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Impressum:

Das WaldHaus der Qualen | Erotische SM-Geschichte

von Alexandra Gehring

 

Alexandra Gehring lebt im Südwesten Deutschlands und arbeitet in einem sozialen Beruf. Sie selbst lebt SM und hat darin eine neue Welt für sich entdeckt. Eines Tages begann sie, ihre Erfahrungen aufzuschreiben. Daraus ist ihr erstes Buch „Die Abrichtung“ entstanden. Auch in ihrem zweiten Roman „Schläge der Lust“ ist so manches Erlebte in eine fiktive Handlung eingeflossen.

 

Lektorat: Nicola Heubach

 

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Kuznechik @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

 

ISBN 9783750720213

www.blue-panther-books.de

Das WaldHaus der Qualen von Alexandra Gehring

»Ich freue mich schon sehr auf unsere Tasse Kaffee«, seufzte Loreen. »So langsam packt der Herbst seine unschöne Seite aus. Der leichte Nebel, die feuchtkalte Luft … Ohne das Strahlen der Sonne wirkt der tiefe Tannenwald schwermütig und bedrohlich.«

Katharina legte eine Hand um die Schulter ihrer Freundin und drückte sie lachend an sich. »Das ist jeden Herbst das Gleiche«, sagte sie. »Aber wo du recht hast, hast du recht! Es wird ungemütlicher. Komm, wir legen noch einen Zahn zu! Das Wetter kann uns mal!«

Heute hatten die Freundinnen das erste Mal ihre dickeren, wärmeren Sportjacken an. Seit Jahren liefen die beiden fast immer den gleichen Rundweg in den Tiefen dieses Waldes.

Beide wohnten zirka drei Kilometer unterhalb des Berges in einem kleinen, idyllischen Dorf, etwas abseits der nächsten größeren Stadt.

Nach wenigen Minuten stoppte Loreen plötzlich. Sie hielt ihr Handy hoch. Ein Anruf.

Katharina nickte ihr zu und joggte langsam weiter, um Loreen ungestört telefonieren zu lassen. Nach vierzig Metern blieb sie schwer atmend stehen. Diese nasse Herbstluft brannte doch auf ihrer Lunge. Sie fuhr sich durch ihre schwarzen, langen Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Nachdem sie das Haargummi zurechtgezogen und ihre Haare sortiert hatte, drehte sie sich um und sah zu ihrer Freundin. Die telefonierte noch immer.

Katharina war eine der wenigen Unverheirateten in ihrer Clique. Es hatte sich einfach so ergeben. Das Gefühl von Freiheit, von Ungebundenheit, hatte bei ihr bisher immer die Oberhand gehabt. Jetzt, mit Mitte vierzig, bildete sie sich ein, es würde ihr von Mal zu Mal schwerer fallen, die Strecke voll durchzujoggen. Oftmals blieb sie für einige Augenblicke stehen, um sich angeregt mit ihrer Freundin zu unterhalten. Es war nicht immer nur sie, die mit den Worten »Warte mal! Ich muss dir noch etwas sagen«, die Pause herbeiführte. Auch Loreen schien ab und an eine Verschnaufpause gutzutun, und ein Vorwand für eine Unterbrechung fand sich immer.

Mit dem Handy am Ohr kam Loreen ihrer Freundin langsam entgegen. Eine Minute später steckte sie es in ihre Seitentasche zurück. »Es tut mir leid, aber ich kann die Runde nicht mit dir zu Ende laufen. So was Blödes aber auch! Unser geliebter Sohnemann hat einen Platten an seinem Fahrrad und sollte in Kürze einen Abendkurs besuchen. Jetzt soll ich ihn fahren. Du musst entschuldigen, aber mir liegt viel daran, dass er diesen Termin einhält. Du weißt ja … Für seinen künftigen Job braucht er diese Weiterbildung. Ich bin schon heilfroh, dass er endlich etwas gefunden hat, das er auch durchziehen möchte.«

Katharina nickte ihr verständnisvoll zu. »Kein Problem! Dann mach dich gleich auf den Weg«, sagte sie und hob ihre Hand. Loreen klatschte sie ab.

»Kehrst du mit um, oder läufst du den Rundweg zu Ende?« Loreen schaute ihre Freundin fragend an.

»Jetzt bin ich schon verschwitzt. Ich werde den restlichen Weg weiterlaufen«, kam es von der immer noch schwer atmenden Freundin, die ihre Arme über ihrem Kopf ausstreckte, um sich zu lockern.