Überarbeitete Neuausgabe
Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Juli 2018
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ISBN Printausgabe 978-3-499-27481-7 (Neuausgabe 2018)
ISBN E-Book 978-3-644-40453-3
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ISBN 978-3-644-40453-3
Bereits eineinhalb Stunden vor Abfahrt des Busses sitze ich auf der Treppe des Gemeindehauses und warte darauf, dass es endlich losgeht. Ich bin zu Fuß gegangen, um das Busgeld zu sparen, fünf Stationen, fast eine Stunde war ich unterwegs, in der rechten Hand eine prallgefüllte Reisetasche, in der linken einen zusammengeknüllten Schlafsack. Auf halber Strecke hat mich volles Brett ein Schauer erwischt, aber jetzt knallt wieder die Sonne, in einer Stunde bin ich hoffentlich trocken. Ich bin der Erste. Peinlich, hoffentlich sieht mich niemand, aber es sind ja große Ferien, da ist im Gemeindehaus nichts los.
4. August 1977. Es ist fast windstill. Das wird sich ändern, sobald wir an der Ostsee sind. Die Ostsee ist, verglichen mit der Nordsee, zwar eher so eine Art Teich, aber an manchen Tagen gibt es trotzdem mannshohen Wellengang. Das erbarmungslose Ostmeer, das schon so unendlich viele Opfer gefordert hat!
Beknackt, so früh da zu sein. Aber ich hab’s zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten vor Vorfreude und Vorangst. Jetzt langweile ich mich in Grund und Boden. Ich wühle in meiner Reisetasche und fische ein Fünf-Freunde-Buch heraus. Total peinlich, dass ich in meinem Alter noch Fünf-Freunde-Bücher lese; wenn das einer mitbekommt, wird er diese Information hundertprozentig gegen mich verwenden. Aber ich finde das Leben bereits jetzt unverhältnismäßig schwer, da brauche ich zum Ausgleich etwas Leichtes. Fünf Freunde, Asterix und Obelix, Fix und Foxi. Und Landserhefte, Groschenromane, die sich mit den Abenteuern der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg beschäftigen. Selbst im Hochsommer jagt mir die Vorstellung, wie die armen deutschen Landser im unmenschlichen russischen Winter gefroren haben wie die Schneider, Schauer über meinen zwergenhaften Körper. Ich habe neben drei Fünf-Freunde-Büchern noch ungefähr ein halbes Dutzend Landserhefte dabei, die muss ich unter strenger Geheimhaltung lesen. Kriegsschundliteratur auf einer christlichen Freizeit ist das Allerletzte, wenn das rauskommt, kann ich gleich wieder nach Hause fahren.
Ich hab noch gar keine geraucht heute, ich bin einfach nicht dazu gekommen vor lauter Stress. Jetzt hab ich tierischen Schmachter, und ich stecke mir gleich zwei Zigaretten hintereinander an, die erste hastig eingesogen und schön bis zum Filter runter, wie es sich gehört. Als ich die zweite gerade mal halb aufgeraucht habe, stellt sich plötzlich heftiger Unterleibsdruck ein. Die verdammte Raucherei! Vor Aufregung und Hektik und Angst war ich heute noch gar nicht groß. Und gestern auch nicht. Das rächt sich, ausgerechnet jetzt! Ich könnte die Toilette des Gemeindehauses benutzen, aber das große Geschäft ist etwas Schmutziges, das man privat für sich machen muss. Ein Entlastungspups der Kategorie stiller Kriecher löst sich. Zeitlupenhaft zieht der braune Dunst nach oben und bleibt stehen, weil es ja praktisch windstill ist. Noch einer. Peinlich. Ist das alles peinlich. Das ganze Leben ist peinlich. Vor der Abfahrt muss ich mich unbedingt erleichtern, ich weiß nicht, wie ich die Fahrt sonst überstehen soll. Das Busklo ist, wenn überhaupt, nur für kleine Geschäfte zugelassen, eigentlich ist so ein Busklo nur pro forma eingebaut, weil die Vorschriften es verlangen; der Busfahrer erwartet, dass man es selbstverständlich nicht benutzt. Ich schaue auf die Uhr. Kurz nach zwei, um drei ist Abfahrt, mir bleibt also noch eine ungestörte halbe Stunde, mindestens. «Ein gut funktionierender Schließmuskel ist ebenso wichtig wie eine Lunge, die nicht dauernd in sich zusammenfällt.» Ist mir eingefallen, nachdem Dirk Kessler letztes Jahr mit eingefallener Lunge ins Krankenhaus musste und fast abgenippelt wäre.
Ich habe doch nichts Besonderes gegessen: rote Paprikaschoten, gefüllt mit Hack, als Beilage Reis, zum Nachtisch Rhabarberkompott. Wahrscheinlich ist es der Rhabarber, Armeleuteessen. Arme Ritter, Milchreis, Russischbrot, Russischei, Wassereintopf. Unsere Oma isst am liebsten Eingebrocktes, jeden Morgen, seit fünfzig Jahren oder so, da könnte sie sich reinsetzen, sagt sie immer. Eingebrocktes ist in heißem Kaffee aufgelöstes altes Brot. Oma ist morgens immer als Erste wach, Eingebrocktes schlürfen ist für sie die größte Freude überhaupt. Bevor sie sich die heiße Plörre ins Gesicht löffelt, nimmt sie immer das Gebiss raus, wahrscheinlich, weil der Speisebrei so besser die Mundhöhle flutet: Jede einzelne Geschmacksknospe saugt sich voll wie ein Schwamm, mehr Genuss geht nicht. Das Gebiss nimmt Oma natürlich nur raus, wenn sie glaubt, alleine zu sein, sie ist ja nicht bescheuert. Bei Oma schmeckt die Schlagsahne nach Wasser, der Weißwein nach Fisch, und die Bierkrone riecht ein bisschen nach Kotze.
Vielleicht kündigt sich Sturzdurchfall an, den kann man nicht mehr kontrollieren, kein Mensch kann das.
QUIITTSCHKNNRRR. Ach du Elend. Begleitet von lautem Knarzen und Knörzen, öffnet sich die Tür des Gemeindehauses. Ich drehe mich um und schaue nach oben. Da steht sie, wie aus Stein gemeißelt, hochgewachsen, starr und streng: Frau von Roth, die Frau des Küsters. Sie schaut mich an, ohne eine Miene zu verziehen.
«Guten Tag, Thorsten.»
«Ach, guten Tag, Frau von Roth.»
Sie lässt sich nichts anmerken. Eiserne Selbstbeherrschung, Contenance nennt man das in Adelskreisen. Frau von Roth entstammt einem verarmten Adelsgeschlecht, Pommern oder Schlesien oder so, und hat dieses typische Adelsgesicht, den Zug, den irgendwie alle Adligen im Gesicht haben, wahrscheinlich infolge jahrhundertelanger Inzucht. Sie leidet, glaube ich, sehr darunter, dass es bei ihr nur zur Küstersfrau gelangt hat. Und jetzt so was, das Ende eines langen Abstiegs.
«Du bist ja ziemlich früh dran.»
«Ja, stimmt, tut mir leid.»
Tut mir leid, so was Bescheuertes!
Ihre feinen Gesichtszüge sind erschlafft und von geplatzten Äderchen übersät. Das schwarze Haar ist so schwarz, dass es dunkelviolett schimmert.
Wahrscheinlich hängt der Miefkern gerade in Höhe ihres königlichen Gesichts. Frau von Roth würde so etwas nie offen ansprechen, niemals. Aber trotzdem muss sie wie alle anderen auch ihre wahnsinnigen Aggressionen loswerden, und sie hat sich für solche Gelegenheiten ein richtig hartes, strafendes Gesicht antrainiert, ein Kleine-Leute-Hassgesicht. Sie bleibt in der Tür stehen und kostet meine Scham richtig aus. Ich spüre, wie meine Wangen glühen und ich gleichzeitig sauer werde. Tut so, als hätte sie in ihrem ganzen Leben noch nichts ausgeschieden! Blitzschnell rechne ich hoch, wie viel Frau von Roth in ihrem bisherigen Leben schon ausgeschieden hat: Fußballfelder. Ganze Strände. Ja, Frau von Roth, mir kannst du nichts vormachen, ich weiß Bescheid. Bestimmt hat sie irgendwelche verbotenen Leidenschaften. Gerade die besonders Disziplinierten sind in Wahrheit die Allerschlimmsten: Schlickspiele. Moorbäder. Brauner Salon. Luke zwo.
Egal, ich kann’s drehen und wenden, wie ich will, etwas Peinlicheres ist mir im Leben noch nicht passiert. Außer vielleicht das eine Mal, als mich meine Mutter beim Wichsen erwischt hat. An sich schon unfassbar peinlich, aber ich habe auch noch den Namen meines Klassenkameraden Andreas gestöhnt. «Andi, o Andi, bitte, bitte», oder so ähnlich. Auch noch schwul, was kommt als Nächstes? Die Geschichte ist schon länger her, aber die Scham bleibt auf ewig konserviert. Wo nimmt sie nur ihre Lebendigkeit her, die Scham? Egal.
«Andi, bitte, ja, Andi.» Ausgerechnet Andreas. Sein plattes, ausdrucksloses, ewig käseweißes Gesicht mit den leicht hervorquellenden Augen und den seltsam roten Lippen ist alles andere als hübsch, und die kurzgeschnittenen Locken sehen aus, als trage er eine Omadauerwelle. Außerdem hat er so eine schnarrende, halsig-heisere Stimme. Die meisten Jungen haben meckernde Scheißstimmen, aber die von Andreas ist besonders hässlich.
Das Auffälligste an ihm ist jedoch sein Genital. Andreas scheint ausschließlich aus Schwanz zu bestehen. Es ist, als wäre er zu groß für ihn, der Schwanz führt den Menschen spazieren statt umgekehrt und hat längst die Kontrolle über den Gesamtorganismus übernommen. Sagenhaft, wenn Andreas nach vorne muss in Mathe. Er ist extrem schlecht in Logarithmen und dem ganzen Wahnsinn und wird deshalb dauernd an die Tafel zitiert, wo er verzweifelt von einem Bein aufs andere tippelt und sich wie ein Irrer verrechnet. Herr Dierks, unser Mathelehrer, ist ein echter Sadist, er weidet sich an seinen Qualen.
Wenn Andreas da steht, sind sechsundzwanzig Augenpaare auf sein Genital gerichtet. Die Mädchen tuscheln und kichern, und die Jungen tun so, als ob nichts wäre. Was bleibt ihnen übrig. Andreas scheint nichts mitzubekommen, er tut wenigstens so. Ob er wirklich nicht weiß, was eigentlich los ist? Manchmal denke ich ja, dann wieder nein. Einmal Andreas einen wichsen, herrlich muss das sein. Ich bin genauso wenig schwul wie er, aber Bock hätte ich schon. Ich stelle mir vor, wie er dabei mit seiner kaputten Quakstimme ununterbrochen dünn und glucksend lacht. Ohne Schwanz würde seine meckernde Stimme einfach nur meckern, mit Schwanz klingt das Gegacker geil. Furchtbar. Was ist das nur für ein Leben.
Meine aktuellen Phantasien schwanken fifty-fifty zwischen Jungen und Mädchen. Von den Weibern denke ich am häufigsten an meine Klassenkameradinnen Petra Barfknecht und Simone Jahn, wahrscheinlich, weil ich sie jeden Tag sehe und sich im Laufe der Zeit eben einiges anstaut. Ansonsten gibt es keinen Grund: Petra drall und leicht vergnomt, Simone groß, dünn und kamelig. Männliche Ausweichphantasie ist gelegentlich Uwe Lohmann, dessen Schwanz klein und dünn ist, mit einem noch kleineren, extraprallen Sack, hab ich mal in der Umkleide gesehen. Auch schon wieder geil irgendwie. Eigentlich ist alles irgendwie geil.
«Na ja, dann, viel Spaß.»
Frau von Roth holt mich wieder in die ungeile Wirklichkeit zurück. RRRRRuuummms. Sie lässt zum Abschied noch mal ordentlich die Tür knallen, denn ich soll wissen, dass ich ein Schwein bin, ein menschliches Schwein. Oder vielmehr ein menschliches Schweineäffchen, weil ich so klein bin. Gottogott, wie soll ich ihr nur jemals wieder in die Augen schauen?
Es nützt nichts, ich muss mich im Garten hinter dem Gemeindehaus erleichtern. Happy Hour. Mit zusammengekniffenen Hinterbacken kreisel ich nach hinten. Ach du Elend: Herr von Roth (geborener Drechsler, er hat den Namen seiner Frau angenommen) mäht den heiligen Gemeinderasen. Bahn um Bahn um Bahn, schneckenlangsam und gewissenhaft, als ob er fürs Rasenmähen geboren wäre. Das kann dauern, wahrscheinlich den ganzen Nachmittag, bis in die Abendstunden. Was soll ich nur machen? Zum Glück hat er mich nicht gesehen. Erst mal zurück nach vorne auf die Treppe, um Zeit zu gewinnen.
Plötzlich kommt Herr von Roth samt Rasenmäher um die Ecke. Hinten ist’s doch noch gar nicht fertig, da kann er doch nicht einfach vorne weitermachen!
«Hallo, Thorsten.»
«Guten Tag, Herr von Roth.»
Ich kenne Herrn von Roth seit der Konfirmandenzeit. Eigentlich mag ich ihn ganz gern und er mich, glaube ich, auch.
«Na, gleich geht’s los. Freust du dich schon?»
«Ja.»
«Du bist ja heute zum ersten Mal mit auf Familienfreizeit. Weißt du eigentlich, wie oft Fiedlers schon waren?»
«Nö, keine Ahnung.»
«Sechzehnmal!»
Die Fiedlers sind Ende sechzig und halten den Rekord. Ich kenne sie schon seit Ewigkeiten, sie hatten bis zu ihrer Rente eine kleine Reinigung, in der es immer komisch roch. Saurer Armeleutegeruch, ich konnte mir nie so richtig vorstellen, wie bei so einem Geruch die Klamotten sauber werden. Fiedlers interessieren sich wie die meisten anderen Erwachsenen nicht für christliche Inhalte, sie fahren nur mit, weil es so billig ist. Zwei Wochen Sommerfrische an der Ostsee mit Vollpension für nicht mal vierhundert Mark pro Nase, das ist konkurrenzloses Kirchenangebot, gibt’s sonst nirgends. Fiedlers sind unfassbar fett, sie sehen aus wie zwei Pilze, ein großer und ein mittlerer. Herr Fiedler hat das Gesicht eines Schafbocks, Frau Fiedler auffallend kurze Arme, an denen riesige Hände kleben, groß wie Maulwurfpfoten. Ab und an treffe ich sie im EKZ, stumm und schwitzend schleppen sie überladene Einkaufstüten mit sich herum. Seltsam zerlumpt und halb betäubt sehen sie immer aus. Ihre Hände riechen nach Geld und Marmelade, stell ich mir jedenfalls vor. Aber ich hab gerade andere Probleme, als mir den Kopf darüber zu zerbrechen, welche Hände wie riechen und wer wie oft mit war. In Herrn von Roths Gesicht lese ich ein gewisses Misstrauen:
«Wie viele seid ihr diesmal eigentlich insgesamt?»
«Ich weiß nicht. So fünfzig rum.»
«Fünfzig nur? Vor ein paar Jahren waren es noch siebzig.»
Mit gespielter Entrüstung tritt er gegen den Rasenmäher. Aua, denke ich.
«Mmhh.»
So, Herr Küster, Schnauze jetzt, der Rasen mäht sich schließlich auch nicht von allein. Doch Herr von Roth stiert mich mit seinem rotbramsigen Mondkuchengesicht leutselig an und fährt fort mit dem Verhör:
«Hast du schon gehört, dass es wahrscheinlich die letzte Saison ist? Das Haus soll bald abgerissen werden!»
So ein Quatsch. Das Gebäude gehört dem Kirchenkreis, es kann gar nicht abgerissen werden.
«Ach. Wusste ich nicht.»
«An der Stelle soll ein Hotel gebaut werden. Scharbeutz will in Zukunft hoch hinaus, so wie Timmendorf.»
Scharbeutz hoch hinaus, da lachen ja die Hühner, und noch nicht mal die. Das Einzige, wofür Scharbeutz bekannt ist, ist das Irrenhaus. «Pass bloß auf, sonst kommst du nach Scharbeutz!» So wie es in Hamburg «Pass bloß auf, sonst kommst du nach Ochsenzoll» heißt. Bloß dass Hamburg noch mehr zu bieten hat als ein Irrenhaus. Scharbeutz aber nicht. Scharbeutz ist ein total runtergeranztes Kaff, das weiß selbst ich mit meinen sechzehn Jahren. Vielleicht bauen sie ja noch ein zweites Irrenhaus. Aber das ist mir vollkommen egal, genauso, wie es mir egal ist, dass ich im zwölften Stock eines Hochhauses lebe, so ziemlich dem hässlichsten in der ganzen Gegend. Umgangssprachlich heißt es «Nuttenbunker», weil in den oberen Stockwerken angeblich mal Nutten ihren Geschäften nachgegangen sein sollen, aber das ist lange her, schade eigentlich, dann wär wenigstens mal was los. Als Kind ist es einem in Wahrheit vollkommen egal, wo man wohnt, man nimmt die Dinge, wie sie sind, und macht das Beste draus, Bauernhof oder Nuttenbunker spielt nicht die geringste Rolle, egal, egal, egal. Herr von Roth fummelt sinnlos am Rasenmähergriff herum.
«Und auf das Vogelschutzgebiet sollen Nurdachhäuser aus der DDR hin, wie in Haffkrug.»
Nurdachhäuser aus der DDR. So ein Schwachsinn! Das denkt er sich doch alles nur aus, warum, weiß ich auch nicht. Vor lauter Verzweiflung sage ich gar nichts mehr und schaue stumm und mit extra gequältem Gesichtsausdruck auf den ungemähten Rasen. Herr von Roth unternimmt einen letzten Versuch:
«Jaja, so ist das.»
Keine Reaktion.
«Na gut, Thorsten, ich wünsch dir jedenfalls viel Spaß.»
«Danke schön, Ihnen auch.»
Er nimmt ächzend seinen rostigen Mäher und beginnt, die vordere Seite zu beackern. Määäh. Määähh.
Ich warte noch eine endlose Minute, dann reiße ich aus einem Landserheft (Hauptfeldwebel Ernst Kruse) ein paar Seiten heraus und watschle erneut nach hinten. Es duftet schön nach frischgemähtem Rasen. Nicht mehr lange, haha. Mir ist mittlerweile alles egal, und wenn Frau von Roth mich erwischt, soll sie doch, ich hab nichts mehr zu verlieren.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass gesunder Stuhl neutral riecht und den After kaum beschmutzt. Jaja. Ich hocke in einem Kornkreis aus Scheiße und muss auch noch sparsam sein beim Abwischen, weil ich zu wenig Seiten rausgerissen habe. Mit Landserheftpapier abwischen fühlt sich aber gar nicht gut an. Aua, aua, es brennt wie sonst was, na, das wird vielleicht ein Höllentrip nach Scharbeutz.
Ich ziehe mir die Hose hoch, setze ein harmloses Gesicht auf und gehe wieder nach vorn.
«Hallo.»
«Tach.»
Inzwischen haben sich ungefähr zwanzig Leutchen vor dem Gemeindehaus versammelt, darunter Andreas. Hä, ich wusste gar nicht, dass er mitkommt, eigentlich hätte er ja mal was sagen können. Er hockt zusammengesunken auf einem riesigen Rucksack, seine Augen sind von Hitze und Geilheit ganz glasig, kommt mir jedenfalls so vor. Wie immer trägt er eine hautenge Wrangler Jeans, in der sich seine Rute abzeichnet wie nichts Gutes.
Von den Erwachsenen sind bisher nur die Fiedlers da, die können’s gar nicht abwarten, dann das Ehepaar Wöllmann und Herr Schrader, unser Nachbar aus dem neunten Stock. Die Wöllmanns kenne ich von der Gemeindearbeit, sie sind um die vierzig, kommen aus Hessen und sprechen unfassbar breiten Dialekt, obwohl sie schon vor Ewigkeiten nach Hamburg gezogen sind. Das ewige Gebabbele grenzt bisweilen an Geistesschwäche, und dieser Eindruck wird von Frau Wöllmanns «Frisur» unterstützt: kurzes braunes, wirr abgeschnittenes Haar, es sieht aus, als ob ihr Mann ihr immer die Haare stutzt, wenn sie so richtig besoffen sind. Dabei trinken sie bestimmt nur mal sonntags zum Essen ein Glas Wein oder Silvester einen Sekt zu zweit. Herr Wöllmann hat die Marotte, immerzu mit den Augen zu rollen. Ansonsten sehen sie normal aus, normaler geht’s nicht. Sie sind sehr freundliche und anständige Leute, die es ernst nehmen mit der Nächstenliebe, sie haben mehrere Patenschaften in der Dritten Welt und kümmern sich außerdem noch um Obdachlose. Zweimal in der Woche ist bei ihnen zu Hause großer Wasch- und Futtertag, da laden sie die Obdachlosen zu sich ein, damit die mal so richtig schön baden können und sich rasieren und Haare waschen und sich vollfuttern.
Herr Schrader hat mit Kirche nichts am Hut, wahrscheinlich ist er noch nicht mal getauft. Seit dem Tod seiner Frau fährt er mit, der Pastor hat ihn überredet, damit er nicht immer so alleine ist. Er gehört wie die Fiedlers zum Inventar, ein warziger, staubiger alter Mann, unter dessen Zehennägeln Flöhe leben. Könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen. Sommers wie winters trägt er eine abgeranzte Taxifahrerlederweste, in der Dutzende Kugelschreiber stecken, und die ewig gleiche Cordhose. Vom Kettenrauchen (LUX-Zigaretten) ist er schon ganz gelb, nicht nur die Finger. Herr Schrader ist fast so dick wie Herr Fiedler, aber anders. Während Herr Fiedler eine riesige Ballonwampe vor sich herträgt, ist Herr Schrader am ganzen Körper gleich dick. Stammfettsucht nennt sich das, hab ich mal gehört. Weil er so unappetitlich ist, nennen wir ihn hinter vorgehaltener Hand Ekelopa. Er hat den ganzen Tag nichts zu tun und liegt deshalb ständig auf der Lauer, um uns irgendwas anzuhängen: Müll wegwerfen, rauchen und Alkohol trinken, Klingelstreiche, in den Fahrstuhl pissen, Schmierereien. Schrader ist Blockwart von eigenen Gnaden, selbsternannter Privatsheriff, einer, der dem Bademeister petzt, wenn jemand ins Becken gepinkelt hat.
«Tach, Herr Schrader.»
«Tach, Thorsten. Kein Scheiß machen.»
Jaja.
Haha, guck mal, da ist ja auch Peter Behrmann, der Trottel! Total abgehetzt. Als er den riesigen Rucksack absetzt, bemerke ich seinen klatschnassen Rücken. Ihhh, der ganze Rücken ein Schweißfleck, wie bei alten Leuten. Er schaut sich suchend um, offenbar kennt er niemanden. Peter ist ein dauernervöser Typ mit einem zu kleinen Kopf. Irgendwie wirkt er wie ein Hamster oder ein Eichhörnchen, das ständig vor sich hin zittert und nach Löchern sucht, in denen es seine Vorräte bunkern kann. Hauptsache bunkern. Ich hasse Peter Behrmann, weil er ein ekelhafter Geschäftemacher ist. Vor einem Jahr hat er mir ein wertvolles Mikroskop, das ich von meinem Opa geerbt habe, für acht Mark siebzig abgekauft. Den ganzen Nachmittag hat er mich weichgekocht und immer weiter runtergehandelt; irgendwann war ich zu erschöpft und habe es ihm zu dem Spottpreis überlassen. Zu Hause hat’s dann richtig Ärger gegeben, mein Vater hätte mir fast eine gescheuert, er rief bei Behrmanns an, Peter solle das verdammte Mikroskop wieder rausrücken, aber Herr Behrmann hat nur gesagt, dass die Jungs das unter sich abmachen müssen, und wenn ich zu doof zum Handeln bin, selber schuld. Mein Vater ist weiß geworden vor Wut, konnte aber nichts machen, weil Herr Behrmann Polizist ist, sonst hätte er ihm bestimmt eine reingehauen und sich das verdammte Mikroskop wiedergeholt. Ich weiß, dass Peter das mit andern auch so macht, ständig kauft er irgendjemandem was ab, mir ist völlig rätselhaft, wo er das ganze Geld herhat. Aber irgendwo muss er den ganzen Kram ja lassen, sein beknacktes Kinderzimmer ist viel zu klein, deshalb gräbt er’s bestimmt im Wald oder sonst wo ein, der Pickerhamster. Peter besitzt als einer der wenigen ein Mofa, lässt uns jedoch nur gegen Geld darauf fahren. Pro Runde nimmt er zehn Pfennig, das ist umgerechnet fast so teuer wie Autoscooter. Das kriegt er zurück, in den nächsten zwei Wochen wird abgerechnet. Er schaut und schaut und schaut mit seinem kleinen Pickerkopf, aber ich werde ihm nicht den Gefallen tun, mich mit ihm zu unterhalten. Das ist ganz bitter, wenn man auf einer Freizeit niemanden kennt und keinen Anschluss findet. Ganz bitter. Übrig bleiben ist noch schlimmer, als verlassen zu werden.
Ein Freizeitteilnehmer nach dem anderen trudelt ein, langsam müssten wir mal vollzählig sein. Die meisten Jugendlichen kenne ich nur flüchtig, vom Sehen oder von früher von den Konfirmandenfreizeiten. Ich weiß nicht, zu wem ich mich stellen soll, deshalb setze ich mich auf meine Reisetasche und tu abwesend. Kurz vor drei kommt der Bus und manövriert wie irre auf dem viel zu kleinen Parkplatz herum. Alle stehen im Weg, der Fahrer wird sauer und schreit in seinem überhitzten Bus rum wie sonst was, obwohl wir doch eine christliche Familienfreizeit sind.
Im Sitzen spüre ich erst so richtig, wie alles brennt, hoffentlich fängt meine Hose kein Feuer, haha. Kann aber eigentlich nicht sein, denn ich habe eine dunkelblaue, farbneutrale Baumwollhose aus irgendeinem nichtbrennbaren Schrottmaterial an. Wir haben zu Hause ziemlich wenig Geld; wenn ich mir mal richtige Klamotten kaufen wollte, müsste ich mir die selber verdienen.
Seit zwei Jahren trage ich Zeitungen aus (Bild am Sonntag/Welt am Sonntag), denke aber gar nicht daran, das Geld in Kleidung zu investieren. Ich trage schon seit so vielen Hunderten von Ewigkeiten schlechtsitzende Stoffhosen und bescheuerte Hemden und kaputte Schuhe und dumme Mickymausunterwäsche, dass es total auffallen würde, wenn ich plötzlich mit Wrangler Jeans oder gar einer Veddelhose in die Schule käme. Ich will aber nicht auffallen, unter keinen Umständen. Mir ist eh schon alles peinlich genug. Ich schäme mich zu Tode, seit ich denken kann, und weiß nicht, wofür, wird schon stimmen.
Mein Zeitungsgeld habe ich sowieso viel sinnvoller investiert, in ein gebrauchtes Starflite Mofa, das mir Maik Hansen für hundert Mark verkauft hat. Woher er die Kiste hat, weiß kein Mensch, wahrscheinlich geklaut, und falls nicht, hat er dafür auf gar keinen Fall mehr als fünfzig Mark bezahlt, da bin ich mir sicher, er ist ja nicht bescheuert. Ist mir in Wahrheit auch egal. Hundert Mark, das sind umgerechnet mindestens 100000 Bamms und Wamms plus Weihnachtsgeld. Starflites sind die schwächsten Mofas überhaupt, sogar noch schwächer als Mars Mofas aus dem Quellekatalog. Das beste Mofa ist die Flory Dreigang, das einzige Mofa auf der ganzen Welt mit Gangschaltung. Ich kenne niemanden persönlich, der eine hat, vielleicht gibt’s die in Wahrheit auch gar nicht oder nur auf dem Papier. Meine Starflite ist weder frisiert noch angemeldet, weil mir meine Mutter kein Mofa erlaubt. Ich fahre daher schwarz, zahl weder Steuern noch Versicherung und hab auch kein Nummernschild. Wenn mich die Bullen erwischen oder wirklich mal was passiert, bin ich fällig und meine Eltern auch. Es ist totales Glück, dass ich die Mühle bei Ute im Fahrradkeller unterstellen darf. Ute ist so was wie meine beste Freundin. Wir gehen in dieselbe Klasse, und sie hat dauernd was am Laufen mit älteren Typen. Ihr neuer Freund war angeblich schon mal für ein halbes Jahr im Jugendknast und will mit ihr schlafen, sie ist aber noch unentschieden, von wegen ob er es ernst meint und der ganze Quatsch. Ute zieht mich regelmäßig ins Vertrauen, sie fragt mich ernsthaft nach meiner Meinung, ob sie mit ihm schlafen soll oder lieber nicht. Ich bin immer stolz wie Bolle, wenn Ute mich als ihren besten Freund vorstellt:
«Das ist Thorsten, mein bester Freund.»
Fast jeden Nachmittag treffe ich mich mit Ute, damit sie mir den Fahrradkeller aufschließt und ich endlich fahren kann. Peter Behrmann nennt diesen Zustand der Vorfreude «fahrgeil». Wo er recht hat, hat er recht, selbst wenn es Peter Behrmann ist.
Endlich sind alle da, bis auf einen. Dann muss der eben hierbleiben, er ist schließlich nicht alleine auf der Welt.
«Abfahrt! Wir wollen mal endlich los!» Herr Schrader hat vor Wut eine rote Rübe. «Selber schuld. Wer nicht hören will, muss fühlen. Los jetzt, Abfahrt!»
Pastor Schmidt entscheidet, noch ein paar Minuten zu warten.
Zwanzig nach drei. Herr Schrader rast vor Wut: «Gleich schrei ich Kakao. Abfahrt!!!»
Endlich erscheint am Horizont eine flirrende Silhouette. Als sie näher kommt, erkenne ich, dass es Harald Stanischewsky ist, im algengrünen Sportblouson. Oneinonein, Harald Stanischewsky, bitte nicht Harald Stanischewsky! Was soll das denn, wieso kommt der denn mit, der ist ja noch nicht mal konfirmiert und nix! Da muss der Diakon mit seiner sozialen Ader dahinterstecken. Harald ist mein Feind, nicht weil ich das will, sondern weil er das will. Er ist mit fast achtzehn immer der Älteste, Stärkste und Dümmste von allen.
«Harald, zwanzig mal zwanzig, wie viel ist das?»
Harald haut zu.
Er ist eine arglistige Missgeburt, ein böser Schwachsinniger, ein elender Mistkäfer, aus gepresstem Müll gebacken. Ich bin mir sicher, dass er es auf mich abgesehen hat, deshalb suche ich Kontakt zu ihm, damit er runterkommt und es normal wird zwischen uns, aber er will einfach nicht. Was mir ernsthaft Angst macht. Er guckt mich immer wie wahnsinnig an und sagt nur einen einzigen Satz zu mir, egal, um was es geht. Beispiel:
«Sag mal, Harald, weißt du eigentlich, wie das Wetter am Wochenende werden soll?»
Harald:
«Hast du dir eigentlich schon mal in den Arsch gekackt?»
Das war’s. In den Arsch gekackt. Nicht mehr und auch nicht weniger. Er beherrscht zehn hoch zehn Varianten dieses einen Satzes:
«Hat dir jemand schon mal so richtig schön in den Arsch geschissen?»
«Wann hat man dir eigentlich das letzte Mal in den Arsch reingekackt?»
Unheimlich. Da kommt noch was. Er weiß es, und ich soll es auch wissen. Jetzt muss ich zwei Wochen in der Angst leben, von Harald aufs Maul zu kriegen. Vielleicht findet er ja ein anderes Opfer, hoffentlich, Peter Behrmann zum Beispiel. Trübe Aussichten. Na ja, jetzt ist’s eh zu spät.
Die Erwachsenen sitzen vorn und die Jugendlichen hinten. Vom Ding her ist es so, dass man umso geiler ist, je weiter hinten man sitzt, und die Geilsten sitzen auf der letzten Bank. Das war so, ist so und wird auch immer so bleiben. Ich hab mich irgendwo in der Mitte hingepflanzt, neben einem Jungen, den ich original noch nie gesehen habe. Er trägt noch beknacktere Klamotten als ich und sieht total bescheuert aus: ganz dünne, wirre gelbe Haare, wie ein alter Opi, seine Augen stehen dicht nebeneinander, und in den Mundwinkeln nisten eingetrocknete Spucke und/oder Speiseklümpchen. Außerdem sieht er irgendwie verwachsen aus, selbst im Sitzen eine gnomenhafte Erscheinung. Ich befürchte, dass er sich an mich dranhängt und ich in seinem Sog mit untergehe. Vielleicht kommt er auf die Idee, wir wären Freunde, nur weil wir im Bus nebeneinandersitzen. Von wegen. Träum weiter, Junge.
Und dann entdecke ich sie, die eine, die Göttliche, Diva, Unberührbare, heilige Maria: Susanne Bohne. Sie muss sich unbemerkt in den Bus gesetzt haben, als ich noch hinten war. Susanne Bohne, der Name ist natürlich beknackt und lässt in keiner Weise auf die Person schließen: Susanne ist das schönste Mädchen weit und breit, ich bin seit drei Jahren verliebt in sie, heimlich, das darf niemand mitkriegen, weil es einfach lächerlich ist. Selbst wenn ich eine Chance bei ihr hätte, bestünde die einzige Möglichkeit darin, es zu verheimlichen und bei allen Gelegenheiten eine leichte Gleichgültigkeit zu demonstrieren. Traurig, aber wahr. Aber da ich eh niemals bei ihr landen werde, brauche ich mir darum auch keine Gedanken zu machen. Susanne ist so schön, dass ich gar nicht auf die Idee käme, mir einen auf sie zu pellen. Es gibt Wichsvorlagen, und es gibt Susanne Bohne. Sie hat die Anziehungskraft derer, die keine Anstrengung unternehmen, um zu leuchten. Und sie hat wie meine Ute einen älteren Freund, Dieter Dorsch, der ist schon zwanzig. Zwanzig, unvorstellbar. Dieter Dorsch, auch schon wieder so ein Name. Er wohnt bereits in einem eigenen Apartment (O-Ton Susanne Bohne) und fährt einen Ford Taunus mit Fuchsschwanz und trägt Cowboystiefel und Totenkopfgürtel undundundoderoderoder, mit oder ohne vier Jahre älter ist er mir eine Milliarde Lichtjahre überlegen. Das vereinfacht die Sache irgendwie, und ich verzichte freiwillig auf Susanne Bohne.
Immerhin duldet sie mich gelegentlich als Kumpel, im letzten Winter waren wir zum Beispiel mal Schlitten fahren. In unserer Gegend ist eine Art Hügel (Willkommberg, woher der Name kommt, weiß ich nicht), und da treffen sich im Winter immer alle zum Wintersport. Eines Tages ist das Schönste passiert, was man sich nur vorstellen kann: Auf dem Weg den Hügel rauf habe ich Susanne an der Hand genommen, und wir sind wie ein Liebespärchen hochgestapft. Ich hab so getan, als würde ich sie nur bei der Hand nehmen, damit wir uns nicht auf die Fresse legen. Die Wahrheit braucht ja niemand zu wissen, vor allem nicht Susanne. Wir sind bestimmt zehnmal Hand in Hand den Hügel rauf, und ich habe damals schon gewusst, dass ich noch sehr lange an diese Sekunden unfassbaren Glücks zurückdenken würde. Und jetzt kommt’s: obwohl sie nach Pipi gerochen hat. Muss man sich mal vorstellen, kann sich kein Mensch vorstellen. Zuerst dachte ich, ich wäre es, oder von irgendwo kommt dauernd eine Fahne rübergeweht. Aber nein: Das kam aus Susannes Schoß gekrochen. Und trotzdem hat das meinen Gefühlen für sie keinen Abbruch getan. Das muss wahre Liebe sein. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass man sich, um über eine Trennung hinwegzukommen, den geliebten Partner bei gewissen Verrichtungen vorstellen soll. Egal, Susanne könnte mir direkt ins Gesicht pischern, und ich wäre immer noch verliebt in sie.