Jürgen Martschukat
Das Zeitalter der Fitness
Wie der Körper zum Zeichen für
Erfolg und Leistung wurde
FISCHER E-Books
Jürgen Martschukat, geboren 1965, ist selbst passionierter Radfahrer, wollte aber als Historiker sein eigenes Tun historisch-kritisch hinterfragen. Er lehrt Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt. Zuletzt erschienen von ihm »Geschichte der Männlichkeiten« (zusammen mit Olaf Stieglitz, 2. Auflage 2018) und »Die Ordnung des Sozialen. Väter und Familien in der amerikanischen Geschichte seit 1770« (2013, ausgezeichnet von »Geisteswissenschaften International«).
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Wer nicht fit ist, ist irgendwie außen vor. Und wer dick ist, erst recht. Unsere Körper sind unser Kapital. Fitness ist ein Statement. Der Historiker Jürgen Martschukat erzählt, wie wir dahin gekommen sind. Warum werden Manager zu Marathonläufern? Was hat es mit Michelle Obamas »Let’s-Move«-Programm auf sich? Tatsächlich ist Fitness mehr als erfolgreich Sport zu treiben. Wer sich fit hält, übernimmt Verantwortung. Für sich und die Gesellschaft. Er zeigt sich leistungsfähig – ob in der Arbeitswelt, beim Militär oder beim Sex. Der Körper, so zeigt Martschukat, ist im Neoliberalismus angekommen.
Eine spannende Bilanz zum Verhältnis von Körper und Macht im neoliberalen Zeitalter – vielleicht ist das Leben als Couchpotato die moderne Form des Widerstands …
Erschienen bei FISCHER E-Books
© 2019 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: hißmann, heilmann, Hamburg
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ISBN 978-3-10-490692-8
Zum »Wirtschaftsfaktor Sport« siehe: Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft 12 (7. Juni 2018), https://www.iwd.de/fileadmin/iwd_Archiv/2018_Archiv/iwd1218.pdf; siehe den Instagram-Account von Kayla Itsines, https://www.instagram.com/kayla_itsines/?hl=en.
Gruneau, Sport&Modernity; Eisenberg, ›English Sports‹ und deutsche Bürger; Eisenberg, Die Entdeckung des Sports.
Vom »Streben nach Fitness« spreche ich in Anlehnung an »das Streben nach Glück« aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung; siehe dazu vor allem das zweite Kapitel sowie Martschukat, »The Pursuit of Fitness«.
So z.B. Werner Bartens, Krankhaft sesshaft. Der Bewegungsmangel hat weltweit erschreckende Ausmaße angenommen, SZ, 6. September 2018, S. 14; zu Deutschland siehe Froböse u.a., Der DKV-Report 2018; Guthold u.a., Worldwide Trends in Insufficient Physical Activity.
Editorial, Geschichte der Gegenwart.
Siehe vor allem Netzwerk Körper (Hg.), What Can a Body Do?. Siehe auch zahlreiche Beiträge in Body Politics: Zeitschrift für Körpergeschichte, http://bodypolitics.de/de/uber-die-zeitschrift/ (3. Oktober 2018); seinerzeit wegweisend: Lorenz, Leibhaftige Vergangenheit.
Brown, Die schleichende Revolution, S. 15–50; Rödder, 21.0, S. 54–55. In denjenigen Abschnitten des Buches, wo ich über Fitness, Wirtschafts- und Arbeitswelten schreibe, benutze ich auch »flexibler Kapitalismus« als Epochenbezeichnung, da dies spezifische historische Verschiebungen und Anforderungen präziser zum Ausdruck bringt; Lessenich, Die Neuerfindung des Sozialen, S. 9–19.
Foucault, Das Spiel des Michel Foucault; Ganahl, Ist Foucaults dispositif ein Akteur-Netzwerk?; van Dyk, Was die Welt zusammenhält.
Alkemeyer, Zeichen, Körper und Bewegung, S. 212; Mayer, Wissenschaft vom Gehen.
Krasmann, »Regieren über Freiheit«; Rose, Powers of Freedom.
Honneth, Anerkennung, S. 182–234; Butler, Psyche der Macht.
Gumbrecht, Modern, Modernität, Moderne; Dipper, Moderne, Version: 2.0; Gruneau, Sport&Modernity, S. 1–14; Villa, Einleitung – Wider die Rede vom Äußerlichen, S. 8.
Hall, The West and the Rest.
Gamper, »Radrennfahrer«, S. 197–202.
Dies umfasst allerdings auch diejenigen, die etwa regelmäßig auf die Waage steigen. Self-Tracking im engeren Sinne sollen rund 20 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner betreiben, wobei sich dieser Wert auf 2013 bezieht. Nicht zuletzt wegen der vielen Möglichkeiten des Trackings variieren die Zahlen stark; Fox/Duggan, »Tracking for Health«.
QS: Quantified Self: Self Knowledge Through Numbers – Deutsche Community, http://qsdeutschland.de/info/ (9. Mai 2016).
Rippberger, »Fitness-Apps«; Schmedt, »Fitness-Tracker«; Swan, »Quantified Self«; Crawford u.a., »Our Metrics, Ourselves«, S. 490–494. Siehe insg. auch Duttweiler u.a., Leben nach Zahlen.
Lupton, Quantified Self, S. 3; Lupton, »Self-Tracking Citizenship«; für ein derart erweitertes Konzept des Staatsbürgerseins ist insb. produktiv Rose/Novas, »Biological Citizenship«; Honneth, Anerkennung; siehe auch Cooper, Citizenship, Inequality, and Difference.
Volkwein, »Introduction«; Volkwein zitiert u.a. eine Leitlinie des U.S. Department of Health and Human Services von 1996. Bauman, Flüchtige Moderne, S. 93–99; Sloterdijk, Du musst dein Leben ändern.
Volkwein, »Introduction«, S. xi, xv.
Bröckling, »Prävention«, S. 214. Siehe auch Bröckling, Gute Hirten führen sanft, S. 73–112 über Prävention und »die Macht der Vorbeugung«. Zu Prävention als »Kulturtechnik der Moderne« siehe Lengwiler/Madarász (Hg.), »Präventionsgeschichte«.
Butler, »Performative Akte«, S. 304.
Biltekoff, Eating Right, S. 5–6.
Crawford u.a., »Our Metrics, Ourselves«, S. 487. Zur Microsoft-Werbung aus dem Jahr 2014 siehe Rubino, »Microsoft Band«; Mackert/Martschukat, »Introduction«.
Butler, Körper von Gewicht. Siehe auch Baumann, »Postmodern Uses of Sex«.
Siehe dazu Metzl/Kirkland (Hg.), Against Health; Guthman, Weighing In, auch zur Debatte über »Healthism« und die normativen Momente des Gesundheitsstrebens; siehe dazu Crawford, »Healthism«.
Zum Mitmachen in Diktatur und Staatssozialismus siehe etwa Lüdtke, »Deutsche Qualitätsarbeit«, oder Offermann, »Socialist Responsibilization«.
McRuer, »Compulsory Able-Bodiedness«; McRuer, Crip Theory; Mackert, »Writing the History«.
Anon., »Deutschland verfettet«, Froböse u.a., »Der DKV-Report 2018«. Zu Leistung als modernem Paradigma siehe Verheyen, Die Erfindung der Leistung.
Referenzen könnten hier zahlreiche angeführt werden, etwa Saguy, What’s Wrong With Fat? S. 107ff.; Gilman, Obesity; Biltekoff, Eating Right. Siehe außerdem beispielhaft Pollack, »A.M.A. Recognizes Obesity«; Bakalar, »Obesity Rates«; Anon. »Übergewicht in Deutschland«; CDC Center for Disease Control and Prevention, National Center for Health Statistics, Obesity and Overweight, http://www.cdc.gov/nchs/fastats/obesity-overweight.htm (11. Mai 2016); The State of Obesity – Better Policies for a Healthier America, Obesity Rates and Trends, http://stateofobesity.org/rates/ (11. Mai 2016); Hales u.a., »Differences in Obesity«.
Kim u.a., »Causation or Selection«.
Siehe etwa Gard, End of the Obesity Epidemic; Saguy, What’s Wrong?; Frommeld, »Fit statt fett« oder zu »Übergewicht« und Lebenserwartung Afzal u.a., »Change in Body Mass Index«.
Wirtz, »Fit statt fett«; Geyer, »Fit statt fett«; für eine frühe Kampagne siehe: Essen und Trimmen – beides muß stimmen; Frankfurt/M.: Dt. Ges. für Ernährung, [ca. 1976], sowie: Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung, Essen und trimmen, beides muß stimmen. Zu Nudging siehe: Thaler/Sunstein, Nudge; Hildebrandt, »Stups zum Glück«. Wie paradigmatisch »Nudging« für das Regieren freiheitlicher Gesellschaften ist, wird durch eine aufeinander bezogene Lektüre des Thaler-Sunstein Buches und von Michel Foucaults Gouvernementalitätsstudien deutlich; Foucault, Geschichte der Gouvernementalität. Siehe auch Foucaults Ausführungen zur Macht als dezentral und als Handeln, das auf das Handeln anderer einwirkt; Foucault, »Subjekt und Macht«.
Sutton, »First Lady«; siehe auch die Webseite von »Let’s Move« unter http://www.letsmove.gov/ (12. Mai 2016); zusammenfassend Martschukat, »On Choice«.
England beispielsweise hat 2016 eine Zuckersteuer erlassen; Triggle, »Sugar Tax«; auch in den USA gilt das z.B. für Philadelphia oder Teile Kaliforniens; »Tax Soda to Help Fight Obesity«, Bloomberg Opinion, 14. Mai 2018, https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2018-05-14/tax-soda-and-other-sugary-drinks-to-fight-obesity (13.11.2018).
Foucault, In Verteidigung.
Mollow/McRuer, »Fattening Austerity«; Scholl (Hg.), Körperführung.
Mollow/McRuer, »Fattening Austerity«; Eva Kreisky, »Fitte Wirtschaft«; Graf, »Leistungsfähig«.
Brown, Die schleichende Revolution, S. 15–50, S. 20 für das Zitat, »Portfoliowert« auf S. 36, S. 101 zum homo oeconomicus und politicus.
Rose, »Molecular Biopolitics«, S. 11; ders., Powers of Freedom; ders./Novas, »Biological Citizenship«; Dean, Governing Societies.
Rose/Novas, »Biological Citizenship«, S. 451.
Pateman, Sexual Contract; Mills, Racial Contract.
Willard, A Wheel Within a Wheel.
Ein Wandel dieser Art vollzog sich auch in den Kultur- und Gesellschaftswissenschaften, wo sich peu à peu Gestaltbarkeit und Performativität als Paradigmen durchsetzten, also etwa das doing gender, das doing race und doing sex. Zentral ist Butler, Gender Trouble; vielfältig und bilanzierend ist Netzwerk Körper (Hg.), What Can a Body Do?
Es scheint folgerichtig, dass kritische Stimmen in den Disability- und Fat-Studies Abstand von konstruktivistischen Positionen nehmen; siehe Mollow, »Disability Studies Gets Fat«; dies./McRuer, »Fattening Austerity«.
Guthman, Weighing In, S. 47–63; Moran, Governing Bodies, S. 112–154.
Dilley (Hg.), Darwinian Evolution; Nina Mackert, »I want to be a fat man«; Gilman, Fat Boys; Amy E. Farrell, Fat Shame.
Wildt, Beginn der Konsumgesellschaft, S. 73–108; Cohen, Consumers’ Republic, S. 111–165; Levenstein, Paradox of Plenty, S. 101–130; Moran, Governing Bodies, S. 112–131.
Biltekoff, Eating Right, S. 115; Levenstein, Fear of Food, S. 136; Ehrenreich, Die Herzen der Männer; Kury, Der überforderte Mensch, S. 109–175.
Levenstein, Fear of Food, S. 124–135; Möhring, »Ethnic Food«, S. 320.
Biltekoff, Eating Right; Dufty, Sugar Blues; Möhring, »Ethnic Food«, S. 320.
Davis, From Head Shops to Whole Foods; Pollan, Omnivore’s Dilemma; Belasco, Appetite for Change; Möhring, »Ethnic Food«, S. 322.
Cowie, Great Exception, S. 182, 202; Simon, Hamlet Fire; Doering-Manteuffel/Raphael, Nach dem Boom.
Guthman, Weighing In, S. 116–139; Pollan, Omnivore’s Dilemma; Simon, »Geography of Silence«.
Allcott u.a., »Geography of Poverty«; Florida, »Food Deserts«; Reynolds/Mirosa, »Want Amidst Plenty«; Coleman-Jensen, »U.S. Food Insecurity Status«; Barrett, »Measuring Food Insecurity«.
Guthman, Weighing In, S. 163–184; Martschukat, »On Choice«.
Biltekoff, Eating Right, S. 94–95; Wolfe, »›Me‹ Decade«. Der Brief ist zitiert nach Edgely u.a. »Rhetoric of Aerobics«, S. 188: »›I was in such bad shape, I weighed 247 pounds and my heart would beat like a drum when I got up from my chair to go to the refrigerator.‹«
Davis, From Head Shops to Whole Foods, S. 176–223; Belasco, Appetite for Change; Levenstein, Fear of Food, S. 116–124; zu den Überlappungen von counterculture und flexiblem Kapitalismus siehe Reichhardt, Authentizität und Gemeinschaft.
Zukin, Naked City.
Serazio, »Ethos Groceries«; Pollan, Omnivore’s Dilemma; Levenstein, Fear of Food, S. 123.
Handelsblatt vom 30. Dez. 1985, zitiert nach Möhring, »Ethnic Food«, S. 322.
Elliott, Better Than Well; Biltekoff, Eating Right, S. 84–91, S. 94; Levenstein, Fear of Food, S. 142–159; MarketsandMarkets, »Weight Loss Management«.
Crawford, »Boundaries of the Self«, S. 1356; Kingsolver, Animal, Vegetable, Miracle, S. 130: »Cooking is good citizenship«; Paul Nolte, »Das große Fressen«; Biltekoff, Eating Right, S. 99–108; Belasco, Appetite for Change, S. 196–197; Moran, Governing Bodies, S. 132–154.
Zum Sportbegriff siehe Eisenberg, ›English Sports‹ und deutsche Bürger; Guttmann, From Ritual to Record; zur Unterscheidung von Sport und Fitness siehe Graf, »Leistungsfähig«, S. 139–140; Bette, Sportsoziologie, S. 5–6. Im Duden ist der Begriff »Fitness«, erläutert als »eingedeutscht« aus dem Englisch-Amerikanischen, erstmals in der Ausgabe von 1976 verzeichnet und als »gute körperliche Verfassung, Leistungsfähigkeit [aufgrund eines planmäßigen sportlichen Trainings]« beschrieben, mit der Ergänzung »sich durch Ausgleichssport seine F. erhalten«; Duden: Das große Wörterbuch, S. 851. Dilger, Fitnessbewegung in Deutschland, S. 238–245; Müllner, »Sich in Form bringen«; dort auch: Scholl, »Europäische Biopolitik?«.
Siehe die Spots des DSB im Rahmen der Konditionskampagne »Ein Schlauer trimmt die Ausdauer« (1975–78) bei Youtube unter https://www.youtube.com/watch?v=Z7n-lUy1dAs und https://www.youtube.com/watch?v=kWkjnPiXlJ0 (2. Juli 2016); Pfütsch, »Zwischen Gesundheit und Schönheit«.
Der Bekanntheitsgrad soll 90 Prozent betragen haben laut einer kommunalen Repräsentativumfrage von K. Bös und A. Woll in den 1980er Jahren, zitiert nach Mörath, Trimm-Aktionen, S. 11.
Essen und Trimmen – beides muß stimmen; Frankfurt/M.: Dt. Ges. für Ernährung; 1980 gab die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Arbeitsmappe zum Thema »Essen und Trimmen, beides muß stimmen« heraus.
Reed, »America Shapes Up«.
Barney, »Book Review Whorton«, hier S. 104; Wolfe, »The ›Me‹ Decade«.
New-York-City-Marathon, in: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/New-York-City-Marathon (5. Juli 2016) sowie Berlin-Marathon, in: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Marathon (5. Juli 2016).
Runner’s World begann 1966 als selbstgebasteltes Heft eines Lauf-Fans mit zwei Ausgaben jährlich und einer Auflagenstärke von 500 Stück. Am Ende der 1970er Jahre hatte das Heft längst eine professionelle Redaktion und erschien monatlich mit einer Auflage von 500000 Stück; Black, Making the American Body, S. 77; McKenzie, Getting Physical, S. 129.
Sheehan, »Medical Advice«; dort ist von einem »glacier of lard« die Rede. Zur Agency von Fett siehe Forth, »On Fat«.
Martschukat, »What Diet Can Do«.
Hanner, »Beginning Running«: »[running] has really changed my entire existence around.« Fischer, Mein langer Lauf.
Corbitt, »Adjusting to Advancing Age«: »Fitness can’t be stored«, war in dem Magazin zu lesen, »it must be earned over and over, indefinitely.«
Zu den 1970er Jahren zwischen Counterculture und Neoliberalismus siehe Tuck, »Introduction«, und die weiteren Beiträge des Thementeils. Zur europäischen Geschichte siehe das Themenheft »Die 1970er Jahre« der Zeithistorischen Forschungen.
Luciano, Looking Good, S. 121.
Zur Zeitgeschichte der Fitness in den USA siehe McKenzie, Getting Physical. Zur Laufbewegung siehe Plymire, »Positive Addiction«; zu deren Spiritualität siehe Edgely u.a., »Rhetoric«; zur Suche nach moralischer Führung als treibende Kraft der Transformation der USA seit den 1970er Jahren siehe Krämer, Moral Leaders; zu neuer Moralität und Körperlichkeit siehe Metzl/Kirkland (Hg.), Against Health.
Cooper, Aerobics. Zum Massenerfolg wurde ders., The New Aerobics.
Bassler, »Live Like a Marathoner«. Siehe insgesamt Rader, »The Quest«.
Zu Körper und Gesundheit als Topos der Frauenbewegung siehe Kline, Bodies of Knowledge. Die feministische Bewegung war zunächst vor allem weiß geprägt gewesen, bis ab etwa der Mitte der 1970er Jahre schwarze Frauen immer lauter auch solche Themen auf die Agenda setzten, die im Schnittfeld von Feminismus und Antirassismus entstanden. Zu Black Feminism und Intersektionalität siehe zusammenfassend Mackert, »Kimberlé Crenshaw«.
Etwas ambivalenter war hier das Verhältnis zum Wettkampfsport. Einerseits eröffneten sich Frauen nun im Wettkampfsport viele Bereiche, die ihnen bis dahin verwehrt gewesen waren, und weibliche Athletinnen wurden auch deshalb zu Vorbildern, weil sie sich offensiv in eine kompetitive Ordnung einschrieben. Andererseits kritisierten Feministinnen Wettkampfsport als typisch aggressiv-männliches Format. Cahn, Coming on Strong; Schultz, Qualifying Times, S. 123–148; Theberge, »A Critique of Critiques«. Zu feministischer Fitness im 19. Jahrhundert siehe Vertinsky, »Feminist Charlotte Perkins Gilman«. Siehe insg. Thorpe/Olive (Hg.), »Forum: Feminist Sport History«.
Fraser, »How Feminism Became Capitalism’s Handmaiden«; Fraser, »Feminismus«.
Villa, »Habe den Mut«; Luciano, Looking Good; Pfütsch, »Zwischen Gesundheit und Schönheit«.
Butler, Psyche der Macht; Reckwitz, Subjekt; Schultz, Qualifying Times, S. 139–146; Hargreaves, Sporting Females, S. 160; Woitas, »Vom männlichen Elitetraining«; Markula, »Firm but Shapely«; Bradshaw, »Empowerment and Sport Feminism«.
McKenzie, Getting Physical, S. 164; Schultz, Qualifying Times, S. 136–138.
Jane Fonda, Workout (VHS; USA 1982); Black, Making the American Body, S. 79–87; Woitas, »Go for the burn!«.
Woitas, »Vom männlichen Elitetraining«.
Siehe Gustav-Wrathall, Take the Young Stranger, zu den YMCA-Sportstätten als Dating-Orte.
McKenzie, Getting Physical, S. 168–172; Dilger, Die Fitnessbewegung in Deutschland, S. 245–366; »Kathedralen« bei Reed, »America Shapes Up«.
Scheller, No Sports!; Pumping Iron (USA, 1977).
Covert Bailey, Fit or Fat?, S. 101: »Join those of us who are proud to be getting the most out of the bodies we are given. Start now!«
Rader, »The Quest«.
Roosevelt, »The Strenuous Life«; Möhring, »Ethnic food«, S. 327–328.
Fielding, The History of Tom Jones, A Foundling (1749), Buch 3, Kap. 3, S. 128 und Kap. 5, S. 134; siehe zum zeitgenössischen Begriffsfeld den Eintrag »Fitness« im Oxford English Dictionary, www.oed.com (8. April 2016); Humphreys, »Eternal Fitness«; Ruthven, »Fielding, Square, and the Fitness of Things«.
Fielding, Historie des menschlichen Herzens, Buch 3, Kapitel 3, S. 147; Fielding, Geschichte des Thomas Jones, Bd. 1, Buch 3, Kap. 3, S. 149; Fielding, Die Geschichte des Tom Jones, Buch 3, Kap. 5, S. 116.
Humphreys, »Eternal Fitness«, S. 190–194. Humphreys verweist auf die Bedeutung der Cambridger Platoniker und zitiert hier aus Cudworth, Treatise (1731, vor 1680 geschrieben), S. 14, wo es heißt, »things are what they are not by will but by nature. […] Things are white by whiteness and black by blackness, triangular by triangularity and round by rotundity, like by likeness and equal by equality. Omnipotence itself cannot by mere will make a body triangular without having the nature and properties of a triangle in it.«
Heater, Brief History of Citizenship, S. 64, S. 72–79; Lombard, Making Manhood.
McMahon, Happiness, S. 312–331. McMahon weist unter anderem auf die verpflichtende Konnotation des englischen Verbs »to pursue« im 18. Jahrhundert hin. Siehe zur Bedeutung freien Konsums für diese neue Gesellschaft Breen, Marketplace of Revolution. Shachak/Illouz, »Pursuit of Happiness«.
McMahon, Happiness, S. 312–331.
In den frühen USA variierten die Bedeutungen von Freiheit beträchtlich, je nachdem, von wessen Freiheit die Rede war. Foner, »Meaning of Freedom«; Nelson, National Manhood.
Gerstle, Liberty and Coercion, S. 17–36.
Rorabaugh, Alcoholic Republic; Martschukat, Ordnung des Sozialen, S. 17–43; Kleeberg (Hg.), Schlechte Angewohnheiten.
Zur Reformbewegung siehe Dorsey, Reforming. Zur Transformation der Strafratio in der europäischen Aufklärung siehe Foucault, Überwachen und Strafen; zu den USA Rothman, Discovery of the Asylum; Meranze, Laboratories of Virtue. Nicht vergessen werden sollte dabei auch, dass das paradigmatische Strafinstrument der Sklaverei die Peitsche blieb und deren Ziel der Körper.
Alkemeyer, Zeichen, Körper und Bewegung; Sarasin, Reizbare Maschinen; Verheyen, Erfindung der Leistung, S. 123–126; Goltermann, Körper der Nation. Mehr zum Turnen im fünften Kapitel.
Anon., »Art. III: Gymnastics«, nennt »physicians, educationists, and religionists«; Lewis, »The New Gymnastics«, S. 129, wo es heißt, »physical culture is [now] on top of the wave«; Park, »Muscles, Symmetry, and Action«; Martschukat, »Necessity for Better Bodies«.
Weber, Protestantische Ethik; Putney, Muscular Christianity.
Park, »Biological Thought«; Sarasin/Tanner, »Physiologie«; Stoff, »Leistungsprinzip«.
Saldern, Amerikanismus, S. 75.
Page, »Our Artists in Italy«, S. 130.
Eliot, »New Education, II«, S. 362 zu »natürlicher fitness«; Hale, »What Shall We Have«, S. 370; Parker, »Freedman’s Story«, S. 152.
Isenmann, »Die langsame Entstehung eines ökonomischen Systems«; Claeys, »Survival of the Fittest«; Sarasin, Darwin und Foucault.
Spencer, Principles of Biology; Darwin, Origin of Species or the Preservation, 1859; siehe auch Darwin, Origin of Species by Means, 5. Aufl. 1869, S. 92 für das Zitat.
Darwin, Über die Entstehung der Arten, 1876, S. 83; Spencer, Principien der Biologie, Bd. 1, S. 499.
Kleeberg, Theophysis, S. 189–190; Kleeberg, »Schlechte Angewohnheiten«.
Rotteck/Welcker (Hg.), Staats-Lexikon Bd. 9, S. 713–730; siehe Langewiesche, Liberalismus in Deutschland, S. 12–15.
McKendrick u.a., Birth of a Consumer Society; Isenmann, »Die langsame Entstehung eines ökonomischen Systems«, arbeitet heraus, dass sich Smith vor allem auf französische Debatten bezog; Smith, Wealth of Nations (1776).
Mill, Principles of Political Economy (1848); Mill, On Li-berty.
Wayland, »An American in the House«, S. 147: »natural and acquired fitness«.
Merwin, »Ethics of Horse-Keeping«, S. 635.
Anon., »Three Typical Workingmen«, S. 722, mit Bezug auf die Kultivierung von Natur; Shaler, »Use and Limits of Academic Culture«, S. 160, 167, zu Fitness als Produkt von Arbeit; Stedman, »Edwin Booth«, S. 585.
Blackie, On Self-Culture, auf Deutsch: Selbsterziehung; Sargent, »Physical Proportions«; Collier, »Sport’s Place«; Müller, Mein System; zum Expertentum in der Körperkultur siehe Berryman/Park, Sport and Exercise Science; zu Sargent siehe u.a. Peña, Body Electric, S. 50–72; siehe insg. Sarasin, Reizbare Maschinen, S. 324–336; Möhring, Marmorleiber, S. 65 zu Müller; Müllner, »Sich in Form bringen«.
Sargent, »Physical Development of Women«, S. 174; Hutchinson, »Physical Basis of Brain-Work«, S. 523: »the history of civilization would seem to be the history of an improving physique«; Collier, »Sport’s Place«, S. 383–384; Bederman, Manliness&Civilization; Sarasin, Reizbare Maschinen, S. 251; Verheyen, Die Erfindung der Leistung, S. 84.
Saldern, Amerikanismus; Verheyen, Die Erfindung der Leistung, S. 46.
Roosevelt, »The Strenuous Life«.
Foucault, In Verteidigung, S. 276–305; Scholl, »Einleitung. Biopolitik«.
Mills, The Racial Contract; Dean, Governing Societies, S. 118; Butler, Körper von Gewicht, S. 29–30 zum »konstitutiven Außen«. Siehe auch Hunt, Inventing Human Rights.
Foucault, In Verteidigung, S. 295–297; Gunkel/Stieglitz, »Verqueerte Laufwege«.
Butler, Körper von Gewicht, S. 23, über den Verweis in »›nicht lebbare‹ und ›unbewohnbare‹ Zonen des sozialen Lebens, die dennoch dicht bevölkert sind von denjenigen, die nicht den Status des Subjekts genießen«.
Ein früher Text, der von der »fitness for self-government« spricht, ist Frothingham, »Sam Adams Regiments«, S. 182. Verheyen, Die Erfindung der Leistung, S. 9.
Zum Ineinandergreifen von Rechten und Pflichten im Konzept von Staatsbürgerschaft siehe Heater, Brief History of Citizenship, oder Gosewinkel, »Staatsbürgerschaft«; Cooper, Citizenship.
Möhring, Marmorleiber, S. 145; Zweiniger-Bargielowska, Managing the Body; Honneth, Anerkennung; Cooper, Citizenship.
Parker, »Freedman’s Story«, S. 152; King, »Pioneers of Ohio«, S. 559; Thayer, »Dawes Bill and the Indians«, S. 320; Clark, »Woman Suffrage«; Shaler, »European Peasants«; Claghorn, »Our Immigrants and Ourselves«, S. 547.
Riis, »Reform by Humane Touch«, S. 753; siehe auch: Anon., »An Englishwoman«, S. 246; Adams, »The United States«.
Lears, Rebirth of a Nation; Wiebe, Search for Order. Ähnliche Diagnosen für die europäischen Gesellschaften bei Sarasin/Tanner (Hg.), Physiologie, oder Rabinbach, The Human Motor.
Möhring, Marmorleiber, S. 15.
Bederman, Manliness&Civilization; Lutz, American Nervousness; Radkau, Zeitalter der Nervosität; Stoff, »Degenerierte Nervenkörper«; Kury, Der überforderte Mensch, S. 37–54.
Siehe aus der umfassenden Literatur Bederman, Manliness&Civilization; Kasson, Houdini; Roediger, Working Toward Whiteness; Lüthi, Invading Bodies.
Zur Bedeutung des Schwimmbads als Ort körperlicher Ertüchtigung siehe Wiltse, Contested Waters, S. 31.
Vester, A Taste of Power, S. 80; Helen Zoe Veit, Modern Food; zur Bedeutung des Körpertrainings in Deutschland siehe Maren Möhring, Marmorleiber.
Vertinsky, »Weighs and Means«; Mackert, »I want to be a fat man«; Farrell, Fat Shame.
Zu Sandow in den USA siehe Kasson, Houdini. Zu Sandow global Daley, Leisure&Pleasure. Zu Macfadden siehe Adams, Mr America; Stieglitz, »A Man of Your Years«.
Theiss, »Measuring Physical Fitness«, S. 350; siehe auch: Anon., »The Oldest Games«, oder: Raine, »Taming the Frontier«.
Butler, Kritik der ethischen Gewalt, S. 29; ähnlich argumentiert hinsichtlich zeitgenössischer Diätpraktiken Vester, »Regime Change«; dies., Taste of Power.
Dubois, »The Problem of Amusement (1897)«, und Scott, »Leisture Time (1925)«; Martschukat, »His chief sin«; Purkiss, »Beauty Secrets«; Stieglitz, »American Crawl«.
Kugelmass (Hg.), Jews, Sports, and Rites of Citizenship; siehe auch das Sonderheft des Journal of Sport History 26,2 (1999) zu One Hundred Years of ›Muscular Judaism‹; Zimmermann, »Muskeljuden«; Stieglitz u.a., »Sportreportage«.
Henne, Training Citizenship.
Willard, A Wheel within a Wheel; Strange/Brown, »The Bicycle«; Vertinsky, »Feminist Charlotte Perkins Gilman«; Verbrugge, Active Bodies.
Darwin, Die Entstehung der Arten 1902, Bd. 1, S. 126ff. Das Wort »Fitneß« fand 1976 erstmals Aufnahme in den Duden. Siehe auch den Eintrag »tüchtig« im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.
Adler, »Spartan Stuff«, S. 303; vgl. allgemein auch Biltekoff, Eating Right; Mackert, »Feeding Productive Bodies«.
Wells, »Social Darwinism«, insb. S. 706. Vgl. zur Geschichte des wissenschaftlichen Rassismus in den USA Degler, In Search of Human Nature; Tucker, The Science and Politics; Norbert Finzsch, »Wissenschaftlicher Rassismus«; zur internationalen Eugenik vgl. Kühl, Die Internationale der Rassisten; siehe zur Vorgeschichte Lorenz, Menschenzucht.
Alkemeyer, »Aufrecht und biegsam«; Becker/Schäfer (Hg.), Sport und Nationalsozialismus, dort insb. Becker/Schäfer, »Einleitung«, S. 9–23; Diehl, »Körperbilder und Körperpraxen«; Wildt, Volksgemeinschaft, Version: 1.0; Wildt, Volk, Volksgemeinschaft, AfD.
Goltermann, Körper der Nation.
Zum Mitmachen siehe Lüdtke, Eigen-Sinn; Lindenberger, »Eigen-Sinn«.
Cowie/Salvatore, »The Long Exception«; Cowie, Great Exception. Vor diesem Hintergrund kann es nicht erstaunen, dass der New Deal vor allem unter deutschen Historikern auf so großes Interesse stößt, das zahlreiche vergleichende Betrachtungen hervorgebracht hat; siehe Schild, Zwischen Freiheit; Patel, The New Deal; Gräser, Wohlfahrtsgesellschaft.
Stieglitz, 100 Percent American Boys, S. 184–222; Patel, Soldaten der Arbeit; Suzik, »Building Better Men«; Henne, Training Citizenship, S. 14–20; Moran, Governing Bodies, S. 38–63.
Siehe z.B. das Bild Labor (1936) von Manuel G. Silberger unter https://fdrlibrary.org/art-detail. Vgl. Melosh, Engendering Culture.
Jarvis, Male Body in War; Macdonald, Strong, Beautiful, and Modern.
Wildt, Beginn der Konsumgesellschaft, S. 76–109; siehe auch Briesen, Das gesunde Leben, S. 190–193.
Cohen, Consumers’ Republic; Steigerwald, »All Hail the Republic«.
McKenzie, Getting Physical, S. 9; Stearns, Fat History, zu Körperfett und Überkonsum; Dean, Imperial Brotherhood; Moran, Governing Bodies., S. 112–131.
McKenzie, Getting Physical, S. 14–53; die Ergebnisse der besagten Studie wurden publiziert von Kraus/Hirschland, »Muscular Fitness«; dies., »Minimum Muscular Fitness«. Zum PCYF siehe Moran, Governing Bodies, S. 84–111, sowie Bowers/Hunt, »President’s Council«.
McKenzie, Getting Physical, S. 82–108; zum Risikofaktorenmodell siehe Rothstein, Public Health, sowie Timmermann, »Risikofaktoren«; zur Prävention siehe Bröckling, »Prävention«; Bröckling, Gute Hirten, S. 73–112 über Prävention und »die Macht der Vorbeugung«; siehe auch Hannig/Thießen (Hg.), Vorsorgen in der Moderne.
McKenzie, Getting Physical, S. 90–92; Martschukat, Ordnung des Sozialen, S. 263–292; Gilbert, Men in the Middle.
Meuser, »Hegemoniale Männlichkeit«.
Ehrenreich, Die Herzen der Männer.
McKenzie, Getting Physical, S. 54–81 zum weiblichen Körperideal; zur Normalität kräftiger Männer in den 1950er Jahren siehe Gilman, Fat Boys, S. 5; Luciano, Looking Good, S. 37–74; in historisch weiterer Perspektive Farrell, Fat Shame.
Zu Softness und Fitness bei Kennedy siehe die Arbeiten von Robert Dean sowie Black, Making the American Body, S. 47, hier vor allem zu Kennedys Text über »The Soft American« in Sports Illustrated vom Dezember 1960.
Esquire (Hg.), The Art of Keeping Fit.
Anon., »Trimmen am Arbeitsplatz«.
Anon., »Number of Health Clubs&Fitness Centers«.
Peters, »In America, Corporate Fitness«; siehe auch Gambacchini, »The Bottom Line on Fitness«. Cooper, Aerobics, Appendix, S. 165–173.
Sennett, Der flexible Mensch; ders., Die Kultur des neuen Kapitalismus. Eines der wichtigsten Rennen speziell für Firmenteams waren die »Corporate Cup Championships« mit ihren Staffeln; siehe etwa Post, »The Corporate Cup«.
Dies war z.B. in ganz unterschiedlichen Spartenmagazinen wie Runner’s World oder Forbes zu lesen oder auch im TIME Magazine; siehe Peters, »In America, Corporate Fitness«; Anon., »Getting a Move On«; Reed, »America Shapes Up«.
Anon., »Trimmen am Arbeitsplatz«.
Lessenich, Die Neuerfindung des Sozialen, S. 12–17; Bröckling, Gute Hirten, S. 100; Chappell, The War on Welfare.
Reed, »America Shapes Up«, S. 94; siehe etwa auch Byrne, »Executive Sweat«, über die Qualitäten, die Sportkarrieren bei Führungspersönlichkeiten in Wirtschaft und Politik befördern, sowie Waters, »Defining the Runner’s Personality«.
Stress vor allem beim Job war ein weiterer Risikofaktor, der oft erwähnt wurde, dessen Bedeutung aber schon bald auch als überschätzt diskutiert wurde; vgl. Kury, Der überforderte Mensch; siehe auch Mark Jackson, The Age of Stress.
Nach Zink, »At Texas Instruments«.
Bröckling, Gute Hirten, S. 73–112; siehe auch Singer, »Entstehung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements«.
Zur zunehmenden Marktdynamik ehemals alternativer Lebenspraktiken siehe Davis, From Head Shops to Wholefoods. Sven Reichardt hat mit Blick auf Deutschland ein ähnliches Argument für die Form der »Projektarbeit« gemacht, die zunächst im alternativen Milieu entstanden ist; Reichardt, Authentizität und Gemeinschaft, S. 319–350.
Bernet, »Insourcing und Outsourcing«, S. 273.
Bröckling, Gute Hirten, S. 100; siehe auch Kreisky, »Fitte Wirtschaft«.
Verheyen, Die Erfindung der Leistung, betont die produktive Unschärfe des Leistungsbegriffes und dass dieser erst im Laufe des 19. Jahrhunderts mit den »messbaren Fähigkeiten« und dem »produktiven Output« (S. 121) einer Person assoziiert wurde.
Gramsci, »Zweiundzwanzigstes Heft (V)«, hier nach Bänziger, »Fordistische Körper«, S. 19.
Owen, A New View of Society; Chance, »Mobilising the Modern Industrial Landscape«.
Bates/Riess, »Industrial Sports«; Gems, »Welfare Capitalism«; Park, »Blending Business and Basketball«; Kleeberg, »Schlechte Angewohnheiten«.
Putney, Muscular Christianity; Henne, Training Citizenship.
Pesavento, »Sport and Recreation«; Chance, »Mobilising the Modern Industrial Landscape«; Pfister, »Stählung der Arbeiterschaft«, S. 22–28; Sachse, Siemens, der Nationalsozialismus und die moderne Familie.
Pesavento, »Sport and Recreation«.
Siehe vor allem Luh, Betriebssport.
Park, »Blending Business and Basketball«; Chance, »Mobilising the Modern Industrial Landscape«; Burnap, Parks. S. 116ff. war von der zunehmenden sportlichen Aktivität in Parks nicht angetan.
»Vernünftige Körperkultur« als »Grundlage rationeller Arbeitsweise« stammt aus einem Schreiben Carl Diems an den Reichsminister des Innern, Carl Wilhelm Severing, vom 16. November 1929 (Abschrift), S. 8, zitiert nach Dinçkal, »Sport ist die körperliche …«, S. 71. Der Berliner OB Böß ist zitiert nach Pfister, »Stählung der Arbeitnehmerschaft«, S. 28.
So etwa der Brockhaus im ausgehenden 19. Jahrhundert, nach Verheyen, Erfindung der Leistung, S. 134.
Sarasin/Tanner, »Physiologie und industrielle Gesellschaft«.
Siehe etwa Wheeler, The American Diseases; Radkau, Das Zeitalter der Nervosität.
Siehe vor allem Rabinbach, The Human Motor, S. 19–44 zur Ermüdung; Vatin, »Arbeit und Ermüdung«, zum Zusammenhang von körperlicher und geistiger Ermüdung; zum Leistungskonzept Verheyen, Erfindung der Leistung, S. 130–139; zur Konjunktur des Körpers Martschukat, »The Necessity for Better Bodies«; Möhring, Marmorleiber.
Siehe dazu z.B. Mackert, »Feeding Productive Bodies«.
Zu Marey siehe Rabinbach, Human Motor, S. 84–119; Fleig, Körperkultur und Moderne, S. 50.
Zu Marey siehe Rabinbach, Human Motor, S. 84–119; zu Muybridge siehe die jüngste Gesamtausgabe seiner Bewegungsbilder von Adam, Eadweard Muybridge. Zum Normalarbeitsverhältnis siehe Bernet, »Insourcing und Outsourcing«.
Smith, The Wealth of Nations (1776), Buch 1, Kapitel 1, S. 4: »The greatest improvement in the productive powers of labour, and the greater part of the skill, dexterity, and judgment with which it is anywhere directed, or applied, seem to have been the effects of the division of labour.« Taylor, Principles of Scientific Management.
Foucault, Überwachen und Strafen. Kapitel III.1, S. 173–219, beschreibt neben dem Einüben der Tätigkeiten u.a. auch das Zerlegen und Wiederzusammenfügen von Verfahren als eine der Wirkungsweisen der Disziplin. Zur Geschichte von Fordismus, Fließband und seiner Kritik siehe Nye, America’s Assembly Line; Hachtmann/Saldern, »Das fordistische Jahrhundert«.
Honisch, »Wirtschaft und Leibesübungen«, S. 532, zitiert nach Becker, »Sport bei Ford«, S. 212. Zu Taylor als Sportler siehe Fleig, Körperkultur und Moderne, S. 57–67.
Diem nach Pfister, »Stählung der Arbeiterschaft«, S. 31; siehe auch Dinçkal, »Sport ist die körperliche …«.
Mills, White Collar, S.xix–xx; Kocka, Angestellte zwischen Faschismus und Demokratie.
Kwolek-Folland, Engendering Business. Die Angestellte war auch Figur zahlreicher Romane von Sinclair Lewis’ Una Golden von 1917 bis zu Christoper Morleys Kitty Foyle von 1939.
Rosa, Beschleunigung; Verheyen, Die Erfindung der Leistung; Kracauer, Die Angestellten; Mills, White Collar; Reckwitz, Das hybride Subjekt, S. 282–288. »Erwerbskäfige« bei Marcuse, Körperpflege, S. 113, »Gehirnkrüppel« bei Nordhausen, Moderne Körperkultur, S. 2, beide nach Fleig, Körperkultur und Moderne, S. 33.
Blackford/Newcomb, Analyzing Character, S. 159; Martschukat, »The Necessity for Better Bodies«, S. 480. Zur Formulierung entsprechender Perspektiven in Deutschland siehe Verheyen, Erfindung der Leistung, S. 166–171; Stoff, »Der erfolgreiche Mensch«.
Hutchinson, »The Physical Basis of Brain-Work«; Martschukat, »The Necessity for Better Bodies«, S. 480.
Luh, Betriebssport, S. 124, 144.
Zu den kleinbürgerlichen Angestellten als wesentliche Träger des deutschen Faschismus siehe Kocka, Angestellte zwischen Faschismus und Demokratie.
Luh, Betriebssport, S. 208–337; Hachtmann, »Bäuche wegmassieren«, auch für die Zitate von Ley; Verheyen, Erfindung der Leistung, S. 182–190; Planert, »Der dreifache Körper«; Wildt, Volk.
Dabakis, Visualizing Labor; Jarvis, The Male Body at War.
Bates/Riess, »Industrial Sports«, S. 482.
Martschukat, Ordnung des Sozialen, S. 263–292; McKenzie, Getting Physical, S. 3; Mills, White Collar, S. 63; Kracauer, Die Angestellten, S. 11.
Whyte, The Organization Man; Riesman, The Lonely Crowd; Ehrenreich, The Hearts of Men.
Mills, White Collar, S. 80, 197.
Cuordileone, Manhood and American Political Culture; Kimmel, The Gendered Society, S. 117 spricht von »coporate clones«. Lüdtke, »Helden der Arbeit«; Budde, »Der Körper der sozialistischen Frauenpersönlichkeit«.
Whyte Jr., Is Anybody Listening?, S. 168; Riesman, The Lonely Crowd, S. 141.
McKenzie, Getting Physical, S. 71–78; siehe die Jack LaLanne Show, Episode 1, Youtube, https://www.youtube.com/watch?v=y4A3mdG5zbQ&t=81 s (27. April 2018).
McKenzie, Getting Physical, S. 98–108; Miller, Death of a Salesman.
Siehe etwa Anon., »Medicine«.
Kury, Der überforderte Mensch, S. 109–175; ders., »Von der Neurasthenie zum Burnout«.
Ich folge hier also nur bedingt der Lesart von Haller u.a., »Stress – Konjunkturen eines Konzepts«.
Esquire (Hg.), The Art of Keeping Fit; McKenzie, Getting Physical, S. 103, zu den Warnungen vor zu viel Fitness-Training.
So etwa ab 1968 der Executive Health Report; siehe als Buch auch den The Executive Health Report Fitness Guide.
Während die NASDAQ (National Association of Securities Dealers Automated Quotations) in den USA als erste elektronische Börse weltweit im Februar 1971 den Handel aufnahm, richtete die Deutsche Börse erst 1997 den sogenannten Neuen Markt ein, auf dem sich fortan Unternehmen in den Neuen Technologien durch einen Börsengang Kapital schaffen konnten.
Anon., »Watch That Waistline!«.
So bilanzierte zur Jahrhundertwende Tuma, »Körperkult«, S. 135.
Raphael/Doering-Manteuffel (Hg.), Nach dem Boom; Hachtmann/von Saldern, »Gesellschaft am Fließband«.
Zur Toyata-Produktionsweise siehe Womack u.a., Die zweite Revolution in der Autoindustrie; der Untertitel des amerikanischen Originals von 1990 lautet The Story of Lean Production; siehe auch Elis, »Von Amerika nach Japan«. Zu Fitnesstraining in japanischen Unternehmen siehe: Anon., »Getting a Move On«. Zur politischen und wirtschaftlichen Metaphorik des Schlankseins siehe Kreisky, »Fitte Wirtschaft«; Bernet, »Insourcing und Outsourcing«.
Reichardt, Authentizität und Gemeinschaft, S. 319–350; Bröckling, Das unternehmerische Selbst, S. 248–282.
Siehe etwa Simon, The Hamlet Fire.
Bröckling, Das unternehmerische Selbst, S. 9; Reckwitz, Das hybride Subjekt, S. 282, sieht die Anfänge der Konjunktur des Angestellten im frühen 20. Jahrhundert, den Höhepunkt in den 1950er Jahren und die Erosion in den 1970er Jahren. Die »Ökonomisierung« ist um die Jahrhundertwende herum neben die so vielbeschworene »Verwissenschaftlichung des Sozialen« getreten; Raphael, »Die Verwissenschaftlichung des Sozialen«.
Voß/Pongratz, »Der Arbeitskraftunternehmer«.
Bröckling, Das unternehmerische Selbst, S. 65.
Rose, »Governing the Enterprising Self«.
Bröckling, Gute Hirten, S. 243–259; zu Coaching und der Bedeutung des Sports siehe Ribbat, Deutschland für eine Saison; anon., »Getting a Move On«; Tuma, »Körperkult«, S. 138.
Siehe als ein Beispiel: Anon., »Manager: Erfülltes Leben«.
Meusel, Trimm Dich im Büro! (1971); die Broschüre erschien noch länger in zahlreichen Auflagen. Anon., »Gymnastik – Bürotraining«; Spangenberg, »Betriebssport«. Es gab jedoch auch Konzerne wie Nixdorf in Paderborn, wo man schon in den Siebzigern Millionen in die Fitness der Belegschaft investierte und vor allem eine Trainingsinfrastruktur schuf; siehe Luh, Betriebssport, S. 385.
Zusammenfassend zur Amerikanisierung siehe Schildt, »Sind die Westdeutschen amerikanisiert worden?«; Doering-Manteuffel, »Amerikanisierung und Westernisierung«.
Anon., »Kuß des Todes«; Anon., »Wonniges Dahingleiten«; Kunkel, »Die dreifache totale Fitneß«; Caysa, »Krieg der Körper« in einem Spiegel Spezial zum Thema »Schönheit: Lust am Leib: Die Entdeckung des Körpers«.
Anon., »Brutale Harmonie«; Anon., »Lockeres Sitzfleisch«; das Spiegel-Heft war zum Thema »Prost Mahlzeit! Essen, Trinken und Genießen«; Anon., »Fit für die Firma«.
Luh, Betriebssport, S. 386; Singer, Entstehung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Tuma, »Körperkult«. Die Clubs verwandeln sich in »Basisstationen« für neue Gefühle, Geschäfte und Trends. Wohlfühl-Wellness ist angesagt. Sport wird dabei zur Nebensache; Anon., »Fit durch Cyber-Sport«; Bundesministerium für Gesundheit, Arbeitsunfähigkeit: Monatlicher Krankenstand – 1970 bis Oktober 2014, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Statistiken/GKV/Geschaeftsergebnisse/Krankenstand_Okt_2014.pdf (11. Dez. 2018); Bureau of Labor Statistics, Labor Force Statistics from the Current Population Survey, https://www.bls.gov/cps/tables.htm#absences (11. Dez. 2018), einsehbar bis einschließlich 1995.
Madarász-Lebenhagen, »Geschlechterbilder in Präventionskonzepten«; siehe auch – mit etwas anderen Ergebnissen – Linek, Gesundheitsvorsorge in der DDR.
Bernet, »Insourcing und Outsourcing«. Stefan Offermann arbeitet auch für das DDR-Gesundheitswesen auf Selbstführung zielende Anreize heraus; Offermann, »On Responsibilization«.
Martschukat, »On Choice«.
Eine Analyse der Literatur zum Verhältnis von Körperform, Bildung und Einkommen bieten die Aufsätze von Kim/Knesebeck, »Income and Obesity«; Kim u.a., »Causation or Selection«.
Graefe, »Subjektivierung«; Graefe, Resilienz; siehe auch Bröckling, Gute Hirten, S. 113–139 zu Resilienz.
Diese Volte verdanke ich Haller u.a., »Stress«.
Allison Keith von Pfizer sprach von 300000 in der ersten Woche und 30 Mio. in den ersten eineinhalb Jahren; siehe Keith, »The Economics of Viagra«, S. 148.
Anon., »Schau mal, hier steht was«, dort auch Anon., »Viagra ist eine Bombe.« Der Hamburger Urologe Hartmut Porst über Nutzen und Gefahren der Potenzpille, S. 110; zum Konsum in den USA siehe Martin, »Thanks a Bunch, Viagra«; Anon., »Viagra: The Potency Pill«, Umschlag. Aus der Literatur siehe v.a. Loe, Rise of Viagra; McLaren, Impotence, Kap. 9 und 10, S. 208–262.
Tiefer, »Doing the Viagra Tango«, S. 3.
Weingarten, »Ein Lob dem Mann, der nicht kann«.
Levy, »Pill Culture Pops«; Mamo/Fishman, »Potency in All the Right Places«, S. 16; David Bell und Joanne Hollows betonen ebenso die große Bedeutung von Lifestyle im späten 20. Jahrhundert, beschreiben diese aber als Kulmination einer längeren Entwicklung durch das 20. Jahrhundert hindurch; Bell/Hollows, »Towards a History of Lifestyle«. Siehe auch Spreen, Upgradekultur.
Elliott, Better Than Well; van Dyk, Soziologie des Alters; Levy, »Pill Culture Pops«; Marshall/Katz, »Forever Functional«, S. 59.
Mamo/Fishman, »Potency in All the Right Places«, S. 14; Marshall, »Hard Science«, S. 132; Glick, »Of Sodomy and Cannibalism«.
Harrasser, Körper 2.0.
Baglia, Viagra Ad Venture; Loe, Rise of Viagra; van Dyk, Soziologie des Alters, S. 25, 97–101; van Dyk/Graefe, »Fit ohne Ende«; Rowe/Kahn, Successful Aging; Wellman-Stühring, »Silber-Sex«.
Elliott, Better Than Well, S. 124–127; Tiefer, »Sexology and the Pharmaceutical Industry«. Pfizer hat das Konzept der »erektilen Dysfunktionalität« gepusht, die dann in von Pfizer finanzierten Männlichkeitskliniken behandelt werden konnte; Loe, Rise of Viagra, S. 18, 48.
McLaren, Impotence, S. 243, 252; Marshall, »Hard Science«, S. 139; H.A. Feldman u.a., »Impotence«; zur MMAS und Pharmamarketing siehe Lexchin, »Bigger and Better«; Rosen u.a., »International Index: Multidimensional Scale«; Rosen u.a., »International Index: State-of-the-Science«.
Bordo, The Male Body, S. 59–64.
Einen knappen Durchgang bietet Crouch, »Viagra Returns«.
McLaren, Impotence, S. 255; Faludi, Stiffed; Trebay, »Longer Harder Faster«.
Über die Krise der Männlichkeit ist viel geschrieben worden. Siehe zusammenfassend Martschukat/Stieglitz, Geschichte der Männlichkeiten; di Blasi, Der weiße Mann; Nünning, »Krise als Erzählung«. Zur Hegemonie siehe Connell, Masculinities; zur Bedeutung von Kontrolle insbesondere im Bereich des Sexes siehe Potts, »Essence of the Hard On«, S. 92–93.
Weeks, »Sexual Citizen«; siehe dazu insgesamt auch Canaday, The Straight State.
Jagose, Orgasmology, S. 25; Koedt, »The Myth of the Vaginal Orgasm«; Fahs, Performing Sex, S. 38–43; Rich, »Compulsory Heterosexuality«.
Dies gilt freilich auch für Eizellen und menschliche Organe, wie Paula-Irene Villa betont in Ramsbrock/Schnalke/Villa, »Menschliche Dinge«; Schmincke, »Sexualität als Angelpunkt«.
Sherman, »Little Blue Miracle«; Jeffords, Remasculinization of America; Martschukat, Ordnung des Sozialen, S. 327–354; Melzer, Gun Crusaders; Krämer, »Playboy tells his story«; Potts, »The Essence of the Hard On«, S. 92–93; Luciano, Looking Good, S. 97–99; Loe, Rise of Viagra, S. 13, 63–93.
Foucault, »Spiel des Michel Foucault«, S. 392.
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