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Schloss der Lust | Erotische Geschichte
von Brooklyn Collins
Als Brooklyn Collins zur Welt kam, standen zwei alte Männer lächelnd an seiner Wiege: Der eine war Dionysos – der Gott des Weines, der Ekstase und des Wahnsinns –, der andere Eros – der Gott der Leidenschaft und der erotischen Begierde. So nahm das Schicksal seinen Lauf. Brooklyn Collins entwickelte sich zum Schriftsteller. Seine Texte sind Hymnen an die menschliche Sexualität in all ihren erregenden Spielarten. Sie laden dazu ein, dem mausgrauen Alltag zu entfliehen und sich endlich (wann, wenn nicht jetzt?) mitreißen zu lassen vom ewigen Strom der Wollust. Brooklyn Collins lebt in München und liebt das Leben. Ergreifen Sie seine ausgestreckte Hand! Lassen Sie sich verführen!
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2021 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: teksomolika @ istock.com
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783964773579
www.blue-panther-books.de
Schloss der Lust von Brooklyn Collins
Schloss »St. Michael« erlebte seine Blütezeit im 16. Jahrhundert. Der Schlossherr Michael VII war ein mächtiger Mann, der gern rauschende Feste veranstaltete, aber auch sehr grausam sein konnte, wenn sich jemand seinem Willen widersetzte. Nachdem das Geschlecht ausgestorben war, verfiel das Schloss, bis reiche Gönner es vor etwa hundert Jahren wieder instand setzen ließen und interessierten Besuchern zugänglich machten.
In meinem Job als Fremdenführerin spielte Schloss »St. Michael« als Attraktion in unserer Gegend von Anfang an eine große Rolle. Ich machte mich mit vielen Einzelheiten aus seiner Geschichte vertraut, um die zahlreichen Fragen der in- und ausländischen Besucher beantworten zu können. Es gab auch einen wunderschönen Bildband, den mein Mann Dorian, ein sehr talentierter Fotograf, zusammengestellt hatte.
Obwohl das Schloss wegen dringender Restaurierungsarbeiten vorläufig für Besucher geschlossen werden musste, erhielten Dorian und ich für ein Fotoshooting eine Sondergenehmigung und Schlüssel zu allen Räumen des Gebäudes. Immerhin heiratete Alison, meine beste Freundin und einzige Tochter des Bürgermeisters, ihren langjährigen Partner Joss und wollte sich einen Tag vor der kirchlichen Trauung in angemessenem Ambiente von einem echten Profi wie Dorian ablichten lassen.
Es war schon wieder einer dieser brüllend heißen und schwülen Sommertage. Die Sonne brannte vom Himmel, seit Wochen hatte es nicht mehr geregnet. Schon frühmorgens klebten einem die dünnen Kleider am schweißbedeckten Körper. Während Dorian und ich in knappen T-Shirts und kurzen Hosen daherkamen, trug Alison tapfer ihr knöchellanges Brautkleid aus cremefarbener Spitze. Joss schwitzte in einem anthrazitfarbenen Anzug mit weißem Hemd und weinroter Krawatte.