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1. Auflage 2022
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Umschlagbild: Timo Jann
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-039925-9
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-039927-3
epub: ISBN 978-3-17-039928-0
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Fachbücher über Technische Hilfeleistung gibt es bereits einige auf dem Markt. Warum also noch eines schreiben? Die meisten Bücher beschreiben ausschließlich das Vorgehen im Einsatz und die dafür erforderlichen Techniken. Die praktische Umsetzung in der Ausbildung wird jedoch meistens nur kurz abgehandelt. Mit diesem Buch wollen wir die Lücke zwischen »Wie wird es gemacht?« und »Wie bringen wir es den Einsatzkräften der Feuerwehr bei?« schließen, da wir festgestellt haben, dass das Vermitteln von Kompetenzen im Bereich der Unfallrettung oft eine Herausforderung für Lehrende und Lernende ist – Stichwort »Übungskünstlichkeit«. Mangels Möglichkeiten, Ideen oder auch aus Bequemlichkeit werden oftmals Übungslagen dargestellt, die nicht oder nur teilweise realistisch sind, gerne auch mit dem Zusatz »Das müsst ihr euch jetzt mal so oder so vorstellen«. Das Problem dabei: Aus der Vorstellung lernt man nicht, man lernt durch das eigene Handeln. Was in den Übungen stattfindet, wird unter Stress im Zweifel auch genau so wiederholt.
Dieser Künstlichkeit wollen wir mit den hier vorgestellten Lehrmethoden und Ausbildungsmodulen entgegenwirken. Dabei gilt für alle Übungen der Grundsatz: »Train as you fight«, frei übersetzt: »Übe, wie du im Einsatz arbeitest«. Sicher, das mag für Teilnehmende und Ausbilder oftmals unbequem sein, ist aber eine Garantie dafür, dass in den Einsatz keine Abkürzungen und Erleichterungen aus der Übungskünstlichkeit übertragen werden. Realitätsnahe Übungslagen erfordern mehr Vorbereitung, mehr Aufwand, mehr Personal und mehr Zeit. Dieser Aufwand wird sich dann mit wachsender Routine im Übungserfolg ausgleichen. Wer nicht realitätsnah übt, wird über kurz oder lang in der Einsatzrealität scheitern.
Wir haben die Ausbildungseinheiten in Module gegliedert, die einzeln oder in Kombination ausgebildet werden können. Dieses Konzept einer modularen Ausbildung für die Technische Hilfeleistung orientiert sich am Einsatzgeschehen und verzichtet weitgehend auf reine Theorieunterrichte. Technische Hilfeleistung ist Praxis: Erleben, Ausprobieren, Wiederholen – kurz: Machen. In dieses Buch sind viele Erfahrungen aus dem eigenen Erleben und den abgearbeiteten Einsätzen eingeflossen. Es soll möglichst praxisnahe Ausbildung ermöglichen und bildet bereits die zukünftige Kompetenzorientierung der geplanten Neuausgabe der FwDV 2 ab.
Beim Erstellen dieses Buches hatten wir zahlreiche Fotografen, Helfer und Korrekturleser, bei denen wir uns in alphabetischer Reihenfolge bedanken möchten: Andreas Böttcher, Sören Hansen, Pascal Hildebrand, Andre Gerdes, Linus und Timo Jann, Tobias Lahode, Behrend Langeloh, Florian Lüttge, Stella Mau, Sven Nelke, Jörg [6]Obermüller, Arne Oelkers, Dr. Stefan Paululat, Jan Riffel, Axel Rose, Andreas Teetzen, Benjamin Thoran sowie alle auf den Bildern abgebildeten Personen. Ohne Euch wäre dieses Buch nicht möglich gewesen.
Wir widmen dieses Buch unseren verstorbenen Eltern Grete und Peter sowie den Kindern der nächsten Generation, unserer Zukunft: Till, Emma, Leevke und Greta.
Schwarzenbek/Tornesch, im November 2021
Dieses Buch ist modular aufgebaut und orientiert sich an den Abläufen im Einsatz. Zunächst wird erläutert, wie eine gut strukturierte Ausbildung ausgearbeitet und aufgebaut werden sollte. Hierbei ist es wesentlich, dass die Ausbildungsziele sich an konkreten Einsatzabläufen orientieren und sich anhand dieser Ziele die Planung ableitet und nicht andersherum. Die Ausbildungsabläufe selbst werden nach Kompetenzstufen (KST) der Teilnehmenden in Anlehnung an die kommende FwDV 2 (Feuerwehrdienstvorschrift 2 – AG FwDV 2) definiert. Dementsprechend beginnt dieses Buch mit einer praxisgerechten Vorbereitung von Übungsszenarien für alle Kompetenzstufen. Besonderen Wert legen wir auf die Mehrfachnutzung von Übungsfahrzeugen und die Kombinierbarkeit einzelner Szenarien. Von der Übungsvorbereitung geht es zur Gerätehandhabung – also dem Erlernen der Grundfertigkeiten und der Benutzung der einzelnen Sicherungs- und Rettungsgeräte. Auch hier legen wir Wert darauf, dass bereits in den niedrigen Kompetenzstufen eine möglichst einsatznahe und praxisorientierte Ausbildung stattfindet.
In Kapitel 5 wird ausführlich die Aufgabenverteilung in der Gruppe/Staffel erläutert. Auch hier werden die erforderlichen Kompetenzen der einzelnen Beteiligten stufenweise definiert und erläutert. Besonders sei hier auf die Definition des Inneren Retters als eigene Funktion, ob nun vom Rettungsdienst oder der Feuerwehr gestellt, hingewiesen. Auch die Kommunikation zwischen Einsatzkräften sowie mit dem Patienten ist ein wesentlicher Faktor für den Einsatzerfolg. Hierfür stellen wir Hilfsmittel und Übungsmöglichkeiten vor, die sowohl durch den Einheitsführer, den Inneren Retter als auch den Rest der Mannschaft genutzt werden können.
Das in Kapitel 7 vorgestellte Training für das Vorgehen im Einsatz orientiert sich am Ablauf des Einsatzes und beginnt daher mit Erkundung und Lagebeurteilung. Der Einsatzplanung sowie der Schaffung der einzelnen Öffnungen wird ein besonders breites Feld eingeräumt, da dies der Kern jeder Unfallrettung ist. Für das Training der höheren Kompetenzstufen werden diverse Möglichkeiten zur Erhöhung des Schwierigkeitsgrades der Szenarien sowie für das parallele Arbeiten vorgestellt. Somit kann dieses Buch sowohl für die Aus- als auch für die Fortbildung der Einsatzkräfte genutzt werden.
![]() | [12]Im Buch wird im Sinne der Lesbarkeit teilweise die männliche Form der handelnden Personen genannt. Wie sich aus dem Geschlecht der Co-Autorin schon ergibt, sind hiermit natürlich auch weibliche/diverse Feuerwehrangehörige gleichermaßen angesprochen. |