Prof. Dr. Ute Frevert
Die Politik der Demütigung
Schauplätze von Macht und Ohnmacht
FISCHER E-Books
Ute Frevert, geboren 1954, zählt zu den wichtigsten deutschen Historikern. Sie lehrte Neuere Geschichte in Berlin, Konstanz und Bielefeld. Von 2003 bis 2007 war sie Professorin an der Yale University, seit 2008 leitet sie den Forschungsbereich »Geschichte der Gefühle« am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Sie wurde 1998 von der DFG mit dem renommierten Leibniz-Preis ausgezeichnet und erhielt 2016 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
In einem brillanten Gang durch 250 Jahre Geschichte schildert die bekannte Historikerin Ute Frevert, welche Rolle die öffentliche Beschämung in der modernen Gesellschaft spielt. In den unterschiedlichsten Bereichen werden die Demütigung und das damit einhergehende Gefühl der Scham zum Mittel der Macht – ob in der Erziehung von Kindern, im Strafrecht oder in Diplomatie und Politik.
So wurden nach 1944 in Frankreich Frauen, die sich mit deutschen Besatzern eingelassen hatten, die Haare geschoren. Richter in den USA bestrafen Bürger neuerdings damit, dass diese an belebten Straßen auf einem Schild ihr Vergehen kundtun müssen. Nicht zuletzt der Medienpranger – wie im Fall von Jan Böhmermanns Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten Erdogan – und das Internet haben die öffentliche Beschämung allgegenwärtig gemacht.
Ute Frevert zeigt nicht nur an zahlreichen Beispielen aus der Geschichte, wie Demütigungen in Szene gesetzt wurden und werden. Sie macht auch klar, dass die Moderne den Pranger keineswegs abgeschafft, sondern im Gegenteil neu erfunden hat. Nicht mehr der Staat beschämt und demütigt, sondern die Gesellschaft.
Erschienen bei FISCHER E-Books
© 2017 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: hißmann, heilmann, Hamburg
Coverabbildung: Carl Mydans / Getty Images
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-490201-2
Gero von Randow, »Jetzt kommt das Volk«, in: DIE ZEIT v. 20.1.2011 (mit Zitaten der tunesischen Journalistin Sihem Bensedrine und anderen Zeitzeugen).
https://web.archive.org/web/20121116003123/http://www.tagesschau.de/ausland/ marokko122.html (Zugriff am 24.4.2017); Thomas Friedman, »The Politics of Dignity«, in: The New York Times v. 31.1.2012. Siehe auch Klein, »Humiliation Dynamic«; Lindner, Making Enemies, mit vielen Fallbeispielen; Zink, Humiliation, S. 7–20.
http://www.cleveland19.com/story/20091870/supporter-bearing-idiot-sign-stands-with-defiant-driver (Zugriff am 5.7.2016). Alle Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen stammen, falls nicht anders vermerkt, von der Autorin.
Amanda Hess, »The Shaming of Izzy Laxamana« (http://www.slate.com/articles/technology/users/2015/06/izabel_laxamana_a_tragic_case_in_the_growing_genre_of_parents_publicly_shaming.html?wpsrc=kwfacebookdt&kwp_0=35576 [Zugriff am 5.7.2016]).
Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, S. 28.
Demmerling/Landweer, Philosophie, S. 223ff.
Tangney, »Self-conscious emotions«, S. 543, 545; Taylor, Pride, S. 53, 59, 67; Scheff/Retzinger, Emotions; Deonna/Rodogno/Teroni, In Defense. Zur psychoanalytischen Sicht siehe auch Seidler, Blick.
Kästner, »Klassenzimmer«, S. 31, 45, 68, 72, 76–79.
http://www.ohchr.org/EN/UDHR/Pages/Language.aspx?LangID=ger (Zugriff am 9.7.2016).
Czeguhn, »Verhältnis«. Menschenwürde oder Personenwürde wird in drei Vierteln aller Staatsverfassungen explizit aufgeführt (Baets, »Utopia«). Siehe auch Pfordten, Menschenwürde; Weber-Guskar, Würde.
Whitman, Harsh Justice, S. 100f. Die boomende Literatur zur Entwicklung der Menschenrechte konzentriert sich hingegen überwiegend auf das 20. Jahrhundert und schenkt dem Konstrukt ›Menschenwürde‹ kaum Aufmerksamkeit (Eckel, Ambivalenz; ders./Moyn [Hrsg.], Moral; Hoffmann [Hrsg.], Moralpolitik). Vgl. aber McCrudden, »Human Dignity«.
Foucault, Überwachen, S. 115f., 99.
Margalit, Politik der Würde, S. 15, 61; ähnlich Bieri, Art, S. 35 (»Würde ist das Recht, nicht gedemütigt zu werden«), 172.
Braithwaite, Crime; Rossner, »Reintegrative Ritual«; Münster, »Wiederentdeckung«.
Urteil des OLG München v. 17.3.2016 – 29 U 368/16 (Internetpranger).
Chinese School.
Aaron J. Klein, »Israel and Turkey: Anatomy of a Dissing War«, in: Time v. 14.1.2010 (http://content.time.com/time/world/article/0,8599,1953746,00.html [Zugriff am 12.7.2016]).
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/erdogan-stellt-strafantrag-gegen-jan-boehmermann-a-1086637.html (Zugriff am 13.7.2016).
BGH-Urteil v. 15.3.1989 – 2 StR 662/88, Rn. 15. Siehe auch Schönke u.a., Strafgesetzbuch (2010), S. 1742ff.
Bourdieu, »Dialektik«. Bei Remarque stoßen zwei Unbekannte zusammen; ein Schimpfwort folgt dem anderen. Jeder bemüht sich um Originalität, und am Ende erweisen sie einander dafür Achtung und Respekt (Drei Kameraden, S. 38f.). Zur Schamabwehr aus psychoanalytischer Sicht Wurmser, Maske, S. 305–314. Siehe auch Meier, Beleidigungen.
Eine Studie zu den 1950er und frühen 1960er Jahren ergab, dass die bundesdeutsche Staatsanwaltschaft nur 5 Prozent der angezeigten Beleidigungen als von öffentlichem Interesse einstufte (Christiansen, Beleidigung, S. 87f.). Siehe auch Bemmann, »Ehrverletzungen und Strafbedürftigkeit«.
Vgl. Klein, »Humiliation Dynamic«, S. 117f., über die Schwierigkeiten, humiliation und shame auseinanderzuhalten. Der New Yorker Psychiater unterscheidet sie dadurch, dass Menschen Beschämung als verdient und Demütigung als unverdient ansehen. Siehe auch Miller, Humiliation, S. 117–124, 164.
Hier folge ich Hörnle, »Würdekonzept«, S. 102: »Was eine Demütigung ist, ist aus der Perspektive eines mit den jeweiligen symbolischen Bedeutungen vertrauten Beobachters zu erschließen, nicht aus den Emotionen von Betroffenen.« Diese Emotionen (Scham, Verzweiflung, Empörung) können unter Umständen bei Beschämung die gleichen sein wie bei Demütigung. Vgl. dazu auch Landweer, »Sich-gedemütigt-fühlen«.
In den im FAZ-Archiv gespeicherten Artikeln taucht ›Demütigung‹ zwischen 1949 und 2016 zehnmal häufiger auf als ›Beschämung‹, wobei die Schere vor allem seit den 1970er Jahren immer weiter auseinandergeht. Die Suche erfolgte über die Teildatenbanken »F.A.Z. 49–92« und »F.A.Z. BiblioNet (1993ff.)« des lizenzierten »F.A.Z.-Bibliotheksportal« (ohne FR) unter http://faz-archiv-approved.faz.net/intranet/biblionet/r_suche/FAZ.ein (Zugriff am 7.9.2016). Das (Londoner) Times Digital Archive zeigt zwischen 1785 und 1985 für humiliation 10155 Treffer an, für shaming lediglich 313.
BGH-Urteil v. 18.11.1957 – GSSt 2/57, Rn. 17; Geppert, »Straftaten«; Hilgendorf, »Beleidigung«.
http://www.eluniversal.com.mx/articulo/estados/2016/06/1/no-fueron-maestros-los-que-nos-raparon-dice-profesor (Zugriff am 14.7.2016).
http://www.telegraphindia.com/1160131/jsp/nation/story_66748.jsp#.V4d3UXptBXt (Zugriff am 14.7.2016).
Preuß u.a., »Demut«; Zink, Humiliation, S. 23ff.; Nietzsche, Jenseits, S. 200ff.; Paulsen, Regierung der Morgenländer, S. 129, 134.
Elias, Prozeß, Bd. 2, S. 397–400.
Simmel, »Psychologie der Scham«; Wurmser, Maske, S. 24f., 453; Lewis, »Shame«; Williams, Shame and Necessity, S. 222. Auch das spricht, ebenso wie das im Folgenden diskutierte Material, gegen die These von Greiner, Schamverlust, dass an die Stelle der Schamkultur eine Kultur trivialer Peinlichkeiten getreten sei (S. 24, passim).
Marx, »Der achtzehnte Brumaire«, S. 96f.
Bader-Weiß/Bader, Pranger; Hentig, Strafe, Bd. 1, S. 405–423.
Behrens, Scham, S. 205; Rexroth, Milieu, S. 126–137.
Patent v. 13.1.1787, § 33, Justizgesetzsammlung 611/1787, in: Joseph des Zweyten, S. 15; Bitter, Strafrecht, S. 118.
Lidman, Spektakel, S. 187, 189; dies., »Um Schande«, S. 208f.
Dülmen, Der ehrlose Mensch, S. 81; Smith, »Civilized People«, v.a. S. 33.
Burke, Speeches, S. 156–159. Siehe auch Bartlett, »Sodomites«.
Martschukat, Inszeniertes Töten; Spierenburg, Spectacle; Friedland, Seeing Justice Done.
Schreiner, »Verletzte Ehre«, S. 279. In Zedlers Lexikon hieß es 1741, am Pranger würden »Missethäter (…) zum Spott des Volcks und ihrer Schande ausgestellet« (Zedler (Hrsg.), Universal-Lexikon, Bd. 29, 1741, Sp. 186).
Lidman, Spektakel, S. 165, 370; Wettlaufer, »Schand- und Ehrenstrafen«. Der Würzburger Rechtsprofessor Kleinschrod unterschied 1805 zwischen der Ausstellung am Schandpfahl und der am Pranger; erstere finde »bey geringen Verbrechen Statt, z.B. kleinen Diebereyen, Kuppeley u.a.m., (…) wird von der bürgerlichen Obrigkeit erkannt, und entzieht die Ehre nicht, sondern ist nur eine Kränkung derselben. Aber der Pranger wird als Zeichen der peinlichen Gerichtsbarkeit angesehn, gegen Verbrechen schwererer Art angewandt, und als infamirende Strafe betrachtet« ( Entwickelung, S. 162).
Koziol, Begging Pardon, S. 181f.; Schreiner, »Verletzte Ehre«, S. 281–285; Neumann, »Beschämung«; Ingram, »Shame Punishments«, v.a. S. 300.
Ebd., S. 306; Nash/Kilday, Cultures of Shame, S. 37; Thompson, »Rough Music«.
Davis, Humanismus, S. 109f., 115f., 127f.
Nash/Kilday, Cultures of Shame, S. 33f.
Neumann, »Beschämung«, S. 281.
Schwerhoff, »Verordnete Schande«, S. 165; Garrioch, »Verbal Insult«, S. 108.
So suggeriert es zumindest die moralische Erzählung in Johann Evangelist Fürsts Bauernzeitung aus Frauendorf (Jg. 8, Nr. 5 v. 28.1.1826, S. 33–35). Der Herausgeber war ein bayerischer Hofoberbeamter, der gegen den Pranger zu Felde zog.
Ammerer, »›Durch Strafen‹«, S. 317. Ein ›Precher‹ war eine Bretterwand mit Hals- und Armlöchern.
Schwerhoff, »Verordnete Schande«, S. 171; Sharpe, »Decline«, S. 80; Shoemaker, »Streets of Shame«, S. 240; Frank, Gesellschaft, S. 194.
Ebd., S. 198.
Ingram, »Shame Punishments«, S. 298, 300; Ammerer, »›Durch Strafen‹«, S. 320; Schwerhoff, »Verordnete Schande«, S. 174, Zitat S. 181.
Bergk (Hrsg.), Beccaria’s Abhandlung, S. 197, XXII.
Morley (Hrsg.), Defoe, S. 219–256; Moore, Defoe, Kap. 1; Nash/Kilday, Cultures of Shame, S. 81–85.
Leibetseder, Hostie, S. 143f.
Foucault, Überwachen, S. 148ff., 295ff.
Shoemaker, »Streets of Shame«, S. 245; Smith, »Civilized People«, S. 37.
Edinburgh Annual Register for 1815, Bd. 8, S. 29–31; Sharpe, »Decline«, S. 81; Shoemaker, »Streets of Shame«, S. 240.
Rush, Untersuchung, S. 13, 31, 44.
Dufriche de Valazé, Loix Pénales, S. 343f.; Muyart de Vouglans, Loix Criminelles, S. 63f.; Hentig, Strafe, Bd. 1, S. 423–426.
Globig/Huster, Abhandlung, S. 83.
Whitman, Harsh Justice, S. 113–116; Smirra, Entwicklung, S. 83–89; Foucault, Überwachen, S. 144.
Novum Corpus Constitutionum Prussico-Brandenburgensium (NCC), Bd. 2, 1756, Nr. 64, Sp. 115 (Reskript v. 10.7.1756). Genauso formulierte es Svarez 1792 gegenüber dem Kronprinzen (Vorträge, S. 28). Pragmatisch argumentierte 1834 auch der Waagemeister Wilhelm Adolf Domsch aus Bautzen, der den Rat der Stadt um die Entfernung des Prangereisens vom Gewandhaus ersuchte. Bei Vollstreckung der Prangerstrafe würden nämlich Durchgangswege gesperrt, die »Abladung steuerbarer Güter« gehemmt und der Handel gestört. Domsch schlug vor, es »wie in anderen Städten« zu halten und bei Bedarf »mitten auf dem Markte einen transportablen Pranger« aufzurichten (Schwerhoff/Völker (Hrsg.), Eide, S. 218).
Sonnenfels, Grundsätze, S. 442.
Gesetzrevision, Bd. 1, S. 69.
Gräff u.a. (Hrsg.), Ergänzungen, S. 336f. (Reskript v. 10.10.1794). Der spanische oder Schandmantel war ein hölzerner, tonnenförmiger Mantel, der dem Verurteilten umgelegt wurde; die ebenfalls aus Holz gefertigte Fiedel oder Halsgeige kam vorzugsweise bei Frauen zur Anwendung.
Evans, Szenen, S. 151f., führt Beispiele bis in die 1830er Jahre an.
Gesetzrevision, Bd. 1, S. 72. Bode sprach sich im Namen der Strafrechtsrevisionskommission dagegen aus, Straftäter, die zu einer zeitlich befristeten Freiheitsstrafe verurteilt worden waren, zusätzlich noch mit einer Prangerstrafe zu belegen. Da sie »dereinst in die bürgerliche Gesellschaft wieder eintreten« sollten, sei eine Strafe, die ihr »Ehrgefühl« vernichte, ihnen »öffentliche Schmach« zufüge und sie dauerhaft in der »öffentlichen Achtung« herabsetze, dem Ziel der »Besserung« und Reintegration nicht förderlich.
§ 22 des Code Pénal von 1810 verfügte, dass jeder zu Zwangsarbeit und Arbeitshaus Verurteilte, »ehe er seine Strafe aussteht, auf dem öffentlichen Platze an den Pranger gebunden werden (soll), hier eine Stunde lang dem Volke zur Schau ausgestellt bleiben, und ober seinem Kopfe eine Tafel gesetzt werden, worauf seine Nahmen, sein Gewerbe, sein Wohnort, seine Strafe und die Ursache seiner Verurtheilung in großer und leserlicher Schrift verzeichnet sind« (Code Pénal, S. 11).
Collection complète des lois, S. 121–154, hier 131. Laut Mittermaier, Strafgesetzgebung, Bd. 1, S. 277, kehrte sich das Verhältnis zwischen entehrenden und korrektiven Strafen daraufhin um: Zwischen 1825 und 1831 seien auf 100 Verurteilungen 60 entehrende entfallen, nach 1832 nur noch 40. In Deutschland hatten Bayern, Sachsen, Holstein-Oldenburg und viele andere Staaten Strafgesetze, die Pranger- und andere Ehrenstrafen enthielten.
Smirra, Entwicklung, S. 143.
Landsberg, Gutachten, S. 47.
Grolman, Grundsätze, S. 77.
Helfer, »Denkmäler«, S. 65; Lottner (Hrsg.), Sammlung, S. 110, 231.
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA) Berlin, I. HA Rep. 84 a, Nr. 49545: Schreiben des preußischen Justizministers v. Kamptz an König Friedrich Wilhelm III. v. 5.3.1837, 9.6.1837 u. Schreiben an Kamptz v. 2.8.1837.
Leitner (Hrsg.), Sammlung, S. 118 (Kgl. Ordre v. 18.4.1835). Das ALR hatte den Staupenschlag als Begleitstrafe bei Hinrichtungen oder lebenslangem Freiheitsentzug vorgesehen.
In einem königlichen Befehl an den Justizminister meinte Friedrich Wilhelm III. 1811, die »gesetzliche Ausstellung am Schandpfahl« könne »als Beispiel würksam seyn«, was ihre Öffentlichkeit rechtfertige (Gesetz-Sammlung, 1811, S. 196). Für den »Schandpfahl oder Pranger« als abschreckende Strafe vor allem bei »boshaften Injurianten« und »Calumnianten« sprach sich noch 1848 ein Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung aus (Behr, Polizei-Wissenschaftslehre, Bd. 1, S. 164).
Gesetzrevision, Bd. 1, S. 3, 278; Bd. 2, S. 478; Bd. 3, S. 5, 135f., 271. Vgl. Blasius, »Grenzen«.
Im Beratungsprotokoll der zur Revision des Strafrechts ernannten Kommission des preußischen Staatsrats vom 21.4.1838 war die »selbst für schwerere Strafen, beschlossene Abschaffung der öffentlichen Ausstellung« vermerkt (Gesetzrevision, Bd. 4.1, S. 40). Bodes Ausführungen finden sich ebd., Bd. 1, S. 72.
Svarez, Vorträge, S. 27. Auf den Herrschaftscharakter der Prügelstrafe verweist Koselleck, Preußen, S. 641–659.
Gesetzrevision, Bd. 1, S. 110f. (Motive zum ersten Entwurf des Revisors v. 1827). Zu Klein vgl. Kleensang, Konzept, S. 195–213.
Ein Gutachten des preußischen Medizinalkollegiums in Bayreuth kam 1798 zu dem Schluss, dass eine gelinde und mittlere Züchtigung »bei Manns- und Weibspersonen durch Einspannen in das Krautbänkchen, wie bisher mit großen frischen Ruthen von Birkenreisern« geschehen solle, während eine »tüchtige (scharfe) Strafe hingegen für beiderlei Geschlecht auf eben diese Art, mittelst eines im Durchschnitt einen halben Zoll dicken und 1 ½ Ellen langen halbfrischen Steckens von Haselstrauch zu 40, 50, bis 80 Streichen, nach Beschaffenheit des Subjects, in einem oder zweien Tagen« und »allemal ad posteriora, als den mindest gefährlichen Ort vollzogen werden können« (Wahrhold/Antistiani, »Soll der sogenannte gemeine Diebstahl«, Zitat S. 150).
»Zwey merkwürdige Verordnungen«, S. 37f. Das ALR hatte lediglich Rücksicht »auf die körperliche Beschaffenheit des zu Bestrafenden« angemahnt (2. Teil, 20. Titel, 10. Abschnitt, § 50).
Kant, »Metaphysik«, S. 600f.
Ingram, »Shame Punishments«, S. 295f.; Dabhoiwala, »Sex and Societies«, S. 297 (»I took up a common prostitute, whose conduct was very offensive, (…) brought her to the whipping-post – being about mid-market, where was present some hundreds of people – I caused her to have twelve lashes; and at every third lash I parleyed with her and bid her tell all the women of the like calling wheresoever she came that the Mayor of Deal would serve them as he had served her, if they came to Deal and committed such wicked deeds as she had done«).
Smith, »Civilized People«, S. 38 (»Publickly Wipt itt Being Shuch a Grate Scandell to Me in My Business & Wood Go Nere to Be My Ruing«); Gesetzrevision, Bd. 4.1, S. 43.
Shoemaker, »Streets of Shame«, S. 237f.; Smith, »Civilized People«, S. 39; Sharpe, »Decline«, S. 83.
Grolman, Grundsätze, S. 85; Hudtwalcker, »Züchtigungen«, S. 175. Auch in den heftigen Debatten, die in den 1830er und 1840er Jahren im Rahmen der preußischen Gesetzrevision um die Prügelstrafe geführt wurden, bestand bei allen Teilnehmern Einigkeit, dass »öffentliche Züchtigung nicht zuzulassen (sei), da sie den Verbrecher zu tief erniedrige, und namentlich beim Tumulte zu noch größerer Aufreizung führen könne, überhaupt aber mit der, selbst für schwerere Strafen, beschlossenen Abschaffung der öffentlichen Ausstellung im Widerspruche stehen würde« (Gesetzrevision, Bd. 4.1, S. 40, aus dem Beratungsprotokoll der Staatsratskommission v. 21.4.1838).
Mittermaier, »Züchtigung«, v.a. S. 657. Ähnlich argumentierte 1843 der Gießener Hofgerichtsrat Noellner: Die »Verwerflichkeit« der Prügelstrafe liege nicht primär darin, dass sie öffentlich vollzogen werde, sondern weil ihr Charakter an sich »entwürdigend« sei (»Bemerkungen«, S. 202).
Gesetzrevision, Bd. 5, S. 306f.
Landsberg, Gutachten, S. 29, 47.
Gesetzrevision, Bd. 1, S. 112; Bd. 5, S. 293, 297; Bd. 6, S. 599.
Ebd., Bd. 5, S. 299f.
Wick, Ehrenstrafen, S. 7; Welcker, »Infamie«, S. 393, führte die »Beleidigung der Menschenwürde« als starken »Grund gegen Prügelstrafen« an. Ähnlich Noellner, »Bemerkungen«, S. 192; Arnold, »Erfahrungen«, v.a. S. 274–278.
Jagemann, »Strafe«, S. 241.
Mittermaier, »Züchtigung«, S. 655.
Jagemann, »Strafe«, S. 230; Hudtwalcker, »Züchtigungen«, v.a. S. 164, 179.
Gesetzrevision, Bd. 3, S. 273.
Ebd., Bd. 5, S. 304; Erlass v. 6.5.1848, in: Gesetz-Sammlung, 1848, S. 123.
Mittermaier, »Züchtigung«, S. 661f.
Mommsen, Grundrechte, S. 27f. Der Autor kommentierte hier den Paragraphen der Frankfurter Reichsverfassung von 1849, wonach »die Strafen des Prangers, der Brandmarkung und der körperlichen Züchtigung« abgeschafft seien (Sellert/Rüping, Studien- und Quellenbuch, Bd. 2, S. 52). Siehe auch Kesper-Biermann, »›Gleichheit‹«.
Zedler (Hrsg.), Universal-Lexikon, Bd. 1, 1732, Sp. 467.
Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten, S. 697 (2. Teil, 20. Titel, 10. Abschnitt, §§ 607–609).
Globig/Huster, Abhandlung, S. 81. Zugleich fanden die Autoren es nicht richtig, einen Adligen, der »die Ehre des Geringen antastet«, ebenso hart zu bestrafen wie umgekehrt, verlöre er doch mit seinem guten Namen »weit mehr (…), als er geschadet hätte«.
Klein, »Kurze Darstellung«, S. 118.
Eileen H. Crosby (»Fighting for Honor«) sieht im Zeitraum zwischen 1650 und 1730 kaum Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Garrioch, »Verbal Insult«, S. 106, 115; Dinges, Maurermeister.
Frank, »Ehre und Gewalt«, S. 322.
Andrews, »Press«. Die meisten Inserate stammten von männlichen Angehörigen der Unter- und unteren Mittelschicht (Handwerker, Kleinhändler, Transportarbeiter), die sich in der Regel für »scandalous words« entschuldigten.
Jensen, »Chicaneur«, S. 167. Vgl. Gleixner, »Das Mensch«. Zur preußischen Gesindeordnung Pape, Wiedereinführung, S. 4.
NCC, Bd. 9, 1792, Nr. 3, Sp. 657–666.
Klein, »Kurze Darstellung«, S. 118.
Jahrbücher für die preußische Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung 1 (1813), S. 6f. (Ordre v. 23.5.1812), Zitat 7.
Gesetzrevision, Bd. 4.1, S. 37; vgl. auch ebd., Bd. 6, S. 850.
Frevert, Vergängliche Gefühle, S. 20.
Behrens, Scham, S. 185.
Weber, Injurien, bes. S. 92–95, Zitate 94, 120 (mit Hinweis auf eine Entscheidung der Leipziger Juristenfakultät, die einen Studenten 1634 zur Ehrenerklärung für eine von ihm ungefragt geküsste Frau verurteilte); Fuchs, Um die Ehre, S. 48, 252.
Garrioch, »Verbal Insult«, S. 107; Walz, »Schimpfende Weiber«, v.a. S. 186; Gowing, Domestic Dangers; Crosby, »Fighting for Honor«, S. 296.
James, »Frauenstrafen«, S. 314. Zum Haarescheren vgl. auch die zeitgenössischen Ausführungen in Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, Bd. 20, 1780, S. 496–498; Schwerhoff, »Verordnete Schande«, S. 167; Hentig, Strafe, Bd. 1, S. 411f. Zu den Laster- oder Lästersteinen vgl. Künßberg, Strafe, S. 18f.
Helfer, »Denkmäler«, S. 73. Zur zunehmenden Engführung von Ehre und Jungfräulichkeit seit dem 16. Jahrhundert siehe Burghartz, »Geschlecht«.
Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, Bd. 14, 1788, S. 807.
Gesetzrevision, Bd. 3, S. 5, 136, 271.
Ebd., Bd. 4.1, S. 43 (aus dem Beratungsprotokoll v. 21.4.1838).
Gräff u.a. (Hrsg.), Ergänzungen, S. 329; Evans, Szenen, S. 173.
Meister, »Schamhaftigkeit«, S. 131.
Verordnung v. 18.12.1848, in: Gesetz-Sammlung, 1848, S. 423f. Allerdings privilegierte das Strafrecht auch weiterhin eine bürgerlichen und adligen Männern vorbehaltene Ehre, wie sie sich im Duell äußerte (Frevert, Ehrenmänner).
Buddeus, »Ehrenstrafen«, S. 455; Köstlin, Abhandlungen, S. 3, 5; Fahne, Ehrenkränkungen, S. 11.
Unterscheidung nach Grolman, Grundsätze, S. 88.
Pape, Wiedereinführung, S. 20, 57. Vgl. dazu Evans, Szenen, S. 157–169. Zu ähnlichen Entwicklungen in Österreich siehe Malfèr, »Abschaffung«. Hans v. Hentig zählte die Prügelstrafe (wie die Todesstrafe) zu den »flottierenden« Strafarten, »die kommen und gehen und unsere ganze Unsicherheit verraten« (Strafe, Bd. 2, S. 366).
Mittelstädt, Gegen die Freiheitsstrafen, S. III, 11, 18, 24f., 57, 81f. Vgl. dazu Rosenblum, Beyond, S. 36.
Rittner, Mittelstädt’s Broschüre, S. 34; Schwarze, Freiheitsstrafe, S. VIII, 42f., 45; Streng, Studien, S. 192; Mittelstädt, Gegen die Freiheitsstrafen, S. 85f. 1899 rekapitulierte Gerichtsassessor Heinrich Krauße, Prügelstrafe, die Debatte des 19. Jahrhunderts, nicht ohne sich selber auf die Seite der Befürworter zu stellen.
Frank, Strafgesetzbuch, S. 41.
Goltdammer, Materialien, Bd. 1, S. 107f., 224; Bd. 2, S. 345 (§§ 30, 163 StGB).
Landsberg, Gutachten, S. 47, 290; Feuerbach, Betrachtungen, Bd. 1, S. 188; Weber, »Hauptforderungen«, S. 617; Oeffentlichkeit, Mündlichkeit, S. 418, 466.
Welcker, »Infamie«, S. 395, 400. Ähnlich Wahlberg, Ehrenfolgen, S. 59.
Ortmann, Verhandlungen.
Müller, Suche; Siemens, Metropole. Viele Zeitungen berichteten regelmäßig, z.B. die Berliner Abendpost in der Beilage »Der Gerichtssaal«.
Schwarze, Freiheitsstrafe, S. 14.
Schleswiger Nachrichten v. 26.8.1902.
Wahlberg, Ehrenfolgen. S. 36.
Whitman, »Enforcing Civility« (mit einem Vergleich zw. Deutschland, Frankreich und den USA). Siehe auch Goldberg, Honor. Zur französischen Rechtslage (mit sehr viel weniger Beleidigungsklagen) vgl. Pin, »Honneur«; zu den USA Nelson, »Honor«.
Köstlin, Abhandlungen, S. 7, 12.
Ebd., S. 48, 79. Ähnlich Binding, Lehrbuch, S. 134, 144. Zur Kriminalstatistik von 1903 siehe Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon, Bd. 1, S. 1024.
Zu Zivilprozess und Sühneverfahren siehe Liepmann, Beleidigung, S. 126; Hahn (Hrsg.), Materialien, S. 277.
Weshalb die allgemeine Urteilspublikation (die übrigens in vielen Ländern üblich war) nicht ins RStGB übernommen wurde, erschließt sich aus den zugänglichen Materialien nicht. In der ersten Lesung des Entwurfs eines StGB für den Norddeutschen Bund hatte der sächsische Generalstaatsanwalt Friedrich Oskar von Schwarze beantragt, den aus dem preußischen StGB überführten § 30 (dann 36) zu streichen, was in der Bundesratskommission Annahme fand (Schubert/Vormbaum (Hrsg.), Entstehung, Bd. 1, S. 73).
Frank, Strafgesetzbuch, S. 259; Binding, Lehrbuch, S. 163; Köstlin, Abhandlungen, S. 80.
Gesetz-Sammlung, 1811, S. 149 (der königliche Befehl sah vor, dass der Beleidigte »bei Beleidigungen, die durch Pasquille«, d.h. öffentliche Schmähschriften oder -bilder, »zugefügt worden, die anerkannte Strafe öffentlich bekannt« machen dürfe); Gesetzrevision, Bd. 1, S. 667f. (Zitate aus dem Immediatbericht v. Kircheisens und v. Hardenbergs v. 30.1.1811). Siehe auch Bors, »Abbitte«; Moosheimer, Actio, S. 23–30; Schulte, Strafe, S. 52–74.
Liszt, Lehrbuch, S. 247. Ähnlich Schwarze, Commentar, S. 524. Vgl. Fuchs, »Erörterung«.
Entscheidungen des Reichsgerichts in Strafsachen, Bd. 6, S. 180–184, Rep. 3153/81 (Urteil v. 17.4.1882). Die gleiche Begründung hatte Friedrich Wilhelm III. 1811 gegeben, als er die Privatgenugtuung unterband.
Wahlberg, Ehrenfolgen, S. 50.
Entscheidungen des Reichsgerichts in Strafsachen, Bd. 16, S. 73–77, Rep. 1077/87 (Urteil v. 17.5.1887), Zitat 75.
Dazu auch Fuchs, »Erörterung«, S. 425f.; Quanter, Schand- und Ehrenstrafen, S. 200: »Gerade durch diese Veröffentlichung wird erst der Verurtheilte an den Pranger gestellt, und er fürchtet die Veröffentlichung in der Regel auch weit mehr als die Strafe selbst.«
Motive zu dem Entwurfe, S. 18.
Gustav Radbruchs Entwurf (1922), S. 5f., 8, 35, 53f. Vgl. zur Weimarer Republik Rutz, Genugtuung; zur deutschen und internationalen Rechtslage Hüttel, Bekanntmachung; speziell zur Schweiz Kuhn, Bekanntmachung.
Schomburg, »Bekanntmachung«.
Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, T. 1, 1957, S. 643–647.
Rechtsprechung: Strafrecht, in: Neue Justiz 14 (1960), S. 731–734.
Rechtsprechung: Strafrecht, in: Neue Justiz 16 (1962), S. 548f.; Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, T. 1, 1957, S. 643–647 (Richtlinie Nr. 12 v. 22.4.1961).
Ebd. Das 1968 in Kraft tretende Strafgesetzbuch der DDR bestätigte die 1957ff. eingeführten Neuerungen und ließ die öffentliche Bekanntmachung von Strafurteilen auch zu, um eine »Mobilisierung« der Bevölkerung zur »Bekämpfung bestimmter Erscheinungen der Kriminalität« zu ermöglichen (ebd., T. 1, 1968, S. 1–48, hier 18, zu § 50); Neuhof/Schmidt, »Anwendung«.
Richtlinie Nr. 12 v. 22.4.1961 (wie Anm. 126).
Erlaß des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik über die grundsätzliche Aufgabe und die Arbeitsweise der Organe der Rechtspflege vom 4.4.1963, in: Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, T. I, 1963, S. 33–35 (Zweiter Abschnitt zu den Konflikt- und Schiedskommissionen); Betts, »Property«, v.a. S. 219, 239f.; Görner, »Erfahrungen«; Lohmann, »Gerichte«.
Görner, »Erfahrungen«, S. 715f.
Das Oberste Gericht pries 1961 die »bewußte Disziplin« der werktätigen Bevölkerung und hielt die »Erziehung rückständiger und undisziplinierter Bürger« für notwendig (Richtlinie Nr. 12 v. 22.4.1961, wie Anm. 126).
Schulz, »Elemente«, S. 44f., 48. Der einflussreiche Jurist und spätere Generalstaatsanwalt der DDR, Josef Streit, sprach sich1959 lobend über die Betriebsgerichte der Tschechoslowakei aus: »Die Täter sehen es als eine größere Schande an, wenn sie sich vor dem Kollektiv der Disziplinarkommission verantworten müssen als vor dem Gericht. (…) Im Gericht ist eine solche Atmosphäre der Unduldsamkeit nicht vorhanden.« (»Einige Gedanken«, S. 39). Ähnlich betonte Benjamin, Konfliktkommissionen, S. 118, »die starke rationale und emotionale Wirkung der Konfliktkommissionsberatung auf den Rechtsbrecher. Charakteristisch sind die nicht seltenen Äußerungen von Tätern, daß sie ein gerichtliches Verfahren dem vor einem gesellschaftlichen Rechtspflegeorgan vorzögen.« Zu ähnlichen Ergebnissen in der Sowjetunion siehe Schejnin, »Kriminalität«, v.a. S. 226. Vgl. Haerendel, Gerichtsbarkeit, v.a. S. 231.
Reiland, Gerichte, S. 20–55; Hamann, Ehrengerichtsbarkeit; Schönfeldt, Schiedsmann, v.a. S. 3–5 u. Kap. 3. Zu sowjetischen Kameradschaftsgerichten Gorlizki, »Delegalization«, v.a. S. 422; zu ähnlichen Praktiken sozialer Beschämung in den Jugendorganisationen (Komsomol) der 1950er und 1960er Jahre Tsipursky, »Coercion«, v.a. S. 61–63; zu den seit 1953 in chinesischen Fabriken und Bergwerken eingeführten Kameradschaftsgerichten Cohen, Criminal Process, S. 52, 103f., 170–179.
http://www.documentarchiv.de/ns/nat-arbeit.html (§§ 35–55) (Zugriff am 26.7.2016); Gusko, »Sinn und Ziel«, v.a. S. 263, 266; Frese, Betriebspolitik, S. 244–250; Bootz, Hamburger Rechtsprechung, S. 136–152, zur Praxis des dortigen Ehrengerichts.
Freisler, »Ehrenwahrung«, S. 10; Schaffstein, »Bedeutung«, S. 271.
Dahm, »Erneuerung«, Sp. 824 (Dahm, seit 1933 NSDAP- und SA-Mitglied, war zusammen mit dem 1935 berufenen Schaffstein Hauptvertreter der systemkonformen Kieler Schule); ders., »Ehrenschutz«, S. 2497f.; Schaffstein, »Bedeutung«, S. 271; Rietzsch, »Strafen«, S. 137. Vgl. Brezina, Ehre; Waldow, Ehrenschutz.
Denkschrift des Zentralausschusses, S. 114 (Freisler leitete den Ausschuss und verfasste das Kapitel »Strafensystem«); Schaffstein, »Bedeutung«, S. 271; Dahm, »Erneuerung«, S. 832; Rietzsch, »Strafen«, S. 141f. Freislers drastische ›Denkanstöße‹ erregten großes öffentliches Aufsehen, vgl. etwa Hentig, »Pranger«; Bader-Weiß/Bader, Pranger, S. 151. Freisler schrieb auch das Vorwort zu der Broschüre von Kluetz, Volksschädlinge am Pranger (der Autor war Leiter der Pressestelle des OLG Berlin).
Doerner, »Gerichtsberichterstattung«, S. 146; Deutsche Justiz 99 (1937), S. 709 (Zitat des Oberlandesgerichtsrats K. Schäfer, der ebenfalls in der amtlichen Strafrechtskommission mitarbeitete).
Przyrembel, »Rassenschande«, S. 73; dies., »Ambivalente Gefühle«. In Essen beschwerten sich 1933 mehrere Bürger in anonymen Zuschriften an die National-Zeitung darüber, dass der Zentrumspolitiker Hirtsiefer in einem Prangerumzug durch die Stadt geführt worden war; sie empfanden das als »Kulturschande« und Rückfall ins Mittelalter (National-Zeitung v. 20.9.1933: »Schwielenheinrich und die Spießbürger«).
Zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Tradition siehe Wettlaufer/Nishimura, »History of Shaming«, S. 200, 215; Ingram, »Shame Punishments«, S. 292f. Laut Buddeus, »Ehrenstrafen«, S. 457, ging die Schandstrafe des Staupenschlags im Mittelalter einher mit dem »Abscheeren des Haupthaares des an einem Pfahl angeschlossenen Verbrechers«. Zu Schandprozessionen nach byzantinischem Vorbild Schwerhoff, »Verordnete Schande«, S. 161.
Pollack, Topographie; Botz, Nationalsozialismus, S. 94f.; Gedye, Bastionen, S. 294–298.
Krüger, »Selbstjustiz«; Wigger, »Schwarze Schmach«, S. 131; Martin/Alonzo (Hrsg.), Charleston, S. 159; Lebzelter, »›Schwarze Schmach‹«. Die öffentlichen Anprangerungen nahmen nach dem Abzug der Besatzungstruppen zu; manche Zeitungen veröffentlichten einen »Dirnenpranger« mit schwarzem Trauerrand, in Essen-Bredeney wurde 1925 »an verschiedenen Stellen ein Pranger angebracht« mit den Namen sog. Franzosenliebchen (Krüger, »Selbstjustiz«, S. 122, 125). Zuweilen gab es solche Pranger auch für Männer; so errichteten saarländische Bergleute 1923 »Schandpfähle« mit den Namen von Streikbrechern, die sich dem Ausstand gegen die Ruhrbesetzung verweigerten (Mallmann/Steffens, Lohn, S. 158, 168).
Wildt, Volksgemeinschaft, S. 240, 243.
National-Zeitung v. 12. u. 20.9.1933; Bücker/Nadorf/Potthoff (Hrsg.), Nikolaus Groß, S. 140–142; zu Prangerumzügen mit nichtjüdischen Personen Wildt, Volksgemeinschaft, S. 248f. NSBO = Nationalsozialistische Betriebsorganisation.
Kerbs/Uka/Walz-Richter (Hrsg.), Gleichschaltung, S. 122–126; Washington Times v. 23.3.1933, S. 1; Daily Herald (London), 24.4.1933, S. 8; Bömer, Das Dritte Reich, S. 78f. Siegel wollte am 10.3.1933 auf der Münchner Hauptpolizeiwache im Auftrag seines Mandanten Max Uhlfelder Anzeige gegen SA-Männer erheben, die am Abend zuvor die Fenster von Uhlfelders Kaufhaus eingeworfen hatten. Auf der Wache wurde er von SS-Männern verprügelt und anschließend mit dem Schild »Ich werde mich nie wieder bei der Polizei beschweren« durch die Innenstadt getrieben. Die Londoner Times druckte am 23.8.1933 einen Bericht über »girls’ humiliation« in Nürnberg und Neuruppin. In Nürnberg war einer jungen Frau das Haupthaar abgeschnitten worden, weil sie sich angeblich »einem Juden angeboten« habe; anschließend hatten SA-Männer sie durch die Stadt geführt, und ca. 2000 johlende Menschen hätten dieses Spektakel beobachtet und die Frau verhöhnt. In Neuruppin war ein Mädchen ebenfalls von SA-Männern mit einem Schild umherparadiert worden, das ihr ›Vergehen‹ kundtat: Sie war nicht aufgestanden, als das Horst-Wessel-Lied gesungen wurde. Die Uhrzeit des »Spektakels« wurde in der örtlichen Zeitung angekündigt, damit sich möglichst viele Zuschauer einfänden (Times, 23.8.1933, S. 10).
Denkschrift des Zentralausschusses, S. 113f.
Wildt, Volksgemeinschaft, S. 261f. (Zitate Schacht), 264.
Ramm, 20. Juli, S. 495 (Schlabrendorff war am 17.8.1944 nach dem Hitler-Attentat an der Ostfront festgenommen worden; er wurde am 16.3.1945 vom Volksgerichtshof freigesprochen, aber nicht freigelassen, sondern in verschiedene KZs verbracht und schließlich in Tirol von amerikanischen Truppen befreit).
Langhoff, Moorsoldaten, S. 213.
Łuczak (Hrsg.), Połozenie, S. 36f., Zitat 37 (Himmler an Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß v. 8.3.1940).
Tholander, Fremdarbeiter, S. 59–63; Storr, Zwangsarbeit, S. 51–55; Förtsch, »›Empörung‹«; König, »›Deutsche Frau‹«, v.a. S. 112–117; Heusler, »›Straftatbestand‹«; Herbert, Fremdarbeiter, S. 79–82, 125–127.
Tholander, Fremdarbeiter, S. 64; König, »›Deutsche Frau‹«, S. 115f.; Kundrus, »›Verbotener Umgang‹«. Fast trotzig hieß es im Februar 1941, als in Altenburg/Thüringen die öffentliche Kahlscherung der einundreißigjährigen Martha Vollrath (die sich mit einem »dreckigen Polen eingelassen« hatte) per Lautsprecher übertragen wurde: »Möge manchem dieses Volksurteil hart erscheinen, – es entspricht aber voll und ganz dem deutschen Volksempfinden.« (Altenburger Landeszeitung v. 7.2.1941). Für ihre freundliche Unterstützung bei der Recherche dieses Falls danke ich Frau Grit Baum vom Landesarchiv Thüringen/Staatsarchiv Altenburg.
Heiber (Hrsg.), Rückseite, S. 234f. (Rundschreiben Martin Bormanns v. 13.10.1941), Zitat 234.
So lautete die Kritik einer »mir als vertrauenswürdig bekannte(n) Person«, deren Schreiben Reichsminister Hans Heinrich Lammers am 29.7.1944 an Justizminister Otto Thierack weiterleitete. Thierack legte Freisler daraufhin nahe, »in Zukunft mit öffentlichen Verhandlungen vor dem Volksgerichtshof vorsichtiger zu sein« (Gribbohm, »Nahrung«). Selbst Parteigenossen und NS-Sympathisanten empfanden Freislers Prozessführung oftmals als »unsachlich und betont hart, ungerecht, unfreundlich« (Koch, Volksgerichtshof, S. 301).
Zeitgenossen bekamen nur Pressefotos aus dem Gerichtssaal zu sehen, nicht aber das Filmmaterial. Weder strahlte die Deutsche Wochenschau den vorgesehenen Kurzbeitrag aus noch ging der längere Streifen Verräter vor dem Volksgericht in den Verleih. Nachdem Goebbels ihn am 29.8.1944 den Reichspropagandaamtsleitern vorgeführt hatte, sprach sich Martin Bormann, Leiter der Parteikanzlei und Hitlers engster Vertrauter, dagegen aus, ihn an die Gauleiter weiterzureichen, da »leicht eine unerfreuliche Diskussion über diese Prozessführung erfolgen kann«. Erst in den 1970er Jahren wurden Teile des Filmmaterials in der Bundesrepublik gezeigt (Tuchel, »Volksgerichtshof«).
Ebd., S. 651; Ramm, 20. Juli, S. 161–167, 202–206; Mühlen (Hrsg.), Die Angeklagten, S. 199f., 297f., 308. Vgl. auch den unmittelbar nach seiner Befreiung 1945 verfassten Bericht von Schultze-Pfaelzer, Kampf, v.a. S. 21–39.
Bericht Thieracks an Bormann v. 8.9.1944, in: Hofer (Hrsg.), Nationalsozialismus, S. 356; Goebbels, Tagebücher, T. II, Bd. 13, S. 225 (Eintrag v. 4.8.1944), 211- 215 (v. 3.8.1944); Goebbels-Reden, Bd. 2, S. 342–359; Kershaw, Hitler 1936–1945, S. 901. Der Völkische Beobachter beschrieb die Angeklagten als »eigennützige, kleine, elende Verräternaturen«, die ein »Bild menschlicher Erbärmlichkeit« und »Verkommenheit« abgäben, und zitierte Freisler, der in seiner Urteilsbegründung von der »moralischen Selbstentmannung des Feiglings« schwadronierte (Artikel vom 10.8.1944, S. 1–3).
Wyschinski, Gerichtsreden, v.a. S. 494–518 (»Lügner und Clowns, elende Pygmäen, Möpse und Kläffer«, 500). Das Buch wurde im Dietzverlag der DDR veröffentlicht; Wyschinski war damals sowjetischer Außenminister. Waksberg, Gnadenlos, S. 110–112, 143–145. Waksberg verweist darauf, dass solche Beschimpfungen zuerst, auf Anweisung von ›oben‹, in der Presse veröffentlicht wurden, dass aber auch angesehene Schriftsteller den Wortschatz des Anklägers übernahmen. Zum stalinistischen Demütigungsritual von ›Kritik und Selbstkritik‹ Unfried, »Ich bekenne«, Kap. 10–18; Erren, »Selbstkritik«. Zu China siehe Cohen, Criminal Process, Kap. VIII u. IX.
Warring, »Relations«; Frommer, »Denouncers«; Vervenioti, »Women«.
http://www.parismatch.com/Actu/Societe/La-veritable-histoire-de-la-tondue-de-Chartres-583028 (Zugriff am 4.8.2016); Ebba D. Drolshagen, »Die Geschichte der Simone Touseau aus Chartres«, in: FAZ, 6.8.2014, S. N3.
Röger, Kriegsbeziehungen, S. 128–143. Anders als in Frankreich fanden solche Bestrafungsaktionen vor allem während der Besatzungszeit statt. Nach der Befreiung, so Rögers Argument, standen mit den (Volks-)Deutschen andere Sündenböcke zur Verfügung.
Laurens, »›Femme‹«, S. 157; Kelly, »Reconstruction«; Virgili, Shorn Women, v.a. S. 96f.; Kitchen, Legacy, Kap. 2; Gugglberger, »Täterinnen«; Roberts, Soldiers.
John, »›Haarabschneiderkommando‹«, S. 337, 344, das letzte Zitat stammt aus einem 1996 geführten Interview mit einem damals Beteiligten. Zu den ›Amiliebchen‹ siehe Zur Nieden, »Fraternisierung«; Reif, »›Recht des Siegers‹«, v.a. S. 368; Domentat, »Hallo Fräulein«.
Weckel, Bilder, v.a. S. 15–18, 265–272, 307–313, 372, 462f., 516–518.
Kämper, Schulddiskurs, S. 296; Peitsch, »›Antifaschismus‹«, S. 3. Marx hatte 1843 in einem Brief an Arnold Ruge von der »Nationalscham« geschrieben, die er als Deutscher angesichts der zurückgebliebenen politischen Entwicklung seines Landes empfände und der er eine revolutionäre Kraft zumaß: »Scham ist eine Art Zorn, der in sich gekehrte. Und wenn eine ganze Nation sich wirklich schämte, so wäre sie der Löwe, der sich zum Sprunge in sich zurückzieht« (Marx/Engels, Gesamtausgabe, 3. Abt., Briefwechsel, Bd. 1, S. 47).
Eitz/Stötzel, Wörterbuch, Bd. 1, S. 383 (»Kollektivschuld«); Hurrelbrink, 8. Mai 1945, S. 93.
Zur These von der Prävalenz der Schamkultur siehe Assmann/Frevert, Geschichtsvergessenheit – Geschichtsversessenheit, S. 94; Morat, Tat, S. 369f., 377 (Zitate Jaspers 369); Olick, House, S. 208–312; Lethen, Verhaltenslehren, S. 215–234 über Carl Schmitts »Schamkultur«.
Strittmatter, Nachrichten, S. 333.
http://www.nybooks.com/articles/2014/12/18/chinas-brave-underground-journal-ii/ (Zugriff am 17.8.2016) mit dem Bild des gedemütigten Sohnes; Zhensheng, Nachrichtensoldat; Dikötter, Mao und seine verlorenen Kinder, S. 114–129, 163–167, 183–185, 217–224. Schon vor der Kulturrevolution hatte die Regierung »informelle« administrative Sanktionen verfügt, die Missetäter öffentlich demütigten und traditionellen lokalen Rügebräuchen ähnelten (Cohen, Criminal Process, S. 17, 20, 26f., 51,164f.; Dikötter, Tragedy, S. 67, 167–171; ders., Maos großer Hunger, S. 75, 394f.).
http://www.nybooks.com/articles/2014/12/18/chinas-brave-underground-journal-ii/ (Zugriff am 17.8.2016).
Nussbaum, Hiding, v.a. S. 232; ähnlich Whitman, »What is Wrong«, v.a. S. 1088; ders., Harsh Justice, S. 24f.; für die Befürworter Etzioni, »Back to the Pillory?«; Kahan, »Alternative Sanctions«. Zur deutschen Diskussion Jüngel, Shame Sanctions; Kubiciel, »Shame Sanctions«.
Nomos 4000/1958 (https://en.wikipedia.org/wiki/Law_4000/1958, Zugriff am 17.8.2016).
Zhensheng, Nachrichtensoldat, bes. S. 102–113. Vgl. das Bild unter http://www.indiana.edu/~easc/programs/special/soldier.shtml (Zugriff am 21.4.2017).
Dass im griechischen Fall Männern die Haare abgeschnitten wurden, hatte allerdings eine andere symbolische Bedeutung als bei den ›scham- und ehrlosen‹ Frauen. Lange Haare galten damals als Zeichen männlicher Feminisierung; der Kurzschnitt kam demnach eher einer erzwungenen Remaskulinisierung gleich als, in der Tradition des Samson, einer Entmännlichung.
Bailey (Hrsg.), Strengthen the Country, S. 48; Frodsham (Hrsg.), Chinese Embassy, S. LV.
Diesen Unterschied übersehen sowohl Foucault, Überwachen, als auch Whitman, »What is Wrong«.
Das hieß nicht, dass Tiere grausam behandelt werden durften. Nicht zufällig bildeten sich fast überall in Europa im 19. Jahrhundert Tierschutzvereine, die ihre Ziele allerdings bezeichnenderweise nicht mit der Würde der Tiere begründeten, sondern mit der Vermeidung von Schmerz. Siehe dazu Eitler, »Übertragungsgefahr«.
Vgl. etwa Welcker, »Infamie«, S. 400, 402; Hübner, Ehre, S. 27, 36f.; Wick, Ehrenstrafen, S. 225.
Kooistra, Erziehung, S. 78.
Nach Hartmann, Kippenberger, S. 17, reagierte Kippenberger mit den Plastiken 1989 auf besonders negative Kritiken jenes Jahres. Auch als Schüler in Landerziehungsheimen und Internaten hatte er Bekanntschaft mit beschämenden Ohrfeigen und Disziplinarmaßregeln (»Knast«) gemacht (Kippenberger, Kippenberger, S. 86–116).
Taschenbuch für teutsche Schulmeister 1789, S. 594; Englmann, Volksschulwesen, S. 291. »Knien außer der Bank« war noch 1870 eine normale Schulstrafe: ebd.; Gesetze und Vorschriften für die Studirenden, S. 13f.
»Über Dorfschulen«, S. 25; Taschenbuch für teutsche Schulmeister 1789, S. 594; Zeit- und Handbüchlein, S. 14.
Scheidler, »Dürfen in der Schule«, v.a. S. 139; Pädagogisches Real-Lexicon, S. 12. 1909 bezeichnete man solche Strafen als eine »in der Zeit pädagogischer Roheit« übliche »Unsitte«, der »wohl heute niemand mehr das Wort rede« (Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik, Bd. 9, 1909, S. 9).
Janissek, Recht, S. 20 (Ausführungsverordnung v. 1874, § 47, zum sächsischen Gesetz über das Volksschulwesen); Pädagogische Real-Encyclopädie, Bd. 1, 1851, S. 276.
Eine Autorin plädierte 1911 für »kleinere Züchtigungen«, die weniger schmerzhaft und beschämend seien, weil die Klasse davon meist keine Notiz nehme; dazu gehörten »ein Schlag mit der Hand auf den Rücken, das Ziehen der Haare, des Ohrläppchens« (Wilhelm, Züchtigung, S. 39).
Schumann, »Legislation«, S. 216; Monroe (Hrsg.), Cyclopedia of Education, Bd. 5, S. 91. Zum demütigenden Lehrerverhalten zählten um 1900 neben Prügeln auch Beschimpfungen und öffentlicher Tadel. »Notes of complaint to parents, a roll of dishonor displayed publicly, low grade in deportment, are methods much employed in American schools. Ridicule is one of the most potent, as well as most dangerous forms of disgrace« (ebd., S. 90).
Baier u.a., Kinder und Jugendliche, S. 57. Befragt wurden 44610 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen. Vgl. auch Singer, Würde.
Hafeneger, Beschimpfen, S. 90–94; Klinge, »Scham ist nie vorbei«, mit Interviewausschnitten aus dem 1995 auf ARTE gezeigten Film »Immer der Letzte« von Andreas Fischer. Die Interviewten waren zwischen 30 und 70 Jahre alt, ihre sportlichen Beschämungs-Erinnerungen »erstaunlich präsent«. Vgl. auch das Heft »Scham und Beschämung« der Zeitschrift Sportpädagogik 6 (200858