Bas Kast
Und plötzlich macht es KLICK!
Das Handwerk der Kreativität oder wie die guten Ideen in den Kopf kommen
FISCHER E-Books
Bas Kast, geboren 1973, studierte Psychologie und Biologie in Konstanz, Bochum und Boston. Eigentlich wollte er Hirnforscher werden, fand es dann aber doch verlockender, sein Leben dem Schreiben zu widmen. Er schrieb für »Geo«, »Nature« und für den »Tagesspiegel«, wo er bis 2008 Redakteur im Wissenschaftsressort war. 2004 erschien im S. Fischer Verlag sein internationaler Bestseller ›Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt‹. 2007 folgte ›Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hilft. Die Kraft der Intuition‹, 2012 ›Ich weiß nicht, was ich wollen soll. Warum wir uns so schwer entscheiden können und wo das Glück zu finden ist‹ und 2015 ›Und plötzlich macht es KLICK! Das Handwerk der Kreativität oder wie die guten Ideen in den Kopf kommen‹. In seinen Büchern versucht Kast psychologische Menschheitsthemen wie Liebe, Intuition und Kreativität mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse neu zu beleuchten.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Wie kommt es, dass manche einfallsreicher sind als andere? Ist Kreativität eine besondere Gabe? Wie lassen sich unsere kreativen Kräfte im Alltag entfesseln?
Lange Zeit galt die Kreativitätsforschung als ein Randgebiet der Wissenschaft. Erst seit wenigen Jahren nehmen Kognitions- und Hirnforscher den schöpferischen Prozess genauer unter die Lupe. Ihre Erkenntnisse haben zu einem neuen Verständnis davon geführt, wie die guten Ideen in unseren Kopf kommen. Der Psychologe und Bestsellerautor Bas Kast hat sich für dieses Buch auf die Suche gemacht und die Erfolgsfaktoren der Kreativität gesammelt. Er hat Dutzende von Studien ausgewertet, er ist zu Forschungsstätten gepilgert, hat mit Wissenschaftlern gesprochen, er hat Linguisten, Architektinnen und Komponisten kontaktiert und sich als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt. Er hat meditiert, hyperventiliert, assoziiert, er hat sein Gehirn verkabeln lassen und sein Brot andersherum geschmiert. Um die Laborbefunde einem Praxis-Tauglichkeitstest zu unterziehen, stellt Bas Kast sie in Zusammenhang mit dem Werde-
gang, den Arbeitsweisen oder den entscheidenden Aha-Momenten hochkreativer Menschen der Geschichte und Gegenwart, von Beethoven bis Joanne K. Rowling, von Einstein bis Mark Zuckerberg. Herausgekommen ist ein lebensnahes, inspirierendes Wissenschaftsbuch, das am Ende auch den Weg aufzeigt, die eigene,
ganz individuelle Kreativität aufzuspüren.
»Kast gelingt es vorzüglich, die Ergebnisse
der Wissenschaft in eine anschauliche und gut
verständliche Sprache zu übersetzen.« dpa
Erschienen bei FISCHER E-Books
© 2015 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: Schiller Design, Frankfurt
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-402912-2
Mehr dazu in meinem Buch über Intuition: Kast (2007)
Besser gesagt, wie Leonardo DiCaprios naive Begleitfigur, die Architekturstudentin Ariadne.
Manche verwenden Schemata und Frames auch als Synonyme und treffen nicht die Unterscheidung, wie ich sie hier vornehme.
Zum Wort »Kreativitätstest«: Es gibt keinen Test, der unsere Kreativität als solche messen könnte. Die meisten Kreativitätstests erfassen vor allem Denkprozesse, die für kreative Durchbrüche als besonders hilfreich erachtet werden. Oft, wenn auch nicht immer, messen sie das, was man als divergentes (in verschiedene Richtungen laufendes) Denken bezeichnet. Divergentes Denken wird zwar von vielen Forschern mit kreativem Denken gleichgesetzt, damit aber wird man der Sache meines Erachtens nicht ganz gerecht, da man ja auch auf andere Wege zu kreativen Durchbrüchen gelangen kann, zum Beispiel durch eher konventionelles, logisches Denken.
Ritter et al. (2012)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreativität (Stand: August 2014)
Meine Frau arbeitete während der Entstehung dieses Kapitels in Utrecht.
Ritter et al. (2012)
Genau genommen, nehmen sie die Befunde vorweg, da diese Untersuchungen kurz vor Ritters Experimenten stattfanden, siehe Proulx & Heine (2009).
http://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Landarzt
Proulx & Heine (2009)
Proulx et al. (2010)
Die Apfel-Geschichte ist wahrscheinlich nicht eine bloße Legende, jedenfalls hat Newton selbst die Geschichte so erzählt (auch wenn ihm der Apfel nicht auf den Kopf fiel), siehe dazu z.B. Martínez (2011)
Schnall (1999)
Fleck & Weisberg (2004)
Fleck & Weisberg (2004), Maddux & Galinsky (2009), Gino & Wiltermuth (2014). Es gibt natürlich nicht nur eine einzige Lösung für das Kerzenproblem, auch wenn die mit der Schachtel zu den eleganteren gehört.
Maddux & Galinsky (2009), siehe auch Tadmor et al. (2012)
Fee & Gray (2012)
Hier findet man einen schönen Vortrag von Lera Boroditsky zum Thema: http://fora.tv/2010/10/26/Lera_Boroditsky_How_Language_Shapes_Thought
Boroditsky et al. (2003)
Segel & Boroditsky (2011), siehe auch Brockman (2010)
Je stärker bei einem mehrsprachigen Menschen eine Sprache dominiert, als desto größer erweist sich, wie zu erwarten, der Einfluss dieser Sprache auf dessen Denken, wie mir Lera Boroditsky mitgeteilt hat (E-Mail vom 1. März 2013). Ein Dreisprachiger (Deutsch, Englisch, Spanisch), der besser Deutsch als Spanisch spricht, ähnelt in seinen Assoziationen eher einer deutsch-englischsprachigen Testperson, und umgekehrt: ist Spanisch dominant, werden die Assoziationen von dieser Sprache bestimmt. Bei Menschen, die Deutsch und Spanisch gleich gut sprechen, fallen die Assoziationen irgendwo zwischen diese beiden Gruppen.
Von allen Gruppen sogar am besten, siehe Cushen & Wiley (2011)
Cushen & Wiley (2011)
Im Fachjargon spricht man von besser ausgeprägten »Exekutivfunktionen«. Das klassische Verfahren, die Exekutivfunktionen des Gehirns zu prüfen, ist der so genannte Stroop-Test. Zeigt man uns geometrische Figuren, wie ein Viereck in roter oder grüner Farbe, und wir müssen die Farbe benennen, ist das natürlich für jedermann eine denkbar einfache Sache. Ebenso leicht fällt uns die Aufgabe, wenn wir, statt ein Viereck, das Wort »grün« präsentiert bekommen, gedruckt in grüner Farbe. Wenn man uns nun aber ab und zu das Wort »grün« in roter Farbe darbietet (oder das Wort »rot« in grüner Farbe), und wir sollen nach wie vor die Farbe benennen, sind wir verwirrt: Das Gehirn hat die Neigung, das Wort herauszuposaunen, wir aber müssen das Wort ignorieren, die Reaktion unseres Gehirns unterdrücken und die Aufmerksamkeit aktiv auf die Farbe richten. Die Folge: Es kommt zu Fehlern, und wir brauchen länger für unsere Antwort. Untersuchungen zeigen, dass Zweisprachige Tests wie diese besser meistern. Für ein umfassendes Review zum Thema Zweisprachigkeit und Kognition siehe Bialystok et al. (2009).
Burt (2004), siehe auch http://www.nytimes.com/2004/05/22/arts/think-tank-where-to-get-a-good-idea-steal-it-outside-your-group.html
Burt (2004)
Domingue et al. (2014)
Christakis & Fowler (im Druck)
Ingram & Morris (2007)
Bahns et al. (2012), zu einem ähnlichen Befund kommen Cheng & Xie (2013).
Bahns et al. (2012)
Ich habe u.a. bei Walter Bongartz in Konstanz studiert, einst Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hypnose.
Normalerweise misst man auch die Originalität des Einfalls: Nennen viele Leute diese Idee oder ist man der Einzige? Mit einem Ziegelstein eine Mauer bauen – auf diese Idee kommt praktisch jeder. Je seltener dagegen der Einfall, desto mehr Punkte. Für die Bewertung der Originalität braucht man den Vergleich mit anderen Personen, und da ich gerade die einzige Testperson bin, fällt diese Bewertung bei mir weg.
Colzato et al. (2012)
Siehe z.B. Ding et al. (2014)
http://de.wikiquote.org/wiki/Thomas_Alva_Edison
Hier können Sie den Versuch online selbst mitmachen: http://www.theinvisiblegorilla.com/videos.html
Je nach Version, in der gekürzten zum Beispiel (erstes Video beim obigen Link) sind es nur 15 Mal.
Chabris & Simons (2011)
Memmert (2006)
Macknik & Martinez-Conde (2011)
Simons & Chabris (1999)
Die Lösung lautet 2. Entscheidend sind nicht die Zahlen als solche, sondern die Optik der Ziffern. Hier gilt: Für jeden Hohlraum gibt es einen Punkt. 1, 2, 3, 5 und 7 geben somit keine Punkte, 0, 6 und 9 sind einen Punkt wert, die 8 zwei. (Die vier taucht nicht auf, weil sie sich sowohl mit als auch ohne Hohlraum darstellen lässt, eine bloße Änderung des Schrifttyps könnte somit die Antworten ändern.)
Ich habe dazu auch selbst schon ausführlicher geschrieben, siehe Kast (2007).
Siehe z.B. Lee & Therriault (2013)
Der RAT erfordert vermutlich zuerst divergentes Denken (erst weitläufig assoziieren), dann aber konvergentes Denken (den einen passenden Begriff herauspicken). Obwohl man das divergente Denken traditionell am ehesten mit Kreativität verbunden hat, kann konvergentes Denken ebenfalls zu kreativen Resultaten führen, wie ja auch der RAT impliziert. Im Grunde müsste man auch IQ-Tests als Kreativitätstests im weiteren Sinne einstufen, da Intelligenz eine erhebliche Rolle für die meisten Formen der Kreativität spielt. Beliebt in dieser Hinsicht ist die Vorstellung eines bestimmten, kritischen Schwellenwerts: Demnach steigt die Kreativität mit zunehmender Intelligenz stetig – aber nur bis zu einem IQ von etwa 120 Punkten, danach verblasst die Korrelation, das heißt, weitere IQ-Punkte bringen jetzt für die Kreativität nicht mehr viel. Ich kann mir vorstellen, dass dieses für einige Disziplinen durchaus gilt (ein Maler braucht vermutlich keinen IQ von 180, um ein brillantes Gemälde hervorzubringen), während das in anderen Fachbereichen nicht der Fall ist (ein Mathematiker oder theoretischer Physiker profitiert wohl auch jenseits eines IQ von 120 noch von 30 Extrapunkten).
Die Lösungen: Fest, Gold, Wurm, Zimmer, Kuss.
Jarosz et al. (2012). Weiteres Beispiel: Eine Studie von Colflesh & Wiley (2013) zeigt, dass angetrunkene Testpersonen kleine Veränderungen eines ansonsten gleichbleibenden Bilds schneller erkennen als eine nüchterne Kontrollgruppe. Bei dem Test sieht man rasch hintereinander zwei Bilder, wobei in einem der beiden Bilder ein »Detail« fehlt. Hier ein Beispiel (in diesem Fall gibt es gleich mehrere Veränderungen):
Die Antwort lautet: An Tag 59 (die Lilien verdoppeln sich in den nächsten 24 Stunden noch einmal und bedecken dann, am 60. Tag, den gesamten See).
Wieth & Zacks (2011)
Mehta & Zhu (2009). Eine neuere Studie deutscher Forscher ergab, dass vielmehr die Farbe Grün die Kreativität fördert, was allerdings zum hier formulierten Grundgedanken passt, da ja auch Grün (mit Assoziationen wie Natur, Wachstum, Glück und grünes Licht) zu den eher beruhigenden Farben gehört, siehe dazu: Lichtenfeld et al. (2012).
http://www.youtube.com/watch?v=ycrLE46w6tY
Dass es Kinderbücher werden, wusste sie zu dem Zeitpunkt noch nicht, siehe z.B. Fraser et al. (2001).
Kirk (2003), Gunelius (2008)
Gespräch mit Stephen Fry unter: http://www.mugglenet.com/jkr-royalalbert.shtml
Die Daten basieren auf Yeo et al. (2011), mit Dank an Christian Keysers für die Herstellung der Bilder.
Mason et al. (2007)
Ritter (2012), Kapitel 2
Takeuchi et al. (2012), Wei et al. (2014)
Siehe auch Wei et al. (2014) mit ersten Hinweisen darauf, dass bereits ein kleines Kreativitätstraining die Kommunikation zwischen zwei Arealen des Offline-Netzwerks ankurbeln kann, zugleich demonstrieren die Testpersonen eine erhöhte Originalität.
Maguire et al. (2000)
Baird et al. (2012)
Baird et al. (2012)
http://www.theparisreview.org/interviews/2/the-art-of-fiction-no-182-haruki-murakami sowie ein Interview mit Murakami in der ZEIT vom 9. Januar 2014, S. 37–38 (online unter http://www.zeit.de/2014/03/haruki-murakami), siehe auch Currey (2013).
Kurzke (1999), Currey (2013)
Zitiert in Currey (2013)
Dass Wandern das kreative Denken stimuliert, hat sich auch experimentell bestätigt, siehe dazu z.B. Oppezzo & Schwartz (2014).
Currey (2013)
Schindler (1840)
Currey (2013)
Martindale & Hines (1975), Martindale & Hasenfus (1978), siehe auch Kapitel 7 von Colin Martindale in Sternberg (1999).
Für ein Review siehe Fink & Benedek (2014).
Fink & Neubauer (2006)
Fink et al. (2006)
Haarmann et al. (2012)
Cooper et al. (2003)
Vgl. Knyazev et al. (2011)
Diese, wie ich finde, interessante Alltagsbeobachtung stammt von den US-Kreativitätsforschern John Kounios und Mark Beeman, siehe z.B. Kounios & Beeman (2009).
In meinem Buch Ich weiß nicht, was ich wollen soll (2012) habe ich dazu ausführlicher geschrieben.
Atchley et al. (2012)
Hoff (2005)
White & Shah (2006)
White & Shah (2011), siehe auch Fugate et al. (2013).
http://www.macfound.org/programs/fellows/
Root-Bernstein (2009). Es gibt auch Beispiele für Genies der Vergangenheit, die solche hochelaborierten Phantasiewelten erfanden, Mozart etwa. Mozarts Schwester (»Nannerl«) berichtet, dass er, Mozart, »[…] während, dass wir von seinem Orte in den andern fuhren […] für sich selbst ein Königreich ersann, welches er Königreich Rücken nannte […]. Dieses Reich und dessen Einwohner wurden nun mit alledem begabt, was sie zu guten und fröhlichen […] Kindern machen konnte. Er war der König von diesem Reiche; und diese Idee haftete so in ihm, wurde von ihm so weit verfolgt, dass unser Bedienter, der ein wenig zeichnen konnte, eine Karte davon machen musste, wozu er ihm die Namen der Städte, Märkte und Dörfer diktierte.« Zitiert in: Solomon (2005).
Aus einem Brief an Carl Seelig, 11.3.1952, siehe http://www.library.ethz.ch/de/Ressourcen/Digitale-Kollektionen/Einstein-Online/Princeton-1933–1955
Ken Robinson (2010), siehe auch seinen köstlichen TED-Vortrag unter http://www.ted.com/talks/ken_robinson_says_schools_kill_creativity.html
Quelle unsicher, siehe z.B. http://simple.wikiquote.org/wiki/Pablo_Picasso#cite_note-5
Reinhardt (2010)
Siehe z.B. Ericsson et al. (1993), Kapitel 12 von Robert Weisberg in Sternberg (1999), Andrew Robinson (2010)
Andrew Robinson (2010)
Ericsson et al. (1993), Kapitel 12 von Robert Weisberg in Sternberg (1999)
Siehe dazu z.B. Kaufman (2013)
Solomon (2005)
Siehe Weisbergs Kapitel in Sternberg (1999), Ericsson et al. (2007)
Zitiert in Seelig (1960)
Zum Beispiel über einen Kompass, den ihm sein Vater zeigte, als er vier oder fünf Jahre alt war, siehe dazu Fölsing (1993).
Fölsing (1993)
Bonawitz et al. (2011)
Siehe dazu z.B. auch Kapur (2014)
Buchsbaum et al. (2011)
Feynman (2001)
Gleick (1993)
Gleick (1993)
Gleick (1993)
http://www.youtube.com/watch?v=Bgaw9qe7DEE
Für die Vatergeschichten siehe unter anderem: Feynman (1991), Feynman (2001). Es gibt auch eine schöne Richard-Feynman-Dokumentation von der BBC, siehe z.B. http://www.youtube.com/watch?v=Fzg1CU8t9nw
Ansari (2013)
Beispielsweise Ken Robinson http://www.ted.com/talks/ken_robinson_says_schools_kill_creativity.html, siehe auch http://www.ted.com/talks/sugata_mitra_build_a_school_in_the_cloud.html
Siehe z.B. Wieman & Perkins (2005), Figur 3
Allerdings nicht immer: Ein radikaler (und, wie ich finde, abwegiger) Vorschlag etwa besteht darin, Kindern einfach einen Computer in die Hand zu drücken und sie von da an in Ruhe zu lassen, siehe http://www.ted.com/talks/sugata_mitra_build_a_school_in_the_cloud.html
Für ein Review siehe Kirschner et al. (2006)
Siehe dazu als Review vor allem Lee & Anderson (2012), im weiteren Sinne auch Alfieri et al. (2011).
Kapur (2012), siehe auch Kapur (2014), einen informativen Vortrag von Manu Kapur findet man hier: http://www.youtube.com/watch?v=hC6wCrXOYvk
Schwartz et al. (2011), DeCaro & Rittle-Johnson (2012)
http://danotations.com/?s=chomsky
Für eine total unverständliche Insiderbeschreibung dazu, die dennoch ein grobes Gefühl für die Welt des Mathematikers und den strapaziösen, nervenaufreibenden Weg zu einem mathematischen Beweis gibt, siehe Villani (2013).
Mueller & Dweck (1998), Dweck (2007)
Siehe dazu auch Gunderson et al. (2013).
Dweck (2007)
Dweck (2007)
Mehr dazu in meinem Buch über Intuition: Kast (2007).
Siehe dazu auch meinen Text im Tagesspiegel unter: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/die-logik-der-savanne/637408.html
Wuchty et al. (2007)
http://wiki.answers.com/Q/How_many_people_did_it_take_to_make_avatar
Eine neue Studie offenbart, dass Testpersonen tatsächlich davon überzeugt sind, Toptalent würde die Teamleistung (z.B. beim Fußball) stetig steigern. Dies ist jedoch nur bis zu einem bestimmten Punkt der Fall: Beträgt der Anteil der Superstars in einer Fuß- oder Basketballmannschaft 50 Prozent, ist das Leistungsmaximum erreicht, von diesem Punkt an nimmt die Leistung mit immer weiteren Stars systematisch ab. Die Forscher sprechen vom »Too-Much-Talent-Effect«. Bezeichnenderweise gilt dieser Effekt spezifisch dort, wo die Teamleistung auf eine hohe gegenseitige Abhängigkeit der Spieler angewiesen ist, wie eben beim Fuß- oder Basketball, und nicht beim Baseball. Siehe Swaab et al. (im Druck).
Woolley et al. (2010)
Colom et al. (2004)
Sätze prüfen und sich das letzte Wort merken – auf diese Weise testet man die »Lesespanne«, was ein Beispiel von mehreren dafür ist, womit man das Arbeitsgedächtnis zu messen versucht. Statt Sätze kann man auch mathematische Gleichungen zur Prüfung anbieten, etwa: (9/3) – 2 = 1, »Erfolg«. Aufgabe: Kontrollieren Sie im Kopf, ob die Gleichung stimmt oder nicht, und merken Sie sich das anschließende Wort. Je mehr Wörter man sich unter diesen Umständen merken kann, desto besser ist wieder das Arbeitsgedächtnis. Siehe dazu z.B. Conway et al. (2005).
Baron-Cohen et al. (2001)
Wright et al. (2012)
Raskin & Terry (1988)
Nevicka et al. (2011)
Twenge et al. (2008)
Siehe zum Beispiel die Dokumentation We Steal Secrets: The Story of Wikileaks aus dem Jahr 2013 von dem US-Regisseur Alex Gibney.
Für eine differenzierte Auseinandersetzung mit Narzissten als Führungspersönlichkeiten siehe Grijalva et al. (im Druck).
Für Reviews siehe Stroebe et al. (2010) sowie Goldenberg & Wiley (2011).
Diehl & Stroebe (1991)
Siehe z.B. Oxley et al. (1996) und Offner et al. (1996)
Oxley et al. (1996)
Isaacson (2011)
Siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=CXtsEhUwTmc
Isaacson (2011)
Isaacson (2011)
Vereinzelt tauchen historische Beispiele auf, die belegen, dass man schon länger über die Sache nachgedacht hat. Ein Autor meint, die berühmten Bell Labs in Murray Hill im US-Staat New Jersey hätten auch in dieser Hinsicht Pionierarbeit geleistet, siehe dazu Jon Gertner (2013). Gertner berichtet, dass die Mitarbeiter der Bell Labs oft sowohl ein Labor als auch ein Büro hatten, die sich teils in unterschiedlichen Korridoren befanden, was dafür sorgte, dass man sich zwischen beiden hin- und herbewegen musste, und das wiederum führte zu den gewünschten Zufallsbegegnungen.
Kabo et al. (2013)
Siehe den Report A Tale of Two Buildings: Socio-Spatial Significance in Innovation von Owen-Smith et al. (2012), zu finden unter http://www-personal.umich.edu/~jdos/research.html
Siehe dazu Sailer et al. (2012) unter http://discovery.ucl.ac.uk/1381761/
Allen & Henn (2007)
Allen & Henn (2007), Grafik 3–5
Zu den Vor- und Nachteilen von Großraumbüros siehe Davis et al. (2011).
Pentland (2012)
Siehe das Paper von Sailer & Penn (2007) unter http://discovery.ucl.ac.uk/3499/ sowie den Vortrag von Kerstin Sailer unter http://www.youtube.com/watch?v=IpSNHW1olB4
E-Mail von Kerstin Sailer vom 26. Februar 2014, siehe auch Sailer (2014).
Meine Frau arbeitete dort.
Pentland (2012), siehe auch das Working Paper von Waber et al. (2010) unter http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1586375 sowie Waber (2013)
http://www.imdb.com/name/nm0001877/awards?ref_=nm_awd
https://www.youtube.com/watch?v=HIPN38TEpBs
Berühmt wurde die Zahl 10000 durch den US-Autor Malcolm Gladwell, der in seinem Buch Überflieger schreibt: »10000 ist die magische Zahl des Erfolgs«.
https://www.youtube.com/watch?v=voytGLvtsy0
http://www.hans-zimmer.com/index.php?rub=news, siehe das Interview von Scott Feinberg (auch unter http://www.youtube.com/watch?v=5lIkrXdrbEU)
http://www.hurtwoodhouse.com/
Telefongespräch mit Richard Jackson am 17. März 2014 sowie die Dokumentation Hans Zimmer – Der Sound für Hollywood (2011), die auch auf Youtube zu sehen ist, z.B. hier http://www.youtube.com/watch?v=8cUtwIDgMHs
Telefongespräch mit Jackson am 17. März 2014.
Interview von Scott Feinberg, siehe oben
E-Mail von dem Komponisten und ehemaligen Mitarbeiter Hans Zimmers, Michael Levine, vom 23. Februar 2014.
Stanley Myers komponierte u.a. die Filmmusik zu Volker Schlöndorffs Homo Faber aus dem Jahr 1991.
Interview mit Zimmer unter http://www.youtube.com/watch?v=kc2ULuC--xw
Siehe z.B. Cheng & Furnham (2012)
Siehe z.B. Kim (2008), aber für interessante, teils widersprüchliche Ergebnisse dazu auch Jauk et al. (2013). Es ist natürlich vorstellbar, dass sich mit Hilfe einer breiten Palette von Tests die kreative Schaffenskraft einer Person bis zu einem gewissen Grad vorhersagen ließe: Die Fähigkeit zum divergenten sowie zum konvergenten Denken, IQ, Durchhaltevermögen (was unter anderem auch das Finden der Nische wahrscheinlicher macht), Offenheit, Unabhängigkeit – wer all das und mehr erfasst, wäre eventuell in der Lage, eine Prognose abzugeben, obwohl ich immer noch skeptisch wäre, ob man aufgrund der Ergebnisse einer solchen Testbatterie einem Schüler wie Hans Zimmer eine große kreative Karriere bescheinigt hätte.
http://www.soundtracksandtrailermusic.com/2013/07/hans-zimmer
E-Mail von Michael Levine vom 22. Februar 2014.
Dieses sowie alle nachfolgenden Darwin-Zitate aus Darwin (1993)
Alle biographischen Informationen über und Zitate von Chandler stammen aus der lesenswerten Biographie von MacShane (1984/2009).
Ken Robinson (2010)
http://www.wired.com/wired/archive/4.02/jobs_pr.html
Artikel von Lev Grossman über Mark Zuckerberg im US-Magazin Time, 15. Dezember 2010
Zitiert in Grossmans Time-Artikel
Isaacson (2011)
Ein hervorstechender Forscher auf diesem Feld ist Gregory Feist von der San José State University in Kalifornien, siehe für eine gute Übersicht z.B. Feists Kapitel in Sternberg (1999).
Es war ein Februarnachmittag 2013, ich stand in einem Laborraum der Universität Nimwegen, als es bei mir klick! machte. Ein Computerprogrammierer vom benachbarten Max-Planck-Institut hatte mir soeben seine 30000-Euro-Datenbrille über den Kopf gestülpt. Ein Knopfdruck, und ich würde in eine andere Welt katapultiert werden. Eine Welt, die eigens dazu geschaffen worden war, meine allzu eingefahrenen, starren Denkstrukturen aufzulockern.
Eine junge deutsche Forscherin – Sie werden sie gleich im ersten Kapitel kennenlernen – hatte verkündet, dass sich gute Ideen gezielt hervorbringen lassen. Nicht durch irgendein mystisches Verfahren, eine esoterische Reise ins Ich, sondern mit Hilfe von Technik und Wissenschaft. Ihre Hypothese: Die Routinen des Alltags, die unser Leben beherrschen, lullen das Gehirn ein. Damit wir wieder mit frischem Blick auf die Welt sehen, müssen wir unser Gehirn in Situationen versetzen, in denen es mit seinem Latein am Ende ist. Man muss das Gehirn schockieren. Die Erschütterung regt dazu an, neu zu denken, anders als zuvor, jenseits unserer alten, verkrusteten Konventionen. Wir werden, mit einem Wort, kreativer.
Ich war skeptisch. Eine Datenbrille, teurer als ein durchschnittlicher PKW, ein Laborraum gefüllt mit für das menschliche Auge unsichtbarem Infrarotlicht, und dann irgendwelche virtuelle Welten mit fliegenden Flaschen, in die ich eintauchen würde: Es klang alles ein bisschen zu sehr nach einer Mischung aus Science-Fiction und jenem hartnäckigen Mythos, demzufolge wir nur zehn Prozent unseres Gehirnpotentials nutzen, und jetzt hätte jemand einen wundersamen Weg gefunden, den schlummernden Rest aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.
Ich zweifelte, kannte aber den Chef des Labors, Ap Dijksterhuis, eine Koryphäe der modernen psychologischen Forschung. Ich hatte ihn vor Jahren einmal besucht, nachdem er im angesehenen US-Wissenschaftsmagazin Science erstmals experimentelle Belege dafür präsentiert hatte, dass auch das Unbewusste denken kann, teils sogar besser als der bewusste Verstand.[1] Also hatte ich mich ins Auto gesetzt und war nach Nimwegen gefahren.
Ich wusste es zu dem Zeitpunkt nicht, aber mit dieser harmlosen Fahrt hatte ich mich auf eine Reise begeben, von der ich erst Monate später zurückkehren sollte – ja, ich verwickelte mich in eine Recherche, die mich von einer Forschungsstation und Fragestellung zur nächsten führte. Denn was ich in dem Labor vorfand, war nicht nur eine bizarre virtuelle Welt, in der Flaschen fliegen können und Koffer verschwinden, wenn man ihnen zu nahe kommt. Nein, ich stieß auf etwas weitaus Faszinierenderes: Ich entdeckte eine vollkommen neue Perspektive auf ein uraltes Rätsel – das Rätsel der menschlichen Kreativität.
Wie kommen wir auf gute, originelle, auf kreative Ideen? Wer sich für diese Frage interessiert, und zwar auf eine handfeste Weise, der sieht sich mit einem erschlagenden Überangebot von Tipps und Tricks, von Ratschlägen, Büchern, Kreativitätsseminaren und Innovationsworkshops konfrontiert.
Beißt man sich ein wenig durch dieses bunte Büfett hindurch, wird bald klar, dass die Grundingredienz nahezu immer die gleiche ist: Irgendjemand, ein Experte, Coach oder Guru, hat einen Algorithmus, einen Fünfpunkteplan, kurz eine »Kreativitätstechnik« mit meist exotisch-eindrucksvollem Namen in petto, die uns mehr oder weniger im Handumdrehen in die Lage versetzen soll, um die Ecke zu denken. Kreativität wird dabei fast als etwas Mechanisches dargestellt, wie die Arbeit in einer Werkstatt, und was uns fehlt – nicht aber dem Guru, praktischerweise –, ist das richtige geistige Werkzeug. Manche empfehlen zum Beispiel, sich in kleinen Gruppen verschiedenfarbige Hüte aufzusetzen (die sogenannten Denkhüte von De Bono), viele schwören aufs Brainstorming, andere aufs Mindmapping, auf die Morphologische Matrix, die Reizwortanalyse, die Osborn-Checkliste, die Methode 635, die Kopfstandtechnik, die Walt-Disney-Methode oder eine Synektik-Sitzung.
Ich bin kein militanter Gegner dieser Vorschläge. Ganz im Gegenteil glaube ich, dass es ausgesprochen gewinnbringend sein kann, Kreativität als eine Art Handwerk zu verstehen, das sich bis zu einem gewissen Grad – wenn auch aus meiner Sicht indirekt – erlernen lässt. Das Problem dieser »Werkzeuge« ist ein anderes. Erstens fällt auf, dass die allermeisten bahnbrechenden Ideen, originellen Schöpfungen und Erfindungen der Geschichte nicht mit Hilfe irgendeiner dieser Verfahren hervorgebracht wurden, polemisch ausgedrückt: Beethovens Neunte war nicht das wohlklingende Resultat einer Synektik-Sitzung. Im wirklichen Leben scheint die Geburt des Neuen nach ganz anderen Spielregeln abzulaufen, als es diese Methoden suggerieren. Sollte uns das nicht zumindest zu denken geben?
Das aber ist noch nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist: Letztlich weiß niemand, was diese Techniken taugen. Ihre Erfinder haben sich nie die Mühe gemacht, ihre Wirksamkeit einer objektiven Prüfung zu unterziehen. Dort, wo Forscher dies für sie getan haben, am rigorosesten beim Brainstorming, fallen die Ergebnisse, vorsichtig formuliert, durchwachsen aus – mehr dazu in Kapitel 4. Die Wirksamkeit der herkömmlichen »Kreativitätstechniken« ist im Großen und Ganzen nicht erwiesen. Trotzdem erfreuen sie sich einer erstaunlichen Popularität.
Man könnte versucht sein, dieses Missverhältnis mit einer eigentümlichen Ignoranz der Beteiligten zu erklären. Doch es ist viel einfacher: Es liegt vor allem daran, dass lange Zeit schlicht keine Alternativen in Sicht waren. Wer sich dem schöpferischen Prozess nüchtern-sachlich nähern wollte (und nicht bereit war, sich einen Stereokopfhörer mit epileptisch anmutenden – »binauralen« – Klängen aufzusetzen, um einen okkulten Trip zum inneren Künstler anzutreten), dem blieb wohl oder übel wenig anderes übrig, als sich jenen »Kreativitätstechniken« zuzuwenden.
Diese Situation hat sich radikal geändert. In den vergangenen Jahren hat sich auch die Wissenschaft dem rätselhaften, schwer zu messenden Phänomen der Kreativität zugewandt, und zwar in nie zuvor gekanntem Ausmaß.
Schon im 20. Jahrhundert gab es die ersten Bemühungen in diese Richtung, angefangen übrigens in den 1930er Jahren in Deutschland, unter anderem mit dem Berliner Psychologen Karl Duncker – seinem berühmten »Kerzenproblem« können Sie sich auf Seite 43 stellen. Mit der Etablierung der Kognitions- und Neurowissenschaften rückte die Kreativität dann von einem nicht ganz erstgenommenen Außenseiterthema zunehmend ins Zentrum der psychologischen Forschung. Dieser Trend hält bis heute an: Die meisten maßgeblichen Studien, die dieses Buch prägen, stammen aus den letzten drei, vier Jahren.
Das Erblühen dieser Forschung hat nicht nur zu einem neuen Verständnis von Kreativität geführt. Aus den mittlerweile unzähligen Einzelbefunden lassen sich auch erstmals empirisch überprüfbare Grundfaktoren des schöpferischen Denkens herauskristallisieren, »Erfolgszutaten der Kreativität«, wenn man so will, die ihre Wirkung unter Beweis gestellt haben.
Für dieses Buch habe ich diese Erfolgsfaktoren gesammelt und zusammengefasst. Nachdem ich einigermaßen unversehrt wieder aus Nimwegen zurückgekehrt war, habe ich mich in Dutzende und Aberdutzende von wissenschaftlichen Studien vertieft. Es erscheinen wöchentlich neue, und manche sind überzeugender als andere. Die schiere Fülle ermöglicht eine strenge Auswahl. So habe ich einen Großteil der Studien verworfen, sei es, weil sie lediglich von rein theoretischem Interesse waren oder weil die Ergebnisse (bisher) nicht bestätigt werden konnten, andere Untersuchungen wiederum waren methodisch oder inhaltlich nicht überzeugend. Dort, wo ich skeptisch war und bin und die Studie trotzdem beschreibe, werde ich diese Skepsis zum Ausdruck bringen.
Zum Glück jedoch war es nicht nur ein einsames Papierstudium, das ich betrieben habe. Ich bin zu Forschungsstätten gepilgert und habe mit den Experten diskutiert, in erster Linie Kognitionspsychologen und Hirnforschern (manche Frage führte aber auch dazu, dass ich mich an eine Linguistin, Architektin oder an einen Komponisten wenden musste). Wenn sich die Gelegenheit bot, habe ich mich den Wissenschaftlern als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt und an ihren Experimenten teilgenommen, um deren Effekte am eigenen Leib zu erleben – ich habe meditiert, hyperventiliert, mein Gehirn verkabeln lassen und sogar mein Brot andersherum geschmiert.
Nach und nach wurde mir vor Augen geführt, wie facettenreich und umfassend das Phänomen der Kreativität tatsächlich ist. Kreativität ist nicht etwas, das sich klischeehaft auf Künstler, Werbeleute und Designer mit dicken schwarzen Hornbrillen beschränkt. Wir sprechen von »kreativen Jobs« und »kreativen Köpfen« (vermutlich im Gegensatz zu all den vermeintlich unkreativen Jobs und den Holzköpfen, von denen es da draußen wimmelt) oder von »kreativen Hobbys«, womit wir typischerweise Aktivitäten meinen wie Malen, Basteln oder Fotografie. Dabei kann man so gut wie jeden Beruf und jedes Hobby mehr oder weniger kreativ ausüben. Wer eine Canon Eos Spiegelreflexkamera mit 50 Millimeter Festbrennweite in die Hand nimmt, ist nicht automatisch kreativ. Umgekehrt können eine Hausfrau, ein Sportler oder ein Steuerberater ebenfalls ungeheuer kreativ sein, auch wenn mein Steuerberater natürlich nicht dazugehört.
Gute Ideen sind kein Exklusivprivileg einiger weniger Ausnahmemenschen mit direktem Draht zu den Musen. Kreativ zu sein, ist eine Grundeigenschaft des Gehirns. Es gibt kein menschliches Gehirn, dem die schöpferischen Fähigkeiten, die Phantasie und der Einfallsreichtum völlig fehlen. Mit der Kreativität verhält es sich eher so wie mit dem Körpergewicht: Manche mögen ein paar Kilo mehr auf die Waage bringen als andere, aber es gibt keinen Menschen ohne Körpergewicht, und es handelt sich dabei auch nicht um eine ein für alle Mal fixierte Größe.
Dies ist die Grundannahme der Kreativitätswissenschaft, und sie wirft unweigerlich Fragen auf: Wenn Kreativität in jedem Gehirn angelegt ist, warum sind manche Menschen dann trotzdem einfallsreicher als andere? Entstehen schöpferische Leistungen hauptsächlich durch hartnäckiges Üben, aus Schweiß und fachlicher Expertise? Oder ist es umgekehrt: Sind wir als Kinder alle kreativ, werden dann aber Stück für Stück zum Konformismus erzogen? Und wenn ja, wie ließe sich gegensteuern? Was kann man tun, um die eigene Phantasie zu entfesseln?