Dr. Ralf-Peter Märtin
Die Varusschlacht
Rom und die Germanen
FISCHER E-Books

Ralf-Peter Märtin, (1951–2016), hat an der TU Berlin Geschichte und Germanistik studiert und promovierte 1982. Für »GEO«, »ZEIT« und »National Geographic« hat er historische Reportagen zu den Themen Geschichte und Archäologie, Entdeckungsreisen und Alpingeschichte geschrieben. Auf seinen Reisen hat er die Grenzen der römischen Welt, vom britannischen Hadrianswall bis zum Euphrat, vom marokkanischen Atlas-Gebirge bis zum obergermanischrätischen Limes, erkundet.
Seine Bücher über den historischen Dracula, den rumänischen Fürsten Vlad Ţepeş und seine Kulturgeschichte des Himalaya-Bergsteigens »Nanga Parbat. Wahrheit und Wahn des Alpinismus« gelten als Standardwerke. Sein Buch »Die Varusschlacht. Rom und die Germanen« stand 22 Wochen auf der Bestsellerliste des »Spiegel«.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Im Herbst des Jahres 9 n. Chr. wurden in den Wäldern Germaniens drei römische Legionen von den eigenen Hilfstruppen, den Cheruskern, überfallen und niedergemetzelt. Der Feldherr der Römer, Varus, stürzte sich in sein Schwert. Die Schlacht, eine der empfindlichsten Niederlagen, die das Römische Reich jemals erlitt, prägte die Entwicklung Mitteleuropas und verhinderte angeblich die Romanisierung des späteren Deutschland. Was aber wollten die Römer in Germanien? Und wie konnte es geschehen, daß die beste Armee der Welt von Barbaren geschlagen werden konnte? Wer überhaupt war Arminius, der Sieger?
Jenseits vertrauter Klischees, in denen Regen und Sturm, Wälder und Sümpfe und die Unfähigkeit des Varus noch immer die Hauptrolle spielen, wagt Ralf-Peter Märtin, gestützt auf die Originalquellen und den aktuellen Forschungsstand der Historiker und Archäologen, eine faszinierende neue Erklärung der Ereignisse.
Sein brillant geschriebenes Werk ist gleichzeitig eine Mentalitätsgeschichte Roms und dessen imperialen Anspruchs. In einem abschließenden Teil, der von den Humanisten und Luther über Befreiungskriege und Reichsgründung 1871 bis hin zum Nationalsozialismus reicht, erzählt er, wie aus dem römischen Ritter Arminius der deutsche Nationalheld Hermann der Cherusker wurde.
»Seine […] Ausführungen gehören zum Besten, was über die faszinierende Rezeptionsgeschichte der Schlacht geschrieben worden ist.«
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft
Erschienen bei FISCHER E-Books
© 2018 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: Nicole Lange, Darmstadt
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ISBN 978-3-10-490789-5
Zugrunde gelegt ist die Reisegeschwindigkeit Cäsars beim Ausbruch des gallischen Krieges (100 Meilen pro Tag = 150 km), was als außergewöhnliche Leistung galt, Heinz, Reisewege, S. 82, ebenso John, Varus, S. 956, der vermutliche Ankunftstag ebendort, vgl. auch Rau, Geschichte, S. 336, der Aufstand der Mainzer Legionen am 1. Jan. 69 wurde bereits am 9. in Rom bekannt.
Suet., Aug. 73
Die Forschung tendiert mehrheitlich zum September (letztes Drittel), Callies, Arminius, S. 418, Kehne, Vermarktung, S. 103 mit Nachweisen, John, a. a.O., S. 956
Die von Suet., Aug. 72 gemachten Äußerungen eines bescheidenen provinziellen Lebensstils hat die Archäologie widerlegt. Die »domus Augusti« umfasste den gesamten westlichen Teil des Palatin-Hügels und hat schon wegen dieser Größe den Begriff des »Palastes« geprägt, Tomei, Residenz, S. 17
Ovid Tristia, III, 1,34
Dio, LIII, 16,4
Der Vergleich mit Carrhae bei Vell. II,119,1
Bei einer geschätzten Einwohnerzahl des Römischen Reiches von 60 Mio. entfiel der Anteil des Militärs auf 0,5 % der Bevölkerung (300000 Mann einschl. Hilfstruppen). Im Vergleich zu den USA (300 Mio Einwohner, 1,6 Mio Armee), die über den gleichen Anteil verfügen, entspräche dies einem Kampftruppenverlust von 80000 Mann (wohlgemerkt nicht im Verlauf eines Krieges, sondern in einer einzigen Schlacht!).
Suet. Aug., 23, der im übrigen ein ähnliches Verhalten von Cäsar berichtet, als dieser um die 14. Legion und ihren Kommandeur Titurius trauert, Suet. Caes., 67
Dio, LVI, 24,2–4
Plin., NH., VII, 149–150
Strabo VI, 4,1, Aristoteles, Politik, VII,7, Plin., NH II, 190
Wolters, Römer, S. 14/15, Lund, Germanenbild, S. 40/41
Tac., Germ., 2,1
Plin., NH IV,95
Zit. nach Wolters, a.a.O., S. 16, Lund, a.a.O., S. 35
Cicero, Über die konsularischen Provinzen, 13,33
Caesar, BG, VI, 21,1
Plin., NH, XVI,6
Timpe, Rom, S. 48 u. ders., Wegeverhältnisse, S. 117/118, ders., Entdeckungsgeschichte, S. 319
Cäsar, BG, VI, 25
Ebd., I, 40,5 u.I, 33,4, s. auch die Angaben zu Livius, Strabo und Plutarch bei Wiegels, Ausgangslage, S. 37, Krause, Germanen, S. 31, Künzl, Germanen, S. 19
Glaser, Klima, S. 15/16
Strabo, VII, 2,2
Krause, a.a.O., die bei Plut., Marius, 11,3 angegebenen Zahlen sind übertrieben.
Strabo, VII, 2,3, Orosius zit. nach Goetz/Welwei, Germanien, Bd. 1, S. 219
Das Ritual wird auch im AT von den Königen Saul und David praktiziert (1.Sam.15,3)
Wolfram, Germanen, S. 28. Auch die Römer kannten Menschenopfer in Zeiten höchster Gefahr. Sie begruben dann je zwei Paare Griechen und Kelten lebendig auf dem Forum Boarium. So geschehen 228, 216 und 113 v.Chr. Diese Form des Opfers wurde erst 97 v.Chr. abgeschafft. Gleichfalls hatten die Gladiatorenkämpfe, ursprünglich bei Beerdigungen als Totenopfer inszeniert, einen religiösen Hintergrund. Ebenso die Erdrosselung des feindlichen Heerführers im Mamertinischen Kerker, dem Staatsgefängnis, während des Triumphzugs des römischen Feldherrn, vgl. Künzl, a.a.O., S. 17 u. 22
Die Vorstellung, sie seien über den Brenner, den niedrigsten Alpenpaß nach Italien gezogen, ist weitverbreitet, Simek, Germanen, S. 58, Krause, a.a.O., S. 48. Dieser Paß war aber bis ins 1. Jh. n.Chr. für Wagen unpassierbar, Loose, Kimbern, S. 241, Grabherr, Alpenpässe, S. 36 f., Goetz/Welwei, a.a.O., S. 224, Anm. 57
Plut., Marius, 21
Ebd., 20, für die Römer bedeutete Nacktheit, die göttliche ausgenommen, einen Statusverlust bzw. ein zivilisatorisches Defizit. Sklaven wurden nackt zum Kauf angeboten, Gefangene vor der Folter entkleidet, vgl. Cordier, Nudités romaines
a.a.O., 23, sicher die erste historisch gesicherte Erwähnung des Rennrodelns!
Ebd., 26
Ebd., 19 u. 27
Valerius Maximus, zit. nach Goetz/Welwei, a.a.O., S. 265
Dio, XXVII, 94,2
Christ, Römer, S. 262 gibt nach Dilke 4,9 Mio an, Frèzouls, Gallien, S. 434, schätzt 11–12, möglicherweise sogar 20 Millionen.
Cäsar, BG, IV, 1
a.a.O., I, 31–33
Riemer, Germanienpolitik, S. 19
Nicht überliefert ist, ob er die keltische Sitte des Skalpierens der Feinde übernahm, Maier, Kelten, S. 63
Cäsar, BG, I, 36–39
Erdrich, Germanienpolitik, S. 197, das älteste Zeugnis diplomatischer Kontakte zwischen einem germanischen Stamm und dem römischen Reich.
Cäsar, BG, I, 1, dagegen abweichend VI,2. Kelten siedelten noch in Süddeutschland und höchstwahrscheinlich noch im Lahntal (Dünsberg).
Cäsar, BG, VII, 65–68 u. VIII,11–13
Cäsar, BG, IV,17 u S. 554 (mit Bauskizzen). Die Pioniere schlugen die Brücke in nur zehn Tagen, weitere Quellenangaben bei Wiegels, Germanienpolitik, S. 51
Dies war die Ansicht der germanischen Sugambrer, die sich weigerten, Flüchtlinge an Cäsar auszuliefern, Cäsar, BG, IV,16
Tac., Germ., 2
Dio, IL, 36,4, der dies auf Pannonien (Ungarn) bezog, aber es galt genauso für Germanien.
Timpe, Entdeckungsgeschichte, S. 357
Strabo, I, 2,1 u. VII,1,4, Plin., NH, IV, 97. Die mittlere Distanz zwischen Rhein und Elbe beträgt 400 Kilometer, die Luftlinienentfernung von Xanten nach Magdeburg nur 340 Kilometer, Johne, Römer, S. 200
Die ansonsten gern aufgeführten »Handelsgüter« wie Pelze und Felle, Schinken, Seife, Frauenhaar und Gänsefedern waren für den Import römischer Luxus- (Waffen, Schmuck, Geschirr) als auch für Massengüter (Vieh, Getreide, Wein) wertmäßig völlig unbedeutend. Die meisten dieser Waren kamen entweder als Geschenk (Gesandtschaften) oder als Beute nach Germanien. Oder man tauschte sie gegen Sklaven, das Hauptexportgut Germaniens, ein, Todd, Germanen, S. 90
Die Frage nach dem Ursprung und der Bedeutung des Namens »ist derzeit vom Historiker nicht zu beantworten«, Wolfram, Germanen, S. 24/25. Zehn Versuche finden sich bei Krause, Germanen, S. 71
Tac., Germ., 2
a.a.O., 22,1
Timpe, Rom, S. 55 f., ders., Wegeverhältnisse, S. 121
Tac., Germ., 43 u. 45
Nicht zu verwechseln mit der bei Plin., NH, XVIII, 12,51 genannten »sapo«, einem Mittel zum Rotfärben der Haare. Die germanische Seife verfeinerten die Römer mit Olivenöl und der Asche der Barilla (eine sodahaltige Meerespflanze) zu der uns bekannten harten, weißen Seife mit angenehmem Geruch.
Ein römisches Vorurteil, das die Archäologie widerlegte: In fast allen germanischen Männergräbern fanden sich Rasiermesser.
Timpe, Hausen, S. 414 u. 417. Die Römer benutzten dafür eine Skala, die von der strohgedeckten Flechthütte bis zum marmornen Tempel reichte, vgl. Kunst, Leben, S. 7
Strabo, VII,1,3, Cäsar, BG, IV,1 u. VI,21–22, der noch die sexuelle Enthaltsamkeit bis zum 20. Lebensjahr als Grund für ihren großen Wuchs und ihre Muskelkraft hinzufügt.
Junghans, Sweben, S. 37, die Aufzählung folgt der Verbreitung, wie sie die Archäobotaniker ermittelten.
Hofmann, Wohnkultur, S. 42/43, auch Geflügel sucht man vergeblich. Die ersten Hühner und Enten findet man erst im 3. Jahrhundert, Junghans, a.a.O., S. 69, Thiel, Römer, S. 86–89
Asingh/Lynnerup, Grauballe Man, S. 150; Krüger, Germanen, S. 23 f.
Simek, Germanen, S. 22
Peters, Haustierhaltung, S. 183, was schon Cäsar beklagte, der die germanischen Reiter mit den Pferden der römischen Tribunen und Ritter ausstatten mußte, Cäsar, BG, VII, 65
Deswegen auch unser aus dem Lateinischen, »fenestra«, stammendes Lehnwort. Eine römische Innovation wie ein separater Raum (Kammer), »camera«, oder ein mit Mauern, »murus«, erbautes Haus, zu dem eine gepflasterte, »plastrum«, Straße, »strata«, führte.
Simek, a.a.O., S. 23, Hüser, Germanen, S. 46, Krüger, a.a.O., S. 74
So der archäologische Befund des »Herrenhofs« in der germanischen Siedlung Feddersen Wierde.
Steuer, Interpretationsmöglichkeiten, S. 222, Bérenger, Burgen, S. 51 f., Hohenschwert, Befestigungen, S. 213
Junghans, a.a.O., Simek, a.a.O., S. 25 u. 30, Grönbech, Germanen, S. 74 f. erzählt die Geschichte vom Isländer Harvard, dessen einziger Sohn Olaf vom mächtigsten Mann des Gaues getötet wird. Statt der geforderten Buße erntet er Spott und Hohn und wird schimpflich verjagt, da er zu schwach ist, sein Recht durchzusetzen.
Tac., Germ., 13
Ebd., 14–15, vgl. dazu den dänischen Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus (um 1100): »Denn man dürfe nach nichts mehr streben als nach Ruhm, der durch die Tüchtigkeit der Waffen erworben wird. Daher war es nach dem Sinn der alten Helden, Aufruhr anzustiften, Streitigkeiten vom Zaune zu brechen, die Ruhe zu hassen, den Krieg dem Frieden vorzuziehen.«, zit. nach Hasenfratz, Krieg, S. 205
Beispielsweise die »Lübsowgräber« in Pommern oder die »Fürstengräber von Hagenow« in Südwestmecklenburg, vgl. Voss, Hagenow
Glaser/Schenk, Naturlandschaft, S. 128, Harnecker, Kalkriese 2, S. 19, nehmen nur zwei pro km2 an, weitere Angaben bei Städele (Hg), Tacitus, Agricola/Germania, S. 311. Steuer, Besiedlungsdichte, S. 358, geht von bis zu 20 Einwohnern pro km2 aus, was einer Bevölkerung von 5 Mio. entspräche und damit mit Gallien oder sogar Ägypten (7 Mio.) vergleichbar wäre. Ein solches »blühendes« Germanien erklärt schwerlich die logistischen Schwierigkeiten der Römer, insbesondere in puncto Versorgung mit Nahrungsmitteln, sehr wohl aber die germanische Widerstandskraft. Steuer zählt 800000 Krieger. Dagegen schätzen Glaser/Schenk, a.a.O., selbst im römischen Germanien des 2. Jahrhunderts die Bevölkerungsdichte auf höchstens 30 Einwohner pro km2.
So hat man im »Großen Moor« nördlich des Wiehengebirges einen kilometerlangen Weg aus Eichenbohlen ausgegraben, dessen Bäume zwischen 60 und 45 v.Chr., also entschieden vor dem Auftreten der Römer gefällt wurden, Johne, a.a.O., S. 126 f., Hayen, Moorwege, 11 ff.
Timpe, Wegeverhältnisse, S. 135, Glüsing, Germanen, S. 76, Rathmann, Reichsstraßen, S. 1, Steuer, a.a.O., S. 338
Glaser/Schenk, a.a.O., S. 131, Todd, a.a.O., S. 24
Plinius, NH, XVI 6
Mela, Kreuzfahrt III, 25–29, Tac., Germ., 5
Bringmann, Augustus, S. 183
Polybios, Hist., VI, 10,12–14
Cicero, De re publica, I, 69
Plutarch, Antonius, 20
Polybios, Hist., VI, 19: »Ein staatliches Amt darf nur erhalten, wer zehn Jahre lang im Felde gestanden hat.« Augustus setzte das Bewerbungsalter auf 25 (Quästur) und 30 Jahre (Prätur) herab. Weitere Ausnahmen, insbesondere für Angehörige des Kaiserhauses, waren möglich.
Cicero, Pro Murena, 9,22
Tac., Agricola, 46,4
Cicero, De re publica, III, 24
Nach der Einnahme Alesias und der Beendigung des Gallischen Krieges teilte Cäsar jedem Soldaten einen Gefangenen als Beute zu, Cäsar, BG, VII, 89,5, Augustus entschädigte seine Soldaten mit 1000 Sesterzen pro Mann, weil sie auf die Plünderung von Alexandria verzichteten, Bringmann, Augustus, S. 110, und erbaute sowohl den Mars Ultor Tempel als auch sein eigenes Forum aus der Kriegsbeute, Augustus, Meine Taten, 21, wie dies bereits vor ihm Cäsar getan hatte, Suet., Iulius, 26,2 und nach ihm Tiberius mit dem Concordia-Tempel tat, Suet., Tib., 20. Die Steuerfreiheit für alle römischen Bürger datiert seit dem Dritten Makedonischen Krieg (171–168 v.Chr.), der den ungeheuren Betrag von 300 Millionen Sesterzen in die Staatskasse spülte.
Tac., hist., IV, 74,4
Dahlheim, Titus Livius, S. 66–68
Polybios, Historien, 6,55
Suet., Tib., 1,1–2
Ebd., 6,53–54, Tac., ann., IV, 9, Flower, Leichenzug, S. 325 ff.
Gelzer, Nobilität, S. 41, errechnete, daß in 300 Jahren nur fünfzehn Neulinge (homines novi) es bis zum Konsulat brachten.
Livius, Röm. Gesch., II, 6,9–10, Tarquinius Superbus im Jahre 509 v.Chr.
Tac., ann., I, 4,3, Ungern-Sternberg, Gens Claudia, S. 299 u. 297, Mehl, Geschichtsschreibung, S. 94, Walter, Ebenbild, S. 410 f.
Suet., Aug., 94,4–8, 95
Ebd., 2–3
Suet., Iul., 6,1, Leichenrede auf seine Tante Julia 63 v.Chr. – Nach der Zerstörung Trojas soll eine Kriegerschar unter der Führung des Aeneas Zuflucht in Italien gesucht haben. Sie verbanden sich mit den einheimischen Königen Latiums und gründeten später die Stadt Alba Longa, aus der wiederum der römische Stadtgründer Romulus hervorging, s. Livius, Röm. Gesch., I, 1–6 u. 7,2–3
Eck, Augustus, S. 13
Cicero, Philippika, 13,24
Am eindrucksvollsten nachzulesen in Shakespeares Drama »Julius Cäsar«.
Dio, XLVII, 39,1
a.a.O., 42,3 u. 43,1
Bleicken, Augustus, S. 166
Dio, a.a.O., 49,2, Suet., Aug., 13,1
Mädchen waren mit Vollendung des zwölften Lebensjahres heiratsfähig, Dio, LIV, 16,7
Daß die Hochzeit bereits im Oktober 39 v.Chr. stattgefunden habe, vertritt Kunst, Livia, S. 336–340.
Normalerweise war es genau umgekehrt. Die römischen Adligen heirateten im Alter von Mitte zwanzig zehn Jahre jüngere Frauen.
Er war nicht so beispiellos. Aus politischem Kalkül hatte schon Pompejus die schwangere Stieftocher Sullas, Aemilia, geheiratet und seine eigene Frau verstoßen, Plutarch, Pompejus, 9
»Da er, schon zweimal im Kampfe besiegt, seine Schiffe verloren, macht er sich standhaft ans Spielen, um endlich einmal zu gewinnen.«, Suet., Aug., 70,2
Ebd., 69,2
Dio, LI,1,1–2 Schäfer, Kleopatra, S. 224–229
Dahlheim, Kaiserzeit, S. 80 f.
Augustus, Meine Taten, 3
Dio, LI, 16,5, dabei soll ein Stück der Nase Alexanders abgebrochen sein!
Suet., Aug. 28
Bringmann, Augustus, S. 114 f.
Sueton, Aug., 25,4, Dio, LIV, 13,3
Livius, a.a.O., I, 19,2
Vergil, Aeneis, I, 292 f., 29 v.Chr. Letztmalig war der Tempel 235 v.Chr., nach dem Ende des Ersten Punischen Krieges, geschlossen worden, Weber, Augustus, Meine Taten, S. 71
Augustus, a.a.O., 13
Cäsars erbittertster republikanischer Gegner, der jüngere Cato, beging lieber Selbstmord als dessen »Milde« teilhaftig zu werden. Seneca, der Erzieher Kaiser Neros, verfasste einen Fürstenspiegel »De clementia«, in dem er die Milde als eigentliche Tugend eines Monarchen pries.
Horaz, Säkulargesang, 66–68 u. 53–56
Augustus, a.a.O., 29
vgl. Bringmann, a.a.O., S. 161 f., Bleicken, a.a.O., S. 359
Cicero, De re publica, V,2
Dio, LVI, 7,1
Vergil, a.a.O., I, 278–282 u. VI, 851–853 Das »Volk im Gewande der Toga« mußte übrigens erst wieder an das unbequeme, leicht verschmutzende repräsentative Kleidungsstück gewöhnt werden. Augustus ordnete Togazwang für Forum, Vollversammlung und Theater an, Zanker, Augustus, S. 168 f.
Livius, a.a.O., I, 16
Dio, LIII, 26,4
Strabo, IV, 6,11
Sonnabend, Augustus, S. 97–101, Grütter, Handels- und Heerstraßen, S. 83 u. 86, Andrikopoulou-Strack, Straßen, S. 242, Bender, Verkehrs- und Transportwesen, 108 ff., Rathmann, Reichsstraßen, S. 7
Dio, LIV, 20,3–4, Florus, II, 30,24, vgl. Wolters, Römer, S. 26, Timpe, Rheingrenze, S. 160, Daumer, Aufstände, S. 75 f.
Magischem Denken gemäß glaubte man, daß Kraft und Eigenschaften des Tieres auf den Träger übergingen.
In Raetien und Noricum lagen zwischen Eroberung und Einrichtung als Provinz (unter Caligula bzw. Claudius) mehr als fünfzig Jahre.
Als einziges nicht gesichert, aber für wahrscheinlich gehalten ist Bonn. Kühlborn, Herrschaftssicherung, S. 66. Die Zahl von fünf bis sechs Legionen bei ders.; Militärlager, S. 11, Lehmann, Varus-Katastrophe, S. 86 zählt sechs, Eck, Köln, S. 64 kommt auf sieben.
Den Hellweg zwischen Moers und Neuss und die Nutscheidstraße gegenüber Bonn, Wolters, Germanien, S. 596, Gechter, Grenze, S. 123, der die Lager am Rhein als »Durchmarschlager« beschreibt. Eine feste Innenbebauung sei erst ab 21. n.Chr. für das Lager Neuss nachzuweisen, a.a.O., S. 124 f.
Cicero, zit. nach Sonnabend, Grenzen, S. 125, Strabo, IV, 6,5
Dio, LIV, 22,2
Neueste Ausgrabungen von W. Zanier (2007) haben auf dem Septimer Paß zwischen Comer See und Chur ein römisches Lager entdeckt. Offenbar verlief über diese Route eine der römischen Vormarschstraßen. Mögliche Wegvarianten und beteiligte Legionen in ders., Alpenrheintal, S. 47–61
Horaz, Carm., IV, 4,25–28
Dio, LIV, 22,5.
Plin., NH, III,136 f.
Herodot, Hist., IV, 48 u. 50, Strabo VII, 1,5
Appian, II, 22,63
Plutarch, zit. nach Bringmann, Augustus, S. 200
Augustus, Meine Taten, 26
Syme, Revolution, S. 424,434,437, John, Varus, S. 908 f.
Tac., hist., IV, 74,1
Mommsen, Röm. Gesch. V (Weltreich, S. 58)
Suet., Claudius, 1,1
Bleicken, Augustus, S. 563 u. 569, betont, daß »nach der Vorstellung des Augustus eine ruhende Armee ein Gefahrenpotential darstellt.« Die spanischen Legionen wurden sukzessive ab 16 v.Chr. an den Rhein verlegt.
Tac., Agricola, 30,4, vgl. auch Timpe, Rom, S. 49
Dio, LV, 24,7
Tac., ann. II, 8,1, möglicherweise erst in den darauffolgenden Jahren angelegt, Kehne, Offensiven, S. 307 f.
Mommsen, Politik, S. 316 ff., ähnlich Wells, German Policy, vgl. dazu Wiegels, Germanienpolitik, S. 54
Bringmann, a.a.O., S. 179 u. 184; Kühlborn, Schlagkraft, S. 27, Timpe, Faktoren, S. 19, ders.: Geostrategie, S. 297 u. Entdeckungsgeschichte, S. 353, Zusammenfassung der unterschiedlichen Standpunkte in: Deininger, Germaniam, S. 764 f., Kehne, a.a.O., S. 289 f., Bleicken, a.a.O., S. 754–756
Vell., II,107, 1–2
Christ, Germanienpolitik, S. 201, Timpe, Überlieferung, S. 213
Bleicken, a.a.O., S. 568–570, Welwei, Probleme, S. 679, Hüssen, Donaugrenze, S. 58, Kehne, a.a.O., S. 304 f.
Timpe, Rheingrenze, S. 167 und Wenskus, Cherusker, S. 432 sehen sie als Verbündete der Sugambrer; Eck, Römer, S. 37, vermutet, sie hätten mit Drusus einen Bündnisvertrag geschlossen.
Plin., NH XI, 55, Dio, LIV, 33,3–4
Bremer, Nutzung, S. 13
Fischer, Römer, S. 24 f., Schnurbein; Untersuchungen, S. 15 f. Kühlborn, Herrschaftssicherung, S. 71–77, Schwemin, Oberaden, S. 17–32, zählt »nur« 9000 Eichen (S. 18), ein informativer archäologischer Lehrpfad erschließt das Gelände, s. dazu Wilson, Spuren, S. 82 f.
Horaz, Carm., IV,2,34–36, das Gedicht wurde schon 16 v.Chr. verfaßt
Vell., II, 96,2
Dio, LIV, 31,3
Schnurbein, Stützpunkte, S. 34, Grundriß in: Johnson, Kastelle, S. 255, Rekonstruktion in: Grote, Römerlager Hedemünden, S. 67, Becker, Logistik, S. 45 schätzt ihre Kapazität auf über 3000 Tonnen Getreide, ausreichend für den Feldzug eines Mehrlegionenheers einschließlich Hilfstruppen.
Grote, a.a.O., S. 63–67, die als »Hüneburg« bekannte Anlage wurde fälschlicherweise für eine keltische Ringburg angesehen, ders., Militärstützpunkt, S. 222. Die Werra trug bei den Römern keinen eigenen Namen, sondern galt als Oberlauf der Weser, Grote, Römerlager Hedemünden, S. 16
Dio, LV,1,3, Suet., Claudius, 1,2
Tac., Germ., 30,2–3, der damit, allerdings 100 Jahre später, das Fazit aus den Chattenkriegen (81–85 n.Chr.) Kaiser Domitians zog.
Florus, II, 30,24–25
Wie Timpe mit feiner Ironie bemerkt, den ich hier paraphrasiere; Timpe, Drusus, S. 172
Am bekanntesten das 35 Meter hohe Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim am Rhein, das nach dem Sieg über Frankreich und der Reichsgründung 1877–1883 errichtet wurde.
Die These ist ausführlich abgehandelt bei Timpe, a.a.O., S. 171–190
Timpe vermutet, daß nicht zuletzt die Sorge des Augustus um das Heer hinter der Eile stand, Timpe, a.a.O., S. 188 u. ders., Wegeverhältnisse, S. 134; Moeller, Drusus, S. 211, merkt an, daß die Entfernungsangaben (Plin., NH VII, 84) nicht wörtlich zu nehmen, sondern Ausdruck einer herausragenden Einzelleistung seien.
Suet., Aug., 82,1
Suet., Tib., 6–9, 21,2 u. 68, Vell. II, 94–95, Mommsen, Kaisergeschichte, S. 144 f., Syme, Revolution, S. 534
Suet., Tib., 7,3
Der sogenannte »Eichelstein« in der Mainzer Zitadelle, vgl. Panter, Drususstein
Suet., Claudius, 1,3–5
Timpe, Drusus, S. 188 hält es allerdings auch für möglich, daß der mutige Tiberius bewußt das Risiko auf sich nahm, von den Germanen abgefangen zu werden.
Timpe, Arminius-Studien, S. 14–16, 70 f.; Demandt, Arminius, S. 186, hält eine Verleihung im Jahre 4 n.Chr. im Zusammenhang mit dem Heeresdienst für wahrscheinlicher. Arminius’ Geburtsjahr (19–16 v.Chr.) ist unsicher.
Quellen bei Wiegels, Germanienpolitik, S. 62 f. Wolters deutet die Festnahme der Gesandten als Ausschaltung der antirömischen Opposition und vermutet eine einvernehmliche Lösung, Wolters, Germanien, S. 605
Schnurbein, a.a.O.; die Auffassung, daß die Auflassung der Lager als Beweis gelten kann, daß nur eine indirekte Herrschaft angestrebt wurde, vertritt u.a. Johne, Römer, S. 119
Vell., II, 97,4
Zit. nach Timpe, Überlieferung, S. 191, Lehmann, Zeitalter, S. 220
Florus, II, 30,27
Timpe, a.a.O., S. 192, Wolters, a.a.O., S. 603, Eck, Augustus, S. 97, ders., Köln, S. 751, Anm. 52 verweist auch auf die massenhafte Bereitstellung von Kupfermünzen (Asse), mit denen offenbar die Einführung der Geldwirtschaft in Germanien geplant war.
So die Behauptung bei Tacitus, Germania, 17,2. Römische Frauen zeigten sich nicht mit unbedeckten Armen in der Öffentlichkeit. Das Motiv war bei den Historienmalern des 19. Jahrhunderts sehr beliebt (Piloty, Thusnelda im Triumphzug des Germanicus, 1873, Münchner Pinakothek).
Josephus, Jüd. Krieg, VII, 5,140–144, der die Verwüstung Palästinas beschreibt. Sie läßt sich unschwer auf Germanien übertragen.
Tac., ann., XII, 23,2, nicht zu verwechseln mit der tatsächlichen Stadtgrenze. Das pomerium legte den sakralen Raum fest, innerhalb dessen Waffengebrauch und Bestattungen verboten waren. Amtliche Zuständigkeiten erloschen bei seiner Überschreitung, Wolters, Römer, S. 37, Lehmann, a.a.O., Kienast, Augustus, S. 126, Daumer, Aufstände, S. 87
Tac., Agricola, 20, Hellenkemper, Oppidum Ubiorum, S. 248, Bemmann, Vorland, S. 97, Eck, Köln, S. 85–89, Lehmann, Überlieferung, S. 148
Vell., II, 99,1
Suet., Tib., 10,2 u. 11,1, der Autor, dem in der Bucht von Neapel gleiches widerfuhr, weiß, was das bedeutet.
Suet., Tib., 6,4
Dio, LIV, 5,5
Macrobius, zit. nach Gollub, Tiberius, S. 74
Suet., Tib., 7,3
Sattler, Julia, S. 497 f.
Suet., a.a.O.
Tac., ann., I, 53,1–4
Haehling, Tiberius, S. 54
Sattler, a.a.O., S. 511–513
Suet., Aug., 64,3
Zanker, Augustus, S. 222. Der nicht adoptierte dritte Sohn des Agrippa, der nach seinem Tod geborene Agrippa Postumus, wurde dieser »Imagekorrektur« nicht unterzogen und sah auf seinen Büsten weiter seinem Vater ähnlich.
Bis auf Vinicius, der ritterlicher Herkunft war, aber schon früh von Augustus in den Senat aufgenommen wurde, vgl. Syme, Revolution, S. 407–415
Suet., Aug., 58,1–2
Augustus, Meine Taten, 35
Suet., Aug., 31,5
Kolb, Rom, S. 358–362, Coarelli, Rom, S. 116–121, Claridge, Rome, S. 158–161 (mit Rekonstruktionszeichnung), Zanker, a.a.O., S. 196–217 (mit Grundriß)
Dio, LV, 10,7
Zit. nach Fantham, Julia, S. 82
Vell., II, 100,3
Plut., Antonius, 87
Er soll auch den Beschwerdebrief über Tiberius verfasst haben. Bei dessen Regierungsantritt 14 n.Chr. wurde er hingerichtet, Tac., ann., I, 53,4–6
Vell., a.a.O., Dio, LV, 10,12–13, Seneca zit. nach Fantham, a.a.O., S. 86, die Statue stand unterhalb der Rednertribüne, Claridge, a.a.O., S. 85
Plinius, NH, VII, 149
Syme, a.a.O., S. 441, ihm folgen teilweise Kienast, Augustus, S. 133 f., Sattler, a.a.O., S. 520 f., weitere Vertreter dieser Ansicht referiert Bringmann, Augustus, S. 281, Anm. 67. Fantham, a.a.O., S. 87 f., hält die geschilderten Einzelheiten für konstruiert und in sich unlogisch.
Bleicken, Augustus, S. 640
Bringmann, a.a.O., S. 235, Bleicken, a.a.O., S. 641
Dio, LV, 13,1
Suet., Aug., 65,2–4
Suet., Tib., 11,5
Plut., Moralia, II, 98,10
Nach Dio, LV, 10,19, war es Chios, nach Suet., Tib., 12,2 Samos.
Sueton, Tib., 14,4
Tac., ann., IV, 57,3
Vell., II, 104,2
Vell, II. 104,4
a.a.O., 104,2
Kühlborn, Herrschaftssicherung, S. 86–91
Vell., II, 104,3
Suet., Tib., 15, über das Ausmaß und den Charakter des »immensum bellum« hat die Wissenschaft zu keiner endgültigen Meinung gefunden, vgl. Wolters, Germanien, S. 617, eher skeptisch äußern sich Wiegels, Rom und Germanien, S. 255 und Mattern, Materies, S. 481, ein Zeichen für eine bedrohliche Lage erkennt Timpe, Geostrategie, S. 298 u. ders., Überlieferung, S. 201, in der sofortigen Abkommandierung des Tiberius, dito Johne, Römer, S. 128, dem steht m.E. die archäologische Fundsituation entgegen.
Eck, Augustus, S. 97, Daumer, Aufstände, S. 85–87, daß im »formalen römischen Rechtssinn« Germanien nicht als Provinz anzusprechen sei, vertreten u.a. Christ, Waldgirmes, S. 490 ff. u. Wiegels, Germanienpolitik, S. 64
Gechter, Militärgeschichte, in: Krieg u. Frieden, S. 90, schließt aus der fehlenden Innenbebauung der Rheinlager, daß die Legionen nach der Unterwerfung im Jahre 7 v.Chr. nicht wieder auf die Rheinlinie zurückgenommen wurden und ab 4 n.Chr. ständig im rechtsrheinischen Gebiet überwinterten.
Schnurbein, Augustus, S. 10–15, Kühlborn, a.a.O., S. 80–85, ders., Hauptlager, S. 203–206, Moosbauer u.a., Kommunikationslinien, S. 49, Herget u.a., Schiffe, S. 34–36
Rasbach, Waldgirmes, S. 253–257 (mit Rekonstruktionszeichnungen), Becker/Rasbach, Städte, S. 102–116, Rasbach/Becker, Forschungsergebnisse, S. 38–40, Schnurbein, a.a.O., S. 18–26, Schäfer, Jahrtausende, S. 6, Schulze-Forster, Dünsberg, S. 87 ff. Neben 160 Fragmenten fand man 2009 in einem Brunnen den komplett erhaltenen Pferdekopf einer Reiterstatue. Die hohe künstlerische Qualität der Arbeit verweist auf eine Großgießerei zwischen Rimini und Ancona, Märtin, Kaiser, S. 34
Dio, LVI, 18,2
Rothenhöfer, Geschäfte, S. 280 u. 285, Bemmann, Vorland, S. 97 f., Hanel/Rothenhöfer, Blei, S. 55 f.
Hellenkemper, Oppidum Ubiorum, S. 248–249, Eck, Köln, S. 85–93, Lehmann, Überlieferung, S. 148
Bleicken, Augustus, S. 587
Timpe, Gedanken, S. 227
Tac., ann. II, 26,1 f.
Plin., NH, II, 167
Augustus, Meine Taten, 26
Vell., II, 107,2
Strabo, VII,1,4, Timpe, Überlieferung, S. 212 f.; Johne, a.a.O., S. 146–148 vertritt die These, daß die Erkundungsfahrt bereits im Sommer des Jahres 4 n.Chr. erfolgte, was den Besuch des Tiberius an der Kanalküste (Bononia) erklären würde. Die Erkenntnis, daß sich die Halbinsel Jütland zu weit nach Norden erstreckte und jenseits der Elbe kein weiterer Fluß existierte, um die römischen Heere im Innern Germaniens zu versorgen, hätte dann zum Verbot des Augustus, den Strom zu überschreiten, geführt.
Vell., II, 108,2
Strabo, VII, 1,3
Vell., a.a.O.
Vell., II, 109,1–2; Johne, a.a.O., S. 156, interpretiert die Zahl als »Maximalaufgebot aller Waffenfähigen«.
Timpe, a.a.O., S. 203
Tac., ann., II, 63,3
Pietsch, Legionslager, S. 54–56, Schnurbein, Stützpunkte, S. 34, Fischer, Römer, S. 26
Suet., Tib., 16,1
Kehne, Eroberung, S. 267. Die offizielle Anerkennung seines Königstitels dürfte von einem reichen Strom wertvoller Geschenke und Handelsprivilegien begleitet gewesen sein, ders., Marbod, S. 260
Tac., ann., II, 46,2
Alföldy, Sozialgeschichte, S. 106–109, der als weitere Ausnahme das Beispiel von Augustus’ Leibarzt Musa nennt, der ihm das Leben rettete und dafür, obwohl nur Freigelassener, in den Ritterstand erhoben wurde, vgl. Timpe, Arminius-Studien, S. 45
Vell., II, 108,2, Timpe, a.a.O., S. 47 und Koestermann, Feldzüge, S. 436, Anm. 17, vertreten mit guten, u.a. chronologischen, Gründen, die Ansicht, daß mit dem Begriff »letzter Feldzug« der pannonische gemeint sei. Ihm ist die Wissenschaft weitgehend gefolgt. Eher konstruiert und ebenso wenig beweisbar, erscheinen Thesen, Arminius habe Germanien nie verlassen oder sei mit Gaius Cäsar in den Partherkrieg gezogen, was ihm den Namen »Armenius/Arminius« eingetragen habe; dazu Timpe, a.a.O., S. 17 u. 21, zuletzt Wolff, Arminius, S. 231 f. u. 245, der die Annahme von Hohl, Arminius, aufgreift, die ritterlichen Karrieren von Velleius und Arminius seien parallel verlaufen; Wiegels, Varusschlacht, S. 21, ohne Wertung; Ausbüttel, Herrscher, S. 26, plädiert wie Timpe für Pannonien.
Mommsen, Weltreich, S. 67, Vell, II, 110,5 u. Dio, LV, 29,1–3
Jütting, Besiedelung, S. 110
Tac., Agricola, 30,4 u. 31,1
Vell., II, 110,3 u. 6
Rau, Geschichte, S. 328, Bringmann, Augustus, S. 189, Seager, Tiberius, S. 34 u. Kienast, Augustus, S. 371 gehen gestützt auf Vell. II, 113,1, von zehn Legionen aus, dito Eck, Augustus, S. 96, der aber »mindestens« 80 Hilfstruppenkohorten annimmt; Bleicken, Augustus, S. 594, zählt nach Suet., Tib., 16,1, fünfzehn und kommt auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen zusammen mit den Hilfstruppen auf eine Mannschaftsstärke von 150000 Mann, Mommsen, a.a.O., S. 68 löst die Frage, indem er fürs erste Kriegsjahr zehn, danach fünfzehn Legionen veranschlagt. Davon abgesehen läßt die hohe Zahl der Auxiliarverbände die Anwesenheit von Arminius und seinen Cheruskern um so wahrscheinlicher erscheinen. Das manchmal gebrauchte Argument, in augusteischer Zeit seien Hilfstruppen außerhalb ihrer Rekrutierungsgebiete nicht eingesetzt worden, ist schwerlich haltbar. Die in Illyrien kämpfenden Auxiliarverbände können aufgrund ihrer Masse gar nicht allein aus den umliegenden Provinzen gestellt worden sein. Für das Vorhandensein von Germanen spricht auch die Heldentat des Reiters Pusio, Dio, LVI, 11,1–2, bei der Einnahme von Splonum, vgl. Timpe, a.a.O., S. 45
Timpe, a.a.O., S. 69
Szaivert/Wolters, Löhne, S. 79, 115, 334, 353
Vergil, Aeneis, II,354
Corpus iuris civilis, zit. nach Ziegler, Vae Victis, S. 54
SPIEGEL 42/2007, 15.10.07, S. 136, bezogen auf den Irak-Krieg, Zahlen bei Junkelmann, Legionen, S. 120–123, Bohec, Armee, S. 242 f.
Jos., Jüd. Krieg, II, 5,1, 70–78
Horn, Römer, S. 332–334
Vegetius, Epitoma rei militaris, I,21, der in seinem in der Spätantike verfaßten Buch die wesentlichen Erkenntnisse seiner Vorgänger zusammenfaßte. Die Palisaden waren bereits vorgefertigt. Sie wurden auf Maultieren oder Wagen mitgeführt.
Eine Liste der Legionen bietet Dio, LV, 23–24, nach neuesten Erkenntnissen: Junkelmann, a.a.O., S. 97–99, ebenso NP, Stichwort legio, Bohec, a.a.O., S. 35, übrige Angaben bei Bringmann, a.a.O., S. 194
Jos., a.a.O.
Wovon sich auch der Evangelist Matthäus (Kap. 8, Vers 9) beeindruckt zeigte.
Lendon, Soldiers, S. 312
Junkelmann, a.a.O., S. 166–189, Gechter, Wechselwirkung, S. 14, interpretiert den gladius in augusteischer Zeit (Typ Mainz) als »ausgesprochene Stichwaffe«.
Tac., ann., II, 21,1, im Krieg gegen Philipp V. von Makedonien wurde die gegnerische Reiterei völlig demoralisiert, als sie die durch die römischen Schwerter verursachten Verletzungen sah; Livius, XXXI, 34
Jos., a.a.O., 5,93–97
Jöns, Eisenversorgung, S. 289, hält die Kapazität der zur Eisengewinnung eingesetzten germanischen Rennfeueröfen für nicht groß genug, vermutlich sei Eisen in größerem Umfang importiert worden, obwohl Rasenerzvorkommen ausreichend vorhanden waren, vgl. auch Polenz, Römer, S. 94 u. 97
Fischer, Römer, S. 43, Junkelmann, a.a.O., S. 99–102, Bohec, a.a.O., S. 26–30 u. 101–109
Timpe, a.a.O., S. 42 f.
Einen kaum zu unterschätzenden Beitrag zur Erhaltung der Kampfkraft stellen die medizinischen und hygienischen Anstrengungen der Römer dar. Allein die Thermen, die in den festen Lagern zum Standard gehörten, haben die Gesundheit der Truppen wesentlich gefördert und erhalten.
Der bürokratische Aufwand läßt sich durchaus mit dem unserer modernen Armeen vergleichen. Allein die Soldabrechnungen der Kaiserzeit bis etwa 300 n.Chr. werden auf mindestens 225 Millionen Stück geschätzt, Speidel, Einheit, S. 173, Stauner, Schriftwesen, S. 73–91; auch die Kurzschrift war bereits erfunden, ebd., S. 141
Junkelmann, a.a.O., S. 196–199
Junkelmann, a.a.O., S. 233 f., die Marschleistungen der Legionäre wurden erst unter Napoleon wieder erreicht, der sich wie die Römer um den Straßenbau große Verdienste erwarb.
Gilliver, Weg, S. 45 ff.
Junkelmann, a.a.O., S. 127, allein die Anbaufläche für den Bedarf der pannonischen Legionen dürfte 50000 Hektar betragen haben, Heather, Untergang, S. 77 kommt auf noch größere Mengen.
Kienast, a.a.O., S. 405–407, Dio, LV, 26,1 u. 31,4
Vell., II, 112,6, Köstermann, Krieg, S. 362
Dio, LV, 33,3, Dyson, Revolts, S. 252
Timpe, a.a.O., S, 45
Dio, LVI, 14,6–7
a.a.O., 16,1
Suet., Tib., 20
Dio, LVI, 16,3
Suet., Tib., 32,2
a.a.O., 21,4
Im Mittelalter wie unsere Konversationslexika benutzt, galt sie als Autorität.
Plin.d.J., Briefe, III, 5,4, Wiegels, Varusschlacht, S. 19
Dihle, Literatur, S. 150
Nuber, Varus, S. 228, der eine im römischen Legionslager von Dangstetten gefundene Besitzermarke so interpretiert.
Um die Kontrolle über die Armee uneingeschränkt auszuüben, ernannte der Princeps in allen Provinzen, in denen Truppen stationiert waren, selbst die Statthalter. Über die Besetzung der übrigen, deswegen senatorische genannt, entschied der Senat nach Rücksprache mit Augustus.
Der Zusammenhang zwischen Maulbeerbäumen und Seidenraupen war den Römern unbekannt, Wood, Seidenstraße, S. 29
John, Varus, S. 917, Jos., Jüd. Krieg, II, 2,3
Vell., II, 117,2: »Als armer Mann betrat er das reiche Syrien, und als reicher Mann verließ er das arme Syrien.«
Jos., a.a.O., 2,2
Jos., Jüd. Altertümer, XVII, 10,8; Jüd. Krieg II, 3,1
a.a.O., II, 5,1–3
Vell., a.a.O. u. 118,4
Syme, Varus, S. 327, Tac., ann., IV, 52 u. 66
Nuber, a.a.O., S. 227, Kühlborn, Herrschaftssicherung, S. 86
Dio, LVI, 18,2 u. 19,1, Timpe, Arminius-Studien, S. 96, 100
Eck, Köln, S. 106 f.
Dio, LVI, 18,2–4
vgl. Timpe, Überlieferung, S. 210, ders., Arminius-Geschichte, S. 230, Eck, Augustus, S. 97, ausführlicher ders., Köln, S. 69–76, Daumer, Aufstände, S. 89, Wolters, Germanien, S. 623, John, Varus, S. 919
Dyson, Revolts, S. 268 f., entwickelt die These, daß die Konflikte meist nach 10–20 Jahren wieder ausbrachen, wenn eine neue Kriegergeneration herangewachsen war, vgl. auch das Akkulturationsmodell bei Krausse, Phänomen, S. 16 u. 23
Suet., Tib., 16,1, in der sprichwörtlich gewordenen Kesselschlacht gelang Hannibal die fast vollständige Vernichtung des römischen Heeres. In Rom brach eine Panik aus, da man die Einnahme der Stadt befürchtete.
Daumer, a.a.O., S. 93, argumentiert, daß Steuererhebungen nur in Absprache mit dem Princeps erfolgen konnten, Bringmann, Augustus, S. 182, bringt das Dilemma auf den Punkt: Augustus muß beides gleichzeitig tun, dem Angriffs- und Aufstandsdruck von außen und im Innern standhalten und den Steuerstaat durchsetzen.
Bei den im römischen Reich verbleibenden Friesen beispielsweise erst 28 n.Chr., Tac., ann., IV, 72–73
Manuwald, Ungeschick, S. 433, hat jüngst noch einmal darauf hingewiesen, daß der griechisch schreibende Dio die germanische Stammeswelt Mitteleuropas als keltikoi bezeichnet. Von eben der hatten die Römer nur Teile, eben die Provinz Germania, von Dio auch so genannt, in Besitz (Dio, LVI, 18,1). In den gängigen deutschen Übersetzungen wird diese im Griechischen eindeutige Unterscheidung oft nicht beachtet, Germanien und Germania gleichgesetzt, so daß der Eindruck entsteht, die Römer hätten ihre Provinz Germania nur teilweise kontrolliert, vgl. Wolters, Eroberung, S. 203
Dio, LVI, 18,5
Timpe, Arminius-Studien, S. 92, schlussfolgert, daß es »eines raffinierten Planes bedurfte, um Varus zu seinem Zug zu veranlassen«. Ich folge ihm hierin, a.a.O., S. 102 f., und habe seine Deduktionen nur etwas koloriert. Bei dieser Argumentation wird auch klar, daß der Plan nur funktionieren konnte, weil Arminius nicht als »Privatmann«, der aus der Armee ausgeschieden war, sondern als »Berater« und Offizier im Präfektenrang nach Germanien zurückkehrte. Vertrauen und Glaubwürdigkeit hätten sich sonst nicht eingestellt.
vgl. Dreyer, Fundplatz, S. 414
Archäologische Ausgrabungen haben Teile dieser Straße u.a. bei Haltern und Anreppen entdeckt. Sie hatte eine Breite zwischen 24 und 40 Metern und Straßengräben, Moosbauer, Kommunikationslinien, S. 49
Dio, a.a.O., Timpe, a.a.O., S. 104 u. ders., Arminius-Geschichte, S. 236, weist darauf hin, daß es für ein Sommerlager keinerlei schriftliche Belegstellen gibt. Es kann natürlich trotzdem bestanden haben.
Dio, LVI, 19,3–4
Timpe, Faktoren, S. 17 u. ders., Wegeverhältnisse, S. 132, Wiegels, a.a.O., S. 20, ders., Kalkriese, S. 652 f., Lehmann, Überlieferung, S. 159
Zehm, Kontakt, S. 13, Schlüter, Stand, S. 16, zuletzt Wolters, Kalkriese, S. 137, Mommsen, Örtlichkeit, S. 29, hat die Varusroute Minden-Kalkriese-Niederrhein 1885 erstmals ins Gespräch gebracht.
Dio, a.a.O., Tac., ann. I, 58,4, Vell., II, 118,4
Eine Behauptung, die in keiner Quelle aufscheint, aber eben deswegen wahr sein muß. Fürstentöchter sind immer schön. Nur hässliche werden ausdrücklich erwähnt.
Daumer, a.a.O., S. 94 u. 96, zuvor äußerte bereits Wolters, Eroberung, S. 224, Anm. 114, diesen Verdacht.
Dio, LVI, 20,2
Mommsen, Kaisergeschichte, S. 127, Delbrück, Geschichte, II, S. 69, beharrt auf insgesamt 18000 – 30000 Menschen, Wilbers-Rost, Hinterhalt, S. 139 u. Kalkriese 2, S. 124, schätzt 10000 Soldaten, dito Fischer, Römer, S. 30, Gechter, Militärgeschichte, in: Krieg u. Frieden, S. 92, vertritt eine dezidiert minimalistische Position, demnach »verloren nur die Soldaten einiger Legionsvexillationen und Auxilien ihr Leben«. Erklärungsbedürftig bleiben dabei die Reaktion des Augustus sowie der Zusammenbruch der gesamten rechtsrheinischen römischen Herrschaft. Dagegen plädiert Wolfram, Germanen, S. 42, für das alte Maximum: 30000 Mann. Die Kolonnenlänge basiert auf Junkelmann, Legionen, S. 235, der 4200 m berechnet, sowie Gilliver, Weg, S. 56, mit 4800 m pro Legion. Welche Schwankungsbreiten möglich sind, je nachdem wie man Abstände und Legionäre pro Reihe veranschlagt, zeigt der Unterschied zwischen Schlüter, Varusschlacht, S. 17, 15–20 Kilometer und Wolters, Kalkriese, S. 138, der von nur 4–6 Kilometer Zuglänge ausgeht, dito Becker, Logistik, S. 47.
Timpe, Arminius-Studien, S. 72–74 u. 79, vgl. auch Wolfram, Germanen, S. 37, Wolters, Eroberung, S. 189 u. 211. Hinsichtlich der Flucht des Arminus und seiner Familie kann es auch nur um den Streit zweier Adelsfraktionen gegangen sein, vgl. Timpe, Überlieferung, S. 197. Die siegreiche hat dann aber im »immensum bellum« einen antirömischen Kurs verfolgt.
Seneca, De ira, 2,15,4, Timpe, Rom, S. 56
Mommsen, Geschichte, Bd. 5, S. 39
Tac., ann. II,52,1–3, III,73,1–3, IV,23–26, III,40,1, Urban, Gallia, S. 41
Seneca, De ira, 2, 15, 4, Timpe, Rom, S. 56
Timpe, Neue Gedanken, S. 223
Tac., ann. II,9,3, Timpe, Arminius-Studien, S. 42 f.
Tac., ann. II, 88,2, Simek, Germanen, S. 68, Wolfram, a.a.O., S. 38 f., Krause, Germanen, S. 108, Demandt, Arminius, S. 195 sieht den Cheruskerfürsten modellhaft am Übergang zwischen aristokratischer Verfasstheit der Stämme und Heerkönigtum.
Dahlheim, Wiege, S. 111
Diese imperiale Auffassung galt noch 1874 auf der Konferenz der europäischen Staaten in Brüssel, wo man über die »Gesetze und Gebräuche des Landkriegs« beriet. »Barbaren«, so formulierte dort der Völkerrechtler Friedrich von Martens den allgemeinen Konsens, »haben als Staat keinerlei Rechte, mit Ausnahme des Rechts auf eine solche Behandlung, die sie in möglichst kurzer Zeit befähigt, ein Staat zu werden.«, zit. nach Wesel, Weltgericht, S. 92.
Schwarcz, Foederati, S. 292
Zit. nach Kissel, Beute, S. 41
Dio, LIII, 25,4
Aristides, Romrede, 104
Nach Hasenfratz, Krieg, S. 204 f., galt der Begriff Frieden nur im familiären Bereich, »was die Aggressionsschwelle gegenüber Sippenfremden senkt«.
Dio, LVI, 18,2, Florus, II, 30,32
Tac., ann. II, 15,3 u.I, 59, 4–6
Tac., ann., III, 40,3
Wolters, Eroberung, S. 218 f.
Wolfram, a.a.O., S. 39
Dahlheim, a.a.O., S. 104
Tac., Agr., 16,1, Dio, LVI, 18,4
Tac., Germ., 7,1–2
Noch hundert Jahre zuvor hielten es auch die Römer für hilfreich, im Falle äußerster Bedrohung Menschen zu opfern, vgl. Kap. I, S. 16, Anm. 17.
Tac., Agr., 21,1
Dahlheim, a.a.O., S. 111, Krausse, Phänomen, S. 19
Schucany, Romanisierung, S. 34 f., eine ausgeprägte Renitenz gegenüber der römischen Lebensweise zeigte auch das DFG-Forschungsprojekt »Romanisierung«, das die Lebensverhältnisse der Stämme im Vorfeld des Limes im 1.–3. Jh. n.Chr. untersuchte. Ob Ernährung, Kleidung, Hausbau, Keramik oder Landwirtschaft und Viehzucht – die Germanen blieben ihrer traditionellen Lebensweise treu und übernahmen keine Anregungen aus der produktiveren römischen Agrarökonomie, vgl. Steidl, Blick, S. 40 f.
So die Vermutung von Wolff, Arminius, S. 248, dito Ausbüttel, Herrscher, S. 27
Wittkowski, Arminius, S. 378
Kolbe, Forschungen, S. 167
Polybios, Röm. Gesch., XIII, 3
Tac., ann., I, 68,4–5
Im übrigen waren die Römer gerade gegenüber »Barbaren« nie besonders zimperlich bei der Wahl ihrer Mittel. Polybios formulierte eher einen Idealzustand als die Realität. Wenn es taktisch geboten war, überfiel man den Feind auch ohne Kriegserklärung, wie der Konsul Carbo die Kimbern. Zuvor hatte er ihren Gesandten Frieden versprochen. Oder man machte es wie Cäsar, der germanische Häuptlinge festsetzte, um ungestörter ihren Stamm angreifen zu können. Eine Spezialität bei besonders hartnäckigen Feinden stellten Mordkommandos dar, deren Mitglieder ganz offen vom jeweiligen Statthalter bezahlt wurden. Ihnen fielen der Organisator des spanischen Widerstands, Viriatus, und der Germane Gannascus, der am Niederrhein einen Aufstand anführte, zum Opfer.
Kornemann, Varusschlacht, S. 301
Dio, LVI, 19,5, Timpe, a.a.O., S. 108–110
Timpe, a.a.O., S. 110, Anm. 86
Tac., ann., II, 10,3, der »unmilitärischste aller (antiken) Schriftsteller«, wie ihn Mommsen nannte (Römische Geschichte, V, 165), legte wenig Wert auf exakte Rangbezeichnungen.
Timpe, a.a.O., S. 46 f. u. 36–38, ihm folgt mit Differenzierungen u.a. Callies, Arminius, Held der Deutschen, S. 35 f., die Gegenposition u.a. bei Wolters, Eroberung, S. 211–215, Gegenüberstellung bei Johne, Elbe, S. 166 f., Wolff, a.a.O., mit interessanter Variante: Arminius sei königlicher Abstammung gewesen, besaß wie sein Vater das römische Bürgerrecht und ging mit Gaius Cäsar und Velleius Paterculus 1–4 n.Chr. in den Orient. 7 n.Chr. wurde er von Tiberius als persönliche Ehrung in den Ritterstand erhoben, gleichzeitig wurde er als Nachfolger seines Vaters König der Cherusker. Als solcher befehligte er auch deren Aufgebot und überfiel damit Varus. »Wegen Streitigkeiten innerhalb seines Stammes, trat er die Flucht nach vorn in einen antirömischen Aufstand an« (S. 248). Wolff schließt eine Meuterei regulärer germanischer Auxilien aus, da die Ritterwürde nicht notwendig ein Kommando über Hilfstruppen bedeute, außerdem seien diese viel zu wenig gewesen, um ein Heer von 20000 Mann (sic!) zu attackieren. Eben deswegen bildete Arminius eine Koalition aus mehreren Germanenstämmen. Daß Arminius von seinen Verwandten ermordet wurde, weil er nach der Königswürde gestrebt habe (Tac., ann. II, 88,2), also nach herrschender Meinung die Königswürde eben noch nicht besaß, erklärt Wolff damit, daß es hier nicht um die heimische der Cherusker ging, sondern um die Position eines supranationalen Heerkönigs, wie sie Marbod innegehabt hatte. (S. 229)
Horaz, Oden, I, 9,13, »Was morgen sein wird, frage nicht.« Der Kompromiß formuliert u.a. bei Dahlheim, a.a.O., S. 140: »Meuternde germanische Auxiliarkohorten im Bündnis mit germanischen Stämmen« u. Wiegels, Immensum bellum, S. 119 f.
Dahlheim, Livius, S. 61
Vell., II, 117–120, laut Widmung erschien das Buch 30 n.Chr.
Schmitzer, Tatsachenbericht, S. 399–417
Tac., ann. I, 69,3, der den älteren Plinius namentlich erwähnt und aus seiner »Geschichte der Germanenkriege« zitiert, Lehmann, Tacitus, S. 419–430
Fuhrmann, Geschichte, S. 14 f., schätzt, »daß nicht einmal ein hundertstel der römischen Literatur von 250 v. – 250 n.Chr. erhalten blieb.«
Tac., Germ., 37,4–5, Tac., ann. I, 60,3 u. II, 88,2–3
Kolbe, Forschungen, S. 149
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