Esther Kinsky
ROMBO
Roman
Suhrkamp
eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2022
Der vorliegende Text folgt der Erstausgabe, 2022
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Umschlagabbildung: Erhaltenes Fragment des Fresko in der Apsis der Chiesa di Sant'Andrea Apostolo, Venzone. Foto: Esther Kinsky
Umschlaggestaltung: Hermann Michels und Regina Göllner
eISBN 978-3-518-77233-1
www.suhrkamp.de
»Finito questo, la buia campagna
tremò sì forte, che dello spavento
la mente di sudore ancor mi bagna.
La terra lagrimosa diede vento,
che balenò una luce vermiglia
la qual mi vinse ciascun sentimento«
Dante Alighieri, La Commedia,
Inferno, Canto III, v. 130-135.
Unbeknownst to me at the time, I just wanted to be seen.
C. Fausto Cabrera, The Parameters of Our Cage.
ROMBO
Eine der wenigen Erscheinungen, welche fast immer die Erdbeben begleiten und sie oft ganz kurz vorher ankündigen, besteht in einem eigenthümlichen unterirdischen Geräusch, welches fast überall, wo seiner Erwähnung geschieht, von derselben Beschaffenheit zu seyn scheint. Es besteht dieses Geräusch aus dem rollenden Tone einer aneinander hängenden Reihe von kleinen Explosionen, und man vergleicht es oft dem Rollen des Donners, wo es in geringerer Stärke statt findet, mit dem Rasseln vieler Wagen, welche hastig über ein holpriges Steinpflaster fahren. … In Peru scheint die Stärke dieses eigenthümlichen Schalls in geradem Verhältnisse mit der Stärke der darauf folgenden Erschütterungen zu stehen; dasselbe erzählt man auch von Calabrien, wo man diese gefürchtete Erscheinung il rombo nennt.
Friedrich Hoffmann, Geschichte der Geognosie und Schilderung der vulkanischen Erscheinungen, 1838, S. 328.