Band 1 Geheimagent aus dem All
 Band 2 Ein Alien kommt selten allein
 Weitere fonky Abenteuer sind in Vorbereitung!
 
 Mit Bildern von Lisa Hänsch
 Ein Alien kommt selten allein
 
  FONK 
  und seine Freunde 
 Ich bin   Fonk der Fantastische,
  intergalaktischer Geheimagent vom 
 Planeten Kleiner Badschi. Meine perfekte
 Tarnung, um euch Menschen auszuspionieren: Ich sehe
 genauso aus wie ein Dellenflittich. Tschakalaka, los geht's!
 PS: Heißt das überhaupt Dellenflittich?
  Florian Schneider 
 Hallo, ich heiße Florian. Mein Leben ist
 eigentlich ziemlich normal. Also, zumindest
 war es das, bis mir ein durchgeknallter
 Außerirdischer zugeflogen ist, der aussieht
 wie ein Wellensittich und mich für einen
  Australier hält. 
 
  Karlotta Pomm 
 Lebe lang und in Frieden! Ich liebe alles,
 was mit Außerirdischen, Raumschiffen
 und Planeten zu tun hat. Meine Eltern
 haben ein Fahrradgeschäft und im Keller
 darunter versuche ich, selbst ein Raumschiff
  zusammenzubasteln! 
  Boris Piller 
 Vielleicht kennst du mich ja aus dem
 Internet, da bin ich als Superbobo bekannt!
 Mein Papa hat sehr viel Geld, deshalb
 wohnen wir auch in einem Superhaus, ich
 habe ein supergroßes Kinderzimmer mit
  supervielen Superspielsachen. 
  Franziska und Karlchen 
 Hallo, wir sind die kleine Schwester von
 Florian und der kleine Bruder von Karlotta!
 Wir lieben Eis, Quatschmachen und
 Koalabären. Wir ärgern unsere älteren
 Geschwister, wo wir nur können.
 
  Anfänger-Agent 
  Kleiner Badschi 
  Erde 
 Sieht aus wie ein Wellensittich (Vogelart
 auf dem Planeten Erde), Flugkünste, Mut,
 Klugheit, Schönheit, Bescheidenheit (eigene
  Angaben des Agenten) 
 Herausfinden, ob die Menschen sanftmütig und
  friedliebend sind. 
 Ist die Erde bereit für die ILSE?
 
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 Fonks  Bewerbungsbrief
 Winziges- 
 Übersetzungs- 
 Maschinchen 
  Raumkreuzer 
  Flitzpiepe 3000 
  intergalaktische 
  Funk-Antenne 
 Fettnäpfchen- 
 Alarm 
 Lichtwellen- 
 Verbiege- 
 Apparat 
  Navigationsgerät 
  vom Planeten 
  Schnapp 
 
 Die Intergalaktische Liga Sanftmütiger
 Existenzen, kurz ILSE, ist ein
 Planetenverbund. Mitglied werden nur
 Planeten, deren Bewohner friedlich
  und nett sind. 
 Die ILSE bewahrt den Frieden und die
 Freude unter allen Lebensformen des
  Universums. 
  Prof. Dr. Knarzfram 
 Die Erde als Mitglied bei
 der ILSE! Denn so kann sie von uns
 profitieren und wir von ihr. Je mehr
 Planeten auf der guten Seite stehen,
 desto besser. Wir dürfen die Erde nicht
 an die fiesen Sternenfresser verlieren!
 Aber sind die Menschen sanftmütig und freundlich genug
  für die ILSE? 
 
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 Laserwaffen und Fahrfehler bei Rau
 m
  schiffsteuerungen ohne Zulassung 
  BRAUCHT DICH! 
 Bewirb dich jetzt als intergalaktischer Geheimagent!
 Sende uns deine Bewerbungskapsel und erlange Ruhm
 und Ehre als Agent der ILSE. Bewerbungen an
 Prof. Dr. Knarzfram, Leiter der ILSE.
 Bewerbungen auf eigene Gefahr / Die ILSE haftet nicht für Unfälle mit
 
  Inhaltsverzeichnis 
  Tschilp! 13 
  Fonky 19 
 Ab in die Schule   25
  Tocktock 32 
  Eumel 39 
 Gar nicht fonky   47
  Es piept 54 
  Furchtlos 60 
  Muunfrok 68 
  Ein neuer Auftrag 76 
  Von Herzen 82 
  Lancelot 87 
  Ein Funkeln 93 
l l l l l l l l l l l  
 Ein edles Tier   100
  Die Chefin der Schule 106 
 Spion in Aktion   112
 Applaus für Emil   118
  Na klar 124 
  Koala Kola 128 
  Höchste Eisenbahn 134 
  Wuschelpantherchen 142 
  Dickpapa 148 
  Ferne Galaxien 154 
  Die Drohung 161 
  Weißfederchen 168 
  Wackelnde Ohren 174 
 Ein Esel auf dem Schulhof   181
  Die Wahl 186 
  Freunde 194 
l l l l l l l l l l l l  
 
  13 
 Tschil
 „Lass das, Piepsi!“, flüstere ich Fonk zu.
 Der intergalaktische Geheimagent stibitzt gerade ein
 Gummibärchen von Franzis Geburtstagskuchen.
 Meine kleine Schwester wird heute vier Jahre alt
 und genau wie Mama und Papa hat sie keine
 Ahnung, dass der kleine Wellensittich „Piepsi“
 in Wirklichkeit ein Außerirdischer vom Planeten
 Kleiner Badschi   ist. Seine Tarnung als mein
 Haustier darf auf keinen Fall auffliegen, also
 sollte er sich besser auch wie eines verhalten.
 Aber Gummibärchen sind Fonks Tipptopp-
 Lieblingsessen. 
 Vergnügt flattert der kleine Badschirianer
 auf meine Schulter und knabbert dort
 an dem Gummibärchen herum.
 Zum Glück haben Franzi und meine
 !
  Tschilp 
 
  14 
 Eltern nur Augen für den großen Haufen Geschenke auf
  dem Tisch. 
 „Desenteeeee!“, kräht Franzi und stürzt sich darauf.
 Sie zerreißt Glanzpapier, schiebt Bücher, Stifte und
 Stickerbögen zur Seite und wühlt sich bis zum größten
 Geschenk vor: einem hohen Kasten, der mit einem
 bunten Tuch bedeckt ist.
 „Drooooooßes Desent!“, ruft sie triumphierend und
 zerrt das Tuch zur Seite. Darunter kommt ein Käfig zum
 Vorschein, in dem ein gelbgrüner Wellensittich auf einer
 Stange sitzt. Er sieht uns aus schwarzen Knopfäuglein an
 und macht fröhlich   Tschilp!.
 „Ein Wellensittis!“, schreit Franzi begeistert und springt
 auf dem Tisch hoch und runter. Der Käfig wackelt
 bedenklich und der Wellensittich klammert sich panisch
 krächzend an die Holzstange. „Endlis habe ich mein
 eidenes Haustier! Dante, Mama! Dante, Papa! Ich hab
  euch so lieb!“ 
 „Ja, mein Schatz“, sagt Mama, „dieser Wellensittich
 kommt vom besten Züchter in der Gegend und ist kein
 zugeflogener Rabauke, so wie der von deinem Bruder.“
 Fonk starrt den Wellensittich an.
 In diesem Augenblick entdeckt der Wellensittich Fonk
 
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 auf meiner Schulter. Er schaut ihn fröhlich an und macht
  Tschilp!. 
 Fonk verschluckt sich am Gummibärchen in seinem
 Schnabel, beginnt zu röcheln und zu krächzen, flattert
 von meiner Schulter auf den Tisch, tapst wie eine
 Pinguin-Aufziehfigur im Kreis herum und hustet das
 aufgeweichte Gummibärchen schließlich zurück auf
 die Geburtstagstorte. Zum Glück sind meine Eltern von
 ihrem eigenen Geschenk so verzückt, dass sie kaum
  etwas davon mitbekommen. 
 Tschilp!,   macht der grüne Wellensittich wieder und lässt
 ein kleines Häuflein auf den Boden des Käfigs fallen.
 Fonk duckt sich hinter den Kuchen.
 „A-a-a-a-aber!“, bringe ich gerade noch fertig zu
  stottern. 
 Mama streicht mir sanft über den Kopf. „Ich weiß,
 Florian: Franziska ist mit vier Jahren eigentlich noch zu
 jung für ein eigenes Haustier. Aber erstens hat sie sich
 doch in den letzten Wochen ganz wunderbar um Piepsi
  gekümmert …“ 
 „Und zweitens“, wirft Papa ein, „braucht dein Piepsi
 endlich Gesellschaft. Man kann das überall nachlesen:
 Wellensittiche sind Schwarmtiere. Sie brauchen
 
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 Artgenossen. Wenn man sie einzeln hält, grenzt das
 an Tierquälerei. Wellensittiche, die einzeln gehalten
 werden, werden irgendwann komisch. Und das ist bei
 deinem Vogel ja schon deutlich der Fall.“
 „Wieso …?“, frage ich unschuldig.
 Papa hebt die Schultern. „Er isst abends mit uns Pizza.
 Er badet in Müslischalen. Er spielt mit uns Mau-Mau.
 Und dabei schummelt er noch! Das ist doch kein
 normales Verhalten für Sittiche. Er braucht jemanden
 von seiner Art, dann renkt sich das wieder ein.
 
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 Die beiden werden sich anfreunden, das nennt man
  Vergesellschaftung.“ 
 Bevor Fonk reagieren kann, nimmt Papa ihn in beide
 Hände, setzt ihn in den Käfig und schließt die Klappe.
 „Tschilp!“,   macht der Wellensittich begeistert.
 Fonk verschränkt die Flügel vor der Brust und sieht ihn
  bitterböse an. 
 „Seht ihr“, meint Mama, „die beiden verstehen sich
  schon prächtig.“ 
 In diesem Augenblick reißt Fonk dem Wellensittich eine
 Feder aus. Das ist nicht böse gemeint. Fonk sammelt
 Haar- und Federproben von Erdbewohnern für die
 Intergalaktische Liga Sanftmütiger Existenzen. Das ist
 Teil seines intergalaktischen Geheimauftrags. Nur weiß
 das natürlich keiner außer mir.
 „Tschiiiiiiiiiiiilp!!!“,   protestiert der Wellensittich.
 „Piepsi ist demein!“, beschwert sich Franzi.
 „Nur Geduld“, beruhigt Papa, „Irgendwann sind
 die beiden unzertrennlich. Ganz normal, dass sie
 am Anfang ein wenig herumzanken.“
 „Franziska“, wirft Mama ein, „wie möchtest du
 deinen neuen gefiederten Freund nennen? Hast
 du schon eine Idee?“
 
 Franzi starrt den Wellensittich konzentriert an.
 Der Wellensittich schaut mit seinen Kulleräuglein zurück,
 macht   Tschilp!   und lässt ein weiteres Häufchen von der
 Stange in den Sand fallen.
 „Pupsi!“, ruft Franzi. „Mein Wellensittis soll Pupsi
  heißen.“ 
 Mama schüttelt bedächtig den Kopf. „Überleg dir das
 doch noch einmal, Franziska …“ Aber sie wird durch
 Papas Lachen unterbrochen. „Haha! Piepsi und Pupsi.
 Das gefällt mir. Piepsi und Pupsi! Zum Piepen!“
 Nur Fonk sieht aus, als würde er das alles überhaupt
 nicht lustig finden. Er ist kurz davor, einen dieser
 Wutanfälle zu bekommen, für die die Bewohner
 des Planeten   Kleiner Badschi   im ganzen Universum
 gefürchtet sind. Also öffne ich den Käfig, schnappe
 mir den kleinen Außerirdischen, renne in mein
 Zimmer, schließe die Tür ab und setze ihn auf meinen
  Schreibtisch. 
 
  19 
  Fonky 
 „Fonk!“, flüstere ich meinem außerirdischen Freund zu.
 „Denk an deine Tarnung! Tut mir leid, aber so, wie du
 dich gerade verhältst, glaubt dir kein Mensch, dass
 du ein normaler Wellensittich bist.“
 „Ich   bin   ja auch kein Knellenflittich, Flö. Ich bin
 einer der besten Geheimagenten im ganzen
 Universum und ihr Erdbewohner habt es nur
 mir zu verdanken, dass ihr vielleicht in die
 Intergalaktische Liga Sanftmütiger Existenzen
 aufgenommen werdet. Da muss ich aber erst ein
 gutes Wort für euch Menschen einlegen. Also
 überlegt es euch gut, ob ihr mich in einen
  Käfig sperren wollt.“ 
 „Natürlich wollen wir das nicht.“
 „Ein Käfig! Einfach unglaublich, beim
  Schweife des Kometen! 
  Fonky 
 
  20 
 Ein Kääääfig!“, ruft Fonk noch
 lauter. „Da ist meine erste Mission
 als Geheimagent auf der Erde schon
 ein total gigantischer Erfolg und dann
 soll ich mich auch noch in einen Käfig
 setzen, zusammen mit einem pupsenden Körnerfresser?
 Der übrigens meiner Tante Flida ziemlich ähnlich sieht.
 Tante Flida hat wundervolle Gummibärbüsche in ihrem
 Garten. Ach, ob ich meinen schönen Heimatplaneten je
 wiedersehe? Seit Tagen bekomme ich keinen Kontakt
 mehr zur  ILSE. Und mein Räumschiff ist immer noch
 nicht repariert. Wozu bin ich der beste Geheimagent des
 Universums, wenn es keiner erfährt? Jeden Tag versuche
 ich, die  ILSE  zu erreichen, jeden einzelnen Tag!“
  „Auch heute schon?“ 
 „Das hatte ich gerade vor, Flö. Sei bitte leise.“ Fonk
 schließt halb die Augen, lässt die Flügel ein wenig
 herabhängen und schon blinkt ein blaues Lämpchen an
 einer kleinen Feder, die von seinem Köpfchen absteht.
 Inzwischen weiß ich, dass das keine Feder ist, sondern
 eine intergalaktische Funkantenne, mit der Fonk Kontakt
 zu Professor Knarzfram, dem Direktor der  ILSE  auf
 Alpha Zentauri, aufnehmen kann.
 
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 Hier funkt Fonk!   Dies ist ein Fonkfunkspruch! ILSE, hört
 ihr mich? Der erste Auftrag ist erfolgreich ausgeführt:
 Die Erdbewohner Flö, Karlötta und Böris haben das
 Wilde Land gerettet! Ich wiederhole: gerettet! Die
 Büsche und Bäume stehen noch, es wird kein Parkplatz
 gebaut. Ich warte dringend auf neue Informationen.
 Wollt ihr die Menschen in die Intergalaktische Liga
 aufnehmen? Bitte um Antwort!
  Tschakalaka! 
  Fonk der Fantastische 
 
  22 
 Fonk lauscht in sich hinein. Dann schüttelt er den
 Kopf und die Antenne hört auf zu blinken. „Nichts zu
 machen, Flö. Absolute Funkstille. Die  ILSE  macht keinen
 Pieps. Ich hoffe, es ist nichts passiert.“
 „Was soll denn passiert sein?“
 Fonk blickt sich um und flüstert kaum hörbar, so
 als ob irgendwelche Spione hinter dem Vorhang
 lauern würden: „Die Sternenfresser. Diese miesen
  Weltraumpiraten. Die haben 
 bestimmt etwas damit zu tun!
 Wahrscheinlich stören sie die
  intergalaktischen Funkwellen.“ 
 „Na gut. Du kannst es ja morgen
 wieder versuchen, wenn ich in der
  Schule bin.“ 
 „Okidoki“, sagt Fonk, um gleich darauf laut
 „Waaaas?“ zu krähen. „Du gehst morgen in die
  Schule?“ 
 „Heute ist der letzte Tag der Sommerferien. Morgen
 geht die Schule wieder los.“
 „Fonky. Ich komme mit.“
 „Tut mir leid. Haustiere und Außerirdische sind dort
  streng verboten.“ 
 
  23 
 „Mir egal. Ich komme trotzdem mit. Alles andere ist
  nicht fonky.“ 
 „Was soll denn fonky schon wieder bedeuten?“
 „Fonky“, antwortet Fonk, „bedeutet angenehm,
 angesagt, hochintelligent, äußerst geschickt, gut
 aussehend und ganz allgemein fantastisch. Fonky ist es,
 morgen in der Schule einen Riesenspaß zu haben. Nicht
 fonky ist es, mich den ganzen Tag zu langweilen, bis du
  zurückkommst.“ 
 „Aha, und das hast du gerade erfunden?“, frage ich.
 „Tschakalaka!“, ruft Fonk. „Ich bin nicht nur
 genialer Geheimagent, ich bin auch
  wundersamer Wort-Erfinder. 
 Morgen, in der Schule, erfinde ich
 noch viel mehr Wörter. So was
 macht man doch in der Schule,
  oder?“ 
  „Aber …“ 
 In diesem Augenblick ertönt
 ein Lärm vor der Tür, als würde eine
 Horde Kleinkinder mit Holzlöffeln auf einen Topf
 klopfen. Kein Wunder: Es   ist   eine Horde Kleinkinder,
 die mit Holzlöffeln auf einen Topf trommeln.
 
 Franzis Kindergartenfreunde sind angekommen, die
  Geburtstagsparty beginnt. 
 „Flo! Piepsi!“, ruft Franzi von draußen. „Tommt!
  Topfslagen spielen!“ 
 Fonk ist augenblicklich bestens gelaunt.
 „Töpfschlagen!“, zwitschert er und flattert gleich los.
  „Das ist fonky!“ 
 
  25 
 Am nächsten Morgen wache ich auf, bevor der
 Wecker klingelt. Perfekt, vielleicht kann ich mich
 rausschleichen, ohne dass Fonk etwas merkt.
 Ich linse zu dem Badschirianer hinüber, der
 mit aufgeplusterten Federn auf dem Schrank
 sitzt und ein leises Schnarchen von sich
 gibt. Praktischerweise hatte Franzi dagegen
 protestiert, dass er die Nacht mit Pupsi in einem
 Käfig verbringt. Sie hatte Angst, dass ihr kleiner
 Wellensittich am Morgen keine Federn mehr
 haben würde. Ohne Fonk aufzuwecken, suche
 ich meine Klamotten und Schulsachen
 heraus, schleiche mich aus dem Zimmer
 und bin kurz darauf schon auf dem
 Weg in die Schule. Geschafft!
 „Flo!“, ertönt es gut gelaunt von
  in die Schule 
  Ab 
 
  26 
 der anderen Straßenseite. Meine Freundin Karlotta
 kommt mit ihrem Fahrrad angesaust, das sie mit so
 vielen Windrädchen, Blechflügelchen und Antennen
 ausgestattet hat, dass es fast wie ein Raumschiff
 aussieht. Sie macht eine Vollbremsung und bleibt mit
 schlitternden Reifen genau vor mir stehen. „Wie
 geht's dir, Flo? Und wo ist …“, sie sieht sich kurz um,
  „wo ist Fonk?“ 
 „Der schläft noch. Er wollte unbedingt mit in die Schule,
 aber ich habe ihm erklärt, dass das nicht geht.“
 „Das wäre ja auch noch schöner: ein Geheimagent vom
 Planeten   Kleiner Badschi   in unserer Klasse.“
 Bei dem Gedanken muss ich schmunzeln. „Vielleicht
 könnte Fonk da endlich lernen, dass wir nicht in
 Australien sind. Aber ich würde ganz schön Ärger
 bekommen, wenn ich ein Haustier mitbringe.“
 Auch Karlotta lächelt, während sie ihr Rad neben
 mir herschiebt. „Ich kann kaum glauben, dass die
 Sommerferien jetzt vorbei sind. Wir waren doch jeden
 Tag mit Fonk unterwegs! Hat er seinen Bericht denn
 endlich zur  ILSE  geschickt?“
 Ich schüttele den Kopf. „Immer noch keine
  Verbindung.“ 
 
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 „Mmh“, sagt Karlotta. „Lass es uns noch einmal mit
 dem Funkgerät probieren, das ich dir geschenkt habe.
 Ich werde ein paar Extra-Antennen anschrauben. Wir
 sind so nah dran, Flo! Und jetzt sollen wir den ganzen
 Tag in der Schule hocken, anstatt die Welt zu retten?
 Wir müssen die  ILSE  doch überzeugen, dass wir
 Menschen ein gutes Herz haben. Wenn sie wenigstens
 wüssten, dass wir das Wilde Land gerettet haben.
 Vielleicht hätten sie uns schon längst eingeladen. Dann
 wären wir jetzt auf dem Weg nach Alpha Zentauri
 und nicht in die Schule. Hallo,  ILSE!“, ruft Karlotta in
 Richtung Himmel. „Rettet uns vor der Schule!“
 „Ilse?“, ertönt plötzlich eine tiefe Stimme direkt neben
 uns. „Wer ist Ilse? Geht die in eure Klasse?“
 Karlotta macht einen Satz zur Seite, wobei sie mir
 fast den Lenker in den Bauch rammt. Neben uns rollt
 ein großes Auto über die Straße. Herr Piller, der Vater
 unseres Freundes Boris, lehnt sich aus dem Fenster
 und grinst uns an wie eine hungrige Hyäne. Seit wir
 verhindert haben, dass er mit seiner Firma   Piller Bau   das
 Wilde Land zerstört, haben wir ihn nicht mehr gesehen.
 „Ääh, also,  ILSE  geht nicht wirklich in unsere Klasse …“,
 beginne ich wenig überzeugend.
 
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 Karlotta denkt gar nicht daran, auf die Frage von Herrn