Stefan Klein
Die Glücksformel
oder
Wie die guten Gefühle
entstehen
FISCHER E-Books
Stefan Klein, geboren 1965 in München, ist der erfolgreichste Wissenschaftsautor deutscher Sprache. Er studierte Physik und analytische Philosophie in München, Grenoble und Freiburg und forschte auf dem Gebiet der theoretischen Biophysik. Er wandte sich dem Schreiben zu, weil er »die Menschen begeistern wollte für eine Wirklichkeit, die aufregender ist als jeder Krimi«. Sein Buch ›Die Glücksformel‹ (2002) stand über ein Jahr auf allen deutschen Bestsellerlisten und machte den Autor auch international bekannt. In den folgenden Jahren erschienen die hoch gelobten Bestseller ›Alles Zufall‹, ›Zeit‹, ›Da Vincis Vermächtnis‹ und ›Der Sinn des Gebens‹, das Wissenschaftsbuch des Jahres 2011. Seine bekannten Wissenschaftsgespräche erschienen unter dem Titel ›Wir sind alle Sternenstaub‹ und ›Wir könnten unsterblich sein‹. Sein neuestes Buch ›Träume. Eine Reise in unsere innere Wirklichkeit‹ erscheint im S. Fischer Verlag. Stefan Klein lebt als freier Schriftsteller in Berlin.
Covergestaltung: hißmann, heilmann, hamburg
Coverabbildung: © Ella / Fotolia
Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe
© 2012 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-400764-9
Siehe z.B. Süddeutsche Zeitung, 21. September 2011
Über seine Forschung berichtet Ramachandran in seinem ausgezeichneten Buch »Die blinde Frau, die sehen kann«. Reinbek 2001.
Es gibt eine eigene Bezeichnung für das Glück, das eine angenehme Empfindung bereitet (sukha), für die Befriedigung, nachdem man etwas vollbracht hat (krtarthata), für freudige Glückseligkeit (ananda), für das angenehme Körpergefühl nach Yogaübungen (sampad) und sogar ein Wort für das erregte Glück nach einem erschreckenden Anblick der Gottheit (harsa).
Die Untersuchung wurde von dem amerikanischen Kulturpsychologen Paul Rozin durchgeführt. Er benutzte den indischen Kanon des Natyashastra. Dieses Buch, geschrieben vor mehr als 2000 Jahren, enthält die älteste überlieferte Abhandlung über Schauspielkunst und Gefühle. Während die negativen Empfindungen im Natyashastra weitgehend den unseren entsprechen, kennt der indische Text eine wesentlich größere Vielfalt an Glückserlebnissen als wir. Siehe: Hejmadi, Davidson und Rozin 2000.
Wittchen 2000
Am geringsten ist die Zahl der gemeldeten Freitode in Südamerika, Afrika und manchen asiatischen Ländern. Als Beispiel sei Argentinien genannt, das gemessen an seiner Bevölkerung gerade halb so viel Freitode wie Deutschland zählt. In manchen Ländern wie Ägypten sind Selbstmorde sogar so gut wie unbekannt. Siehe: Statistical Demographic Yearbook of the United Nations, Ausgaben 1981 bis 1997
Einwohner von Paris zum Beispiel, die 1945 bis 1954 auf die Welt kamen, hatten ein Risiko von knapp 4 Prozent, bis zum 25. Lebensjahr an schwerer Depression zu erkranken. Wer in den zehn Jahren darauf geboren wurde, für den lag das Risiko bei 12 Prozent. Die Zahlen aus deutschen oder amerikanischen Städten sehen ähnlich aus. Siehe: Cross-National Collaborative Group. The changing rate of major depression. JAMA 268 (Bd. 21) S. 3098–3105. (1992)
Was dieses seelische Elend so sehr befördert, weiß niemand genau. Die Verstädterung mag ihren Teil beitragen (Lederbogen et al. 2011), die zunehmende Arbeitsbelastung, die Scheidungsraten oder die Tatsache, dass immer weniger Menschen körperlich arbeiten. Fest steht jedenfalls, dass die gespenstische Häufung der Depressionen nicht einfach dadurch zu erklären ist, dass mehr Betroffene als früher Hilfe vom Arzt suchen und bekommen.
Heute rangieren die Auswirkungen der schweren Depression (major unipolar depression) auf der weltweiten Schadensliste der WHO auf Platz vier. Siehe Murray und Lopez 1997
Rosenquist, Fowler und Christakis 2010
Fowler und Christakis 2008
Isen 1987; Isen und Daubmann 1984; Murray et al. 1990; Frederickson 1998
Isen 2001; Basso 1996; Baron 1987; Myers 1987
Gute Zusammenfassungen von Ekmans Arbeiten finden sich in: Ekman 1999, Ekman 1993
Tatsächlich zeigte eine computergestützte Analyse im Jahr 2012, wie sich der Einfluss der Kultur den angeborenen Gefühlsregungen überlagert. So fällt es Europäern leicht, ein ängstliches Gesicht von einem wütenden zu unterscheiden. Wer dagegen in China groß wurde, hat mit dieser Aufgabe größere Schwierigkeiten – in seinen Augen gehen Mienenspiele bei diesen Emotionen fließend ineinander über. Asiaten neigen eher als Bewohner der westlichen Welt dazu, diese Emotionen zu verbergen. Doch in einem charakteristischen Zucken des Oberlids erkennen Chinesen die Erregung ihres Gegenübers. Diese Bewegung wiederum nehmen Europäer kaum wahr. Glück und Trauer sind Europäern und Chinesen gleichermaßen deutlich erkennbar. (Jack et al. 2012)
Ito und Cacioppo 2000
Ekman et al. 1990
Duchenne 1991
Birnbaumer und Schmidt 1999
Damasio 1995
Bechara et al. 1997
Pascal 1980
Eine ausführliche Diskussion der Unterschiede zwischen Gefühlen und Emotionen bietet Damasio 2000
Damasio et al. 2000
Damasio 2000
Critchley, Mathias und Dolan 2001; Damasio 2000
Tatarkiewicz 1976
Ekman und Davidson 1993
Damasio 1995
Für den englischen Begriff »prefrontal cortex«, der die vorderen (anterioren) Teile des Frontallappens meint, gibt es keine deutsche Entsprechung. Meist wird er in der Literatur einfach als »präfrontaler Cortex« bezeichnet. Ich habe mich für das anschaulichere Wort »Stirnhirn« entschieden.
Bechara et al. 1994
Ito et al. 1998; Crites et al. 1995
Aristoteles 1998
Birnbaumer und Schmidt 1999
Ramachandran 2001
Rechtshemisphärische Neuronen, die auf unangenehme Reize ansprechen: Kawasaki H. et al. 2001; über Gegenstücke auf der linken Hirnhälfte siehe Damasio 2001
Davidson et al. 2000
Fox und Davidson 1984
Bei Rechtshändern. Weil Linkshänder in der Bevölkerung vergleichsweise selten sind, werden an ihnen praktisch keine derartigen Untersuchungen gemacht. Deswegen ist unbekannt, wie sich die Dominanz der rechten Hirnhälfte (und damit der linken Hand) auf die Verarbeitung der Gefühle auswirkt. Es gibt allerdings Anzeichen dafür, dass emotionale Störungen unter Linkshändern etwas häufiger auftreten als in der Gesamtbevölkerung.
Damasio 1995
Ekman 1990
Über die zugrunde liegende Neurobiologie siehe Zieglgänsberger und Spanagel 1999
Siehe zum Beispiel: Horn 1998, Russell 1946
Durch Aufnahmen der Positronen-Emissionstomographie und Kernspintomographie findet man, dass die Aktivität in der linken Stirnhirnhälfte mit der Aktivität in der Amygdala gekoppelt ist, und zwar verhalten sich beide umgekehrt proportional zueinander. Wenn die Aktivität im linken Stirnhirn zunimmt, nimmt die Erregung in den Mandelkernen also ab und umgekehrt. Siehe Abercrombie et al. 1996
Jackson et al. 2000
Mallick und McCandless 1966; Travis 1989
Herwig et al. 2010
Davidson, Jackson und Kalin 2000
Wheeler, Davidson und Tomarken 1993; Davidson und Tomarken 1993
R. Davidson: persönliche Mitteilung an den Autor; Davidson et al. 1999
Davidson und Fox 1989
Lykken und Tellegen 1990
Lykken 1999
Francis et al. 1999
R. Davidson: persönliche Mitteilung
Naj 1995
Eine Zusammenfassung geben: Rozin 1990; Bayens et al. 1996; Stevenson und Yeomans 1995.
Rozin 1990
Kleist 1985
Klein 2000
Zitiert nach Horn 1998
Horn 1998
O’Craven und Kamvisher 2000
Ovid: Metamorphosen, XV, S. 147–151
Bonhoeffer verwendete ein sogenanntes Zwei-Photonen-Floureszenzmikroskop, mit dem sich die Veränderungen an den Neuronen dreidimensional und in Echtzeit beobachten lassen.
Engen und Bonhoeffer 1999
Dies ist eine prinzipiell richtige, aber etwas vereinfachte Darstellung. In erster Linie ändert sich nicht die unmittelbare Verknüpfung zwischen Reiz und emotionaler Reaktion darauf, sondern vor allem die Verbindung zwischen den subcorticalen Regionen, die Emotionen auslösen, und dem präfrontalen Cortex, der eben diese Entstehung starker Emotionen unterdrückt.
Aus guten Gründen ist die Plastizität der Gebiete im Großhirn, die für das Wahrnehmen und das Bewegen des Körpers zuständig sind, unter allen Teilen des Hirns am besten untersucht. Der sogenannte somatosensorische Cortex (»soma« ist altgriechisch für Körper) liegt auf Höhe des Scheitels unmittelbar unter der Schädeldecke und lässt sich daher mit Sonden und Tomographen relativ leicht erfassen. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sich ähnliche Prozesse der Neuroplastizität, wie Wissenschaftler die Neuprogrammierung der grauen Zellen nennen, auch in vielen anderen Regionen abspielen. Da diese Verwandlungen des Gehirns erst seit wenigen Jahren intensiv untersucht werden, steht ihre Erforschung noch ganz am Anfang.
Pascual-Leone und Torres 1993; Pascual-Leone et al. 1995
Ähnliche Beobachtungen wurden an Cellisten gemacht; bei ihnen sind die Areale für die Finger der linken Hand, welche die Saite greifen, gegenüber den Gebieten für die rechte Hand deutlich vergrößert. Und als Neurologen die Gehirne von Sekretärinnen und Feinmechanikern untersuchten, fanden sich dort ungewöhnlich viele Neuronenäste für den Tastsinn und die Steuerung der Finger. Elbert et al. 1995. Scheibel et al. 1990
Kwok et al. 2011
Maguire et al. 2000
Die molekularen Vorgänge der Kurz- und Langzeitverstärkung werden ausführlich beschrieben in Kandel et al. 1996.
Cohen-Cory und Fraser 1995; McAllister et al. 1995
Duman, Heninger und Nestler 1997
Bailey und Chen 1983
Bei einer Vergleichsgruppe, die nicht behandelt wurde, war eine solche Veränderung nicht festzustellen. Baxter et al. 1992; Schwartz et al. 1996
Brody et al. 2001
Bench et al. 1995
Kandel, Schwartz und Jessell 1996
Wurtz und Goldberg 1989
Radhakrishnan 2000
Flor 2002
Thich Nhat Hanh 1995
Dalai Lama und Cutler 1999
LeDoux 1998
de Waal 1997
Nesse und Berridge 1997
Pedersen et al. 1982
Blaffer Hrdy 2000
Descartes 1984
Alle Zitate nach Sacks 1991. Dort findet sich auch ein ausführlicher Bericht von Leonards Krankengeschichte.
Genau gesagt ist L-Dopa der Vorläuferstoff, den das Gehirn natürlicherweise selbst in Dopamin umwandelt. Dopamin einem Patienten direkt zu geben hätte wenig Sinn, weil Dopamin auf seinem Weg in den Kopf aus dem Blut herausgefiltert würde: Es kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren.
Adressaten des Dopaminstroms sind die Zentren der Großhirnrinde, die dafür zuständig sind, dass wir Ziele verfolgen, die aber auch die Willkürmuskulatur steuern. Andere Dopaminäste erreichen den Nucleus accumbens im Vorderhirn, der wesentlich dazu beiträgt, dass wir uns gute Erfahrungen merken, und den Mandelkern, der auf lateinisch Amygdala heißt und Emotionen auslöst und sie im Gedächtnis speichert. Bemerkenswert an dieser Aufzählung ist, wie viele verschiedene Teile des Hirns Dopamin-Signale empfangen. Das ist der Grund, dass dieser Botenstoff so stark beeinflusst, wie das Gehirn funktioniert – und damit, wie wir denken und fühlen, wie wir die Welt sehen und uns in ihr bewegen.
Heute bekommen Parkinsonkranke, die ebenfalls unter Dopamin-Mangel leiden, dieses Mittel regelmäßig, zwar mit Nebenwirkungen, aber ohne große Probleme. Allerdings ist die Gabe von L-Dopa, heute auch Lovodopa genannt, und ähnlichen Stoffen kein Heilmittel bei Parkinsonkrankheit. Die Wirksamkeit dieses Mittels nimmt mit der Zeit ab, weil immer mehr Zellen in der Substantia nigra degenerieren.
Auf manche Neuronen kann Dopamin allerdings auch hemmend wirken. Siehe: Zieglgänsberger und Spanagel 1999
Hnasko, Sotak und Palmiter 2005
Schultz, Apicella und Ljungberg 1992 und 1993; Schultz, Dayan und Montague 1997; Wickelgren 1997
Schultz 2000
Pessiglione et al. 2006
Montague, Dayan, Person und Sejnowski 1995
Erstaunlicherweise wurden außerdem im Mittelhirn von Makaken dopaminerge Neuronen gefunden, die auf unangenehme Reize anspringen. Sie sorgen dafür, dass die Tiere lernen, solche Erfahrungen zu meiden. Zu vermuten steht, dass es solche dopaminergen Neuronen für negative Signale auch beim Menschen gibt. (Matsumoto und Hikosaka 2009)
Dieser Vorgang wurde an lebenden Hirnen von Ratten nachgewiesen. Schon nach zehn Minuten änderte sich unter dem Einfluss von Dopamin die Koppelungsstärke von Neuronen im Mittelhirn, welche die Handlungen steuern. Siehe Kapitel 4 und Reynolds 2001
Dies heißt allerdings nicht, dass Bienen der menschlichen Lust ähnliche Gefühle empfinden, wenn sie eine besonders reichhaltige Blüte entdecken. Eine Biene braucht keine Gefühle, denn Gefühle dienen dazu, komplizierte Lebewesen durch ihr verschlungenes Leben zu steuern. Eine Biene dagegen lebt nur in der Gegenwart. Sie kann nicht wie ein Mensch im Geiste mit den Möglichkeiten, die ihr die Zukunft bietet, jonglieren und sich zum Beispiel fragen, ob sie statt Nektar zu sammeln lieber fernsehen möchte.
Elliott, Friston und Dolan 2000
Koepp et al. 1998
Fiorino, Coury und Phillips 1997
Rodriguez-Manzo und Fernandez-Guasti 1994; 1995
Rolls 1999; Hamer 1998
Baker und Bellis 1995
Marina Maria Morosini, Tochter aus einem der vornehmsten Patrizierhäuser Venedigs, tritt in Casanovas Memoiren unter den Initialen M. M. auf. An ihrer Identität aber besteht kein Zweifel. Siehe: Casanova 1964
Vincent 1990
Aristoteles 1998
Die Neugierde abzuschalten ist schwer. Man muss schon heftige Eingriffe vornehmen. Menschen, die unter Schizophrenie leiden, können ihre Neugierde vorübergehend verlieren, wenn Ärzte ihnen Haloperidol geben. Dieses Medikament drosselt die natürliche Wirkung des Dopamins. Manchmal führt kein Weg daran vorbei, Patienten bei schweren Anfällen eine hohe Dosis dieses Mittels zu verabreichen, um sie vor den eigenen Phantasien zu schützen. Haloperidol dämpft den Wahn, aber auch die Geschicklichkeit, sich zu bewegen, und mit ihr erlahmen Begierde und Neugier. Traurig sind diese Menschen anzusehen, wie sie mit steifen Muskeln durch die Krankenhäuser staksen, als wären sie Roboter, und allen Antrieb verloren haben, sich für irgendetwas zu interessieren.
Bei Persönlichkeitsmerkmalen wie Ängstlichkeit oder der Neigung zu Ärger ist das anders, bei ihnen hängt es vielmehr von den Umständen ab, wie eine Person reagiert. Es ist also meistens nicht gerechtfertigt, einen Zeitgenossen ängstlich oder cholerisch zu nennen – Menschen dagegen, die von Natur aus neugieriger oder weniger neugierig als andere sind, gibt es sehr wohl. Siehe Spielberger 1975; Panksepp 1998
Frank et al. 2009
Bardo et al. 2007
Zald et al. 2008
In der Berliner Ausgabe von 1964
Isen: persönliche Mitteilung, und Isen et al. 1991
Ashby et al. 2001; Ashby et al. 1999
Isen, Daubman und Nowicki 1987
Rowe, Hirsh und Anderson 2007
Über Dopamin und Schizophrenie siehe: Feldman et al. 1997
Veröffentlicht 2000 auf www.stern.de
Breiter führte seine Untersuchungen an einem besonders drastischen Beispiel durch: der Einnahme von Kokain bei Süchtigen. Siehe Breiter et al. 1997
Baudelaire 1869, Übersetzung des Autors
Murphy et al. 1990
Pfeiffer 1986
Cromwell und Berridge 1993
Cooper und Kirkham 1993
Das zeigt das Beispiel von Rattenmüttern, in deren Hirnen künstlich Opiate freigesetzt wurden: Sie waren bereit, sich um ihnen völlig unbekannte Kinder zu kümmern. Siehe Thompson und Kristal 1996
Lewin 1904
Loomis et al. 1898, zitiert nach Panksepp 1998
In einem Brief an Theodor Storm, zitiert nach Randow 2001
Montmayeur et al. 2001; Max et al. 2001
Vincent 1996
Kurihara und Kashiwayanagi 1998; Rolls 1999
Kerverne et al. 1989
Panksepp et al. 1980
Panksepp 1998
Herz und Spanagel 1995
Hollmann und Strüder 2009
Nunez et al. 1998
Sapolsky 1998
Und zwar im Hypothalamus und im Striatum, zwei Zentren unterhalb der Großhirnrinde, die für Erregung, Bewegung und Begehren zuständig sind. Siehe Persky 1987; Panksepp 1998
Kohelet 2; 11, 17
Olds und Milner 1954; Olds 1977
Reynolds et al. 2001
Reynolds et al. 2001
Smith 1971
Breiter et al. 2001
Zieglgänsberger und Spanagel 1999
Sell et al. 1999
Dies gilt vor allem für Alkohol- und Nikotinsucht, die mit Abstand verbreitetsten Abhängigkeiten. Kokain und Heroin hingegen sind vielen Menschen (und offenbar auch Labortieren) schon beim ersten Gebrauch angenehm.
Linsky et al. 1985
Grinspoon und Bakalar 1986
Marlatt et al. 1975
Charles O’Brien, University of Pennsylvania in Pittsburgh: persönliche Mitteilung an den Autor.
Piazza et al. 1989
Belin et al. 2008; Everitt et al. 2008; Ersche et al. 2012; Volkow und Baler 2012
Thanos et al. 2001
Wecker 1998
Die Kokain-Gesellschaft. In: Der Spiegel 44/2000
Moss 1978; Vincent 1996
Ferguson et al. 2000; 2001
Donaldson und Young 2008
Young et al. 1999
Walum et al. 2008
Insel und Young 2000
Insel und Young 2001
Imperato-McGinley 1974
Kandel et al. 1996
Carter 1998
Oomura et al. 1988
Allerdings machen sich diese Mechanismen der sexuellen Lust die Allzwecksysteme für das Begehren zunutze, wie in den Kapiteln 6 und 8 beschrieben: Blockiert man im Tierexperiment die Wirkung des Dopamins, so schwindet auch das sexuelle Begehren.
LeVay 1993
LeVay 1991
Kandel 1996
Murphy et al. 1987
Landgraf et al. 1992
Das zeigte sich bei einem Rattenstamm, dem es aufgrund eines Erbdefekts an Vasopressin mangelt. Panksepp 1998
Sodersten et al. 1983
Carmichael et al. 1994
Goldfoot et al. 1980
Bartels und Zeki 2001
Panksepp 1998
Krican et al. 1995
Lorberbaum et al. 1999
McCarthy 1990
Insel und Young 2001
Uvnäs-Mosberg et al. 1990
Leuner, Glasper und Gould 2010
Kozorovitskiy et al. 2006
Wynne-Edwards 2001; Fleming et al. 2002
Argyle 1987
Kobrin und Hendershot 1977
Psychologie heute 03/2001
Sapolsky et al. 1997
Sapolsky 2001
Argyle und Lu 1990; Okun et al. 1984
House et al. 1988; Argyle 2000
Spiegel et al. 1989; Spiegel 1991
Umfassende, aktuelle und allgemein verständliche Informationen bietet zum Beispiel der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums unter http://www.krebsinformation.de und http://www.dkfz.de/Patienteninfo/index.html
Berkman 1983; House et al. 1988
Cacioppo 2006; Miller 2011
Sapolsky 2000
Kiecolt-Glaser et al. 1984
Coe et al. 1989
Riley 1981
Rosengren et al. 1993
Panksepp 1998
Hawkley, Preacher und Cacioppo 2010
Panksepp 1998
Field et al. 1986
Der Historiker Salimbene, zitiert nach Montagu 1974
Eisenberger, Lieberman und Williams 2003
Winslow und Insel 1991
Erstaunlicherweise unterdrücken Suchtmittel die Unrast der Einsamkeit besser als gewöhnliche Beruhigungspillen, die ansonsten gut gegen Angst helfen. Panksepp sieht darin einen weiteren Beleg für seine These, dass wir eine eigene Hirnschaltung besitzen, die bei Isolation von anderen Panik erzeugt und uns daher Nähe suchen lässt. Bekämpft man nämlich Furcht vor Spinnen und Fahrstühlen mit Valium und ähnlichen Mitteln (sogenannten Benzodiazepinen) am wirksamsten, die Beklemmungen des Alleinseins dagegen mit Opiaten, so müssen sich diese beiden Spielarten der Angst grundsätzlich unterscheiden – und auf verschiedene Weise zustande kommen. Siehe Panksepp 1998
Cocteau 1998
Kosfeld et al. 2005
Liechti und Vollenweider 2000; Obradovic et al. 1996; de la Torre et al. 2004; Thompson et al. 2007
A. Shulgin: persönliche Mitteilung an den Autor. Diese Passage sollte nicht als Empfehlung, Ecstasy einzunehmen, missverstanden werden. Zwar hat diese Droge ein viel geringeres Abhängigkeitspotential als Nikotin, Alkohol und selbst Cannabis. Doch es gibt Hinweise darauf, dass sie bei wiederholtem Gebrauch das Gehirn schädigt. Außerdem handelt es sich bei den Pillen, die angeboten werden, fast nie um reines Ecstasy (chemisch MDMA), sondern praktisch immer um ein Gemisch mit anderen Substanzen. Das macht die Wirkung für den Konsumenten schwerer zu kalkulieren und erhöht die Risiken. Trotz aller Gefahren des Missbrauchs aber verdankt die Wissenschaft den Effekten von Drogen wertvolle Einsichten.
de Waal 1997
de Waal und Berger 2000
de Waal 1989
de Waal 1997
Damasio 2000
Wie das geschieht, ist ausführlich in meinem Buch »Der Sinn des Gebens« (2010) beschrieben.
Näheres dazu in Kapitel 14.
Biddle und Mutrie 1991
Scully et al. 1998
Biddle und Mutrie 1991
Moses et al. 1959
Rolls 1999; O’Doherty et al. 2000
Tagore 1984
Krajbich, Armel und Rangel 2010
Zajonc 1965; Frederick und Loewenstein 2000
Naipaul 1991
Kiecolt-Glaser et al. 1987; Kiecolt-Glaser et al. 1994
Kiecolt-Glaser et al. 1994
Miller 2011
Montaigne, Essais
Interessant in diesem Zusammenhang sind Versuche mit jungen Ratten, die Jaak Panksepp angestellt hat. Bei ihnen äußert sich sozialer Kontakt vor allem in spielerischem Raufen. Gibt man nun einem Tier eine kleine Dosis Morphium, so wird es bei diesen Wettkämpfen siegen. Offensichtlich wird durch die Wirkung des Morphiums so etwas wie die soziale Sicherheit des Tiers gesteigert, so dass es über andere leicht die Oberhand gewinnt. Siehe Panksepp et al. 1985
Myers 1992
Robins und Rieger 1991
House et al. 1988. Entsprechende Unterschiede lassen sich sogar an den Sterblichkeitsraten nachweisen. So ist die Lebenserwartung von Menschen, die alleine leben, in allen Altersstufen viel geringer als die von Personen, die mit einem Partner oder in einer Familie wohnen. Siehe Stroebe und Stroebe 1991
Argyle 2000. Eine Partnerschaft stabilisiert das Leben; dies scheint ein weiterer Grund dafür zu sein, dass es Menschen zu zweit besser geht. Glück und Gesundheit erfordern Disziplin, für sich zu sorgen, auch wenn es manchmal unbequem ist. Partner halten einander dazu an, indem sie ständig ein Auge aufeinander haben. Die Unfreiheit in einer festen Beziehung hat also auch ihre guten Seiten.
Panksepp 1998
Nach den international anerkannten sogenannten DSM-IV-Kriterien besteht Verdacht auf schwere Depressionen, wenn ein Mensch innerhalb von zwei Wochen an allen oder fast allen Tagen mindestens fünf der folgenden Symptome erlebt hat: Niedergeschlagenheit; stark vermindertes Interesse oder keine Freude an allen oder fast allen Tätigkeiten; deutlicher Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme oder verminderter oder gesteigerter Appetit; Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf; körperliche Unruhe; Müdigkeit oder Energieverlust; Gefühle von Wertlosigkeit oder Schuldgefühle; wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Selbstmord.
Weitere Informationen, Anlaufadressen und ein Forum zum Austausch mit Betroffenen bietet das Internet auf der Seite http://www.kompetenz netz-depression.de, die von einem Verbund deutscher Universitätskliniken betrieben wird. Hervorragend und stets aktuell sind auch die Angebote in englischer Sprache, die das amerikanische Institute of Mental Health sowie das National Institute of Health unter http://www.nimh.nih.gov/health/publications/depression/complete-index.shtml und http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/depression.html bereitstellen.
Lindner 1968
Hiroto 1974
Bench et al. 1995. Einen Überblick über die Vielzahl an Hirnscan-Studien bei Depressionen gibt Rogers et al. 1998.
Henriques und Davidson 2000
Baker et al. 1997
Wenzlaff 1993
Matt et al. 1992
Sapolsky 1995
Einen eindrucksvollen Erfahrungsbericht, verbunden mit Forschungsergebnissen und einer Literaturübersicht, gibt Solomon 2001.
Rogers et al. 1995
Vogel 2000
Rajkowska 2000
Auch bestimmte Teile des Stirnhirns fand der Psychiater Wayne Drevets von der University of Pittsburgh bei depressiven Selbstmordopfern um 40 Prozent verkleinert. Dabei verkümmern nicht nur die Neuronen, sondern auch die sogenannten Gliazellen, die Stütz- und Pflegefunktionen für die eigentlichen Nervenzellen übernehmen. Dass sich Depression auf die Struktur des Gehirns auswirkt, ist ein neuer Befund, und noch nicht jeder glaubt ihn. Dass Depressionen die Struktur des Gehirns verändern, wurde nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Affen und Ratten gefunden. Siehe Duman et al. 2000
Chen et al. 2006; Govindarajan et al. 2006; Brunoni, Lopes und Fregni 2008; Dwivedi 2009
Vogel 2000
Lopez et al. 1999; Lopez et al. 1998
Malberg et al. 2000
Duman et al. 1997
Santarelli et al. 2003
Castrén 2005
Baker et al. 1997
R. Davidson: persönliche Mitteilung; Robbins 2000
Kempermann et al. 1997
Chaouloff 1997
Blumenthal et al. 1999; Babyak et al. 2000; Steptoe et al. 1996
Ochsner 2005
Elkin et al. 1989
Comer 2001
Berk und Efran 1983; Svartberg und Stiles 1991
Empfehlenswerte Anleitungsbücher zu dieser Methode sind Seligman 1991; Schwartz 1998
Brickman, Coates und Janoff-Bulman 1978. Befragt wurden 11 Paraplegiker, 18 Quadraplegiker und 22 Lotteriegewinner. Spätere Untersuchungen, bei denen mehrere hundert Patienten interviewt wurden, brachten dasselbe Ergebnis. Untersuchungen dieser Art wurden kritisiert, weil sie in der Regel entweder auf einem Vergleich zwischen Betroffenen (Unfallopfer, Lotteriegewinner) und Nichtbetroffenen oder aber der Erinnerung der Betroffenen beruhen (die Interviewten werden gebeten, ihre aktuelle Lebenszufriedenheit mit dem Zustand vor dem Ereignis zu vergleichen). Beide Verfahren habe ihre Schwächen: Das erste meist in zu geringen Fallzahlen, das zweite darin, dass die Erinnerung vergangene Gefühle verzerrt. Die generelle Aussage, dass selbst dramatisch veränderte Lebensumstände meist nur kurzzeitig die Lebenszufriedenheit verändern, bleibt allerdings gültig, wie ausführlich in den Kapiteln 15 und 16 diskutiert.
Frederick und Loewenstein 2000
N. Schwarz: persönliche Mitteilung an den Autor
Kahneman 2000
Medvec et al. 1995
Parducci 1968
Einen guten Überblick gibt Seligman 1991
Smith, Diener und Garonzik 1990
Montesquieu
Schwarz et al. 1988
Strack et al. 1990
Russell 1977
Brown 1978
Epiktet 1995
Die Erstausgabe der »Glücksformel« beschrieb nachfolgend unter dem Titel »Das Rattenrennen« die Jagd nach Status, Geld und Erfolg als sechste Falle auf dem Weg zum Glück. Weil das Thema so bedeutend ist und weil es darüber so viel Neues zu sagen gibt, wird es nun im Kapitel 16 ausführlicher behandelt.
Heller et al. 2009
Die Effekte waren ähnlich wie die einer herkömmlichen kognitiven Verhaltenstherapie. Fava et al. 1998; Fava 1999
Luxemburg 2000
Matthäus 14,28–31
Rees et al. 1997
Tierney 2010
Killingsworth und Gilbert 2010
Der Grund ist nicht, dass wir uns in Zeiten schlechter Gefühle besonders leicht in Gedanken- und Phantasiewelten flüchten. Denn eine Analyse des Zeitverlaufs zeigt, dass die Versuchspersonen in der Regel erst abschweifen und erst dann ihre Stimmung sinkt. Siehe hierzu http://www.sciencemag.org/content/suppl/2010/11/09/330.6006.932.DC1/Killingsworth.SOM.pdf
Die Affenforscherin Jane Goodall berichtet zwar von Freudentänzen unter Wasserfällen, die sie bei wild lebenden Schimpansen beobachtet haben will. Andere Primatologen aber hegen ernsthafte Zweifel an der Deutung, ihr Wissen über die lebensspendende Natur des Wassers hätte die Tiere zum Jubeln gebracht. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Schimpansen einfach nur Spaß am Wasserspiel hatten.
Konsalik und Goetsche 1998
Czikszentmihalyi 1992
Lavie 1995
Caplan et al. 1975
Um diese Theorie zu bestätigen, ist noch einige Forschungsarbeit vonnöten, die aufwendig, aber mit heutigen Methoden grundsätzlich durchführbar ist. Beispielsweise müsste man Menschen bei geistig anspruchsvollen Tätigkeiten versuchsweise Medikamente geben, die einzelne Neurotransmittersysteme blockieren. Eine andere Möglichkeit wäre es, die Gehirnaktivität der Versuchspersonen bei ihrer Tätigkeit im Tomographen zu beobachten.
Durstewitz et al. 1999
Frieder Beck 2008; F. Beck und Beckmann 2009; F. Beck und Beckmann 2010
Die Unterscheidung von Lutz et al. 2008 in einerseits die Aufmerksamkeit lenkende und andererseits das Bewusstsein erweiternde Techniken ist etwas künstlich: In der Praxis gehen beide Verfahren ineinander über. Dennoch treffen die Autoren eine wichtige Feststellung: Wir wissen bisher so gut wie nichts darüber, welcher Zugang für welche Menschen besonders geeignet ist.
Wallace und Benson 1972
Carlson et al. 2007
Einen guten Überblick geben Cahn und Polich 2006; Holzel et al. 2011 und die darin zitierte Literatur.
Diese Befunde Newbergs stehen im Einklang mit anderen Untersuchungen. Siehe Lazar et al. 2000
Davidson et al. 2003; Zeidler 2007
Grossman et al. 2007; Hofmann et al. 2010
Ospina 2009
Jha et al. 2010
Hölzel et al. 2011
Lazar et al. 2005; Grant et al. 2010
Die Erstausgabe der »Glücksformel« berichtete an dieser Stelle von damals aktuellen Studien, die mystische Erfahrungen wesentlich auf eine erhöhte Aktivität bestimmter Zentren im Schläfenlappen zurückgeführt haben (Newberg et al. 2001). Diese Ergebnisse haben sich nicht bestätigt. Spätere Untersuchungen über das Korrelat von spirituellen Erlebnissen im Gehirn kamen zu so gemischten Resultaten (Beauregard und Paquette 2006; Urgesi et al. 2010), dass man aus ihnen allenfalls den Schluss ziehen kann, dass es ein solches Korrelat gibt. Dies dürfte nur wenige Leser des vorliegenden Buchs überraschen. Weil die Angelegenheit eine ausführliche Diskussion verdienen würde, doch abseits des eigentlichen Themas der »Glücksformel« liegt, sind diese Passagen als einzige in der Neuausgabe gestrichen. Interessierte Leser seien auf das ausgezeichnete Werk »Die Vermessung des Glaubens« von Ulrich Schnabel verwiesen (Schnabel 2008).
Umfrage der IRES-Marketingforschung, Düsseldorf 1998
Die genauen Zahlen sind 68 versus 49 Prozent. Allensbach-Untersuchung, zitiert von dpa am 21. 1. 1998
Dabei sind die »Glücklichen« unter die »im Allgemeinen Zufriedenen« bereits eingerechnet. Quelle: Allensbacher Archiv, IFD-Umfragen 078–6020 und 1019–5069
Die Einkommen sind seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts etwa um das Achtfache gestiegen, die Kaufkraft hat sich mindestens verdreifacht. Der Unterschied in den beiden Zahlen erklärt sich durch die Inflation.
Brickman und Campbell 1971
World Database of Happiness, abgerufen am 20. Januar 2012, http://www1.eur.nl/fsw/happiness/hap_nat/nat_fp.php?mode=6
Wie in Deutschland, so hat beispielsweise auch in den Vereinigten Staaten die durchschnittliche Kaufkraft der Bürger in den vergangenen fünfzig Jahren enorm zugenommen. Der Anteil derer, die sich als glücklich erklären, verharrt indes bei ziemlich genau einem Drittel. Siehe Myers und Diener 1995
Dieser Zusammenhang zeigt sich auch dann, wenn man die ehemals kommunistischen Länder, die durch den politischen Umbruch besonders belastet sind, weglässt.
Diener und Sukh 2000
Sen 1999
Wilkinson 1996
Adler 2001
Quelle: OECD-Dokument DEEL-SA/ELSA/WD (2000) 3
Kawachi et al. 1997; Kaplan er al. 1996
Gemessen am Anteil des Gesamteinkommens, über den das ärmste Fünftel der Bevölkerung verfügt. Quelle: Economic Policy Institute/Center on Budget and Policy Priorities. Andere Indikatoren für die Einkommensverteilung sind möglich, aber der Zusammenhang zwischen Einkommensungleichheit und Sterblichkeit besteht unabhängig vom gewählten Indikator. Siehe Kennedy, Kawachi und Prothrow-Stith 1996; Kawachi und Kennedy 1997
Wilkinson 1996
Einen guten Überblick gibt die Weltbank unter http://www.world bank.org/poverty/inequality/intro.htm
Kopp 2000; Kopp et al. 2000; WHO Regional Office for Europe: Atlas of Mortality in Europe 1980/81 and 1990/91. WHO Regional Publications, European Series, No. 75. Kopenhagen 1997
Inglehart et al. 2008
Gemessen am sogenannten Gini-Koeffizienten, der die Einkommensanteile der verschiedenen Bevölkerungsgruppen abbildet. Der Gini-Koeffizient wurde als Maß für die Ungleichheit in einer Gesellschaft allerdings kritisiert, weil er den Einfluss der Spitzeneinkommen, die in den letzten Jahren stark gestiegen sind, unterschätzt. Die deutschen Daten stammen aus 2011 (Organisation for Economic Cooperation and Development. 2011).
Egolf et al. 1992; Bruhn und Wolf 1979
Zu Krebs und Psyche siehe Kapitel 10 und die dortige Anmerkung 6.
Eine der frühesten und noch immer besten Untersuchungen ist die sogenannte Almeda-Studie, bei der Sozialforscher ein Jahrzehnt lang das Leben der Einwohner einer Gemeinde in Kalifornien minutiös verfolgten. Siehe Berkman und Syme 1979. Von welch überragender Bedeutung dabei eine gerechte Verteilung der Güter, Zusammengehörigkeitsgefühl und ein gemeinsames Interesse aller in einer Gesellschaft sind, zeigt eine Analyse der Entwicklung der Lebenserwartung in England während der beiden Weltkriege. Vom Arbeiter bis zum Lord bekam jeder auf Rationskarte gleich wenig zu essen; die Wirtschaftsleistung sank. Trotzdem stieg von 1914 bis 1918 und von 1940 bis 1945 die Lebenserwartung in England weit stärker als in den Jahrzehnten davor oder danach. Siehe Wilkinson 1996; Sen 1999
Die These, dass die egalitäre Gesellschaft der Niederlande auf die ständige Bedrohung durch den Ozean zurückzuführen sei, stammt vom englischen Sozialhistoriker Simon Schama. Vgl. Shermer 2000
All diese Zitate finden sich in dem Ratgeberbuch Blomberg 2001. Aus diesem Werk stammt auch das Zitat von Perleman.
Argyle 1996
Putnam 1993
Putnam 2000; Kawachi et al. 1997; Kawachi und Kennedy 1997; Kaplan et al. 1996
Frey 2001
Clark und Oswald 2002
Argyle 2000; Frey 2001; Argyle 1989; Ingelhart 1990; Lahelma 1989
Kahlweit 2002
B. McEwen: Stress and Health. Vortrag auf der Jahreskonferenz der American Association for the Advancement of Science am 12. 2. 2001 in San Francisco
Sapolsky 2000; Sapolsky 1998; Sapolsky 1993
Oettingen und Seligman 1990
Die Wissenschaftler fanden höhere Insulinresistenz und mehr Blutgerinnungsfaktoren, je niedriger die Beamten auf der sozialen Leiter standen. Insulinresistenz kann Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Probleme bedingen, zu viele Gerinnungsfaktoren im Blut erhöhen das Risiko eines Schlaganfalls. Beide Werte verändern sich zum Schlechteren, wenn ein Mensch Dauerstress ausgesetzt ist. Siehe Marmot et al. 1997; Brunner 1997; Marmot et al. 1991
Sapolsky 1998
Rodin 1986; Rowe und Kahn 1987
Inglehart et al. 2008
Easterlin et al. 2012
Frey und Stutzer 2002; Frey 2001
Wie der Sozialpsychologe Ed Diener festgestellt hat, erfreuen sich sämtliche Länder, die Spitzenplätze in der Lebenszufriedenheit ihrer Bürger belegen, auch einer alten demokratischen Tradition. Dort genießen die Menschen mindestens seit 1920 die Vorzüge freier Wahlen, der Pressefreiheit und des Rechtsstaats, unterbrochen höchstens von einer kurzen deutschen Okkupation. Umgekehrt sind in sämtlichen Industrienationen, die ihre heutige Demokratie wie Westdeutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg oder noch später aufgebaut haben, wie Spanien und Polen, die Bürger mit ihrem Leben weniger zufrieden als in den traditionell demokratischen Ländern. Offensichtlich wächst der Bürgersinn also über mehrere Generationen hinweg: Die Demokratie muss in die Köpfe sickern.
Sen 1999; Sen 1982
Sen 1999. Zur Wirkung von Bildung auf das Wohlbefinden siehe Frey 2001; Ostrove et al. 2000
Zitiert nach Gibbon 1822, Bd. 5, Übersetzung des Autors.
Daniel Kahneman, Krueger, u.a. 2004; D. Kahneman, Krueger, u.a. 2004. Zu denselben Ergebnissen kommt, was die Häufigkeit von guten Gefühlen bei verschiedenen Tätigkeiten angeht, die im Kapitel 14 beschriebene iPhone-Untersuchung von Daniel Gilbert (Killingsworth und Gilbert 2010).
Es handelt sich um ein Questionnaire namens CES-D, das zur Diagnose von Depressionen benutzt wird. (Fowler und Christakis 2008)
Zu methodischen Fragen der Untersuchungen siehe arvix paper in Zotero
Weil wir uns unsere Nachbarn anders als die Freunde nicht aussuchen, spricht dies gegen die Vermutung der sogenannten Homophilie: Freunde könnten so ähnliche Charaktere sein, dass sie auf bestimmte äußere Ereignisse sehr ähnlich reagieren. Bei Nachbarn ist dies unwahrscheinlich. Ansteckungseffekte gibt es zudem in Gruppen, die rein zufällig zusammengesetzt sind, siehe Rand und Christakis 106, ^109 in Zotero
Knight und Gunatilaka 2009
Nicholas A. Christakis und Fowler 2010
Headey, Muffels und Wagner 2010
Moll et al. 2006; Harbaugh, Mayr und Burghart 2007
Klein 2010
Klein 2010
World Values Survey 2005–2008, Daten verfügbar unter http://www.wvsevsdb.com/wvs/WVSAnalize.jsp
Billig 1994; Shell-Jugendstudie 1997
Crosland 1956
Abdallah u.a. 2009
Kahneman und Deaton 2010
Diener 1985
Löwer 2000
Layard, Mayraz und Nickell 2009
Gemessen an der Landfläche, die jeder Bürger braucht, um all seine Bedürfnisse nach Nahrung, Energie usw. zu erfüllen und das dadurch erzeugte CO2 zu binden. (Abdallah u.a. 2009)
Dies überrascht umso mehr, als Mexiko und Brasilien weit von paradiesischen Zuständen entfernt sind. In beiden Staaten leiden Millionen bis heute unter extremer Armut, herrschen enorme soziale Spannungen – Erblasten der autoritären Regimes, die bis vor wenigen Jahren dort an der Macht waren. Und besonders Brasilien geht nicht gerade schonend mit seinem ökologischen Reichtum um. Dennoch erkaufen beide Nationen die Zufriedenheit ihrer Bürger mit weit geringerer Umweltbelastung als die Europäer und Nordamerikaner. Pro Kopf verbrauchen Mexikaner und Brasilianer nicht einmal halb so viele Ressourcen wie der durchschnittliche Deutsche. So zeigt der Aufstieg der Latinos in den internationalen Vergleichen nicht nur, wie sehr der Übergang zur Demokratie die Lebenszufriedenheit hebt: Die Südamerikaner beweisen überdies, dass man auch ohne die auf der Nordhalbkugel übliche Ressourcenverschwendung glücklich sein kann. Siehe http://worlddatabaseofhappiness.eur.nl/ sowie Marks, Abdallah und Simms 2006; Abdallah u.a. 2009
Dies lässt sich mathematisch erfassen: Die Zufriedenheit, die Menschen bei Befragungen auf einer Punkteskala von null bis zehn angeben, steigt nur logarithmisch mit ihrem Einkommen. (Layard, Mayraz und Nickell 2008)
D. Kahneman et al. 2006
Schwarz und Strack 1991
Daniel Kahneman, Krueger, et al. 2004
Headey, Muffels und Wagner 2010. Daneben: Daniel Kahneman 2004; Solberg, E. C., Diener, E. und Robinson, M.; Nickerson u.a. 2003
Virtanen et al. 2012
Nickerson et al. 2003
Schmuck et al. 2000; Kasser und Ryan 1996; Kasser und Ryan 1993; Ryan et al. 1999
Vohs, Mead und Goode 2006
In einer Kontrollgruppe ließ Bodenhausen Bilder leerer Landschaften vorlegen, dort änderten sich keine Gefühle. Bauer et al. 2012
Für Alexandra
»Aufs Glücklichsein passt das Glück ganz einfach nicht auf.«
ROBERT WALSER
Als ich kurz nach der Jahrtausendwende meinen Freunden von meiner Absicht erzählte, ein Buch über die Wissenschaft vom Glück zu verfassen, erntete ich ungläubige bis verständnislose Reaktionen. Ob ich meine Kraft nicht auch für ein sinnvolles Projekt einsetzen könne?, fragte mich manch einer, mehr oder minder behutsam verpackt.
Natürlich fanden meine Warner die Suche nach dem Glück interessant. Doch Glück sei zu persönlich, um es zu erforschen, erklärten sie. Darüber könne man bestenfalls philosophieren – oder Gedichte verfassen.
Heute argumentiert niemand mehr so: Die Einstellung zum Glück hat sich geändert. Ein gutes Jahrzehnt nach dem Erscheinen des Buchs, dessen Neuausgabe Sie in den Händen halten, hat sich Wissenschaft vom Glück etabliert. Regierungen in Paris und London, auch die EU wollen messbares Wohlbefinden der Bürger als Politikziel verankern; die Zahl der Fachveröffentlichungen selbst in den besten Journalen ist kaum mehr zu ermessen; und Zeitungen behaupten, das Bundesland mit den nachweislich glücklichsten Deutschen gefunden zu haben (Hamburg).[1]
Von den vielen wirklich überraschenden Erkenntnissen der letzten zehn Jahre allerdings las man kaum. Wir verdanken sie dem neuen Interesse am Glück und besseren Methoden der Wissenschaft. Manche dieser Einsichten davon berühren die großen Fragen der menschlichen Existenz. Wie etwa entsteht Glück in unserem Zusammenleben? Eine ganze Forschungsdisziplin wurde geboren, die solche Fragen angeht: die soziale Neurowissenschaft. Neuen Aufschluss gibt es auch über die Hirnsysteme, die für Lust, Begehren, Genuss und Elternliebe verantwortlich sind – und folglich darüber, wie man am besten mit diesen Regungen umgeht.
Einige Fragen, die die Erstausgabe nur streifen konnte, sind Gegenstand intensiver Forschung geworden: Wie beispielsweise wirkt Meditation? Warum vermehrt Achtsamkeit unser Glück? Und was sich damals noch als ein starker Verdacht ankündigte, hat sich bestätigt: Depressionen sind zugleich eine Ursache und eine Folge von zu geringer Gehirnaktivität.
Andere Thesen der Erstausgabe lassen sich heute besser begründen. Wo seinerzeit nur ein Tiermodell den Beleg liefern konnte, gibt es jetzt Forschung an Menschen. Und neue Daten aus der Sozialforschung zeigen noch eindringlicher, wie wenig Glück vom Geld und wie sehr es von unserer Entscheidungsfreiheit abhängt.
Die Neuausgabe von 2012 erzählt von diesen und noch mehr Erkenntnisfortschritten. Jede Bearbeitung eines bekannten Buches ist ein Balanceakt: Ich habe mich bemüht, die Neuigkeiten hinzuzufügen, ohne den Fluss des Textes allzu sehr zu verändern. Hinzugekommen ist ein ausführliches Schlusskapitel. Es handelt vom Glück, sein Leben mit anderen zu teilen – und davon, wie wir es finden.
Die mit Abstand wichtigsten Anregungen gaben mir allerdings weder die Wissenschaft noch der Gewinn an eigener Lebenserfahrung: Ich verdanke sie meinen Lesern. Zehn Jahre lang war die »Glücksformel« Gegenstand vieler Veranstaltungen in den verschiedensten Teilen der Welt. Dabei haben mir Interviewer, Diskussionspartner, vor allem aber die Zuhörer gute Fragen gestellt. Die vorliegende Neuausgabe soll die Antworten geben.
Jedem begegnet das Glück anderswo. Für den einen bedeutet Glück, barfuß im Morgentau über eine Wiese zu laufen, für den anderen, sein Baby im Arm zu halten. Sex kann glücklich machen oder ein neues Designerkostüm, eine Bratwurst oder Mozarts Konzert No. 13 für Klavier und Orchester. Oder auch die Abwesenheit von alldem: Ein Zen-Mönch findet Seligkeit, wenn er sich in die Leere versenkt.
Was ist das für ein Gefühl? »Als habe man plötzlich einen leuchtenden Schnitz Nachmittagssonne verschluckt«, beschrieb die Dichterin Katherine Mansfield einen Augenblick der Verzückung. Wir alle jagen dieser Empfindung hinterher, aber sie überfällt uns, wenn wir am wenigsten mit ihr rechnen – nur um zu verschwinden, noch ehe wir sie ausgekostet haben. Und wieder blieb keine Zeit, sich das Glück genauer anzuschauen und herauszufinden, nach welchen Regeln es eigentlich mit uns spielt.
Im Frühjahr 2000 besuchte ich in Kalifornien den Hirnforscher Vilayanur S. Ramachandran. Dieser ebenso geniale wie exzentrische Wissenschaftler indischer Herkunft hatte mit seiner Theorie eines »Gottesmoduls« im Gehirn Aufsehen erregt. Außerdem hatte er das Kunststück fertiggebracht, Menschen nach einer Amputation von der Pein ihrer Phantomschmerzen zu heilen, indem er sie in eine ausgeklügelte Anordnung von Spiegeln blicken ließ.[2] Für das amerikanische Magazin »Newsweek« zählt er zu den hundert einflussreichsten Menschen des neuen Jahrtausends. Wir unterhielten uns über die Unkenntnis des Menschen seiner selbst. Während wir redeten, tigerte der Forscher zwischen Hirnmodellen, Fernrohren (er ist Hobby-Astronom) und Statuen von Hindugottheiten in seinem Büro auf und ab, denn Ramachandran ist ein Mensch, der keinen Augenblick stillsitzen kann. Mit einem Mal platzte es in seinem singenden, indisch gefärbten Englisch aus ihm heraus: »And we don’t even know what happiness is.« – Wir wissen ja noch nicht einmal, was Glück ist.
Das war der Auslöser für dieses Buch. Ich wollte es wissen. Das eigene Streben nach guten Gefühlen hat sicher keine geringe Rolle gespielt, die Hoffnung, sein Glück zu finden, wenn man weiß, wo es zu suchen ist. Der andere Antrieb war Neugier, eine Berufskrankheit von Naturwissenschaftlern und Journalisten; ich bin beides.
Je mehr ich mich in die Materie vertiefte, je mehr ich las, mit umso mehr Forschern, Weisen in West und Ost und ganz normalen Menschen ich mich unterhielt, desto mehr machte ich eine Entdeckung, die mich selbst überraschte: Ramachandran hat unrecht. Wir wissen heute schon sehr viel darüber, was Glück ist. Nur ist der größte Teil dieses Wissens kaum zugänglich. Es liegt verstreut in unzähligen Fachartikeln vor, von denen sich viele keineswegs leicht erschließen, und manches ist noch nicht einmal veröffentlicht. Schon gar nicht wurden diese Einsichten zu einem schlüssigen Bild zusammengefügt und so beschrieben, dass jeder sie verstehen und nutzen kann. Genau das hoffe ich mit diesem Buch zu erreichen.
Vielleicht stutzen Sie, wenn Sie lesen, dass man Glück, dieses komplexe, scheinbar überirdische Gefühl, wissenschaftlich erforschen kann. Dabei haben wir uns längst daran gewöhnt, dass Menschen das Unglück studieren. Klinische Psychologen kümmern sich seit jeher um die unangenehmen Gefühle. Und seit ungefähr zwei Jahrzehnten finden auch Hirnforscher immer mehr darüber heraus, wie Wut, Angst und Niedergeschlagenheit entstehen. Von ihren Erkenntnissen profitiert eine ganze Industrie, die Pillen gegen krankhaft schlechte Stimmung verkauft, und nicht zuletzt viele Patienten. Für das Glück aber fühlte sich lange niemand so recht zuständig.
Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert: Hirnforscher begannen, ihr Interesse nun auch auf die guten Gefühle zu richten. In kürzester Zeit haben sie beeindruckende Fortschritte gemacht. Denn vieles, was vor kurzem noch Science-Fiction war, ist heute in den Labors Wirklichkeit. Neue Abbildungstechniken erlauben es, das Gehirn beim Denken und beim Fühlen zu beobachten. Sie machen sichtbar, wie im Kopf zum Beispiel Freude aufkommt, wenn wir an einen geliebten Menschen denken. Und die Molekularbiologie macht offenbar, was dabei im Inneren unserer zehn Billionen Hirnzellen geschieht. Psychologische Versuche wiederum weisen nach, wie diese Veränderungen der Innenwelt unser Verhalten bestimmen. So fügt sich das Wissen darüber, wie die guten Gefühle entstehen, zusammen.
Damit können wir heute Fragen angehen, über die Menschen immer schon nachgedacht haben: Ist Glück mehr als nur das Gegenteil von Unglück? Ist es erblich? Vergeht Ärger, wenn man ihn herauslässt? Kann man die guten Augenblicke verlängern? Macht Geld glücklich? Können wir ein Leben lang in denselben Menschen verliebt sein? Und was ist das höchste Glück?
Zentral für die Antworten auf diese Fragen sind zwei ziemlich junge Einsichten der Hirnforschung. Die eine betrifft die Teile des Gehirns, die Wohlbefinden erzeugen: In unseren Köpfen sind eigene Schaltungen für Freude, Lust und Euphorie eingerichtet – wir haben ein Glückssystem. So, wie wir mit der Fähigkeit zu sprechen auf die Welt kommen, sind wir auch für die guten Gefühle programmiert. Diese Entdeckung wird unser Bild vom Menschen so prägen, wie es Freuds Theorien vom abgründigen Unbewussten im vergangenen Jahrhundert getan haben.
Die andere, noch überraschendere Erkenntnis war, dass sich auch das Gehirn eines erwachsenen Menschen weiter verändert. Bis vor wenigen Jahren glaubten Wissenschaftler, dass das Gehirn, ähnlich wie die Knochen, spätestens am Ende der Pubertät ausgewachsen sei. Doch das genaue Gegenteil trifft zu: Wann immer wir etwas lernen, verändern sich die Schaltkreise in unserem Gehirn, neue Maschen im Geflecht der Nervenzellen werden geknüpft. Mit geeigneten Mikroskopen kann man diese Verwandlungen unter der Schädeldecke sogar sichtbar machen. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, wird es in Ihrem Kopf anders aussehen als vorher!
Nicht nur Gedanken, sondern erst recht Emotionen bringen diese Umbauten in Gang. Das heißt: Mit den richtigen Übungen kann man seine Glücksfähigkeit steigern. Wir können unsere natürliche Anlage für die guten Gefühle trainieren, so, wie wir uns eine Fremdsprache aneignen.
Von den Erkenntnissen der Genforschung fasziniert, neigen wir seit einiger Zeit dazu, in unseren Erbanlagen die Erklärung für unser ganzes Wesen, für all unsere Eigenarten zu suchen. Leicht übersehen wir, dass diese Mitgift nur im Wechselspiel mit unserer Lebensweise ihre Wirkung entfaltet. Wie glücklich wir sind, hängt mindestens ebenso stark von unserer Umwelt, unserer Kultur ab wie von unseren Genen. Deshalb betrachtet dieses Buch nicht bloß die Entstehung des Glücks im Gehirn, sondern auch die kulturellen Einflüsse und Begebenheiten des Alltags, die diese Vorgänge erst in Bewegung setzen.
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