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Der dominante Bogenschütze | Erotische Geschichte

von Dee Lyster

 

 

Lektorat: Nicola Heubach

 

 

Originalausgabe

© 2020 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: Geribody @ istock.com

Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

 

ISBN 9783966411202

www.blue-panther-books.de

Der dominante Bogenschütze von Dee Lyster

»Also Jeanine … Echt jetzt?!« Ich koche vor Wut.

Seit einer geschlagenen Stunde sitze ich hier in dem Vereinshaus des Bogensportclubs »Robin Hood« und warte auf meine beste Freundin. Drei Mal hab ich sie schon angerufen, bis die Dame sich endlich bequemt, abzuheben. Und jetzt sagt sie mir, dass ihr Sohn krank geworden ist. Na toll! Als ob ich auf die Idee kommen würde, wie ein Irrer mit Pfeil und Bogen durch den Wald zu laufen. Sie hat immer so großartige Einfälle: Motocross. Paintball. Bungee Jumping …

Ich war letzte Nacht unterwegs, spüre noch immer leicht den Alkohol und sitze jetzt hier, im nirgendwo, halb in der Wildnis, und warte auf den Typen, der uns – in dem Fall mir! – das Bogenschießen beibringt.

Der nette ältere Herr, der im Vereinshaus ausschenkt, sagt, dass Mario in einer Viertelstunde da ist. Jetzt noch abzuhauen, macht auch keinen Sinn. Ich seufze und denke: Dann zieh ich die Sache eben allein durch.

»Karin Schaffler haben Sie gesagt, ist ihr Name, oder?«

Ich nicke.

»Sie müssen bitte noch die Parcoursregeln durchlesen und hier unterschreiben.«

Ich nicke erneut und nehme den Aktenordner mit den Regeln entgegen. Wahnsinn, was man alles beachten muss, nur, um durch den Wald zu laufen und auf ein paar Tiere aus Plastik zu schießen.

Ich unterschreibe den Quatsch und gebe ihn mit einem Lächeln zurück. »Ich würde gern noch einen Kaffee nehmen bis Markus …«

»Mario«, wirft der Herr ein.

Okay … Auch gut. »Bis Mario dann da ist.« Ich trinke den Kaffee, der gar nicht so schlecht ist, und stecke mir eine Zigarette an. Mir geht der gestrige Abend durch den Kopf. War ganz lustig. Jean, der Typ, der mir schöne Augen gemacht hat, wirkte sympathisch. Wenn ich ihn besser kennen würde, könnte er ein netter Zeitvertreib werden. Aber nicht unbedingt die Sorte Mann, die ich mir für etwas Längeres vorstelle. Wahrscheinlich ganz bemüht im Bett, aber halt ohne das gewisse Etwas. Wenn ich darüber nachdenke, habe ich so einen Mann, wie ich ihn mir wünsche, eigentlich noch nie gehabt. Die meisten meiner Freunde und Liebhaber waren nett und der Sex auch ganz okay aber … Ach, ich weiß selber nicht so genau, was ich will. Auf jeden Fall keinen dieser Jungen. Zumindest nicht für eine feste Beziehung. Als Aperitif, okay …

Mein Blick fällt auf die Tür. Ein ungefähr zwanzigjähriger pickeliger Milchbubi kommt in den Raum. Ist das etwa Mario?

Er nickt mir freundlich zu und hängt seinen Bogen und die Pfeile an die dafür vorgesehene Halterung. Er begrüßt den Herrn hinter der Bar und wechselt ein paar Worte mit ihm. Sie unterhalten sich über Nockengrößen und das Gewicht von Pfeilspitzen.