Cover-Bild von Through My Window - Ich seh nur dich

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Bei »Through my Window – Ich sehe nur dich« handelt es sich um eine übersetzte Version des erstmals auf Wattpad.com von Ariana_Godoy ab 2016 unter dem Titel »A Través De Mi Ventana« veröffentlichten Textes.

 

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Deutsche Erstausgabe

© der spanischen Originalausgabe: Ariana Godoy

© der deutschsprachigen Ausgabe: Piper Verlag GmbH, München 2022

Übersetzung: Alexandra Baisch

Redaktion: Michaela Retetzki

Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)

Covergestaltung: FAVORITBUERO, München

Covermotiv: Bilder unter Lizenzierung von Shutterstock.com und Koki Jovanovic/Stocksy genutzt

Button: © Netflix 2022. Used with permission.

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1

DAS WLAN-PASSWORT

Angefangen hat alles mit dem WLAN-Passwort.

Das hört sich jetzt vielleicht ziemlich belanglos an, ist es aber nicht. Denn heutzutage ist das eigene WLAN-Passwort von viel unschätzbarerem Wert als die meisten anderen Dinge, die man so besitzt. Das Internet als solches hat ja schon genug Suchtpotenzial, kombiniert man es aber mit einer kabellosen Verbindung, dann erhält man einen nie versiegenden Suchtquell innerhalb der eigenen vier Wände. Ich kenne Leute, die lieber zu Hause bleiben, statt auszugehen, damit ihre heiß geliebte WLAN-Verbindung nur ja nicht abbricht.

Um die Bedeutung des WLAN zu verdeutlichen, werde ich die Geschichte meiner rückseitigen Nachbarn erzählen: den Hidalgo. Obwohl meine Mutter von Mexiko in die Vereinigten Staaten ausgewandert ist, als sie mit mir schwanger war, und sich durchschlagen muss, seit sie in dieser Kleinstadt in North Carolina angekommen ist, hat sie keine Schwierigkeiten gehabt, sich mit all unseren Nachbarn anzufreunden – mit Ausnahme der Hidalgo. Warum? Tja, die Hidalgo sind gut betuchte Leute, ziemlich zugeknöpft und darüber hinaus auch noch herablassend. Wenn wir schon zweimal ein Hallo gewechselt haben, dann ist das viel.

Der engste Familienkreis von Sofía Hidalgo besteht aus ihrem Ehemann Juan und ihren drei Söhnen: Artemis, Ares und Apollo. Ich weiß, die Eltern müssen einen Tick für griechische Mythologie haben. Ich will mir nicht vorstellen, wie es den armen Jungs in der Schule ergangen ist, denn bestimmt sind ihre eigenartigen Namen nicht nur mir aufgefallen. Wieso ich so viel über sie weiß, wo wir doch nicht einmal miteinander sprechen? Der Grund dafür hat einen Vor- und Nachnamen: Ares Hidalgo.

Seufzen meinerseits, gefolgt von bunten Herzchen, die durch die Luft wirbeln.

Obwohl Ares nicht auf meine Highschool, sondern auf eine renommierte Privatschule geht, habe ich einen Zeitplan erstellt, damit ich ihn sehen kann. Man könnte sagen, dass ich eine leicht krankhafte Besessenheit habe, was ihn betrifft.

Ich schwärme für Ares, seit ich ihn mit knapp acht Jahren das erste Mal in seinem Hinterhof Fußball spielen sah. Allerdings hat meine Besessenheit im Lauf der Jahre etwas abgenommen, weil wir nie ein Wort, geschweige denn auch nur einen Blick gewechselt haben. Ich glaube, er hat mich noch nicht einmal bemerkt, obwohl ich ihn ein bisschen – mit Betonung auf ein bisschen, kein Grund zur Beunruhigung.

Dieser quasi nicht vorhandene Kontakt zu meinen Nachbarn wird sich aber ändern, schließlich ist so ein WLAN nicht nur zwingend notwendig, es kann auch völlig verschiedene Welten zusammenbringen.

Laut ertönen die Imagine Dragons in meinem Zimmer, zu denen ich mitsinge, während ich die Schuhe ausziehe. Ich komme gerade von meinem Ferienjob nach Hause und bin erledigt. Eigentlich sollte man mit achtzehn vor Energie nur so übersprudeln, aber dem ist nicht so. Meine Mutter behauptet, sie sei sehr viel energiegeladener als ich, was auch absolut zutreffend ist. Ich strecke mich und gähne. Mein Hund Rocky, ein Siberian Husky, steht neben mir und tut es mir gleich. Es heißt, Hunde ähneln ihren Herrchen oder Frauchen – und Rocky ist eindeutig meine Reinkarnation in Hundeform, sogar unsere Gestik ist manchmal gleich, ehrlich. Mein Blick schweift durch mein Zimmer und bleibt an den Postern mit Motivationssprüchen hängen. Mein Traum ist es, Psychologin zu werden, um den Menschen zu helfen, und ich hoffe, dass ich ein Stipendium für das Studium bekomme.

Ich gehe zum Fenster und will mir den Sonnenuntergang ansehen. Diesen Moment des Tages mag ich am liebsten, schweigend dabei zuzusehen, wie die Sonne am Horizont untergeht und Platz für den wunderschönen Mond macht. Als hätten die beiden ein geheimes Ritual vereinbart, einen Pakt, in dem sie sich versprechen, einander niemals zu begegnen, sich gleichzeitig aber dennoch den majestätischen Himmel zu teilen. Mein Zimmer ist im zweiten Stock, somit habe ich einen herrlichen Ausblick.

Doch als ich meinen Vorhang aufziehe, überrascht mich nicht etwa der Sonnenuntergang, sondern die Person, die im Hinterhof meiner Nachbarn sitzt: Apollo Hidalgo. Auch wenn es schon ganz schön lange her ist, seit ich das letzte Mal jemanden von dieser Familie im Hinterhof gesehen habe, kann ich mich trotzdem nicht darüber beschweren, denn ihr Haus steht nun einmal wenige Meter von dem Zaun entfernt, der unsere beiden Hinterhöfe voneinander trennt.

Apollo ist der jüngste der drei Brüder, er ist fünfzehn, und wie man so hört, soll er ein netter Junge sein – was man über seine beiden älteren Brüder nicht sagen kann. Allerdings sind alle in dieser Familie mit dem Schönheitsgen gesegnet, alle drei Brüder sehen verdammt gut aus, genau wie ihr Vater, der auch nicht ohne ist. Apollo hat hellbraune Haare, sein Gesicht verströmt nichts als Unschuld und seine Augen sind ebenso honigfarben wie die seines Vaters.

Ich stütze mich auf die Ellenbogen und sehe ihn unverwandt an. Dabei fällt mir auf, dass er einen Laptop auf dem Schoß hat und gerade sehr eilig etwas in die Tasten tippt.

Schimpfend schiebt sich die Stimme meiner Mutter in meine Gedanken. Soll ich Hallo sagen?

Ich räuspere mich und setze mein strahlendstes Lächeln auf.

»Hallo, Nachbar!«, rufe ich und winke ihm zu. Überrascht sieht Apollo nach oben.

»Oh!« Unvermittelt steht er auf, wobei der Stuhl umkippt und sein Laptop auf den Boden fällt. »Scheiße!«, flucht er, während er ihn aufsammelt und inspiziert.

»Alles okay?«, frage ich wegen seines Laptops, der teuer aussieht.

Apollo stößt erleichtert einen Seufzer aus.

»Ja, alles okay.«

»Ich bin Raquel, ich bin deine Nach…«

Er lächelt mich freundlich an.

»Ich weiß, wer du bist, wir sind schon unser ganzes Leben lang Nachbarn.«

»Ja klar«, murmele ich beschämt.

»Ich muss dann.« Er hebt den Stuhl wieder auf. »Hey, und danke für dein WLAN-Passwort, wir haben ein paar Tage lang kein Internet, bis der neue Provider installiert ist. Echt nett von dir, dein Netz mit uns zu teilen.«

Ich erstarre.

»Mein Netz mit euch teilen? Wovon redest du?«

»Du teilst dein WLAN mit uns, deshalb bin ich hier im Hof, das Signal reicht nicht bis ins Haus.«

»Was? Aber ich habe euch das Passwort doch gar nicht gegeben …« Ich bin so verwirrt, ich bekomme kaum einen Ton heraus. Apollo runzelt die Stirn.

»Ares hat mir gesagt, du hättest ihm das Passwort gegeben.«

Als ich diesen Namen höre, fängt mein Herz wie wild an zu schlagen.

»Ich habe noch nie im Leben ein Wort mit deinem Bruder gewechselt.«

Apollo geht langsam auf, dass ich nichts von dieser ganzen Sache weiß, und er errötet leicht.

»Tut mir leid, Ares hat mir gesagt, du hättest ihm das Passwort gegeben, deshalb bin ich hier; sorry, echt.«

Ich schüttle den Kopf.

»Alles gut, du kannst ja nichts dafür.«

»Aber wenn du ihm das Passwort nicht gegeben hast, woher hat er es dann? Ich war gerade über dein Netz im Internet.«

Nachdenklich kratze ich mich am Kopf.

»Keine Ahnung.«

»Tja, kommt nicht wieder vor, sorry nochmals.« Bedröppelt verschwindet er zwischen den Bäumen in seinem Hof.

Nachdenklich stehe ich da und betrachte die Stelle, an der Apollo gerade noch saß. Was war das denn bitte schön? Woher hat Ares mein WLAN-Passwort? Das Ganze verwandelt sich in einen geheimnisvollen Krimi und ich sehe schon den Titel vor mir: Angesichts meiner verrückten Fantasie muss ich den Kopf schütteln.

Dann schließe ich das Fenster und lehne mich dagegen. Mein Passwort ist total peinlich, und das weiß Apollo auch. Wie doof! Wie ist Ares da rangekommen? Ich habe keine Ahnung. Ares sieht nicht nur am besten aus von den drei Brüdern, er ist auch der introvertierteste und verschlossenste.

»Raquel! Essen ist fertig!«

»Ich komme schon, Mamita!«

Das Thema ist noch nicht abgeschlossen, ich werde herausfinden, wie Ares an mein Passwort gekommen ist, ich werde meine eigene CSI-Ermittlung durchführen. Vielleicht kaufe ich mir ja auch extra eine dunkle Sonnenbrille, damit ich wie eine Privatdetektivin aussehe.

»Raquel!«

»Jahaa!«

2

DER UNAUSSTEHLICHE NACHBAR

Wenn ich eine Sache so gar nicht abhaben kann, dann ist das, beim Schlafen gestört zu werden. Für gewöhnlich bin ich ein ruhiger, umgänglicher Mensch, aber wenn man mich weckt, dann kommt meine dunkle Seite zum Vorschein. Als mich also eine unbekannte Melodie weckt, kann ich mir ein genervtes Brummen nicht verkneifen. Ich drehe mich im Bett um, stecke den Kopf unter das Kopfkissen, aber es ist bereits zu spät, ich kann nicht wieder einschlafen. Verdrossen werfe ich das Kopfkissen weg und setze mich fluchend auf. Woher kommt dieses blöde Gedudel?

Wütend stöhne ich, es ist mitten in der Nacht. Wer bitte schön macht um diese Uhrzeit Krach? Es ist noch nicht mal Wochenende. Wie ein Zombie laufe ich zum Fenster, wo mir der kalte Wind, der durch den Vorhang hereinweht, einen Schauer über den Rücken jagt. Ich bin es gewohnt, bei offenem Fenster zu schlafen, weil ich bislang nachts nie Probleme mit irgendwelchem Lärm hatte. Aber dem ist wohl nicht mehr so. Ich erkenne das Lied, das gerade läuft: von Maná. Ich fahre mir durch die Haare, ziehe den Vorhang auf, um herauszufinden, woher die Musik kommt, und erstarre. Jemand sitzt im Hof der Hidalgo auf dem Gartenstuhl, aber dieses Mal ist es nicht Apollo. Mein Herz schlägt Purzelbäume, als mir klar wird, dass ich keinen Geringeren als Ares vor mir habe.

Um Ares zu beschreiben, fehlen mir die Worte, da bin ich ganz einfach sprachlos. Er sieht besser aus als alle Jungs, die ich bislang so gesehen habe, und ich habe wirklich schon einige gesehen. Er ist groß, sportlich, hat muskulöse Beine und einen Hintern – zum Sterben schön. Sein Gesicht hat ein griechisches Profil mit aristokratischen Wangenknochen und einer perfekt gemeißelten Nase. Seine Lippen sind voll und glänzen immer leicht. Seine Oberlippe bildet einen Bogen wie der obere Teil eines gezeichneten Herzens, und den unteren Bogen ziert ein kaum wahrnehmbares Piercing. Jedes Mal, wenn ich seine Augen sehe, verschlägt es mir die Sprache, sie sind von tiefdunklem Blau mit einem beeindruckenden, leicht grünlichen Funkeln. Seine pechschwarzen Haare kontrastieren mit seiner cremeweißen Haut und hängen ihm lässig über die Stirn ins Gesicht. Auf dem linken Arm hat er den gewundenen Körper eines Drachen tätowiert, ein professionelles, richtig gut gemachtes Tattoo. Alles an Ares schreit nach geheimnisvoll und gefährlich, weshalb ich mich eigentlich von ihm fernhalten sollte, doch stattdessen fühle ich mich mit einer Kraft zu ihm hingezogen, die mir den Atem raubt. Er trägt Shorts, Converse und ein schwarzes Hemd, passend zu seinen schwarzen Haaren. Dämlich starre ich ihn an, während er in die Tasten haut und sich auf die Unterlippe beißt.

Doch dann passiert es. Ares hebt den Kopf und entdeckt mich. Der Blick aus seinen wunderschönen blauen Augen verweilt bei mir und meine Welt bleibt stehen. Nie zuvor haben wir beide uns so unverwandt angesehen. Gegen meinen Willen werde ich rot, kann den Blick aber nicht abwenden.

Ares zieht eine Augenbraue hoch, sein Blick ist eiskalt und abweisend.

»Ist was?« Seine Stimme ist völlig emotionslos. Ich schlucke, habe Mühe, einen Ton herauszubekommen. Sein Blick lähmt mich. Wie kann jemand, der selbst noch so jung ist, einen so sehr einschüchtern?

»Ich … hey!« Fast hätte ich gestottert. Er sagt nichts, sieht mich einfach nur an, macht mich damit noch nervöser. »Ich … äh … deine Musik hat mich geweckt.«

»Dann hast du gute Ohren, dein Zimmer ist ja ein gutes Stück weg.«

Das war’s? Kein: Entschuldige, dass ich dich geweckt habe? Sein Blick richtet sich wieder auf den Bildschirm und er tippt weiter. Irritiert ziehe ich eine Schnute. Nach ein paar Minuten fällt ihm auf, dass ich mich nicht von der Stelle bewegt habe, und er sieht mit hochgezogener Braue wieder zu mir.

»Ist noch was?«, fragt er leicht genervt, wodurch ich mir ein Herz fasse, doch etwas zu sagen.

»Tatsächlich ja, ich muss mit dir reden.« Er bedeutet mir, dass ich fortfahren soll. »Benutzt du gerade etwa mein WLAN?«

»Ja.« Er zögert noch nicht einmal, ehe er antwortet.

»Ohne meine Erlaubnis?«

»Ja.« Verdammt, seine Unverschämtheit kennt keine Grenzen.

»Das solltest du aber nicht tun.«

»Ich weiß.« Er zuckt mit den Schultern, wie um mir zu verdeutlichen, dass ihm das egal ist.

»Woher hast du mein Passwort?«

»Ich kenne mich mit Computern aus.«

»Also hast du es dir illegal beschafft.«

»Ja, ich musste mich dazu in deinen Computer hacken.«

»Und das sagt du, als wäre weiter nichts dabei.«

»Ehrlichkeit ist eine meiner Stärken.«

Ich presse die Kiefer aufeinander.

»Du bist so ein …« Er wartet auf meine Beleidigung, aber diese Augen ziehen mein Hirn in Mitleidenschaft und mir fällt einfach nichts Originelles ein, also nehme ich etwas Althergebrachtes. »Du bist echt bescheuert.«

Seine Mundwinkel wandern leicht nach oben.

»Wow, was für eine Beleidigung! Ich hätte gedacht, du würdest was Originelleres auf Lager haben, jetzt, wo ich dein Passwort kenne.« Meine Wangen werden ganz heiß, und ich kann mir nur vorstellen, wie rot ich gerade sein muss. Er kennt mein Passwort, derjenige, für den ich von klein auf heimlich schwärme, kennt mein bescheuertes Passwort.

»Das sollte eigentlich niemand kennen«, sage ich mit gesenktem Kopf.

Ares klappt seinen Laptop zu und sieht mich belustigt an.

»Ich weiß so einiges über dich, was ich nicht wissen sollte, Raquel.« Als er meinen Namen ausspricht, flattern Schmetterlinge in meinem Bauch auf.

Ich versuche ihm die Stirn zu bieten.

»Ach ja? Was denn, zum Beispiel?«

»Zum Beispiel diese Seiten, die du aufrufst, wenn alle anderen schlafen.« Überrascht klappt mein Unterkiefer herunter, doch prompt schließe ich den Mund wieder. O Gott! Er hat sich meinen Browserverlauf angesehen – vor Scham wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Ja, ich habe mir aus Neugier die eine oder andere Pornoseite angesehen, aber doch nur aus Neugier.

»Keine Ahnung, wovon du da redest.«

Ares grinst.

»O doch, das weißt du.«

Mir gefällt gar nicht, welche Wendung unsere Unterhaltung gerade nimmt.

»Darum geht es hier aber nicht, benutz gefälligst mein WLAN nicht länger und mach die Musik aus.«

Ares steht auf.

»Oder was?«

»Oder … ich verpetze dich.«

Ares prustet los, sein Lachen ist rau und sexy.

»Du willst mich bei deiner Mom verpetzen«, höhnt er.

»Ja, oder bei deiner.« Hier oben fühle ich mich ganz sicher; würden wir einander direkt gegenüberstehen, hätte ich wohl nicht so viel Mumm. Er steckt die Hände in seine Hosentaschen.

»Ich werde dein WLAN weiterhin benutzen, und du wirst mich nicht daran hindern können.«

»Kann ich wohl.«

Trotzig funkeln wir einander an, was total überwältigend ist.

»Du kannst rein gar nichts machen. Wenn du es meiner Mom sagst, dann verneine ich alles rundheraus, und meine Mom wird mir glauben. Und wenn du es deiner Mom sagst, dann zeige ich ihr die Seiten, auf denen du unterwegs bist, wenn keiner dich sieht.«

»Erpresst du mich etwa?«

Er fährt sich über das Kinn, als müsste er darüber nachdenken.

»Ich würde das nicht erpressen nennen, sondern eher eine Einigung erlangen. Ich bekomme, was ich will, dafür bekommst du mein Schweigen.«

»Dein Schweigen über Infos, die du unrechtmäßig erlangt hast, das ist nicht fair.«

Ares zuckt mit den Schultern.

»Hat dir noch niemand gesagt, dass das Leben nicht fair ist?«

Wütend presse ich die Zähne aufeinander. Er verhält sich einfach unmöglich, aber er sieht im Mondlicht so verdammt gut aus.

»Wenn du mir nichts mehr zu sagen hast, dann setze ich mich wieder an den Laptop, ich bin gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt.« Damit nimmt er seinen Laptop und setzt sich wieder auf den Stuhl.

Dämlich starre ich ihn an, ohne zu wissen, ob ich das mache, weil er so bescheuert ist, oder weil meine Gefühle, die ich als Kind für ihn hatte, keineswegs verschwunden sind. Trotzdem muss ich das Fenster wieder schließen, langsam friert es mich in der kalten Nachtluft. Also mache ich das Fenster zu und verziehe mich geschlagen in mein warmes Bett. Dann vibriert mein iPhone auf dem Nachttisch. Verwundert greife ich danach. Wer schickt mir um diese Uhrzeit eine Nachricht?

Ich tippe auf die Nachricht und keuche erstaunt auf.

VON: Anonym

Gute Nacht, Hexe.

Hochachtungsvoll

Ares

 

Ich stöhne frustriert. Wen nennt er hier bitte schön Hexe? Und woher zum Teufel hat er meine Nummer? So wie es aussieht, ist diese Angelegenheit mit Ares nicht einmal ansatzweise beendet, doch er täuscht sich sehr, wenn er glaubt, dass ich ihn tatenlos machen lasse.

3

FUSSBALLTRAINING

»Du hast ?« Daniela, die seit Kindertagen meine beste Freundin ist und mit der ich gerade im angesagtesten Café unserer Kleinstadt sitze, hätte mir ihr Getränk fast ins Gesicht gespuckt.

»Ja, du hast schon richtig gehört«, sage ich seufzend und spiele am Strohhalm meines Orangensafts herum. Daniela grinst mich an, als hätte ich im Lotto gewonnen. Ihre schwarzen Haare fallen ihr zu beiden Seiten ins Gesicht, und sie sehen auch dann richtig klasse aus, wenn sie nicht gekämmt und gestylt sind. Ich bin so neidisch! Aber natürlich im positiven Sinn.

Daniela und ich sind befreundet, seit ich denken kann. Unsere Freundschaft fing im Kindergarten an, als sie mir einen Stift ins Ohr gesteckt hat. Ja, das war ein etwas ungewöhnlicher Anfang für eine lebenslange Freundschaft, aber so sind wir beide nun einmal, nicht sehr gewöhnlich, sondern eher durchgeknallt. Gewissermaßen passen wir uns einander perfekt und synchron an. Wenn das nicht auf ewige Freundschaft hinweist, dann weiß ich auch nicht.

Noch immer grinst Dani mich dämlich an.

»Warum bist du dann so depri drauf? Wir reden hier von Ares, für den du schwärmst, seit du sieben bist, oder so.«

»Ich hab dir doch erzählt, wie er mit mir umgegangen ist.«

»Aber er ist mit dir umgegangen, Raquel, er hat mit dir geredet, hat dich in dieser Welt wahrgenommen. Das ist ein Anfang und sehr viel besser, als ihn wie eine Stalkerin nur aus der Ferne anzuschmachten.«

»Ich stalke ihn nicht!«

Dani verdreht die Augen.

»Echt jetzt? Willst du mir das wirklich weismachen, obwohl ich mitbekommen habe, wie du ihn heimlich stalkst?«

»Natürlich nicht, aber es ist doch reiner Zufall, wenn ich ihn von Weitem sehe, weil ich gerade durchs Zentrum schlendere.«

»Durchs Zentrum schlendern und dich hinter einem Gebüsch verstecken, meinst du wohl?«

»Ist doch egal«, beende ich dieses Thema, das mir nicht sonderlich behagt. »Eigentlich solltest du mir helfen, einen Weg zu finden, wie ich verhindern kann, dass er mein WLAN weiter benutzt, ich will nämlich nicht, dass er mit dieser Sache einfach so durchkommt.«

»Warum änderst du nicht einfach dein Passwort?«

»Damit er sich erneut in meinen Computer hackt? Nein danke.«

Dani holt ihre Puderdose heraus, betrachtet sich im Spiegel und zupft ihre Haare zurecht.

»Ich weiß echt nicht, was ich dir sagen soll, Süße. Was, wenn wir Andrés um Hilfe bitten?«

»Machst du Witze? Und zum letzten Mal, Dani, er heißt André, ohne s.«

»Ist doch egal.« Sie holt ihren Lippenstift hervor und zieht ihre Lippen in einem sehr auffälligen Rotton nach. »Der kennt sich doch mit so Informatikzeugs aus, oder nicht? Aus irgendeinem Grund muss er doch der Nerd der Klasse sein.«

»Musst du das jetzt echt hier machen? Wir sind nicht bei dir zu Hause«, sage ich, wohl wissend, dass es nichts nützt. »Und ja, er muss sich damit auskennen, er hilft Francis bei seinem Informatikprojekt.«

»Na siehst du.« Dani verstaut ihre Schminkutensilien und steht auf. »Siehst du, wie ich immer Lösungen für dich finde?« Ich mache den Mund auf und will etwas einwerfen, doch sie fährt fort. »Mehr noch, weißt du, wie mein Ratschlag für dich lautet?«

»Vergiss es einfach?«

»Ja. Du vergeudest deine Zeit, ehrlich.«

»Aber er ist eben so …«, ich seufze, »… perfekt.«

Dani geht nicht darauf ein.

»Ich muss auf die Toilette, bin gleich wieder da.«

Sie steht auf und entfernt sich, zieht dabei die Blicke einiger Jungs auf sich, als sie an ihren Tischen vorbeikommt. Dani kann sich sehr geschickt ins Szene setzen, und es hilft natürlich, dass sie zudem superschlank und groß ist. Ich kann also mit Fug und Recht behaupten, dass meine beste Freundin zu den angesagtesten Mädchen auf meiner Schule gehört.

Ich spiele an meinem Strohhalm herum, nachdem ich meinen Orangensaft leer getrunken habe. Zurzeit ist es noch brütend heiß, aber ich mag das ganz gern. Ich will nicht, dass der Sommer zu Ende geht, denn das bedeutet, dass wieder Schule ist, und wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich ein bisschen Angst vor dem letzten Jahr an der Highschool.

Wieder schleicht sich Ares in meine Gedanken, und ich erlaube mir, mich an seine Stimme und an sein arrogantes Grinsen von letzter Nacht zu erinnern. Ich wusste schon davor, dass sein Charakter nicht der beste weit und breit ist, denn während ich ihn beobachtet habe, ist mir durchaus aufgefallen, wie kaltherzig und abgeklärt er mitunter sein kann. Als wäre er ein Roboter, der keine Gefühle kennt. Ein Teil von mir hofft, dass ich mich irre, dass er tatsächlich einen weichen Kern oder etwas in der Art besitzt.

Mein Handy fängt an zu klingeln, eine Erinnerung: Fußballtraining. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Es ist kein Geheimnis, dass die Mannschaft von Ares immer dienstags und donnerstags um siebzehn Uhr auf einem öffentlichen Sportplatz in meiner Nachbarschaft trainiert.

Ich stecke mein Handy ein und bezahle die Getränke. Dann lehne ich mich an die Wand gegenüber der Toilette und warte auf Dani, bin ganz zappelig, bis meine Freundin endlich geruht herauszukommen.

Dani zieht eine Augenbraue hoch.

»Ich dachte, wir würden heute Abend hier zusammen essen.«

»Fußballtraining.«

»Du willst mich also hier stehen lassen, um einem Haufen gut aussehender Jungs, möglicherweise ohne Shirt, beim Training zuzusehen?«, fragt sich mich, aber ich weiß, dass das ein Scherz ist.

»Willst du mitkommen?«

»Nein, Jungs aus der Ferne anschmachten ist nicht mein Ding, bei mir muss es mit besagten Jungs etwas mehr zur Sache gehen, und das weißt du auch.« Sie zwinkert mir zu.

»Hör auf, mir ständig unter die Nase zu reiben, wie erfahren du bist«, sage ich gespielt gekränkt.

»Dann hör du auf, Jungfrau zu sein.« Sie streckt mir die Zunge raus.

»Vielleicht bin ich ja gar keine mehr.« Im Gegenzug strecke ich auch ihr die Zunge raus.

»Ja klar, hör auf, deine Jungfräulichkeit für deinen Schwarm aufzuheben.«

»Dani! Ich hebe gar nichts auf!«

Sie verdreht die Augen.

»Ja klar, verschwinde schon. Du sollst um Himmels willen meinetwegen keine Gelegenheit verpassen, ihn ohne Shirt zu sehen.«

»Er zieht sein Shirt nie aus«, murmele ich.

Dani lacht.

»Dich hat es echt schwer erwischt, du böses Mädchen.«

»Dani!«

»Ich bin ja schon ruhig. Verschwinde, wir essen wann anders, mach dir da mal keine Sorgen.«

Mit feuerroten Wangen verlasse ich das Café und laufe zum Sportplatz. Dani ist so doof, so redet sie immer, um mich in Verlegenheit zu bringen. Aber auch wenn ich noch keine Erfahrung mit Jungs habe, weiß ich doch alles, was man über Sex wissen muss. Trotzdem kann ich nicht darüber sprechen, ohne gleich rot zu werden.

Sobald ich beim Sportplatz eintreffe, kaufe ich mir einen Ananasshake – mein Lieblingsshake –, setze die Sonnenbrille auf, ziehe mir die Kapuze meiner Jacke über die Haare und setze mich auf die Tribüne, von wo ich die Aussicht genieße. Außer mir sind nur vier andere Mädchen hier.

Die Jungs laufen auf den Sportplatz und machen ihre üblichen Aufwärmübungen. Obwohl es sich um die Fußballmannschaft von Ares’ renommierter Schule handelt, müssen sie den Sommer über hier trainieren. Ares joggt um den Sportplatz herum. Er trägt schwarze Shorts und ein grünes T-Shirt mit der Fünf als Rückennummer. Beim Laufen wehen seine schwarzen Haare hinter ihm her. Dämlich starre ich in seine Richtung und vergesse darüber, was letzte Nacht zwischen uns vorgefallen ist.

Als das Training zu Ende ist, ertönt ein lautes Donnern und es fängt ohne Vorankündigung an zu regnen. Kalte Regentropfen klatschen auf mich herunter, die ich stumm verfluche, während ich mir die Kapuze weiter ins Gesicht ziehe. Ich renne die Tribüne hinunter, will den Parkplatz rasch hinter mir lassen, denn gleich werden die Jungs aus der Umkleide kommen, also laufe ich Gefahr, dass Ares mich sieht. Ich habe es so eilig, von dort wegzukommen, dass ich heftig mit jemandem zusammenpralle.

»Autsch!« Ich presse mir eine Hand auf die Nase und hebe den Blick. Es ist einer der Jungs aus der Mannschaft, ein dunkelhaariger mit hellen Augen, der aussieht, als würde er in einer Fernsehserie mitspielen.

»Alles okay?«

Ich nicke, mache einen Bogen um ihn und laufe weiter. Genau da jedoch höre ich die Stimme meines langjährigen Schwarms.

»Was machst du denn da draußen im Regen?«, fragt Ares den Dunkelhaarigen hinter mir.

»Ich bin mit einem ziemlich schrägen Mädchen zusammengerasselt, die hat bei dem Wetter tatsächlich eine Sonnenbrille auf.«

, denke ich und versuche trotz des Regens zu hören, was Ares sagt, aber ich bin schon zu weit von ihnen entfernt. Das war knapp.

So schnell ich kann, gehe ich weiter und seufze erleichtert auf, als ich schließlich am Ausgang des Sportplatzes bin. Ich biege nach rechts ab, wo es zu mir nach Hause geht. Es regnet stark, aber ich kann mich nirgendwo unterstellen, hier gibt es nicht einmal eine Bushaltestelle. Dann höre ich Stimmen und verziehe mich rasch in eine Gasse. Den Rücken an die Mauer gepresst, wage ich es, einen kurzen Blick um die Ecke zu werfen.

Ares plaudert mit ein paar Mannschaftsgefährten, und natürlich haben sie alle Regenschirme dabei.

»Und du willst echt nicht mit uns mitkommen?«, hakt der Dunkelhaarige, mit dem ich zusammengestoßen bin, eindringlich nach.

Ares schüttelt den Kopf.

»Nein, ich muss zu Hause noch was machen.«

Seine Freunde entfernen sich und Ares bleibt allein im Regen zurück, als würde er auf etwas warten. Ich kneife die Augen zusammen. Worauf wartet er?

Dann läuft auch Ares los, aber zu meiner Überraschung nimmt er nicht den Weg zu sich nach Hause, sondern schlägt die entgegengesetzte Richtung ein. Hat er seine Freunde etwa angelogen? Aus Neugier treffe ich eine dumme Entscheidung: Ich folge ihm.

Es wird immer dunkler, wir entfernen uns vom Ortszentrum und kommen durch immer einsamere Gassen. Das ist keine gute Idee. Nie zuvor bin ich ihm gefolgt, aber ich würde gern herausfinden, warum er seine Freunde angelogen hat, auch wenn mich das, ehrlich gesagt, gar nichts angeht.

Mit forschen Schritten geht Ares weiter, als wüsste er genau, wohin er unterwegs ist. Wir überqueren eine kleine Holzbrücke, und die Nachtluft wird immer kühler, während dunkle Wolken auch noch das letzte bisschen Tageslicht verschlucken. Ich schlinge die Arme um mich und fahre mir mit der Zungenspitze über die Lippen. Wohin ist er jetzt im Dunkeln unterwegs?

Inzwischen sehe ich keine Straße mehr, nur einen Feldweg, der in ein kleines Wäldchen führt. Meine Verwirrung wird immer größer, denn außer Bäumen und Dunkelheit gibt es dort nichts. Dann springt Ares über den niedrigen Zaun jenes Ortes, mit dem ich nun gar nicht gerechnet hatte: der Friedhof unserer Kleinstadt.

Ich wusste nicht einmal, dass man auch so zum Friedhof kommt. Aber was macht er hier? O nein. Meine Fantasie überschlägt sich wieder einmal: Er ist ein Vampir und kommt hierher, um darüber nachzudenken, ob er sein nächstes Opfer umbringen soll oder nicht. Oder noch schlimmer, er weiß, dass ich ihm folge, und bringt mich hierher, um auch noch den letzten Blutstropfen aus mir herauszusaugen und mich leer zurückzulassen.

Hin- und hergerissen springe auch ich über den niedrigen Zaun. Ich kann nicht glauben, dass ich ihm bis auf den Friedhof folge. Verfluchte Neugier!

Wenn ich jetzt behaupte, dass der Friedhof schrecklich finster aussieht, dann ist das eine Untertreibung. Die schwarzen Wolken verhüllen nach wie vor den halbdunklen Himmel, und die kleinen Blitze, die die Gräber erleuchten lassen, geben mir das Gefühl, in einem Horrorfilm gelandet zu sein.

Ich weiß, wie dumm ich bin, trotzdem folge ich meinem Schwarm zwischen den Gräbern und den verdorrten Bäumen hindurch, die sich im Wind wiegen. Vielleicht sucht er ja das Grab von jemandem auf, den er kennt, aber in der Familie von Ares ist meines Wissens noch niemand gestorben. In einer Kleinstadt bekommt man wirklich alles mit, und alle wissen immer alles.

Ares beschleunigt seine Schritte und ich habe Mühe mitzuhalten, während ich gleichzeitig einen sicheren Abstand wahren will. Wir kommen in eine Ecke mit Mausoleen, die wie kleine Häuschen für diejenigen aussehen, die nicht mehr unter uns weilen. An einer Ecke biegt Ares ab und ich haste ihm schnell hinterher, doch als ich an der Ecke ankomme, ist er verschwunden.

Ich versuche ruhig zu bleiben, gehe das kurze Wegstück zwischen den Mausoleen entlang, kann ihn aber nirgendwo entdecken. Mein Herz pocht wie wild in meiner Brust, und ich muss heftig schlucken. Ein paar Blitze, gefolgt von einem Donnerschlag, lassen mich ängstlich zusammenzucken. Ich wusste ja, dass das keine gute Idee ist. Was hat mich bloß dazu getrieben, ihm auf den Friedhof zu folgen, während es langsam Nacht wird? Ich mache kehrt, versuche die schmalen Pfade zwischen den Gräbern zurückzugehen. Ich muss von hier weg, ehe eine der Seelen hier beschließt, mir nachzusetzen.

Das habe ich davon, so neugierig zu sein, geschieht mir ganz recht. Wieder ein Blitz, gefolgt von einem Donner, dabei ist mein kleines Herz doch ohnehin schon kurz davor zu kollabieren. Dann komme ich an einer Krypta vorbei, aus der eigenartige Geräusche hervordringen.

Ich werde nicht bleiben, um herauszufinden, wer oder was das ist. Ich haste weiter, renne schon fast, doch da ich, wenn ich Angst habe, ein wenig schusselig werde, stolpere ich über eine Baumwurzel und falle auf Hände und Knie. Ich setze mich auf den Allerwertesten und schüttle meine Hände, als ich es spüre: etwas oder jemand ist hinter mir, vor mir auf dem Weg zeichnet sich ein Schatten ab, ein unförmiger Schatten.

Ich schreie so laut, dass meine Kehle danach brennt. Rasch und von Panik erfasst stehe ich auf, wirbele herum, will schon um Schutz und Hilfe beten, als ich ihn sehe.

Ares.