Dr. med. Markus Zillgens / Sabine Pork
Hilfe bei Bluthochdruck
Selbst aktiv werden, Beschwerden lindern und heilen, Lebensqualität steigern
Knaur e-books
Dr. med. Markus Zillgens ist Arzt für Innere Medizin, Naturheilverfahren, Notfallmedizin. Er studierte Medizin in Aachen, Maastricht (NL) und Linköping (Schweden) und ist seit 2004 Arzt mit Stationen in der Inneren Medizin, Geriatrie, Chirurgie, Hausarztmedizin und seit 2012 in der Naturheilkunde Essen.
Sabine Pork, Diplom-Ökotrophologin, Ergotherapeutin und zertifizierte Therapeutin für Mind-Body-Medizin ist seit über 15 Jahren Ernährungs- und Ordnungstherapeutin in der Klinik für Naturheilkunde in Essen. Sie leitet Gruppen und Seminare zur gesundheitlichen Selbstschulung und ist Dozentin in der Aus- und Weiterbildung von Ärzten, Therapeuten und Studenten.
Die in diesem Buch vorgestellten Ratschläge und Übungen wurden von den Autoren und dem Verlag sorgfältig geprüft und haben sich in der Praxis bewährt. Dennoch kann keine Garantie für das Ergebnis übernommen werden. Der Verlag und die Autoren schließen jegliche Haftung für Gesundheits- und Personenschäden aus.
© 2019 der eBook-Ausgabe Knaur eBook
Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit
Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Dr. Ulrike Strerath-Bolz
Covergestaltung: atelier-sanna.com, München
Coverabbildung: Vignette Lebensbaum: iStockphoto / venimo Balken (Rahmen): shutterstock / switzergirl
Vignette Lebensbaum: iStockphoto / venimo
Fotos, Dekoelemente und Hintergründe: Shutterstock.com
ISBN 978-3-426-45539-5
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Wir freuen uns auf Sie!
»Hilfe bei Rückenschmerzen« fordert Sie immer wieder dazu auf, sich selbst bewusst zu beobachten und aktiv zu werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Wenn dieses Symbol auftaucht, sollten Sie ein Notizbuch zur Hand nehmen und aufschreiben, was Ihnen zu der Frage oder Inspiration einfällt.
Bei diesem Symbol können Sie sich auf www.gesundheitzummitmachen.de/downloads Vorlagen für die Übungen, Anleitungen und Rezepte downloaden.
Machen Sie sich Sorgen wegen Ihres Blutdrucks? Eventuell auch wegen möglicher Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall? Oder möchten Sie sich einfach optimal auf die Krankheit einstellen und etwas dafür tun, dass Sie weiter gesund bleiben?
Bluthochdruck, die arterielle Hypertonie, ist die häufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung. Und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die führende Todesursache in den Industrienationen. In Deutschland leiden zwei von fünf der Vierzig- bis Fünfzigjährigen und vier von fünf der Sechzig- bis Siebzigjährigen an Bluthochdruck.
Nun fühlen sich die meisten Menschen mit Bluthochdruck ganz gut. Viele Jahre lang macht er keine Beschwerden. Folglich weiß fast die Hälfte der Betroffenen nichts von ihrer Erkrankung. Und von denen, die es wissen, geht wiederum nur die Hälfte entschlossen dagegen vor. Manchmal haben lange Jahre der Erkrankung die Motivation sinken lassen. Oder der Zweck der Behandlung ist nicht recht klar. Oder – was sehr menschlich ist – »das bisschen Blutdruck« wird verdrängt und gar nicht mehr gemessen.
Trotzdem sollten Sie Ihren Blutdruck unbedingt in den Zielbereich bringen, denn er verursacht Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und die dadurch bedingten Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Bluthochdruck ist also nicht nur eine eigene Herz-Kreislauf-Erkrankung, sondern auch der wichtigste Risikofaktor für viele lebensbedrohliche Krankheiten.
Umgekehrt kann eine Senkung des Blutdrucks die Hälfte der Herzschwächen, ein Drittel der Schlaganfälle und ein Viertel der Herzinfarkte verhindern! Gehen Sie neben Bluthochdruck auch andere Risikofaktoren an (wie Rauchen, Übergewicht, Cholesterin- und Blutzuckererhöhung, Stress, Bewegungsmangel …), so kann das Risiko noch weiter gesenkt und die Lebensdauer weiter verlängert werden.
Und genau das wünschen wir Ihnen – von Herzen!
Der Blutdruck ist der Druck des Bluts in den Schlagadern. Er steigt, wenn das Herz in einer bestimmten Zeit mehr Blut in die Adern pumpt (das sogenannte Herzzeitvolumen, zum Beispiel bei Herzrasen) und/oder wenn die Schlagadern enger sind und mehr Widerstand bieten (etwa durch Gefäßverkalkung oder Zusammenziehen der Muskulatur in der Gefäßwand unter Einfluss des Autonomen Nervensystems):
Blutdruck = Herzzeitvolumen x Gefäßwiderstand
Da das Herz das Blut mit jedem Schlag stoßartig auswirft, fließt das Blut in Wellen, und der Blutdruck schwankt. Direkt nach einem Herzschlag ist die Welle am stärksten und der Blutdruck am höchsten. Das ist der systolische Blutdruck oder der »obere Wert«. Kurz vor dem nächsten Herzschlag bzw. der nächsten Welle ist der Blutdruck am niedrigsten. Das ist der diastolische Blutdruck oder der »untere Wert«.
Der Pulsdruck ist die Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck. Bei einem Blutdruck von 140/90 mmHg beträgt der Pulsdruck 140–90 = 50 mmHg. Je höher er ist, desto steifer und verkalkter sind die Gefäße und desto schlechter steht es um die Gesundheit.
Was heißt mmHg? Der Blutdruck wurde früher mit einer Quecksilbersäule gemessen, genau wie bei einem klassischen Thermometer. Je höher der Blutdruck stieg, desto mehr Millimeter (mm) kletterte das Quecksilber (chemisch: Hg) in die Höhe.
Viele Menschen mit Hypertonie haben keine Beschwerden. Es können aber Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Herzklopfen, Luftnot und Nasenbluten auftreten.
Lange galt als Definition: Bluthochdruck liegt vor,
ab 140 mmHg systolisch und/oder
ab 90 mmHg diastolisch
Doch 2017 beschlossen die wichtigsten amerikanischen Fachgesellschaften, die Grenze auf 130/80 mmHg zu senken. Es gibt Hinweise, dass hierdurch das Herz-Kreislauf-Risiko weiter gesenkt wird. Der Schritt wurde heftig diskutiert, weil dadurch Millionen Menschen plötzlich zu behandlungsbedürftigen Patienten gemacht wurden. Außerdem ist der Nutzen einer Blutdrucksenkung auf unter 130/80 mmHg deutlich geringer. Ohnehin vernachlässigt schon jetzt mehr als die Hälfte der Blutdruckpatienten ihre Behandlung.
Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie und die Europäische Gesellschaft für Hypertonie sind in ihren neuen Leitlinien 2018 den Amerikanern dann auch nur zum Teil gefolgt. Einerseits gilt weiterhin erst ≥140/90 mmHg als Bluthochdruck. Andererseits wurden der Wert, ab dem behandelt werden soll, und der Zielwert bei Behandlung gesenkt: Bei Hypertonikern bis 65 Jahre mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse (z. B. mit Stent oder nach Infarkt) soll bereits ab 130/85 mmHg eine Behandlung begonnen werden. Bei Hypertonikern ohne hohes Risiko dagegen weiterhin erst ab 140/90.
(Echokardiografie, Echo),