Heike Kottmann
Lass mich dein Kuschelmonster sein
Knaur e-books
Heike Kottmann, geboren 1983 in Ravensburg, ist Absolventin der Henri-Nannen-Journalistenschule. Sie hat als Redakteurin bei Neon gearbeitet und für verschiedene Frauenzeitschriften über Männer und ihre Eigenarten geschrieben. Sie lebt in München und hegt eine heimliche Leidenschaft für »Pegelcasanovas« und »Hobbyisten«.
© 2017 der eBook-Ausgabe Knaur eBook
© 2017 Knaur Verlag
Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit
Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Nadine Lipp
Illustrationen im Innenteil von Jörg Dommel
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: FinePic®, München / shutterstock
ISBN 978-3-426-44199-2
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»Solange du weißt, dass Männer wie Kinder sind, weißt du alles.«
Coco Chanel
Fast alles, was je über Männer geschrieben wurde, ist wahr. Wenn Coco Chanel Männer also für Kinder hält (triebgesteuert, berechenbar und trotzdem irgendwie süß), dann hat sie wohl eine Menge kennengelernt. Wie jede Frau im Laufe ihres Lebens. Auf der Arbeit, bei der Partnersuche, im Nachtleben. Auf den ersten Blick sind manche Männer attraktiv. Aber welcher Mann eignet sich wirklich für eine längerfristige oder gar ernsthafte Beziehung? Manche taugen ja nicht einmal für ein zweites Date. Man könnte auch sagen: Frauen sind kompliziert, Männer sind komplizierter.
Dabei halten sich die meisten Männer mitsamt ihren Eigenarten und Macken für individuell. Sie denken, man könne sie in keine Schublade stecken. Sie denken, sie seien einzigartig und besonders. Diese Sichtweise dient vielen Männern als Ausrede für jedes Fehlverhalten im Umgang mit Frauen.
Die meisten Männer unterscheiden sich zwar durchaus in Stil, Verhalten und Aussehen, aber garantiert kommt jeder Mann unter den folgenden 50 Typen vor.
Wer trotz der komplizierten Männer keine Lust hat, für alle Zeit alleine zu bleiben, muss sich wohl auf ihre verrückte Welt einlassen. Damit Frauen wenigstens schneller merken, ob sie eine Niete oder das große Los gezogen haben, sind in diesem Buch 50 Männertypen versammelt. Nicht alle sind grundverschieden, manche Männer können auch zwei oder drei Typen gleichzeitig verkörpern. Sie sind quasi eine Melange an Schrullen und Unverbindlichkeiten.
Die Liste ist sicher nicht vollständig, denn die Männerwelt wird, ähnlich den Zeiten, immer komplexer: Früher gab es die Unterscheidung zwischen Softies und Machos, heute gibt es Hipster, Schmerzensmänner, Alphatiere, Proleten, Workaholics, Sexverweigerer und Depressive.
In diesem Buch sind alle diese Männer aufgelistet, denen man beim Daten früher oder später garantiert begegnen wird: Männer, die ihre Freiheit lieben und sich nicht binden wollen. Männer, die verschwurbelte Nachrichten via WhatsApp versenden oder nur betrunken Liebesschwüre aussprechen, Männer, die sich für nichts auf der Welt begeistern können – außer für ihr bizarres Hobby.
Die gute Nachricht lautet: Männer sind zwar kompliziert, aber eben auch durchschaubar. Und sobald man sie durchschaut hat, erkennt man, dass einige die Mühe durchaus wert sind.
Er arbeitet als Tennislehrer, Surflehrer oder Skilehrer. Er ist in einem größeren Hotelkomplex angestellt, von dort aus geht er auf die Pirsch. Sein Wirkungskreis ist der Geräteverleih: Dort sitzt der Trainer gefühlte vierundzwanzig Stunden am Tag neben seinen Kollegen auf einem weißen Plastikstuhl und hört »Café del Mar«.
Der Trainer sieht gut aus, hat eine gesunde Gesichtsfarbe, außerdem ist er nonstop super gelaunt. Auf Frauen wirkt er ein bisschen wie Patrick Swayze in »Dirty Dancing«: Heiß, obwohl (oder gerade weil) man ihn niemals zum Weihnachtsessen der Eltern nach Winterhude mitbringen würde. Geschweige denn auf die nächste Betriebsfeier.
Der Trainer hat nur einen Vornamen und läuft den ganzen Tag in Badehose herum oder oben ohne im Neoprenanzug. Auf der Skipiste trägt er maximal ein T-Shirt, damit alle seinen trainierten Körper sehen.
Seine Aufreißstrategie ist gleichermaßen simpel wie erfolgreich: Bereits bei der ersten Begrüßung scannt er die Gruppe nach flirtfreudigen Frauen ab. Dann testet er mit zweideutigen Witzen, wer aus seiner Schülerinnengruppe am lautesten lacht. Wenn er dann nach dem Kurs einer seiner Auserwählten noch »ein paar Schwünge« extra beibringen will, ist der Weg über den Après-Ski/die Strandbar und von dort in die Privatunterkunft des Trainers nicht mehr weit.
Die Mischung aus fachlicher Kompetenz als Lehrer und sozialem Engagement als Kümmerer macht den Trainer für manche Frauen attraktiv. Schließlich ist der Trainer gleichzeitig auch der #Lokalmatador seines jeweiligen Skigebiets/Strandabschnitts/Tennisplatzes und kennt die besten Kneipen und die geheimsten und schönsten Wellen/Abfahrten. Außerdem wirkt er verbindlich, und du fühlst dich unter Umständen geschmeichelt, weil er dir das Surfboard ausleiht, ohne ein Pfand dafür zu verlangen.
Weil im Ski- oder Surfurlaub natürlich kein anderes Thema so dominant ist wie der jeweilige Sport, ist der Trainer eine Art Guru in diesem Urlaub. Vor allem imponiert es einigen Frauen, wenn ein Mann etwas so unbestreitbar gut beherrscht wie der Trainer seinen Sport (dass er allerdings nur diesen Sport beherrscht, interessiert erst mal nicht). Durch die Hilfestellung kommt er den Frauen zusätzlich körperlich schnell sehr nahe. Sowieso ist die Hilfestellung für den Trainer eine Art Vorspiel. Wenn seine Hand vom Rücken etwas tiefer wandert und die Frau dem Trainer keine Ohrfeige gibt, weiß er: Da geht noch mehr.
Der Trainer ist ähnlich wie der Animateur im Cluburlaub stets äußerst charmant: Er begrüßt die Einheimischen per High five, drückt vorbeilaufenden Kindern ein Eis am Stiel in die Hand. Selbst für die unattraktivste Frau aus der Gruppe hat der Trainer noch ein Kompliment parat. Auch das ist natürlich Teil seiner Strategie.
Weil alle Menschen, mit denen der Trainer zu tun hat, im Urlaub sind, verströmt auch er eine entspannte Stimmung. Alles ist easy, alles soll Spaß machen, nichts erinnert an Arbeit oder die Beziehungsprobleme mit dem daheimgebliebenen Partner.
Aus seinem Geräteverleih verkauft er nicht nur überteuerte Surfboards, sondern auch eine Art Einstellung: Hier, in diesem Urlaub, in dieser Strandbar, findet das entspannte Leben statt, von dem ihr Städter alle nur träumen könnt. Dabei ist der Trainer gar kein richtiger Aussteiger, sondern verdingt sich fernab der Saison in einem Callcenter in Innsbruck/Barcelona.
Solltest du dich während deines Urlaubs einmal in die Privatunterkunft des Trainers verirren, sei bitte nicht enttäuscht. Zum einen lebt er auf achtzehn Quadratmetern ohne Fenster mit drei anderen Trainern zusammen, zum anderen zeugt sein Kondomvorrat auf dem Nachttisch bereits davon, dass du nicht die einzige Frau für ihn bist.
Übrigens, besonders gut unterhalten kannst du dich mit dem Trainer nicht: Der Alpen-Lover spricht nur von »Gaudi« und seinen »Burschen«, die er gleich noch treffen will, und der Surfer-Boy ist den ganzen Tag bekifft und kann sich deinen Namen nicht merken. Der Tennislehrer, der manchmal auch ein sozialer Aufsteiger ist und sich aus einfachen Verhältnissen durch den Sport emporkämpft, fragt dich übrigens nach drei Tagen ganz direkt, ob du ihm nicht einen Job in deiner Firma besorgen kannst.
Das macht aber nichts, weil die Beziehung zum Trainer am letzten Tag deines Urlaubs automatisch endet. Niemals solltest du auch nur auf den Gedanken kommen, den Trainer im nächsten Urlaub wieder aufzusuchen, denn bis dahin hat er dich längst vergessen.
Du ihn hoffentlich auch.
Das mag er: Glühwein, Late-Check-out
Das mag er nicht: Familienurlaub, Sonnenbrand
Style-Accessoire: Oakley-Sonnenbrille
So gibst du ihm den Laufpass: Du löst die Reiserücktrittsversicherung ein.
Sexpartner pro Jahr: kommt auf die Länge der Saison an
Er ist der digitale Shakespeare unter den Männern. Einer, der die Liebe leidenschaftlich gern mit vielen Worten beschreibt – und sich dabei immer auf dem neuesten Stand der Technik befindet. Früher griff der Prosa-Prinz für seine literarischen Ergüsse nach Büttenpapier und Federkiel, heute sülzt er die Frau seiner Träume per Facebook und WhatsApp voll.
Die gute Nachricht zuerst: Der Prosa-Prinz verliebt sich schnell und intensiv. Leider ist er verliebter in die Vorstellung von Liebe selbst als in die Frau. Auf der Suche nach seiner Traumfrau bedient sich der Prosa-Prinz allen Möglichkeiten der schriftlichen Kommunikation. Ohne digitale Medien wäre er aufgeschmissen. Im wahren Leben ist er eher schüchtern bis schweigsam, man könnte ihn sogar für leicht verstockt halten, dafür dreht er digital so richtig auf: Per WhatsApp und Facebook macht er einer Frau zuerst Komplimente, dann verschickt er Songtexte, hübsche Bonmots und Blumen-Emoticons. Später landen ganze Bücher samt Anmerkungen im Postfach seiner Angebeteten.
Das erste Kennenlernen mit dem Prosa-Prinzen verläuft zunächst ohne Worte: Er hypnotisiert in der Bar zuerst seinen Drink, dann dich, irgendwann fragt er einen gemeinsamen Bekannten, ob du eigentlich auf Facebook bist – und formuliert den restlichen Abend in Gedanken bereits den Wortlaut der Nachricht, die er dir drei Tage später gegen 3.17 Uhr schicken wird. Der Prosa-Prinz glaubt an das Schicksal und daran, dass er die zukünftige Mutter seiner Kinder nicht mit irgendeinem 08/15-Spruch in einer Bar aufreißen kann. Die erste Unterhaltung muss daher möglichst episch sein und mindestens so, dass man den Dialog jederzeit in einer Degeto-Produktion in der ARD ausstrahlen könnte.
Du bekommst also nach einiger Vorlaufzeit eine nächtliche Nachricht des Prosa-Prinzen, aus der man in jeder Zeile die Mühe herauslesen kann, die er sich beim Fabulieren gemacht hat. Das ist rührend, romantisch – und auch ein bisschen peinlich. Die Nachricht ist lang und verschwurbelt, es geht um Gott und die Welt, das Wetter und die Ziele, die man im Leben noch hat, du musst die Nachricht mindestens dreimal lesen, um zu verstehen, was der Prosa-Prinz dir damit überhaupt sagen will. Vielleicht siezt er dich sogar, aus halb ironisch, halb ernstgemeinter Höflichkeit. Ziemlich wahrscheinlich scannt er im Anhang auch noch ein Bild ein, das er gemalt oder neulich auf dem Heimweg fotografiert hat. Nachdem du also eine halbe Minute lang auf deinem Display nach unten gescrollt hast, fragt dich der Prosa-Prinz zwischen zwei Absätzen tatsächlich nach einem ersten Date. Puh.
Solltest du zusagen, erwartet dich Folgendes: Der Prosa-Prinz ist aufmerksam und charmant und hört gern zu. Bereits beim zweiten Glas Wein fragt er dich nach deiner Religion/deinem Gehalt/deinem Kinderwunsch oder sonst einer Indiskretion, die man beim ersten Date eigentlich lieber auslässt. Aber weil der Prosa-Prinz ein großer Romantiker ist, möchte er möglichst schnell alle deine Geheimnisse kennen und mögliche Hürden überwinden. Nach eurem ersten Treffen, während du noch in der U-Bahn-Station auf den Zug wartest und über den Abend nachdenkst, vibriert bereits dein Handy; der Prosa-Prinz wirft die ersten Netze seiner Verführungskunst aus. »Das war ein schöner Abend«, schreibt er mit drei Pünktchen dahinter. »Dein Lachen geht mir nicht mehr aus dem Kopf.«
Natürlich fühlst du dich enorm geschmeichelt, außerdem ist es verdammt schön, wenn sich ein Mann direkt nach dem Date meldet und man nicht drei Tage lang auf sein Handy starren muss und bei jedem Vibrieren beinahe eine Herzattacke erleidet. Allerdings fragst du dich recht bald, ob du wirklich so viel gelacht hast an jenem Abend oder ob der Prosa-Prinz dich mit einer Protagonistin aus seinem Lieblingsbuch verwechselt. Denn die Weltliteratur und die schönen Künste sind das geistige Zuhause und Quellen für Beziehungsvorbilder des Prosa-Prinzen. Schon in der Schule hat er damals die »Die Leiden des jungen Werther« verschlungen und sich stundenlang in seinem Kinderzimmer eingeschlossen, um bei Kerzenlicht Briefe und Gedichte an die unerreichbare Klassenschönheit zu verfassen. Die unerfüllte Liebe ist für den Prosa-Prinzen im Grunde so erstrebenswert wie eine echte Beziehung, das erinnert an den #Almost Lover.
Spätestens nach eurem zweiten Date schickt dir der Prosa-Prinz also die insel-taschenbuch-Ausgabe von Anna Karenina/Doktor Schiwago oder irgendeinem anderen russischen Roman-Klassiker, und weil er insgeheim schon ahnt, dass du dir nicht die Mühe machen wirst, das Buch zu Ende zu lesen, unterstreicht der Prosa-Prinz vorsorglich alle (ihm) wichtigen Stellen mit Textmarker.
Eine Beziehung mit dem Prosa-Prinzen ist nicht einfach, weil man im Vergleich mit fiktiven Frauenfiguren nur verlieren kann. Trotzdem ist er ein charmanter Dating-Partner; ein Glücksfall nach einer schmerzhaften Trennung und – solltest du selbst eine Romantikerin sein – vielleicht sogar die große Liebe.
Das mag er: Leo Tolstoi
Das mag er nicht: Spam-Ordner
Anzahl Sexpartner pro Jahr: weniger als 5
Lieblings-Anmachspruch: »Darf ich dir was vorlesen?«
Lieblingsdrink: Wodka
Style-Accessoire: die Ulysses-Erstausgabe
Er gibt sich seriös und tut so, als könne er kein Wässerchen trüben. Er wirkt höflich, charmant, ist gut gekleidet und arbeitet in einem unauffälligen Büro; ein Mann, der so freundlich und so harmlos auftritt, wie man es sich nur wünschen kann. Großmütter geben ihm gern die Hand. Dabei ahnen sie natürlich nichts von der dunklen Seite des Schmutzfinks: Er ist eine Art Sex-Mutant.
Der Schmutzfink ist auch der Typ, der sich samstags auf der Clubtoilette von der Kellnerin einen blasen lässt (und das Handyvideo später seiner WhatsApp-Gruppe zuschickt). Der Schmutzfink ist dauergeil und umtriebig wie ein aufgescheuchtes Karnickel. Dabei macht er keinen Unterschied, ob eine Frau überhaupt seinem Beuteschema entspricht, denn die Frau selbst ist das Beuteschema. Er will sie alle. Wäre er ein Song, dann wäre der Schmutzfink »Mambo Nr. 5« von Lou Bega: Seine Aufreißstrategie ist platt, abgedroschen und trotzdem mit garantiertem Erfolgspotenzial auf jeder Party. »A little bit of Monica in my life. A little bit of Erica by my side. A little bit of Rita’s all I need …«
Der Schmutzfink führt eine Art Doppelleben: Unter der Woche geht er früh und allein zu Bett, Freitag und Samstag dreht er dafür so richtig auf – außerdem auf jeder Weihnachtsfeier, jedem Familienfest, Betriebsausflug und sogar auf der Beerdigung seiner Großtante. Der Schmutzfink macht bei seinen Aufrissen nicht einmal in seinem erweiterten Freundeskreis halt: Er ist der Mann, der auf einer Hochzeit die weibliche Hälfte eines Saales zum Erröten bringt, weil sie mindestens schon einmal mit ihm geschlafen hat.
Nach dem Sex meldet sich der Schmutzfink übrigens nie wieder bei den Frauen. Und er verliebt sich nie. Denn die Liebe ist für ihn der natürliche Feind des Koitus. Vielleicht hatte er mal eine lange Beziehung und war kurze Zeit sogar der #Traumapatient, aber davon hat er sich natürlich längst erholt. Jetzt schlägt er zurück.
Der Schmutzfink hat eine äußerst freie sexuelle Orientierung; er gilt in allem, was er so treibt, als amoralisch. Außerdem ist er, wenn man ihn länger beobachtet, auch ein bisschen klebrig: Auf seiner Oberlippe perlt Schweiß, und er ist nach Feierabend mit einem Repertoire an anzüglichen Witzen ausgestattet, das selbst Mario Barth vor Neid erblassen lassen würde. Wenn er auf der Betriebsfeier mit der Sekretärin spricht, bittet er sie mindestens einmal zum »Fiktat« und glotzt ihr danach unverfroren auf den Hintern. Sowieso steuert der Schmutzfink in seiner Freizeit jede Konversation auf einen Punkt zu, an dem er irgendeine vulgäre Bemerkung einflechten kann – oder mindestens das Wort »Analverkehr«. Er ist einfach durch und durch versaut und liebt es, andere Menschen in Verlegenheit zu bringen.
Wenn du den Schmutzfink kennenlernst und es selbst nur auf eine kleine Affäre abgesehen hast: in Ordnung. Für alles andere ist der Schmutzfink ganz und gar untauglich. Leider ist er im Bett nur halb so gut wie er denkt, denn dem Schmutzfink geht es nicht um Qualität, sondern um Quantität, außerdem ist er ein Libido-Egoist und will vor allem seine eigene Befriedigung garantieren. Warum er trotzdem so viele Frauen rumkriegt, bleibt wohl ewig sein Geheimnis, vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass der Schmutzfink es bei allen probiert. Seine Trefferquote ist daher höher als die von anderen Männern. Seine Überredungskunst ist außerdem gut, dazu kommt, der Schmutzfink ist allzeit gewappnet: Er hat grundsätzlich ein Kondom in der Brieftasche, auf Partys hat er sogar um die Ecke ein Hotelzimmer angemietet und späht den halben Abend lang von der Tanzfläche aus nach angetrunkenen und scheinbar willenlosen Frauen.
Natürlich ist der Schmutzfink auch ein #Sextremist, wobei er sich vor allem durch seine nicht vorhandene Moral und seine Verschlagenheit vom Sextremisten unterscheidet. Um an sein Ziel zu kommen, wird der Schmutzfink mitunter auch hinterhältig und lügt, dass sich die Balken biegen. Er prahlt gern mit seinen Eroberungen und nimmt keine Rücksicht auf verletzte Gefühle. Diskretion kennt er nicht. Er schläft mit seiner Chefin, mit der Praktikantin, mit der Frau seines Bruders und vielleicht sogar mit seiner Cousine.