Thomas Mann
Der Doktor Lessing
Essay/s
Fischer e-books
In der Textfassung der
Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe
(GKFA)
Mit Daten zu Leben und Werk
Textgrundlage: Thomas Mann, Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, Band 14.1: Essays I (1893-1914), herausgegeben und textkritisch durchgesehen von Heinrich Detering unter Mitarbeit von Stephan Stachorski. Frankfurt am Main 2002. Erstdruck dieses Textes in: Das literarische Echo, 12. Jg., H. 11, 1. März 1910, Sp. 821-824.
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ISBN 978-3-10-400364-1
Nummer 3 der Wochenschrift »Die Schaubühne« brachte unter dem Titel »Samuel zieht die Bilanz« einen »Theodor Lessing« gezeichneten Artikel, dessen empörende Unart nicht scharf genug gerügt werden kann. In formaler Hinsicht der stümpernde Versuch einer Heine-Imitation, sucht der Artikel die Tätigkeit eines ernsten Schriftstellers, des weimarer Kritikers und Dramatikers Samuel Lublinski, auf eine Weise zu diskreditieren, für die das Wort »unsachlich« Beschönigung wäre. Charakterisierungsmittel, die man einem Dämon an Bosheit und Sprachkunst mit widerwilligem Entzücken verzeiht, handhabt Herr Lessing mit einer Dreistigkeit, die zu seinem schriftstellerischen Vermögen im unleidlichsten Mißverhältnis steht, und wenn man über seine Talentlosigkeit mit Bedauern hinweggehen könnte, so fordert seine Unverschämtheit auch den Unbeteiligten zu öffentlichem Widerspruch heraus.
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