Mario Barth

Happy Wife, Happy Life

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Warmer Sommertag, heiße Kohlen, Fensterruf, Serotonin, Milchreis, Dallas, Dopamin. Los geht die wilde Fahrt.

Dieses Buch widme ich meiner größten Liebe.

Inhalt

1Die Zauberformel für eine glückliche Beziehung

2Lügen ist erlaubt

3Schwindeln ist nicht Lügen

4Eifersucht als Liebesbeweis

5Deko ist Chefsache

6Der Joker des Mannes

7Wahrheit vs. Wahrnehmung

8Männer sind schuld

9Frauen sind schlau

10Männer sind faul

11Der perfekte Sex

12Hobbys in einer Beziehung

13Das Unterbewusstsein

14Fehler sind erlaubt

15Liebe ist ein Star

16Der perfekte Streit

Dank

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

alle sprechen immer davon, wie kompliziert das Zusammenleben von Männern und Frauen ist. Doch seien wir mal ehrlich, ich meine jetzt mal ganz ehrlich zu uns selbst! Ist es wirklich so kompliziert, wie wir alle denken? Und wenn ja, warum spielen wir das Spiel dann schon seit Hunderten von Jahren?

Wenn wir kurz überlegen und uns an all die Beziehungen erinnern, die wir hatten, kommen wir relativ schnell zu dem Ergebnis, dass es gar nicht so schwierig ist, wie man immer denkt!

Gut, wird jetzt der eine oder die andere sagen, der Barth hat leicht reden. Kohle satt, immer auf der Überholspur, und die Königin bekommt von ihm jeden Tag frische Blumen und wöchentlich eine Handtasche aus Krokoleder, die allerdings nie nass werden darf, da sie sonst kaputtgeht. Ach ja, und der feine Herr Barth macht das noch nicht mal selber, der hat dafür ja Personal!

So ist es aber nicht! Also klar habe ich Mitarbeiter, die ab und zu mal Blumen für mich besorgen oder mich an den Jahrestag erinnern, aber das müssen wir ja jetzt hier nicht weiter vertiefen. Nein, ich meine es ernst. Es ist wirklich nicht kompliziert, wenn man die richtige Lebensformel anwendet. Doch wie lautet die richtige Formel? Ich denke, ich habe die Antwort. Darum habe ich dieses Buch für euch geschrieben. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

1.

Die Zauberformel für eine glückliche Beziehung

Oft sind im Leben die einfachen und banalen Dinge genau die richtigen. Ich selbst kenne das auch von mir. Wenn etwas zu leicht aussieht oder zu einfach klingt, dann suche ich nach dem Haken. Ich sage mir dann selbst, das kann es nicht sein, das wäre zu simpel. Doch manchmal ist das Gute einfach so nah. Um eine glückliche Beziehung zu führen, bedarf es nur einer einzigen Lebenseinstellung, und die heißt:

Goldene Regel

Happy wife, happy life.

Klingt banal, ist es aber nicht. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann gibt es nur zwei Wege für eine glückliche Beziehung: den schwierigen Weg oder den falschen Weg.

Der falsche Weg ist meist nach einer kurzen, manchmal auch sehr intensiven Zeit um, und zack bist du wieder bei Tinder und schreibst in dein Profil, du suchst die wahre Liebe und möchtest endlich ankommen. Doch wo genau kommt man an?

Der komplizierte Weg ist, wie das Wort schon sagt, nicht der einfachste, aber der einzige Weg, der letztendlich Sinn macht. Wir sollten immer daran denken, dass nichts im Leben einfach ist. Gut, wenn es nach den Frauen geht, ist es eigentlich total einfach, Frau zu verstehen. Wir Männer sind das komplizierte Geschlecht.

Wenn man eine Frau fragt, warum es denn so kompliziert mit uns Männern ist, kommt nur eine Antwort: Ihr Männer versteht uns einfach nicht!!!

Die Frage, ob das vielleicht an der Frau liegen könnte, wird erst gar nicht gestellt, weil es bei so einem hübschen Geschöpf NIEMALS der Fall sein wird, dass es an ihr liegen könnte. Sie macht ja ALLES für dich, aber du raffst mal wieder NICHTS.

ACHTUNG: Bei dieser Art der Kommunikation neigen Frauen gerne mal dazu, Übertreibungen zu benutzen. Wörter wie: nie, immer, jeder, alles, nichts.

»NIE hörst du mir zu.«

»IMMER muss ich mir die selben Ausreden anhören.«

»JEDER spricht schon darüber.«

»ALLES bleibt an mir hängen.«

»NICHTS machst du.«

WIE WIR (MÄNNER) LERNEN, IMMER DAS RICHTIGE ZU TUN

Die Frauen werden mir recht geben, wenn ich sage, dass eine Beziehung total einfach wäre, wenn der Mann doch endlich mal das machen würde, was das Richtige ist.

Ich sehe jetzt schon die fragenden Gesichter der Männer:

Was ist denn richtig?

In welcher Situation ist das Richtige auch wirklich richtig?

Warum ist manchmal das Richtige plötzlich falsch, obwohl es doch das letzte Mal richtig war?

Fragen über Fragen, doch egal, wie die Antwort lautet, eins ist mal ganz klar:

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Es ist nicht wichtig, einen einzelnen Streit zu gewinnen, am Ende hast du mit Sicherheit doch verloren.

Kommen wir also zu den drei wichtigen Fragen.

WAS IST RICHTIG?

Das hängt von ganz vielen Faktoren ab. Zeit, Ort, emotionale Verfassung, physische Verfassung. Hat sie Hunger und ist unterzuckert? Wenn eine Frau fragt, ob du sie liebst, erwartet eine Frau eine emotionale romantische und keine rationelle Antwort.

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Der letzte Satz – »Schatz, ich glaube, ich könnte nie jemand anderen so lieben wie dich!« – kann sehr gefährlich sein. Frauen hören nicht nur gut zu, sie analysieren auch gerne mal blitzschnell einen Satz. Was für Männer ein völlig normaler Satz ist, der sogar positiv behaftet ist, kann für Frauen wie eine Warnung klingen.

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Das Richtige muss nicht unbedingt immer die Wahrheit sein.

Kommen wir zu Frage 2.

IN WELCHER SITUATION IST DAS RICHTIGE RICHTIG?

Jeder Mann kennt das. Das, was das letzte Mal richtig war, ist plötzlich absolut falsch. Das liegt daran, dass sich einige Parameter verändert haben. Parameter, die für uns Männer aber überhaupt nicht sichtbar sind. Weibliche, emotionale Parameter. Ein kleines Beispiel, das ich vor kurzem selbst erlebt habe:

Wir hatten einen Abholschein für ein Paket, das an ihren Namen adressiert war, in unserem Briefkasten. Bis hierhin ist das noch kein Problem, denn ich hole gern ihre Pakete ab und bringe die Retouren auch immer wieder zurück. Gut, es werden immer mehr, so dass ich demnächst bestimmt einen eigenen Schalter bei der Post bekomme. Aber was macht man nicht alles aus Liebe? Jahrelang ging es auch gut, bis ein ganz bestimmtes Paket unterwegs war.

Ich holte wie immer das Paket, das an ihren Namen adressiert war, ab und brachte es nach Hause. Was ich nicht wusste, war, dass das Paket eine Überraschung für mich beinhaltete. Auf dem Paket stand fett drauf, was drin war. Sie kam nach Hause, sah das Paket im Flur stehen, und schon ging es los.

SIE:»Sag mal, hast du das Paket abgeholt?«

Jetzt sollte man eventuell noch erwähnen, dass wir nur zu zweit wohnen. Sie hat es offensichtlich nicht abgeholt, wer sollte es also sonst abgeholt haben? Diese Frage diente also weniger der Antwortfindung als eher dem Vorwurf, warum ich denn das Paket abgeholt habe, obwohl es doch klar und deutlich an sie adressiert war.

ICH:»Ja, ich hole doch immer alle Pakete ab.«

SIE:»Aber das solltest du nicht abholen. Jetzt hast Du ALLES kaputt gemacht, wie IMMER

Die Stimmung war im Arsch, und natürlich war ich an allem schuld. Nun denkst du als Mann, okay, dann hole ich eben keine Pakete mehr ab. Nur wenn sie mich ausschließlich darum bittet. Man(n) hat ja wenig Bock auf einen weiteren Anschiss. Jetzt kommen wir direkt zur Frage Nummer 3.

WARUM IST MANCHMAL DAS RICHTIGE PLÖTZLICH FALSCH, OBWOHL ES DAS LETZTE MAL RICHTIG WAR?

Keine fünf Tage später hatten wir einen Abholschein für ein Paket im Briefkasten, der klar an sie adressiert war. Ich holte den Schein raus und sagte:

ICH:»Ein Paket für dich! Wurde aber nicht zugestellt, muss abgeholt werden.«

SIE:»Super, danke.«

Für mich war das eindeutig, und ich legte den Paketschein in den Flur auf die Kommode. Ich hatte sie informiert, und sie hatte mir ein Feedback gegeben. Sie hat sich sogar für die Info bedankt. Habe ich gedacht. Gemeint hatte sie aber etwas anderes.

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Man spricht hier von einem sogenannten KOMMUNIKATIONSPROBLEM, auch NEBEL genannt. Sie denkt, sie hätte alles gesagt, weil es für sie logisch ist, du hast aber nichts gehört, weil sie ja nicht wirklich was gesagt hat.

Das Ende vom Lied: Der Paketschein blieb im Flur liegen, und das Paket wurde nie abgeholt. Doch wie wir alle wissen, vergessen Frauen nichts. Zwei Wochen später fragte mich meine Freundin, wo denn das Paket sei. Ich aber – als Mann – hatte es nicht nur bereits komplett vergessen, sondern komplett aus meinem Hirn gestrichen.

ICH:»Was für ein Paket?«

SIE:»Na, das du für mich abholen wolltest.«

ICH:»Ich wollte kein Paket für dich abholen.«

SIE:»Na klar, hast du doch gesagt.«

Gut, könnte man jetzt sagen, dann hol es halt jetzt ab, nachdem du unmissverständlich mitbekommen hast, dass du das Paket hättest abholen sollen. Aber ihr könnt euch vorstellen, was passiert ist. Ich nahm den Paketschein, ging zu einer Reinigung am Arsch der Welt, denn da war das Paket abgegeben worden, und siehe da, das Paket war bereits auf dem Heimweg zurück zum Absender. Jetzt fingen meine Probleme an. Ich musste ja zurück nach Hause, wo sie schon sehnsüchtig wartete.

SIE:»Und, wo ist das Paket?«

ICH:»Leider schon wieder auf dem Weg zum Absender.«

SIE:»Ist nicht dein Ernst?«

ICH:»Doch.«

SIE:»Na toll, und jetzt? Da sind meine Klamotten drin, die ich für mich bestellt habe.«

ICH:»Dann bestell sie halt noch mal.«

Das war einfacher gesagt als getan. Sie ging auf die Webseite und versuchte, das Kleidungsstück, das augenscheinlich in dem Paket war, erneut zu bestellen. Doch leider war es nicht mehr zu haben. Jetzt fingen meine Problem erst richtig an. Sie hatte es doch bestellt, und hätte ich es nicht zurückgehen lassen, hätte sie es jetzt bereits anziehen können. Aber nein, der feine Herr hielt es für besser, es einfach nicht abzuholen.

Ein Stück weit verstand ich ihren Ärger. Doch wie soll ich bitte zukünftig reagieren? Mal soll ich das Paket NICHT abholen, und dann wieder DOCH, und als ich auch noch sagte: »Deine alten Sachen sind doch auch noch total hübsch«, ging die Post so richtig ab.

SIE:»Ach, du findest meine Klamotten alt?«

ICH:»Nein, aber die gehen doch noch.«

SIE:»Was ist das denn für eine bescheuerte Aussage?«

ICH:»Na, ich meine, bei dir sehen sie noch super aus.«

SIE:»Was soll das denn heißen? Bei mir sind die super. Ach das ist ja schön, ganz nach dem Motto: Bei der ist es eh egal, was die anhat, sieht eh kacke aus.«

ICH:»Habe ich doch gar nicht gesagt.«

SIE:»Ja genau!!! Hauptsache, du hast recht.«

Jetzt, liebe Männer, ist der Zeitpunkt gekommen, ganz schnell die Klappe zu halten. Denn nun passiert Folgendes: Das logische Gehirn wird abgeschaltet, und das Urgehirn übernimmt die Situation.

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Das URGEHIRN ist das Gehirn, das evolutionär einfach schon viel viel länger existiert. Würde man die komplette Evolution so betrachten, als wenn sie bis heute 24 Stunden existiere, dann wäre das logische Gehirn gerade mal fünf Minuten alt, während das Urgehirn gute 23 Stunden und 55 Minuten alt ist. Es ist daher in Stresssituationen dominanter und schaltet den logischen Teil ab. Das Problem beim Urgehirn: Es gibt nur zwei Verhaltensmuster. Es ist entweder auf FLUCHT oder auf ANGRIFF programmiert.

FLUCHT: »Okay, du hast recht«, »Ja ja Schatz« oder »Toll, was du alles weißt.«

ANGRIFF: »Zieh dich warm an, jetzt lernst du mich richtig kennen.«

Kleiner Tipp! Die erste Variante ist die ratsame.

Wer aber jetzt glaubt, das Problem wäre gelöst, der hat nicht mit der Ausdauer einer Frau gerechnet.

WAHRE JESCHICHTE

Nachts um halb zwei, ich schlief bereits, merkte ich instinktiv, dass sich meine Freundin im Bett aufsetzte und einmal tief einatmete. Ich wusste direkt, was mir blühte, denn anders als viele Männer wollen Frauen Probleme sofort besprechen. Ob das um diese Uhrzeit Sinn macht oder nicht, ist völlig egal. Frauen müssen es aus dem Kopf haben, sonst können sie nicht schlafen. So ist es zumindest bei meiner Freundin.

SIE:»Fandest du das echt in Ordnung, dein Verhalten?«

Ich dachte mir, komm, Barth, stell dich tief und fest schlafend, dann hört sie irgendwann auf. Aber eine Frau wäre keine Frau, wenn sie keine Ausdauer hätte.

SIE:»Du verstehst mich.«

Stell dich schlafend, Mario, ging mir immer und immer wieder durch den Kopf. Einfach nicht reagieren.

SIE:»Du verstehst es einfach nicht.«

Nun war ich irritiert, erst sagt sie, ich verstehe sie, dann wieder nicht. Ich blieb einfach liegen und erhöhte mein Atemgeräusch in der Hoffnung, sie hört auf zu fragen, und wir klären das morgen in aller Ruhe.

SIE:»Sag mal, glaubst du, ich bin doof? Ich will doch nur wissen, ob du das in Ordnung findest, dass du sagst, du holst ein Paket ab und dann tust du es nicht?«*

Jetzt besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, die Nachtruhe und somit die erhoffte Erholungs- und Entspannungsphase zu verlieren. Warum, kann ich euch sagen.

Die Frau ist klar im Vorteil.

Sie weiß, worauf sie hinauswill.

Sie ist putzmunter im Gegensatz zu dir.

Sie ist eine Frau.

Ich setzte mich also auch auf und versuchte, verständnisvoll zu sein.

ICH:»Schatz, es tut mir echt leid.«

SIE:»Ja, bestimmt.«

ICH:»Doch, aber beim letzten Mal habe ich es abgeholt, da war es falsch.«

Jetzt wird es richtig geil. Was wir Männer nie unterschätzen dürfen, sind die Fähigkeiten, die Frauen entwickeln, wenn es ums Thema SHOPPEN geht. image

SIE:»Du raffst es mal wieder nicht. Beim letzten Mal war in dem Paket eine Überraschung für dich. Das solltest du nicht sehen. Sorry, dass ich versucht habe, dich zu überraschen.«

ICH:»Woher sollte ich denn wissen, dass es diesmal keine Überraschung für mich ist?«

SIE:»Warum sollte es?«

ICH:»Was?«

SIE:»Warum sollte es?«

ICH:»Hä, was meinst du?«

SIE:»Es war ein Paket für MICH. Du verstehst es nicht. Wie IMMER. Gute Nacht!!!«

Viele Männer wissen nicht, was sie jetzt machen sollen. Sag ich als Mann noch etwas? Lass ich es mir einfach gefallen? Oder kann ich jetzt endlich schlafen gehen? Es gibt eine Grundregel in einem Streit. Das Thema ist für eine Frau dann erledigt, wenn sie es für erledigt hält. Egal, ob du noch was zu sagen hättest.

Wobei, liebe Männer, nehmt es als Chance. Wenn sie nicht mehr reden will, ist der Schaden meistens kleiner, als wenn du ihr als Mann den Anlass gibst, noch einmal aus dem Vollen zu schöpfen, denn eins dürfen wir als Mann nie vergessen: Frauen merken sich alles und das über mehrere Generationen.

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Goldene Regel

Niemals streiten zwischen 22 und 9 Uhr.

* (Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass ich das nie gesagt hatte.)

2.

Lügen ist erlaubt

Immer wieder ist zu beobachten, dass Männer, gerade am Anfang einer Beziehung, nahezu alles für ihre Angebetete machen. Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Doch darf man in einer Beziehung überhaupt lügen? Tja, als Erstes sollten wir mal definieren, was eine Lüge ist. Denn nur weil der eine Partner etwas als Lüge empfindet, heißt das noch lange nicht, dass es sich dabei wirklich um eine Lüge handelt. Denn das ist davon abhängig, auf welchem der fünf Beziehungslevel man sich befindet.

Ein Beispiel:

Sie fragt ihn: »Würdest du alles für mich machen, damit ich glücklich bin?«

Grundsätzlich eine berechtigte und schöne Frage. Doch nun kommt es darauf an, auf welchem Level man in der Beziehung gerade ist.

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LEVEL 1: ANBAGGERPHASE

In dieser Phase behaupten Männer alles. Egal was. Hier werden Männer sehr kreativ, denn jetzt zeigt sich: Wer am besten performt, der gewinnt bei der Frau die meisten Punkte. Plötzlich ist der Mann einfühlsam, er liest natürlich auch Bücher und findet den Film »Titanic« zum einen spannend, aber natürlich überwiegend romantisch bis traurig.

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ACHTUNG:
Sollte der Mann sogar sagen, er hätte geweint, dann, liebe Frauen, bleibt euch nur noch die Flucht. Denn dann hat er klassisch übertrieben und ist sogar zu blöde, um zu lügen.

Doch zurück zur Frage: »Würdest du alles für mich machen, damit ich glücklich bin?«

In der ANBAGGERPHASE kämen mehrere Antworten in Frage. Hier die Top 3:

Platz 3: »Natürlich!«

Platz 2: »Ich würde mich freuen, es dir beweisen zu können.«

Platz 1: »Ich verstehe die Frage nicht! Wenn ich es nicht machen würde, hätte ich dich auch nicht verdient. Eine Frau wie du hat einfach das Beste verdient. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Ich bin der Meinung, dass es die Pflicht eines Mannes ist, eine Frau glücklich zu machen. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich immer alles richtig mache, aber ich verspreche dir, alles zu machen, was in meiner Macht steht.«

LEVEL 2: VERLIEBTHEITSPHASE

In dieser Phase wird immer noch fleißig gelogen. Wobei hier oft schon die Rede vom sogenannten Schwindeln ist.

Man möchte dem anderen einfach nicht weh tun. Doch wie wir alle ja wissen, tut die Wahrheit leider manchmal weh.

In der Psychologie spricht man bei der Verliebtheitsphase auch gerne von der sogenannten ROSAROTEN BRILLE. Wenn man verliebt ist, spielt der Alltag noch keine Rolle, der Partner sieht verdammt sexy aus, im Liebesleben werden Grenzen überschritten, und pünktlich zum 1. Dezember wird der Adventskalender von Amoreli bestellt, der jetzt auch noch täglich ausgepackt und voller Freude ausprobiert wird. In der Regel hält diese Phase bis zu maximal zwei Jahren an. Danach sinkt der Testosteronspiegel, und die rosarote Brille verschwindet in einen Schuhkarton, wo auch die Bilder des Expartners zu finden sind.

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ACHTUNG:
Liebe Männer, solltet ihr einen Schuhkarton in eurer Bude haben, in dem Fotos eurer Ex drinliegen, dann ist es besser, wenn ihr diesen niemals erwähnt.

Entweder ihr vergrabt ihn im Garten oder deponiert ihn im Keller eurer Eltern. Zu Hause werden die Frauen den Karton finden, und dann kommen ganz viele Fragen auf euch zu.

Doch zurück zur Frage: »Würdest du alles für mich machen, damit ich glücklich bin?«

Auch in der VERLIEBTHEITSPHASE kommen mehrere Antworten in Frage. Hier die Top 5:

Platz 5: »Na klar, ich würde alles machen und noch viel mehr.«

Platz 4: »Baby, nur wenn du glücklich bist, bin ich es auch.«

Platz 3: »Mein Schatz, was habe ich falsch gemacht?«

Platz 2: »Du bist das Beste was mir je passiert ist, ich tue alles für dich.«

Platz 1: »So viele Jahre habe ich dich gesucht und dann endlich gefunden. Als ich dich damals angesprochen habe, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir zusammenkommen und du dich für mich entscheidest. Jeden Tag bin ich wirklich dankbar und frage mich, womit ich so viel Glück verdient habe. Sag mir, was ich für dich machen kann, und ich mache es.«

LEVEL 3: LIEBESPHASE

In der Liebesphase wird nicht mehr ganz so oft gelogen, nur noch wenn es unbedingt sein muss. Jetzt versuchen wir Männer, die Wahrheit zu sagen, und das meist mit einer Frage im Vorfeld … DARF ICH EHRLICH SEIN? Doch nun kommen zwei Komponenten zusammen, die ungünstiger nicht sein können. Die erste Verliebtheit ist weg, und wir versuchen, ehrlich zu sein, da die Frau immer wieder in Gesprächen sagt, dass man in einer Liebesbeziehung absolut ehrlich zueinander sein sollte.

Das stimmt zwar, aber wie schon gesagt, tut die Wahrheit manchmal weh. Am Anfang, in der Verliebtheitsphase, wäre die Wahrheit dank rosaroter Brille untergegangen, doch jetzt spielt der Alltag eine große Rolle. Man liebt sich, braucht aber immer wieder die Bestätigung des Partners, dass diese Liebe auch wirklich noch da ist. Männer und Frauen haben in diesem Punkt eine komplett andere Wahrnehmung.

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ACHTUNG:
Für Männer ist es ein Liebesbeweis, wenn sie jeden Tag erneut pünktlich nach der Arbeit nach Hause kommen und regelmäßig für sexuelle Akte zur Verfügung stehen.

Doch zurück zur Frage: »Würdest du alles für mich machen, damit ich glücklich bin?«

In der LIEBESPHASE wird es langsam etwas rauer und ehrlicher, aber nur gaaaanz langsam. Hier die Top 3:

Platz 3: »Auf alle Fälle.«

Platz 2: »Ja, das würde ich, ich würde alles für dich tun.«

Platz 1: »Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, springt mein Herz höher, jedes Mal, wenn ich dich höre, bekomme ich eine Gänsehaut, jedes Mal, wenn ich dich spüre, weiß ich, dass ich das Beste auf Erden an meiner Seite habe. Ich würde alles für dich machen.«

LEVEL 4: GEWOHNHEITSPHASE

In dieser Phase wird aus Liebe Gewohnheit. Jetzt lässt man den Klodeckel oben, ruft nicht mehr an, wenn man zu spät kommt, und der Satz »ICH LIEBE DICH« wird gerne mal mit den Worten »ICH WEISS« bestätigt – in der Regel vom Mann.

Die Gewohnheitsphase ist eigentlich die schwierigste Phase in einer Beziehung. Meistens tritt sie zwischen dem fünften und sechsten Jahr ein. Man kennt sich in- und auswendig, sexuell hat man alles Neue hinter sich, der Amoreli-Adventskalender wird zwar noch bestellt, aber das Türchen Nr. 4 wird gerne mal am 21. Dezember mit all den anderen Türchen zusammen geöffnet. Man betrachtet den Inhalt, schwelgt in der Vergangenheit und legt die lustigen Accessoires ungeöffnet in die Nachttischschublade. Man spricht zwar darüber, dass man sich wieder mehr Zeit füreinander nehmen sollte, tut es aber letztendlich nicht. Wenn man jetzt nicht aufpasst und die falschen Signale sendet, kann es sein, dass die Weichen ungünstig gestellt werden und man sich klassisch voneinander entfernt.

Spätestens im SIEBTEN JAHR realisiert man, dass die Beziehung so keinen Sinn mehr macht. Er und sie laden sich unabhängig voneinander und nicht wissend, dass der andere es auch macht, Tinder aufs Handy und verstecken es auf dem Smartphone meistens in irgendeinem Ordner, damit der andere nicht sofort checkt, wo die Reise hingeht. Das verflixte siebte Jahr!

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ACHTUNG:
Wenn man mit seinem Partner auf Langstrecke gehen will, sollte man in dieser Zeit ganz akribisch an der Beziehung arbeiten.

Es kommen bessere Zeiten. Versprochen.

Eine Trennung macht rational und emotional zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn. Der neue Partner hat eventuell eine andere Haarfarbe und einen anderen Namen, doch die Probleme bleiben dieselben!!!

Doch zurück zur Frage: »Würdest du alles für mich machen, damit ich glücklich bin?«

Die GEWOHNHEITSPHASE ist die schlimmste Phase. In die sollte man nie kommen. Denn die Kombination von gedankenloser Ehrlichkeit und emotionalem Sendeschluss ist Gift für eine Beziehung. Jetzt fallen die Antworten deutlich kürzer aus.

Platz 5: »Ja.«

Platz 4: »Klar.«

Platz 3: »Ja klar.«

Platz 2: »Mach ich doch.«

Platz 1: »Was hast du gesagt?«

LEVEL 5: TRENNUNGSPHASE

Die Trennungsphase trägt die bittere Wahrheit schon im Wort. Es ist ein bisschen so, wie wenn man nach vielen Jahren aus seiner alten Zweizimmerwohnung ohne Balkon und Badezimmer mit Fenster plötzlich in eine Fünf-Zimmer-Dachterrassenwohnung zieht, mit Bad, Sauna und Kamin im Wohnzimmer. Man ist in Gedanken schon aus der alten Bude ausgezogen und hat jetzt wenig Lust, diese noch korrekt und ordnungsgemäß zu renovieren. Ist einem ja eh scheißegal, zumal das Geld für die neue Wohnung gebraucht wird, die eh viel, viel schöner ist als die alte. (Ich spreche hier von der Wohnung image.) Genau so verhält man sich bei einer Trennung.

Erschwerend kommt hinzu, dass in 86 Prozent aller Trennungen der eine Partner die komplette Prozedur im Kopf und auch emotional bereits durchgegangen ist. Er hat sich quasi schon über Monate getrennt. Jetzt entstehen zwei Fronten. Der Verlassene, der verletzt ist und nicht versteht, wie es überhaupt so weit kommen konnte, und der Schlussmacher, der mit den Gedanken schon im neuen, angeblich schöneren Leben ist. Beide sind emotional so weit auseinander, dass eine vernünftige Trennung kaum möglich ist. Auch wenn am Anfang der Beziehung noch darüber gesprochen wurde, dass man sich nie so trennen würde, wie der bescheuerte Expartner es gemacht hat, wird es leider nicht viel anders ablaufen.

Goldene Regel

Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit!

Und nun ein letztes Mal zurück zur Frage: »Würdest du alles für mich machen, damit ich glücklich bin?«

Wenn man sich trennt, tut es einem immer weh. Jetzt wird die Logik des Verletzten ausgeschaltet, und der Urinstinkt übernimmt die Kontrolle. Ihr könnt euch vorstellen, wie nun die Antworten auf die Frage ausfallen. Hier meine Top 3:

Platz 3: »Nein.«

Platz 2: »Ich habe viel zu viel für dich getan.«

Platz 1: »Hätte ich mal auf meine Mutter gehört!«

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3.

Schwindeln ist nicht Lügen

Wir hatten ja gerade das Thema Lügen. Doch wie wir alle schon festgestellt haben, ist eine Lüge nicht immer eine Lüge. Manchmal ist sie einfach ein psychologisches Stilmittel. Die drei häufigsten Gründe sind:

Ich möchte denjenigen, den ich liebe, nicht verletzen.

Für mich ist Harmonie wichtiger als die Tatsache, recht zu haben.

Der Fokus liegt auf dem Ziel, das ich erreichen will.

Es kommt aber auch ganz selten einmal vor, dass alle drei Gründe vorliegen. Jeder, der eine Beziehung hatte oder gerade aktiv hat, egal ob Mann oder Frau, kennt die Situation, dass ihm eine Frage gestellt wird, die er nicht wirklich ehrlich beantworten kann, ohne dass es eine Konsequenz zur Folge hat, die derjenige nicht erleben möchte. Es gibt Fragen, da kannst du nur verlieren.

Und dann gibt es noch den Fall, dass man zwar die Ursprungsfrage beantwortet, mit der Antwort aber eine Lawine von nachfolgenden Fragen auslöst. Es ist wie mit der Büchse der Pandora: Die eine Frage wird gestellt (oder die Dose wird geöffnet), es folgt eine ehrliche oder arglose Antwort, und zack geht eine neue Dose auf.

BEISPIEL

BLAU ODER GELB?

SIE:»Welches Kleid ist schöner, das gelbe oder das blaue?«

ER:»Das gelbe ist viel schöner.«

SIE:»Warum?«

ER:»Finde ich eben. Da siehst du toll drin aus. Blau steht dir nicht so gut.«

SIE:»Die blaue Bluse, die ich habe, findest du doch aber auch gut.«

ER:»Ja schon, aber es geht doch jetzt um das Kleid.«

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ACHTUNG:
Der Frau geht es nicht um das Kleid, sondern um eine Antwort, die ihre Wahl bestätigt. Liebe Männer, das Spiel könnt ihr nicht gewinnen!

Gehen wir mal davon aus, der Mann hätte anders geantwortet.

SIE:»Welches Kleid ist schöner, das gelbe oder das blaue?«

ER:»Das blaue ist viel schöner.«

SIE:»Warum?«

ER:»Finde ich eben. Da siehst du toll drin aus. Blau, finde ich, zeigt deine wahre Figur.«

SIE:»Ach, macht mich gelb etwa fett?«

ER:»Nein, darum geht es doch gar nicht.«

SIE:»Du weichst immer aus. Findest mich also zu fett. Na toll. Du schaffst es immer wieder, mir den Tag zu versauen. Danke.«

Du kannst nur verlieren, aber das ist völlig okay. Denn es geht gar nicht um die Frage an sich, sondern um die Tatsache, wer zuerst fragt. Ganz nach dem Motto, WER FRAGT, DER FÜHRT DAS GESPRÄCH.

Um es noch besser zu verdeutlichen, erzähle ich euch eine kurze Geschichte. Es ist Sonntagnachmittag, die Sonne scheint, und die Luft ist herrlich. Meine Freundin hat Kuchen besorgt, und wir wollen gemütlich Kaffee trinken. Sie drapiert die zwei Stück Kuchen auf einer Porzellanplatte. Männer würden den Kuchen einfach auf dem Pappteller des Konditors lassen und sich das Stück von dort mit den Händen runternehmen. Bei Frauen ist das aber ein No-Go!!! Für Frauen muss alles perfekt sein. Dazu komme ich in diesem Buch noch. Zurück zum Kuchen. Der Kuchentisch ist perfekt gedeckt. Auf der Porzellanplatte liegen zwei Stück Kuchen, ein größeres und ein kleineres Stück. Was muss ich machen, damit ich das große Stück bekomme?

Derjenige, der das erste Stück nimmt, hat quasi schon gewonnen. Wer agiert, bestimmt das Geschehen. Warum? Ganz einfach. Gehen wir mal die beiden Möglichkeiten durch.

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Genauso ist es auch mit den Fragen. Wer die erste Frage stellt, agiert. Der andere muss reagieren. Der Reagierende ist immer einen Schritt hinterher. Da Frauen bekanntlich viel schneller sind und auch viel mehr Fragen parat haben, werden wir Männer einfach immer verlieren. Kommen wir also zurück zum Kleid. Blau oder gelb?

Es gibt nur eine richtige Antwort.

SIE:»Welches Kleid ist schöner, das gelbe oder das blaue?«

ER:»Das gelbe bringt deine Haare zum Leuchten, und das blaue passt perfekt zu deinen Augen.«

SIE:»Du bist so süß. Aber welches soll ich denn jetzt nehmen?«

ER:»Beide.«

SIE:»Es macht so einen Spaß, mit dir shoppen zu gehen.«

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Ich weiß schon genau, was der eine oder andere jetzt denkt. Da ist es wieder, der Barth, Kohle satt, der kauft natürlich beide Kleider. Der hat gut reden. Doch was machen Menschen, die es sich nicht leisten können, trotzdem aber keine Lust haben, unter einer Lawine von Fragen begraben zu werden. Da gibt es einen Trick.

SIE:»Welches Kleid ist schöner, das gelbe oder das blaue?«

ER:»Das blaue.«

SIE:»Warum?«

ER:»Meine Exfreundin hatte mal so ein gelbes Kleid. Wenn du es aber schöner findest, dann komme ich damit klar.«

Ich garantiere euch, dass sich die Frau für das blaue Kleid entscheiden wird.

Ich gebe zu, das war eine LÜGE, aber wie schon eingangs gesagt, gibt es unterschiedliche Motivationen für eine Lüge, oder nennen wir es lieber SCHWINDELN. Hier war die Motivation: Ich möchte denjenigen, den ich liebe, nicht verletzen.

Kommen wir zum zweiten Stilmittel der psychologisch motivierten Lüge.

DAS STREBEN NACH HARMONIE