Bernd Stiegler
Spuren, Elfen und andere Erscheinungen
Conan Doyle und die Photographie
FISCHER E-Books
Covergestaltung: hißmann, heilmann, hamburg
Umschlagabbildung: Frances Griffiths / Elsie Wright
Erschienen bei S. FISCHER
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2014
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-402972-6
Im Netz unter: www.youtube.com/watch?v=XWjgt9PzYEM, zugegriffen am 20.11.2013. Eine Transkription eines späteren Radio-Interviews mit weitgehend ähnlichem Inhalt findet sich in der ersten Biographie Conan Doyles, die sein spiritistischer Weggefährte John Lamond bereits ein Jahr nach seinem Tod publizierte: Arthur Conan Doyle. A Memoir, London 1931, dort S. 203–205. Die Aufzeichnung vom 14.5.1930 aus der Queen’s Hall in London ist verfügbar unter: sounds.bl.uk/Arts-literature-and-performance/Early-spoken-word-recordings/024M-1CL0013693XX-0100V0 (Teil 1) bzw. sounds.bl.uk/Arts-literature-and-performance/Early-spoken-word-recordings/024M-1CL0013693XX-0200V0 (Teil 2), auf beides zugegriffen am 20.11.2013.
Arthur Conan Doyle, The New Revelation, New York 1918.
Ders., »Der Vampir von Sussex«, in: Sherlock Holmes’ Buch der Fälle, Zürich 1987, S. 129–154, hier S. 131. Der »Kanon« der Sherlock-Holmes-Texte wird im folgenden nach der Neuübersetzung im Haffmanns Verlag zitiert.
John Lamond, Arthur Conan Doyle, S. XIII. Im folgenden werden die fremdsprachigen Zitate im Haupttext übersetzt, aber jeweils mit der Angabe der Originalquelle nachgewiesen. Die englischen Zitate in den Fußnoten bleiben hingegen ohne Übersetzung.
Diese Koexistenz war auch für Biographen rätselhaft: »Conan Doyle has always been an enigma. […] And how could a scientifically educated man embrace spiritualism wholeheartedly, and be deceived by a hoax like the ›Cottingley Fairy Photographs‹?« (John L. Lellenberg [Hg.], The Quest for Sir Arthur Conan Doyle. Thirteen Biographers in Search of a Life, Carbondale und Edwardsville/Ill. 1987, S. 10).
Gilles Deleuze und Félix Guattari, Rhizom, Berlin 1977, S. 5: »Wir haben den ›Anti-Ödipus‹ zu zweit geschrieben. Da jeder von uns mehrere war, machte das schon eine Menge aus.«
So noch jüngst die Charakterisierung in: Douglas Kerr, Conan Doyle. Writing, Profession, and Practice, Oxford 2013, S. 1.
Arthur Conan Doyle. »Ein neuer wissenschaftlicher Gegenstand« (»The ›New‹ Scientific Subject«, in: British Journal of Photography, Bd. XXX, 20.7.1883, S. 418).
Ders., History of Spiritualism, 2 Bde, London 1926.
Zu Joseph Bell: Ely M. Liebow, Dr. Joe Bell. Model for Sherlock Holmes, Madison/Wisconsin 2007 (Reprint der Ausgabe von 1982). Vgl. dazu auch im folgenden S. 57f. und 139.
Carlo Ginzburg, »Spurensicherung. Der Jäger entziffert die Fährte, Sherlock Holmes nimmt die Lupe, Freud liest Morelli – die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst«, in: ders., Spurensicherungen. Über verborgene Geschichte, Kunst und soziales Gedächtnis, München 1988, S. 78–125.
James Douglas, »Is Conan Doyle Mad?«, in: The Sunday Express, 25.9.1921.
In seinem spiritistischen Roman Das Nebelland wird das so erklärt: »Das hat rein chemische Ursachen, genau wie die Dunkelkammer bei der Photographie. Es bewahrt die empfindliche, physikalische Substanz, welche, dem menschlichen Körper entzogen, die Grundlage dieser Phänomene ist. Eine Dunkelkammer ist erforderlich, um eben diese schleierartige Substanz festzuhalten und zu verdichten.« (Arthur Conan Doyle, Das Nebelland, Berlin 1926, 78f.)
John Lamond, Arthur Conan Doyle, S. 204.
Einige dieser Briefe finden sich in der Arthur Conan Doyle Collection Lancelyn Green Bequest in Portsmouth, im Netz unter: www.conandoylecollection.co.uk/index.html, zugegriffen am 20.11.2013.
»Sir Arthur Conan Doyle on the Welsh Seance«, 1919. Der Zeitschriftenausschnitt stammt aus dem von Conan Doyle zusammengestellten Scrap-Book »Spiritualistic Press Cuttings from July 20th 1918«, das sich heute in der Bibliothèque Cantonale et Universitaire (BCU) in Lausanne befindet.
Im Archiv in Portsmouth findet sich eine Serie mit Photographien, die die Vorbereitung des Interviews dokumentieren. Hund und Buch sind, so kann man feststellen, keine kontingenten Accessoires, sondern kalkulierte Attribute.
So die Einleitung der Herausgeber Richard Lancelyn Green und John Michael Gibson, in: Arthur Conan Doyle, Essays on Photography, London 1982, S. VII – XXI, hier S. XVII.
Eine Übersicht der Beziehungen zwischen Literatur und Photographie bieten die umfangreich kommentierten von Jane M. Rabb herausgegebenen Reader The Short Story and Photography, 1880’s-1980’s, Albuquerque/New Mexico 1998, und Literature & Photography. Interactions 1840–1990. A Critical Anthology, Albuquerque/New Mexico 1995.
Arthur Conan Doyle, »Skandal in Böhmen«, in: ders., Die Abenteuer des Sherlock Holmes, Zürich 1984, S. 9–44, hier S. 9.
Challenger ist der Protagonist einer Reihe von Texten: Neben The Lost World und The Land of Mist, die im folgenden genauer vorgestellt werden, sind dies die Erzählungen »The Poison Belt«, »When the World Screamed« und »The Disintegration Machine«.
Conan Doyle publizierte ein knappes Dutzend Monographien oder Sammelbände zu spiritischen Fragen: Diese reichen von eher essayartigen Bänden wie The New Revelation (1918), The Vital Message (1919) und The Edge of the Unknown (1930) über autobiographische Bände wie The Wanderings of a Spiritualist (1921) oder Our American Adventure (1923), gefolgt von Our Second American Adventure (1924) bis hin zu einer umfangreichen zweibändigen Geschichte des Spiritismus (The History of Spiritualism, 1926).
Der Spiritualismus sei »the most important event since the death of Christ.« (Ders., »The Happy Hereafter«, in: Light, 20.7.1918).
Zit. nach Arthur Conan Doyle, A Life in Letters, hg. von Jon Lellenberg, Daniel Stashower und Charles Fowley, London u.a. 2008, S. 209.
Vgl. zu diesem Lebensabschnitt: Geoffey Stavert, A Study in Southsea. The Unrevealed Life of Doctor Arthur Conan Doyle, Portsmouth 1987, zur Photographie dort S. 38.
Diese Texte werden auch in seiner Korrespondenz erwähnt. Vgl. dazu Arthur Conan Doyle, A Life in Letters. Zur Photographie dort S. 77, 81, 126, 143, 171, 173, 177, 179, 186f., 209, 211, 226, 228, 298, 301, 367, 580–583. Die Texte sind ediert in: Essays on Photography, hg. John Michael Gibson und Richard Lancelyn Green, London 1982. Eine deutsche Übersetzung dieser und weiterer Texte zur Photographie erscheint unter dem Titel Spurensicherungen. Schriften zur Photographie 2014 im Wilhelm Fink Verlag. Auf die Übersetzung von Laura Su Bischoff wird im folgenden bereits zurückgegriffen. Die Nachweise folgen jedoch den englischen Ausgaben.
Auch in anderen Photozeitschriften fanden sich solche Rubriken. Im Amateur-Photographer des Jahres 1888 lautet diese Rubrik etwa »Holiday Resorts and Photographic Haunts«.
Vgl. dazu Bernd Stiegler, »Orthofotografie. Kleine fotografische Fehlerkunde«, in: Fotogeschichte, Heft 122, 2011, S. 41–50.
Timm Starl, Knipser. Eine Bildgeschichte der privaten Fotografie in Deutschland und Österreich von 1880 bis 1980, Ausstellungskatalog Fotomuseum im Münchner Stadtmuseum 1995, S. 37–41.
Martin Booth, The Doctor, the Detective and Arthur Conan Doyle. A Biography of Arthur Conan Doyle, London 1997, S. 64. William Burton verfaßte neben vielen Artikeln mit dem ABC of Modern Photography auch eines der bestverkauften Photo-Lehrbücher seiner Zeit.
Bücher von James und Stevenson erschienen mit Illustrationen des piktorialistischen Photographen Alvin Langdon Coburn.
Alben finden sich u.a. in den Archiven in Lausanne und Portsmouth.
1891 verkaufte er seine Geräte als Augenarzt und kaufte sich vom Erlös eine neue Kamera: »I sold my instruments for £ 6.100 with which I shall buy photographic apparatuses, so we have been able to start a hobby without any outlay.« (An Mary Doyle, 14.10.1891, in: A Life in Letters, S. 298.) Vgl. auch Martin Booth, The Doctor, the Detective and Arthur Conan Doyle, S. 166: »Photography became one of his passions again and he took his camera with him whenever he went on trips, although most of his surviving photographs are of the family rather than far-flung countries.« Letzteres ist nicht korrekt, da einige späte Reise-Alben überliefert sind.
Arthur Conan Doyle, »Mit der Kamera auf Kormorane« [»After Cormorants with a Camera«], in: Essays on Photography, S. 1–12.
Ebd., S. 3.
Arthur Conan Doyle, »Ein paar technische Hinweise« [»A Few Technical Hints«], in: ebd., S. 38f.
Biographische Angaben finden sich unter: www.edinphoto.org.uk/3/3_pss_members_innes_cosmo.htm, zugegriffen am 21.11.2013.
Andrew Lycett, The Man Who Created Sherlock Homes. The Life and Times of Sir Arthur Conan Doyle, New York u.a. 2007, S. 81.
Arthur Conan Doyle, »A Few Technical Hints«, in: British Journal Photographic Almanach, 1883, S. 91f., und ders., »Trial of Burton’s Emulsion Process«, in: British Journal of Photography, Bd. XXX, 12.1.1883, S. 20.
In: British Journal of Photography, Bd. XXIX, 28.7.1882, S. 431f. Eine Variante dieses Textes erschien noch 1885 unter dem Titel »With a Camera on an African River« (in: ebd., Bd. XXXII, 30.10.1885, S. 697). Zum biographischen Kontext: Martin Booth, The Doctor, the Detective and Arthur Conan Doyle, S. 82.
Conan Doyle, Essays on Photography. Vgl. ebd., S. 65: »Why Conan Doyle excised these pieces [seine Essays zur Photographie, B.S.] from his past is something like puzzle.«
Einer seiner ersten publizierten Texte hatte einen wissenschaftlichen Gegenstand: »Gelsemium as a Poison«. Selbstversuche waren Teil der Experimente.
»After Cormorants with a Camera« wurde dann auch in Anthony’s Photographic Bulletin komplett wiederabgedruckt.
Die Parallelisierung von Kamera und Gewehr findet sich in anekdotischer Gestalt auch in dem Essay »Mit der Kamera an der Sklavenküste« (in: Essays on Photography, S. 13–22, dort S. 19): »Ein recht amüsanter Vorfall ereignete sich in Accra, dem ersten wichtigen Hafen, den wir nach der Abfahrt in Cape Coast Castle erreichten. Ein Kanu voller fischender Neger lag zufällig nur zwanzig Yards von unserem vor Anker gegangenen Schiff entfernt. […] Ich stellte also meine Kamera auf und war gerade dabei, die Entfernung einzustellen, als sie zu meiner großen Überraschung einen gemeinsamen Schrei ausstießen und über Bord sprangen. Der Anblick einer Reihe wolliger Köpfe, die mich von der anderen Seite des Bootes her anstarrten, war so grotesk, dass ich Nutzen aus der Sache zu ziehen versuchte und für die Gruppe eine Platte verbrauchte. Das Ergebnis war jedoch, wie ich leider zugeben muss, nichts anderes als eine chaotische Anhäufung weißen Schaumes, verzerrter Gesichter und wedelnder Paddel, die sich kaum voneinander unterscheiden ließen. Ich rief sie herbei und fragte sie, was los sei. ›Ich kennen das Ding‹, schrie einer von ihnen. ›Ich auf Kriegsschiff gedient. Ist Gatling-Geschütz – alle Boote der Königin mithaben. Warum du wollen auf arme Neger schießen?‹ Erst nachdem ich den widerwärtigen Apparat weggetragen hatte, konnten die Fischer dazu gebracht werden, in ihr Boot zurückzuklettern.«
Hier zitiert nach dem Eintrag »Waffe« in: Bernd Stiegler, Bilder der Photographie. Ein Album photographischer Metaphern, Frankfurt/Main 2006, S. 254–259; dort auch weitere Fundstellen.
Vgl. zu Marey expl. Marta Braun, Picturing Time. The Work of Etienne Jules Marey (1830–1904), Chicago/London 1992.
Conan Doyle, »Mit der Kamera auf Kormorane«, S. 9.
Ebd., S. 1.
Ders., »Trockenplatten in einem Feuchtmoor«, in: Essays on Photography, S. 30–37.
Michael Taussig, Mimesis und Alterität. Eine eigenwillige Geschichte der Sinne, Hamburg 1997, S. 134.
Bei Conan Doyle wird, wie die Texte mehrfach betonen, das Objektiv zumeist auf »unendlich« eingestellt.
Arthur Conan Doyle, »Mit der Kamera an der Sklavenküste«, S. 13.
Ebd.
Conan Doyle ist hier sehr explizit: »Über die Erneuerung unserer schwarzen Brüder und die verborgenen Tugenden der dunkelhäutigen Rasse ist in letzter Zeit viel gesagt worden. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass man sie bereits beim ersten Treffen verabscheut und sie nur noch weniger zu schätzen vermag, je besser man sie mit der Zeit kennenlernt. Trotz der Epidemie, die unter uns ausbrach, gelang es mir, viele Männer von Rang und Namen dieser primitiven und interessanten Rasse zu photographieren. Die Mehrzahl trug, um Mark Twain zu zitieren, nichts außer einem Lächeln am Leibe.« (Conan Doyle, »Mit der Kamera an der Sklavenküste«, S. 19.)
Arthur Conan Doyle, »Up an African River with a Camera« [»Mit der Kamera einen afrikanischen Fluss hinauf«], in: Essays on Photography, S. 23–29, S. 27.
Conan Doyle, »Mit der Kamera an der Sklavenküste«, S. 16.
Conan Doyle, »Mit der Kamera einen afrikanischen Fluss hinauf«, S. 26.
Kunstblatt, 24.9.1839, S. 306.
Das Konzert dieser Stimmen ist gesammelt in Neues Licht. Dokumente zur Veröffentlichung und Verbreitung der Fotografie im Jahr 1839, hg. Steffen Siegel, München 2014.
Conan Doyle, »Mit der Kamera einen afrikanischen Fluss hinauf«, S. 27.
Ein Album seiner Photos findet sich in: Oliver Wendell Holmes, Spiegel mit einem Gedächtnis. Essays zur Photographie, hg. von Michael C. Frank und Bernd Stiegler, München 2011, S. 153–192.
Ders., »Stereoskop und Stereografie«, in: ebd., S. 11–32, S. 30f.
Lycett, The Man Who Created Sherlock Holmes, S. 120f.
Hierzu Starl, Knipser, S. 34f.
Arthur Conan Doyle, Eine Studie in Scharlachrot, Zürich 1984, S. 27. Die Sherlock-Holmes-Texte werden durchweg nach der Neuübersetzung zitiert und fortan jeweils einzig mit Kurztitel angeführt.
Ebd.
Duchenne de Boulogne, Mécanisme de la physionomie humaine, ou: Analyse électro-physiologique de l’expression des passions, Paris 1862.
Siegfried Kracauer, Theorie des Films. Die Errettung der äußeren Wirklichkeit, Frankfurt/Main 1985, S. 360.
Arthur Conan Doyle, »Eine Frage der Identität«, in: Die Abenteuer des Sherlock Holmes, S. 81–108, hier S. 81.
Zur Sherlock-Holmes-Ausstellung, die 1951 stattfand, vgl. den Exkurs am Ende dieses Kapitels. Zum Museum im Netz: www.sherlock-holmes.co.uk/, zugegriffen am 29.11.2013. Die Frage, ob Sherlock Holmes nicht als real existierende Figur zu behandeln sei, ist ein Topos der Debatten seiner Anhänger. Bereits 1932 erschien die Studie T.S. Blakeneys Sherlock Holmes: Fact or Fiction? (Reprint Morristown/NJ 1954), zu der sich viele weitere gesellen sollten.
Leslie S. Klinger, in: The New Annotated Sherlock Holmes, hg. von Leslie S. Klinger, Bd. 1, New York und London 2005, S. XII.
Charles Sanders Peirce, »Die Kunst des Räsonnierens« (1893), in: Bernd Stiegler (Hg.), Texte zur Theorie der Fotografie, Stuttgart 2010, S. 77.
Zu diesem Themenkomplex einführend und umfassend: Sybille Krämer, Werner Kogge und Gernot Grube (Hg.), Spur. Spurenlesen als Orientierungstechnik und Wissenskunst, Frankfurt/Main 2007.
Carlo Ginzburg, »Spurensicherung. Der Jäger entziffert die Fährte, Sherlock Holmes nimmt die Lupe, Freud liest Morelli – die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst«, in: ders., Spurensicherungen. Über verborgene Geschichte, Kunst und soziales Gedächtnis, München 1988, S. 78–125.
So etwa Tony Schirato und Jen Webb, Understanding the Visual, London u.a. 2004, S. 2: »In other words, he understands the rules and conditions of seeing a particular thing in a particular context; he takes an analytical and reflexive attitude to how and why he might be seeing it in a particular way; and consequently he will be able to extract a staggering amount of information from what is, to Watson, just a room.«
Arthur Conan Doyle, A Life in Letters, hg. von Jon Lellenberg, Daniel Stashower und Charles Fowley, London u.a. 2008, S. 243f. Joseph Bell schrieb auch eine Einleitung zur vierten Auflage von A Study in Scarlet, London 1893; zuerst erschienen als »The Adventures of Sherlock Holmes«, in: The Bookman, Bd. 3, Nr. 15, London, Dezember 1892, S. 79–81.
Jessie M.E. Saxby, Dr. Joseph Bell. An Appreciation of an Old Friend, Edinburgh und London 1913, S. 17. Vgl. zu Bell auch Ely M. Liebow, Dr. Joe Bell. Model for Sherlock Holmes, Madison/Wisconsin und London 2007 (Reprint der Ausgabe von 1982).
Saxby, Dr. Joseph Bell, S. 18.
Arthur Conan Doyle, »Ein Skandal in Böhmen«, in: Die Abenteuer des Sherlock Holmes, S. 9–43, hier S. 13. »A Scandal in Bohemia«, in: The New Annotated Sherlock Holmes, S. 4–40, hier S. 10.
Photographien werden – neben den später genauer vorgestellten – in den folgenden Erzählungen erwähnt: »Der adelige Junggeselle«, in: Die Abenteuer des Sherlock Holmes, S. 313–346; »Der Mann mit der entstellten Lippe«, in: ebd., S. 175–210; »Die Liga der Rotschöpfe«, in: ebd., S. 45–80; »Die Blutbuchen«, in: ebd., S. 385–422; »Der niedergelassene Patient«, in: Die Memoiren des Sherlock Holmes, S. 215–240; »Das gelbe Gesicht«, in: ebd., S. 45–72; »Silberstern«, in: ebd., S. 7–44; »Der Baumeister aus Norwood«, in: Die Rückkehr des Sherlock Holmes, S. 41–76; »Der zweite Fleck«, in: ebd., S. 413–451; »Charles Augustus Milverton«, in: ebd., S. 223–248; »Die sechs Napoleons«, in: ebd., S. 249–280; »Die Pappschachtel«, in: Seine Abschiedsvorstellung, S. 271–296; »Die verschleierte Mieterin«, in: Sherlock Holmes’ Buch der Fälle, S. 279–296; »Der Farbenhändler im Ruhestand«, in: ebd., S. 323–346; »Der illustre Klient«, in: ebd., S. 11–48; »Die Löwenmähne«, in: ebd., S. 251–278, und »Die drei Garridebs«, in: ebd., S. 155–180. Da es sich zumeist um bloße Erwähnungen ohne größere Relevanz für die Geschichten handelt, gehe ich nicht auf alle diese Texte genauer ein.
Im folgenden beschränke ich mich der Übersichtlichkeit halber im Haupttext auf die zentralen Beispiele und führe weitere dann in den Fußnoten an.
Conan Doyle, »Ein Skandal in Böhmen«, S. 9.
Ebd., S. 43.
Ebd., S. 9. Diese Charakterisierung findet sich in abgewandelter Form häufiger im »Kanon«, so auch im ersten Roman, der Studie in Scharlachrot: »›Sie sind ein richtiger Automat, eine Rechenmaschine!‹ rief ich [Watson, B.S.]. ›Zuweilen haben Sie etwas entschieden Unmenschliches an sich.‹« (Conan Doyle, Studie in Scharlachrot, S. 23)
Conan Doyle, A Life in Letters, S. 244.
Kate Summerscale, Der Verdacht des Mr Whicher. Der Mord von Road Hill House, Berlin 2008; dort bes. S. 124ff.
Arthur Conan Doyle, »Der Detektiv auf dem Sterbebett«, in: Seine Abschiedsvorstellung, S. 169–194, hier S. 169.
Ebd., S. 175.
Die Angabe nach Hilary Grimes, The Late Victorian Gothic. Mental Science, the Uncanny, and Scenes of Writing, Farnham und Burlington/VT 2011, dort S. 37–60.
Conan Doyle, Der Hund der Baskervilles, S. 207. Ähnliches gilt für die Erzählung »Der Mann mit der entstellten Lippe«, in der der Inspektor den Mann anhand einer Photographie wiedererkennt. Sherlock Holmes hatte ihn natürlich schon identifiziert. In der Geschichte »Silberstern« dient eine Porträtaufnahme der späteren Identifikation eines Abwesenden und am Ende wiederum der Aufdeckung des Doppellebens des Verdächtigen. Und in »Die sechs Napoleons« schließlich beginnt der Fall mit einem Ermordeten, bei dem sich nichts fand außer einem Apfel, einer Schnur, einem Stadtplan von London und eben einer Photographie: »Es war offenbar ein mit einer kleinen Kamera aufgenommener Schnappschuß. Er zeigte einen vitalen, affenähnlichen Mann mit scharfen Zügen, dichten Augenbrauen und einer sehr eigenartig vorstehenden unteren Gesichtshälfte – wie die Schnauze eines Pavians.« Sherlock Holmes behält die Photographie und nutzt sie zur Befragung – für die Lösung des Falls hingegen war sie nicht von entscheidender Bedeutung. (»Die sechs Napoleons«, S. 257.)
Ders., »Die Liga der Rotschöpfe«, S. 51f.
Vgl. ders., »Die Blutbuchen«, S. 385–422.
Vgl. expl. Ronald R. Thomas, »Making Darkness Visible. Capturing the Criminal and Observing the Law in Victorian Photography and Detective Fiction«, in: Carol T. Christ und John O. Jordan (Hg.), Victorian Literature and the Victorian Visual Imagination, London 1995, S. 134–168; Reflections on A Scandal in Bohemia, New York 1986; Regina Stinson, »A Quite Exceptional Woman«, in: Baker Street Journal: An Irregular Quarterly of Sherlockiana, Nr. 55, 2005 S. 38–41.
Wer sich hinter diesem Namen verbergen könnte, ist seit jeher eine besondere Herausforderung für die Sherlock-Holmes-Forscher gewesen. »Der ›König von Böhmen‹ könnte eine Verschleierung für eine andere historische Persönlichkeit sein«, heißt es in Klingers Kommentar. »Vorschläge beinhalten Erzherzog Rudolf, den einzigen Sohn von Franz Josef, dem Kaiser von Österreich-Ungarn; Prinz Alexander von Battenberg, König von Bulgarien; Erzherzog Franz Ferdinand; Kaiser Wilhelm II.; den ›Eisernen Kanzler‹ Otto von Bismarck; Milan Obrenovich IV., den ersten König von Serbien; Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha, zweiter Prinz und erster Zar von Bulgarien; Albert Eduard, Prinz von Wales, Sohn der Königin Victoria, späterer König Edward VII.; der ›verrückte‹ König Ludwig von Bayern; Oscar Wilde (wegen seiner Beziehung mit Lillie Langtry, die oft als Vorbild für Irene Adler identifiziert wird, und der darauffolgende Skandal um Wildes Homosexualität); der ›Graf von Luxemburg‹, unsterblich in der namengebenden musikalischen Komödie von Franz Lehár; Albert Wilhelm Heinrich von Hohenzollern, König von Preußen; und Graf Herbert von Bismarck« (The New Annotated Sherlock Holmes, Bd. 1, S. 16.)
Conan Doyle, »Ein Skandal in Böhmen«, S. 21.
Diese Deutungstradition sollte nicht unwidersprochen bleiben. Der französische Photographiehistoriker André Rouillé publizierte bei Gallimard in der berühmten Reihe folio essais ein fast 700 Seiten starkes Buch mit dem wenig bescheidenen Titel La photographie, das sich wie eine Kampfschrift gegen eine Tradition in der Photographietheorie liest, die seines Erachtens die Debatten der letzten zwei Jahrzehnte maßgeblich bestimmt und dominiert habe: die Theorie der Indexikalität, die vom amerikanischen Pragmatisten Charles Sanders Peirce entwickelt wurde und in vielfältiger Weise von Zeichen- und Kulturtheorie, Semiotik und Semiologie, aber auch der Medientheorie aufgenommen wurde. André Rouillé nennt auch Ross und Reiter: auf dem Pferd der peirceianischen Zeichentheorie reiten Rosalind Krauss, Philippe Dubois und dann vor allem Roland Barthes, dessen Buch Die helle Kammer in der Deutung Rouillés zu einer theoretischen »Monokultur« (André Rouillé, La photographie, Paris 2005, S. 14) geführt habe. Rouillés eigener Entwurf ist eine Art theoretischer Exorzismus, der in der Photographietheorie das Gespenst des Realen auszutreiben sucht. Dieses habe seiner Ansicht nach insbesondere durch Peirces Theorie des Index Einzug gehalten und zu vermeintlichen Gewißheiten geführt, die den Blick auf die Photographie verstellt hätten. Rouillé setzt dieser Tradition die Trias »historicité, pluralité, devenirs« entgegen. Es geht ihm, mit anderen Worten, nicht um eine Ontologie der Photographie, sondern um eine kulturtheoretisch grundierte Geschichte der Photographie, die in permanentem Wandel begriffen sei. Es geht ihm um kulturelle Praktiken, um historische Kontexte und – auch wenn er diesen Begriff kaum verwendet – um Diskurse der Photographie. Der cultural turn entwirft sich als radikale Abkehr von einer Ontologie des photographischen Bildes, die in der französischen Photographie seit André Bazins Aufsatz »Ontologie des fotografischen Bildes« (André Bazin, »Ontologie des fotografischen Bildes«, in: Wolfgang Kemp [Hg.], Theorie der Fotografie III, München 1979, S. 58–64) als theoretische Dominante ausgemacht und mit Peirce assoziiert wird.
Conan Doyle, »Ein Skandal in Böhmen«, S. 33.
Das Motiv der Verkleidung spielt in der Erzählung eine wichtige Rolle: Bereits der König erscheint mit einer Maske, die Sherlock Holmes rasch enttarnt. Auch Irene Adler verkleidet sich als »schmächtiger Jüngling« (ebd., S. 39) und wünscht Sherlock Holmes »Gute Nacht«.
Ebd., S. 37.
Ebd., S. 42. Irene Adler wird in anderen Texten wieder erwähnt. Vgl. etwa die explizite Erwähnung Irene Adlers in »Eine Frage der Identität«, S. 83. Auch in zahlreichen Adaptationen spielt sie eine wichtige Rolle.
Conan Doyle, »Charles Augustus Milverton«, S. 248.
Vgl. dazu: The New Annotated Sherlock Holmes, Bd. 2, S. 1031f.
Conan Doyle, »Charles Augustus Milverton«, S. 248.
Ders., »Der illustre Klient«, S. 26.
Ein solches Album existiert auch von Gene Simmons, dem Bassisten der Band KISS, der die über 4000 Frauen, mit denen er angeblich geschlafen hat, photographiert hat.
Conan Doyle, »Das leere Haus«, in: Die Rückkehr des Sherlock Holmes, S. 7–40, hier S. 34.
Conan Doyle, »Die Bruce-Partington-Pläne«, in: Seine Abschiedsvorstellung, S. 123–168, hier S. 123.
Ebd., S. 153.
Ders., »Der Vampir von Sussex«, in: Sherlock Holmes’ Buch der Fälle, S. 129–154, hier S. 130.
Conan Doyle, Eine Studie in Scharlachrot, S. 118.
Ders., Der Hund der Baskervilles, S. 14f.
Ebd., S. 110.
Ebd., S. 11.
Bertillon wird weiterhin auch in »Der Flottenvertrag« (in: Die Memoiren des Sherlock Holmes, S. 269–320) und in »Die Pappschachtel« erwähnt.
Andrew Lycett, The Man Who Created Sherlock Homes. The Life and Times of Sir Arthur Conan Doyle, New York u.a. 2007, S. 120 und 298.
Ebd., S. 298.
Ebd., S. 119.
Vgl. hierzu die ausführliche Darstellung in: Susanne Regener, Fotografische Erfassung. Zur Geschichte medialer Konstruktionen des Kriminellen, München 1999. Ausführliche Informationen und Literaturhinweise bietet die Website: criminocorpus.cnrs.fr/bertillon/a_uk/_summary/, zugegriffen am 20.11.2013. Bertillon verfaßte eine Fülle von Publikationen. Exemplarisch seien an dieser Stelle nur die für unsere Zusammenhänge einschlägigen in deutscher Übersetzung genannt: Alphonse Bertillon, Das anthropometrische Signalement, Bern und Leipzig 1895; Die gerichtliche Photographie, Halle/Saale 1895.
Eine Übersicht bietet: Elizabeth Edwards (Hg.), Anthropology & Photography 1860–1920, New Haven und London 1992.
Conan Doyle, »Die drei Garridebs«, S. 172.
Allan Sekula hat diese unterschiedlichen Ansätze auf die treffenden Formeln eines »nominalistischen Klassifikationssystems« bei Bertillon und eines »essentialistischen Typologiesystems« bei Galton gebracht (Allan Sekula, »Der Körper und das Archiv«, in: Herta Wolf (Hg.), Diskurse der Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters, Bd. II, Frankfurt/Main 2003, S. 269–334, hier S. 324.), und Elizabeth Edwards bezeichnete die visualisierten Typen in Galtons Verfahren schlicht als »gelebte Begriffe«: »Sie sind eine taxonomische Essenz in einer Dialektik des Sichtbaren und des Unsichtbaren.« (Elizabeth Edwards, »Andere ordnen. Fotografie, Anthropologien und Taxonomien«, in: Wolf (Hg.), Diskurse der Fotografie, S. 335–358, hier S. 341.) Zu Galton liegt mittlerweile eine Vielzahl von Aufsätzen vor. Vgl. exemplarisch: Roland Meyer, »Kartographien der Ähnlichkeit. Francis Galtons Kompositphotographien«, in: Markus Buschhaus und Inge Hinterwaldner (Hg.), The Picture’s Image. Wissenschaftliche Visualisierung als Komposit, München 2006, S. 160–179, sowie Gunnar Schmidt, »Francis Galton: Menschenproduktion zwischen Technik und Fiktion«, in: Heidrun Kaupen-Haas und Christian Saller (Hg.), Wissenschaftlicher Rassismus. Analysen einer Kontinuität in den Human- und Naturwissenschaften, Frankfurt/Main 1999, S. 327–345, und ders., »Mischmenschen und Phantome. Francis Galtons anthropologische Fotoexeperimente«, in: Fotogeschichte, 11. Jg., Heft 40, 1991, S. 13–30. Zahlreiche weitere Literaturhinweise finden sich online unter: galton.org/composite.htm, zugegriffen am 20.11.2013.
Vgl. dazu allg. Lorraine Daston und Peter Galison, Objektivität, Frankfurt/Main 2007, sowie dies., »Das Bild der Objektivität«, in: Peter Geimer (Hg.), Ordnungen der Sichtbarkeit, Frankfurt/Main 2002, S. 20–99.
In seinem Buch Inquiries into Human Faculty and its Development (London 1883) finden sich daher zahlreiche Beispiele einer abweichenden und somit Normalität überhaupt erst konstruierenden Physiognomie.
Die Geschichte der Typenphotographie wird in meinem Aufsatz »Eine kleine Geschichte der Typenphotographie« (in meinem Aufsatzband Randgänge der Photographie, München 2012, S. 27–50), auf den ich hier zurückgreife, ausführlicher dargestellt.
Paris 1889.
In: Science, 7. Mai 1886: »Individual and composite photographs of three Dakota (sioux) women«; ebf. abgedr. in: From Site to Sight, Ausstellungskatalog, o.O. 1986, S. 102.
Das Weib als Verbrecherin und Prostituierte. Anthropologische Studien – gegründet auf einer Darstellung der Biologie und Psychologie des normalen Weibes, Hamburg 1894. Lombroso ist hier allerdings eher Bertillons Verfahren verpflichtet. In der Photographiegeschichte des 19. Jahrhunderts finden sich auch recht skurrile Versuche, wie etwa jene von Bowditch, der das Verfahren anwendete, um ein Kompositporträt (und somit einen Typus) von Physikprofessoren aus Boston zu erstellen. Vgl. hierzu H.P. Bowditch, »Are Composite Photographs Typical Pictures?«, in: McClure’s Magazine, August 1894, S. 331–342.
Vgl. weiterhin, um drei sehr unterschiedliche Bereiche anzuführen: Arthur Batut, La Photographie appliquée à la production du type d’une famille, d’un tribu ou d’une race, Paris 1887 (dazu auch Christian Phéline, L’Image accusatrice, Paris 1985); Georg Treu, »Durchschnittsbild und Schönheit«, in: Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, Bd. 9 (1914), S. 433–448, und – nun sozialkritisch – Lewis Hines Kompositbilder von Kinderarbeiterinnen aus dem Jahr 1913.
Vgl. dazu den schönen Vortrag von James Conant »Family Resemblance, Composite Photography, and Unity of Concept: Goethe, Galton, Wittgenstein« (als Audio-File im Netz unter: http://philosophy.uchicago.edu/podcasts/, zugegriffen am 20.11.2013) sowie Ralf Goeres, Die Entwicklung der Philosophie Ludwig Wittgensteins unter besonderer Berücksichtigung seiner Logikkonzeptionen, Würzburg 2000, S. 259 (dort auch mit weiteren Nachweisen), und insbes. den Beitrag von Michael Nedo in: Günter Abel, Matthias Kroß und Michael Nedo (Hg.), Ludwig Wittgenstein. Ingenieur – Philosoph – Künstler (= Wittgensteiniana, Bd. 1), Berlin 2007. Vgl. auch zur Typenphotographie bei Wittgenstein Ulrich Richtmeyer, »Zur Logik der Phantomgesichter«, in: Rheinsprung 11 – Zeitschrift für Bildkritik, Basel 2011 (im Netz unter: http://rheinsprung11.unibas.ch/fileadmin/documents/Edition_PDF/Ausgabe1/thema-richtmeyer.pdf, zugegriffen am 20.11.2013); Carlo Ginzburg, »Familienähnlichkeiten und Stammbäume. Zwei kognitive Metaphern«, in: Sigrid Weigel (Hg.), Generation: Zur Genealogie des Konzepts, Konzepte von Genealogie, München 2005, S. 267–289.
Conan Doyle, Der Hund der Baskervilles, S. 201.
Das wird ganz konkret vorgeführt in: Félix Hément, »La photographie judiciaire«, in: Paris-Photographe, Bd. 1, Nr. 3, 25.6.1891, S. 102–108.
Conan Doyle, Der Hund der Baskervilles, S. 200f.
Ebd., S 202.
Ebd.
Ebd., S. 209.
Ebd., S. 28. Vgl. auch S. 48.
Keith Dietrich und Andrew Bank (Hg.), An Eloquent Picture Gallery. The South African Portrait Photographs of Gustav Theodor Fritsch, 1863–1865, Auckland Park/Südafrika 2008.
Conan Doyle, Eine Studie in Scharlachrot, S. 41.
Ders., Das Tal der Angst, S. 29.
Ders., Eine Studie in Scharlachrot, S. 28.
Ders., »Eine Frage der Identität«, S. 81.
Ders., »Das leere Haus«, S. 36.
Dazu ausf. Joseph McLaughlin, »Holmes and the Range. Frontiers Old and New in A Study in Scarlet«, in: ders., Writing the Urban Jungle. Reading Empire in London from Doyle to Eliot, Charlottesville 2000, S. 27–51.
Das Tal der Angst, der letzte Sherlock-Holmes-Roman, nimmt diese Struktur 25 Jahre später nur minimal variierend wieder auf. Wiederum haben wir es hier mit zwei symmetrischen Teilen à ebenfalls genau sieben Kapiteln und einer Geschichte in England zu tun, die erneut auf einer Vorgeschichte in Amerika beruht. Und wiederum wird im zweiten Teil eben jene Geschichte (»Die Scowrers«) erzählt, ohne die das »Rätsel der Vergangenheit« (S. 120) nicht zu lösen wäre. Nun sind es nicht die Mormonen, sondern die Freimaurer, die das Gegenbild zum London der Gegenwart abgeben, und nicht die Wüste Utahs, sondern die beginnende Industrialisierung in einem Tal in Pennsylvania.
Zur Frage der Wissenschaft und der Beziehung von Sherlock Holmes zur Semiotik bei Peirce und Sebeok: Alessandra Calanchi, »Mr Sherlock Holmes and Dr John Watson: Interfacing Science and Fiction in the ›Sacred Canon‹«, in: dies. u.a. (Hg.), The Case and the Canon. Anomalities, Discontinuities, Metaphors between Science and Literature, Göttingen 2011, S. 137–144.
Conan Doyle, »Ein neuer wissenschaftlicher Gegenstand« (»The ›New‹ Scientific Subject«, in: British Journal of Photography, Bd. XXX, 20.7.1883, S. 418).
Ders., Der Hund der Baskervilles, S. 36.
Ders., The New Revelation, New York 1918, S. 50. Vgl. auch ebd., S. 33f.: »The chain of evidence between the simplest cases of thought-reading at one end, and the actual manifestation of the spirit independently of the body at the other, was one unbroken chain, each phase leading to the other, and this fact seemed to me to bring the first signs of systematic science and order into what had been a mere collection of bewildering and more or less unrelated facts.«
Ders., Eine Studie in Scharlachrot, S. 60.
Ebd., S. 177.
Ders., »Eine Frage der Identität«, S. 81.
Ders., Das Zeichen der Vier, S. 10.
Ebd. Vgl. zum Konflikt zwischen »romance« und »facts« Tanya Agathocleous, Urban Realism and the Cosmopolitan Imagination in the Nineteenth Century, Cambridge 2011. Dort steht er im Mittelpunkt der Deutung, die Holmes’ besondere Bedeutung gerade in seiner Zugehörigkeit zu beiden Welten erblickt.
Lycett, The Man Who Created Sherlock Holmes, S. 121. Vgl. auch Vincent Starrett, »Oliver Wendell Holmes and Conan Doyle«, in: American Notes and Queries, 1941, S. 42–43.
Die letzte These vertritt auch die Londoner Sherlock Holmes Gesellschaft, online: http://www.sherlock-holmes.org.uk/world/conan_doyle.php, zugegriffen am 20.11.2013.
Ein knapper biographischer Abriß findet sich online unter: http://www.luminous-lint.com/app/photographer/William__Sherlock/, zugegriffen am 20.11.2013.
Biographische Angaben finden sich in: Roger Taylor und Larry J. Schaaf, Impressed by Light: British Photographs from Paper Negatives, 1840–1860, Ausstellungskatalog Metropolitan Museum of Art, New York 2007.
The Autocrat at the Breakfast-Table (1858), The Professor at the Breakfast-Table (1860) und The Poet at the Breakfast-Table (1872).
Die Essays sind ediert und kommentiert in: Oliver Wendell Holmes, Spiegel mit einem Gedächtnis. Essays zur Photographie, hg. von Michael C. Frank und Bernd Stiegler, München 2011. Auf das Nachwort dieser Edition greife ich im folgenden zurück.
Vgl. zur Geschichte dieser Metapher Bernd Stiegler, Belichtete Augen. Optogramme oder das Versprechen der Retina, Frankfurt/Main 2011.
Charles Baudelaire, Der Salon 1859, in: ders., Sämtliche Werke, hg. von Friedhelm Kemp und Claude Pichois, Bd. V, München und Wien 1989, S. 127–212.
Eugène Delacroix, Journal, hg. von Hans Platschek, Frankfurt/Main und Leipzig 1991.
Rodolphe Toepffer [auch Töpffer], De la Plaque Daguerre, Paris 2002. Dieser Essay entstand bereits 1841.
Ludwig Pfau, »Die Heliographie«, in: Kunst und Gewerbe, Erste Hälfte, Stuttgart 1877, S. 89–270.
Vgl. expl. Daston und Galison, Objektivität, bes. S. 133–145.
Vgl. Jules Janin, »Der Daguerrotyp«, in: Wolfgang Kemp (Hg.), Theorie der Fotografie I, 1839–1912, München 1980, S. 46–51; frz. »Le Daguerotype«, in: André Rouillé (Hg.), La Photographie en France. Textes & Controverses: une Anthologie. 1816–1871, Paris 1989, S. 46–51 [Erstdruck in: L’Artiste, Nov. 1838 – April 1839, S. 145–148].
Conan Doyle, Eine Studie in Scharlachrot, S. 28.
Oliver Wendell Holmes, »Stereoskop und Stereographie« (1859), in: Spiegel mit einem Gedächtnis, S. 11–32, hier S. 26.
Vgl. dazu Charles Sanders Peirce, Semiotische Schriften, Bd. 1, Frankfurt/Main 1986, Roland Barthes, Die helle Kammer, Frankfurt/Main 1985, Rosalind Krauss, Das Photographische. Eine Theorie der Abstände, München 1998, und Philippe Dubois, Der photographische Akt, Dresden 1998.
Holmes, »Stereoskop und Stereographie«, S. 30.
Daniel Stashower, Teller of Tales. The Life of Arthur Conan Doyle, New York 1999, S. 124.
Catalogue of An Exhibition on Sherlock Holmes held at Abbey House Baker Street London NW1 May–September 1951, London 1951.
Pars pro toto seien Photos der Agentur Associated Press genannt, die u.a. am 2.6.1951 in The Sphere erschienen.
Sie ist die vierte in dem ersten Sammelband Die Abenteuer des Sherlock Holmes.
Catalogue, S. 4.
Ebd., S. 5.
Catalogue, o.S.
Ebd.
Herbert Kupferberg, »Sherlock’s Exhibit ›A‹. Did Holmes really exist?«, in: New York Herald Tribune, 6.4.1952; »Speaking of Pictures. U.S. gets look at room where Sherlock Holmes lived«, in: Life, 7. Juli 1952; S.C. Roberts, »Pilgrims at 221B«, in: The Listener, 23.8.1951, S. 303–305.
J.B. Boothroyd, »Baker Street Revisited, or the Case of the Unexplodable Myth«, in: Punch, 20.6.1951, S. 738–739, hier S. 739.
Arthur Conan Doyle, Das Congoverbrechen, hg. von Geert Demarest, Frankfurt/Main 1985, S. 1.
Russell Miller, The Adventures of Arthur Conan Doyle, London 2008, S. 282.
Mark Twain, King Leopold’s Soliloquy, Boston/Mass. 1906. Auch online unter: http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3 %B6nig_Leopolds_Selbstgespr%C3 %A4ch, zugegriffen am 20.11.2013.
Daniel Stashower, Teller of Tales. The Life of Arthur Conan Doyle, New York 1999, S. 321.
Kritisch etwa »W.R. (revised by John H. Harris und E.D. Morel), The Congo Atrocities. A Lecture to Accompany a Series of 60 Photographic Slides for the Optical Lantern, o.O. 1909. Die Gegenposition wurde z.B. vertreten in: Anon., A Reply to ›King Leopold’s Soliloquy‹, Brüssel 1907.
Adam Hochschild, Schatten über dem Kongo. Die Geschichte eines der großen, fast vergessenen Menschheitsverbrechen, Stuttgart 2000, S. 428.
Ebd., S. 339.
Ebd., S. 337ff.
Arthur Conan Doyle, »Ein Skandal in Böhmen«, in: Die Abenteuer des Sherlock Holmes, S. 9–43, hier S. 33.
Eine ausführliche Darstellung bietet Adam Hochschild, Schatten über dem Kongo.
Seine Frau hatte auf seinen Grabstein neben seinem Namen und dem Geburts- und Todesjahr die Bezeichnung Bula Matari (»der die Steine bricht«) einmeißeln lassen. Stanleys Afrika war schwarz und dunkel, und einzig die weißen Europäer brachten Licht in dieses Herz der Finsternis. Das zeigt sich bereits in den Titeln seiner Bücher: Henry Morton Stanley, Through the Dark Continent, London 1890; ders., In Darkest Africa; or, The Quest, Rescue, and Retreat of Emin, Govenor of Equatoria, 2 Bde., London 1890.
Hochschild, Schatten über dem Kongo, S. 272.
Robert M. Burroughs deutet die Photographie als Möglichkeit einer Neupositionierung der Missionare insgesamt. »Photography provided a form in which missionaries could reinterpret their role as guardians of the populations of the Congo by emphasising their passive ›presentation‹ of locals’ viewpoints.« (Travel Writing and Atrocities, S. 91.)
[Alice Seeley Harris], »The Kodak on the Congo«, in: Special Congo Supplement of the West African Mail, September 1905; dies., »The Inconvenient Kodak Again«, in: Official Organ of the Congo Reform Association, Februar 1906; dies., Enslaved Womanhood of the Congo: An Appeal to British Women, London o.J.; dazu allg. James R. Ryan, Picturing Empire. Photography and the Visualization of the British Empire, London 1997.
Hochschild, Schatten über dem Kongo, S. 305.
Ebd., S. 382.
Miller, The Adventures of Arthur Conan Doyle, S. 281f.
Arthur Conan Doyle, »England and the Congo«, Leserbrief in: Times, 18.8.1909.
Conan Doyle, Das Congoverbrechen, S. 88.
Mark Twain, »What I Am Thankful For«, in: New York World Sunday Magazine, 26. November 1905. »Photographs«, kommentiert Robert M. Burroughs, »may have appealed to Morel and other secular commentators for their presentation of supposedly unmediated evidence: as the camera becomes the eyewitness, protest is free of subjectivity.« (Travel Writing and Atrocities, S. 88f.)
Mark Twain, King Leopold’s Soliloquy, S. 39.
Ebd., S. 40.
Ebd.
Dazu auch die Dokumentation im Netz: http://de.scribd.com/doc/24389362/The-King-vs-the-Kodak, zugegriffen am 20.11.2013.
Morel schreibt in seiner Präsentation des Berichts Casements, daß dieser von einer Maschine geschrieben sein könnte. »Casement’s style of reportage pre-empted the use of the camera as the favoured ›machine‹ with which to record Congo atrocities.« (Burroughs, Travel Writing and Atrocities, S. 70) Vgl. die allerdings nur spärlich bebilderte Edition: Roger Casement, The Eyes of Another Race. Roger Casement’s Congo Report and 1903 Diary, hg. von Séamas î Síocháin und Michael O’Sullivan, Dublin 2003.
Hochschild, Schatten über dem Kongo, S. 321.
Burroughs, Travel Writing and Atrocities, S. 54.
Anon., An Answer to Mark Twain, o.O., o.J. [1907].
Ebd., S. 6.
Ebd., S. 43.
Ebd., S. 44.
Ebd., S. 44f.
Conan Doyle, Das Congoverbrechen, S. 83.
Burroughs, Travel Writing and Atrocities, S. 55.
Hochschild, Schatten über dem Kongo, S. 305f.
Conan Doyle, Das Congoverbrechen, S. 34.
Mark Twain, loc. cit.
Conan Doyle, Das Congoverbrechen, S. 112.
Ebd., S. 113.
Das Manuskript und Material zu seiner Entstehung finden sich in der Berg Collection der New York Public Library.
Der Erstdruck erschien im Strand Magazine, Bd. 43, 1912, S. 363–382, 483–500, 603–622; Bd. 44, S. 3–14, 123–137, 243–255, 363–375, 483–496. Die amerikanische Ausgabe wurde in: Sunday Magazine of the Philadelphia Press in den folgenden Ausgaben publiziert: 31.3.1912, S. 3–5 und 18f.; 19.5.1912, S. 8f. und 14–17; 7.7.1912, S. 8f., 16f. Der Reprint in Boy’s Cinema Weekly, Bd. 12 und 13, 21.11.1925 bis 20.2.1926 war bereits mit Film Stills illustriert. Neben den illustrierten amerikanischen und englischen Ausgaben erschien auch eine Luxus-Ausgabe in größerem Format. Das Exemplar der British Library hat nur 7 Illustrationen auf Tafeln, dafür aber auf dem Buch eine eingeprägte goldene Zeichnung, die Challenger am Schreibtisch sitzend zeigt und mit seiner Widmung an den Leser versehen ist: »Yours truly (to use the conventional lie) George Edward Challenger«.
»Appendix B. Relics from The Lost World: The Berg Collection«, in: Arthur Conan Doyle, The Annotated Lost World, hg. von Roy Pilot und Alvin Rodin, Indianapolis 1996, S. 247.
Martin Booth, The Doctor, the Detective and Arthur Conan Doyle. A Biography of Arthur Conan Doyle, London 1997, S. 286.
Arthur Conan Doyle, A Life in Letters, hg. von Jon Lellenberg, Daniel Stashower und Charles Fowley, London u.a. 2008, S. 580.
So etwa jene zwischen Darwin und Weismann: Darwin plädierte später für eine genetische Vererbbarkeit der erworbenen Eigenschaften, die er »Pangenese« nannte, während Weismann für die genetische Kontinuität eines »germ-plasm« plädierte. Es ging, mit anderen Worten, um eine lamarckistische Position gegenüber einer strikt darwinistischen. Vgl. dazu Stefan Lampadius, »Evolutionary Ideas in Arthur Conan Doyle’s The Lost World«, in: Inklings. Jahrbuch für Literatur und Ästhetik, Bd. 29, 2011, S. 68–97.
Conan Doyle, A Life in Letters, S. 583.
Ebd.
H.J. Shepstone, »A Prehistoric Zoo«, in: Strand Magazine, Bd. 40, 1910, S. 654–659. Der Hinweis findet sich in: Conan Doyle, The Annotated Lost World, S. 196.
Die Erfindung der paläontologischen Vergangenheit durch die Gegenwart ist die Hauptthese des Buchs von W.J.T. Mitchell, The Last Dinosaur Book, Chicago und London 1998, zu Conan Doyle dort S. 169f. Ihm folgt – mit einigen weiteren Differenzierungen – Alexis Dworsky, Dinosaurier! Die Kulturgeschichte, München 2011. Hier finden sich jeweils zahlreiche weitere Literaturhinweise und eine gute Übersicht über Geschichte und Debatten.
Conan Doyle, The Annotated Lost World, S. 252.
»Maple White Land, indeed, appears to be the author’s own, antediluvian Sussex, miraculously intact in the middle of South America.« (Arthur Conan Doyle, The Lost World, hg. von Ian Duncan, Oxford 1998, S. XII) Und Ian Duncan macht noch ein weiteres literarisches Vorbild des Plateaus aus: Miltons Paradise Lost, wovon nicht zuletzt die Tatsache zeugt, daß die erste urzeitliche Kreatur, denen die Entdecker begegnen, eine Schlange ist. (Ebd., S. XIV)
Conan Doyle, Der Hund der Baskervilles, S. 110.
Vgl. auch David R. Oldroyd, Die Biographie der Erde. Zur Wissenschaftsgeschichte der Geologie, Frankfurt/Main 1998, S. 170The Lost World197The Gilded Dinosaur. The Fossil War between E.D. Cope and O.C. Marsh and the Rise of American Science2000