Frank Schwellinger
Warum gibt es kein Bier auf Hawaii?
In 50 mathematischen Rätseln um die Welt
Rowohlt Digitalbuch
Frank Schwellinger, 1960 in Pforzheim geboren, studierte an der Universität Karlsruhe und ist Diplominformatiker. Er ist Autor und Koautor elektronischer mathematischer Lernmodule und Autor von Fachbeiträgen für IT-Zeitschriften. Er liebt es, zu rätseln, zu knobeln, über den Tellerrand zu schauen und über allerlei Themen spielerisch unkonventionell, manchmal auch tiefsinnig und hintergründig nachzudenken. Es liegt auf der Hand, dass er sich als mehrfacher Preisträger beim Bundeswettbewerb Mathematik auch ganz besonders für mathematische Probleme begeistert.
Alice begibt sich auf eine Weltreise und hinterlässt ihrem Freund Bob an jedem Zwischenstopp mysteriöse Botschaften. Falls Bob klug genug ist, diese Nachrichten zu entziffern, kann er es schaffen, Alice zu folgen und sie sogar einzuholen. Folgen Sie Alice' geheimnisvoller Reiseroute um die Welt, versuchen Sie Station für Station ihre 50 rätselhaften Hinweise zu entschlüsseln. Das sommerliche Verwöhnprogramm für Ihren Denkapparat, ganz logisch und fast formelfrei.
Die Seitenzahlen im Text beziehen sich auf die Seitenzahlen der Printausgabe
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Juli 2012
Copyright © 2012 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
Lektorat Bernd Gottwald
Umschlaggestaltung ZERO Werbeagentur, München
(Illustration: FinePic, München)
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
ISBN Buchausgabe 978-3-499-62842-9 (1. Auflage 2012)
ISBN Digitalbuch 978-3-644-46741-5
www.rowohlt-digitalbuch.de
ISBN 978-3-644-46741-5
Mansfield, Louis C. S., «The Solution of Codes and Ciphers», Alexander Maclehose & Co., London, 1936.
Im Andenken an meine Mutter
Egal, ob Sie Ihren Urlaub lieber auf Balkonien oder den Malediven verbringen – wochenlanges Sonnenbaden und Nichtstun mögen ja sehr verlockend klingen, aber zwischendurch sehnen sich Ihre grauen Zellen bestimmt nach etwas Spaß und Abwechslung. Dieses Buch bietet ein exklusives Verwöhnprogramm ganz speziell für Ihren Denkapparat. Begleiten Sie doch einfach Alice und Bob auf ihrer Weltreise und versuchen Sie die verschlüsselten Hinweise zur Reiseroute zu entziffern.
Während Alice sich, vom Reisefieber gepackt, ganz spontan auf eine Weltreise begibt, hinterlässt sie Bob an jeder Zwischenstation eine Notiz mit einer mysteriösen Botschaft. Falls Bob clever genug ist, diese Nachrichten zu entziffern und die Rätsel zu lösen, dann kann er es schaffen, Alice zu folgen, und sie womöglich sogar einholen. Und wenn Bob einmal auf der Leitung steht, kann er Eve, seinen Telefonjoker, anrufen, denn Eve ist extrem bewandert darin, unbekannte Codes zu entziffern, und Alice weiß nicht einmal, dass Eve überhaupt existiert. Ich möchte Sie dazu einladen, in Bobs Fußstapfen zu treten und Alice’ geheimnisvoller Reiseroute ebenfalls zu folgen, indem Sie die 50 rätselhaften Hinweise entschlüsseln. Und wie Bob dürfen auch Sie gerne jederzeit Eve zu Rate ziehen, wenn Sie einer der rätselhaften Botschaften ihr Geheimnis partout nicht entlocken können.
In erster Linie handelt es sich bei diesem Buch um eine Sammlung aus unterhaltsamen Rätseln, die sich thematisch mit der Urlaubszeit befassen und das Entziffern verschlüsselter Botschaften sowie das Lösen mathematischer Aufgaben erfordern. Doch auch wenn Sie bisher nicht geübt im Entziffern verschlüsselter Nachrichten sind, werden Sie auf Ihre Kosten kommen. Anders als bei den meisten Rätselbüchern handelt es sich beim Lösungsteil nicht einfach um eine Auflösung der Rätsel. Sie finden dort auch jede Menge interessanter Informationen darüber, wie Sie die Quintessenz der Rätsel extrahieren und ggf. auf Alltagssituationen anwenden können, und darüber, wo ähnliche Verschlüsselungen in der Historie und vor allen Dingen in der Gegenwart Anwendung fanden und finden. Außerdem führt der Lösungsteil sehr anschaulich, verständlich und behutsam in die mathematisch-wissenschaftlichen Prinzipien hinter den Lösungen ein. So können Sie ganz nebenbei und mühelos Ihre Kenntnisse auf dem sehr wichtigen Gebiet, wie man Informationen vertraulich halten kann, weiterentwickeln. Da aber der Rätselbuchcharakter im Vordergrund steht, werden zwischendurch auch immer wieder Rätsel ohne ernsthaften Hintergrund eingestreut.
Für die Lösung der Rätsel benötigen Sie Logik, Exaktheit, aber auch ganz besonders viel Intuition, Spürsinn und Phantasie, einige der Fähigkeiten, die einen guten Mathematiker ausmachen. Sie stoßen hier nur sehr selten auf Formeln oder Lehrsätze. Wenn Sie entspannt im Liegestuhl liegen, gemütlich in einem Straßencafé sitzen oder gerade im Flieger unterwegs sind und sich auf Ihr Reiseziel freuen, dann haben Sie vermutlich nicht die Nerven und den Wunsch, irgendwelche Gleichungssysteme zu lösen, sondern Sie wünschen sich Aufgaben, die Sie sich auch gemütlich bei geschlossenen Augen oder während einer anderen Urlaubsbeschäftigung durch den Kopf gehen lassen können, bei denen es nicht darauf ankommt, großartige Berechnungen anzustellen, sondern bei denen Sie das Rätsel auch mal zur Seite legen können und sich irgendwann wie aus heiterem Himmel ein Ahaeffekt oder eine Vermutung einstellen kann. Oder Sie möchten einfach mal im Lösungsteil schmökern, statt knifflige Rätsel zu lösen. Das war der Leitgedanke bei dieser Zusammenstellung von Rätseln, Hinweisen und Hintergrundinformationen. Das bedeutet nicht, dass die Rätsel einfacher wären als in anderen mathematischen Rätselsammlungen. Allerdings werden Intuition und Phantasie hier eine Nuance stärker beansprucht, während mathematisches Vorwissen eine eher untergeordnete Rolle spielt. Auch bei den explizit mathematischen Rätseln gibt es neben der exakten mathematischen Methode fast immer einen alternativen Lösungsweg für Menschen ohne Spaß an Mathematik, und auch diese Lösungswege werden im Lösungsteil besprochen.
Die Aufgaben sind daher sowohl für Mathe-Abstinenzler als auch für echte Mathe-Fans eine unterhaltsame, aber auch zu bewältigende Herausforderung. Denn echte Mathe-Fans jonglieren nicht gerne mit Taschenrechner und auswendig gelernten Formeln, sondern versuchen unbekannte Zusammenhänge zu erkennen und die Logik hinter den Dingen zu verstehen.
In diesem Buch gibt es eine Tendenz zu schwierigeren Aufgaben gegen Ende der Rätselreise. Wer die letzte, die 50., Aufgabe lösen kann, der darf sich wirklich etwas darauf einbilden, denn sie ist erheblich schwieriger als alle anderen Aufgaben dieser Sammlung, und ich bezweifle, dass mehr als eine Person unter 1000 das letzte Rätsel lösen kann. Ich beabsichtige deshalb unter der Internetadresse www.knobelzone.de einen Bereich einzurichten, wo ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Hinweise zur Lösung des letzten Rätsels geben möchte, damit niemand endgültig aufgeben muss.
Rätseln und Tüfteln hat auch immer etwas damit zu tun, neue Denkpfade zu beschreiten, geistiges Neuland entdecken zu wollen. Die Lösung selbst ist nicht halb so spannend wie der Weg dorthin. Sie können an meiner Wortwahl bereits erkennen, dass eine geradezu natürliche Beziehung zwischen einer spannenden Reise und einem guten Rätsel existiert. Aus genau dieser Beziehung heraus ist dieses Buch, aber etwa auch die inzwischen recht beliebte Freizeitbeschäftigung des Geocachings und insbesondere der Mystery Caches entstanden, bei der irgendwo Schätze versteckt werden, die dann mit Hilfe eines GPS-Geräts und rätselhafter Hinweise gefunden werden wollen – eine moderne Form der Schatzsuche. Ein Schatz muss es schon sein, denn irgendwie müssen wir doch einen guten Grund haben, uns die Anstrengungen aufzubürden. Wer sich auf eine intellektuelle Rätselreise einlässt, der kann als Schatz die Bestätigung erhalten, dass seine grauen Zellen zu echten Höchstleistungen fähig sind, und: Auch die erfolglose Suche macht enormen Spaß. Aber – Geocaching hat einen Nachteil, es ist nicht immer zu der Zeit und an dem Ort verfügbar, wo man es gerne hätte. Zudem benötigt man dafür eine gewisse Mobilität, einen GPS-Empfänger, manchmal fallen auch Spritkosten an, und wenn man Pech hat, dann ist der Schatz bereits vorher gefunden worden. Mit meinem Buch möchte ich Ihnen die Möglichkeit geben, sich jederzeit, an jedem Ort auf eine Weltreise zu begeben, eine Reise, gepflastert mit liebevoll gestalteten Rätseln, wie sie abwechslungsreicher kaum sein könnten.
Sie dürfen natürlich alle Hilfsmittel benutzen, um die Rätsel zu lösen. Auch googeln ist selbstverständlich erlaubt. Eine weitere gute Hilfe sind die Tipps zu den einzelnen Rätseln, die Sie zu Rate ziehen können, ohne gleich die Lösung nachschlagen zu müssen, wenn Sie bei einem Rätsel wirklich nicht mehr weiterkommen.
Die Verschlüsselung oder Codierung von Informationen ist eine Kunst, die auch im Alltag von Nutzen sein kann. Wie kann man eine PIN oder ein Passwort so auf einem Zettel notieren, dass kein Fremder es erkennen kann? In diesem Buch werden Sie dazu mehr als genügend Anregungen finden. Außerdem gibt es zu ausgewählten Aufgaben interessante Hintergrundinformationen. Dabei erfahren Sie dann etwa, wo eine solche Verschlüsselung bereits tatsächlich verwendet wurde, und bekommen einen Einblick in eines der spannendsten und aktuellsten Themengebiete überhaupt.
All jene Leser, die sich in der Kryptographie noch nicht sonderlich auskennen und weniger Lust zum Rätseln verspüren, können das Buch auch primär zum Schmökern im Lösungsteil verwenden. Dort werden sie viele verständliche, überraschende und einführende Passagen zu diesem Themenkreis finden.
Die Lösungen sind manchmal sehr ausführlich gehalten, so dass sie möglichst jeder nachvollziehen kann. Die Experten unter den Lesern werden es deshalb vielleicht vorziehen, den Lösungsteil nur zum schnellen Verifizieren der gefundenen Lösungen zu benutzen.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Aufgaben – Tipps – Lösungen. Jede Aufgabe, mit Ausnahme der letzten, führt zu einem jeweils neuen Reiseziel.
Weder die Aufgaben noch die Tipps noch die Lösungen sind in der Reihenfolge der Reiseziele angeordnet. Tipps und Lösungen sind jeweils alphabetisch nach Reiseziel geordnet. Die Aufgaben selbst sind beliebig angeordnet.
Da sich jeweils mehrere Tipps auf derselben Buchseite befinden, müssen diese jeweils rückwärts gelesen werden, damit man nicht versehentlich – oder absichtlich? – einen Blick auf einen Tipp zu einer völlig anderen Aufgabe als der gesuchten erhascht.
Beachten Sie bitte, dass bei einigen Rätseln keine explizite Aufgabe gestellt wird. Dies soll ein wenig die Dramaturgie und Abenteuerstimmung beim Rätseln steigern. Wenn Sie bei diesen Rätseln partout nicht weiterkommen – was nicht ungewöhnlich wäre – sollten Sie die entsprechenden Tipps zu den Aufgaben konsultieren. Für besonders clevere und erfahrene Rätselfüchse ist es aber vielleicht gerade reizvoll, auch solche Rätsel zu lösen, bei denen von vornherein erst einmal herausgefunden werden muss, was eigentlich zu tun ist.
Je weniger Tipps und Lösungen Sie nachschlagen müssen, desto mehr Spaß wird Ihnen diese Rätselsammlung bereiten. Besonders den Anfängern rate ich jedoch, auch wenn sie eine Lösung selbst gefunden haben, die Richtigkeit im Lösungsteil zu überprüfen, bevor das nächste Reiseziel angesteuert wird.
Gute Reise!
Bleiben ist Silber, Reisen ist Gold
Tipp
Lösung
Hallo Bob,
heute lag ich fast den ganzen Nachmittag im Liegestuhl im Garten und schaute sehnsüchtig den Flugzeugen hinterher. Und wie ich so vor mich hin grübelte, packte mich das Reisefieber, und ich bin ganz spontan aufgebrochen, die große weite Welt zu bereisen. In fernen Ländern an geheimen Orten warten vielleicht sogar noch unentdeckte Zeugnisse vergangener Kulturen oder sogar wertvolle Gold- oder Silberschätze auf ihre Entdeckung. Wer weiß, wer weiß? Einfach wird es aber sicher nicht, wenn man etwas Neues entdecken will, denn man muss cleverer sein als die vielen anderen. Wenn du Lust hast und clever genug bist, dann folge mir doch einfach!
Wohin?
Für den Anfang will ich es dir noch nicht allzu schwer machen. Schau dir einfach unseren Gartenzaun ganz genau an, dann wirst du schon wissen, wohin ich gefahren bin.
Ich bin, wie gesagt, bereits abgereist und werde mich nun in der großen weiten Welt auf die Suche nach unerhört kostbaren Artefakten und Schätzen begeben. Ich will keine Zeit verlieren, und deshalb werde ich recht fix unterwegs sein und rasch von einem Ort zum nächsten weiterreisen. Wenn du mich einholen möchtest, musst du also nicht nur clever, sondern auch sehr schnell sein. Deinen Grips wirst du benötigen, weil ich dir meinen jeweils neuen Aufenthaltsort immer nur in verschlüsselter Form mitteilen werde. Ich erkläre dir jetzt ganz kurz, wie du meiner Reiseroute folgen kannst, bis du mich eingeholt hast. Siehst du das Smartphone auf dem Küchentisch? Es besitzt eine eingebaute GPS-Antenne zur exakten Positionsbestimmung. Das funktioniert überall auf der Welt. Wenn du es an dich nimmst, weiß es jederzeit, wo du dich gerade aufhältst. Sobald du dich im richtigen Land befindest, werde ich dies erfahren. Wie dies genau funktioniert, kann ich dir nicht in wenigen Worten erklären, aber die neue Technik macht es möglich. Dann werde ich dir kurz per SMS mitteilen, wo innerhalb des Landes ich mich genau befinde oder – falls ich schon wieder abgereist sein sollte – wo du den verschlüsselten Hinweis auf mein nächstes Reiseziel finden wirst.
Das geheimnisvolle silberne Sonnenrad
Lösung
Hallo Bob,
schon als kleines Kind war ich neugierig auf das Land, wo der Kakao herstammt. Ich wusste nicht, dass dies ein Land mit beinahe 50 verschiedenen Amtssprachen ist, und auch nicht, wie sehr es in diesem Land kriselt. Meine Kreditkarte scheint irgendwie nicht zu funktionieren. Zum Glück habe ich dieses seltsame silberne Sonnenrad aus deinem Regal mitgenommen und kann es mit etwas Glück gegen Bargeld eintauschen. Das kann ja sowieso kein Mensch entziffern – oder?
Zahlencodes zu knacken ist auch eine Kunst
Tipp
Lösung
Mon cheri,
es freut mich, dass du mir bis hierher in die Stadt der Liebe gefolgt bist. In Paris gibt es so viel zu sehen, man könnte hier Wochen oder gar Monate verbringen. Ich wär so gerne mal abends ins Le Tango gegangen, dort soll ganz nette Musik laufen. Und Notre-Dame, wie gerne hätte ich die altehrwürdige Dame aus allernächster Nähe bewundert. In meiner Jugend habe ich bestimmt ein Dutzend Mal oder öfter den Glöckner von Notre-Dame mit Anthony Quinn gesehen. Und erst die großen Museen mit ihren weltbekannten Werken. Wäre ich wegen der Sehenswürdigkeiten hierhergekommen, dann wäre auch der Louvre mit der Mona Lisa oder La Gioconda, wie man sie korrekterweise auf Italienisch nennen müsste, auf dem Plan gestanden. Aber hast du eine Ahnung, wie groß der Louvre ist? Ich will mich gar nicht mit den großen Sehenswürdigkeiten in Paris abgeben. Falls sich an einem solchen Ort nämlich ein Hinweis auf einen Schatz befinden sollte, so hätten täglich tausende Augen diesen Hinweis bereits entdeckt. Also wundere dich nicht, wenn ich dich nicht in den Louvre, sondern in eine der unzähligen Kunstgalerien der Stadt nach Montmartre bestellt habe. Das Besondere entdeckt man immer weit abseits vom Mainstream.
Die Galeristin hier hatte eine besonders pfiffige Idee. Da Kunst ein kostspieliges Vergnügen sein kann, führt sie für einzelne Exponate eine Verlosung durch. Damit hat man auch bei Haushaltsebbe eine Chance, stolzer Kunstbesitzer zu werden. Ich hab mir drei Lose für das Werk le sauvage-ouest gekauft.
Alle drei haben leider verloren. Ehrlich, ich hätte auch keine große Lust gehabt, ein Gemälde mit auf Weltreise zu nehmen. Es ist sperrig und kann leicht beschädigt oder gestohlen werden. Soll sich jemand anderes über das Bild freuen!
Die Galeristin verriet mir übrigens, dass es gar nicht so wahnsinnig viele gültige Losnummern gäbe. Würde jemand ein eigenes Los mit einer frei erfundenen Losnummer ins Spiel bringen, dann könnte sie mit einem Taschenrechner nur anhand der Nummer die Fälschung sofort entlarven.
Ich habe nicht lange gebraucht, das System herauszufinden und der verdutzten Galeristin eine von mir ausgedachte gültige Losnummer zu nennen.
Im Folgenden gebe ich dir vier Zahlen, aber nur eine davon wäre eine gültige Losnummer. Von dieser Zahl nimmst du die drei letzten Stellen und erhältst die Landesvorwahl des nächsten Reisezieles.
546328054
123256032
236373048
408019237
Stars and Shells
Tipp
Lösung
Aloha Bob,
jetzt hat mich mein Weg schließlich doch noch nach Hawaii geführt. Auf Normalnull, da fühl ich mich am besten. Und was glaubst du, was ich, in Hawaii angekommen, zuallererst gemacht habe? Ich habe ein hawaiianisches Bier probiert. Schmeckt gar nicht mal so schlecht, wie ich es erwartet hätte. Und dann hab ich mich natürlich an den Strand gelegt und dir aus angeschwemmten Schalentieren im Sand ein Rätselchen aufgebaut. Es ist diesmal nicht besonders schwierig, damit du nicht zu sehr von den hawaiianischen Reizen abgelenkt wirst. Mahalo!
So weit das Auge reicht
Tipp
Lösung
Hallo Bob,
wenn ich mir den Straßenverkehr hier in Delhi so betrachte, dann ist das eindeutig ein Fall für die Chaostheorie. Dass dabei keine Unfälle passieren, ist mir völlig unerklärlich. Wie das mit dem Kastensystem genau funktioniert, habe ich auch noch nicht wirklich verstanden. Die Kasten entsprechen in etwa unseren sozialen Schichten, nur dass es viel formalere Regeln im Umgang mit Angehörigen aus einer anderen Kaste gibt. Obwohl hier die meisten Inder Englisch sprechen und irgendwie im Alltagsgeschehen aufzugehen scheinen, bleibt Indien für mich eines der geheimnisvollsten Länder.
Christoph Kolumbus war da von ganz anderem Schlag und nicht so leicht zu erschrecken. Er suchte ja damals einen Seeweg nach Indien, als er tatsächlich versehentlich in Amerika landete. Das muss auch der Grund sein, weshalb die Ureinwohner Amerikas generell als Indianer, Indios oder ähnlich bezeichnet werden.
Apropos Seeweg, wenn zwei große, baugleiche Segelschiffe sich in einer Entfernung von 20km zueinander befinden und die Mastspitzen der beiden Schiffe genau so hoch sind, dass man (perfekte Sichtverhältnisse und ein ausreichend starkes Fernrohr vorausgesetzt) von der Mastspitze des einen Schiffes die Mastspitze des anderen gerade noch so am Horizont erblicken kann, dann gibt das Anlass zu einer Rätselfrage an dich, lieber Bob.
Angenommen, wir hätten jetzt zwei größere Segelschiffe mit jeweils doppelt so hohen Masten. In welcher maximalen Entfernung könnte man nun die Mastspitze des einen von der Mastspitze des anderen aus auf Höhe des Horizonts gerade noch erkennen?
Sind das genau 40km?
Dann liegt das nächste Reiseziel in der Schweiz.
Sind es weniger als 40km?
Dann liegt das nächste Reiseziel in Slowenien.
Sind es mehr als 40km?
Dann liegt das nächste Reiseziel in Birma.
Das Bild von dieser Kuh sagt mehr als tausend Muh
Tipp
Lösung
Hi Bob,
mit Irland habe ich eigentlich immer diese wunderbaren Melodien der irischen Volksmusik verbunden, aber deswegen bräuchte ich ja nicht extra nach Irland zu fahren. Die könnte ich mir ja auch als Musik-CD kaufen. Die grünen Wiesen, das ist es, was ich in Irland sehen wollte. Der Geruch des Grases, welches von einem leichten Sommerregen berieselt wird. Für manche Menschen ohne Augen im Kopf sind alle Wiesen gleich. Aber ich finde, hier sind sie einfach grüner, welliger und ruhiger als unsere heimischen Grünflächen. Was mich enttäuschte, war, dass ich keine Kühe gesehen habe. So viele Wiesen und keine einzige Kuh. Dabei bin ich sicher, dass es hier in Irland massenweise Kühe gibt und ich Unmengen davon sehen würde, würde ich noch länger in diesem, auf seine Weise sehr romantischen Land verweilen.
Aus der Not habe ich kurzerhand eine Tugend gemacht und selbst eine Kuh gemalt. Ich bin aber leider keine begnadete Künstlerin und die Proportionen stimmen vielleicht nicht hundertprozentig. Du wirst doch sicher über kleinere Fehler hinwegsehen, oder? Ich hoffe, du bist nun nicht genauso ratlos wie dieser Wiederkäuer.
Bella, bella Italia
Tipp
Lösung
Hallo Bob,
nur ein kurzer Zwischenstopp in Italien? Dafür ist dieses Land viel zu schön und zu abwechslungsreich. Auf Sardinien gibt’s noch pures, unverfälschtes mediterranes Flair. Der Norden dagegen überwältigt einen mit seinen kunsthistorischen Schätzen. Mindestens genauso überwältigend wie die architektonischen Zeugnisse des Cinquecento sind natürlich auch die Preise für einen Cappuccino. Ich hab mich hier in einem kleinen Hotel einquartiert. Was ich für billige Klischees hielt, ist irgendwie Wirklichkeit. Ein unbedachter Schritt auf den Balkon, und schon steht ein heißblütiger Italiener bereit, der mir «Ciao bella» zuruft. Egal ob er es nun ehrlich gemeint hat oder ob es nur ein Spruch ist, der Seele tut es natürlich gut, solange sich diese Art Komplimente in Grenzen halten, versteht sich.
Ich bereite bereits die Abreise vor, aber dir gönne ich gerne einige Tage Italien. Deshalb hab ich dir diesmal ein Rätsel entworfen, welches dir einiges an Kopfzerbrechen bereiten könnte. Ich verrate dir natürlich nicht, was mich dazu inspiriert hat, denn dann wäre die Lösung viel zu einfach. Und nun viel Spaß beim Knobeln in Italien.
Im Zengarten der Rätsellüste
Tipp
Lösung
Hallo Bob,
in Japan gibt es die verrücktesten Dinge, die du dir vorstellen kannst. Ein Land voller Gegensätze, wie sie krasser nicht sein könnten. Diese äußerst interessante Kultur bewegt sich zwischen Samurai, Ehre und Godzilla, zwischen klassischer Musik und Para-para-Tänzen, zwischen meditativer Teezeremonie und den schrillsten Videospielen. Ich ziehe meinen Hut vor Bewunderung für dieses Land und seine Menschen, welche trotz schrecklichster Katastrophen in der Vergangenheit nie die Lebensfreude verloren haben. In einem Kaufhaus habe ich einen ziemlich kitschigen Zengarten zum Selbstgestalten gefunden. Es handelt sich um eine Magnettafel mit jeder Menge kurioser Magnetfigürchen, die man ganz nach Lust und Laune anordnen kann. Damit man richtig in Meditationsstimmung kommt, gibt die Tafel sogar Geräusche von sich wie von säuselnden Blättern, plätschernden Bächen, summenden Insekten und klingenden Windspielen. Ich musste so einen Magnet-Zengarten natürlich unbedingt haben und habe ihn auch gleich dazu benutzt, dir damit verschlüsselt mein nächstes Reiseziel bekanntzugeben.
Wie von einer anderen Welt
Tipp
Lösung
Hi Bob,
was für ein verrücktes kleines Land. Die Zahl der Sehenswürdigkeiten hält sich wahrlich in engen Grenzen. Ich muss sagen, klein zwar, aber oho. Hättest du geahnt, dass in dem kleinen kroatischen Ort Šibenik das erste moderne Wasserkraftwerk Europas entstand? Mich hat es indessen zuerst nach Bol ans Zlatni Rat verschlagen, wo ich mich recht komfortabel ins Bretanida einquartiert habe. Inzwischen befinde ich mich aber in Zadar, von dem Alfred Hitchcock behauptete, dort gäbe es den schönsten Sonnenuntergang der Welt. Wie recht er doch hat. In Zadar befindet sich auch ein spektakuläres, durch Solarenergie gespeistes Modell unseres Sonnensystems mit einer 22 Meter durchmessenden Sonne, auf der man nach Lichtmustern tanzen kann. Das ist unbedingt sehenswert. Die Leuchteffekte werden aus den Klängen einer einizigartigen Wasserwellenorgel abgeleitet. Überall kann man nachlesen, die Planeten seien in ihren Größen und ihren Entfernungen von der Sonne maßstabsgetreu wiedergegeben. Hier vor Ort muss ich dem allerdings widersprechen. Bei einer 22 Meter durchmessenden Sonne müsste sich Neptun in einem maßstabsgetreuen System knapp 100km von der Sonne entfernt befinden und nicht nur einen kurzen Fußweg.
PS: Naheliegende Ansätze helfen dir bei der Lösung dieses Rätsels garantiert nicht weiter.
Hü oder hott?
Tipp
Lösung
Hallo Bob,
ich glaube, jeder träumt davon, einmal auf den Malediven Urlaub zu machen. Das Wasser ist sauber und von einer traumhaften Farbe. Die Temperaturen sind perfekt. Es ist wie in einem Traum, und jeden Moment glaube ich, einfach aus diesem Traum aufzuwachen und einen grauen verregneten Morgen in Berlin zu erleben. Aber soweit ich es beurteilen kann, ist dies hier kein Traum, und ich bin wirklich hier. Du verstehst sicher, wenn ich mir erlaube, hier zwei Tage zu genießen und ein wenig zu baden, statt mir ein neues Rätsel auszudenken. Das muss ich dieses Mal auch gar nicht, denn ein anderer Weltreisender, der einen ziemlich verwirrten Eindruck auf mich machte, hat, ohne es zu ahnen, eine wunderbare Vorlage für mein nächstes Rätsel geliefert. Er hatte wohl einige Cocktails zu viel getrunken. Meine Frage nach seiner weiteren Reiseroute beantwortete er mir nämlich so:
Also jetzt bin ich hier auf den Malediven, und noch zehn Länder stehen auf meiner Reiseroute, aber ich hab wohl irgendwie vergessen, wie es weitergeht, und solange ich den Durchblick nicht wiederfinde, sollte ich mit der Weiterreise lieber warten.
Dies hier sind meine Notizen darüber, was ich noch genau weiß:
Bei fast allen Ländern schwanke ich zwischen zwei Möglichkeiten, wie es weitergehen könnte. Aber einen Moment! Ich habe noch einen weiteren Notizzettel, auf dem noch weitere Informationen stehen. Schauen Sie:
Ich weiß noch, dass es von den Malediven entweder nach Schweden oder nach Italien weitergeht. Von Peru aus geht es entweder nach Hawaii oder nach Brasilien. Von Japan geht es entweder nach Italien oder nach Hawaii. Von Brasilien geht’s weiter nach Indien. Von Schweden geht’s entweder nach Slowenien oder nach Italien. Von Hawaii geht’s entweder in die Schweiz oder nach Schweden. Von Italien geht’s entweder nach Costa Rica oder nach Slowenien. Von Slowenien geht’s entweder nach Peru oder nach Costa Rica. Von der Schweiz geht’s nach Japan oder nach Schweden. Und von Costa Rica geht’s nach Indien oder nach Brasilien.
Du, lieber Bob, kannst dieses Tohuwabohu hoffentlich entwirren. Wie lautet logischerweise die siebte dieser zehn Reisestationen, wenn die Angaben des Weltreisenden prinzipiell der Wahrheit entsprechen?
Mein kleiner grüner Kaktus
Tipp
Lösung
Hi Bob,