Anne Frank

Tagebuch

Edition von Mirjam Pressler (Version d, in Überarbeitung der Fassung von Otto H. Frank)

Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler

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Inhalt

Über Anne Frank

Anne Frank, am 12. Juni 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren, flüchtete 1933 mit ihren Eltern nach Amsterdam. Nachdem die deutsche Wehrmacht 1940 die Niederlande überfiel und besetzte, 1942 außerdem verschärfte Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung in Kraft traten, versteckte sich die Familie Frank in einem Hinterhaus an der Prinsengracht. Die Familie und ihre Mitbewohner wurden im August 1944 verraten und nach Auschwitz verschleppt. Anne Frank und ihre Schwester Margot starben infolge von Entkräftung an Thypus im März 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ihr genauer Todestag ist nicht bekannt.

Über dieses Buch

Diese Ausgabe enthält die deutschsprachige Fassung des Tagebuchs von Anne Frank. Von diesem Tagebuch gibt es eine erste und eine zweite, spätere Fassung, die beide von Anne Frank selbst stammen. Sie hatte das von ihr über mehr als zwei Jahre geführte Tagebuch zu einem späteren Zeitpunkt überarbeitet, weil die erste Fassung ihren schriftstellerischen Ansprüchen nicht mehr genügte. Die vorliegende Fassung enthält also ohne jene Auslassungen, die Otto Frank, Annes Vater, aus Diskretion vorgenommen hatte, den von Anne Frank überarbeiteten Tagebuchtext samt den unverändert aus der ersten Fassung übernommenen Teilen, und zwar in einer den Stil des Originals widerspiegelnden Übersetzung von Mirjam Pressler. Dieser vollständige Text, dessen Authentizität seit der kompletten Wiedergabe aller Fassungen in ›Die Tagebücher der Anne Frank‹ (S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1988) unbestritten ist, vermittelt ein eindrucksvolles Bild von Anne Franks Gefühls- und Gedankenwelt und nicht zuletzt von ihren Fortschritten als Schriftstellerin. Das Tagebuch ist für Millionen von Menschen zu einem Symbol für den Völkermord an den Juden durch den nationalsozialistischen Verbrecherstaat geworden.

Impressum

Covergestaltung: hißmann, heilmann, hamburg

Coverabbildung: Anne Frank Fonds, Basel/Getty Images

 

 

Annelies Marie Frank, born June 1929 in Frankfurt/Main, Germany, died in February or March 1945 in the Concentration Camp Bergen-Belsen, is hereby identified as author of this work in accordance with Section 77 of the British Copyright, Designs and Patent Act 1988.

Otto H. Frank and Mirjam Pressler are hereby identified as editors of this work in accordance with Section 77 of the British Copyright, Designs and Patent Act 1988, using exclusively texts written by the author Annelies Marie Frank.

 

Um einen weiteren Anhang erweitert, Juni 2019

Um einen Anhang erweitert, Oktober 2015

© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2012

Die Originalausgabe mit dem Titel »De Dagboeken van Anne Frank«
erschien 1988 bei Staatsuitgeverij, ’s-Gravenhage/Uitgeverij Bert Bakker, Amsterdam

Herausgeber: Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie, Amsterdam

Staatsuitgeverij, ’s-Gravenhage/Uitgeverij Bert Bakker, Amsterdam

© 1986 by ANNE FRANK-Fonds, Basel (Tx 1942854 vom 7. November 1986)

© 1986 by Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie, Amsterdam

(Tx 2 181 757 vom 28. August 1987)

»Die Tagebücher der Anne Frank«, 1988, deutsch von Mirjam Pressler

© 1988 by S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

»Het Achterhuis. Dagboekbrieven 14 Juni 1942 – 1 Augustus 1944«, 1947 von Anne Frank, Fassung: Otto H. Frank

© 1947 by Otto Frank (AF 1164, renewed 1974 578 606)

© 1982 by ANNE FRANK-Fonds, Basel

»Das Tagebuch von Anne Frank« 1949, von Anne Frank, Fassung: Otto H. Frank,
deutsch von Anneliese Schütz. Lambert Schneider GmbH, Heidelberg

© 1949 by Otto Frank

© 1982 by ANNE FRANK-Fonds, Basel

»Anne Frank Tagebuch«

Einzig autorisierte und ergänzte Fassung: Otto H. Frank und Mirjam Pressler

S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

»Zu diesem Buch« und Nachwort des ANNE FRANK-Fonds, Basel

© 1991 by ANNE FRANK-Fonds, Basel

Alle Rechte vorbehalten

Nach den Regeln der neuen Rechtschreibung

 

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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.

ISBN 978-3-10-402609-1

Fußnoten

Rin-tin-tin hieß der Hund in einem bekannten Kinderfilm; A.d.Ü.

Zehn ist die beste Note, fünf bedeutet knapp ungenügend; A.d.Ü.

Van Daan ist ein guter Bekannter des Vaters und Teilhaber der Firma.

Gemeint ist die erste Klasse einer weiterführenden Schule nach sechs Klassen Grundschule; A.d.Ü.

Gemeint sind ihre Cousins Bernhard und Stephan; A.d.Ü.

Margot zog nach Dussels Ankunft ins Zimmer der Eltern; A.d.Ü.

S’il vous plait; A.d.Ü.

Mof. pl. Moffen: Name für Deutsche; A.d.Ü.

Hafen von Amsterdam; A.d.Ü.

Die Großmutter war schwer krank; A.d.Ü.

Oma ist die Großmutter mütterlicherseits, Omi die Mutter des Vaters; A.d.Ü.

Deutsch im Original; A.d.Ü.

Mitglieder der niederländischen Exilregierung in London; A.d.Ü.

Mitglieder der niederländischen Exilregierung in London; A.d.Ü.

Nationalsozialistische Bewegung der Niederlande; A.d.Ü.

Cousin Bernhard (genannt Buddy) Elias; A.d.Ü.

Vgl. hierzu Willy Lindwer, Anne Frank. Die letzten sieben Monate. Augenzeugen berichten. Frankfurt am Main. 1993

Das Tagebuch

Zu ihrem 13. Geburtstag am 12. Juni 1942 in Amsterdam erhielt Anne Frank von ihren Eltern ein Tagebuch geschenkt. Ab diesem Tag schrieb sie darin Briefe an Kitty, ihre imaginierte Freundin.

Anne führte das Tagebuch in den ersten Wochen in der elterlichen Wohnung am Merwedeplain. Doch bald nach ihrem Geburtstag flüchtete die Familie in ein Hinterhaus, in dem sie sich gemeinsam mit vier anderen Mitbewohnern vor den Nationalsozialisten versteckte. Zunächst schrieb sie die Briefe nur für sich selbst, doch im Frühjahr 1944 hörte sie mit ihrer Familie beim verbotenen Abhören eines ausländischen Radiosenders, wie ein niederländischer Minister aus dem Londoner Exil vorschlug, nach dem Krieg eine Sammlung von Tagebüchern und Briefen aus der Zeit der deutschen Besatzung zu veröffentlichen. Unter dem Eindruck dieser Rede entschied sich Anne, nach Kriegsende einen Roman mit dem Titel »Het Achterhuis« zu veröffentlichen; ihr Tagebuch sollte dafür als Grundlage dienen. Sie begann, ihre Aufzeichnungen zu überarbeiten, und versah in ihrer neuen Version die meisten der vorkommenden Personen mit einem Pseudonym.

Annes Tagebuch endet mit dem Eintrag vom 1. August 1944. Drei Tage später, am 4. August, wurde sie, zusammen mit allen anderen Mitbewohnern, im Hinterhaus entdeckt, verhaftet, deportiert und später – mit Ausnahme von Otto Frank, der den Krieg überlebte und als einziger Bewohner des Hinterhauses aus der Lagerhaft zurückkehrte – umgebracht. Bis heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob und von wem das Versteck der Hinterhausbewohner verraten wurde.