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Ein CallGirl packt aus - Das Callgirl auf dem Straßenstrich | Erotische Geschichte
von Simona Wiles
Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2022 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © PawelSierakowski @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783750727434
www.blue-panther-books.de
Das Callgirl auf dem Straßenstrich von Simona Wiles
»Er will eine Prostituierte vom Straßenstrich? Warum holt er sich dort nicht eine?«
Ungläubig fragte ich bei der Agentur nach, um Missverständnisse auszuschließen.
»Das wissen wir nicht.«
Ich schnaubte. Eigentlich konnte es mir egal sein, wenn der Kunde für mich mehr zahlen wollte als für eine meiner Kolleginnen von der Straße. Ich begriff es nur nicht.
»Er würde bei denen viel weniger zahlen müssen …«
»Richtig. Aber wie gesagt, er hat es nicht erklärt. Nehmen Sie den Auftrag an, Frau Faber?«
Irgendwie hatte die Situation ihren Reiz. Vielleicht machte es den Mann besonders an, wenn er eine ›Begleiterin‹ bekam, die für ihn die Straßenhure spielen musste.
»Natürlich. Und er bezahlt den vollen Preis?«, fragte ich nochmals misstrauisch.
Die Sekretärin lachte.
»Sogar mehr als das. Er hat das Doppelte gezahlt.«
Oh.
»Klingt gut. Wie sind die Vereinbarungen? Wie soll ich den Typen erkennen und wo treffen?«
Die Sekretärin erklärte mir, dass der Kunde an alles gedacht habe. Sein Name war Timon Eckert, er würde um Punkt 19 Uhr heute Abend in der Lausitzstraße vorbeifahren, wo die Damen vom Straßenstrich Hof hielten. Ich sollte vor der Litfaßsäule auf ihn warten. Sein Wagen sei ein Alfa Romeo, silbergrau.
»Na klasse. Als ob diese Farbe so ungewöhnlich wäre«, bemerkte ich. »Was, wenn ich aus Versehen mit dem falschen Freier losziehe?«
»Für diesen Fall schlug Herr Eckert ein Passwort vor: Loreley.«
»Loreley?« Ich lachte. »Schön, das wird heute Abend mein Alias.«
Wir beendeten das Gespräch und ich dachte nach. Laut der Agentur wünschte der Kunde nicht nur das Aussehen einer Straßenhure, sondern auch deren Verhalten. Das sollte mir beides nicht schwerfallen. Was mir mehr Sorgen bereitete, war die Konkurrenz, die ich den Damen in ihrem eigenen Revier bereitete. Das könnte Ärger geben.
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