Boris Meyn

Tod im Labyrinth

Ein Fall für Sonntag, Herbst und Jensen

Kapitel 1

Nichts deutete darauf hin, dass dies ein ungewöhnlicher Tag werden sollte. Und wenn, dann hätte es Hinrich Barth nicht bemerkt. Er tat, was er seit nunmehr dreißig Jahren machte. Jeder Handschlag war Routine. Wahrscheinlich hätte er alle notwendigen Arbeiten auch mit geschlossenen Augen durchführen können, so geläufig waren sie ihm. Und so bemerkte er auch all die außergewöhnlichen Dinge nicht, die sich an diesem klaren Augustmorgen um ihn herum abspielten, weder den Eisvogel, der sich für einen zutraulichen Moment auf der Reling der Fähre niedergelassen hatte, noch den einsamen Angler, der an der Uferböschung stand und gerade damit beschäftigt war, seine Utensilien zusammenzupacken.

Hinrich Barth konzentrierte sich ganz auf seine Arbeit. Auf die Kette am Schlagbaum, die sich wie so oft nur schwer aus der Arretierung ziehen ließ, und auf die Inspektion des Dieselmotors, der die Fähre bei Bedarf an einer Trosse laufend zum anderen Ufer und wieder zurück zog. Behutsam, fast zärtlich strichen seine rauen Hände über die Hebel und Schalter der alten Maschine. Dann kontrollierte er den Ölstand und füllte vorsichtshalber einen knappen Liter nach, bis sich der Zeiger auf der rostigen Skala dort eingependelt hatte, wo er eigentlich hingehörte. Gemeldet hatte er den außerordentlichen Ölverbrauch bislang nicht. Warum auch, der Diesel lief zuverlässig und gab keine auffälligen Geräusche von sich, und Öllachen auf dem Kanal hatte er noch keine erkennen können. Also hatte er sich vom Bauhof einen Kanister Öl organisiert und ganz nach der Devise gehandelt, keine schlafenden Hunde zu wecken. Seit dieser Umweltschützer im Gemeinderat saß, musste man aufpassen. Früher hätten ein paar Liter Öl niemanden gestört, aber nun lief er womöglich Gefahr, dass irgendein Neunmalkluger deshalb die Einstellung des Fährbetriebs durchsetzen könnte, weil die Reparatur zu teuer war. Die Gemeinden hatten kein Geld mehr, das hörte man ja von überall. Also musste Hinrich Barth vorsichtig sein. Noch acht Jahre bis zur ersehnten Rente – auch die würden wie im Flug vergehen. So wie die letzten dreißig Jahre. Während der Sommermonate war er der Fährmann von Siebeneichen. Das klang schon nach etwas. Was aber noch mehr für ihn zählte, war, dass dieser Arbeitsplatz sicher war. Dem hatte sich alles andere unterzuordnen.

Hinrich Barth brauchte nicht auf die Uhr zu schauen. Ein Blick auf die rauschenden Pappeln auf der gegenüberliegenden Kanalseite, durch deren Blätter ihm die Sonne zublinzelte, verriet, dass noch ausreichend Zeit bis Betriebsbeginn blieb. Mit behäbigem Schritt trottete er zu dem kleinen Bauwagen, der ihm als Aufenthaltsraum diente. Barth wickelte sein Butterbrot aus, stellte die Thermoskanne mit Kaffee auf den kleinen Klapptisch und breitete die Zeitung vor sich aus. So wie jeden Morgen fiel sein Blick zuerst auf das halbnackte Mädchen, das sich heute unter einer Palme am Strand räkelte. Langsam entzifferte er die Bildunterschrift. Wo auch immer Barbados lag, er wusste, dass er niemals dorthin kommen würde. Die anderen Schlagzeilen nahm er wie so vieles nicht wahr. Was hätte ihn an den neuerlichen Arbeitslosenstatistiken auch ängstigen können.

Sorgfältig riss er die Seite heraus und heftete das Bild neben die anderen Fotos an der Wand. Dann rückte er seine blaue Arbeitshose zurecht und schraubte den Deckel wieder auf die Thermoskanne. Ein flüchtiger Blick auf die Küchenuhr an der Wand, deren Zifferblatt ein roter Ferrari zierte, signalisierte ihm, dass er immer noch etwas Zeit hatte. Zeit für eine kleine Runde. Gestern hatte er sieben achtlos weggeworfene Flaschen eingesammelt. Nicht aus den Müllbehältern und Papierkörben, die man entlang des Wanderweges aufgestellt hatte, sondern direkt hinter seinem Wagen auf der kleinen Wiese vor der Anlegestelle. Das kam immer häufiger vor, dabei waren es gute Pfandflaschen. Wer das nicht erkannte, war selbst schuld. Die Flaschen sicherten ihm das Päckchen Tabak, das er sich alle zwei Tage vom Aldi holte. Heute gab es allerdings keine Flaschen.

Hinrich Barth setzte sich auf die Bank neben seiner Fähre und drehte sich eine Zigarette. Seine Fingerkuppen waren gelb vom Nikotin. Vor den Binsengräsern, die sich unter der großen Weide an der gegenüberliegenden Uferbefestigung ausbreiteten, schwamm eine Entenmutter mit ihrem Nachwuchs, der in sicherem Abstand folgte. Barth sah sie nicht. Er blickte auf seine Fähre, die sich im Wasser spiegelte, und war zufrieden. Seine Gedanken hingen der Frage nach, ob auch heute wieder ein paar dieser kessen Radlerinnen die Fähre benutzen würden. Seit man entlang des Elbe-Lübeck-Kanals den Radwanderweg gebaut hatte, kam das immer häufiger vor. Der Grund lag wahrscheinlich in dem von hier aus gut sichtbaren Gasthof auf der anderen Seite. Die saßen dann immer so flott auf ihren Rädern. Einige hatten diese engen Radfahrerhosen an, unter denen sich alles abzeichnete. Oder sie trugen luftige Hemden oder knappe Shirts, und man konnte sofort erkennen, ob sie einen BH darunter anhatten. Wenn sie alleine unterwegs waren, setzte er sie natürlich umsonst über, machte ihnen ein paar Komplimente, und viele dankten es ihm mit einem kecken Lächeln. Nach Feierabend, wenn er alles klargemacht hatte und sich in seiner kleinen Dachgeschosswohnung in Büchen eine Flasche Bier gönnte, dachte er häufig an diese jungen Dinger, mit denen er tagsüber herumgeflirtet hatte. Meist legte er dann Hand an und schämte sich. Schämte sich, dass er wieder nicht den Mut aufgebracht hatte. Seine Hemmungen spülte er dann immer mit ein paar Klaren hinunter, um die Zeit zu überbrücken, bis die nackten Schönheiten kurz vor Mitternacht über den Bildschirm hüpften und sich verführerisch räkelten.

Oft musste er dabei auch an Biggi denken, die kleine Rothaarige, die bis zum Frühjahr hinter der Kasse beim Aldi gesessen hatte. Natürlich hatte er bemerkt, wie sie ihm immer zugezwinkert hatte. Zweimal war es sogar vorgekommen, dass sie sich zu seinen Gunsten verrechnet hatte, und Hinrich Barth konnte sich noch genau an den Tag im letzten Jahr erinnern, als zwei Knöpfe von ihrem Kittel offengestanden hatten und er ihr schwarzes Höschen sehen konnte. Aber er hatte wieder einmal nicht den Mut gehabt, sie anzusprechen. Er hätte sie einladen sollen. Aber wohin? Zu sich nach Hause? Da war es alles andere als komfortabel. Die kleinen Dinger träumten doch von etwas anderem, als von einer pekigen Junggesellenbude unterm Dach. Man musste schon etwas haben, womit man ihnen imponieren konnte. Und er, Hinrich Barth, hatte nicht mal ein Auto, geschweige denn einen Führerschein. Das Mofa hatte man ihm geklaut, und bislang hatte er noch nicht genug zur Seite gelegt, um sich einen neuen fahrbaren Untersatz leisten zu können. Außerdem war er siebenundfünfzig. Auch deshalb spülte er seine Gedanken immer häufiger mit einigen Kurzen hinunter und flüchtete in seine kleinen Träume. Barbados und so, Strand mit Palmen … Weit weg jedenfalls.

Das andere Kanalufer verschwand für einige Sekunden hinter dem großen Kahn, der Richtung Lauenburg steuerte. Barth grüßte den Flussschiffer mit einer knappen Geste, dann beobachtete er wieder die gegenüberliegende Anlegestelle. In etwa zehn Minuten würde Direktor Heisemüller mit der Lichthupe am anderen Ufer auf sich aufmerksam machen, wie er es an jedem Morgen tat – seit mehr als zwanzig Jahren. Dann erst begann der Arbeitstag. Seit die Querung in Güster gesperrt war, da die alte Brücke überholt werden musste, nutzten allerdings immer mehr Leute die Fähre, um Zeit und Strecke zu sparen. So kam es neuerdings immer häufiger vor, dass auch Ortskundige die Fähre in Anspruch nahmen, wo sie doch sonst eher eine touristische Attraktion war. Direktor Heisemüller war immer sein erster Fahrgast. Ihm gehörte eine Konservenfabrik mit dreihundert Angestellten. Er war bei weitem der größte Arbeitgeber in der Region, und natürlich fuhr er Mercedes. Einen schwarzen. Schon immer. Wenn er gut drauf war, dann reichte er mit dem Fahrgeld einen Zigarillo durchs Wagenfenster. An besonderen Tagen gab’s auch schon mal eine Flasche Weinbrand. Manchmal fühlte sich Barth, als gehöre auch er zu Heisemüllers Belegschaft.

Der Diesel sprang ohne Mucken an. Eine schwarze Rauchwolke entstieg dem Auspuff, dann dauerte es immer ein paar Minuten, bis der Motor rund lief. Hinrich Barth sicherte die Landungsklappen und nahm die Festmacher vom Poller. Es war gut, wenn die Fähre schon auf dem Weg war. Einen Direktor durfte man nicht warten lassen. Und Heisemüller war immer pünktlich. Auf die Minute. Selbst am Samstag. Barth konnte sich nicht erinnern, dass Heisemüller je krank gewesen war. Auch Urlaub schien er sich nie zu gönnen. Zumindest nicht im Sommer. Einer vom alten Schlag eben. Hinrich Barth legte den Gang ein, und die schweren Walzen an der Seite der Fähre setzten sich langsam in Bewegung, griffen hungrig nach der eisernen Stahltrosse, die am Grund des Kanals lag. Stück für Stück schob sich die Fähre vom Ufer weg. Barth lauschte dem Tuckern des Diesels. Es klang wie eine beruhigende Melodie in seinen Ohren. Seine Augen verfolgten die Spur, die sich hinter der dicken Trosse bildete und das Wasser vor der Fähre in zwei Teile zu schneiden schien.

Hinrich Barth stoppte die Maschine sofort, als er den braunen Schatten wahrnahm, der sich mit der Trosse langsam aus dem Wasser hob. Es kam häufiger vor, dass sich an der Trosse Gegenstände verfingen, die aus dem Schlick des Kanals an die Oberfläche gezogen wurden. Wurzeln und morsche Äste vermochten dem Antrieb zwar keinen ernsthaften Schaden zuzufügen, aber hin und wieder war auch schon ein altes Fahrrad oder ein Einkaufswagen aufgetaucht. Was auch immer es war, es gehörte dort nicht hin. Er eilte nach vorn, um den Gegenstand näher in Augenschein zu nehmen. Zuerst dachte Barth an eine Plane oder ein Zelt, eine alte Decke oder irgendein größeres Kleidungsbündel. Dann tauchten urplötzlich die Gesichtszüge eines Menschen an der Wasseroberfläche auf. Die Augen der Frau schienen ihn direkt anzuschauen. Barth stockte der Atem. Für einen Moment verharrte er regungslos, dann blickte er sich hilfesuchend um. Am anderen Ufer konnte er den Mercedes von Direktor Heisemüller erkennen.

Kapitel 2

«Na, ihr zwei, gut amüsiert?», fragte Gero beiläufig, während er mit einem langen Arm die Beifahrertür aufdrückte.

«Aber klar doch», antwortete Charlotte und warf ihrer Freundin einen verschwörerischen Blick zu. Dann klappte sie die Rücklehne des Beifahrersitzes um, und beide ließen sich kichernd auf der Rückbank nieder.

«’n Abend, Herr Herbst», begrüßte ihn Rebecca höflich, «nett, dass Sie mich noch rumfahren.»

«Versprochen ist versprochen», entgegnete Gero und startete den Motor. Im Rückspiegel konnte er beobachten, wie die beiden albern miteinander tuschelten, sich hinter vorgehaltener Hand etwas zuflüsterten und erneut zu kichern begannen. Alberne Gänse, dachte Gero, und lächelte stumm in sich hinein. So wie sich die beiden Diven aufführten, brauchte er sich wohl wirklich keine Sorgen zu machen. Wahrscheinlich teilten sie sich gerade zum zehnten Mal mit, welchen der Jungs sie besonders attraktiv fanden, wer einem schöne Augen gemacht hatte und dass der oder der heute besonders süß gewesen sei. Bei einer ernsteren Angelegenheit hätten sie sich höchstwahrscheinlich nicht so albern aufgeführt.

Er schwenkte auf die Landstraße Richtung Schwarzenbek ein. Das Gackern aus dem Fond wurde immer lauter. Gero versuchte es zu ignorieren.

Ob es das Dröhnen der Auspuffanlage war oder der hämmernde Bass aus den Lautsprechern, konnte Gero nicht feststellen. Jedenfalls fuhr der Idiot hinter ihm viel zu dicht auf. War das womöglich dieser verunstaltete Kleinwagen mit den neonblauen Positionslichtern, der eben noch neben ihm vor der Gaststätte geparkt hatte? Die beiden spindeldürren Kerle, die dem Gefährt entstiegen waren, hatten Baseballkappen aufgehabt, den Schirm modisch nach hinten gewendet, und diese weiten, halb heruntergelassenen Jeans getragen, deren spezielle Bezeichnung Gero wieder vergessen hatte, obwohl Max ihm den Namen schon zigmal erklärt hatte. Krasse Karre hatte einer von ihnen mit Blick auf Geros Wagen gemeint und sein Käppi zurechtgerückt. Einen Saab 99 kannte natürlich niemand in dieser Szene, war der hochbeinige Schwede doch nicht gerade die Grundlage für ein auffälliges Showtuning. Außerdem hatte die Mehrzahl der Jugendlichen 1979 bestimmt noch nicht einmal das Licht der Welt erblickt – für die meisten galt ja ein Käfer schon als Oldtimer. Zu Geros Zeit war die Identifizierung selbst der exotischsten Wagen meist eine Sache von Sekunden gewesen. Die genauen Leistungsdaten hatte man aufgrund der unzähligen Quartettkarten im Kopf, genau wie Zwölfjährige heutzutage die Namen von Pokemons. Eben. Aber wer spielte schon noch Quartett? Krasse Karre war da alles, was man für einen originalgetreu restaurierten Saab übrighatte. Fast ein halbes Jahr hatte Gero gebraucht, den alten Wagen wieder flottzumachen. Die Ladedruckanzeige des Turbos hätten die beiden wahrscheinlich für einen nachgerüsteten Drehzahlmesser auf dem Armaturenbrett gehalten.

Er konnte gerade noch erkennen, dass die Nebelscheinwerfer eingeschaltet waren, so dicht klebte der Hintermann an Geros Stoßstange. Und das auf einer alten Allee, die kaum zum Überholen geeignet war. Gero drosselte das Tempo, und der Wagen hinter ihm zog sofort mit martialischem Sound auf die Gegenspur und drängelte sich mit einer Handbreit Abstand vorbei.

Die Mädchen auf der Rückbank unterbrachen ihr Gekicher für einen Augenblick. «Schau mal, das ist doch Ronni», konnte er Rebecca sagen hören, die auf den Wagen vor ihnen zeigte. Im Vorbeifahren hatte Gero erkennen können, dass der dunkle Opel mit dem Red-Bull-Aufkleber an der Rückscheibe voll besetzt war mit jungen Leuten. Gero blickte auf den Tacho. Die Nadel zeigte knapp siebzig an. Der Wagen vor ihnen fuhr inzwischen bestimmt doppelt so schnell und beschleunigte weiter. Man konnte in der leichten Kurve deutlich erkennen, wie sehr ihn die Fliehkraft zur Seite zog. Es war doch gut, dass er vor Ort geblieben war, dachte Gero und atmete tief durch. Im letzten Jahr hatte es allein auf diesem Streckenabschnitt acht Tote gegeben. Alles junge Leute – und alle auf der Heimfahrt von der Disco. Die alten Eichen an der Allee standen einfach zu eng beieinander, sagten die einen. Wer hier mit über hundert durchfährt, hat selber Schuld, meinten die anderen. Charlotte war gerade fünfzehn geworden. Für die nächsten drei Jahre war sie gezwungenermaßen noch Beifahrerin. Gero lief ein Schauer über den Rücken. Auch das erneut einsetzende Gekicher auf den Rücksitzen vermochte ihn nicht so recht zu beruhigen.

«Weißt du, was Becky sagt?», rief Charlotte ihm plötzlich von hinten zu.

Er konnte erkennen, dass die Freundin ihr am Arm hing und versuchte, ihr den Mund zuzuhalten.

«Du bist gemein. Das sagst du nicht!», protestierte Rebecca laut.

Charlotte befreite sich aus dem Klammergriff. «Sie sagt …»

«Nein, nicht!», unterbrach Rebecca sie albern schreiend.

«Na, so schlimm wird’s ja wohl nicht sein», meinte Gero nach hinten gewandt. Irgendwie war er schon neugierig, was die zwei da zu besprechen hatten, auch wenn er sich sicher war, dass es höchstens ein paar harmlose Sticheleien waren, mit denen man sich triezte. Wahrscheinlich hatte Rebecca irgendwas über ihn gesagt, und nun war es ihr peinlich.

«Sie sagt, dein Auto wäre pornös …»

«Bitte, was?», fragte Gero verblüfft. Die Sprache der Kids war schon erstaunlich. Rebecca schien es äußerst peinlich zu sein. Sie hatte sich außerhalb von Geros Blickwinkel hinter seinen Sitz zurückgezogen und hielt sich jetzt wahrscheinlich beide Hände vors Gesicht.

«Pornös», wiederholte Charlotte. «Wegen den plüschigen roten Sitzen.»

«Ach so.» Gero machte eine abwertende Handbewegung. Es war an der Zeit, die Lage ein wenig zu entschärfen. Das ging erfahrungsgemäß am besten, wenn man die Stimmung der Jugendlichen aufgriff. «Rebecca findet also, mein Wagen gleicht einem rollenden Puff?»

«Nein», antwortete Rebecca lachend. «Pornös sagt man doch nur so. Aber ich hab das echt noch nie gesehn, ein schwarzes Auto mit leuchtend roten Samtsitzen.»

«Du meinst, es fehlen noch ein paar brokatbesetzte Gardinen und ein paar kitschige Lampenschirme?» Auch Gero konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

«Ja, so ungefähr», meinte Rebecca.

«Weißt du, Rebecca, ich glaube, das hat man damals ganz anders gesehen. Der Wagen ist schließlich über fünfundzwanzig Jahre alt, und zu der Zeit war das unheimlich angesagt …» Gero schaute über die Schulter nach hinten.

«Bitte, Papa.» Charlotte lächelte gequält. «Halt jetzt keinen Vortrag über das Auto.»

«Aber bequem ist’s doch, oder?»

«Aber klar», entgegneten beide wie aus einem Mund.

«Tja, aber leider heißt’s schon aussteigen aus dem Salon. Wir sind da.» Gero lenkte den Wagen in die Einfahrt mit dem hölzernen Carport, unter dem irgendein japanischer Großraumwagen stand. Im gleichen Augenblick öffnete sich schon die Haustür des kleinen Einfamilienhauses, das wie die Nachbargebäude in der Neubausiedlung als Mischung aus toskanischer Villa und skandinavischem Landhaus gebaut worden war.

«Vielen Dank nochmal, Herr Herbst. Und …» Sie zögerte einen Augenblick. «Das war nicht böse gemeint mit dem Auto.»

«Klar. Ich glaub, ich hab’s schon richtig verstanden.» Gero winkte Rebeccas Mutter, die ihre Tochter an der Tür in Empfang nahm, flüchtig durch die Windschutzscheibe zu, wartete, bis Charlotte nach vorne gekommen war, und wendete den Wagen.

 

«Sag mal, meine Große, bin ich dir irgendwie peinlich?», fragte Gero seine Tochter, nachdem sie schon eine Weile schweigend nebeneinander gesessen hatten.

«Nenn mich doch nicht dauernd meine Große

«Na, aber du bist doch meine Große. So habe ich dich schon immer genannt.»

«Und Max nennst du mein Kleiner

«Eben.»

«Find ich irgendwie doof. Besonders, wenn andere Leute dabei sind.»

Gero blickte seine Tochter musternd an. «Mutter nennt dich doch auch so.» Schließlich nickte er. «Okay, ich werde mir in Zukunft Mühe geben. Auch wenn es mir schwerfallen wird. Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet.»

«Welche?»

«Ob ich dir manchmal peinlich bin. Ich habe in bestimmten Situationen den Eindruck, dass du dich irgendwie für mich schämst.»

«Du meinst vorhin, als es um das Auto ging?»

«Zum Beispiel. Ihr habt doch mit dem Plüschzeug angefangen.»

«Na ja. Aber das war einfach nur komisch, ein Scherz so aus dem Moment heraus. Und ich hatte den Eindruck, du wolltest uns daraufhin einen deiner Vorträge halten. Ich weiß doch, wie stolz du auf den Wagen bist. Aber Rebecca interessiert sich nun wirklich nicht so für Autos.»

«Hmm.» Gero legte die Stirn in Falten. «Und sonst?»

«Ach, Papa.» Charlotte legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel, als wolle sie ihn beruhigen. Gleichzeitig wirkte die Geste entschuldigend. «Das liegt wohl daran, dass du … dass ihr beide so anders seid als andere Eltern. Ihr habt manchmal so komische Vorstellungen. Mensch, die Eltern von Becky zum Beispiel, die würden nie auf die Idee kommen, draußen vor der Disco zu warten, um uns nach Hause zu fahren. Die sehn das irgendwie lockerer.»

«Glaube ich nicht», sagte Gero, und bevor seine Tochter Widerspruch einlegen konnte, schob er nach: «Aber abgesehen davon: Wie wärst du denn nach Hause gekommen?»

«Och, irgendwer hätte mich schon gefahren.»

«Siehst du, und wir möchten eben nicht, dass dich irgendwer fährt. Du hast doch vorhin selbst gesehen, mit welch waghalsigen Manövern hier um diese Zeit rumgekurvt wird. Kanntest du den im Übrigen?»

«Ronni?» Charlotte nickte. «Nur flüchtig. Ist der Kumpel von Beckys Cousin.»

«Mag sein, dass es daran liegt, dass ich Polizist bin.» Gero blickte Charlotte ernst an und legte seine Hand auf die ihre. «Weißt du, ich bin ständig mit diesen Dingen konfrontiert. Autounfälle und der ganze Quatsch, dem nur jugendlicher Leichtsinn zugrunde liegt. Mama und ich, wir beide möchten dich doch nur davor bewahren, dass du in etwas reingerätst, dessen Folgen du in deinem Alter noch gar nicht absehen kannst.» Gero bereute es sofort, dass er Charlottes Alter angeführt hatte. Er erinnerte sich noch genau, wie verständnislos er damals reagiert hatte und wie bevormundet er sich als Fünfzehnjähriger vorgekommen war. Aber nun war es geschehen, und wider Erwarten nickte seine Tochter nur stumm.

«Ist schon okay», sagte sie schließlich und lächelte ihn an. «Ihr braucht euch wirklich keine Sorgen zu machen. Hättest du übrigens was dagegen, wenn ich ein wenig modeln würde?»

Auch das noch, dachte Gero. Heute blieb er wirklich von nichts verschont. Er versuchte, sich seine Gedanken nicht anmerken zu lassen. «Wie kommst du darauf?»

«Manu macht das auch. Sie verdient mit den Aufnahmen über 500 Euro am Tag.»

«Und was sind das für Fotos?», fragte Gero neugierig. 500 Euro erschienen ihm als Tagessatz für eine Fünfzehnjährige doch etwas hoch.

«Na, Modeaufnahmen und so’n Zeugs …»

«Und so’n Zeugs», wiederholte er und blickte seiner Tochter in die Augen. Sie wich seinem Blick aus, und er bekam ein seltsames Kribbeln in der Magengegend. «Läuft das über eine Agentur?»

«Ich weiß nicht so genau», druckste sie herum und nestelte verlegen an ihrem Shirt.

«Na komm, wir haben doch sonst keine Geheimnisse voreinander. Und wenn wir dir die Erlaubnis dazu geben sollen, dann wollen wir schon wissen, worum’s geht. So etwas muss mit Mama besprochen werden. Vielleicht lädst du diese Manu einfach mal zu uns ein, damit wir gemeinsam darüber reden können?»

«Da hat die sicher keinen Bock drauf», meinte Charlotte und reichte ihrem Vater einen Zettel.

«Was soll ich damit?»

«Das ist eine Handynummer, die sie mir gegeben hat. Wenn man Interesse hat, soll man sich melden.»

«Na, wir werden mal sehen, was Mama dazu sagt.» Gero fiel ein Stein vom Herzen. Gott sei Dank hatte Charlotte noch so viel Vertrauen, dass sie sich mit solchen Dingen an ihn wandte. Sie war eben doch noch völlig naiv. Unseriöser ging es ja schon fast nicht mehr. Aber seine Meinung behielt er in diesem Augenblick tunlichst für sich. Wenn er wieder im Dienst war, würde er die Nummer überprüfen.

 

Wieder nur die Mobilbox. Gero trennte die Leitung. Nein, wenn schon, dann wollte er den Kerl persönlich an der Strippe haben. Vielleicht war es doch besser, wenn er die Angelegenheit erst am Montag von der Dienststelle aus regelte. Zwei Tage noch. Er nahm sich vor, die Sache bis dahin auf sich beruhen zu lassen.

Hauptkommissar Gero Herbst schlüpfte in seine Gartenschuhe. Das kleine Thermometer an der Fensterscheibe zeigte fast dreißig Grad. Als er das Haus verließ, schlug ihm die Hitze förmlich entgegen. Einen so warmen August hatte es seit Jahren nicht mehr gegeben. Es roch nach trockenen Gräsern, und irgendwo in der Nachbarschaft kläffte ein Hund. In der Ferne vernahm Gero das monotone Knattern eines Rasenmähers. Zumindest das blieb ihm erspart. Vor lauter Hügeln konnte man Lenas englischen Rasen nur noch erahnen.

Er hatte ihr hoch und heilig versprechen müssen, den Quälgeist während ihrer Abwesenheit zu erledigen, dann war sie einigermaßen beruhigt für drei Tage zur Fortbildung nach Berlin gefahren. Seither herrschte das Chaos im Haus, obwohl Gero sich die ganze Woche freigenommen hatte. Seine Mutter war mit ihrer Seniorengruppe auf Rügen, und ohne Oma Ruths Hilfe war der Haushalt kaum zu schaffen, auch weil ein Großteil des Tages für die ständigen Fahrdienste der Kinder draufging. Gero griff zum Spaten. Alle bisherigen Maßnahmen hatten nicht gefruchtet. Ganz zum Amüsement der Nachbarn, die sich inzwischen täglich zum Zählen der Maulwurfshügel hinter der Hecke einfanden. Anfangs hatte Gero mitgelacht. Inzwischen nervte ihn die Angelegenheit, und er wünschte das verdammte Viech in die ewigen Jagdgründe. Gartenschlauch und Stöcke in den Hügeln hatten versagt. Dann musste er den Quälgeist eben ausbuddeln.

Und das bei diesem Wetter. Viel lieber hätte er sich an seinem letzten freien Tag auf sein Boot zurückgezogen. Aber wenn es weiterhin so heiß blieb, dann konnte der Jollenkreuzer noch mindestens bis Ende September im Wasser bleiben. Das Problem mit den Mitseglern hatte sich inzwischen auch erledigt. Seltsamerweise standen sie seit diesem Jahr sogar Schlange. Angefangen hatte es damit, dass Kollegin Conni im Frühsommer angefragt hatte, ob sie sich nicht einmal als Vorschoterin erproben könne. Danach war sogar Lena wieder bereit gewesen, auf ihre geliebte Gartenarbeit am Wochenende zu verzichten und Gero auf dem alten Kreuzer Gesellschaft zu leisten. Selbst Charlotte, die bis dahin kein Interesse am Wassersport gezeigt hatte, begeisterte sich plötzlich fürs Segeln. Während Max mit seinem Ruderclub im Sommer an der Schlei gewesen war, hatte seine Schwester zu Geros Erstaunen im Feriencamp an der Ostsee ganz nebenbei ihren Segelschein gemacht. Jetzt träumte sie davon, einmal gemeinsam mit Cornelia Sonntag einen Schlag zu machen. Conni war echt cool, wie Charlotte sich ausgedrückt hatte. Nun, aus irgendeinem Grund kam Frau Oberkommissarin bei seiner Tochter recht gut an. Gero hatte keine Ahnung, woran das lag.

Langsam begannen Geros Augen, den Rasen nach verdächtigen Spuren abzusuchen, aber so sehr er sich auch bemühte, der gestrige Abend und das Gespräch mit Charlotte wollten ihm nicht aus dem Kopf gehen. Immer wieder hatte er einzelne Szenen vor seinem geistigen Auge, die sich vor Kohlmanns Gasthof abgespielt hatten – und solche, die sich hätten abspielen können. Umso mehr wunderte es ihn nachträglich, dass er tatsächlich wie verabredet durchgehalten und keinen Blick ins Innere des Lokals geworfen hatte, in dem diese Beach-Party stattgefunden hatte. Mindestens einmal im Monat verwandelte sich Kohlmanns Gasthof zum Treffpunkt aller Jugendlichen und Tanzwütigen aus den benachbarten Dörfern. Zu jeder Veranstaltung gab es ein besonderes Highlight. Besonders verlockend schienen immer noch Freigetränke zu sein – natürlich nicht ohne Hintergedanken. Waren vom Veranstalter frivole Einlagen geplant, etwa die Wahl einer Miss T-Shirt oder sogar eine Stripnummer, dann waren hochprozentige Freigetränke über den ganzen Abend schon fast obligatorisch.

Um zehn Uhr war Schicht für die jüngeren Jugendlichen, aber kontrolliert wurde nie. Also hatte er Charlottes Drängen nachgegeben und ihr erlaubt, ausnahmsweise bis halb elf zu bleiben. Ausnahmsweise. Lag der Grund für die zusätzliche halbe Stunde darin, dass sie jemanden treffen wollte? Jemand Älteren vielleicht? Einen festen Freund hatte seine Tochter bisher nicht, obwohl sie alt genug … Oder wusste er nur nichts davon? Nein, Lena hätte ihm bestimmt davon erzählt, und wie er seine Tochter kannte, hätte sie ihre Mutter sofort eingeweiht. Aber so wie sich Charlotte rausgeputzt hatte … Über eine Stunde hatte sie im Badezimmer zugebracht, und als sie schließlich herausgekommen war, waren Gero fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Seine Tochter hatte ausgesehen wie eine Mischung aus Marilyn Monroe und Pippi Langstrumpf. Ein knallenges rosa Shirt mit Spaghettiträgern, das eine Handbreit über dem Bauchnabel endete, und eine weiße Dreiviertelhose, die so transparent war, dass sich ihr Slip darunter abzeichnete. Wie sich diese knappen Hosen überhaupt auf den Hüften hielten, war Gero schleierhaft. Er hatte sich jeglichen Kommentar zu ihrem Outfit verkniffen, auch weil er wusste, dass alle Mädchen in Charlottes Alter ähnlich herumliefen. Fast alle weiblichen Besucher hatten wie selbstverständlich diese Flip-Flops angehabt, modische Strandlatschen in grellen Neonfarben. Charlotte auch. Sie hatte übertrieben die Augen verdreht, als er sie gefragt hatte, ob man mit so was überhaupt tanzen könne. Aber klar, hatte sie geantwortet, und Gero war es im gleichen Augenblick wieder eingefallen, wie sein Vater sich damals mokiert hatte, als er mit schwarzer Lederhose und Cowboystiefeln herumgerannt war – bei über dreißig Grad im Schatten.

Charlotte war es zwar unangenehm gewesen, dass er vor Ort geblieben war, aber als Bedingung für ihr Vorhaben wurde es letztendlich akzeptiert. Gero hatte ihr versprochen, dass er den Wagen nicht verlassen würde, wenn sie und ihre Freundin Becky pünktlich herauskämen. Ihre Klassenkameradin war zwar schon sechzehn, dennoch hatten Rebeccas Eltern Geros Angebot, ihre Tochter nach der Veranstaltung nach Hause zu fahren, dankend angenommen. Schließlich lebte man hier auf dem Land, wo es keine Discobusse gab und kaum jemand das Geld für eine nächtliche Taxifahrt übrighatte.

Interessant war es allemal gewesen, was sich da vor der Dorfgaststätte abgespielt hatte. Mit Verwunderung hatte er zum Beispiel registriert, dass sich erstaunlich wenig Raucher unter den Jugendlichen befanden. Als er in diesem Alter gewesen war, hatte fast jeder Zweite in einer solchen Situation einen Glimmstängel in der Hand gehabt – unabhängig davon, ob man wirklich Raucher war oder nicht. Nun schien Rauchen als uncool zu gelten. Zumindest unter Teenagern. Eine andere Erklärung fiel Gero nicht ein. Aber die Industrie hatte sich ja bereits einen Ersatzmarkt geschaffen: die sogenannten Alcopops, Mixgetränke mit geringem Alkoholgehalt. Die Idee war nicht neu. Mit Schaudern erinnerte sich Gero an die Bacardi-Cola-Orgien längst vergangener Tage, die immer mit einem grässlichen Kater einhergegangen waren. Aber da war er schon volljährig gewesen. Inzwischen hatte sich die Zielgruppe deutlich verjüngt, und die Phantasie beim Mixen der Komponenten schien grenzenlos zu sein. Als neuesten Gag gab es Softdrinks auf Bierbasis. Gero schüttelte sich nur bei dem Gedanken. Dann legte er die Stirn in Falten und fragte sich, wie lange er und Lena noch Einfluss darauf hatten, was ihre Kinder zu sich nahmen. Bei Max hatte er noch keine Bedenken, aber bei Charlotte war er sich da nicht so sicher. Sie hatte erzählt, dass sie mit einer Freundin schon mal was getrunken hätte, in dem ein bisschen Wodka gewesen sei. Von selbst wäre sie bestimmt nicht auf diese Idee gekommen, aber Lena hatte gemeint, Charlotte wäre momentan die klassische Mitläuferin, von daher sollten sie die Sache im Auge behalten. Nicht nur was die alkoholischen Verführer betraf. Gero machte einen tiefen Atemzug. Seine Tochter war fünfzehn. In dem Alter hatte er selbst mit Rauchen angefangen. Ein Jahr später hatte er seinen ersten Joint gedreht.

Machte er sich also unnötig Sorgen? Bestimmt hätte er im Umfeld des gestrigen Abends das eine oder andere kontrollieren können, aber er hatte Charlotte versprechen müssen, kein unnötiges Aufsehen zu erregen, und das Vertrauen einer Fünfzehnjährigen gegenüber den Eltern aufrechtzuhalten war Gero in diesem Moment wichtiger als alle dienstlichen Anliegen gewesen. Bis zum Ende der Jugenddisco um zehn überwogen die Zweiräder. In der Mehrzahl laut knatternde Motorroller – natürlich alle frisiert. Das Tuning war zwar illegal, aber im Gegensatz zu früher waren zumindest die Bremsen der werkseitig gedrosselten Maschinen schon für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt. Jeder Polizist geriet daher bei den üblichen Kontrollen schon mal in Gewissensnöte, denn die auf Fahrradgeschwindigkeit gedrosselten, aber auf die Straße verbannten Gefährte waren nicht nur ärgerliche Verkehrshindernisse, sondern verleiteten einzelne Autofahrer immer wieder zu riskanten Überholmanövern auf den Landstraßen, wodurch die Jugendlichen meist mehr gefährdet wurden, als wenn sie im Verkehrsfluss mithalten konnten. Bei manipulierten Maschinen musste eine Zwangsvorführung angeordnet werden, doch damit änderte man den Sachverhalt höchstens für einige Stunden, bis der Besitzer den gewünschten Status wiederhergestellt hatte. Jeder wusste es.

Während Gero darüber nachdachte, ob er nicht inzwischen, wie andere Kollegen auch, über zu viele Bagatelldelikte hinwegsah, um sich das Leben als Polizist nicht unnötig schwer zu machen, und ob seine eigene Generation nicht maßgeblich daran schuld war, dass sich die Heranwachsenden immer häufiger uneinsichtig und respektlos selbst Ordnungshütern gegenüber verhielten, bewegte sich etwas. Tatsächlich. Das Gras vor seinen Füßen fing an, sich ruckartig zu bewegen. Da war der verdammte Kerl. Geros Griff um den Spaten wurde fester. Jetzt nur nicht zu früh zustechen.