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Alfred Bekker schreibt als Henry Rohmer

Undercover Mission: Thriller

Undercover Mission

Thriller von Alfred Bekker

UKSAK E-BOOKS IST EIN IMPRINT VON ALFRED BEKKER

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© 2015 der Digitalausgabe by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 130 Taschenbuchseiten.

 

 

1

"FBI! Special Agent Milo Tucker! Keiner rührt sich! Ihr seid festgenommen!" Milo Tucker hatte die SIG in der Rechten und hielt mit links seine ID-Card hoch. Ich spuckte mein Kaugummi aus, ließ dabei den Motor der getunten Harley aufheulen. Meine SIG trug ich unter der schwarzen Lederjacke mit der Aufschrift "Devvilish Demons". Mit zwei V. Das war angeblich cool. Ich warf einen Blick zu den anderen Bikern.

Meinen Gang-Brüdern. Sie rührten sich nicht. Warteten darauf, dass ich etwas tat. Das Gas der Harley drehte ich voll auf. Das Vorderrad stieg in die Höhe. Ich fuhr auf den einsamen G-man namens Milo Tucker zu, bremste. Das Hinterrad brach aus, ich zog eine dunkle Spur über den Asphalt, bevor die Maschine zum Stillstand kam.

"Ich sag's nicht noch mal!", rief Milo.

Ich verzog das Gesicht. "Schätze, du sagst nie wieder was, G-man!" Ich riss die SIG unter der Lederjacke hervor und drückte ab. Getroffen flog Milo Tucker zu Boden und blieb reglos liegen.

 

 

2

Ich stieg von der Harley, ging auf den am Boden liegenden Milo zu. Jetzt erst wagten sich auch die anderen "Devvilish Demons" etwas näher heran. Die Motoren ihrer Maschinen heulten auf.

Augenblicke später bildeten sie eine Art Halbkreis um den auf dem Asphalt liegenden Special Agent des FBI. Er lag auf der Seite. Ein Arm verdeckte sein Gesicht. War auch besser so. Eine ziemlich große Blutlache hatte sich gebildet.

"Scheiße, bei so einem Anblick verliert man ja sogar noch den Spaß am Koks", knurrte einer der Biker. Ein großer, hagerer Kerl mit breiten Schultern, dessen Helm einem Totenschädel nachempfunden war.

In der Gang war er nur unter dem Namen Skull-Face bekannt.

Er verzog das Gesicht, fingerte aus einer der zahllosen Taschen seiner nietenbesetzten Lederjacke ein Briefchen mit Schnee, riss es auf und schüttete den Inhalt auf den Handrücken. Genau so, dass sich zwei kleine, fast gleich große Häufchen bildeten.

Er sog eines dieser Häufchen ins linke Nasenloch ein. Der Rest war wohl für das andere bestimmt.

Aber irgendetwas schien Skull-Face in der Nase zu jucken.

Er musste niesen und das wertvolle weiße Pulver verflog in alle Winde.

"Fuck!"

Ein Schwall von wüsten Flüchen kam über Skull-Faces aufgesprungene, dünne Lippen.

Ich kniete nieder, beugte mich über Milo, durchsuchte seine Taschen und nahm seine Brieftasche an mich. "Ihr Wichser seid vielleicht mit einem Kopfkissen voller Koks geboren, aber ich komme aus kleinen Verhältnissen", knurrte ich Skull-Face entgegen, als der mich ziemlich erstaunt anstarrte. "Auch hundert Dollar lasse ich nicht auf der Straße liegen!"

"Ist ja schon gut Mann!" Skull-Face machte eine beschwichtigende Handbewegung. "Immer cool bleiben Mann!"

"Jesse ist verdammt cool", meldete sich einer der anderen Biker mit bewunderndem Unterton zu Wort. "Wer einen G-man einfach so umnietet, der muss cool sein."

Ich erhob mich wieder, hielt Milos Ausweis hoch.

"Dieser Kerl war wirklich ein G-man", stellte ich fest.

Skull-Face rülpste ungeniert. "So eine Scheiß ID-Card macht dir Lonny Davis in der 42. Straße ab fünf Riesen aufwärts. Je nachdem, was für eine Qualität du brauchst", meinte er abfällig.

Ich warf ihm Milos Ausweis zu.

Er fing ihn auf.

"Der hier ist echt, Bruder! Da kannst du Gift drauf nehmen!"

Er sah ihn sich an, warf ihn verächtlich auf den Asphalt.

"Scheiße, sag bloß, du bist ein Experte, was diese Ausweise angeht!"

Ich verzog das Gesicht.

"Die Dinger hat man mir oft genug unter die Nase gehalten", murmelte ich.

"Ich bin dafür, dass wir jetzt hier aufräumen und uns dann aus dem Staub machen", meldete sich einer mit breitem Gesicht, schwarzem Vollbart und beginnender Stirnglatze zu Wort. Sein Haar hing ihm dafür auf der hinteren Seite des Kopfes umso tiefer hinunter. Beinahe bis zum Gürtel reichte der Zopf, zu dem er sie geflochten hatte. In der Gang hieß er "Lunie", abgeleitet von "lunatic" - "bekloppt".

Die anderen stimmten Lunie jedenfalls zu.

"Unser cooler Freund Jesse könnte uns alle ganz schön in Schwierigkeiten bringen", sagte Skull-Face düster. "Ich hasse solche Hosenscheißer, die meinen, sich mit so etwas in den Vordergrund spielen zu müssen. Am Ende müssen wir alle das ausbaden."

"Keine Sorge, Skull-Face", erwiderte ich.

Er verdrehte die Augen.

"So ein zermatschtes G-man-Hirn kann uns ganz schön in Schwierigkeiten bringen, du Arsch! Ich habe sieben Jahre Rikers Island hinter mir und keine Lust auf eine Verlängerung!"

Ich zuckte lässig die Achseln, zog mir dabei die nietenbesetzten fingerlosen Lederhandschuhe zurecht. Die Nieten hätte ich einem Typen wie Skull-Face gerne ins Gesicht gehämmert, aber dazu war jetzt einfach nicht der passende Moment.

"Ich sagte: Keine Sorge", wiederholte ich mich und deutete auf Milo. "Ich sorge dafür, dass der Dreck hier weggeräumt wird. Ihr könnt euch ruhig schon verziehen. Wir sehen uns später, Amigos!"

Die Biker wechselten etwas irritierte Blicke.

"Du brauchst wirklich keine Hilfe, Jesse?", vergewisserte sich Lunie.

Ich schüttelte den Kopf.

"Nein."

"Aber..."

"Besser ihr wisst nicht, wo ich die morschen Knochen dieses G-man verschwinden lasse. Dann kann sich auch keiner von euch verplappern, wenn diese Brüder euch doch mal in die Mangel nehmen und irgendein District Attorney euch das Blaue vom Himmel verspricht, wenn ihr singt!"

Lunie schien mit dieser Erklärung zufrieden zu sein.

"Verziehen wir uns!", meinte er, setzte sich seinen Helm auf und startete seine Maschine. Die anderen folgten seinem Beispiel.

Nur Skull-Face zögerte noch.

Er bedachte mich mit einem schwer deutbaren Blick.

"Irgendetwas stimmt mit dir nicht, Jesse!"

"Ach, ja?"

"Ich habe es im Urin! Du bist nicht echt. Scheiße, ich kann nicht sagen, was es ist, aber irgendetwas stört mich an deiner Visage!"

Er gab mir keine Gelegenheit, ihm zu antworten. Mit seiner Harley legte er einen Blitzstart hin und brauste davon. Es dauerte nur Augenblicke und die ganze Gang hatte das ehemalige Firmengelände der in Konkurs gegangenen Papierfabrik "Sounders & Buchheim Quality Paper Ltd." verlassen.

Ich wartete einige Augenblicke, bis ich sicher war, dass sie wirklich weg waren.

Ich packte Milo an den Armen, zog seinen schlaffen Körper über den Boden in Richtung von einer der großen Lagerhallen. Das große Wellblechtor war dermaßen verrostet, dass wahrscheinlich die Kraft eines Bulldozers vonnöten gewesen wäre, um sie nur ein paar Zentimeter zur Seite zu schieben.

Aber gleich daneben befand sich eine Tür für den Personalzugang. Und die stand halb offen.

Ich zog Milo ins Innere der Halle.

Es roch erbärmlich dort.

Riesige Rollen mit vor sich hin schimmelndem Papier waren hier zu finden. In der Deckenverglasung fehlten einige Scheiben, sodass es munter hereinregnen konnte.

Ich legte Milo ab.

Sah ihm ins blutüberströmte Gesicht.

Tätschelte ihm die Wange und wischte mir die Hand an der Jeans ab.

"Die Show ist vorbei! Du kannst die Augen aufmachen!"

"Wenn ich die Augen aufmache, kriege ich dieses verfluchte Film-Blut hinein, Jesse!"

"Ist doch garantiert unschädlich! Selbst für die Schleimhäute!"

"Du musstest dich mit dem Zeug ja auch nicht einschmieren, Jesse!"

"Nun mach mal halblang, Milo!"

Ich reichte ihm ein Taschentuch. Er begann, sich das Film-Blut aus dem Gesicht zu reiben und grinste. "Hat gut geklappt, was?"

"Wir haben an der Nummer ja auch lange geübt, Milo!"

"Einen so überzeugenden Stunt soll uns erst einmal einer nachmachen!"

Schritte ließen mich aufhorchen.

Unsere FBI-Kollegen Clive Caravaggio und Orry Medina kamen hinter den gewaltigen, zum Teil mehr als mannshohen Papierrollen hervor.

Clive Caravaggio hob den Daumen.

"Alles in Ordnung, Jesse! Die Nummer hat perfekt geklappt."

Ich atmete tief durch, begann damit, die Platzpatronen meiner SIG gegen echte Munition auszutauschen. Denn wenn ich das nächste Mal mit den Devvilish Demons zusammentraf, konnte es gut sein, dass ich die Waffe für etwas anderes als eine Schauspieleinlage brauchte.

Orry Medina, unser indianischer FBI-Kollege, meldete sich zu Wort und nahm dabei sein Headset vom Kopf, über das er mit den anderen Kollegen in Verbindung stand, die sonst noch an diesem Einsatz beteiligt waren. "Glaub mir, Jesse, diese Devvilish Demons machen dich noch zu ihrem Boss! Wer so cool und ohne mit der Wimper zu zucken einen G-man umnietet, der ist doch wie geschaffen für so einen Job..."

Was die Bezahlung anging, konnte man da schon ins Grübeln kommen.

Schließlich war die Harley, auf der ich gesessen hatte, eine Leihgabe unserer Fahrbereitschaft, während die meisten der Devvilish Demons sogar mehrere dieser Feuerstühle ihr Eigen nannten. Alles finanziert aus den Gewinnen, die sie aus dem Handel mit Kokain und Crack zogen.

Ein Staatsdiener wie ich konnte von derartigen Reichtümern nur träumen.

Aber dafür befand ich mich auf der richtigen Seite jener Grenze zwischen Recht und Unrecht, von der die Devvilish Demons wohl gar nicht mehr wussten, dass sie überhaupt existierte.

Sie kontrollierten den Drogenhandel in einigen Straßenzügen der South Bronx. Das allein unterschied sie noch nicht von Dutzenden anderer Gangs, die ihr jeweiliges Gebiet als eine Art Königreich betrachteten.

Die Kollegen der DEA und der City Police kämpften so gut es ging gegen dieses Unwesen an.

Aber die meisten dieser Gang-Leute stellten nur die unterste Schicht im organisierten Verbrechen dar.

Handlanger für das Grobe, mehr waren sie meistens nicht.

Sie gingen das größte Risiko ein, gefasst zu werden, während die eigentlichen Hintermänner im Verborgenen blieben. An diese Hintermänner kam die Justiz oft nicht heran. Mir drehte sich jedes mal der Magen um, wenn ich mitbekam, dass solche Leute ihren Reichtum völlig unbehelligt auf Long Island oder den New Yorker Nobel-Clubs genossen. Ein Reichtum, der sich auf dem Elend der Crack-Süchtigen gründete, die wie lebende Leichen in den verfallenden Straßen der South Bronx dahinvegetierten. Ein Leben im Dreck, das ihnen nicht den Hauch einer Hoffnung ließ.

Aber die Weiße-Kragen-Bosse kümmerte das nicht.

Genauso wenig, wie es sie interessierte, dass ihre Laufburschen zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt wurden oder sogar die Todeszellen füllten.

Aber die Devvilish Demons unterschieden sich in ein paar Punkten von den anderen Gangs.

Es gab keine andere vergleichbare Gruppe, die sich derzeit im Dschungel der South Bronx mit ähnlicher Rücksichtslosigkeit durchsetzte.

Leichen pflasterten den Weg dieser Bike-vernarrten Killer.

Innerhalb von wenigen Monaten hatten sie die Ausdehnung ihres Gebietes verfünffacht.

Ihre Gegner hatten sich entweder unterworfen oder man konnte sie in den gerichtsmedizinischen Bulletins des Coroners nachlesen, was mit ihnen geschehen war.

Außerdem hatten wir Grund zu der Annahme, dass die Devvilish Demons eine sehr starke auswärtige Organisation in ihrem Rücken hatte. Ein Syndikat. Irgendjemand, der seinen Einfluss in der New Yorker Unterwelt ausdehnen wollte. Und das mit Methoden, die selbst für die Maßstäbe der Cosa Nostra oder des kolumbianischen Drogenkartells außerordentlich brutal waren.

Unseren Erkenntnissen nach gab es kaum Zweifel daran, dass eine Reihe von Morden unter puertoricanischen und schwarzen Drogendealern auf das Konto dieser Gang zu buchen war.

Das passte zu der Annahme, dass ein großer, mächtiger Unbekannter hinter ihren Aktivitäten stand, sie großzügig mit Drogen, Waffen und Geld versorgte.

Und mit Mordaufträgen.

Deshalb hatte sich das FBI Field Office New York zu dieser riskanten Operation entschlossen. Wir mussten die Hintermänner der Devvilish Demons stoppen.

Und das war auch das Risiko des verdeckten Einsatzes wert, den ich zurzeit gerade durchführte.

Milo erhob sich. "Was wirst du den Kerlen erzählen, wo du meine Leiche gelassen hast?", fragte mein Freund und Kollege.

"Die werden kein Wort von mir hören", erwiderte ich.

"Du willst also als obercooler Typ durchgehen, der ohne Kompromisse sein Ding durchzieht!"

Ich grinste.

"Das habe ich doch gerade unter Beweis gestellt, oder? Ich meine, wer einen G-man tötet, muss in den Augen dieser Kerle doch etwas auf dem Kasten haben!"

Clive Caravaggio meldete sich zu Wort. "Vielleicht schaffst du es ja jetzt, dass man dich in Kontakt mit den Hintermännern bringt!"

"Das muss ich sehr behutsam anstellen", sagte ich. "Sonst werden die Devvilish Demons misstrauisch."

 

 

3

Ein paar Tage später...

Das heruntergekommene Billard-Lokal hieß "The Devvils Club" und stellte so etwas wie das Stammlokal der Gang dar. Hier hing der Hauptteil der Gruppe tagsüber herum, wenn es nicht gerade irgendetwas zu tun gab.

Das Licht war gedämpft. Im Hintergrund lief gitarrenorientierte Rock-Musik. Düstere Riffs, jaulende Soli und der ausufernde Gebrauch von Crash-Becken und Bass-Drum kennzeichnete diesen Sound.

Ein paar Girls in knappem Leder-Outfit waren auch ständig in "The Devvils Club" anzutreffen. Das Geld in den Taschen der Gang-Mitglieder zog diese Schönen an wie das Licht die Motten.

Mein Mord an G-man Milo Tucker hatte mächtig Eindruck gemacht. Und selbst Skull-Face, der mich von Anfang an nicht besonders gemocht hatte, wagte es nicht, mir den Respekt zu versagen.

Ich hatte schließlich etwas getan, wozu ihm selbst bisher der Mumm gefehlt hatte.

Und daher hielt er sich wohl lieber zurück.

Von draußen war jetzt ein Brummlaut zu hören, der die Musik übertönte.

Ich wusste, was das bedeutete.

Dieser Brummlaut war so charakteristisch, dass ich ihn unter Hunderten verschiedener Motorengeräusche wiedererkannt hätte! John Delgado-Cruz alias "King Ghost" war mit seinem Trike vorgefahren, einem dreirädrigen Motorrad, das alles in den Schatten stellte, was sonst noch an großen Maschinen vor dem Eingang des Clubs abgestellt worden war.

Einen Augenblick später flog die Tür zur Seite.

Ein Mann in einem knöchellangen dunklen Ledermantel trat ein. Die Haare waren zu einem Zopf zusammengefasst. Der dunkle Knebelbart war millimetergenau ausrasiert. Dasselbe galt für die Koteletten, die in einer Breite von etwa einem Zentimeter bis auf die Wangenmitte stehen gelassen worden waren.

Das war John Delgado-Cruz, der unumschränkte Boss der Devvilish Demons. Von allen wurde er nur respektvoll "King Ghost" genannt.

King Ghost traf die Entscheidungen und es hätte niemand gewagt, ihm zu widersprechen. Er war jetzt 43 Jahre alt. In seinen jüngeren Jahren war durch eine ganze Latte von Straftaten aufgefallen. Inzwischen ließ sich King Ghost nicht mehr erwischen. Andere holten für ihn die Kastanien aus dem Feuer. Er selbst ging so gut wie kein Risiko ein. Die Akte, die wir beim FBI über ihn führten, war ziemlich dick. Aber fast nichts davon war gerichtsverwertbar.

Außerdem war King Ghost der Mann, der die Verbindung zwischen der Gang und den höheren Befehlsebenen jener Organisation darstellte, von uns noch nicht einmal die Umrisse bekannt waren.

Die Gang-Mitglieder hörten damit auf, ihre Kös gegen die Billard-Kugeln zu stoßen, als King Ghost den Raum betrat.

Der Gang-Chef hob lässig die Hand.

Er ließ den Blick schweifen.

Er streckte seine mit fingerlosen Nietenhandschuhen bestückte Rechte aus, richtete den Zeigefinger genau auf mich.

"Jesse", murmelte er. Seine Stimme klang heiser, war kaum mehr als ein leises Wispern. "Ich muss mit dir sprechen. Unter vier Augen."

Er winkte mich zu sich.

Den anderen bedeutete er mit einer ausholenden Armbewegung, dass sie weiter Billard spielen sollten.

Ich folgte King Ghost. Wir verließen den Hauptsaal des Clubs.

Er führte mich in einen Nebenraum. In der Mitte befand sich ein Billard-Tisch mit silbernen Totenköpfen an den Ecken.

King Ghost warf mir ein Kö zu.

"Hast du Bock auf ein Spiel, Jesse?"

"Warum nicht?"

King Ghost setzte zu einem Stoß an. Die Kugeln flogen über den grünen Filz.

Er musterte mich einige Augenblicke lang. "Ich habe von deiner Heldentat gehört, Jesse. Du hast einen G-man erschossen."

"Ich hatte keine andere Wahl."

"Wieso?"

"Na, hätte ich vielleicht zulassen sollen, dass er uns hops nimmt?"

"Ein einzelner G-man?" King Ghost hob die Augenbrauen. Er deutete auf die Kugeln. "Du bist dran."

Ich führte meinen Stoß aus.

Sämtliche Alarmglocken schrillten in mir.

Ich fragte mich, was King Ghost von mir wollte. Der schneidende Unterton gefiel mir nicht.