Crashkurs Buchführung
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Das betriebliche Rechnungswesen
Grundbegriffe des Rechnungswesens
Die Pflicht zur Buchführung
Die Bücher
Inventur und Inventar
Der Aufbau der Bilanz
Bilanzanalyse & -kennzahlen
Das T-Konto
Der Buchungssatz
Buchen auf Bestandskonten
Die Gewinn- und Verlustrechnung
Buchen auf Erfolgskonten
Übung: Buchungssätze bilden
Der Jahresabschluss
Das Saldieren der Konten
Die Kosten- und Leistungsrechnung
Die Kostenartenrechnung
Die Kostenstellenrechnung
Die Kostenträgerrechnung
Die Kapitalflussrechnung
Die Anlagenbuchhaltung
Die Investitionsrechnung
Statische Verfahren zur Wirtschaftlichkeitsberechnung
Dynamische Verfahren zur Wirtschaftlichkeitsberechnung
Steuern in der Buchführung
Umsatzsteuer & Vorsteuer
Lohnsteuer
Abschluss
Lösungsteil zu den Übungen
Rechnungswesen-Lexikon
Nützliche Internetseiten
Quellenangaben
Entdecker mehr ...
Impressum
1. Auflage
© 2022 Melanie Völker
Herstellung & Verlag:
BOD - Books on Demand, Norderstedt
ISBN: 978-3-7557-9150-8
Alle Rechte vorbehalten.
Einleitung
Das betriebliche Rechnungswesen
Grundbegriffe des Rechnungswesens
Die Pflicht zur Buchführung
Die Bücher
Inventur und Inventar
Der Aufbau der Bilanz
Bilanzanalyse & -kennzahlen
Das T-Konto
Der Buchungssatz
Buchen auf Bestandskonten
Die Gewinn- und Verlustrechnung
Buchen auf Erfolgskonten
Übung: Buchungssätze bilden
Der Jahresabschluss
Das Saldieren der Konten
Die Kosten- und Leistungsrechnung
Die Kostenartenrechnung
Die Kostenstellenrechnung
Die Kostenträgerrechnung
Die Kapitalflussrechnung
Die Anlagenbuchhaltung
Die Investitionsrechnung
Statische Verfahren zur Wirtschaftlichkeitsberechnung
Dynamische Verfahren zur Wirtschaftlichkeitsberechnung
Steuern in der Buchführung
Umsatzsteuer & Vorsteuer
Lohnsteuer
Abschluss
Lösungsteil zu den Übungen
Rechnungswesen-Lexikon
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Quellenangaben
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Impressum
Im Alltag werden die Begriffe Buchhaltung und Buchführung oftmals synonym verwendet, was nicht ganz korrekt ist.
Man kann den Begriff Buchhaltung als betriebliche Organisationseinheit verstehen, die sich mit der Buchführung befasst. Die Hauptaufgabe der Buchhaltung besteht gemäß § 239 Absatz 2 Handelsgesetzbuch (HGB) darin, alle innerhalb eines Geschäftsjahres anfallenden Geschäftsvorfälle des Unternehmens “vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet” zu erfassen und zu buchen. Diese Tätigkeit der Buchführung umfasst u. a. das Erstellen der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der Kapitalflussrechnung.
Das vorliegende Buch gibt Aufschluss über die Teilbereiche der Buchhaltung oder des betrieblichen Rechnungswesens und erläutert grundlegende Aufgaben und Begrifflichkeiten, die für das ordnungsgemäße Führen der Unternehmensbücher wesentlich sind. Der Schwerpunkt liegt auf dem Aufbau der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie dem Erstellen des Jahresabschlusses und der korrekten Bildung von Buchungssätzen auf den jeweils zugehörigen Sachkonten. Hierzu gibt es einen Extra-Übungsteil, welcher dir helfen wird, das neu erlernte Wissen zu festigen.
In weiteren Abschnitten verschafft das Buch einen Überblick über die Kosten- und Leistungsrechnung, die Investitionsrechnung und die Anlagenbuchhaltung.
Ob als Prüfungsvorbereitung oder einfach aus Interesse – mit diesem Buch wirst auch du die Grundlagen der Buchführung schnell verstehen lernen.
Das Rechnungswesen stellt ein Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre dar und dient der Erfassung und Überwachung betriblicher Geld- und Leistungsströme.
Die Aufgabe des betrieblichen Rechnungswesens ist es, das unternehmerische Handeln zahlenmäßig zu erfassen, zu überwachen und auszuwerten. Zu seinen Funktionen gehören die Dokumentation, Kontrolle, Disposition sowie die Rechenschaftslegung und Information.
Das betriebliche Rechnungswesen
= Zahlenmäßiges Erfassen, Überwachen und Auswerten des betrieblichen Geschehens
|
|
Dokumentation
sämtlicher Geschäftsvorfälle (Vermögen, Kapital und Gesamterfolg) |
Kontrolle
Überwachung von Wirtschaftlichkeit, Rentabilität und Liquidität
|
Disposition
Aufbereiten und Bereitstellen von Zahlenmaterial für die unternehmerische Entscheidungsfindung |
Rechenschaftslegung und Information
Periodenbezogene Berichterstattung über die Vermögens- und Ertragslage gegenüber Anteilseignern, Kreditgebern und Finanzamt
|
Man unterscheidet zwischen dem internen und dem externen Rechnungswesen.
Beim internen Rechnungswesen werden die inneren Vorgänge eines Unternehmens untersucht und dessen Leistungen und Kosten einander gegenüberstellt. Hier liefert das betriebliche Controlling mithilfe der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung (Betriebsbuchhaltung) dem Unternehmer Daten, die ihm ermöglichen, den Betriebsprozess zu steuern und den jeweiligen Anforderungen anzupassen.
Für das interne Rechnungswesen bestehen keine steuer- oder handelsrechtlichen Vorgaben, so dass das Unternehmen hier gewisse Freiräume zur Ausgestaltung nutzen darf – anders als beim externen Rechnungswesen.
Das externe Rechnungswesen ist nach außen gerichtet und wird durch handels- und steuerrechtliche Grundlagen bestimmt, die genau vorgeben, wie die Finanzbuchführung zu erfolgen hat. So müssen sämtliche Geschäftsvorfälle im Unternehmen, also alle Einnahmen und Ausgaben bezogen auf eine Rechnungsperiode, lückenlos erfasst werden. Der Begriff der Rechnungsperiode bezeichnet dabei den Zeitraum zwischen zwei Abschlüssen (z. B. Jahresabschluss, Quartalsabschluss, Monatsabschluss).
Die Finanzbuchführung beinhaltet die Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), der Bilanz und der Kapitalflussrechnung, deren Vorgänge dokumentiert werden, um Außenstehenden wie Finanzbehörden oder Banken Rechenschaft abzulegen.
Die Finanzbuchhaltung (Fibu) als Teilbereich des betrieblichen Rechnungswesens ermittelt das Gesamtergebnis eines Unternehmens inklusive aller Veränderungen der Vermögensverhältnisse sowie des Gewinns oder Verlusts innerhalb einer Rechnungsperiode. Das Ergebnis der Finanzbuchhaltung ist der Jahresabschluss. Unterschieden wird im Weiteren zwischen der Debitoren- und der Kreditorenbuchhaltung.
In der Debitorenbuchhaltung werden die Forderungen des Unternehmens erfasst. Sie beinhaltet die Buchung von Ausgangsrechnungen und Bearbeitung von Zahlungseingängen / Gutschriften.
Die Kreditorenbuchhaltung erfasst die Zahlungsverpflichtungen (= Verbindlichkeiten) des Unternehmens.
Mit Kreditoren sind Lieferanten oder externe Anbieter gemeint, die Leistungen in Form einer Dienstleistung oder eines Produkts für ein Unternehmen (Kunde) erbringen und daher offene Forderungen diesem gegenüber haben. In der Kreditorenbuchhaltung werden also alle Eingangsrechnungen erfasst und im Blick behalten, um diese pünktlich zu bezahlen. Für wiederkehrende und dauerhafte Geschäftsbeziehungen werden Kreditoren als Datensätze mittels einer eigenen Identifikationsnummer in einer Kreditorendatenbank erfasst und gespeichert.
Finanzbuchhaltung
Erfassung der Bestände (Vermögen, Kapital) und Ströme (Erträge, Aufwendungen) Bilanz und GuV |
|
Debitorenbuchhaltung |
Kreditorenbuchhaltung |
Forderungen
Buchung von Ausgangsrechnungen |
Verbindlichkeiten
Buchung von Eingangsrechnungen |
Das nachfolgende Schaubild zeigt noch einmal die Zuordnung der Teilbereiche innerhalb des betrieblichen Rechnungswesens.
Externes Rechnungswesen (Finanzbuchhaltung) |
Internes Rechnungswesen (Betriebsbuchhaltung) |
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Gewinn- und Verlustrechnung |
Bilanz |
Kapitalfluss |
Controlling |
Ertrag |
Einnahme |
Einzahlung |
Leistung |
Aufwand |
Ausgabe |
Auszahlung |
Kosten |
Im nächsten Abschnitt werfen wir einen genaueren Blick auf wesentliche Grundbegriffe, die uns immer wieder im Rechnungswesen begegnen.
In diesem Abschnitt werden wichtige Begriffe erläutert, die uns immer wieder im Rechnungswesen begegnen.
|
Doppelte Buchführung |
Beispiele |
Einnahme |
Wert aller veräußerten Leistungen pro Periode; Zugang von Geldvermögen |
Betriebseinnahmen Bar- und Zielverkauf von Waren Einnahmen durch Verkauf von Anlagevermögen |
Ausgabe |
Wert aller zugegangenen Güter / Dienstleistungen pro Periode; Abgang von Geldvermögen |
Einkäufe von Waren und Rohstoffen bezogene Dienstleistungen Mietzahlungen Reparaturkosten Löhne und Gehälter Abschreibungen |
Einzahlung |
Zufluss liquider Mittel (Kassenbestand) |
Barverkauf |
Auszahlung |
Abfluss liquider Mittel (Kassenbestand) |
Barkauf |
Ertrag |
in Geldeinheiten bewertete Gütererstellung pro Periode 1. neutraler Ertrag: Erträge, denen keine Leistungen gegenüber- stehen › betriebsfremd (kein Zusammenhang mit Betriebszweck) › periodenfremd (Zusammenhang mit Betriebszweck, aber gehört in ein anderes Wirtschaftsjahr) › außerordentlich (außerhalb gewöhnlicher Betriebstätigkeit) 2. Zweckertrag: betriebsbedingter Ertrag, zugleich Leistung |
Kursgewinn bei Wertpapieren Steuererstattung Verkauf von Maschinen Verkauf betrieblicher Erzeugnisse |
Aufwand |
in Geldeinheiten bewerteter Güterverzehr pro Periode 1. neutraler Aufwand: Aufwendungen, denen keine Kosten gegen- überstehen › betriebsfremd (kein Zusammenhang mit Betriebszweck) › periodenfremd (Zusammenhang mit Betriebszweck, aber gehört in ein anderes Wirtschaftsjahr) › außerordentlich (außerhalb gewöhnlicher Betriebstätigkeit) 2. Zweckaufwand: betriebsbedingter Aufwand, zugleich Kosten |
Spenden Steuernachzahlung Brandschaden Energie- oder Versicherungsaufwand |
Leistung / Erlös |
in Geldeinheiten bewertete Gütererstellung der betrieblichen Tätigkeit pro Periode 1. Grundleistung: Leistungen, denen Erträge in gleicher Höhe gegenüberstehen 2. Kalkulatorische Leistung: › Andersleistung kalkulatorische Leistungen, denen Erträge in abweichender Höhe gegenüberstehen › Zusatzleistung kalkulatorische Leistungen, denen kein Ertrag gegenübersteht |
Verkauf von Erzeugnissen Bestände an Halb- / Fertigerzeugnissen unentgeltlich abgegebene Leistungen |
Kosten |
in Geldeinheiten bewerteter Güterverzehr pro Periode, der der betrieblichen Leistungserstellung dient 1. Grundkosten: Kosten, denen Aufwand in gleicher Höhe gegenübersteht 2. Kalkulatorische Kosten: › Anderskosten kalkulatorische Kosten, denen Aufwand in abweichender Höhe gegenübersteht (unterschiedliche Bewertung) › Zusatzkosten kalkulatorische Kosten, denen kein Aufwand gegenübersteht |
Löhne, Gehälter kalkulatorische Abschreibungen kalkulatorische Miete, kalkulatorischer Unternehmerlohn |
Zum besseren Verständnis sollen zusätzlich einige Beispiele dienen:
Vorgang |
Ertrag |
Einnahme |
Einzahlung |
Leistung |
Kunde kauft Ware und zahlt bar |
X |
X |
X |
X |
Kunde kauft Ware und erhält Zahlungsziel 30 Tage |
X |
X |
|
X |
Kunde zahlt Rechnung nach 30 Tagen (Zahlungsziel) |
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|
X |
|
Verkauf einer Maschine zum Buchwert |
|
X |
X |
|
Verkauf einer Maschine über Buchwert |
X |
X |
X |
|
Vorgang |
Aufwand |
Ausgabe |
Auszahlung |
Kosten |
Kauf von Ware und Barzahlung an Lieferanten |
X |
X |
X |
X |
Kauf von Ware mit Zahlungsziel 30 Tage |
X |
X |
|
X |
Bezahlung des Lieferanten nach 30 Tagen (Zahlungsziel) |
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|
X |
|
Kauf einer Maschine (= Investition) |
|
X |
X |
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Spende an gemeinnützigen Verein |
X |
X |
X |
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In einem späteren Abschnitt werden wir auf weitere wichtige Begriffe eingehen, wie den der Investition. An dieser Stelle soll uns aber die obige Tabelle für einen Überblick über die Teilbereiche des betrieblichen Rechnungswesens vorerst genügen.
Bevor wir die verschiedenen Bereiche des Rechnungswesens im Einzelnen detaillierter durchleuchten, widmen wir uns im nächsten Kapitel zunächst der Frage, warum wir als Unternehmen überhaupt eine Buchführung erstellen müssen.
Mittels der Buchführung werden sämtliche Geschäftsvorgänge eines Betriebes erfasst und dokumentiert. Diese Aufzeichnung erfolgt in Zahlenwerten, zeitlich und sachlich geordnet.
Die Pflicht zur Buchführung ergibt sich aus dem Handelsgesetzbuch, wonach “jeder Kaufmann im Sinne des § 1 bis 7 HGB verpflichtet [ist], Bücher zu führen und in diesen seine Handelsgeschäfte und die Lage seines Vermögens nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung ersichtlich zu machen” (§ 238 HGB).
Weiterhin gilt: “”