Björn Schorre
Erfolgreich Lastenhefte schreiben
Björn Schorre
Erfolgreich Lastenhefte schreiben
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für kleine und mittelständische Unternehmen
Impressum
Erfolgreich Lastenhefte schreiben
Dritte, überarbeitete Ausgabe, November 2021
geschrieben von Björn Schorre
© 2021 Ingenieurbüro für Systems Engineering
ISBN Softcover: 978-3-347-47390-4
ISBN Hardcover: 978-3-347-47396-6
ISBN E-Book: 978-3-347-47397-3
ISBN Großdruck: 978-3-347-47401-7
Buchgestaltung und Satz:
Björn Schorre, Dr. Carolina Pasamonik
Lektorat:
Dr. Carolina Pasamonik
Herstellung und Verlag:
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Inhalt
1 Hintergrundwissen
1.1 Lastenhefte vs. Pflichtenhefte
1.2 Was sind eigentlich Lastenhefte?
2 Vorbereitungen treffen
2.1 Das Vorgehen planen
2.2 Übersicht erlangen
2.2.1 Anforderungen finden
2.2.2 Anforderungen sichten
2.2.3 Tipps & Tricks
3 Anforderungen erheben
3.1 Anforderungen analysieren
3.2 Systemabgrenzung erzeugen
3.2.1 Tipps & Tricks
3.3 System Footprint erstellen
3.3.1 Wie funktioniert der System Footprint?
3.3.2 Wie wende ich den System Footprint an?
3.4 Fehlende Dokumente besorgen
3.5 Offene Fragen klären
3.6 System Footprint aktualisieren
4 Das Lastenheft erstellen
4.1 Das Lastenheft schreiben
4.1.1 Kapitel „Management Summary“ erstellen
4.1.2 Kapitel „Einleitung“ erstellen
4.1.3 Kapitel „Projektkontext“ erstellen
4.1.4 Kapitel „User“ erstellen
4.1.5 Kapitel „Key Use Cases“ erstellen
4.1.6 Kapitel „Key Deliverables“ erstellen
4.1.7 Kapitel „Value Proposition“ erstellen
4.1.8 Kapitel „Key Components“ erstellen
4.1.9 Kapitel „Key Features“ erstellen
4.1.10 Kapitel „Interfaces“ erstellen
4.1.11 Kapitel „Engineering Constraints“ erstellen
4.1.12 Kapitel „Stakeholder Constraints“ erstellen
4.2 Mit Attributen arbeiten
4.2.1 Tipps & Tricks
5 Das Lastenheft überprüfen und freigeben
5.1 Geheimwaffe Reviews
5.1.1 Peer-Reviews
5.1.2 Formale Reviews
5.1.3 Freigabe-Reviews
5.2 Die Freigabe durchführen
6 Aus Erfahrungen lernen
6.1 Retrospektive durchführen
7 Abschluss
8 Über den Autor
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Ebenen der Spezifikationen 15
Abbildung 2: Mein erstes Kanban-Board 21
Abbildung 3: Schema einer Kanban-Karte 22
Abbildung 4: The System Footprint 4.0 40
Abbildung 5: Der System Footprint für ein iPhone 48
Vorwort
Sie möchten Ihr Lastenheft verbessern, wissen aber nicht, wo Sie beginnen sollen? Sie haben in Ihrem Entwicklungsprojekt festgestellt, dass Ihr Lastenheft problematisch ist und Sie daran noch arbeiten müssen? Sie haben versucht, Ihr Projekt ohne Lastenheft voranzubringen, allerdings ohne Erfolg? Für solche Situationen bzw. aus diesen Gründen habe ich das vorliegende Buch geschrieben.
Im Februar 2012 startete ich meinen Podcast zum Systems Engineering. Von Beginn an waren Lastenhefte, Pflichtenhefte, Spezifikationen und Systemanforderungen Themenbereiche, die von den Hörern oft nachgefragt wurden. Zudem fragten mich während mehrerer Vorträge diverse Teilnehmer, wie ich mit meiner Erfahrung als Projektleiter in der Automatisierungsbranche vorgehe, um Lastenhefte zu erstellen.
Bis heute hat sich wenig geändert. Alle Unternehmen wollen für ihre Entwicklungsprojekte gute Lastenhefte, kommen aber einfach nicht dazu – oder anders formuliert: Sie nehmen sich nicht die Zeit, diese wichtigen Schritte zu gehen.
In diesem Buch geht es nicht darum, theoretisches Wissen zu vermitteln. Das Ziel ist vielmehr, Ihnen konkrete Schritte so zu erläutern, dass Sie diese praktisch und effektiv umsetzen und somit in kürzester Zeit ein Lastenheft erstellen können.
Aus der Praxis, für die Praxis.
Danksagung
Dieses Buch wäre nie entstanden, wenn ein paar entscheidende Menschen in meinem Umfeld mich nicht unterstützt hätten. Zunächst möchte ich meiner Frau und unseren drei Kindern danken, dass es sie gibt und sie mich bei meinem Treiben als Podcaster und Autor so unterstützen.
Zudem geht mein Dank an die Hörer-Community des Podcasts, ohne deren beharrliche Nachfrage dieses Buch wohl noch immer in Kinderschuhen steckte.
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„Wer die Geometrie begreift, vermag in dieser Welt alles zu verstehen.“
(Galileo Galilei)
Diese Unterscheidung stellt ein Thema dar, das zurzeit sehr viele Menschen beschäftigt und bei dem wir einige Zusammenhänge klären müssen, um im weiteren Verlauf die Umsetzung besser zu verstehen.
Wenn wir von Spezifikationen sprechen, so müssen wir drei Ebenen berücksichtigen. Die oberste Ebene ist die Kundenebene. Dort gibt es zum einen die sogenannten „Customer Requirements“ oder Kundenanforderungen. Das sind beispielsweise ganz klassische Lastenhefte, die Sie vom Kunden oder dem Produktmanagement bekommen. Zum anderen gibt es zusätzlich auch noch Stakeholder Requirements. Das sind Anforderungen von Interessengruppen, die beispielsweise in internen oder externen Normen fixiert sind. In einer Normenkommission wird hierbei festgelegt, dass ein gewisses Thema in Bezug auf die Anforderungen immer gleich definiert wird.
Diese beiden Artefakte sind die Spezifikation auf der Kundenebene – im allgemeinen Sprachgebrauch ganz klassisch die Lastenhefte.
Dann haben wir bei komplexeren Systemen noch eine direkt darunter liegende Ebene, die Systemebene. Auf dieser nächsten Ebene – klassisch gesehen sprechen wir hier vom Pflichtenheft – gibt es im englischen Sprachgebrauch die System Requirements Specification (SRS). Das ist die Spezifikation der System-anforderungen. Dazu kommt ein zweites Dokument, die System Architecture Specification (SAS) bzw. die Architekturbeschreibung des Systems auf dieser Ebene.
Ich empfehle, auf der Lastenheftebene (= Kundenebene = „Wünsch-Dir-Was“ des Kunden oder Produktmanagements) pragmatisch zu bleiben.
Abbildung 1: Ebenen der Spezifikationen