Anita Albus
Das Los der Lust
Ein Versuch über Tania Blixen
FISCHER E-Books
Anita Albus lebt als Malerin und Schriftstellerin in München und im Burgund.
Berühmt wurde sie vor allem durch ihre augen-täuschenden Naturdarstellungen, die vielfach ausgestellt wurden. Zugleich mit der Malerei hat sich Anita Albus der Literatur gewidmet, einen Roman und Erzählungen geschrieben und mehrfach ausgezeichnete Essays verfasst. Zuletzt erschienen bei S. Fischer die Bücher ›Von seltenen Vögeln‹ (2005), ›Das botanische Schauspiel‹ (2007), ›Das Los der Lust‹ (2007), ›Im Licht der Finsternis. Über Proust‹ (2011) und ›Käuze und Kathedralen. Geshichten, Essays und Marginalien‹ (2014).
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Die Malerin, Kunstgelehrte und Schriftstellerin Anita Albus schreibt über die dänische Baronin Tania Blixen, die berühmt wurde durch ihre Literatur, vor allem ihre Erinnerungen an Afrika (unter den Titeln ›Afrika, dunkel lockende Welt‹, ›Jenseits von Afrika‹, ›Die afrikanische Farm‹ erschienen), sowie durch ihren gescheiterten Versuch, eine Kaffeeplantage in Britisch-Ostafrika aufzubauen. Legendär jedoch wurde Tania Blixen durch den Film von Sydney Pollack ›Jenseits von Afrika‹ (1985) mit Meryl Streep und Robert Redford.
Afrika blieb das Sehnsuchtsland der Tania Blixen, auch als sie ihren Lebenstraum einer Kaffeeplantage in Kenia »am Fuße der Ngong-Berge« nach 17 Jahren 1932 endgültig verloren geben musste. Ein noch größerer Schicksalsschlag war für sie das Scheitern ihrer leidenschaftlichen Liebe zu dem englischen Adligen Denys Finch Hatton und dessen früher Tod bei einem Flugzeugabsturz.
Anita Albus’ kluger und schöner Essay ›Das Los der Lust‹ spürt den subtilen Mechanismen der Erinnerns, der Phantasie, des Mystifizierens nach, mit denen Tania Blixen in ihrem literarischen Werk die Schrecken des Schicksals für sich zu deuten versucht. Ihr lebenslanger Traum, »wie ein Vogel die Erde unter sich versinken zu sehen«, war ihr oft genug Rettung.
Erschienen bei FISCHER E-Books
© 2007 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: buxdesign, München
Coverabbildung: Thomas Dinesen
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ISBN 978-3-10-403695-3
Tania Blixen, Mottos meines Lebens. Betrachtungen aus drei Jahrzehnten, Reinbek bei Hamburg, 1993, S. 294.
Karen Dinesen, »Vinger«, in: Osceola, Kopenhagen 1962, S. 141.
Mottos 1993, S. 16.
Tania Blixen, Briefe aus Afrika, herausgegeben und eingeleitet von Frans Lasson. Aus dem Dänischen übertragen von Sigrid Daub, Stuttgart 1988, S. 249.
Tania Blixen, Afrika dunkel lockende Welt, aus dem Englischen übertragen von Rudolf von Scholtz, Stuttgart 1938, tb Reinbek bei Hamburg 1959, S. 153.
Karen Blixen, Out of Africa, London 1937, tb London 1954, S. 297, übers. von A.A.
Lasse Horne Kjaeldgaard hat das Gedicht von Iris Tree (1897–1968) in dem Sammelband The traveller and other Poems (New York, 1927) gefunden. Ich danke Marianne Wirenfeldt Asmussen und Anne Sofie Tiedemann für die Übermittlung dieser Information. Bei der Übertragung des Gedichtes war mir Joachim Utz behilflich.
Mottos 1993, S. 62.
Afrika dunkel lockende Welt 1959, S. 211.
Ebda. S. 228f.
Ebda. S. 153; Rudolf von Scholtz hat das Shelleyzitat unkenntlich gemacht und verwirrend übertragen. Ich habe meine Übersetzung an die Stelle gesetzt.
Percy Bysshe Shelley, Prometheus Unbound, London 1820, Act 4. In der Übertragung von Helene Richter.
»The joy, the triumph, the delight, the madness!
The boundless, overflowing, bursting gladness!
The vaporous exultation, not to be confined!
Ha! ha! the animation of delight
Which wraps me, like an atmosphere of light,
And bears me, as a cloud is borne by its own wind!«
Der entfesselte Prometheus. Deutsch in den Versmaßen des Originals und mit Anmerkungen versehen von H. Richter, Leipzig 1898, S. 102f. – Helene Richter, 1861 in Wien geboren, kam 1942 in Theresienstadt um. Sie begründete ihren Ruf als Anglistin mit ihrer Geschichte der englischen Romantik. Ihre in kleiner Auflage erschienene Übertragung des Prometheus Unbound ist zu Unrecht vergessen.
»With love, and odour, and deep melody
Through me, through me!«
Ebda., S. 103.
»Ins Leere, in deine Zerstörung bricht
Die Liebe nun ringsum herein, wie das Licht
In Höhlen, die plötzlich gespalten vom Donnerschalle.«
Ebda.
Ebda., S. 106f.
»The Earth
(…)
Man, one harmonious soul of many a soul,
Whose nature is its own divine control,
Where all things flow to all, as rivers to the sea;
Familiar acts are beautiful through love;
Labour, and pain, and grief, in life’s green grove
Sport like tame beasts – none knew how gentle they could be!
(…)
The Moon
As in the soft and sweet eclipse
When soul meets soul on lovers’ lips
High hearts are calm, and brightest eyes are dull:
So when thy shadow falls on me,
Then am I mute and still, by thee
Covered: of thy love, Orb most beautiful,
Full, oh too full!
(…)
Brother, wheresoe’er thou soarest
I must hurry, whirl and follow
Through the heavens wide and hollow,
Sheltered by the warm embrace
Of thy soul from hungry space,
Drinking from the sense and sight
Beauty, majesty, and might,
As a lover or chameleon
Grows like what it looks upon (…)«
Out of Africa 1954, S. 76.
Tania Blixen, Schatten wandern übers Gras. Deutsch von W.E. Süskind, Frankfurt a.M. 1961.
Out of Africa 1954, S. 269.
Eduard Mörike, Sämtliche Werke, München 1967, 1974, Bd. II, S. 854.
Briefe aus Afrika, S. 424.
Afrika dunkel lockende Welt 1959, S. 144.
Briefe aus Afrika, S. 273.
Ebda., S. 310.
Ebda., S. 363.
Ebda., S. 370.
Ebda., S. 369.
Mottos 1993, S. 61.
Ebda.
Afrika dunkel lockende Welt 1959, S. 160.
Ebda., S. 180.
Schatten wandern übers Gras, S. 96 und S. 108.
Afrika dunkel lockende Welt 1959, S. 235.
Nur im deutschen Titel wandern die Schatten auf dem Gras, und nur die deutsche Ausgabe von Out of Africa hat einen schwülstigen Titel.
Schatten wandern übers Gras, S. 105; als Dach der Welt sah Tania Blixen das kenianische Hochland an. Vgl. Mottos 1993, S. 312.
Die Entdeckung des Vogels im Namen von Denys Finch Hatton verdanke ich Felicitas von Lovenberg.
Schatten wandern übers Gras, S. 106.
Shakespeares Dramatische Werke, übersetzt von A.W. v. Schlegel und L. Tieck, hrsg. und revidiert von Hans Matter, Basel 1950, Bd. I, S. 152.
Ovid, Metamorphosen, übertragen von Erich Rösch, München, Zürich 1983, XIII 527, 539–541, 565–568.
Vgl. Tania Blixen, »Die leere Seite«, übers. von Barbara Henninges, in: Letzte Erzählungen, Zürich 1993, S. 145–153.
Hekate trägt die Köpfe von Hund, Pferd und Löwe.
Thorkild Bjørnvig, Der Pakt, übers. von Gabriele Gerecke, Frankfurt a.M., 1993.
Ebda., S. 212.
Ebda., S. 45.
»Die Träumer«, übers. von W.E. Süskind, in: Sieben phantastische Geschichten, Stuttgart 1980, S. 305.
pellegrina, »Pilgerin«, leone, »Löwe«.
Mozart/da Ponte: »Crudele? Ah no, mio bene! Troppo mi spiace allontanarti un ben che lungamente la nostr’ alma desia.«
»Widerhall«, übers. von W.E. Süskind, in: , S. .