Ben Goldacre
Die Wissenschaftslüge
Wie uns Pseudo-Wissenschaftler das Leben schwer machen
Aus dem Englischen von Irmengard Gabler
Fischer e-books
Ben Goldacre, Jahrgang 1974, ist Arzt , Medizinjournalist für die britische Zeitung »The Guardian« und praktiziert außerdem als Psychiater. Er studierte am Magdalen College in Oxford und am University College in London; Ben Goldacre hat außerdem einen Studienabschluss in Philosophie vom King's College in London. Seine Kolumne namnes »Bad Science« im »Guardian« gilt als Kult.
Der große Sachbuch-Bestseller aus Großbritannien: Endlich wird entlarvt, wie uns Pseudo-Wissenschaftler belügen, um uns Medizin- und Kosmetikprodukte zu verkaufen
»Von Zahnärzten empfohlen«. »Von Dermatologen getestet«. Doch mit welchem Ergebnis? Woher wissen wir, ob uns eine medizinische Behandlung hilft? Wie können wir überprüfen, was uns alternative Heilmethoden wie zum Beispiel die Homöopathie versprechen? Und warum glauben kluge, kritische Menschen hanebüchene Dinge, nur weil »die Wissenschaft« sie angeblich bewiesen hat?
Ben Goldacre entlarvt mit so viel Witz wie Wissen die zweifelhafte Wissenschaft hinter vermeintlich geprüften und bewiesenen Fakten und zeigt uns, wie wir mit eigenen Mitteln schlechte von guter Wissenschaft unterscheiden können.
Die englische Originalausgabe »Bad Science« erschien 2008 im Verlag Fourth Estate, London
© 2008 Ben Goldacre
Für die deutsche Ausgabe:
© 2010 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Covergestaltung: Hißmann & Heilmann, Hamburg
Foto: Walter Breitinger
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-400303-0
Vorsicht. Die Befragung von 122 HNO-Ärzten ergab, dass in einundzwanzig Fällen brennendes Wachs, das während der Ohrkerzenbehandlung auf das Trommelfell fiel, ernste Verletzungen verursacht hat.
Nehmen Sie eines dieser Pflaster und beträufeln Sie es mit ein wenig Wasser, dann stellen Sie eine schöne heiße Tasse Tee darauf und warten zehn Minuten. Sie werden sehen, wie sich brauner Schlamm bildet. Und Porzellan enthält keine Toxine.
In hohen Dosen enthält Chinarinde Chinin, das tatsächlich Malaria behandeln kann.
Für Pedanten, eine 30,89 C-Verdünnung.
Allgemeinärzte verschreiben quengelnden Patienten zuweilen aus schierer Verzweiflung Antibiotika, obwohl diese gegen eine Viruserkältung nichts ausrichten können. Studien zufolge sind sie sogar eher kontraproduktiv. In einem Experiment resultierte die Verschreibung von Antibiotika anstelle der bewährten Hausmittel gegen Halsschmerzen aus einem vermehrten Arbeitspensum infolge von wiederholten Arztbesuchen. Falls ein Allgemeinarzt, so die Schätzung, hundert Patienten weniger Antibiotika gegen Halsschmerzen verschreiben würde, würden dreiunddreißig Patienten weniger annehmen, dass Antibiotika wirksam seien, fünfundzwanzig weniger künftig mit diesem Problem den Arzt konsultieren und zehn weniger innerhalb des folgenden Jahres wiederkommen. Wären Sie ein Alternativmediziner oder ein Pharmaverkäufer, könnten Sie die Zahlen auf den Kopf stellen und sich überlegen, wie man mehr, nicht weniger Geschäft machen könnte.
Pinsent zum Beispiel führte eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie an neunundfünfzig Personen durch, die sich einem oralchirurgischen Eingriff unterzogen: Die Gruppe, die homöopathisches Arnika bekam, empfand signifikant weniger Schmerzen als die Gruppe, die das Placebo erhielt. Was man gern überliest im Arnika-Artikel, ist die Tatsache, dass einundvierzig Testpersonen die Studie vorzeitig abgebrochen haben. Wodurch die Studie ein ziemlicher Mist wird. Es hat sich gezeigt, dass Patienten, die aus Studien herausfallen, weniger wahrscheinlich ihre Pillen ordentlich eingenommen haben, wahrscheinlicher unter Nebenwirkungen leiden, weniger wahrscheinlich gesünder werden und so weiter. Ich bin nicht etwa skeptisch, weil diese Studie meine Vorurteile widerlegt, sondern wegen der hohen Ausfallrate. Die fehlenden Testpersonen könnten ja auch deshalb unter den Teppich gekehrt worden sein, weil sie tot sind. Bei Studien, die Ausfälle ignorieren, besteht ebenfalls eine Tendenz, die Erfolge der zu testenden Behandlung zu übertreiben. Eine hohe Ausfallrate ist immer ein Warnsignal.
Die Studie von Gibson et al. erwähnte weder eine Randomisierung noch die Dosierung des homöopathischen Mittels, noch wie oft es eingenommen wurde. Es ist nicht leicht, Studien ernst zu nehmen, die so dürftig sind.
Es gab auch eine Studie von Campbell, mit insgesamt nur dreizehn Testpersonen (wodurch sich eine geradezu lachhaft niedrige Zahl von Patienten für die beiden Gruppen ergab): Campbell fand heraus, dass das homöopathische Mittel besser wirkt als das Placebo (in dieser klitzekleinen Gruppe von Testpersonen), prüfte aber nicht nach, ob die Ergebnisse statistisch signifikant waren oder auf Zufall beruhten.
Schließlich führten Savage et al. eine Studie durch mit gerade zehn Patienten und fanden heraus, dass das homöopathische Mittel besser wirkt als ein Placebo; doch auch sie kamen ohne statistische Analyse ihrer Ergebnisse aus.
Auf diese Veröffentlichungen greifen Homöopathen zurück, um ihren Behauptungen Nachdruck zu verleihen, und sprechen von Beweisen, die die Ärzteschaft, angeblich in betrügerischer Absicht, der Öffentlichkeit verschweigt. All diese Studien begünstigen die Homöopathie. Und alle werden sie zu Recht ignoriert, und das aus dem einfachen Grund, weil keine von ihnen »fair« war, und zwar wegen dieser methodischen Mängel.
Ich könnte so weitermachen, noch weitere hundert Homöopathie-Studien auflisten, aber es ist auch so schon peinlich genug.
Die Serie zeigte auch eine bildliche Darstellung des Gehirns in Reaktion auf eine gerade durchgeführte Akupunktur, von der BBC gesponsert, und einer der beteiligten Forscher beschwerte sich im Nachhinein nicht nur, dass die Ergebnisse überzeichnet dargestellt worden waren (nichts anderes ist von den Medien zu erwarten, wie wir noch sehen werden), sondern auch, dass der Druck seitens der Sponsoren – also der BBC – in Richtung eines positiven Versuchsergebnisses schlichtweg überwältigend war. Dies ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie man Wissenschaft nicht betreiben sollte, und die Tatsache, dass dieses Experiment von einer »Professorin für populäre Wissenschaftsrezeption« geleitet wurde, erklärt irgendwie die verzweifelte Lage, in der wir uns heute befinden. Die Sendung wurde von der BBC in einem Brief verteidigt, unterschrieben von zehn Akademikern, von denen einige allerdings bestreiten, diesen Brief je unterzeichnet zu haben. Alzheimer lässt grüßen.
Ich stimme zu: Dies ist ein merkwürdiges und unerhörtes Forschungsergebnis, und wenn Sie eine gute Erklärung haben, wie es zustande gekommen sein könnte, möchte die Welt das erfahren. Folgen Sie der bibliographischen Angabe, lesen Sie den vollständigen Artikel online und rufen Sie einen Blog ins Leben, oder schreiben Sie einen Leserbrief an die Zeitschrift, in der er erschienen ist.
Ich habe absichtlich das relative Risiko erwähnt, als Teil eines zweifelhaften Insider-Witzes. Mehr dazu auf Seite 294f.
Man kann sich kaum vorstellen, wie sehr dieser Fischöl-Zirkus mit den Jahren ausgeartet ist. Professor Sir Robert Winston, der schnurrbärtige Moderator zahlloser »Wissenschafts«-Sendungen für die BBC, lobte höchstselbst ein konkurrierendes Omega-3-Produkt, und dies im Rahmen einer Werbekampagne, die schließlich von der britischen Werbeaufsichtsbehörde ASA beendet wurde, da sie gegen die Regeln der Wahrhaftigkeit und Glaubwürdigkeit verstieß.
Als Beweis für die erstaunliche Dummheit des Durham Council soll uns die Tatsache dienen, dass er sich sogar die Mühe machte, auf seiner Webseite den Wortlaut der Presseverlautbarung zu ändern, als könne dies die haarsträubenden Formfehler tilgen.
Obwohl Sie es nicht erfahren würden, wenn ich unterzeichnet hätte, da ich es Ihnen ja nicht sagen dürfte.
A propos ethisch: Durham Council hat behauptet, es sei an sich schon unethisch, dass die Hälfte der Kinder nur Placebos verabreicht bekämen: Dies ist ein weiteres grundlegendes Missverständnis. Wir wissen doch gar nicht, ob Fischöl sich günstig auswirkt oder nicht. Deshalb wird ja überhaupt in diese Richtung geforscht.
Ich habe schon bei mehreren Gelegenheiten den Vorschlag gemacht, dass jede Behandlung, bei der Unsicherheit besteht, wenn irgend möglich randomisiert werden sollte, und im National Health Service, dem Staatlichen Gesundheitsdienst, sind wir theoretisch in einer einmaligen Verwaltungsposition, die uns dies erleichtert, als ein Geschenk an die Welt. Auch wenn Sie sich über einige seiner Entscheidungen vielleicht Sorgen machen, so hatte das National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) auch die schlaue Idee, die Empfehlung auszubringen, dass einige Behandlungen – bei denen ungewiss ist, ob sie wirken – nur dann vom NHS finanziell unterstützt werden sollen, wenn sie im Kontext einer Studie verordnet werden (eine sogenannte »Nur in der Forschung«-Bewilligung). NICE wird häufig kritisiert – schließlich ist es ein politisches Gremium –, weil es dem NHS nicht nahelegt, eindeutig vielversprechende Behandlungen zu finanzieren. Doch eine Behandlung zu bejahen und zu unterstützen, wenn ungewiss ist, ob sie mehr Nutzen bringt als Schaden, ist gefährlich, wie sich in mehreren Fällen auf tragische Weise herausgestellt hat, bei denen vielversprechende Behandlungen letztlich mehr Schaden als Nutzen brachten. So ist es uns Jahrzehnte lang nicht gelungen, die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Steroiden bei Patienten mit Hirnverletzungen eindeutig zu bestimmen: Die CRASH-Studie zeigte schließlich, dass zigtausend Menschen unnötigerweise sterben mussten, weil Steroide in der Tat mehr schaden als nutzen. In der Medizin kann Information Leben retten.
In diesem Zusammenhang bin ich, wie viele Mediziner meiner Generation, dem klassischen Lehrwerk How to Read a Paper von Professor Greenhalgh am University College London verpflichtet.
Eine Paraphrase, die aber nicht ganz unzutreffend ist.
In gewisser Weise hätte das vielleicht gar keine Überraschung sein sollen. Die Deutschen hatten schon in den 1920er Jahren eine erhöhte Lungenkrebsrate festgestellt, aber gemeint – durchaus vernünftig –, sie könnte mit dem Einatmen von Giftgas im Ersten Weltkrieg verbunden sein. In den 1930ern wurde die Identifizierung toxischer Bedrohungen in der Umwelt zum wichtigen Bestandteil des Projekts der Nationalsozialisten, durch »Rassenhygiene« eine Herrenrasse aufzubauen.
Zwei Wissenschaftler, Schairer und Schöniger, veröffentlichten 1943 ihre eigene Fall-Kontroll-Studie, in der sie fast ein Jahrzehnt früher als jeder andere Forscher einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und Lungenkrebs nachweisen konnten. Ihre Abhandlung wurde in dem klassischen Aufsatz von Doll und Bradford Hill von 1950 nicht erwähnt, und wenn Sie in der wissenschaftlichen Zitationendatenbank SCI nachsehen, wurde sie nur viermal in den 1960er Jahren erwähnt, einmal in den 1970ern und dann erst wieder 1988, obwohl sie wertvolle Informationen enthält. Manche könnten jetzt argumentieren, dies zeige wieder einmal die Gefahr, unliebsame Quellen unter den Tisch fallen zu lassen. Doch die naturwissenschaftliche und medizinische Forschung der Nazis wurde mit den Schrecken eines kaltblütigen Massenmords und der seltsamen puritanischen Ideologie des Nationalsozialismus assoziiert. Sie galt allgemein als verpönt, und das aus gutem Grund. Ärzte hatten sich aktiv am Projekt der Nazis beteiligt und waren in größerer Zahl der nationalsozialistischen Partei beigetreten als jeder andere Berufsstand (45 Prozent waren Parteimitglieder, im Vergleich zu 20 Prozent der Lehrer).
Zu den deutschen Wissenschaftlern, die am Raucherprojekt beteiligt gewesen waren, gehörten Rassentheoretiker, aber auch Forschende, die sich dafür interessierten, welche durch den Tabak verursachten Gebrechen vererbbar seien, und der Frage nachgingen, ob Menschen durch ihre Umgebung »degeneriert« werden könnten. Die Rauch-Forschung wurde von Karl Astel geleitet, der half, das »Euthanasieprogramm« zu organisieren, im Zuge dessen 200 000 geistig und körperlich behinderte Menschen ermordet wurden, und außerdem als Direktor der Behörde für Rassenfragen zur »Endlösung der Juden« beitrug.
Ich gebe mit Freuden zu, dass ich mir diese Beispiele von dem fabelhaften Professor Lewis Wolpert geborgt habe.
Ich bin gespannt, ob Sie jemanden finden, der Ihnen, von Ihrer Position aus, den Unterschied erklärt zwischen dem »Median«, dem »arithmetischen Mittel« und dem »Modus«.
Vielleicht wird die Sache plausibler, wenn Sie überlegen, dass man zwei beliebige Daten braucht, die übereinstimmen. Bei siebenundvierzig Personen wächst die Wahrscheinlichkeit auf 0,95: Das ist neunzehn aus zwanzig! (Siebenundfünfzig Menschen und es steht 0,99; bei siebzig Menschen sind es schon 0,999.) Es übersteigt Ihre Intuition: Auf den ersten Blick ergibt es überhaupt keinen Sinn.
Die Zahlen hier sind Schätzwerte, aus Gerd Gigerenzers ausgezeichnetem Buch vom Einmaleins der Skepsis.
Der Magier und Entlarver von Pseudowissenschaft James Randi pflegte jeden Morgen aufzustehen und auf eine Karte in seiner Tasche zu schreiben: »Ich, James Randi, werde heute sterben«, gefolgt von Datum und Unterschrift. Nur für den Fall, erklärte er vor kurzem, dass dem wirklich so wäre, infolge eines völlig unvorhersehbaren Unfalls.
Viele Jahre später wurde William McBride, einer Ironie des Schicksals zufolge, des Forschungsbetrugs für schuldig befunden: Er hatte Daten gefälscht und wurde 1993 aus dem Ärzteregister gestrichen, später aber wieder aufgenommen.
Die Geringschätzung von Statistiken in der Gesundheitsforschung war damals nichts Ungewöhnliches: Ignaz Semmelweis bemerkte 1847, dass in der Station, die von Medizinstudenten betreut wurde, Patientinnen weitaus häufiger am Kindbettfieber verstarben als auf jener der Hebammenschülerinnen (das war in der Zeit, als Studenten in den Krankenhäusern die gesamte Zuarbeit erledigen mussten). Der Grund dafür war, dessen war er sich ziemlich sicher, dass die Medizinstudenten irgendetwas Widerwärtiges von den Leichen im Sezierraum an sich herumtrugen, also sorgte er dafür, dass sie sich ordentlich mit Chlorkalk die Hände wuschen, und suchte mit ein paar Zahlen die Vorteile zu belegen. Die Sterberate sank, aber in einer Ära der Medizin, in der man die »Theorie« über empirische Beweise stellte, wurde er gründlich ignoriert, bis Louis Pasteur daherkam und die Keimtheorie bestätigte. Semmelweis starb vereinsamt in einer Irrenanstalt. Pasteur kennen Sie.
Hier äußert Jack sich zu Krämpfen: »Seit Jahren leiden diese Menschen an Krämpfen. Mit Hilfe meines Pendels habe ich herausgefunden, woran das liegt: Ihr Körper ist nicht in der Lage, das Element ›Scandium‹ aufzunehmen, das wiederum die Resorption von Magnesiumphosphat kontrolliert.« Und zu allgemeinen gesundheitlichen Beschwerden: »Mit Hilfe des Pendels konnte ich feststellen, dass viele meiner Patienten zu wenig Kohlenstoff im Körper haben. Aus diesem Grund erleiden ihre Knochen nur allzu leicht feinste Haarrisse oder brechen; wer sehen kann, der erkennt den Zusammenhang.«
Ob Sie dem Schlachtruf »MMR ist sicher« Glauben schenken, hängt davon ab, was Sie unter »sicher« verstehen. Ist das Fliegen sicher? Ist Ihre Waschmaschine sicher? Worauf sitzen Sie? Ist das sicher? Sie können sich in die Vorstellung hineinsteigern, dass philosophisch betrachtet nichts je als hundertprozentig sicher gelten kann – und viele werden das auch tun –, aber Sie würden um eine ziemlich sinnlose und unübliche Definition des Begriffs kreisen.
»Die Forscher, die entweder Zugang hatten zu echten Autismusproben oder sie später auf Masernviren untersuchten, wurden eingeladen, sich an der Studie zu beteiligen, wollten aber nicht antworten. Ebenso wenig war es möglich, klinische Proben von Autismusfällen von diesen Forschern zu erhalten für unabhängige Forschungen.«
2008, als dieses Kapitel gerade zu Bett gebracht wurde, ließen einige Journalisten sich herbei – wundersamerweise – und berichteten über ein PCR-Experiment mit negativen Ergebnissen. Es wurde als endgültige Widerlegung der gesamten MMR-Autismus-Hypothese missgedeutet. Solche kindischen Übertreibungen helfen uns auch nicht weiter. Sie sehen schon, man kann es mir einfach nicht recht machen.
Nicht 11,7 Prozent, wie im Februar und im Juni 2006 im Telegraph und in der Daily Mail behauptet wurde.
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S.167»hielt einen Vortrag«: http://www.villagevoice.com/2000–07–04/news/debating-the-obvious/
S.183»randomisierte Kontrollstudie«: Hutchings J, Bywater T, Daley D, Gardner F, Whitaker C, Jones K, Eames C, Edwards RT. Parenting intervention in Sure Start services for children at risk of developing conduct disorder: pragmatic randomised controlled trial. BMJ (2007); 334: 678.
S.183»Kosteneffektivitäts-Analyse«: Edwards RT, Ó Céilleachair A, Bywater T, Hughes DA, Hutchings J. Parenting programme for parents of children at risk of developing conduct disorder: cost effectiveness analysis. BMJ (2007); 334: 682.
S.196»abgesehen von der Studie«: Richardson AJ, Montgomery P. The Oxford-Durham study: a randomized, controlled trial of dietary supplementation with fatty acids in children with developmental coordination disorder. Pediatrics (2005); 115 (5): 1360–66.
S.205»Krankheitsmache«: Moynihan R, Doran E, Henry D Disease mongering is now part of the global health debate. PloS Med (2008); 5 (5): e 106. doi:10.1371/journal.pmed.0 050 106 Hier sind Sie richtig, wenn Sie sich über »Krankheitsmache« informieren wollen.
S.213»Professor Hywel Williams«: Williams HC. Evening primrose oil for atopic dermatitis. BMJ (2003); 327: 1358–59.
S.215»das beliebteste Nahrungsergänzungsmittel«: The four markets dominating EU supplements; http://www.nutraingredients-usa.com/news/ng.asp?n=85087; Galenica assumes control of Equazen Nutraceuticals based in the UK. Presseverlautbarung; http://www.galenica.com/Galenica/en/archive/media/releases/2006_12_04_21398644_meldung.php.
S.218»Vom derzeitigen Wissensstand«: http://clinicalevidence.bmj.com/ceweb/about/knowledge.jsp.
S.218»Diese Realwelt-Studien«: Die klassische Quelle zu diesem Thema ist Ellis J, Mulligan I, Rowe J, Sackett DL. Inpatient general medicine is evidence based. A-Team, Nuffield Department of Clinical Medicine. Lancet (1995); 346 (8972): 407–10. Es hat zahlreiche Nachahmerstudien in verschiedenen Fachgebieten gegeben, und eine ausgezeichnete Übersicht hierzu findet man auf der Seite http://www.shef.acuk/scharr/ir/percent.html.
S.220»All diese Studien«: Mayor S. Audit identifies the most read BMJ research papers. BMJ (2007); 334: 554–55; Hippisley-Cox J, Coupland C. Risk of myocardial infarction in patients taking cyclo-oxygenase-2 inhibitors or conventional non-steroidal anti-inflammatory drugs: population based nested case-control analysis. BMJ (2005); 330: 1366; Gunnell J, Saperia J, Ashby D. Selective serotonin reuptake inhibitors (SSRIs) and suicide in adults: meta-analysis of drug company data from placebo controlled, randomised controlled trials submitted to the MHRA’s safety review. BMJ (2005); 330: 385; Fergusson D et al. Association between suicide attempts and selective serotonin reuptake inhibitors: systematic review of randomised controlled trials. BMJ (2005); 330: 396.
S.225»Manchmal liegen ganze«: Iribarne A. Orphan diseases and adoptive initiatives. JAMA (2003); 290: 116; Francisco A. Drug development for neglected diseases. Lancet (2002); 360: 1102.
S.229»Wenn Sie die bibliographischen«: Safer DJ. Design and reporting modifications in industry-sponsored comparative psychopharmacology trials. J Nerv Ment Dis (2002); 190: 583–92.
S.230»Und doch haben diverse«: Modell et al. (1997); Montejo-Gonzalez et al. (1997); Zajecka et al. (1999); Preskorn (1997): in Safer, ebd.
S.232»Wenn im Zuge einer«: Pocock SJ. When (not) to stop a clinical trial for benefit. JAMA (2005); 294: 2228–30.
S.234»eine systematische Studienübersicht«: Lexchin J, Bero LA, Djulbegovic B, Clark O. Pharmaceutical industry sponsorship and research outcome and quality. BMJ (2003) 326: 1167–70.
S.234»Übersicht zum Thema Bias«: Rochon PA, Gurwitz JH, Simms RW, Fortin PR, Felson DT, Minaker KL, Chalmers TC. A study of manufacturer-supported trials of nonsteroidal anti-inflammatory drugs in the treatment of arthritis. Arch Intern Med. (24. Januar 1994); 154 (2): 157–63.
S.235»unabhängige Studien«: Lexchin J, Bero LA, Djulbegovic B, Clark O. Pharmaceutical industry sponsorship and research outcome and quality: systematic review. BMJ (31. Mai 2003); 326 (7400): 1167–70.
S.237»1995 gab das«: Schmidt K, Pittler MH, Ernst E. Bias in alternative medicine is still rife but is diminishing. BMJ (3. November 2001); 323 (7320): 1071.
S.237»im Jahr 1998«: Vickers A, Goyal N, Harland R, Rees R. Do certain countries produce only positive results? A systematic review of controlled trials. Control Clin Trials (April 1998); 19 (2): 159–66.
S.239»eine wissenschaftliche Arbeit fand«: Dubben H, Beck-Bornholdt H. Systematic review of publication bias in studies on publication bias. BMJ (2005); 331:433–34.
S.239»Eine Gruppe Akademiker«:Turner EH, Matthews AM, Linardatos E, Tell RA, Rosenthal R. Selective publication of antidepressant trials and its influence on apparent efficacy. N Eng Med (17. Januar 2008); 358 (35). 252–60.
S.241»klassisches Stück Detektivarbeit«: Tramer MR, Reynolds DJM, Moore RA, McQuay, H J. Impact of covert duplicate publication on meta-analysis: a case study. BMJ (1997) 315: 635–40.
S.242»Als wir 1980«: Cowley AJ et al. Int Journ Card (1993) 40: 161–66.
S.243»drei ranghöchsten Artikeln«: Audit identifies the most read BMJ research papers. BMJ (17. März 2007); 334: 554–55.
S.244»Das New England Journal of Medicine«: Curfman GD, Morrissey S, Drazen JM. Expression of concern reaffirmed. NEJM (16. März 2006); 354 (11): 1193.
S.244»Es ist ein Jammer«: Scolnick EM. Email communication to Deborah Shapiro, Alise Reicin and Alan Nies re: Vigor. 9. März 2000; http://www.vioxxdocuments.com/Documents/Krumholz_Vioxx/Scolnick2000.pdf.
S.246»ein US-amerikanischer Konzern«: Gottlieb S. Firm tried to block report on failure of AIDS vaccine. BMJ (2000); 321: 1173.
S.246»Das Pharmaunternehmen«: Nathan D, Weatherall D. Academia and industry: lessons from the unfortunate events in Toronto. Lancet 353; 9155: 771–72.
S.249»Diese den Konsumenten«: Gilbody et al. Benefits and harms of direct to consumer advertising: a systematic review. Qual Saf Health Care (2005); 14: 246–50; http://qshc.bmj.com/cgi/content/full/14/4/246.
S.256»Nick Davis«: Flat Earth News. Chatto & Windus (2008).
S.265»Raucherprojekt«: Proctor RN. Schairer and Schöniger’s forgotten tobacco epidemiology and the Nazi quest for racial purity. Int. J. Epidemiol 30: 31–34.
S.267»John Ioannidis«: Ioannidis JPA. Why most published research findings are false. PloS Med (2005) 2 (8): e124.
S.277»klassischen Experiments«: Gilovich T, Vallone R, Tversky, A. The hot hand in basketball: on the misperception of random sequences. Cog Psych (1985); 17: 295–314.
S.280»vereinfachtes Experiment«: Schaffner PE. Specious learning about reward and punishment. J Pers Soc Psych (Juni 1985); 48 (6): 1377–86.
S.282»In einem Experiment«: Snyder M, Cantor N. Testing hypotheses about other people: the use of historical knowledge, J Exp Soc Psych (1979); 15: 330–42.
S.283»Den klassischen Beweis«: Lord CG, Ross L, Lepper MR. Biased assimilation and attitude polarisation: the effects of prior theories on subsequently considered evidence. J Pers Soc Psyc (1979); 37: 2098–109.
S.286»Bei dem einen«: Tversky A, Kahneman D. Availability: a heuristic for judging frequency and probability. Cog Psych (1973), 5: 207–32.
S.288»In Aschs Studien«: Asch SE. Opinions and social pressure. Sci Am (1955); 193: 31–35.
S.290»das Benehmen von Sportmannschaften«: Frank MG, Gilovich T. The dark side of self- and social-perception: black uniforms and aggression in professional sports. J Pers Soc Psych (Januar 1988); 54 (1): 74–85.
S.291»Es ist nicht ungefährlich«: Die Experimente in diesem Kapitel und noch viele mehr findet man in Irrationality von Stuart Sutherland und in How We Know What Isn’t von Thomas Gilovich.
S.294»Nehmen wir an, das Risiko«: Gigerenzer G. Reckoning with Risk. Penguin (2003).
S.294»Natürliche Häufigkeiten«: Butterworth et al. Statistics: what seems natural? Science (4. Mai 2001): 853.
S.294»Auch die anderen Methoden«: Hoffrage U, Lindsey S, Hertwig R, Gigerenzer G. Communicating statistical information. Science (22. Dezember 2000); 290 (5500): 2261–62.
S.295»Es gibt Studien«: Hoffrage U, Gigerenzer G. Using natural frequencies to improve diagnostic inferences. Acad Med (1998); 73: 538–40.
S.312»Wir wollen nun denselben Test«: Gigerenzer G. Adaptive Thinking: Rationality in the Real World. Oxford University Press (2000).
S.313»Nehmen wir das Beispiel Gewalt«: Szmukler G. Risk assessment: »numbers« and »values«. Psych Bull (2003) 27: 205–07.
S.318» …einer kleinen Sammlung«: www.qurl.com/lucia.
S.325»Eine akademische Abhandlung«: Manning N, Wilson AP, Ridgway GL. Isolation of MRSA from communal areas in a teaching hospital. J Hosp Infect (März 2004); 56 (3): 250–51.
S.332»Kruger und Dunning«: Kruger J, Dunning D. Unskilled and unaware of it: how difficulties in recognizing one’s own incompetence lead to inflated self-assessments. J Pers Soc Psych (1999); 77; 6: 121–34.
S.334»1957 brachte die Frau«: Brynner R, Stephens TD. Dark Remedy: The Impact of Thalidomide and its Revival as a Vital Medicine. Perseus Books (2001).
S.335»Viele Jahre später«: Thalidomide hero found guilty of scientific fraud. New Scientist (27. Februar 1993).
S.335»Philip Knightley«: aus: Pilger J (Hg.) Tell me no Lies. Cape (2004).
S.346»12 Kinder«: Wakefield AJ, Murch SH, Anthony A et al. Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive development disorder in children. Lancet (1998); 351 (9103): 637–41.
S.348»ist eine der wenigen«: z.B. Chess S. Autism in children with congenital rubella. J Autism Child Schizophr (Januar-März 1971); 1 (!): 33–47.
S.349»So soll beispielsweise«: http://briandeer.com/wakefield/wakefield-deal.htm.
S.351»auch die der BBC«:No jabs, no school says labour MP; http://news.bbc.co.uk/1/hi/health/7 392 510.stm.
S.358»einer Umfrage beteiligten« Schmidt K, Ernst E, Andrews. Survey shows that some homeopaths and chiropractors advise against MMR. BMJ (14. September 2002); 325 (7364): 597.
S.359»Zweiunddreißig Prozent«: Hargreaves I, Lewis J, Speers T. Towards better map: science, the public and the media, Economic and Social Research Council (2003); http://www.esrc.ac.uk/ESRCInfoCentre/Images/Mapdocfinal_tcm6–5505.pdf.
S.360»Höhepunkt der MMR-Panik«: Boyce T. Health, Risk and News: The MMR Vaccine and the Media. Peter Lang Publishing Inc. (2007).
S.361»2003 veröffentlichte der«: ebd.
S.362»nicht ein einziger der«: Durant J, Lindsey N. GM foods and the media. Select Committee on Science and Technology, Third Report, Appendix 5; www.publications.parliament.uk/pa/ld199900/ldselect/ldsctech/38/3810.htm.
S.369»systematische Übersichtsarbeit«: Smeeth L, Cook C, Fombonne E, Heavey L, Rodrigues LC, Smith PG et al. MMR vaccination and pervasive development disorders: a case-control study. Lancet (2004); 364 (9438): 963–69.
S.371»Diese Studie war groß«: Madsen KM, Hviid A, Vestergaard M, Schendel D, Wohlfahrt J, Thorsen P et al. A population-based study of measles, mumps, and rubella vaccination and autism. N Eng J Med (2002); 347 (19): 1477–82.
S.375»Wissenschaftler in Amerika«: http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2002/06/23/nmmr23.xml.
S.378»eine ähnliche Studie«: Afzal MA, Ozoemena LC, O’Hare A et al. Absence of detectable measles virus genome sequence in blood of autistic children who have had their MMR vaccination during the routine childhood immunization schedule of UK. J Med Virology (2006); 78; 5: 623–30.
S.380»Ein weiterer Artikel«: D’Souza, Y et al. No evidence of persisting measles virus in peripheral blood mononuclear cells from children with autism spectrum disorder. Pediatrics (4. Oktober 2006); 118: 1664–75.
S.383»In einigen Teilen Londons«: http://www.westminster-pct.nhs.uk/news/mmr0405.htm; Pearce et al. Factors associated with uptake of measles, mumps, and rubella vaccine (MMR) and use of single antigen vaccines in a contemporary UK cohort: prospective cohort study. BMJ (2008); 336 (7647): 754.
S.384»systematische Übersicht«: Chapman S et al. Med J Aust. (5. September 2005); 183 (5): 247–50. Grilli R et al. Cochrane Database of Systematic Reviews (2001); 4: CD000 389.
S.384»Ein bissiger Artikel«: Phillips DP et al. N Eng J Med (1991); 325: 1180–83.
S.386»systematische quantitative Umfragen«: Schwitzer. G PloS Med (2008); 5 (5): e95.
S.386»Unterdessen nimmt die Inzidenz«: HPA. Confirmed measles mumps and rubella cases in 2007: England and Wales. Health Protection Report (2008); Zitat vom 9. April 2008; 2 (8); http://www.hpa.org.uk/hpr/archives/2008/hpr0808.pdf.
S.387»angeborene Rötelnembryopathie«: Fitzpatrick M. MMR: risk, choice, chance. Brit Med Bulletin (2004); 69: 143–53.
S.390»Im Jahr 2005«: Gupta RK, Best J, MacMahon E. Mumps and the UK epidemic. BMJ (14. Mai 2005); 330: 11325–5.
S.400»Die wirklichen Kosten«: http://www.economist.com/research/Economics/alphabetic.cfm?letter=0.
Für alle, die es betrifft
So weit ist es also schon: An vielen tausend britischen Schulen wird Kindern regelmäßig eingetrichtert – durch ihre eigenen Lehrer –, sie könnten, indem sie mit dem Kopf wackeln, den Blutfluss zu ihren Frontallappen anregen und so ihre Konzentration steigern; man macht ihnen weis, sie könnten den »Energiefluss« durch den Körper verbessern, indem sie auf besonders verschrobene Weise ihre Finger aneinanderreiben; Fertiggerichte, redet man ihnen ein, enthielten kein Wasser, sie könnten ihr Gehirn direkt über den Gaumen befeuchten, indem sie das Wasser eine Weile im Mund behalten. All dies ist Teil eines speziellen Übungsprogramms namens Brain Gym. Wir werden uns diese Vorstellungen ein wenig näher ansehen, vor allem aber den Witzbolden an unseren Schulen auf den Zahn fühlen, die dergleichen propagieren.
Aber dieses Buch soll kein Sammelsurium absurder Banalitäten sein. Es folgt einem natürlichen Crescendo, von der Albernheit der Quacksalber über die Zustimmung, die sie seitens der Massenmedien erfahren, die Tricks der 30 Milliarden Pfund schweren Nahrungsergänzungsmittelkonzerne, die gemeinen Schliche der 300 Milliarden Pfund schweren Pharmaindustrie, das Trauerspiel wissenschaftlicher Berichterstattung, bis hin zu Personen, die aufgrund missverstandener Statistiken und Beweismittel im Gefängnis landeten, die Hohn und Spott ertragen oder gar sterben mussten.
Als vor einem halben Jahrhundert C. P. Snow seine berühmte Vorlesung über die »Zwei Kulturen« hielt – gemeint waren Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft –, haben Absolventen der Geisteswissenschaften uns schlichtweg ignoriert. Heutzutage sehen sich Naturwissenschaftler und Ärzte einem Heer von Menschen gegenüber, die sich anmaßen, wissenschaftliche Forschung beurteilen zu können – ein bewundernswertes Bestreben –, ohne sich vorher auch nur die Grundkenntnisse über ein gegebenes Thema angeeignet zu haben.
In der Schule haben Sie etwas über Chemikalien in Reagenzgläsern gelernt, über Bewegungsgleichungen und vielleicht noch über den Ablauf der Photosynthese – später mehr dazu –, aber höchstwahrscheinlich hat man Ihnen nichts über den Tod beigebracht, über das Risiko, über Statistik und die Wissenschaft dessen, was einen killt oder kuriert. Das Loch in unserer Kultur ist ein gewaltiges: In der evidenzbasierten Medizin, der jüngsten angewandten Naturwissenschaft, stecken einige der klügsten Ideen der vergangenen zwei Jahrhunderte, sie hat schon Millionen Leben gerettet, doch nie hat im London Science Museum auch nur eine einzige Ausstellung ihr zu Ehren stattgefunden.
Dies liegt gewiss nicht am mangelnden Interesse der Öffentlichkeit. Wir sind ja geradezu gesundheitsbesessen – die Hälfte aller Wissenschaftsberichte in den Medien behandeln medizinische Themen – und werden regelrecht bombardiert mit wissenschaftlich anmutenden Behauptungen und Geschichten. Aber wie Sie sehen werden, erhalten wir unsere Informationen von denselben Leuten, die schon allzu oft bewiesen haben, dass sie außerstande sind, wissenschaftliche Beweise zu lesen, zu deuten und zuverlässig darüber zu berichten.
Ehe wir anfangen, möchte ich meine Strategie vorstellen.
Zunächst wollen wir uns ansehen, woraus ein Experiment überhaupt besteht, wie man Studienergebnisse mit eigenen Augen prüft und dann entscheidet, ob sie mit einer gegebenen Theorie übereinstimmen oder ob eine Alternative überzeugender ist. Sie mögen diese ersten Schritte kindisch und oberlehrerhaft finden – die Beispiele sind sicherlich erfrischend absurd –, aber sie wurden allesamt glaubwürdig und sehr überzeugend von unseren Medien propagiert. Wir werden uns den Verlockungen pseudowissenschaftlich anmutender Geschichten über den Körper widmen und der Verwirrung, die sie stiften können.
Dann werden wir zur Homöopathie weiterziehen, nicht weil sie wichtig oder gefährlich wäre – das ist sie nicht –, sondern weil sie sich in idealer Weise als Lehrbeispiel für die evidenzbasierte Medizin eignet: Homöopathische Globuli sind schließlich leere Zuckerkügelchen, die zu funktionieren scheinen; an ihnen lässt sich all das aufzeigen, was man über »faire Testverfahren« für eine gegebene Behandlung wissen sollte und wie man uns überlisten kann, eine beliebige Behandlung als wirksam zu empfinden, selbst wenn sie es in Wahrheit gar nicht ist. Sie werden lernen, was eine ordentlich durchgeführte klinische Studie ausmacht und woran man eine schlechte erkennt. Im Hintergrund verbirgt sich der Placeboeffekt, vermutlich der faszinierendste Aspekt des Heilens, als Zuckerpille verkannt, obwohl er weit mehr ist als das: Er widerspricht unserer Intuition, er ist merkwürdig, er ist die wahre Geschichte der heilenden Kraft der Gedanken, und er ist viel interessanter als jeder erfundene Schwachsinn über quantenenergetische Muster. Wir werden das empirische Beweismaterial sichten, das seine Macht bezeugt, und Sie werden Ihre eigenen Schlüsse ziehen.
Dann geht’s zu den dickeren Fischen. Ernährungsberater gehören in die Sparte der alternativen Heilkunde, haben es aber irgendwie geschafft, sich als Wissenschaftler darzustellen. Ihre Irrtümer sind weitaus interessanter als diejenigen der Homöopathen, weil sie ein Körnchen echter Wissenschaft in sich tragen, was sie allerdings auch gefährlicher macht, denn die wahre Bedrohung durch die Quacksalber liegt nicht etwa darin, dass ihre Kunden sterben könnten – was schlimmstenfalls auch passieren kann, aber ich möchte nicht ständig darauf herumreiten –, sondern dass sie das Verständnis der Öffentlichkeit von wissenschaftlicher Beweisführung systematisch aushöhlen.
Wir werden uns die rhetorischen Taschenspielertricks und amateurhaften Fehler einmal näher betrachten, die dazu geführt haben, dass Sie sich immer wieder in die Irre führen lassen, was gesunde Ernährung anbelangt. Diese neue Industriebranche lenkt nicht nur von den wahren Krankheitsrisiken ab, sie bestimmt – auf sehr subtile, aber nicht minder alarmierende Weise –, unsere Selbstwahrnehmung und unser Körpergefühl, vor allem durch die augenblicklich weitverbreitete Mode, soziale und politische Probleme zu medikalisieren, sie nur als biomedizinische Störung zu betrachten, die rein mit käuflichen Mitteln zu beheben ist, in Form von Pillen und verschrobenen Diäten. Ich werde Ihnen beweisen, dass an britischen Universitäten neben der eigentlichen Ernährungswissenschaft ein fürchterliches Stümpertum neuerdings sein Unwesen treibt. Dann werden wir dieselben Werkzeuge auf die richtige Medizin anwenden und uns ansehen, wie die Pharmaindustrie Ärzten und Patienten Sand in die Augen streut.