Claudia & Nadja Beinert
Die Herrin der Kathedrale
Roman
Knaur e-books
Claudia Beinert wurde am 4. Mai 1978 in Staßfurt geboren. Sie studierte Internationales Managements in Magdeburg, arbeitete lange Zeit in der Unternehmensberatung und hat seit 2011 eine Professur für Finanzmanagement an der Hochschule Osnabrück inne. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze und Fachbücher verfasst und lebt und schreibt in Erfurt und Würzburg.
Nadja Beinert wurde am 4. Mai 1978 in Staßfurt geboren. Sie studierte. Internationales Management in Magdeburg und ist seit mehreren Jahren in der Filmbranche tätig. Nadja Beinert lebt und arbeitet in Erfurt.
eBook-Ausgabe 2013
Knaur eBook
© 2013 Knaur Taschenbuch Verlag Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Dr.Heike Fischer
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: © Richard Jenkins photography; ©FinePic®, München; ©akg / historic-maps
Abbildungen: Computerkartographie Carrle
ISBN 978-3-426-42922-8
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In Anlehnung an: Päpstliche Bulle von Johannes XIX., RI III,5,1 n. 108, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1028–12–00_1_0_3_5_1_108_108.
Hier und im folgenden Text frei zitiert aus: I Kor. 11,29–32, in: Berger, Klaus (2002): Paulus, Verlag C. H. Beck, S. 107.
260 Fuß entsprechen ca. 81 Metern, 13 Fuß entsprechen ca. 4 Metern.
Frei zitiert aus: Marcus Vitruvius Pollio »Vitruv«: Zehn Bücher über Architektur, erschienen als Übersetzung 2009 im Marix Verlag, hier: 1. Buch, 1. Kapitel, S. 17.
Frei zitiert aus: Marcus Vitruvius Pollio »Vitruv«: Zehn Bücher über Architektur, erschienen als Übersetzung 2009 im Marix Verlag, hier: 2. Buch, 9. Kapitel, S. 113.
Frei zitiert mit Anpassungen aus: Marcus Vitruvius Pollio »Vitruv«: Zehn Bücher über Architektur, erschienen als Übersetzung 2009 im Marix Verlag, hier: 10. Buch, 2. Kapitel, S. 493.
Ebda., zur besseren Lesbarkeit modifiziert, S. 493.
Die Jahre 1027 bis 1032
Glatt wie die Oberfläche eines ruhenden Gewässers sollte die Haspelseide sein, weil sie im Gegensatz zur Wildseide aus den noch unbeschädigten Kokons durch Kochen abgetöteter Seidenspinner gewonnen wurde. Doch die Gänsehaut an ihren Oberschenkeln war so heftig, dass sich das seidene Kleid wie Sandpapier daran rieb. Das edle Gewand mit den weiten Ärmeln und der goldenen Borte am Hals war unübersehbar ein Geschenk der Kaiserin, genauso wie der Brautschleier, der von der gleichen feinen Machart war. Flüchtig drehte Uta sich zum Brautgeleit um, das aus dem Priester, einigen Burgadligen und dem Kammermädchen bestand und sie zum Ehegemach drängte. Die anstehende erste Vereinigung der Brautleute war der Höhepunkt der Hochzeitsfeierlichkeiten.
»Herr im Himmel, steh mir bei!«, bat sie und richtete den Blick wieder geradeaus. Wie ein Bollwerk trat ihr das dreieckig behauene Mauerwerk im Gang des Wohngebäudes entgegen, das sich mit jedem Schritt weiter verengte. Beinlange Kienspäne in sternförmig geschmiedeten Halterungen erhellten das in diesem Bereich fensterlose Gemäuer fast taghell. Sie zitterte vor Kälte und presste die Lippen fester zusammen. Wenn die unliebsame Zusammenkunft nur schon vorüber wäre!, wünschte sie sich und zog den Pelzumhang fester um die Schultern. Vor vier Tagen war sie auf der neuen Burg am Zusammenfluss von Saale und Unstrut angekommen. Unwillkürlich dachte sie an ihr früheres, nun so fernes Leben zurück. An Adriana, Grete, Kaplan Wipo, Kaiserin Gisela und noch einige andere Höflinge, die sie ins Herz geschlossen hatte.
»Wir bringen die Braut!«, rief das Geleit hinter ihr und drängte sie, schneller zu gehen.
Uta graute, denn sie schritt einer Verbindung entgegen, die bis zu ihrem oder seinem Lebensende dauern würde. Eine Verbindung, die sie nicht gewollt hatte und in der es ihre erste Pflicht war, Stammhalter zu gebären, deren Anzahl nur durch ihren eigenen körperlichen Verfall begrenzt werden würde. In Erinnerung an die zurückliegende Zeremonie begannen ihr die Knie zu schmerzen.
Kalt war das Gestein gewesen, auf dem sie kniend hatte verharren müssen: Sie sah den Burggeistlichen vor sich, der die Trauung in der Marien-Pfarrkirche vorgenommen hatte. Er hatte gefordert, dass sie beide ihm die Hände zum Zeichen ihrer Verbindung reichten. Kalt und feucht wie ein toter Fisch hatten ihre Finger aufeinander gelegen, als der Pater mit einem Segensspruch etwas Weihwasser über sie gespritzt hatte. Ob mit dem Winterfrost die Kälte auch in ihr Innerstes einziehen würde?
Der Brautzug stoppte, und der Burggeistliche trat neben Uta. »Erlauchte Gräfin, wir haben nun Euer Ehegemach erreicht.« Der Mann mit dem Pferdegebiss klopfte an die Tür.
»Tretet ein!«, drang eine Stimme aus dem Gemach.
Der Burggeistliche öffnete daraufhin die Tür und wies Uta an, vor die Bettstatt zu treten. Sie spürte fremde Hände an ihrem Körper, die sie vorwärtsschoben, und Menschen, die ihr anschließend in die Kemenate folgten.
»Ich grüße Euch, Gattin«, sagte Ekkehard von Naumburg kühl. Er war in eine rote Tunika mit gleichfarbiger Kopfbedeckung gekleidet und stand in der Mitte des Raumes.
Uta nickte zurückhaltend und betrachtete statt seiner die Bettstatt hinter ihm: Das hölzerne Bettgestell spannte einen hohen Betthimmel auf. Von diesem hingen rundum schwere bodenlange Stoffbahnen hinab, die lediglich an der Einstiegsseite zur Seite geschlagen waren.
»Ihr solltet nun die Segnung vornehmen, Pater!«, befahl Ekkehard. »Ich habe keine Zeit zu verlieren. Aachen und die Ostgrenze verlangen nach mir!« Ekkehard wechselte einen Blick mit einem seiner Waffenbrüder, der zum Brautgeleit gehörte.
»Nun gut«, beschied der Burggeistliche darauf und wurde unruhig, als der Graf bereits begann, sich seines Gürtels und der Beinlinge zu entledigen. Hastig besprenkelte er zuerst den Bräutigam und dann die Braut mit geheiligtem Wasser aus dem Mausabach, obwohl die Tradition es verlangt hätte, dass sich die Ehepartner zuvor aus der Entfernung voreinander verbeugten. »Gott möge Euch bei all Euren Taten jeden Tag aufs Neue beschützen und segnen. Er möge Euch reich mit Kindern beschenken, auf dass Ihr ihm dafür dankbar und verbunden seid.«
»War’s das nun?«, fragte Ekkehard.
»Amen!«, setzte der Geistliche nach und segnete das Brautpaar. »Nun sind die Weihehandlungen vollendet, Graf. Die Brautleute sollten sich jetzt auf der Bettstatt niederlassen.«
Das Brautgeleit drängte Uta zur Bettstatt. Der Burggeistliche reichte zunächst Ekkehard und dann Uta einen Becher süßen Weines und ein Stück Brot. Für dieses erste gemeinsame Mahl hatte Ekkehard entgegen der Tradition nicht sauren, sondern süßen Honigwein aus dem nahen Moritzkloster befohlen. Auch an diesem Tag wollte er diese ihm über die Jahre vertraut gewordene Angewohnheit nicht ablegen. Selbst der Vater hatte einst so manchen Tag mit einem Kelch edelsten Honigweins abgeschlossen, dem die Benediktinerinnen mit Eichenspänen eine weithin einzigartige Note zu verleihen vermochten.
Uta trank und aß wie befohlen, obwohl der Nahrungsbrei nur schwer seinen Weg in ihren Magen finden wollte. Währenddessen wiederholte das Brautgeleit die vorgetragenen Glückwünsche und schickte sich dann an, das Gemach zu verlassen.
»Ihr bleibt hier!«, wies der Geistliche beim Hinausgehen das einzige Weib im Brautgeleit an.
Das Mädchen, gerade zwölf Jahre und als Tochter eines Landadligen in die Dienste des Grafen auf die neue Burg gegeben, starrte den Geistlichen erschrocken an.
»Wie heißt du?«, fragte der streng.
»Katrina«, antwortete das Mädchen schüchtern, dessen schmale Oberlippe von einer breiten Scharte gespalten war.
Sich der Aufmerksamkeit der Brautleute versichernd, erklärte der Geistliche daraufhin: »Falls deine neue Herrin einen Wunsch verspürt, musst du ihn unverzüglich erfüllen!«
Scheu blickte das Mädchen zu Uta.
»Hast du verstanden?«, wiederholte der Burggeistliche ungehalten, bevor auch er die Kammer verließ.
Das Mädchen nickte hastig.
Während Ekkehards Blick prüfend an seinem Weibe hinabglitt, war Uta gefesselt vom Antlitz des Mädchens. Es erinnerte sie an das eines jungen Kätzchens, das man vor einen kläffenden Hund geworfen hatte. »Katrina«, sagte sie mit sanfter Stimme, »warte doch vor dem Gemach auf Anweisung. Ich denke nicht, dass ich so schnell Unterstützung benötige.«
»Gattin«, widersprach Ekkehard, »mit dieser Forderung verstoßt Ihr gegen die Gepflogenheiten. Das Kammermädchen muss dem Beischlaf im Brautgemach beiwohnen, um den Vollzug der Ehe sofort verkünden zu können!«
»Dann nimm doch in der Nische Platz«, lächelte Uta Katrina an und wies in Richtung des Fensters.
Ekkehard – inzwischen lediglich noch mit der Bruche bekleidet – baute sich mit breiter Brust vor dem zierlichen Mädchen auf. »Wenn ich dir Bescheid gebe«, er hob mahnend seinen Finger, »rennst du sofort zum Brautgeleit und verkündest, dass ich die Ehe vollzogen habe.«
Katrina presste sich erschrocken gegen die Wand, an die sie ängstlich zurückgewichen war, und schaute an Ekkehard vorbei zu Uta, die ihr ermutigend zunickte.
»Und nun zu Euch Gattin.« Er nahm ihr den Weinbecher aus der Hand und schob den Pelzumhang von ihren Schultern. »Wie gesagt«, räusperte er sich, »lasst es uns hinter uns bringen! Ich möchte die Erfüllung des Auftrags von Kaiser und Erzbischof nicht hinauszögern.« Zielstrebig entledigte sich Ekkehard nun seines letzten Gewandstückes, derweil Uta sich mit zitternden Beinen auf die Bettstatt setzte. Er fixierte ihre Brüste unter dem Seidenhemdchen. »Sie sind klein«, stellte er fest, »aber wenn erst mal Milch drin ist, werden sie noch etwas üppiger.« Er packte sein schlaffes Glied und hielt es ihr hin: »Unser Erbenspender, Gattin.« Nicht nur dem älteren Bruder, auch den restlichen Reichsgroßen wollte er beweisen, dass er, der nachgeborene Ekkehard, ebenso wichtig für die Familie war – denn er würde die ersehnten Stammhalter zeugen und der Familie dadurch weiterhin die Meißener Markgrafenwürde sichern.
Beim Anblick des sich aufrichtenden Gliedes wandte Uta sich abrupt ab. Hatten Mechthild, Adriana und Grete einst tatsächlich behauptet, dass es Stellen am Körper gab, an denen eine Frau berührt werden wollte? Selbst wenn der Gatte weniger grob als einst Volkard aus dem Hardagau mit ihr umgehen würde, fand Uta die Vorstellung in diesem Moment absurd. Erna, die sie mit auf die neue Burg hatte nehmen dürfen, hatte ihr geraten, den Beischlaf einfach geschehen zu lassen. Aber offenkundig besaß sie nicht die dafür notwendige Gleichgültigkeit, sondern spürte nur den Drang, Ekkehard weit von sich fortzustoßen.
»Ziert Euch nicht so!«, meinte Ekkehard und drückte Uta im nächsten Moment auf das Bett hinab, spreizte ihre Beine auseinander und drang mit einem wuchtigen Stoß in sie ein.
Berührt werden wollen? Niemals! Ein brennender Schmerz durchzog Utas Unterleib. Als sie eine Ewigkeit später ausatmete, stieß er erneut zu und presste sie mit seinem ganzen Gewicht tief in die Strohmatratze. Diesmal brannte es nicht nur tief im Inneren, auch ihre äußere Scham tat ihr weh.
»Bewegt Euer Becken, Gattin!«, keuchte Ekkehard, den Blick auf sein immer wieder auftauchendes Glied gerichtet.
Uta versuchte, seiner Anweisung nachzukommen, doch ihr zitternder Körper gehorchte ihr nicht. Sie schloss die Augen und ließ es einfach nur geschehen. Rote Haare, Sommersprossen …, meinte sie dabei zu hören, bis Ekkehard nach vielen weiteren Stößen schließlich geräuschlos über ihr zusammensackte. Schwer atmend rang Uta nach Luft. Doch im nächsten Moment rollte sich Ekkehard auch schon von ihr herunter und keuchte: »Mädchen!« Dann sprang er auf und zerrte das blutbefleckte Bettlaken unter Uta hervor.
Mit aufgerissenen Augen blickte Katrina auf Ekkehard, der völlig nackt vor sie getreten war. »Lauf zum Brautgeleit und verkünde meinen Vollzug!«, wies er sie an und hielt ihr dabei den Beweis seiner Manneskraft vor die Nase. Katrina griff nach dem Laken, das zwei kleine Blutflecken aufwies, und stürzte aus dem Gemach.
»Ich hoffe, bereits an diesem Abend einen Knaben gezeugt zu haben«, erklärte Ekkehard, stieg in seine Kleider und verließ das Ehegemach.
Nur in ihr seidenes Hemdchen gekleidet und mit starrem Blick setzte Uta sich in der Bettstatt auf. Noch immer fühlte es sich an, als ob eine Glut ihren Leib von innen heraus verbrennen würde.
An der dem Ehevollzug folgenden Morgentafel vermachte Ekkehard ihr die nach seinem Vater benannte Eckartsburg als Witwengut. Während er stolz die zur Burg gehörenden Hufen Land aufzählte, bemerkte Uta, dass der Schmerz in ihrem Unterleib nun langsam nachzulassen begann. Sie strich sich über den kaiserlichen Brautschleier. Dann wanderten ihre Gedanken zurück zur Trauung in der Marien-Pfarrkirche, und erneut erklangen die zeremoniellen Worte des Burggeistlichen in ihrem Kopf: »Gott, der am Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf ihn als Mann und Frau und sprach: ›Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Ehegatten hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch‹.« Pflichtbewusst wandte sich Uta dem Gatten zu. Seine Gesichtszüge besitzen so wenig von der Ausdrucksstärke und der warmen Ausstrahlung seines älteren Bruders, dachte sie und presste ihre ausgekühlten Beine fester aneinander.
»Ich bin voller Hoffnung, bald einen Erben vorweisen zu können«, verkündete Ekkehard an Uta vorbei der Tafelrunde. Mit dem Ehepaar speiste das Brautgeleit, darunter auch einige von Ekkehards Gefolgsleuten, die ihm daraufhin zuprosteten. Der Burggeistliche trat seinerseits mit ausgestreckten Armen und dem Symbol ihrer Ehe vor Uta hin und meinte salbungsvoll: »Und nehmt nun diesen Schleier als Zeichen der Treue und Verbundenheit zu Eurem Gatten.«
Auf sein Zeichen hin erhoben sich die Eheleute. Uta betrachtete den ihr gereichten Schleier und presste die Lippen zusammen. Ich tue es für dich, Mutter! Als Gräfin hören sie mir eher zu, als Gräfin vermag ich weitere Pergamente einzusehen und dadurch Beweise für des Vaters Schuld zu finden. Im nächsten Moment dachte sie an ihren Bruder, der dem König kaum mehr von der Seite wich. Zu der angekündigten Doppelhochzeit war es glücklicherweise nicht gekommen, denn Esiko hatte seine Ehe mit Mathilde von Schwaben noch im alten Jahr vollzogen, und seine Frau befand sich allen Zweiflern zum Trotz schon in anderen Umständen.
»Von nun an sollt Ihr nicht mehr ohne den Ehe-Schleier gehen«, fuhr der Burggeistliche fort. »Euer gräflicher Gatte wird ihn Euch anlegen, Gräfin.«
Daraufhin zog Ekkehard Uta den kaiserlichen Brautschleier vom Haupt und legte ihr den Ehe-Schleier an. Schüchtern trat nun Katrina auf ein Zeichen des Geistlichen vor Uta und reichte ihrer Herrin eine massiv geschmiedete Klammer, die zwei einfachere Klammern auf einer Seite des Schleiers ersetzen sollte.
Uta betrachtete das Schmuckwerk. Die Klammer war aus Silber gefertigt und zeigte an ihrem Ende auf einem runden Aufsatz einen Adler mit ausgestreckter dünner Zunge, das Symbol der Familie. Unter dem Tier las Uta die eingestanzten Worte Ekkehard und Uta. Zögerlich schaute sie zu dem Gatten auf und versuchte zu lächeln. »Ich danke Euch«, sagte sie und schob die Klammer über dem linken Ohr fest ins Haar.
»Der Burgvogt wird Euch heute noch in den Haushalt einweisen«, fuhr Ekkehard fort, ohne die Geste seiner Frau zu erwidern. Dabei deutete er auf einen Mann im dreißigsten Lebensjahr, der an der Morgentafel teilnahm, aber nicht dem Brautgeleit angehört hatte. »Er kennt auch die Rechnungsbücher, die mein Bruder überwacht. Ich selbst werde morgen zum Kaiser aufbrechen. Dann sollte der Schmied auch endlich mein Gehänge fertiggestellt haben«, setzte Ekkehard nach und berichtete beeindruckt weiter: »Bevor ich als Teil der kaiserlichen Truppen das östliche Grenzgebiet abreite, um nach dem Rechten zu schauen, erwartet mich seine kaiserliche Hoheit zur Krönung des jungen Heinrichs in Aachen. Der Elfjährige wird Mitkönig, und gleichzeitig überträgt der Kaiser ihm noch das vakante Herzogtum Bayern. Gegen Ende des Sommers werde ich wieder zurück sein.«
Uta nickte stumm.
»Euer Bruder Esiko ist ebenfalls dabei«, erklärte Ekkehard, doch Uta spürte nur das Brennen der Silberklammer auf der Kopfhaut.
»Es wird Zeit, dass wir endlich wieder zuschlagen können«, warf ein ritterlicher Jungspund an der Tafel ein. »Es setzt Hiebe für den Schmied, wenn meine Axt nicht so scharf ist, dass sie den Schleier eines Weibes bei der geringsten Berührung zu zerteilen vermag.« Bei diesen Worten grinste der Jüngling, über dessen rechte Wange eine Narbe vom Kinn bis zum Ohr hinauf verlief, breit in Utas Richtung.
Die lächelte höflich und winkte Katrina heran, die in einer Ecke des Raumes stand, den Blick auf den Boden gerichtet.
»Was gibt es zu bereden, Gattin?«, wollte Ekkehard daraufhin wissen.
»Katrina wird nach Erna sehen«, erklärte Uta.
»Erna?« Ekkehard erhob sich empört. »Wer ist denn Erna?«
»Das einzige Stück Familie, das ich mit Erlaubnis der Kaiserin mit auf die Burg gebracht habe«, erklärte Uta mit ruhiger Stimme.
Ekkehard fixierte zuerst sein Weib und blickte dann in die Runde. »Es sei Euch erlaubt«, entgegnete er schließlich in gönnerhaftem Ton.
Daraufhin rannte Katrina aus dem Burgsaal.
»Sagt, Gatte«, wagte Uta einen weiteren Vorstoß, »wäre es Euch möglich, ein Schreiben an Wipo, den Kaplan des Kaisers, mitzunehmen?«
Ekkehard schielte erneut zu seinen Tischnachbarn, von denen einer ein Stück Brot zerriss und ein anderer den Kopf regungslos über einen Krug gesenkt hielt.
»Nur, sofern es Euch keine Umstände bereitet«, setzte Uta ergeben nach, als sie die Zwickmühle des Gatten erkannte. »Ich weiß, welch wichtige Aufgabe Ihr zu erfüllen habt.«
Ekkehards Gesicht hellte sich auf, und schließlich nickte er. »Wir müssen nun zur Jagd aufbrechen. Und Ihr«, meinte er im Aufstehen an den Vogt gewandt, »führt die Gräfin unverzüglich in den Burghaushalt ein!«
Uta schaute dem Gatten nach, der mit seinen Gefolgsleuten auf die im Hofe versammelte kleine Jagdgesellschaft zuhielt. Niemals würde sie dem Jagen etwas abgewinnen können!
»Mit Verlaub, Gräfin«, trat da der Vogt vor sie und verneigte sich tief. »Dürfte ich Euch nun durch das markgräfliche Haus führen?«
Uta zog sich den Ehe-Schleier zurecht und legte ihren Umhang an. Dann nickte sie. »Ihr dürft. Geht nur voran, ich folge Euch.«
Sie traten aus dem Wohngebäude in den mit Schnee bedeckten Haupthof, an dessen Stirnseite sich das Tor zur Vorburg befand – der einzige Durchlass im Mauerring um die Hauptburg. Links und rechts vom Wohngebäude befanden sich Küche, Brauerei und Stallungen.
»Ihr kennt den Turm, Gräfin?« Der Vogt zeigte auf ein Gebäude, das ebenfalls innerhalb der Mauern unweit des Tores stand.
Uta schaute den Turm hinauf, der aus gelblichen Sandsteinquadern gebaut war, und erkannte ganz oben einen Wehrgang hinter Zinnen. Frierend zog sie sich den Umhang enger um den Körper und schüttelte den Kopf.
Der Vogt erklärte daraufhin: »Der Turm wurde erst vergangenes Jahr fertiggestellt.« Sie stiegen die Außentreppe zum ersten Obergeschoss hinauf. »Der Turm hat vier Geschosse«, fuhr er fort. »Die unteren beiden stehen noch leer. Das dritte Geschoss bewohne ich. Dort bewahren wir auch sämtliche Rechnungsbücher auf.«
Über eine kleine Wendeltreppe im Inneren des Turmes erreichten sie schließlich die unbeheizte Kammer des Vogtes, der direkt auf einen Tisch mit Pergamenten zuschritt, von dem er ein sichtlich abgenutztes Schreiben zog und kurz studierte. »Mit Verlaub, Gräfin, als Burgherrin untersteht Euch das gesamte Personal für die Haushaltsführung.«
Während der Vogt in weiteren Pergamenten kramte, trat Uta vor das Fenster und öffnete es. Sie überblickte die winterliche Vorburg, sah vornehmlich Handwerkerhäuser und die beiden Gotteshäuser – die kleine Burgkirche und die Marien-Pfarrkirche – , die sie bereits vom Vercelli-Pergament und von der Trauzeremonie her kannte. Auf dem Platz um die beiden Gotteshäuser herum herrschte reges Treiben. Sie machte Knechte aus, die Baumstämme schleppten, sah zwei Waschfrauen Tröge durch den Schnee ziehen und erkannte mehrere Berittene, die auf die Zugbrücke des Haupthofs zustrebten. Aus der Schmiede kamen Schreie, und irgendwo wurde gehämmert und gesungen.
»Das Personal besteht aus zehn Dienern, einem Kammermädchen, fünf Leuten in der Küche sowie weiterem Gesinde für die Tiere und einer Amme«, zählte der Vogt auf. »Die Amme ist auf die Burg gekommen, als die Gattin unseres Markgrafen ihr Kind trug.«
Uta wandte sich vom Fenster ab und fragte den Vogt: »Der Markgraf hatte ein Kind?«
»Es wurde tot geboren. Bei seiner Geburt starb auch Gräfin Reglindis.«
Bei diesen Worten hatte Uta den oftmals melancholischen Blick des Hermann von Naumburg unwillkürlich vor Augen. »Wie alt war die Gräfin, als sie starb?«
Der Vogt sah irritiert von seinen Pergamenten auf. »Reglindis stand zu dieser Zeit im achtzehnten Lebensjahr.«
Sie war damals beinahe vier Jahre jünger, als ich es heute bin, dachte Uta und sprach ein Gebet für die einstige Burgherrin.
»Gräfin, mit dem genannten Personal müsst Ihr die Bewirtung aller Gäste organisieren.« Der Vogt hielt inne, als er bemerkte, dass Uta in Gedanken versunken war, und fuhr erst fort, als die Augen der Burgherrin wieder auf ihm weilten. »Auch für die Unterhaltung der Burgherren seid nun Ihr zuständig. Für die Führung des Haushalts, wartet, lasst mich noch einmal nachschauen …«, der Vogt kramte erneut in den Dokumenten, »hat der Markgraf im Jahresviertel zwanzig Silberlinge eingeplant. Es wäre ratsam, dass Ihr Euch regelmäßig einen Überblick über die Nahrungsbestände verschafft. Und nicht zuletzt sollte auch regelmäßig geprüft werden, ob das Personal gute Arbeit leistet.«
Während ihr die Kälte den Rücken hinaufkroch, fragte Uta: »Wer hatte diese Funktion vor und nach dem Tod der Markgräfin bis zu diesem Tag inne?«
»Der Markgraf selbst«, erklärte der Vogt, »und in seiner Abwesenheit meine Wenigkeit.«
Uta nickte. »Und was genau wird Eure Aufgabe sein, wenn ich nun die Haushaltsführung übernehme?«
»Mir obliegt die Verwaltung der Ländereien.« Der Vogt zog ein Schreiben aus einem Stapel hervor und begann stolz vorzutragen: »Der Markgraf hat Besitzungen im Thüringischen Helmegau, in den Gauen Chutizi, Weita, Zurba, Husitin und im Milzener Land.« Dann sah er von seinem Schreiben auf. »Es ist wichtig, dass Ihr Eure Ausgaben notiert. Das wünscht der Markgraf. Außerdem …« Der Vogt holte aus einer Holztruhe ein Wachstafelbuch und legte es auf den mit Pergamenten übersäten Tisch.
Uta schlug die Tafeln auf und ließ ihre Finger neugierig über das Wachs gleiten.
» … außerdem notiere ich auf den Papierseiten dieses Büchleins das Soll«, erklärte der Vogt und deutete auf einige zusammengebundene Pergamentblätter, die er neben die Wachstafel gelegt hatte.
Uta las auf ihnen Ortsnamen, denen wohl die jeweils zu leistenden Abgaben zugewiesen waren. So standen hinter dem Ort Wallhausen fünfzig Fische, dreißig Herbsthühner und zehn Laib Käse geschrieben.
»Auf der Wachstafelseite gegenüber notiere ich die tatsächlich erfolgten Zahlungen und kann somit die Außenstände errechnen«, fuhr der Vogt fort. »Wenn alle Lieferungen vollständig sind, glätte ich das Wachs und lege das Büchlein wie auch sonstige Rechnungsblätter in die Holzkiste zurück.«
Uta nickte.
»Insgesamt ist es wichtig, Gräfin, dass wir uns abstimmen. Die Ernten fallen jedes Jahr anders aus. Manche Winter muss das Gesinde hungern, und an manchen Tagen wiederum können wir gar nicht so viel Fleisch pökeln, wie erlegt wird.«
Uta fixierte noch immer die Zahlen im Wachstafelbuch, als der Vogt sich schon über die Mühlen und Fischrechte, über Wegezoll und andere Einnahmequellen ausließ. Als er die Kiste mit den Rechnungsblättern zur Seite schob, sah Uta einen dicken Holzeinband darunter auftauchen. »Wartet!«, bat sie energisch. »Nicht schieben, Ihr zerstört sonst das Buch!«
Der Vogt wagte nicht, sich zu rühren. »Gräfin, was meint Ihr?« Verwundert blickte er Uta an, die im nächsten Moment die Ärmel ihres Gewandes hochschob, um nicht an dem grobgeschliffenen Holz der Kiste hängenzubleiben.
»Wir müssen die Kiste anheben«, erklärte Uta und bückte sich, um mit anzupacken.
»Mit Verlaub, Gräfin, Ihr seid die Burgherrin. Ich werde das machen!« Mit diesen Worten beugte der Vogt sich zur Kiste hinab und versuchte sie anzuheben, setzte sie einen Augenblick später aber stöhnend wieder ab.
»Vier Hände tragen mehr als zwei«, sagte Uta und bückte sich, ohne den erneuten Einspruch des Vogtes abzuwarten. Gemeinsam hievten sie die Kiste zur Seite, so dass Uta das verstaubte Fundstück aufheben konnte. »Das ist eine Abschrift des vierten Buches des Thietmar von Merseburg!«
Der Vogt stützte sich den schmerzenden Rücken. »Das muss dem Markgrafen gehören. Wahrscheinlich haben meine Diener die Kiste darübergezogen.«
»Gibt es hier eine Bücherkammer?«, fragte sie.
»Der Markgraf besitzt eine kleine Kammer, in der er den Schreibern diktiert. Direkt neben seinem Gemach am Ende des Wohngebäudes, im Geschoss über Eurem Ehegemach.«
»Dann werden wir es dorthin zurückbringen«, schlug Uta vor.
Der Vogt nickte bereitwillig.
»Natürlich erst, nachdem ich es gelesen habe.« Denn Uta wusste, dass Hermann von Naumburg noch eine Weile an der Seite des Kaisers weilen würde, und sie würde nur einige Tage brauchen, um es zu studieren.
»Ihr wollt es lesen?«, fragte der Vogt irritiert und kratzte sich am Kopf.
Uta, die die Verwunderung des Mannes bemerkte, meinte darauf: »Wollt Ihr es nach mir lesen, oder warum fragt Ihr?«
»Verzeiht, Gräfin! Nein, Gräfin! Mit Verlaub, Gräfin!« Der Vogt verneigte sich tief. »Ich habe zu viel mit der Verwaltung der Besitzungen zu tun.«
Zum ersten Mal, seitdem Uta auf die neue Burg gekommen war, stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Dann nehmt Euch dennoch zusätzlich etwas Zeit, um Kohlebecken in allen bewohnten Kammern der Burg aufstellen zu lassen.«
»Auch in den Gesindekammern?«, fragte der Vogt erstaunt und hielt in der Bewegung inne.
»Auch in den Gesindekammern!«, bestätigte Uta. Sie wollte, dass es in der Burg endlich wärmer wurde. »Hier soll niemand mehr frieren.«
Der Vogt verneigte sich erneut und rieb sich die Stirn.
Mit dem Buch unter dem Arm betrat Uta ihre Kemenate. »Wie geht es Erna?«, fragte sie, als sie Katrina erblickte, die mit rußverschmiertem Gesicht und einem Besen in der Hand aus dem Kamin kroch und sie begrüßte. Freundlich lächelte sie Katrina an, die pflichtbewusst stets zur Stelle war, wenn Uta Hilfe beim Ankleiden, beim Frisieren oder irgendwelchen anderen Dingen benötigte.
Katrina erwiderte das Lächeln schüchtern und berichtete mit hohem Stimmlein zaghaft: »Erna lässt Euch ausrichten, dass Ihr Euch keine Sorgen machen sollt, Gräfin.«
Uta bedeutete dem Mädchen, ihr zur Fensterbank zu folgen, und legte den Umhang ab. Sie trug die Ärmel ihres Obergewandes unverändert hochgeschoben. »Hat sich Erna in der alten Schmiede eingerichtet? Gefällt ihr das neue Heim?« Was für eine großzügige Geste es doch von Hermann von Naumburg war, dachte Uta, Erna und ihrem Ehemann ein eigenes Heim zu überschreiben, so dass die beiden nicht in den engen Gesinderäumen auf der Hauptburg wohnen müssen. Sogar Ekkehard hatte dem zugestimmt und zudem erlaubt, dass auch Erna in der hiesigen Burgküche arbeiten durfte, nachdem Arnold die Stelle des verschwundenen zweiten Küchenmeisters eingenommen hatte.
Katrina weitete die Augen und starrte mit leicht geöffnetem Mund auf das Buch, das Uta in den Händen hielt.
»Du hast recht, ich sollte mich so bald als möglich selbst davon überzeugen!«, sagte Uta mit einem kleinen Schmunzeln. Dann holte sie tief Luft und schlug das Buch auf. Seit ihrer Ankunft von Rom hatte sie keines mehr in den Händen gehalten. »Die Worte auf diesen Pergamenten stammen von Thietmar von Merseburg«, erklärte sie. »Tritt nur näher, Katrina. Thietmar von Merseburg war Bischof und hat aufgeschrieben, was zu seiner Zeit alles passierte«, fuhr Uta fort und erinnerte sich in diesem Moment wortgetreu an den Inhalt des zweiten bischöflichen Buches, über dem sie einst in Vercelli eingenickt war. Dann tauchte Wipos Erscheinung vor ihr auf und zauberte ein weiteres Lächeln auf ihr Gesicht.
Hermann von Naumburg stand vor der Zugbrücke zu seinem ihm mittlerweile seit zehn Jahren vertrauten Heim. Der Burghügel bot deutlich mehr Platz für die Haupt- und die Vorburg, als es das alte Zuhause am gegenüberliegenden Saale-Ufer noch getan hatte. Der Hang, den der Mausabach begrenzte, bot nach Süden und Westen einen natürlichen Schutz. Nach Norden und Osten hatte er die Burganlage durch starkes Mauerwerk befestigen lassen.
Unruhig glitt Hermanns Blick über die Hauptburg. Er meinte Licht in der Kemenate auszumachen, in der Reglindis früher genächtigt hatte.
»Wie schön es ist, wieder in der Heimat zu sein«, sagte Hermanns Begleiter, der schon dem Vater ein guter Kampfgefährte gewesen war.
»Der kaiserliche Zug nach Italien hat mich mehr als ein Jahr von meinem Weib ferngehalten«, seufzte daraufhin Hermanns zweiter, weit jüngerer Gefolgsmann, der die Dreiergruppe vervollständigte. Gemeinsam waren sie nach dem Italienfeldzug direkt zur Winterwache an die Ostgrenze gezogen. »Ich kann es nicht abwarten, sie wiederzusehen.«
»Deine Tochter kann bestimmt schon laufen«, entgegnete der alte Ritter schmunzelnd, der an das kleine Bündel Mensch dachte, das ihm bei seinem letzten Besuch auf allen vieren hinterhergekrabbelt war. »Sicher wird sie einmal genauso prächtig anzusehen sein wie unsere Kaiserin Gisela!«
Der stolze Vater lachte auf und saß von seinem Ross ab. »Dafür braucht sie aber erst noch ein paar mehr Zähne!«
Nun saß sein Kampfgefährte gleichfalls ab und setzte den ersten Schritt in Richtung Zugbrücke. Dann stockte er und drehte sich zu seinem reglosen Dienstherrn um. Er wunderte sich, dass dieser noch immer auf das Wohngebäude starrte. »Herr, ist alles in Ordnung?«
Hermann von Naumburg nickte seinen Begleitern zu. »Ich danke Euch für Eure Treue, Männer!«
»Dann lasst uns jetzt die letzten Schritte der langen Reise gemeinsam tun, Herr«, sagte der alte Ritter, »die Abenddämmerung steht kurz bevor.«