Der kleine Medicus Band 6. Angriff der Monster-Zecke

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer

Angriff der Monster-Zecke

mit Illustrationen von Sabine Rothmund

Tessloff

1. Auflage 2022

www.tessloff.com

ISBN: 978-3-7886-4416-1

Die Verbreitung dieses Buches oder von Teilen daraus durch Film, Funk oder Fernsehen, der Nachdruck, die fotomechanische Wiedergabe sowie die Einspeicherung in elektronische Systeme sind nur mit Genehmigung des Tessloff Verlages gestattet.

Inhalt

Oma Rosis Angebot

Skate-Turnier mit Folgen

Das Blut kommt

Im Inneren der Zecke

Auf Borrelien-Jagd

Die Monster-Zecke

Wer macht sauber?

Was bisher geschah - Die Pommes waren ja noch ganz in Ordnung, aber der Burger …? Gut, dass Nano und seine Freunde dem Frieden nicht getraut haben. Denn in der neuen Burger-Bude in der Herzbubenstraße ging ganz und gar nicht alles mit rechten Dingen zu. An Bord einer Mini-Drohnen-Fliege konnte Nano dem Betrug auf die Spur kommen. Doch wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Scherge hinter all dem steckt?

Nano ist ein aufgeweckter Junge mit verstrubbelten blonden Haaren. Er hat ein paar Sommersprossen im Gesicht und trägt einen roten Kapuzenpulli. Nano spielt gerne Fußball und möchte später einmal Arzt werden. Seit er Dr. X und Micro Minitec kennengelernt hat, schlittert er von einem Abenteuer ins nächste.

Marie ist etwas jünger als Nano. Sie hat kinnlange braune Haare, die von einer Haarspange zurückgehalten werden. Sie trägt ein orangefarbenes T-Shirt mit einer Blume darauf über einem blau-weiß gestreiften Langarmshirt. Marie ist Nanos kleine Schwester. Sie kann sehr gut singen und hat ein fotografisches Gedächtnis. Manchmal nervt sie Nano ein bisschen. Manchmal aber auch nicht.

Dr. X blickt gutmütig durch eine kreisrunde Brille. Er hat eine Glatze, ringsherum aber einen Kranz aus grau-weißen Haaren, die lustig vom Kopf abstehen. Bekleidet ist er mit einem weißen Arztkittel. Dr. X ist Arzt – und Erfinder. Er kennt sich bestens mit Röntgenstrahlen und Holografien aus und hat den Kopf immer randvoll mit neuen Ideen.

Micro Minitec hat eine auffällige Frisur: Ihre pinken Haare sind auf dem Kopf zu zwei kleinen Knubbelchen zusammengedreht. Sie blickt verschmitzt über den Rand ihrer runden Brillengläser und trägt einen silbernen Anzug. Micro Minitec ist die pfiffige Assistentin von Dr. X. Sie hat genauso geniale Ideen wie er. Ihre allergenialste Erfindung ist der Turbobeamer: eine Schrumpfmaschine!

Oma Rosis Angebot

„Ich wiederhole mein Angebot“, sagte Oma Rosi und sah Scherge dabei streng an. „Sie bieten ab sofort nur noch gesundes Essen an und ich sorge dafür, dass Sie den Imbiss weiter betreiben können. Die Speisekarte stelle ich für Sie zusammen und vermittle Ihnen auch die Lieferanten.“

„Jetzt entscheiden Sie sich endlich!“, mahnte Micro Minitec. „Wir haben nicht ewig Zeit. Außerdem muss ich Nano noch vergrößern.“

„Und ich muss noch für das Skateboard-Turnier morgen trainieren“, gab Manuel zu bedenken. „Mein Acid Drop könnte echt besser sein.“

Acid Drop?“, fragte Marie.

„Ein Sprung in die Halfpipe“, erklärte Manuel.

„Also, los jetzt, Herr Scherge!“, wurde Oma Rosi langsam ungemütlich.

Der ehemalige Assistent von Professor von Schlotter und jetzige Imbissbetreiber blickte mit heruntergezogenen Mundwinkeln nacheinander in jedes Gesicht.

„Er denkt noch“, meinte Marie.

„Tatsächlich?“, sagte Lilly erstaunt. „Na ja, Wunder kann man ja nie ganz ausschließen.“

Endlich kam Bewegung in Scherges Gesicht. Seine Mundwinkel wurden Stück für Stück freundlicher:

„Also gut. Ich bin dabei. Vielleicht haut es ja hin.

Ich will es wenigstens versuchen.“

„Abgemacht!“, freute sich Oma Rosi und reichte ihm die Hand.

„Abgemacht!“, lächelte Scherge. „Und wann geht es los?“

„Gleich nächste Woche“, antwortete Oma Rosi. „Bis dahin bleibt der Imbiss erst einmal geschlossen. Micro Minitec programmiert den Roboter um, während ich die neuen Gerichte zusammenstelle. Und Sie halten sich an unsere Abmachung!“

„Wird gemacht, Chefin!“, bestätigte Scherge.

„Gut, dann ist unsere Mission hier also erst einmal beendet“, sagte Oma Rosi zufrieden, drehte sich um und ging zum Ausgang. Marie, Lilly, Manuel und Micro Minitec, die vorsichtig den verkleinerten Nano in der Box trug, folgten ihr.

„Wir haben gewonnen“, strahlte Marie. „Gegen uns hatte er von Anfang an keine Chance.“

„Vor allem nicht gegen Oma Rosi“, grinste Micro.

Während Oma Rosi nach Hause spazierte, schwebten die anderen mit dem fliegenden Auto zurück zur Villa Nachtigall, um Nano dort zu vergrößern.

Dann trennten sich die Wege der Kinder. Nano und Marie mussten beim Abendbrot natürlich von ihrem erstaunlichen Abenteuer im Imbiss berichten.

„Nano ist der beste Fliegenpilot auf der ganzen Welt“, prahlte Marie stolz.

„Und auch der einzige“, gab Opa Erwin zu bedenken.

„Hoffentlich könnt ihr heute Nacht trotzdem gut schlafen und habt nicht allzu aufregende Träume“, sagte Nanos und Maries Mutter.

„Träume von einem Imbiss und einer Fliege sind doch nicht aufregend“, erwiderte Marie lässig.