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Beinahe jedem sind Namen wie Thor und Loki aus Filmen, Comics und anderen Ecken der Medienwelt heute geläufig, aber woher stammen diese?
Genau damit befasst sich dieses Buch. Sie tauchen für eine Weile in die Ursprünge dieser bekannten Namen ein – in die nordische Mythologie. Dabei können Sie sich nicht nur über die wissenschaftlichen Quellen einen Überblick verschaffen, um gegebenenfalls dort im Anschluss selbst noch genauer nachzuforschen, als die Dinge hier ausgebreitet werden, Sie wandern außerdem für eine kurze Zeit durch die mythologische Welt, die in der vorchristlichen Zeit geschaffen wurde. Sie werden dabei nicht nur ihre Bewohner wie beispielsweise die Asen und namhafte Wesen wie die Midgardschlange kennenlernen, sondern auch einige zentrale Elemente und Mythen, die diese Welt formen und über Generationen erzählt wurden. Wagen Sie es, sich mit den verschiedenen Welten dieser alten Mythologie auseinanderzusetzen, die von dem großen Weltenbaum verbunden wurden, erfahren
Sie von der Schöpfungsgeschichte, die man sich damals erzählte – und von dem tragischen Ende Ragnarök, das gleichzeitig für einen Neubeginn sorgen sollte. Werfen Sie einen Blick auf alte Heldenmythen, die aus jener Zeit überliefert wurden, und erfahren Sie mehr von den großen Taten, die man zur Unterhaltung erzählte.
Die nordische Mythologie mag alt und weitläufig sein, aber in den Mysterien dieser Welt für einige Zeit zu verschwinden und dabei Ihren Horizont zu erweitern, ist mithilfe dieses Buches gleich ein ganzes Stück einfacher und schon bald wird hoffentlich Ihr Interesse geweckt sein, nach dem kurzen Überblick, den dieses Buch bietet, noch mehr Zeit in der sagenhaften Welt verbringen zu wollen.
Wer sich in die Tiefen der nordischen Sagenwelt begibt, wird schnell feststellen, dass sich häufig mehrere Mythologien miteinander vermischen (und gelegentlich Motive aus anderen Mythologien wie der griechischen oder römischen auftauchen). In erster Linie umfassen die nordischen Mythen Erzählungen und religiöse Vorstellungen aus dem skandinavischen Raum, der für sich selbst gesehen in jener Zeit auch schon nicht homogen war, also von voneinander abweichenden kulturellen Ansichten geprägt war.
Das bedeutet, hinter den nordischen Sagen findet sich nicht eine einzige Version von religiösen Anschauungen, Riten und Motiven, sondern es sind von vornherein Unterschiede zu erwarten. Dieses Bild der Mythologie verschärft sich nur noch weiter, wenn man dann auch noch davon ausgeht, dass andere europäische Einflüsse aus jener Zeit niederschlagen – ganz besonders germanische. Es gibt einige Quellen aus dem germanischen Raum, die die Mythologie aus Skandinavien wieder aufgreifen und gegebenenfalls abwandeln und anpassen.
Insgesamt lässt sich die nordische Sagenwelt aber darauf festlegen, dass sie aus einer Zeit vor der Christianisierung Skandinaviens stammt und auf zwei verschiedenen „Grundprinzipien“ fußte: Naturgeistern und Göttern. Während Götter sich in menschlicher Gestalt zeigten, traten Naturgeister wohl häufig in Tiergestalt auf und waren oft mit einem bestimmten Ort in der Natur verbunden.
Die nordische Sagenwelt ist ein weitläufiges Konstrukt und man verliert dabei gern einmal den Überblick. Dieser kleine Ratgeber soll Ihnen daher helfen, sich einen groben Überblick über die Forschungslage und die über einzelnen Elemente dieses regelrechten Irrgartens zu erfahren.
Im Zentrum der Mythologie steht mitunter eine große Esche, die die Welt zusammenhalten soll. Yggdrasil, so nennt sich diese übergroße Esche, verbindet die verschiedenen Reiche der Mythologie – die Götterwelt Asgard, die Menschenwelt Midgard, die an das Heim der Riesen angrenzt, Jötunheim und zu guter Letzt Niflheim, die Unterwelt, in der das Totenreich liegt. Der zentrale Aspekt dieses eigenen, kleinen Kosmos sind die Götter und die Riesen, die von Anfang bis zum Ende der Mythen verfeindet sind und ihre Fehde – mit einigen Ausnahmen – nie aufgeben und einander regelmäßig wegen irgendwelcher Geschehnisse attackieren.
Über all diesen (manchmal doch recht banal scheinenden) Taten hängt jedoch drohend eine große Prophezeiung, die das Ende der Welt vorhergesagt – Ragnarök. Während die Götter alles tun, damit es nicht so weit kommt, versuchen ihre Gegenspieler – in diesem Fall nicht nur die Riesen, sondern auch andere Monster –, das Ende um jeden Preis heraufzubeschwören.
In vielen der Mythen stehen typische kriegerische Merkmale im Fokus – Tapferkeit, Klugheit, Stärke, Ehre. Sie scheinen die wichtigsten Werte in der damaligen Zeit gewesen zu sein und ziehen sich deutlich durch viele Sagen hindurch.
Doch nun stellt sich doch die Frage: Woher weiß man heute noch, worum es überhaupt ging und wie wichtig die Mythologie für die Menschen damals war?
Von archäologischer Seite aus kann man die Spuren der nordischen Mythologie sogar bis 1500 v. Chr. zurückverfolgen. In dieser Zeit gibt es bereits erste Hinweise auf Fruchtbarkeits- und Sonnenkulte, die sich zum Beispiel als Felsritzungen erhalten haben. Ebenfalls in der späten Bronzezeit, zwischen 1500 und 1000 v. Chr., traten wohl die ersten Feuerbestattungen auf, die man anhand von Urnenfunden datieren kann. Der Gedanke hinter Feuerbestattungen war wohl der, die Seele des Menschen von ihrer fleischlichen Hülle zu befreien und sie auf das Jenseits vorzubereiten.