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Impressum:

Hemmungslose Gier | Erotische Geschichte

von Amy Walker

 

Lektorat: Marie Gerlich

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © 4 PM production @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

 

ISBN 9783750749467

www.blue-panther-books.de

Hemmungslose Gier - Teil 1

»Oh ja, das ist gut. Mach genau so weiter … Aah!«

»Klingt, als hätten sie uns inzwischen völlig vergessen«, meint Jack. Ich werfe ihm einen kurzen Seitenblick zu. Kopfschüttelnd schaut er mich an und grinst in sich hinein. An ihm scheinen die lustvollen Laute aus dem Nebenzimmer abzuprallen, meine Wangen hingegen glühen vor Erregung und vor Scham darüber, dass ich überhaupt erregt bin. Verflucht, könnte ich nur dieses unangebrachte Ziehen zwischen meinen Schenkeln abstellen!

»Ich komme, Gary!« – Oh Mann, muss sie denn dabei so laut stöhnen? Unweigerlich drängt sich mir das Bild auf, wie Testperson M08 sich zwischen die Beine von Testperson F08 drängt und in sie hineinstößt. Mein Gesicht brennt noch heftiger und mein Höschen wird feucht. Um mich abzulenken und vor allem um mich von Jack abwenden zu können, drehe ich mich auf meinem Schreibtischstuhl zu den Messinstrumenten herum und kontrolliere die Ausschläge.

»Und?« Jack rollt mir hinterher und atmet mir in den Nacken. Ganz automatisch richten sich meine feinen Härchen dort auf und ein wohliges Kribbeln rieselt mir über die Wirbelsäule. Das macht es mir nicht gerade leichter, mich auf die Auswertung der Messungen zu konzentrieren. Warum musste mir das Los auch einen Mann als Forschungspartner zuweisen, und dann auch noch einen wie Jack? Ich mag ihn und er ist wirklich nett zu mir, aber irgendwie komme ich nicht mit ihm klar. Fragend stupst er mich an und ich räuspere mich, damit meine Stimme nicht rau klingt. »Sieht diesmal gut aus«, antworte ich trotz meiner Bemühungen, professionell zu klingen, immer noch etwas heiser. Doch entweder bemerkt Jack es nicht, oder er selbst ist Profi genug, darüber hinwegzugehen. »Na schön … Aber mit dem Sekt warten wir lieber, bis sie fertig sind.«

Wie auf Kommando wird das Stöhnen der Frau lauter, ein raues Keuchen mischt sich darunter. Ich tue so, als verfolge ich gebannt die Nadel des Messgerätes, und schließe entgeistert die Augen. Immer mehr Saft sickert zwischen meinen Schamlippen hervor und mein Unterkörper verwandelt sich in ein frustriert glühendes Etwas. Irgendwer will mich richtig verarschen, da bin ich mir sicher. Das Los hat nicht nur ungnädig über meinen Forschungspartner entschieden, sondern auch über unser Forschungsgebiet. Ich meine, hätte uns nicht auch der Aufgabenbereich »Stimulation des Lustzentrums durch den Konsum süßer Speisen« treffen können? – Nein, ausgerechnet ich muss natürlich die Auswirkung von Orgasmen auf bestimmte Hirnareale und die Nachweisbarkeit im Blutbild mit meinem heißen Partner erforschen. Aber wie sagt man so schön? Ich bin jung und brauche das Geld …

Wieder muss ich seufzen. Würde mein Freund Cory sich endlich aus dem Sumpf ziehen und den Hintern hochbekommen, könnte ich mich auf den Abschluss meines Medizinstudiums konzentrieren, anstatt die Nachmittage mit einem viel zu reizvollen Studienkollegen in einem stickigen Büro zu verbringen und mir die Orgasmen anderer Menschen anzuhören.

»Alles okay?«, fragt Jack mich sofort. Es ist unglaublich, wie fein seine Antennen sind. Wir begegnen uns heute erst zum achten Mal und trotzdem fängt er den Wechsel meiner Stimmungslage sofort auf. Bestimmt hat er auch meine Erregung bemerkt – verflucht, das ist sowas von demütigend. Ich hasse diesen Job! »Alles gut«, antworte ich und trenne hastig die auf Papier aufgezeichnete Messung vom Gerät. Im Nebenraum ist es still geworden, anscheinend sind die beiden fertig. »Schau dir das mal an, sieht wirklich nach einem verwertbaren Ergebnis aus. Wir sollten es gleich Ambros zeigen, vielleicht bekommen wir diesmal ja sogar einen Bonus.«

Mit gesenktem Blick rolle ich an Jack vorbei zu unserem Schreibtisch, um meine Sachen zusammenzupacken. »Wir sollten vielleicht erst noch das Laborergebnis abwarten, um ganz sicher zu sein, dass er mit dem Ergebnis zufrieden sein wird«, meint er. Ich schnappe mir meinen Kalender und stopfe ihn in meine Tasche. Bilde ich es mir nur ein oder steigt tatsächlich der Geruch meiner Lust unter meinem Rock hervor? »Wie du meinst«, entgegne ich Jack steif und presse meine Schenkel zusammen. Zum Glück haben die Testpersonen M09 und F09 kurzfristig abgesagt und ich muss mir dieses Martyrium heute kein weiteres Mal antun.

Neben diesem Job hasse ich übrigens auch Ambros, den Kerl, der ihn mir gegeben hat. Er ist der Besitzer irgendeiner aufsteigenden Erotikartikelfirma, die völlig neue Wege gehen will und mit der Erforschung des menschlichen Lustzentrums das »Mega-Sex-Produkt« des Jahrhunderts auf den Markt werfen will. Naja, ich weiß ja nicht … Dildos und Vibratoren wurden schließlich schon erfunden, mir ist also schleierhaft, was Ambros da vorschwebt. Aber solange er mir den Lohn bezahlt, mit dem er mich und andere Medizinstudenten der höheren Semester an der Uni geködert hat, soll es mir egal sein. Die Bezahlung hat bisher wenigstens immer gestimmt. Nur deshalb schmeiße ich diesen Job nicht wieder hin. Deshalb und Corys wegen.

»Nimmst du ihnen noch das Blut ab?«, frage ich Jack und schlüpfe in meine Jacke. Neben der Messung der Gehirnströme gehört auch die Blutabnahme vor und nach dem Akt zu unseren Aufgabenfeldern. »Mach ich«, antwortet Jack und hebt seinen Blick von den Aufzeichnungen. »Du willst schon gehen?« Genau das hatte ich vor, und zwar, um ausgiebig zu duschen und das fiese Brennen zwischen meinen Schenkeln mit meinem Dildo abzustellen. Aber so erstaunt, wie Jack mich anschaut, hat er anderes im Sinn, als schon Feierabend zu machen. »Die 09er haben doch abgesagt …«, erwidere ich zerknirscht. Seine Arbeitsmoral beschämt mich.