Iny Lorentz

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Kurzgeschichte

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Über Iny Lorentz

Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman »Die Kastratin« die Leser auf Anhieb begeisterte. Mit »Die Wanderhure« gelang ihnen der Durchbruch; der Roman erreichte ein Millionenpublikum. Seither folgt Bestseller auf Bestseller. Die Romane von Iny Lorentz wurden in zahlreiche Länder verkauft. Die Verfilmungen ihrer »Wanderhuren«-Romane, der »Pilgerin« und zuletzt »Das goldene Ufer« haben Millionen Fernsehzuschauer begeistert. Im Frühjahr 2014 bekam Iny Lorentz für ihre besonderen Verdienste im Bereich des historischen Romans den »Ehrenhomerpreis« verliehen. Die Bühnenfassung der »Wanderhure« in Bad Hersfeld hat im Sommer 2014 Tausende von Besuchern begeistert und war ein Riesenerfolg.

Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren: www.inys-und-elmars-romane.de

Impressum

© 2015 der eBook-Ausgabe Knaur eBook.

Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit
Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung: © FinePic®, München

ISBN 978-3-426-43968-5

Hinweise des Verlags

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Volcher spornte seinen Hengst an, um seinen Vater so schnell wie möglich zu erreichen. Eigentlich hätte er ihm schon am Vormittag folgen sollen, doch es waren unerwartet Gäste aufgetaucht. Da sein Vater bereits auf der Jagd war, musste er Fürst Ingumar mit allen einem Verbündeten gebührenden Ehren empfangen. Es hatte sich gelohnt, denn der Hermundure wusste viel über die Kämpfe gegen die Streifscharen der Römer zu berichten. Unter den Eindringlingen hatten sich nicht nur Krieger aus dem Süden befunden, sondern auch etliche Söldner aus verwandten und benachbarten Stämmen.

Diese Nachricht schmerzte Volcher. Wie sollte sein Stamm sich seine Freiheit und das Recht, nach eigenen Gesetzen zu leben, bewahren, wenn die Macht der Römer beständig zunahm und diese ihren Herrschaftsbereich immer weiter ausdehnten? Schon jetzt war die große steinerne Schlange, die sich etliche Tagesreisen weiter im Westen und im Süden durch die Lande zog, für Rom keine Grenze mehr, sondern der Ausgangspunkt für weitere Feldzüge.

»Allmählich werden die Römer zu einer Gefahr für uns«, sagte Volcher zu sich selbst. »Vater muss die Stämme unter dem heiligen Schwert vereinen und sie gegen das Imperium führen!«

Der Gedanke hatte etwas Verführerisches an sich, bedeutete er doch, dass er selbst eine Kriegerschar würde anführen können. Zudem galten die Römer als reich. In ihren Städten sollte es so viel Gold geben, dass jeder Krieger seines Volkes eine Traglast davon nehmen konnte, ohne dass es merklich weniger wurde. Nur die steinerne Schlange hinderte die Stammeskrieger daran, erfolgreiche Überfälle auf die landgierigen Römer zu verüben. Volcher war jedoch sicher, dass auch dieses magische Bauwerk zu überwinden war.

Ein Schnauben riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte sich um und entdeckte kurze Zeit später den Hengst seines Vaters an einer Stelle, an der er nichts zu suchen hatte. Er war nicht angebunden, sondern stand neben einem Busch und knabberte an den Blättern. Volcher lenkte sein eigenes Pferd neben das Tier. Anscheinend hatte sein Vater eine Beute erlegt und war aus dem Sattel gestiegen, um sie aufzunehmen. Dabei musste der sonst so zuverlässige Hengst gescheut haben und war davongelaufen.