PERMAKULTUR LEICHT GEMACHT
Was ist Permakultur?
Inspiration aus der Natur, Leben im Einklang mit der Natur
Permakultur auf dem Balkon: nachhaltiger Anbau in Töpfen und Pflanzgefäßen
Fehler oder Misserfolge akzeptieren
Auflagen und technische Anforderungen
Regeln über Regeln
Technische Einschränkungen
So entsteht ein Nutzbalkon in drei Schritten
Schritt eins: Bestandsaufnahme
Schritt zwei: Planungsskizze
Schritt drei: Lageplanung
Werkzeug, Pflanzgefäße und Substrat
Werkzeug: die Grundausstattung
Pflanzgefäße: praktisch und leicht
Vier Eigenschaften eines guten Substrats
Best Practice beim Gärtnern: was dabei wichtig ist
Richtig aussäen
Der Biodiversität den Vorzug geben
Richtig bewässern
Wurmkompostierung
GEEIGNETE FRÜCHTE UND GEMÜSE FÜR DIE BALKONKULTUR
Aubergine
Karotte
Zitrone
Gurke
Zucchini
Erdbeere
Grüne Bohnen
Kopfsalat
Pfefferminze
Petersilie
Chili und Paprika
Kartoffel
Radieschen
Thymian
Tomate
GÄRTNERN IM JAHRESLAUF
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Die Permakultur wurde erstmals in den 1970er-Jahren beschrieben. Es handelt sich dabei um eine nachhaltige Anbaumethode, bei der versucht wird, Ökosysteme zu erschaffen, die selbsterhaltend sind. Das Konzept geht zurück auf zwei Australier: den Wissenschaftler Bill Mollison und David Holmgren, einen Umweltdesigner, der seine Arbeit der Entwicklung ökologischer Gestaltungsprinzipien gewidmet hat. Ihre bittere Erkenntnis war, dass die Zukunft der Menschheit durch eine Erschöpfung der meisten natürlichen Ressourcen bedroht ist. Sie reagierten somit mit ihrem Konzept der Permakultur auf den Raubbau an allen Rohstoffquellen und auf die Belastungen und Gefahren, welche mit der sogenannten »konventionellen Landwirtschaft« durch den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden einhergehen, wie die Gefährdung der Gesundheit der Verbraucher bei gleichzeitig immer geringeren Erträgen.
Bei dieser Anbauweise geht es um gesunde, rentable und nachhaltige Anbaumethoden – für Landwirte ebenso wie für Hobbygärtner. Der englische Begriff »permanent culture« bedeutet »dauerhaft fortbestehende Landwirtschaft«.
Permakultur ist die Gestaltung, Schaffung und Erhaltung nachhaltiger Ökosysteme nach dem Vorbild der Natur. Sie befasst sich mit der Landwirtschaft, aber auch mit dem menschlichen Lebensraum und mit unseren sozialen Beziehungen. Somit ist sie Teil einer Lebensphilosophie. Wenn sich der Permakultur-Gärtner an der Natur orientiert, dann sollte er sie aber auch durch Einsatz gärtnerischer Praktiken unterstützen, welche die Natur respektieren. Auch die Nutzung sanfter, sauberer und erneuerbarer Energiequellen – im Gegensatz zu Kernenergie und fossilen Brennstoffen – ist Teil des Permakulturkonzepts. Eine optimale Wasserbewirtschaftung, die Förderung der Anwesenheit von Tieren – einschließlich wertvoller Hilfsinsekten und Bestäuber – und die Begrenzung von Verschwendung und Abfall gehören ebenfalls dazu.
Der Anbau von Gemüse und Kleinobst in Töpfen oder Blumenkästen bringt natürlich immer weniger Ertrag als der Anbau in einem »Freiland-Gemüsegarten«. Und dennoch: Bei richtiger Gestaltung und Nutzung kann selbst der kleinste Balkon einen guten Teil des Familienbedarfs an Obst, Gemüse und Kräutern decken. Darüber hinaus – und das ist wichtig festzuhalten – ermöglicht der Bio-Gemüsegarten auf dem Balkon der Familie, die volle Kontrolle über die Qualität der angebauten und verzehrten Produkte zurückzugewinnen. Neben dem Beitrag zur Selbstversorgung und den realen finanziellen Einsparungen ist dies wahrscheinlich einer der größten Vorteile.
Sie müssen kein Grundbesitzer sein und können doch Ihr eigenes Bio-Obst und -Gemüse in Permakultur anbauen. Ein einfacher Balkon reicht aus. Die Permakultur erfordert weniger Arbeit als andere, konventionellere Anbauformen, weniger Pflege und Unterhalt. Das funktioniert, solange man die Einschränkungen der Umgebung akzeptiert und seine Entscheidungen und Vorgehensweisen nach und nach an die Gegebenheiten anpasst.
Gewiss ist es für einen Gartenanfänger nicht immer einfach, das Abenteuer Bio-Garten ohne eigenes Terrain anzugehen, aber es ist nicht unmöglich. Tatsächlich ist es sogar sehr lohnend und aufregend! Das Wichtigste ist, bestimmte Regeln und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, aber auch keine Angst vor Fehlern oder Misserfolgen zu haben, die am Anfang fast unvermeidlich sind.
Um es ganz klar zu sagen: Nur weil die Erdbeerpflanze in diesem Jahr keine Früchte getragen hat, bedeutet das nicht, dass es niemals funktionieren wird. Das Wichtigste ist, sich nicht entmutigen zu lassen, nicht aufzugeben, aus seinen Fehlern zu lernen, wieder von vorn anzufangen. Und vor allem genießen Sie es, mit den Händen in der Erde zu graben und Ihr Gemüse gesund, schmackhaft und frisch zu ernten!
FÜNF GRUNDREGELN FÜR MAXIMALEN ERFOLG