Walter Schmidt
Warum Männer nicht nebeneinander pinkeln wollen
und andere Rätsel der räumlichen Psychologie
Mit Illustrationen von Oliver Weiss
Rowohlt E-Book
Walter Schmidt, Jahrgang 1965, ist freier Journalist, Schreibtrainer und Texter. Nach seinem Geographie-Studium in Saarbrücken und Vancouver besuchte er die Henri-Nannen-Schule und arbeitete u.a. als Pressesprecher für den BUND. Für sein Buch «Dicker Hals und kalte Füße» erhielt er den Publizistik-Preis der Stiftung Gesundheit. Bei Rowohlt erschien von ihm «Morgenstund ist ungesund. Unsere Sprichwörter auf dem Prüfstand» (2011). Weitere Informationen unter: www.schmidt-walter.de
Wenn wir unser Büro einrichten oder einen Parkplatz suchen, wenn wir wandern oder vor einem Feuer im vollbesetzten Kino fliehen, wenn uns auf einer Party Fremde ansprechen oder wir Aufzug fahren, dann kommt immer unser Raumerleben ins Spiel, unsere Orientierung und unser Sinn für Grenzen und Distanzen. Wir fühlen uns wohl oder unbehaglich, nicht selten entsteht Streit. Walter Schmidt klärt die populärsten Fragen der räumlichen Psychologie und zeigt: Wir verhalten uns oft noch so, als lebten wir in der Steinzeit. Sogar unser Bett platzieren wir, als fürchteten wir uns noch immer vor einem Bären, der unsere Höhle für sich haben will ...
Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, August 2013
Copyright © 2013 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
Redaktion Tobias Schumacher-Hernández
Illustrationen im Innenteil Oliver Weiss
Umschlaggestaltung ZERO Werbeagentur, München
(Abbildung: FinePic, München)
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved.
Bitstream Vera is a trademark of Bitstream Inc.
ISBN Printausgabe 978-3-499-62996-9
ISBN E-Book 978-3-644-49401-5
www.rowohlt.de
ISBN 978-3-644-49401-5
Süddeutsche Zeitung vom 17. 5. 2010
Die Idee zum Strandbeispiel geht auf folgendes Lehrbuch aus meinem Studium zurück: Peter Haggett: «Geographie. Eine moderne Synthese», 1983, UTB Große Reihe, S. 29ff.
Charles Widmer: «Über die Romantik der Wegspur, den Weginstinkt und das Verirren», in: Jahrbuch des Schweizer Alpenclub, 1919, S. 149–168
Antje Flade: «Architektur – psychologisch betrachtet», 2008, Verlag Hans Huber, S. 16
Schweizerische Depeschenagentur (sda), 4. 7. 2012, und Online-Video der Aargauer Zeitung vom 5. 7. 2012: www.aargauerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/nach-kuh-attacke-auf-dem-weissenstein-wie-sich-wanderer-verhalten-sollten-124793567, Zugriff am 29. 11. 2012
Der Tagesspiegel vom 12. 11. 2007: www.tagesspiegel.de/weltspiegel/messerstecherei-toedlicher-streit-um-parkplatz/1094218.html, Zugriff am 10. 7. 2012
Augsburger Allgemeine vom 31. 3. 2012 und N24: www.n24.de/news/newsitem_5965057.html, Zugriff am 10. 7. 2012
Joachim Bauer: «Schmerzgrenze. Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt», 2011, Blessing Verlag, S. 10
A.a.O., S. 49
Manfred Stelzig: «Was die Seele glücklich macht. Das Einmaleins der Psychosomatik», 2009, Ecowin Verlag, S. 68
Pressemitteilung des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) vom 25. 7. 2012; zur Studie: David Johnston, Wang-Sheng Lee: «Extra Status and Extra Stress: Are Promotions Good for Us?», IZA Discussion Paper No. 6675, Studie im Netz unter: http://ftp.iza.org/dp6675.pdf
Angela Schönberger: «Die neue Reichskanzlei von Albert Speer. Zum Zusammenhang von nationalsozialistischer Ideologie und Architektur», 1981, Gebr. Mann Verlag; zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1978
Antje Flade: «Architektur – psychologisch betrachtet», 2008, Verlag Hans Huber, S. 173
Ebd.
A.a.O., S. 176
Tom Schmitt, Michael Esser: «Statusspiele. Wie ich in jeder Situation die Oberhand behalte», 2012, Fischer Verlag
www.forbes.com/profile/michael-otto, Zugriff am 27. 6. 2012
Arthur Schopenhauer: «Die Kunst zu beleidigen», 2008 (3. Aufl.), Verlag C. H. Beck, S. 85f. Die Parabel trägt den Titel «Die Stachelschweine».
Graham Brown: «Claiming a corner at work: Measuring employee territoriality in their workspaces», in: Journal of Environmental Psychology, Band 29, Ausgabe 1, März 2009, S. 44–52
Süddeutsche Zeitung vom 31. 8. 2012
Kemal Yildirim; Aysu Akalin-Baskaya; Mine Celebi: «The effects of window proximity, partition height, and gender on perceptions of open-plan offices», in: Journal of Environmental Psychology, Band 27, Heft 2, 2007, S. 154–165
Psychologie heute, 8/2009, S. 14
Infos zum Projekt unter: www.office21.de
Süddeutsche Zeitung vom 3. 8. 2012, Welt am Sonntag vom 5. 8. 2012 und n-tv (online) vom 4. 9. 2012
Pinar Dinc: «Gender (in)difference in private offices: A holistic approach for assessing satisfaction and personalization», in: Journal of Environmental Psychology, Band 29, Heft 1, 2009, S. 53–62
Vgl. auch: Jochen Mai: «Schutzmarke – Wie Frauen und Männer ihr Büro markieren», in: die karrierebibel, 2. 9. 2011: http://karrierebibel.de/schutzmarke-%E2%80%93-wie-frauen-und-manner-ihr-buro-markieren, Zugriff am 13. 1. 2013
Internetangebot Peter Modlers, www.drmodler.de
Süddeutsche Zeitung vom 28./29. 4. 2012
Zitiert nach: Jürgen Brater: «Wir sind alle Neandertaler. Warum der Mensch nicht in die moderne Welt passt», 2009, Piper Verlag, S. 142ff.
Vgl. Volker Kitz; Manuel Tusch: «Psycho? Logisch! Nützliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie», 2011, Heyne Verlag, S. 257ff.
Thilo Eisenhardt: «Mensch und Umwelt. Die Wirkungen der Umwelt auf den Menschen», 2008, Verlag Peter Lang, S. 91
A.a.O., S. 95
Flade, a.a.O., S. 124
Eisenhardt, a.a.O., S. 90; Zitat orthographisch korrigiert
Eisenhardt, a.a.O., S. 95
Vgl. Samy Molcho: «Umarme mich, aber rühr’ mich nicht an: Die Körpersprache der Beziehungen. Von Nähe und Distanz», 2009, Ariston Verlag, S. 63f.
Werner Stangl: «Lexikon für Psychologie und Pädagogik», http://lexikon.stangl.eu/3680/territorialverhalten; Zugriff am 22. 6. 2012
Rainer Brämer: «Auf Nummer Sicher gehen. Archaische Verhaltensmuster beim Wandern», in: «Wandern als Natur- und Selbsterfahrung – Studien zum sanften Natursport», 5/2005
Süddeutsche Zeitung vom 24./25. 11. 2012
Flade, a.a.O., S. 124
Information der Hochgrat-Klinik Wolfsried: www.hochgrat-klinik.de/therapie/therapeutische-angebote-bonding.php, Zugriff am 29. 7. 2012
Stefanie Stahl: «Jein! Bindungsängste erkennen und bewältigen», 8. Auflage 2012, Ellert & Richter Verlag, S. 63f.
Ebd.
Vgl. Hellbrück/Kals, a.a.O., S. 79
Eisenhardt, a.a.O., S. 90
Vgl. Hellbrück/Kals, a.a.O., S. 79
Flade, a.a.O., S. 126
«Oxytocin hält Flirtende auf Distanz», Pressemitteilung der Universität Bonn vom 15. 11. 2012. Siehe auch: Dirk Scheele et al.: «Oxytocin Modulates Social Distance between Males and Females», in: The Journal of Neuroscience, 14. 11. 2012, 32(46): 16074–16079; doi:101523/JNEUROSCI.2755–122012
E-Mail-Auskunft von DB-Sprecher Jürgen Kornmann, Leiter Kommunikation Personenverkehr, 15. 6. 2012
www.hsv.de/saison/meldungen-saison/bundesliga/2012/juli/berg-werde-hart-fuer-einen-stammplatz-arbeiten; rp-online, 1. 8. 2012; www.sport1.de/de/fussball/fussball_bundesliga/newspage_591364.html, Zugriff für alle drei am 9. 8. 2012
Eisenhardt, a.a.O., S. 228
Kauka Comic, Nr. 8, 1970, «Rangelei um rote Rosen»
«Guter Nachbar, böser Nachbar. Die Psychologie der ungewollten Nähe», in: GEO, 8/2012, S. 116
Psychologie heute, 10/2012, S. 64
Jan Philipp Reemtsma: «Nachbarschaft als Gewaltressource», in: Eurozine, 2. 11. 2005; zuerst veröffentlicht in: Mittelweg 36, Heft 5/2004
Brämer bezeichnet seine Begründung für das Voranschreiten der Männer zwar als «Spekulation»; das Phänomen als solches bestätige sich aber «immer wieder», so auch in der «Profilstudie Wandern» der Marburger Beratergruppe «Projekt-Partner Wandern» (PPW).
Jürgen Warneken; Christiane Pyka; Franziska Roller: «Großstadtkompetenz – Orientierungswissen und Orientierungspraxis von Frauen aus dem städtischen und dem ländlichen Raum», 1999, Universität Tübingen, zitiert nach: Psychologie heute, 11/2000
Ulrich Weidmann: «Transporttechnik der Fußgänger», 1992, in: Schriftenreihe des Instituts für Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Zürich, Nr. 90, S. 44
«Später» erschien als Teil des kompilierten Albums «Bis hierher und weiter» aus dem Jahr 1988.
Eine gründliche Diskussion möglicher Ursachen der geschlechtsspezifischen Orientierungsgabe, wenn auch auf Englisch, findet sich hier: Catherine M. Jones; Victoria A. Braithwaite; Susan D. Healy: «The Evolution of Sex Differences in Spatial Ability», 2003, in: Behavioral Neuroscience, Band 117, Nr. 3, S. 403–411; im Netz einsehbar unter: http://anthro.vancouver.wsu.edu/media/Course_files/anth-395-nicole-hess/jones-et-al-2003-the-evolution-of-sex-differences-in-spatial-ability_1.pdf
Israel Abramov et al.: «Sex & vision I: Spatio-temporal resolution» und «Sex and vision II: color appearance of monochromatic lights», beide in: Biology of Sex Differences, 2012, 3:20, doi:101186/2042-6410-3-20 bzw. 2012, 3:21 doi:101186/2042-6410-3-21, vgl. auch: Süddeutsche Zeitung vom 4. 9. 2012
Doris Bischof-Köhler, «Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechterunterschiede», 2011 (4. Aufl.), Kohlhammer Verlag, S. 150
Bischof-Köhler, a.a.O., S. 148
Siehe dazu auch: Bischof-Köhler, a.a.O., S. 218
Markus Hausmann: «Sex oder Gender? Neurobiologie kognitiver Geschlechtsunterschiede», in: Gottfried Magerl; Reinhard Neck; Christiane Spiel (Hrsg.): «Wissenschaft und Gender», 2011, Böhlau Verlag, S. 58
Bischof-Köhler, a.a.O., S. 218
Hausmann, a.a.O., S. 72
Bischof-Köhler, a.a.O., S. 217
Hausmann, a.a.O., S. 65
Warneken; Pyka; Roller, a.a.O.
Bischof-Köhler, a.a.O., S. 260
Bischof-Köhler, a.a.O., S. 263f.
Dazu müsste man eine ausreichend große Zahl männlicher und weiblicher Säuglinge von denselben Eltern nach einem wissenschaftlich festgelegten, geschlechtsneutralen Plan erziehen lassen und regelmäßigen Tests in der freien Landschaft unterziehen – schon vom Ansatz her unvorstellbar. Der Biopsychologe Markus Hausmann hält es für äußerst waghalsig und «unseriös», auf Basis der wenigen klaren Befunde zur räumlichen Orientierung beider Geschlechter Aussagen darüber zu treffen, ob Männer oder Frauen sich in Wald, Stadt und Flur besser orientieren können. Umso mehr, als die gängigen abstrakten Tests viel zu praxisfern sind, um zu überprüfbaren Ergebnissen zu gelangen. Wer Rotationsaufgaben geschickt bewältigt, muss deshalb noch lange kein guter Scout sein. Und ob Frauen, die sich auf einem Zettel die Position etlicher aufgemalter Symbole gut merken können, wirklich findige Sammlerinnen von Früchten und Nüssen wären, lässt sich ebenfalls nicht sagen. Vor allem aber ist der Einfluss der Biologie von dem der Eltern und der Gesellschaft selbst bei Experimenten mit Kleinkindern schwer zu trennen.
Jan L. Souman et al.: «Walking straight into circles», Current Biology, 2009, S. 1538–1542; doi:101016/j.cub.2009. 07. 053
«Warum wir im Kreis gehen, wenn wir uns verirren», Presse-Info des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik vom 20. 8. 2009
Mündliche Auskünfte Günter Bachs vom rheinland-pfälzischen Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation sowie Dieter Ahrendts von der Bayerischen Vermessungsverwaltung am 6. 11. 2012
www.verlaufen.com, Zugriff am 6. 11. 2012
Flade, a.a.O., S. 96
Carlson, L., et al.: «Getting lost in buildings», 2010, Current Directions in Psychological Science, 19(5), S. 284–289, und Seattle Post-Intelligencer: http://www.seattlepi.com/ae/article/On-Architecture-How-the-new-Central-Library-1232303.php?source=mypi, Zugriff am 14. 8. 2012
Christian Jarrett: «Is there a psychologist in the building? », in: The Psychologist, 2006, Band 19, Teil 10
Psychologie heute, 7/2011, S. 12
Bild der Wissenschaft vom 13. 7. 2010, www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/311419.html?page=1, Zugriff am 2. 11. 2012
Ebd.
Hellbrück/Kals, a.a.O., S. 19f.
Süddeutsche Zeitung vom 24./25. 11. 2012
Otto Friedrich Bollnow: «Mensch und Raum», 1994 (7. Aufl.), S. 143
Süddeutsche Zeitung vom 10. 9. 2012. Zitiert wird dort Ali Masarwah vom Investment-Analysehaus Morningstar.
Thomas Brudermann: «Massenpsychologie: Psychologische Ansteckung, kollektive Dynamiken, Simulationsmodelle», 2010, Springer Verlag
Erwin-Josef Speckmann; Jürgen Hescheler; Rüdiger Köhling (Hrsg.): «Physiologie», 2008 (5. Aufl.), Urban & Fischer Verlag/Elsevier, S. 593
Stangls Arbeitsblätter, «Energieverbrauch des Gehirns», http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/news/102/energieverbrauch-des-gehirns, Stand: 28. 1. 2009, Zugriff am 13. 8. 2012
Ebd.
Rainer Brämer: «Auf Nummer Sicher gehen. Archaische Verhaltensmuster beim Wandern», in: «Wandern als Natur- und Selbsterfahrung – Studien zum sanften Natursport», 5/2005
Die «Neuen 7 Weltwunder» wurden 2007 in Lissabon ausgerufen, auf etwas fragwürdige Weise, indem man ein Jury-Votum mit etwa hundert Millionen Stimmen kombinierte, die via Internet oder per Telefon abgegeben werden konnten. Freilich nur, sofern man Zugang dazu hatte, was Menschen in Industrieländern bevorzugte.
Dirk Helbing; Pratik Mukerji: «Crowd disasters as systemic failures: Analysis of the Love Parade Disaster», in: EPJ Data Science, 2012, 1:7 (25. 6. 2012). Andere Quellen sprechen von 64, 66, 76 oder auch von über 80 Zugängen. Im Buch verwendet wird die Angabe des römischen Touristen-Büros, nämlich 80. Siehe unter: www.rome.info/colosseum
WDR-Servicezeit vom 23. 1. 2012, www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2012/kw04/0123/01_flucht.jsp, Zugriff am 6. 9. 2012
Uwe Gieler: «Die Sprache der Haut. Das Wechselspiel von Körper und Seele», 2006, Patmos Verlag, S. 24f.
Walter Schmidt: «Dicker Hals und kalte Füße. Was Redensarten über Körper und Seele verraten – Eine heitere Einführung in die Psychosomatik», 2011, Gütersloher Verlagshaus, S. 58
Chad R. Mortensen: «Infection Breeds Reticence: The Effects of Disease Salience on Self-Perceptions of Personality and Behavioral Avoidance Tendencies», in: Psychological Science, März 2010, 21: S. 440–447
Psychologie heute, 9/2010, S. 56f.
Kitz; Tusch, a.a.O., S. 207ff.
Vgl. Paul R. Amato: «Helping behavior in urban and rural environments: Field studies based on taxonomic organization of helping episodes», in: Journal of Personality and Social Psychology, 45, 1983, S. 571–586
Eisenhardt, a.a.O., S. 91
Luther-Bibel von 1912, Buch Hiob 7,13, zitiert nach: http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/hiob/7, Zugriff am 30. 7. 2012. Die eigentlichen Hiobsbotschaften waren übrigens Unglücksnachrichten seines Knechts an Hiob (Ijob) selber.
Bollnow, a.a.O., S. 168
Bollnow, a.a.O., S. 277 und 153
Süddeutsche Zeitung vom 5./6. 1. 2013
Bollnow, a.a.O., S. 230, 236 und 238
www.vital.de/artikel/schlafen-sie-gut, Juni 2012, Zugriff am 4. 7. 2012, sowie persönliche telefonische Auskunft des Schlafmediziners Jürgen Zulley
Matthias Spörrle; Jennifer Stich: «Sleeping in Safe Places: An Experimental Investigation of Human Sleeping Place Preferences from an Evolutionary Perspective», in: Evolutionary Psychology, 8(3), 2010, S. 405–419, und: Matthias Spörrle; Jennifer Stich: «I want (my) children to sleep in a safe place: Experimental analysis of human sleeping site preferences from an evolutionary point of view», 2008. International Congress of Psychology, 20.–25. 7. 2008, Berlin; veröffentlicht in: International Journal of Psychology, 3/4, 43, 2008, S. 119; vgl. auch: Psychologie heute, 2/2011, S. 13
Brämer, a.a.O.
Ebd.
Speckmann; Hescheler; Köhling (Hrsg.), a.a.O., S. 81
Süddeutsche Zeitung vom 12. 10. 2006
Brämer, a.a.O.
Alle Zitate aus: Psychologie heute, 10/2009, S. 41ff.
Flade, a.a.O., S. 153
Walter Schmidt: «Morgenstund ist ungesund. Unsere Sprichwörter auf dem Prüfstand», 2012, Rowohlt Verlag, S. 49
Schmidt, «Morgenstund», S. 50
Studie «Mobilität in Deutschland», 2008, im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Birgit Wallmann; Ingo Froboese (Zentrum für Gesundheit [ZfG] der Deutschen Sporthochschule Köln): «Es muss gar nicht soviel sein! Schon 3000 Schritte mehr am Tag senken Cholesterinwerte!», Presseinfo des ZfG vom 1. 1. 2009; s. auch: http://wanderforschung.de/files/schritte1232542960.pdf, Zugriff am 13. 2. 2013
Robert-Koch-Institut, «Erste Ergebnisse aus der ‹Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland›», Bundesgesundheitsblatt 2012, doi: 101007/s00103-011-1504-5, S. 4 und 6. Anmerkung: Der Körper-Masse-Index (BMI) von Fettleibigen liegt bei 30 oder höher. Das liegt nur in einer Minderzahl der Fälle an einer ausgeprägten Muskulatur, die den BMI ebenfalls hochtreiben kann. Vor allem viele junge Erwachsene sind eindeutig viel zu dick. Immerhin ist der Anteil Übergewichtiger gegenüber einer vergleichbaren Umfrage des RKI zum Gesundheitszustand der Bundesbürger aus dem Jahr 1998 nicht gestiegen; auch 2012 wiesen 67,1 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen einen BMI von über 25 auf. Das Auftreten von Übergewicht «scheint sich in den letzten Jahren auf einem hohen Niveau eingependelt zu haben», bemängelt das RKI. Zwar bewegen sich die Befragten eigenem (!) Bekunden nach etwas mehr als früher, doch «erreichen immer noch vier Fünftel der Erwachsenen nicht die von der WHO für einen gesundheitlichen Nutzen empfohlene Aktivitätszeit von 2,5 Stunden wöchentlich».
Vgl. Regina Guthold et al.: «Physical Activity and Sedentary Behavior Among Schoolchildren: A 34-Country Comparison». In: The Journal of Pediatrics, Band 157, Heft 1, S. 43–49. e1, Juli 2010
Eine US-Studie aus dem Jahr 2012 kratzt gehörig an dieser gängigen Sichtweise. Der Anthropologe Herman Pontzer vom New Yorker Hunter College bezweifelt die herrschende Lehrmeinung, heutzutage seien viele Menschen vor allem deshalb so dick, weil sie sich zu wenig bewegen und auch sonst viel weniger Muskelarbeit verrichten als unsere frühen Vorfahren. Pontzer und andere maßen den täglichen Kalorien- und Sauerstoffverbrauch von 30 Angehörigen des Hadza-Volks in Nord-Tansania, das noch heute als Jäger-und-Sammler-Kultur lebt und damit sehr wahrscheinlich in etwa so, wie die Menschen im späten Eiszeitalter vor etwa 12000 Jahren. Überraschenderweise unterscheidet sich der Stoffwechsel der schlanken und sehnigen Hadza kaum von dem der Bewohner westlich geprägter Industrieländer, und dies obwohl die urtümlich lebenden Afrikaner sich deutlich mehr bewegen als Menschen in Deutschland, den USA oder Japan. Es scheint, als beeinflusse die täglich zurückgelegte Wegstrecke den Gesamtenergieverbrauch nur unwesentlich, auch wenn dies sonderbar anmutet. Dabei sind die Hadza Tag für Tag allesamt gut unterwegs: Ein Mann legt auf der Suche nach jagdbarem Wild oder energiereichem Honig durchschnittlich 11,4, eine Hadza-Frau beim Sammeln von essbaren Wurzeln und Früchten immerhin noch 5,8 Kilometer zu Fuß zurück. Das ist weniger, als bei den traditionell-landwirtschaftlich lebenden Amish-Leuten in Pennsylvania gemessen wurde, aber deutlich mehr als bei typischen Menschen in Industriestaaten. Pontzer vermutet, dass unser Gesamtenergieverbrauch pro Tag – über alle Kulturen hinweg – viel stärker genetisch festgelegt ist als bisher vermutet. Übergewicht und Fettleibigkeit wären demnach viel eher die Folgen davon, dass wir heute zu viele verarbeitete Lebensmittel und Fertignahrung mit hoher Energiedichte verzehren. Trotzdem spricht sich Pontzer für ausreichend tägliche Bewegung aus, da sie viele Zivilisationskrankheiten verhindern könne und Übergewichtigen helfe, abzunehmen und ihr Zielgewicht dann beizubehalten. Quelle: Herman Pontzer et al.: «Hunter-Gatherer Energetics and Human Obesity». In: PLoS One 7(7), e40503. doi:101371/journal.pone.0040503, online veröffentlicht am 25. 7. 2012
«The Pedometer Test: Americans Take Fewer Steps», The New York Times vom 19. 10. 2010, http://well.blogs.nytimes.com/2010/10/19/the-pedometer-test-americans-take-fewer-steps, Zugriff am 16. 7. 2012; zitiert wird aus einer Studie in: Medicine & Science in Sports & Exercise, October 2010, Band 42, Heft 10, S. 1819–1825, doi: 101249/MSS.0b013e3181dc2e54. Die Daten zu den Amischen stammen aus: Medicine & Science in Sports & Exercise, Band 36, Heft 1, S. 79–85, 2004
Süddeutsche Zeitung vom 7. 11. 2012
John Thyfault et al.: «Lowering physical activity impairs glycemic control in healthy volunteers», in: Medicine & Science in Sports & Exercises, February 2012, Band 44, Heft 2, S. 225–231; doi: 101249/MSS.0b013e31822ac0c0
«Why It’s So Important to Keep Moving», The New York Times, 29. 2. 2012, http://well.blogs.nytimes.com/2012/02/29/why-its-so-important-to-keep-moving, Zugriff am 16. 7. 2012
Internetangebot von Dipl.-Ing. Johannes Windt, http://www.frischer-windt.de/gartenwege-weggestaltung-planung.htm
Flade, a.a.O., S. 115
Flade, a.a.O., S. 77
Dirk Helbing et al.: «Modelling the evolution of human trail systems», in: Nature 388, S. 47–50 (Ausgabe vom 3. 7. 1997), doi:101038/40353
http://www.ankowitsch.de/news/34, 14. 8. 2010; Website von Christian Ankowitsch. Das Interview mit Dirk Helbing erschien gekürzt im Magazin der Süddeutschen Zeitung, Heft 32, 2010
Vgl. Wegeordnung für die Provinz Westpreußen vom 27. 9. 1905. In: Gesetz-Sammlung für die Königlich-Preußischen Staaten, Bd. VII, 1900–1906, S. 682
Heiner Monheim; Rita Monheim-Dandorfer: «Straßen für alle. Analysen und Konzepte zum Stadtverkehr der Zukunft», 1990, Verlag Rasch und Röhring, S. 180f.
Harald Bodenschatz: «Lob der Hauptstraße», in: Deutsches Architektenblatt, 9/2012, S. 22
Studie «Mobilität in Deutschland 2008», Ergebnisbericht 2010 im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung; befragt wurden etwa 61000 Personen und 50000 Haushalte
Richard Wrangham: «Feuer fangen. Wie uns das Kochen zum Menschen machte – eine neue Theorie der menschlichen Evolution», 2009, DVA, S. 163
Wrangham, a.a.O., S. 155f. und 148
Wrangham, a.a.O., S. 151f.
Wrangham, a.a.O., S. 164
Hellbrück/Kals, a.a.O., S. 21. Kleine Grammatik- und Satzbaufehler im Originalzitat wurden zur besseren Verständlichkeit korrigiert.
Brämer, a.a.O.
Kluge – Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, Berlin, New York 1999 (23. Aufl.), S. 317
Zitiert in: Gaston Bachelard: «Poetik des Raumes», 1987, Fischer Verlag, S. 104f.
Bollnow, a.a.O., S. 133
Ulrich Weidmann: «Transporttechnik der Fußgänger», in: Schriftenreihe des Instituts für Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Zürich, Nr. 90, 1992, S. 43f. Nach mündlicher Auskunft Weidmanns im Herbst 2012 sind die Tempoangaben nach wie vor gültig.
Robert Levine: «Eine Landkarte der Zeit. Wie Kulturen mit Zeit umgehen», Piper Verlag, 2005 (11. Aufl.), S. 185
«Wir leben, wie wir laufen», Presseinformation der TU Chemnitz vom 13. 6. 2003. Im Netz unter: http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/aktuell/2/1916, Zugriff am 15. 8. 2012. Eine Untersuchung in der Schweiz gelangte ebenfalls zu regionalen Unterschieden sowie zu dem Ergebnis, dass Schweizer Städter etwa 5 Kilometer pro Stunde schnell gehen; siehe dazu: «Speed of Life. Wie schnell läuft ein Schweizer?», unveröffentlichte Gruppenarbeit bei Professor Andreas Diekmann an der ETH Zürich vom 29. 11. 2011
Levine, a.a.O., S. 209
Volker Kitz: «Die 365-Tage-Freiheit. Ihr Leben ist zu wertvoll, um es mit Arbeit zu verbringen», 2012, Ariston Verlag, S. 47f.
Flade, a.a.O., S. 162
Psychologie heute, 8/2012, S. 79
Peter Spork: «Das Schlafbuch. Warum wir schlafen und wie es uns am besten gelingt», 2007, Rowohlt Verlag, S. 66
Jürgen Zulley; Barbara Knab: «Unsere Innere Uhr. Natürliche Rhythmen nutzen und der Non-Stopp-Belastung entgehen», 2000, Herder Verlag, S. 95ff.
Psychologie heute, 12/2012, S. 40
Virginia Lohr: «What are the benefits of plants indoors and why do we respond positively to them?», in: Acta Horticulturae, 2010, 881(2): S. 675–682
Terry Hartig et al.: «Tracking restoration in natural and urban field settings», in: Journal of Environmental Psychology, Band 23, 2009, S. 109–123
Psychologie heute, 12/2012, S. 41
Focus, 16. 10. 2008
Pressemitteilung des Deutschen Jagdschutz-Verbandes vom 12. 9. 2012
Psychologie heute, 10/2011, S. 36ff.
Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz vom 28. 8. 2012. Die Studie fußt «auf einer repräsentativen Stichprobe von 2031 Personen aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Alter ab 18 Jahren, die alle soziodemographischen Segmente berücksichtigt und Menschen aus allen Regionen Deutschlands einbezieht».
Persönliche Auskunft Bätzings sowie http://www.aurora-magazin.at/gesellschaft/interview_baetzing_1_frm.htm, Zugriff am 6. 7. 2012
Peter Grupp: «Faszination Berg. Die Geschichte des Alpinismus», 2008, Böhlau Verlag, S. 36
Werner Bätzing: «Die Alpen. Geschichte und Zukunft einer europäischen Kulturlandschaft», 2003 (2. Aufl.), Verlag C. H. Beck, S. 14
Gutenberg- Projekt: http://gutenberg.spiegel.de/buch/5457/1, Zugriff am 6. 7. 2012, und Wolf Schneider: «Die Alpen. Wildnis Almrausch, Rummelplatz», 1987 (2. Aufl.), GEO Verlag, S. 186ff.
Schneider, a.a.O., S. 187
Johann Wolfgang Goethe: «Italienische Reise», 2009, S. Fischer Verlag, S. 16
Vgl. Jay Appleton: «The Experience of Landscape», 1975, Verlag John Wiley
Infos zum Konzept der Premiumwege unter www.premium-wandern.de
Josef Wilhelm Egger: «Naturerleben – zwischen Angst und Geborgenheit». In: Psychologie in der Medizin, 1994, Band 5, Heft 4, Facultas Universitätsverlag Wien, S. 37–40
Ebd.
Johann Wolfgang Goethe: «Gesang der Geister über den Wassern»
Richard Reschika: «Meer, du berührst meine Seele», 2012, Gütersloher Verlagshaus, S. 67
Informationen des Pfahlbaumuseums, www.pfahlbauten.de/museum/fragen-pfahlbaumuseum.html, Zugriff am 5. 9. 2012
Speckmann; Hescheler; Köhling (Hrsg.), a.a.O., S. 531f.
Freie Presse, 17. 5. 2012, sowie Produktbeschreibung auf der Seite http://peepee.hfg-karlsruhe.de/pages/pee-tree.htm, Zugriff am 19. 7. 2012
www.paruresis.org, Zugriff am 19. 7. 2012
Philipp Hammelstein; Britta Jäntsch; Winfried Barnett: «Paruresis. Ein bisher vernachlässigtes psychotherapeutisches Problem», in: Psychotherapeut, 2003, Heft 48, S. 260–263, DOI 101007/s00278-003-0308-3
Jürgen Hellbrück; Manfred Fischer: «Umweltpsychologie. Ein Lehrbuch», 1999, Hogrefe Verlag, S. 256; zit. in: Eisenhardt, a.a.O., S. 219
Die Formel zum Berechnen des V-Wertes lautet: V = (Rw + 3Rg + Re+ N) · K : 1000. Dabei entspricht Rw dem Waldrand (in m/km2), Rg dem Gewässerrand (in m/km2), Re der sogenannten Reliefenergiezahl, N der Nutzungszahl und K dem Klimafaktor.
Hans Kiemstedt: «Zur Bewertung der Landschaft für die Erholung», in: Beiträge zur Landespflege, 1967, Stuttgart, Sonderheft 1, S. 19
Michael Roth: «Landschaftsbildanalyse. Entwicklungsgeschichte eines Planungsinstruments», 2004, PDF eines Vortrags: www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/vortrag_roth_181004.pdf, Zugriff am 8. 8. 2012
Rainer Brämer: «Auf Nummer Sicher gehen. Archaische Verhaltensmuster beim Wandern», in: «Wandern als Natur- und Selbsterfahrung – Studien zum sanften Natursport», 5/2005
Der Spiegel, 11. 1. 1988
Süddeutsche Zeitung vom 15./16. 9. 2012
Ebd.
Blaise Pascal: «Pensées», 1669, S. 139, im Original: «J’ai découvert que tout le malheur des hommes vient d’une seule chose, qui est de ne savoir pas demeurer en repos dans une chambre.», zitiert nach: http://www.etudes-litteraires.com/pascal.php, Zugriff am 2. 8. 2012
Grupp, a.a.O., S. 363
Grupp, a.a.O., S. 9
Grupp, a.a.O., S. 15
Süddeutsche Zeitung vom 8. 11. 2012
Martin Schwiersch: «Gipfelgefühl», September 2012, unveröffentlichter Kurzaufsatz, daraus auch alle anderen Zitate
Welt am Sonntag vom 22. 5. 2011
Der Spiegel vom 18. 7. 2012
«Ja, wo fahren Sie denn?», Presseinformation der Universität Duisburg-Essen vom 21. 1. 2005
Magazin der Süddeutschen Zeitung, Heft 38 vom 23. 9. 2012
Wijnand van Tilburg; Eric Igou: «On boredom: Lack of challenge and meaning as distinct boredom experiences», in: Motivation and Emotion, Juni 2012, Band 36, Heft 2, S. 181–194, doi 101007/s11031-011-9234-9
Psychologie heute, 7/2012. S. 40ff. Alle Zitate aus diesem Interview Jochen Metzgers mit Miro Gronau
Christopher Hsee et al.: «Idleness aversion and the need for justifiable busyness», in: Psychological Science, Band 21, Heft 7, 2010, S. 926–930
Flade, a.a.O., S. 184f.
Richard Hillmann; Charles Brooks; Jean O’ Brien: «Differences in self-esteem of college freshmen as a function of classroom seating-row preference», in: Psychological Record; Sommer 1991, Band 41, Heft 3, S. 315–320. zit. in: Flade, a.a.O., S. 184 und 310
Flade, a.a.O., S. 184f.
Ebd.
Michael C. Donaldson: «Erfolgreich Verhandeln für Dummys. So werden Verhandlungen zum Gewinn», 2008 (4. Aufl.), Wiley-VHC Verlag, S. 62
Ebd.
Robert Greene: «Power. Die 48 Gesetze der Macht», 2002 (2. Aufl.), dtv, S. 100f.
Hellbrück/Kals, a.a.O., S. 81
Nevill, A. M., Holder, R. L.: «Home advantage in sport: an overview of studies on the advantage of playing at home», 1999, Sports Medicine, 28(4), S. 221–236; oder auch: Niels van de Ven: «Supporters are not necessary for the home advantage: Evidence from same-stadium derbies and games without an audience», 2011, Journal of Applied Social Psychology, 41(12), S. 2785–2792
Hellbrück/Kals, a.a.O., S. 81
Peter Kappeler: «Verhaltensbiologie», 2012 (3. Aufl.), S. 182
Zit. in: Bollnow, a.a.O., S. 298f.
Kappeler, a.a.O., S. 183
Ebd.
Daniel Kahneman; Jack L. Knetsch; Richard H. Thaler: «Anomalies: The Endowment Effect, and Status Quo Bias», in: Journal of Economic Perspectives, Band 5, Nummer 1, Winter 1991, S. 193–206, und Psychologie heute, 12/2009, S. 34f.
Neave, N.; Wolfson, S.: «Testosterone, territoriality, and the ‹home advantage›», 2003, in: Physiology and Behavior, 78, S. 269–275
Kappeler, a.a.O., S. 185
Die Welt, 17. 3. 2012 sowie: Gabriel A. Radvansky; Sabine A. Krawietz; Andrea A. Tamplin: «Walking through doorways causes forgetting: Further explorations», in: The Quarterly Journal of Experimental Psychology, 2011, 64 (8): S. 1632–1645
Mehdi Moussaïd et al.: «The Walking Behaviour of Pedestrian Social Groups and Its Impact on Crowd Dynamics», in: PLoS ONE, 2010, 5(4): e10047; doi:101371/journal.pone.0010047
«Secret of Annoying Crowds Revealed», in: Science Now, 7. 4. 2010
Alzheimer Forschung Initiative e.V., http://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer-krankheit/vorbeugen.htm#Bewegung, Zugriff am 11. 9. 2012
Focus vom 3. 9. 2008, sowie: «Körperliche Fitness und Demenz», siehe unter: Alzheimer Forschung Initiative e.V., www.alzheimer-forschung.de/alzheimer-krankheit/aktuelles.htm?showid=2831&archivemode=1&archiveyear=2009, Zugriff am 11. 9. 2012
Vgl. dazu: Walter Schmidt, «Morgenstund», a.a.O., S. 47ff.
Wilhelm Schmid: «Mit sich selbst befreundet sein. Von der Lebenskunst im Umgang mit sich selbst», 2007, Suhrkamp Verlag, Seite 218f.
«Bewegung inspiriert», Scienceticker, 12. 5. 2009, www.scienceticker.info/2009/05/12/bewegung-inspiriert, Zugriff am 11. 9. 2012
Psychologie heute, 1/2011, S. 78
Svenja Flaßpöhler: «Gedankengänge», in: Psychologie heute, 8/2007
Ebd.
Walter Schmidt, «Dicker Hals», a.a.O., S. 210f.
Lynden Miles et al.: «Moving through time», in: Psychological Science, OnlineFirst, 8. 1. 2010, doi:101177/0956797609359333
Siehe z.B.: Gerd Kempermann et al.: «Why and how physical activity promotes experience-induced brain plasticity», 2010, in: Frontiers in Neuroscience, Band 4, Artikel 189, doi: 103389/fnins.201000189, sowie: Lövdén, M. et al. (2012): «Spatial navigation training protects the hippocampus against age-related changes during early and late adulthood», in: Neurobiology of Aging, 33 (3), 620. e9–629. e22. doi: 101016/j.neuobiolaging.2011. 02. 013
M. A. Aberg et al.: «Cardiovascular fitness is associated with cognition in young adulthood», 2009, in: Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A. 106, S. 20906–20911
Spiegel online, 27. 12. 2008
Bollnow, a.a.O., S. 89
Bollnow, S. 93f.
Für Paula, Peter und Franz
in großer Dankbarkeit, dass es euch damals gab.
Kennen Sie das? Sie sind zu Gast auf einer Party bei flüchtigen Bekannten, gerade frisch eingetroffen und haben am langen Esstisch einen der wenigen noch freien Sitzplätze ergattert. Sogar Ihr gefülltes Weinglas haben Sie schon an Ihren Platz gestellt, vorsorglich natürlich, denn man weiß ja nie. Doch kaum sind Sie für zwei Minuten ans kalte Buffet entschwunden, um sich den Teller zu füllen, hat ein Fremder Ihren Platz eingenommen, Ihr Weinglas achtlos zur Seite geschoben und plaudert so vergnügt wie weltvergessen mit Ihrem bisherigen Tischnachbarn. Wie reagieren Sie? – Ach so, Sie schmunzeln nur, nehmen kommentarlos Ihr Glas und machen sich erneut auf die Suche nach einem freien Stuhl. Dann sind Sie erstaunlich souverän, Hut ab und Kompliment! Wir anderen aber sind irritiert und angesäuert. Das war doch unser Platz! Schließlich stand dort gut erkennbar unser Glas. Hat dieser Schwadroneur denn keine Augen in der Birne? Mag sein, doch was ist es wirklich, das uns da so sehr verstimmt?
Wo immer wir laufen oder stehen, liegen oder sitzen, beanspruchen wir Raum. In vielen Fällen welchen, der uns vertraut ist, denken wir nur an unser Büro oder unseren Stammplatz in der Kneipe. Manchmal aber auch Raum, den wir uns erst noch schaffen müssen, mitunter auch erobern. Wir sichern uns Fensterplätze im Gasthaus, reservieren Sitze in der Bahn oder besetzen mit Handtüchern gut platzierte Sauna-Liegen. Wir errichten Zäune oder montieren ein Namensschild an unser frisch erworbenes Haus, damit alle wissen, wer hier wohnt. Selbst unseren Arbeitsplatz gestalten wir so, dass wir uns dort heimisch fühlen – und bitte schön niemand sonst!
Wann immer wir uns Lebensraum aneignen, geschieht das zudem nicht zufällig am ausgewählten Ort. Wir bewegen uns dorthin, wo wir uns behaglich fühlen, und meiden Orte der Gefahr und des Unwohlseins, wie übrigens alle Tiere auch. Über unser Verhalten regulieren wir zudem den Abstand zu anderen Menschen, laden sie zum Näherkommen ein oder halten sie auf Distanz. Wann immer wir das (oder vieles andere) tun, haben wir gute Gründe dafür, auch wenn sie uns meistens nicht bewusst sind. Wir machen all das jedenfalls nicht einfach so. Was wir tun, ist pure Psychologie. Und Biologie natürlich auch, denn unsere Vorfahren – nennen wir sie stark vereinfacht: die Steinzeitmenschen – stecken uns noch immer gehörig in den Knochen. Und wohl oder wehe auch im Gehirn.
Unsere Altvordern führten ein hartes Leben. Tagtäglich hatten sie mit Angriffen wilder Tiere zu rechnen, mit schlimmen Verletzungen beim Jagen oder beim Fällen von Bäumen. Nahrungsmangel, Krankheiten und harsche Kälte konnten das Aus für sie bedeuten. Auch der Kontakt zu fremden Menschengruppen endete bisweilen tödlich, mit dem Verlust wertvoller Güter oder dem Raub von Frauen, wie beim «Massaker von Talheim» vor 7000 Jahren, als nahe dem heutigen Heilbronn mindestens 34 Menschen getötet wurden, darunter 16 Kinder.[1] Auch im 21. Jahrhundert verhalten wir uns in vielem so, als lebten wir noch damals, obwohl wir das natürlich gerne von uns weisen. Auch unsere Sinne arbeiten im Wesentlichen noch so wie jene der Steinzeitmenschen. Sie brauchen ein Beispiel? Aber gerne.
Versetzen wir uns kurz an einen Strand, einen hübschen aus feinem Sand an der Küste der Nordsee. Es ist Sommer, ein warmer Tag beginnt, und unser Traumstrand füllt sich allmählich. Auch mit Ihnen übrigens, denn Sie und Ihre Familie sind jetzt in den Ferien und wollen heute baden. Sofort stellt sich für Sie die Frage: Wo breiten Sie Ihre Badematten und Handtücher aus, welches ist die beste Stelle, wenigstens aber eine gute, die Ihnen und Ihren Lieben gefällt? Noch ist der Strand nicht überfüllt, doch Sie wissen, das wird sich schnell ändern. Zu nah ans Meer dürfen Sie nicht, denn später wird die Flut heranrauschen (Sie sorgen also vor). Zu weit weg vom schwappenden Wasser wollen Sie allerdings auch nicht liegen, weil Sie dann Ihre Kinder nicht mehr im Blick haben, wenn diese matschen wollen oder in die Wellen hüpfen (Sie sorgen sich also um Ihre Nachkommen, damit Ihre Gene weiterleben). Sich irgendwie in der Mitte zwischen Dünen und Brandung zu platzieren, klingt nach einer guten Idee, aber dort werden bald die meisten Badegäste liegen, folglich wird es eng (Sie wollen sich Konkurrenz vom Leib halten). Und allzu weit zum Kiosk laufen möchten Sie nachher auch nicht, wenn Sie Lust auf ein Eis haben oder Ihre Kinder eine Limo begehren (Sie möchten also mit Ihren Kräften haushalten).
Endlich entdecken Sie eine saubere und noch dazu windgeschützte Stelle (Sie beugen demnach Krankheiten vor), aber dort lagern bereits drei finstere Gesellen mit geöffneten Bierflaschen, denen Sie nicht so recht über den Weg trauen (Sie gehen riskanten und überflüssigen Konflikten aus dem Weg). Und Ihren Wagen mit den Wertsachen, drüben an der Strandpromenade, würden Sie auch gerne im Blick behalten (Sie möchten Ihre Ressourcen schützen, für die Sie hart gearbeitet haben). Wo also, bitte schön, rammen Sie denn nun Ihren Sonnenschirm in den Sand (und schaffen so einen behaglichen Lagerplatz)? Ihre Kinder quengeln schon, und Sie wägen das Für und Wider noch immer ab. Bis Sie dann schließlich doch einen vertretbaren Kompromiss finden. Sie greifen zur Schaufel und graben eine Sandburg, die ebenfalls den Wind abschirmt und andere Badende auf Abstand hält. Auch wenn Ihnen das jetzt nicht bewusst gewesen ist, hatten bis dahin all Ihre Überlegungen damit zu tun, dass schon Ihre Vorfahren möglichst sicher überleben wollten.[2]
Nicht jeder Tag ist zum Baden geeignet, doch tagtäglich müssen wir raumpsychologische Entscheidungen treffen: Laufen wir mit anderen Menschen bei Rot über die Straße? Welchen Weg schlagen wir ein? Wie nähern wir uns Fremden? Sollen wir beim Chef unseren Wunsch nach einem Eckbüro anmelden, weil doch der andere Abteilungsleiter sich längst auch eines gesichert hat? Welche Botschaft würde unser Verzicht darauf aussenden – und welche das ersehnte Büro mit seinen vier großen Fenstern? «Alle unsere Sinneswerkzeuge, unser letztes Körperorgan, alle Funktionen der Organismen sind auf Raumnutzung eingestellt», schrieb der Schweizer Bergführer Charles Widmer vor fast hundert Jahren.[3]sollten[4]LebenswegErgehenLaufbahnschiefe Bahnrechten Wegin die Irre geführtGedankengänge