wegen möglicher krebserzeugender Wirkung beim Menschen Anlass zur Besorgnis geben«. In diesem Regelwerk für Grenzwerte in der Luft am Arbeitsplatz darf die PCB-Belastung darf je nach Chlorgehalt 700 000 000–1 100 000 000 pg/m3 Luft nicht überschreiten. Das ist ein theoretischer Wert, da es sich bei den PCB grundsätzlich um verbotene Arbeitsstoffe handelt. Er zeigt aber, wie ungeheuer groß der Sicherheitsabstand zwischen 1 bis 4 Pikogramm pro Kilogramm Körpergewicht und einer zu erwartenden körperlichen Schädigung ist. Aus: http://home.arcor.de/g.mackenthun/risk/index.htm#PCB, zugegriffen am 19. April 2013.
Löfstedt, R. (2011): Risk versus Hazard – How to Regulate in the 21st Century. In: European Journal of Risk Regulation, 2, S. 149–168.
Der Eindruck, dass hier Wahrnehmung und Realität stärker übereinstimmen, wird von einigen Risikoexperten nicht geteilt, wie es im folgenden Zitat zum Ausdruck kommt: »Quer durch alle Schichten wurden 2000 Personen aus der Allgemeinbevölkerung und 505 Diabetiker zum Risikobewusstsein befragt. Jeder Zweite in NRW nennt Rauchen, Übergewicht und Stress als Risiko für den Infarkt, aber nur jeder Zehnte Fettstoffwechselstörungen. Der Blutdruck rangiert an sechster und Diabetes an letzter Stelle, obwohl jeder Zweite Bluthochdruck hat und die Hälfte aller Diabetiker am Infarkt verstirbt«. Aus: http://www.lzg.gc.nrw.de/service/kooperationen/Koop_Praevention/index.html, zugegriffen am 8. April 2013. Aus meiner Sicht reflektiert dieser Grad des öffentlichen Bewusstseins verglichen mit den Krebsrisiken, den Chemierisiken und den noch zu behandelnden Unfällen und Katastrophen eine recht gute Übereinstimmung zwischen Wahrnehmung und Realität.
Gute Übersicht in: Mathes, P. (2010): Ratgeber Herzinfarkt. 6. Auflage. Steinkopf Verlag: München, S. 21ff. Siehe auch: Proske (2004), a.a.O., S. 136 sowie für die USA: Ropeik und Gray (2002), a.a.O, S. 348f.
Sytkowski, P.A.; D’Agostino, R.B.; Belanger, A und Kannel, W.B. (1986): Sex and Time Trends in Cardiovascular Disease Incidence and Mortality: The Framingham Heart Study, 1950–1989. In: American Journal of Epidemiology,143 (4), S. 338–350. Siehe auch: Pell S. und Fayerweather W.E. (1985): Trends in the Incidence of Myocardial Infarction and in Associated Mortality and Morbidity in a Large Employed Population, 1957–1983. In: New England Journal of Medicine, 312, S. 1005–1011.
Tabelle aus: http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-Praxis/Statistiken/Unfaelle/Gesamtunfallgeschehen/pdf/Unfallstatistik-2010.pdf, zugegriffen am 09. April 2013.
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) (2007): Gesundheitsschutz in Zahlen 2005. Beruf, Schule und Kindergarten, Heim und Freizeit. Bearbeiter: Simone Lüther. BAUA: Dortmund/Berlin/Dresden, S. 1.
Ebenda.
Eigene Berechnung auf der Basis der Daten von BAUA und des Statistischen Bundesamtes.
2000517319705651200519806235BAUA20076667