Fritjof Capra
Verborgene Zusammenhänge
Vernetzt denken und handeln – in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft
Aus dem Englischen von Michael Schmidt
FISCHER E-Books
Fritjof Capra (geb. 1939) promovierte 1966 an der Universität Wien in Theoretischer Physik. Er forschte und lehrte an namhaften Universitäten und Institutionen in den USA und England. Neben seiner Arbeit auf den Gebieten der Quantenphysik und der Systemtheorie beschäftigt Capra sich mit den philosophischen und gesellschaftlichen Konsequenzen der modernen Naturwissenschaft. Er gilt als einer der führenden Vertreter und Vordenker einer ökologisch-ganzheitlichen Weltsicht.
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ISBN dieser E-Book-Ausgabe: 978-3-10-560722-0
Der Metabolismus – vom griechischen metabole («Veränderung») – oder Stoffwechsel ist die Summe der biochemischen Prozesse, die im Leben ablaufen.
Ionen sind Atome, die eine elektrische Nettoladung haben, weil sie ein oder mehrere Elektronen verloren oder hinzugewonnen haben.
Von griechisch epi = darauf, nach.
Vom griechischen hermēnúein = erklären, auslegen.
Das Motto dieses Buches stammt von dem tschechischen Präsidenten Václav Havel, und zwar aus seiner Eröffnungsansprache auf dem Forum 2000 in Prag am 15. Oktober 2000.
Die folgende Darstellung wurde von Luisi (1993) und durch die Korrespondenz und die Gespräche mit diesem Autor angeregt.
Capra (1996), S. 292ff.; siehe auch unten, S. 85ff.
Siehe unten, S. 35ff.
Einige Zellteile wie die Mitochondrien und die Chloroplasten waren einmal eigenständige Bakterien, die größere Zellen befielen und sich dann mit ihnen gemeinsam zu neuen zusammengesetzten Organismen entwickelten; siehe Capra (1996), S. 276f. Diese Organellen pflanzen sich zwar noch immer zu unterschiedlichen Zeiten wie die übrige Zelle fort, aber sie können das nicht ohne die funktionstüchtige ganze Zelle tun und dürfen daher nicht mehr als autonome lebende Systeme betrachtet werden; siehe Morowitz (1992), S. 231.
Ebd., S. 50ff.
Ebd., S. 66ff.
Ebd., S. 54.
Lovelock (1991); Capra (1996), S. 125ff.
Morowitz (1992), S. 6.
The New York Times, 11. Juli 1997.
Luisi (1993).
Siehe unten, S. 42ff.
Persönliches Gespräch mit Lynn Margulis, 1998.
Siehe z.B. Capra (1996), S. 187.
Persönliches Gespräch mit Lynn Margulis, 1998.
Capra (1996), S. 318.
Margulis (1998a), S. 81.
Ausgeschlossen von dieser Produktion sind die primären Komponenten wie Sauerstoff, Wasser und CO2 sowie die «Nahrungsmoleküle», die in die Zelle gelangen.
Capra (1996), S. 115ff.
Luisi (1993).
Ebd.
Ebd.
Morowitz (1992), S. 99.
Capra (1996), S. 270.
Capra (1996), S. 154.
Goodwin (1994), Stewart (1998).
Stewart (1998), S.
Siehe unten, S. 221ff., wo der genetische Determinismus ausführlicher behandelt wird.
Persönliches Gespräch mit Lynn Margulis, 1998.
Capra (1996), S. 105ff.
Interessanterweise leitet sich «Komplexität» vom Partizip Perfekt complexus des lateinischen Verbs complecti («umschlingen, umfassen») ab. Somit wurzelt der Gedanke der Nichtlinearität – ein Netzwerk von verschlungenen Strängen – direkt in der Bedeutung von «Komplexität».
Persönliches Gespräch mit Brian Goodwin, 1998.
Capra (1996), S. 105.
Margulis und Sagan (1995), S. 57.
Luisi (1993).
Capra (1996), S. 112ff.
Gesteland, Cech und Atkins (1999).
Gilbert (1986).
Szostak, Bartel und Luisi (2001).
Luisi (1998).
Morowitz (1992).
Ebd., S. 154.
Ebd., S. 44.
Ebd., S. 107f.
Ebd., S. 174f.
Ebd., S. 92f.
Siehe unten, S. 52.
Morowitz (1992), S. 154.
Ebd., S. 9.
Ebd., S. 96.
Luisi (1993 und 1996).
Vgl. Fischer, Oberholzer und Luisi (2000).
Vgl. Morowitz (1992), S. 176f.
Persönliches Gespräch mit Pier Luigi Luisi, Januar 2000.
Vgl. Capra (1996), S. 105ff., 112ff.
Morowitz (1992), S. 171.
Ebd., S. 119ff.
Ebd., S. 137, 171.
Ebd., S. 88.
Vgl. Capra (1996), S. 253ff.
Neuere Forschungen auf dem Gebiet der Genetik scheinen jedoch darauf hinzudeuten, dass die Mutationsrate nicht eine Frage des reinen Zufalls ist, sondern vom epigenetischen Netzwerk der Zelle reguliert wird; siehe unten, S. 217f.
Margulis (1998b).
Persönliches Gespräch mit Lynn Margulis, 1998.
Vgl. Sonea und Panisset (1993).
Vgl. Capra (1996), S. 263ff.
Vgl. Margulis (1998a), S. 45ff.
Margulis und Sagan (1997).
Vgl. Gould (1994).
Margulis (1998a), S. 17.
Revonsuo und Kamppinen (1994), S. 5.
Vgl. Capra (1996), S. 104f. u. 198ff.
Ebd., S. 303ff.
Vgl. Capra (1982), S. 183f.
Vgl. Varela (1996a), Tononi und Edelman (1998).
Siehe z.B. Crick (1994), Dennett (1991), Edelman (1989), Penrose (1994); Journal of Consciousness Studies, Bd. 1–6, 1994–99; Tucson II Conference, «Toward a Science of Consciousness», Tucson, Arizona, 13.-17. April 1996.
Vgl. Edelman (1992), S. 122f.
Ebd., S. 112.
Vgl. Searle (1995).
Chalmers (1995).
Vgl. Capra (1996), S. 29ff.
Varela (1999).
Vgl. Varela und Shear (1999).
Ebd.
Vgl. Varela (1996a).
Siehe Churchland und Sejnowski (1992), Crick (1994).
Crick (1994), S. 3.
Searle (1995).
Siehe Searle (1995), Varela (1996a).
Dennett (1991).
Vgl. Edelman (1992), S. 220ff.
Vgl. McGinn (1999).
Varela (1996a).
Capra (1998), S. 150.
Journal of Consciousness Studies, Bd. 6, Nr. 2–3, 1999.
Vgl. Vermersch (1999).
Ebd.
Siehe Varela (1996a), Depraz (1999).
Vgl. Shear und Jevning (1999).
Vgl. Wallace (1999).
Siehe Varela u.a. (1991), Shear und Jevning (1999).
Penrose (1999); siehe auch Penrose (1994).
Edelman (1992), S. 211.
Siehe z.B. Searle (1984), Edelman (1992), Searle (1995), Varela (1996a).
Varela (1995), Tononi und Edelman (1998).
Tononi und Edelman (1998).
Siehe Varela (1995); siehe auch Capra (1996), S. 330ff.
Vgl. Varela (1996b).
Siehe Varela (1996a), Varela (1999).
Vgl. Tononi und Edelman (1998).
Siehe Edelman (1989), Edelman (1992).
siehe oben, S. 63, siehe auch Capra (1996), S. 291ff.
Núñez (1997).
Maturana (1970), Maturana und Varela (1987), S. 205ff.; siehe auch Capra (1996), S. 325ff.
Siehe oben, S. 56f.
Vgl. Maturana (1995).
Maturana (1998).
Maturana und Varela (1987), S. 245.
Fouts (1997).
Ebd., S. 78.
Vgl. Wilson und Reeder (1993).
Vgl. Fouts (1997), S. 449.
Ebd., S. 109.
Ebd., S. 97ff.
Ebd., S. 113, 94.
Ebd., S. 363.
Ebd., S. 235.
Kimura (1976); siehe auch Iverson und Thelen (1999).
Fouts (1997), S. 235.
Ebd., S. 237ff.
Ebd., S. 227ff.
Ebd., S. 236.
Fouts (1997), S. 242.
Siehe Johnson (1987), Lakoff (1987), Varela u.a. (1991), Lakoff und Johnson (1999).
Lakoff und Johnson (1999).
Ebd., S. 4.
Siehe Lakoff (1987).
Ebd., S. 34ff.
Lakoff und Johnson (1999), S. 34f.
Ebd., S. 380f.
Ebd., S. 45ff.
Ebd., S. 46.
Ebd., S. 60ff.
Ebd., S. 3.
Ebd., S. 551.
Searle (1995).
Lakoff und Johnson (1999), S. 4.
Siehe oben, S. 26ff.
Siehe oben, S. 60.
Steindl-Rast (1990).
Vgl. Capra und Steindl-Rast (1991), S. 14f.
Capra (1996), S. 181ff.
Das Aufkommen und die Verfeinerung des Begriffs «Organisationsmuster» sind von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Systemdenkens. Maturana und Varela unterscheiden in ihrer Theorie der Autopoiese eindeutig zwischen der Organisation und der Struktur eines lebenden Systems, und Prigogine prägte den Begriff «dissipative Struktur», um die Physik und Chemie offener Systeme fern vom Gleichgewicht zu charakterisieren. Siehe Capra (1996), S. 29ff., 115, 104f.
Siehe oben, S. 26ff.
Searle (1984), S. 79.
Ich verdanke diesen Hinweis Otto Scharmer.
Siehe beispielsweise Windelband (1901), S. 139ff.
Einen kurzen Überblick über die Sozialtheorie im 20. Jahrhundert enthält Baert (1998), auf dem die folgenden Seiten großenteils basieren.
Siehe unten, S. 115.
Baert (1998), S. 92ff.
Ebd., S. 103f.
Ebd., S. 134ff.
Siehe z.B. Held (1990).
Vgl. Capra (1996), S. 241f.
Siehe Luhmann (1990); siehe auch Medd (2000), der Luhmanns Theorie ausführlich würdigt.
Siehe unten, S. 149f.
Luhmann (1990).
Vgl. Searle (1984), S. 95ff.
Siehe oben, S. 56f.
Vgl. Williams (1981).
Galbraith (1984); Teile daraus sind abgedruckt in Lukes (1986), in dem Kapitel «Power and Organization».
Siehe Anm. 20. Galbraith verwendet statt «zwanghafte Macht» den Begriff «gebührende» Gewalt, der meist in Zusammenhang mit einer Bestrafung benutzt wird.
Siehe David Steindl-Rast in: Capra und Steindl-Rast (1991), S. 190.
Siehe Anm. 20.
Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriß der verstehenden Soziologie, Tübingen 41956, S. 941.
Zitiert in Lukes (1986), S. 62.
Die komplexen Interaktionen zwischen formalen Organisationsstrukturen und informellen Kommunikationsnetzwerken, die in allen Organisationen existieren, werden später ausführlicher dargestellt; siehe unten, S. 149f.
Persönliches Gespräch mit Manuel Castells, 1999.
Siehe oben, S. 89.
Siehe oben, S. 56.
Siehe z.B. Fischer (1985).
Castells (2000b); auf ähnliche Definitionen von Harvey Brooks und Daniel Bett verweist Castells (1996), S. 30.
Siehe oben, S. 85f.
Vgl. Capra (1996), S. 294.
Vgl. Kranzberg und Pursell (1967).
Vgl. Morgan (1998), S. 270ff.
Siehe Ellul (1964), Winner (1977), Mander (1991), Postman (1992).
Kranzberg und Pursell (1967), S. 11.
Siehe unten, S. 300ff.
Vgl. Wheatley und Kellner-Rogers (1998).
Mein Verständnis vom Wesen menschlicher Organisationen und der Relevanz der systemischen Betrachtung des Lebens für organisatorische Veränderungen wurden entscheidend geprägt durch die ausgiebige Zusammenarbeit mit Margaret Wheatley und Myron Kellner-Rogers, mit denen ich 1996/97 in Sundance, Utah, eine Reihe von Seminaren über selbstorganisierende Systeme veranstaltete.
Siehe oben, S. 26ff.
Wheatley und Kellner-Rogers (1998).
Castells (1996), S. 17; siehe auch unten, S. 151ff.
Siehe Chawla und Renesch (1995), Nonaka und Takeuchi (1995), Davenport und Prusak (2000).
Siehe oben, S. 30f. und 53.
Siehe oben, S. 119ff.
Vgl. de Geus (1997a), S. 154.
Block (1993), S. 5.
Morgan (1998), S. XI
Siehe Capra (1982); Capra (1996), S. 31ff.
Vgl. Morgan (1998), S. 32ff.
Ebd., S. 38.
Senge (1996); siehe auch Senge (1990).
Senge (1996).
Ebd.
de Geus (1997a).
Ebd., S. 9.
Ebd., S. 21.
Ebd., S. 18. Leider hat Shell diese Ermahnung eines seiner Topmanager kaum beachtet. Nach der für die Umwelt katastrophalen Erdölförderung in Nigeria in den frühen neunziger Jahren und der anschließenden Hinrichtung von Ken Saro-Wiwa und acht anderen Freiheitskämpfern der Ogoni fand eine unabhängige Untersuchung statt, geleitet von Professor Claude Aké, dem Direktor des nigerianischen Center for Advanced Social Studies. Laut Aké behielt Shell die unsensible und arrogante Einstellung bei, die so typisch für multinationale Konzerne ist. Ihm sei diese Unternehmenskultur ein Rätsel, so Aké. «Ehrlich gesagt», sinnierte er, «hätte ich von Shell eine viel kultiviertere Konzernstrategie erwartet.» (Manchester Guardian Weekly, 17. Dezember 1995).
Siehe oben, S. 119ff.
Business Week, 13. September 1999.
Vgl. Cohen und Rai (2000).
Siehe unten, S. 280ff.
Vgl. Wellman (1999).
Castells (1996); siehe auch unten, S. 175.
Wenger (1996).
Wenger (1998), S. 72ff.
Siehe oben, S. 119ff.
de Geus (1997b).
Wenger (1998), S. 6.
Ich danke Angelika Siegmund für ihre umfassenden Ausführungen zu diesem Thema.
Allerdings sind nicht alle informellen Netzwerke fließend und selbsterzeugend. Die bekannten «Seilschaften» beispielsweise sind informelle patriarchalische Strukturen, die sehr starr sein und erhebliche Macht ausüben können. Wenn ich hier von «informellen Strukturen» spreche, meine ich damit sich ständig selbsterzeugende Kommunikationsnetzwerke oder Praxisgemeinschaften.
Vgl. Wheatley und Kellner-Rogers (1998).
Siehe oben, S. 56ff.
Wheatley und Kellner-Rogers (1998).
Vgl. Capra (1996), S. 48f.
Siehe oben, S. 120.
Tuomi (1999).
Vgl. Nonaka und Takeuchi (1995).
Ebd., S. 59.
Siehe Tuomi (1999), S. 323ff.
Siehe Winograd und Flores (1991), S. 107ff.
Siehe oben, S. 78ff.
Wheatley (2001).
Wheatley (1997).
Siehe oben, S. 30f.
Zitiert in Capra (1988), S. 31f.
Vgl. Capra (1975).
Proust (1964), S. 702f.
Siehe oben, S. 126.
Vgl. Capra (2000).
Siehe oben, S. 96ff.
Siehe oben, S. 103f.
Ich danke Morten Flatau für die ausführliche Erläuterung dieses Punktes.
Wheatley (1997).
Siehe oben, S. 92f.
Wheatley und Kellner-Rogers (1998).
de Geus (1997b).
Persönliches Gespräch mit Angelika Siegmund, Juli 2000.
de Geus (1997a), S. 57.
Vgl. The Economist, 22. Juli 2000.
Siehe zum Beispiel Petzinger (1999).
Vgl. Castells (1996); siehe auch unten, S. 182ff.
Mander und Goldsmith (1996).
Castells (1996).
Ebd., S. 4
Castells (1996–98).
Giddens (1996).
Vgl. Castells (1998), S. 4ff.
Ebd., S. 338.
Hutton und Giddens (2000).
So Václav Havel auf dem Forum 2000, 10.-13. Oktober 1999.
Siehe oben, S. 161ff.
Vgl. Castells (1996), S. 40ff.
Ebd., S. 67ff.
Vgl. Abbate (1999).
Vgl. Himanen (2001).
Vgl. Capra (1982), S. 229ff.
Vgl. Castells (1996), S. 18 – 22; Castells (2000a).
Castells (1996), S. 434f.
Castells (1998), S. 341.
Anthony Giddens in: Hutton und Giddens (2000), S. 10.
Vgl. Castells (2000a).
Ebd.
Vgl. Volcker (2000).
Vgl. Faux und Mishel (2000).
Volcker (2000).
Manuel Castells in einem Gespräch mit dem Autor, 2000.
Kuttner (2000).
Castells (2000a).
Siehe unten, S. 275ff.
Siehe oben, S. 169f.
Vgl. Castells (1996), S. 474f.
Ebd., S. 476.
Vgl. Castells (1998), S. 70ff.
UNDP (1996).
UNDP (1999).
Vgl. Castells (1998), S. 130f.
Vgl. Castells (2000a).
Castells (1998). S. 74.
Ebd., S. 164f.
Vgl. Capra (1982), S. 249f.
Siehe Brown u.a. (2001) sowie die vorangehenden Jahresberichte; siehe auch Gore (1992), Hawken (1993).
Gore (1992).
Goldsmith (1996).
Ebd.
Vgl. Shiva (2000).
Ebd.
Goldsmith (1996).
Ebd.
Vgl. Castells (1996), S. 469ff.
Das Gleiche lässt sich von dem neuen Phänomen des internationalen Terrorismus sagen, wie die Angriffe gegen die USA am 11. September 2001 auf dramatische Weise gezeigt haben; siehe Zunes (2001).
Vgl. Castells (1998), S. 346f.
Ebd., S. 166ff.
Ebd., S. 174.
Ebd., S. 179f.
Ebd., S. 330ff.
Ebd., S. 330.
Siehe Korten (1995) und Korten (1999).
Manuel Castells im Gespräch mit dem Autor, 1999.
Vgl. Capra (1982), S. 312f.
Vgl. Capra (1996), S. 41.
Vgl. Castells (1996), S. 327ff.
Siehe oben, S. 119.
Castells (1996), S. 329.
McLuhan (1964).
Vgl. Castells (1996), S. 334.
Siehe oben, S. 153.
Vgl. Castells (1996), S. 339f.
Manuel Castells im Gespräch mit dem Autor, 1999.
Vgl. Schiller (2000).
Siehe oben, S. 80.
Vgl. Castells (1996), S. 371.
Ebd., S. 476.
Castells (1998), S. 348.
George Soros, Bemerkungen auf dem Forum 2000 in Prag im Oktober 1999; siehe auch Soros (1998).
Castells (2000a).
Siehe unten, S. 280ff.
Siehe oben, S. 28.
Keller (2000).
Ho (1998a), S. 39; siehe auch Holdrege (1996), der eine überaus lesenswerte Einführung in die Genetik und Gentechnik bietet.
Vgl. Capra (1982), S. 125ff.
Vgl. Ho (1998a), S. 66ff.
Vgl. Margulis und Sagan (1986), S. 89f.
Ho (1998a), S. 199ff.
Vgl. Science, 6. Juni 1975, S. 991ff.
Diese Tiere wurden zwar durch genetische Manipulation statt durch sexuelle Reproduktion geschaffen, aber sie sind keine Klone im strengen Sinn; siehe unten, S. 236ff.
Vgl. Altieri (2000b).
Siehe unten, S. 251ff.
Ho (1998a), S. 19ff.
Vgl. The New York Times, 13. Februar 2001.
Ebd.
Nature, 15. Februar 2001; Science, 16. Februar 2001.
Keller (2000), S. 176.
James Bailey, zitiert nach Keller (2000), S. 165f.
Ein Gen besteht aus einer Sequenz von Elementen, den «Nukleotiden», entlang einem Strang der DNA-Doppelhelix; siehe z.B. Holdrege (1996), S. 74.
Keller (2000), S. 29.
Ebd., S. 42ff.
Ebd., S. 44ff.
Ebd., S. 49.
Ebd., S. 49ff.
Ebd., S. 52.
Vgl. Capra (1996), S. 256f.
Shapiro (1999).
Siehe oben, S. 48f.
Siehe oben, S.
McClintock (1983).
Watson (1968).
Zitiert in Keller (2000), S. 76.
Ho (1998a), S. 134f.
Strohman (1997).
Vgl. Keller (2000), S. 81ff.
Vgl. Baltimore (2001).
Vgl. Keller (2000), S. 85.
Ebd., S. 86f.
Ebd., S. 89ff.
Ebd., S. 79.
Ebd., S. 131.
Ebd., S. 77ff.
Ebd., S. 120ff.
Vgl. Strohman (1997).
Siehe z.B. Kauffman (1995), Stewart (1998), Solé und Goodwin (2000).
Vgl. Capra (1996), S. 39.
Vgl. Keller (2000), S. 143f.
Ebd., S. 133.
Ebd., S. 143ff.
Dawkins (1976).
Keller (2000), S. 148; siehe auch Goodwin (1994), S. 29ff., der sich mit der Metapher des «egoistischen Gens» kritisch auseinander setzt.
Ich danke Brian Goodwin für seine klärenden Ausführungen zu diesem Thema.
Siehe Capra (1996), S. 134ff. Dort findet sich eine kurze Einführung in die mathematische Sprache der Komplexitätstheorie.
Gelbart (1998).
Keller (2000), S. 21.
Holdrege (1996), S. 116f.
Ebd., S. 109ff.
Ehrenfeld (1997).
Strohman (1997).
Weatherall (1998).
Vgl. Lander und Schork (1994).
Vgl. Ho (1998a), S. 262.
Keller (2000), S. 93.
Strohman (1997).
Ho (1998a), S. 59.
Im strengen Sinne bezeichnet der Begriff «Klon» einen oder mehrere Organismen, die aus einem einzelnen Elternteil durch asexuelle Fortpflanzung gewonnen werden, wie in einer reinen Bakterienkultur. Abgesehen von Unterschieden, die durch Mutationen verursacht werden, sind alle Angehörigen eines Klons genetisch identisch mit dem Elternteil.
Lewontin (1996).
Ebd.
Vgl. Ho (1998a), S. 242f.
Zum Beispiel enthalten die Mitochondrien (die «Kraftwerke» der Zelle) ihr eigenes genetisches Material und pflanzen sich unabhängig von der übrigen Zelle fort; siehe Capra (1996), S. 277. Ihre Gene sind an der Produktion einiger wichtiger Enzyme beteiligt.
Vgl. Lewontin (1997).
Vgl. Ho (1998a), S. 249.
Ebd., S. 250f.
Vgl. Capra (1982), S. 278ff.
Ehrenfeld (1997).
Vgl. Altieri und Rosset (1999).
Vgl. Simms (1999).
Guardian Weekly, 13. Juni 1999.
Ebd.
Altieri und Rosset (1999).
Vgl. Lappé, Collins und Rosset (1998).
Siehe Lappé, Collins und Rosset (1998); Simms (1999).
Altieri (2000a).
Vgl. Altieri und Rosset (1999).
Simms (1999).
Siehe Jackson (1985), Altieri (1995); siehe auch Mollison (1991).
Vgl. Capra (1996), S. 343ff.
Vgl. Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 205.
Vgl. Norberg-Hodge, Merrifield und Gorelick (2000).
Vgl. Halweil (2000).
Vgl. Altieri und Uphoff (1999); siehe auch Pretty und Hine (2000).
Zitiert in Altieri und Uphoff (1999).
Altieri und Uphoff (1999).
Altieri (2000a).
Vgl. Altieri (2000b).
Siehe oben, S. 209.
Bardocz (2001).
Meadows (1999).
Siehe Altieri (2000b).
Siehe Shiva (2000).
Siehe Shiva (2001).
Ebd.
Vgl. Steinbrecher (1998).
Vgl. Altieri (2000b).
Losey u.a. (1999).
Vgl. Altieri (2000b).
Siehe Ho (1998b), Altieri (2000b).
Stanley u.a. (1999).
Ehrenfeld (1997).
Vgl. Altieri und Rosset (1999).
Shiva (2000).
Ebd.
Siehe oben, S. 245.
Vgl. Mooney (1988).
Vgl. Ho (1998a), S. 44.
Vgl. Shiva (1997).
Shiva (2000).
Siehe unten, S. 294ff.
Vgl. Ho (1998a), S. 340; siehe auch Simms (1999).
Siehe unten, S. 300ff.
Benyus (1997).
Strohman (1997).
Siehe oben, S. 361, Anmerkung 54.
Vgl. Brown u.a. (2001).
Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 3.
Zitiert in Brown u.a. (2001), S. 10; siehe auch McKibben (2001).
Ebd., S. XVIIf. u.S. 10ff.
Vgl. The New York Times, 19. August 2000.
Vgl. Brown u.a. (2001), S. 10.
Vgl. Capra (1982), S. 307.
Vgl. Brown u.a. (2001), S. 123ff und S. 10f.
Ebd., S. XVIII.
Ebd., S. 137.
Janet Abramovitz in: Brown u.a. (2001), S. 123f.
Ebd., S. 4f.
Siehe oben, S. 207.
Siehe oben, S. 180ff.
Vgl. Castells (2000a).
Siehe Barker und Mander (1999), Wallach und Sforza (2001).
Siehe oben, S. 153f.
Vgl. Henderson (1999), S. 35ff.
Vgl. Guardian Weekly, 1.–7. Februar 2001.
Siehe oben, S. 175f.
Vgl. Capra und Steindl-Rast (1991), S. 16f.
Siehe die Website der Union of International Associations, www.uia.org; siehe auch Union of International Associations (2000/2001).
Siehe z.B. Barker und Mander (1999).
Vgl. Hawken (2000).
Ebd.
Zitiert ebd.
Vgl. Khor (1999/2000).
Siehe Global Trade Watch, www.tradewatch.org
Guardian Weekly, 8.-14. Februar 2001.
Siehe oben, S. 180ff.
Castells (1997), S. 354ff.
Siehe oben, S. 179
Warkentin und Mingst (2000).
Zitiert ebd.
Interessanterweise bedienten sich die deutschen Grünen dieser neuen Form des politischen Diskurses bereits in den frühen achtziger Jahren, als sie zum ersten Mal an die Macht kamen; siehe Capra und Spretnak (1984), S. XIV.
Siehe oben, S. 202ff.
Warkentin und Mingst (2000).
Castells (1998), S. 352f.
Persönliches Gespräch mit Debi Barker vom IFG, Oktober 2001.
Siehe oben, S. 143ff.
Robbins (2001), S. 380.
Siehe z.B. «The Monsanto Files», in: Sonderausgabe von The Ecologist, Sept./Okt. 1998.
Robbins (2001), S. 372ff.; siehe auch Tokar (2001).
Vgl. Robbins (2001), S. 374.
The Wall Street Journal, 7. Januar 2000.
Brown (1981).
World Commission on Environment and Development (1987).
Siehe oben, S. 279.
Siehe Orr (1992); Capra (1996), S. 343ff.; Callenbach (1998).
Vgl. Barlow und Crabtree (2000).
Benyus (1997), S. 2.
Siehe oben, S. 161.
Siehe Hawken (1993), McDonough und Braungart (1998).
Vgl. Pauli (1996).
Vgl. Pauli (2000); siehe auch ZERI-Website, www.zeri.org
Siehe oben, S. 189ff.
Siehe ZERI-Website, www.zeri.org
McDonough und Braungart (1998).
Ebd.
Vgl. Brown (1999).
Vgl. Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 185f.
Hawken (1993), S. 68.
Vgl. McDonough und Braungart (1998); siehe auch Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 16ff.
Vgl. Anderson (1998); siehe auch Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 139–141.
Canon-Website www.canon.com
Website der Fiat-Gruppe, www.fiatgroup.com
Vgl. Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 11f.
Vgl. Gardner und Sampat (1998).
Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 10–12.
Ebd., S. 94ff.
McDonough und Braungart (1998).
Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 94, 102f.; siehe auch Orr (2001).
Siehe oben, S. 193ff.
Vgl. Register und Peeks (1997), Register (2001).
Newman und Kenworthy (1998); siehe auch Jeff Kenworthy: «City Building and Transportation Around the World», in: Register und Peeks (1997).
Siehe unten, S. 326ff.
Dunn (2001).
Vgl. Capra (1982), S. 267ff.
Zitiert in Capra (1982), S. 451f.
Zitiert in Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 249.
Vgl. Dunn (2001).
Vgl. Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 247f.
Vgl. Capra (1982), S. 454ff.
Vgl. «The Future of Fuel Cells», in: Scientific American, Juli 1999.
Vgl. Lamb (1999), Dunn (2001).
Vgl. Dunn (2001).
Vgl. Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 24.
Ebd., S. 22ff.
Ebd., S. 35–37. Die Unabhängigkeit vom OPEC-Öl würde es den USA ermöglichen, ihre Außenpolitik im Nahen Osten, die derzeit vom Bedarf an Erdöl als einer «strategischen Ressource» diktiert wird, radikal zu ändern. Eine Abkehr von einer derartigen ressourcenorientierten und eine Hinwendung zu einer an den Menschen orientierten Politik würde die Verhältnisse, die der jüngsten Welle des internationalen Terrorismus zugrunde liegen, erheblich verändern. Somit ist eine Energiepolitik, die auf erneuerbaren Energiequellen und dem Schutz der Umwelt basiert, nicht nur dringend geboten, wenn wir zu ökologischer Nachhaltigkeit gelangen wollen, sondern muss auch als entscheidender Faktor für die nationale Sicherheit der USA erkannt werden; siehe Capra (2001).
Lovins u.a. (1996).
Vgl. Lovins und Lovins (2001).
Siehe www.hypercar.com
The Wall Street Journal, 9. Januar 2001.
Vgl. Denner und Evans (2001).
Vgl. Hawken, Lovins und Lovins (1999), S. 34.
Ebd., S. 36f.
Lovins und Lovins (2001).
Dunn (2001).
Myers (1998).
Siehe Hawken (1993), S. 169ff.; Daly (1995).
Siehe oben, S. 207.
Suzuki (2001).
Vgl. Dominguez und Robin (1999).
Vgl. Ramonet (2000).
Gilmore (1990).
Merkwürdigerweise erwähnt Gilmore nicht die in der feministischen Literatur weit verbreitete Tatsache, dass Frauen ihr Frausein nicht beweisen müssen, und zwar aufgrund ihrer Fähigkeit zu gebären, die in präpatriarchalischen Kulturen als Ehrfurcht gebietende Kraft der Verwandlung angesehen wurde; siehe z.B. Rich (1977).
Gilmore (1990), S. 252. Die Psychologin Vera van Aaken weist allerdings darauf hin, dass in patriarchalischen Kulturen die Definition von Männlichkeit im Sinne von kriegerischen Eigenschaften Priorität vor einer Definition im Sinne einer großzügigen materiellen Produktion genieße und dass Gilmore dazu neige, das der vom Kriegerideal der Gemeinschaft zugefügte Leid herunterzuspielen; siehe van Aaken (2000), S. 149.
Gilmore (1990), S. 122.
Vgl. Capra (1982), S. 40ff.
Vgl. Capra (1996), S. 15ff.
Vgl. Spretnak (1981).
Suzuki und Dressel (1888), S. 263f.
Brown (1999); Lovins, persönliches Gespräch mit dem Autor, Mai 2001; Shiva, persönliches Gespräch mit dem Autor, Feburar 2001.
Havel (1990), S. 181.
Für Elizabeth und Juliette
«Bildung ist die Fähigkeit,
die verborgenen Zusammenhänge
zwischen den Phänomenen
wahrzunehmen.»
VÁCLAV HAVEL
In diesem Buch lege ich dar, wie sich das auf die Komplexitätstheorie zurückgehende neue Verständnis von Leben auf den Bereich der Gesellschaft übertragen lässt. Zu diesem Zweck habe ich ein Konzept entwickelt, das die biologischen, kognitiven und sozialen Dimensionen des Lebens zusammenbringt. Ich möchte nicht nur eine einheitliche Anschauung von Leben, Geist und Gesellschaft präsentieren, sondern auch eine kohärente systemische Methode zur Behandlung einiger der entscheidenden Fragen unserer Zeit entwickeln.
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil stelle ich die neue Theorie in drei Kapiteln dar – sie befassen sich mit dem Wesen des Lebens, dem Wesen des Geistes und des Bewusstseins sowie mit dem Wesen der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Die Leser, die sich mehr für die praktischen Anwendungen dieser Theorie interessieren, sollten sich gleich dem zweiten Teil (Kapitel 4 bis 7) zuwenden. Diese Kapitel können für sich gelesen werden, sind aber zum Zweck einer vertiefenden Lektüre durch Verweise mit den entsprechenden theoretischen Abschnitten verknüpft.
In Kapitel 4 wende ich die im vorhergehenden Kapitel entwickelte Gesellschaftstheorie auf das Management menschlicher Organisationen an, wobei ich mich insbesondere auf die Frage konzentriere, inwieweit eine menschliche Organisation als lebendiges System betrachtet werden kann.
In Kapitel 5 beschäftige ich mich mit einigen der aktuellsten und umstrittensten Phänomenen unserer Zeit – den Herausforderungen und Gefahren der wirtschaftlichen Globalisierung nach den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) und anderer Institutionen des globalen Kapitalismus.
Kapitel 6 ist einer Systemanalyse der wissenschaftlichen und ethischen Probleme der Biotechnik (Gentechnik, Klonen, genetisch modifizierte Nahrungsmittel usw.) gewidmet, mit besonderer Betonung der jüngsten revolutionären Konzepte in der Genetik, die durch die Entdeckungen des Human Genome Project angeregt worden sind.
In Kapitel 7 schließlich gehe ich auf den Zustand der Welt zu Beginn des neuen Jahrhunderts ein. Nach der Erörterung einiger wichtiger Probleme von Umwelt und Gesellschaft und von deren Zusammenhang mit unseren Wirtschaftssystemen befasse ich mich mit der wachsenden weltweiten «Seattle-Koalition» der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und ihren Plänen für eine Umgestaltung der Globalisierung nach anderen Werten. Im letzten Teil dieses Kapitels betrachte ich die jüngste dramatische Zunahme ökologischer Designpraktiken und ihre Implikationen für den Übergang in eine nachhaltige Zukunft.
Das vorliegende Buch stellt eine Fortführung und Weiterentwicklung meiner bisherigen Werke dar. Seit den frühen siebziger Jahren konzentrieren sich meine Forschungen wie meine Publikationen auf ein zentrales Thema: den grundlegenden Wandel der Sicht auf die Welt, wie er sich in Wissenschaft und Gesellschaft vollzieht, die Entfaltung einer neuen Vorstellung von Wirklichkeit und die gesellschaftlichen Implikationen dieses kulturellen Wandels.
In meinem ersten Buch, Das Tao der Physik (1975), befasste ich mich mit den philosophischen Implikationen der dramatischen Veränderungen der Konzepte und Ideen in der Physik, meinem ursprünglichen Forschungsgebiet, während der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts – Veränderungen, wie sie sich noch immer in unseren gegenwärtigen Theorien der Materie vollziehen.
In meinem zweiten Buch, Wendezeit (1982), erweiterte ich meinen Blickwinkel und zeigte, wie die Revolution in der modernen Physik eine ähnliche Revolution in vielen anderen Wissenschaften und eine entsprechende Umwandlung von Weltanschauungen und Werten in der Gesellschaft vorwegnahm. Insbesondere untersuchte ich die Paradigmenwechsel in Biologie, Medizin, Psychologie und Wirtschaftswissenschaft. Dabei wurde mir klar, dass all diese Disziplinen sich auf die eine oder andere Weise mit dem Leben – mit lebenden biologischen und sozialen Systemen – befassen und dass die «neue Physik» daher als ein neues Paradigma und als Metaphernquelle für diese Gebiete ungeeignet war. Das Paradigma der Physik musste durch ein umfassenderes Konzept ersetzt werden, durch eine Vorstellung von Wirklichkeit, in deren Mittelpunkt das Leben steht.
Für mich war dies ein grundlegender Erkenntniswandel, der sich allmählich und aufgrund vieler Einflüsse vollzog. 1988 veröffentlichte ich einen persönlichen Bericht von dieser intellektuellen Entwicklung unter dem Titel Das neue Denken.
Zu Anfang der achtziger Jahre, als ich Wendezeit schrieb, war die neue Vorstellung von Wirklichkeit, die schließlich die mechanistische kartesianische Weltanschauung in verschiedenen Disziplinen ablösen würde, keineswegs klar formuliert. Ich sprach von der «systemischen Anschauung vom Leben», womit ich mich auf die intellektuelle Tradition des Systemdenkens bezog, und ich behauptete auch, dass die neue philosophische Schule der Tiefenökologie, die uns Menschen nicht von der Natur trennt und die immanenten Werte aller Lebewesen anerkennt, einen idealen philosophischen, ja sogar spirituellen Kontext für das neue wissenschaftliche Paradigma bieten könnte. Heute, zwanzig Jahre später, bin ich noch immer dieser Ansicht.
In den folgenden Jahren erforschte ich die Implikationen der Tiefenökologie und die systemische Anschauung vom Leben mit Hilfe von Freunden und Kollegen auf verschiedenen Gebieten und veröffentlichte die Ergebnisse unserer Untersuchungen in mehreren Büchern. Green Politics (zusammen mit Charlene Spretnak, 1984) analysiert die Entstehung der Partei der Grünen in Deutschland; Belonging to the Universe (zusammen mit David Steindl-Rast und Thomas Matus, 1991) verfolgt die Parallelen zwischen dem neuen Denken in der Wissenschaft und dem in der christlichen Theologie; EcoManagement (zusammen mit Ernest Callenbach, Lenore Goldman, Rüdiger Lutz und Sandra Marburg, 1993) legt ein theoretisches und praktisches Konzept für ein ökologisch bewusstes Management dar; und Steering Business Toward Sustainability (zusammen mit Gunter Pauli herausgegeben, 1995) ist eine Sammlung von Essays von Managern, Wirtschaftswissenschaftlern, Ökologen und anderen, die praktische Methoden skizzieren, wie wir uns der Herausforderung der ökologischen Nachhaltigkeit stellen können. Bei all diesen Untersuchungen konzentrierte und konzentriere ich mich noch immer auf die Organisationsprozesse und -muster lebender Systeme – auf die «verborgenen Zusammenhänge zwischen den Phänomenen».[1]
Die systemische Vorstellung vom Leben, wie sie in Wendezeit dargelegt wurde, war keine kohärente Theorie lebender Systeme, sondern vielmehr eine neue Denkweise im Hinblick auf das Leben, einschließlich neuer Wahrnehmungen, einer neuen Sprache und neuer Konzepte. Sie war ein neu entwickeltes Konzept der wissenschaftlichen Avantgarde, eine Pionierleistung von Forschern auf vielen Gebieten, die für ein intellektuelles Klima sorgten, in dem entscheidende Fortschritte in den darauf folgenden Jahren möglich waren.
Seither sind Naturwissenschaftler und Mathematiker der Formulierung einer kohärenten Theorie lebender Systeme einen Riesenschritt näher gekommen, indem sie eine neue mathematische Theorie – ein System mathematischer Konzepte und Techniken – entwickelten, um die Komplexität lebender Systeme zu beschreiben und zu analysieren. Diese Mathematik wird in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen oft «Komplexitätstheorie» oder «Komplexitätswissenschaft» genannt. Naturwissenschaftler und Mathematiker sprechen lieber von «nichtlinearer Dynamik», was auf ihr entscheidendes Merkmal verweist, die Tatsache, dass sie eine nichtlineare Mathematik ist.
Es ist noch nicht lange her, da vermied man in der Naturwissenschaft nichtlineare Gleichungen, da sie so gut wie nicht zu lösen waren. Doch in den siebziger Jahren verfügten die Wissenschaftler erstmals über starke Hochgeschwindigkeitsrechner, die ihnen bei der Bewältigung und Lösung nichtlinearer Gleichungen behilflich waren. Dabei entwickelten sie eine Reihe neuartiger Konzepte und Techniken, die allmählich in ein kohärentes mathematisches System mündeten.
In den siebziger und achtziger Jahren brachte das entschiedene Interesse an nichtlinearen Phänomenen eine ganze Reihe bedeutender Theorien hervor, die unser Wissen über viele Grundeigenschaften des Lebens dramatisch erweitert haben. In meinem neuesten Buch, Lebensnetz (1996), habe ich die Mathematik der Komplexität skizziert und eine Synthese der gegenwärtigen nichtlinearen Theorien lebender Systeme vorgestellt. Diese Synthese lässt sich als erster Entwurf eines sich entwickelnden neuen wissenschaftlichen Verständnisses des Lebens begreifen.
Auch die Tiefenökologie wurde während der achtziger Jahre weiterentwickelt und verbessert, und es erschienen zahlreiche Artikel und Bücher über verwandte Disziplinen wie Ökofeminismus, Ökopsychologie, Ökoethik, soziale Ökologie und transpersonale Ökologie. Darum habe ich im ersten Kapitel von Lebensnetz den aktuellen Stand der Tiefenökologie und ihrer Beziehungen zu diesen philosophischen Schulen dargestellt.
Innerhalb der Tradition des Systemdenkens bildet das neue, auf den Konzepten der nichtlinearen Dynamik basierende wissenschaftliche Verständnis von Leben eine begriffliche Wasserscheide. Zum ersten Mal verfügen wir nun über eine Sprache, mit der wir komplexe Systeme effektiv beschreiben und analysieren können. Begriffe wie Attraktoren, Phasenabbildungen, Bifurkationsdiagramme und Fraktale gab es vor der Entwicklung der nichtlinearen Dynamik nicht. Heute erlauben uns diese Begriffe, neuartige Fragen zu stellen, und sie haben zu wichtigen Erkenntnissen auf vielen Gebieten geführt.
Meine Ausweitung der systemischen Methode auf den Bereich der Gesellschaft schließt ausdrücklich die materielle Welt mit ein. Das ist ungewöhnlich, denn traditionellerweise interessieren sich Sozialwissenschaftler nicht sehr für die Welt der Materie. Unsere akademischen Disziplinen sind nun einmal so organisiert, dass sich die Naturwissenschaften mit materiellen Strukturen befassen, die Sozialwissenschaften hingegen mit sozialen Strukturen, die im Prinzip als Verhaltensregeln verstanden werden.
Künftig wird diese strikte Trennung nicht mehr möglich sein, da die entscheidende Herausforderung dieses neuen Jahrhunderts – für Sozialwissenschaftler, Naturwissenschaftler und wen auch immer – darin bestehen wird, ökologisch nachhaltige Gemeinschaften zu errichten. Wie ich ausführlich in diesem Buch darlege, ist eine nachhaltige Gemeinschaft so beschaffen, dass ihre Technologien und sozialen Institutionen – ihre materiellen und sozialen Strukturen – die der Natur innewohnende Fähigkeit, das Leben zu erhalten, nicht beeinträchtigen.
Mit anderen Worten: Die Konstruktionsprinzipien unserer künftigen sozialen Institutionen müssen mit den Organisationsprinzipien vereinbar sein, die die Natur entwickelt hat, um das Lebensnetz zu erhalten. Unabdingbar ist hierfür ein einheitliches begriffliches System zum Verständnis der materiellen und sozialen Strukturen. Dieses Buch will einen ersten Entwurf für ein derartiges System liefern.
Fritjof Capra