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Ein CallGirl packt aus - Das versteckte Callgirl | Erotische Geschichte

von Simona Wiles

 

Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.

 

Lektorat: Jasmin Ferber

 

 

Originalausgabe

© 2022 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © PawelSierakowski @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

 

ISBN 9783750727281

www.blue-panther-books.de

Das versteckte Callgirl von Simona Wiles

Die Adresse, die die Agentur mir gegeben hatte, befand sich in einem der angesagten Wohnviertel der Stadt. Alte Villen hinter meterhohen Bäumen und Büschen, schmiedeeiserne Zäune und gepflegte Gärten zeugten von einem Wohlstand, den sich mit Sicherheit nicht jeder leisten konnte. Ich hatte einmal selbst mit dem Gedanken gespielt, in diese Gegend zu ziehen, weil ich mit meinem Job als Callgirl sehr gut verdiente. Aber ich entschied mich dagegen. Ich wollte meine Ersparnisse noch ein wenig vermehren, um vielleicht dann zuzuschlagen, wenn mir das richtige Objekt über den Weg lief. Oder etwas anderes.

Als ich aus meinem Wagen stieg, blies mir ein kalter Wind entgegen, der die letzten matschigen Schneereste zu Eisklumpen gefrieren ließ. Es war ein Nachmittag Ende Februar, ich sehnte mich nach den wärmeren Monaten und der Leichtigkeit des Seins. Seufzend schloss ich das Auto ab und machte mich auf den Weg zu Hausnummer 12, wo ein Kunde auf mich wartete, den ich noch nicht kannte. Die Sekretärin der Agentur hatte keine besonderen Vorlieben des Mannes genannt, also würde das hier ein ganz normaler Sexjob für mich werden. Warum der Typ sich nicht eine Gewerbliche holte, die ihre Beine für erheblich weniger Geld spreizte, war mir ein Rätsel – andererseits konnte es mir nur recht sein.

Laut der Buchung wohnte Gunnar Moser im dritten Stock der Villa, die sich zwischen die mit Raureif bedeckten Bäume duckte. Ich fand die Klingel, auf der die Namen ›Moser/Waller‹ standen, wunderte mich kurz, weil die Agentur mir nichts von einem Mitbewohner gesagt hatte und drückte auf den Klingelknopf. Der Summer ertönte, ich drückte gegen das Türblatt und trat ein.

Der Boden des Hausflures war mit großen schwarz-weißen Platten gefliest, auf der rechten Seite war die Wand bis zur halben Höhe mit Paneelen verkleidet, darüber befanden sich weiß gestrichene Raufasertapeten. Links führte eine breite dunkle Holztreppe nach oben. Ich sah mich um, ob zufällig ein Aufzug eingebaut worden war, doch Fehlanzeige. Wenigstens wurde mir warm, während ich die breiten, ausgetretenen Stufen nach oben stieg.