Die Frau jenseits der Schleier
Mein Weg in den Salafismus und wieder hinaus
Patmos Verlag
Foto: © Inga Kerber
Karoline Roscher-Lagzouli hat Islamwissenschaften und Indologie in Halle und Bonn studiert. Nach einem Jahr in Marokko und einer Ausbildung zur Sozialassistentin betreibt sie heute zusammen mit ihrem Mann mehrere Cafés in Leipzig, wo sie gemeinsam mit ihren beiden Kindern leben.
Die atheistisch aufgewachsene Karoline Roscher-Lagzouli ist seit ihrer Kindheit fasziniert vom Islam. In ihren Zwanzigern wird sie Muslimin und lebt mehrere Jahre als Mitglied einer konservativen Salafi-Gemeinde. In dieser Autobiografie berichtet sie von ihrem Leben in der Gemeinde, den Konflikten mit ihrer Familie, ihrer Abkehr vom Salafi-Islam, und der immer noch andauernden Suche nach einem authentischen und für sie passenden Ausdruck ihres Glaubens jenseits von patriarchalen Strukturen. Denn sie möchte als gläubige, Kopftuch tragende Muslimin und Feministin mitreden in den aktuellen Debatten, statt nur zuzuhören, wenn andere über sie reden.
Auch als Printausgabe erhältlich.
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© 2022 Patmos Verlag
Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG, Ostfildern
Umschlaggestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart
Umschlagabbildung: Inga Kerber
ISBN 978-3-8436-1356-9 (Print)
ISBN 978-3-8436-1407-8 (eBook)
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Vorwort
Eine deutsche Muslimin redet mit
Unter stolzen marokkanischen Frauen
Meine Kindheit: Zwischen Büchern, Märchen und Träumen von verschleierten Sultanstöchtern
Mein »Märchen« beginnt in Halle: Studium, Heirat und Rassismuserfahrungen
Neubeginn in Köln: Die Suche nach Glauben
Schwestern: Endlich Muslimin sein und dazugehören
Ramadan in Istanbul: Exkursion mit Gülen
Vom Eifer der frischen Konvertitin zum Frieden mit mir selbst
Der Abschied von meinem Vater
Ich bin ich. Heimat finden und Platz nehmen
Hidschab-Debatten: Überlassen wir es doch dem Wind, mit den Stoffbahnen zu spielen
Begegnung mit rechtem Hass auf der Leipziger Buchmesse
Freiheit im Kleinen finden
Bleiben oder gehen? Wie Rassismus und Islamhass salonfähig werden
Die Anschläge von Paris: Das Ringen um Haltung
Atemholen: Zurück am Sehnsuchtsort Marokko
Eine Feministin mit Kopftuch und immer streitbar
Anmerkungen
Über die Autorin
Über das Buch
Impressum
Hinweise des Verlags
1 Abdul Adhim Kamouss: Wem gehört der Islam? Plädoyer eines Imams gegen das Schwarz-Weiß-Denken, München 2018
2 Abdel-Hakim Ourghi: Ihr müsst kein Kopftuch tragen. Aufklären statt Verschleiern, München 2018
3 Ulrich Look: Auf Tramptour bis Pakistan. Per Daumen durch die Weiten Asiens, München 1989
4 Murad Wilfried Hofmann: Der Islam als Alternative, München 1992
5 Vgl. Koran: Sure 50, Vers 16
6 Nämlich Scheikh Uthaimin in Majmuu` Fataawa wa Rasaa`il, Band 12, S. 287, gesehen auf https://islamfatwa.de/kleidung-schmuck/134-aura-von-frau-mann/293-einige-urteile-ueber-frauen-die-hosen-tragen. Hier ist die Begründung, dass Frauen keine Kleidung tragen sollen, die der der Männer ähnelt. Ermahnungen wie diese werden unter den Salafis oft per Rundmail oder in islamischen Facebook-Gruppen verteilt.
7 Das Zitat stammt aus einem nicht mehr veröffentlichten Kapitel aus: Peter Dombrowski: Velates. Kurzgeschichten, Leipzig 2007
8 Muhammad ‘Ali al-Haschimi: Die ideale Muslimin. Die ideale islamische Persönlichkeit einer muslimischen Frau nach Quran und Sunna, 2010
9 Kerstin Sarah Burkard: Innige Verbundenheit. Sechs Schritte zu einer erfüllten Ehe. Islamisch-psychologischer Eheratgeber für Frauen, 2018
10 Vgl. Abdel-Hakim Ourghi: Ihr müsst kein Kopftuch tragen. Aufklären statt Verschleiern, München 2018, S. 85 und folgende
11 Vgl. Benjamin Idriz: Der Koran und die Frauen. Ein Imam erklärt vergessene Seiten des Islam, Gütersloh 2019, S. 149
12 Menerva Hammad auf ihrem Blog »Hotel Mama« am 29. 8. 2019 – https://www.facebook.com/bloghotelmama/photos/a.2207322572826112/2903653783192984/
13 Amina Bile, Nancy Herz, Sofia Nesrine Srour: Schamlos, Stuttgart 2019, S. 45
14 Ebd. S. 46
15 Fatima Mernissi: Der politische Harem: Mohammed und die Frauen, Freiburg 1998
Sechs Jahre lang war ich Teil einer Salafi-Gemeinschaft rund um eine kleine Moscheegemeinde in Köln. Heute bin ich eine andere, heute bin ich Suchende und will die enge Welt der Salafis hinter mir lassen.
Mein Schreiben beginnt mit dem Wunsch, nicht mehr nur Zuschauerin zu sein, sondern mitzuspielen im Ringen um die Deutungshoheiten, mit meinen Geschichten dazu beizutragen, einen Raum für die Stimme der muslimischen Frau zu schaffen und an alle Seiten zu appellieren, die Gemeinsamkeiten zu sehen, statt die Unterschiede und Gegensätze zu suchen.
Ich möchte nicht still bleiben, während in den Scheindebatten ein künstliches Bild vom Islam und von Muslim*innen erzeugt wird. Ich möchte mitdiskutieren, die Monologe der Islamkritiker*innen stören und sie mit meinem Selbstbild als selbstbestimmter Muslimin konfrontieren.
Ich möchte vom Werden erzählen und vom Wachsen. Und so wie meine Pfade nicht immer gerade verlaufen, sich vielmehr auffasern in ein Geflecht von Lebenslinien, manchmal in Sackgassen enden oder in einem Bogen zu Punkten zurückführten, an denen ich schon gewesen bin, so muss auch dieses Buch nicht zwingend in einer bestimmten, chronologischen Reihenfolge gelesen werden. Vielmehr fügen sich die einzelnen Geschichten und Texte zu einem Mosaik, in dem jedes Teilchen seine Berechtigung und Bedeutung hat.
Jeder Widerspruch, jeder Neuanfang sind mir lieb und machen mich zu der, die ich heute bin.