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Poulardenbrust an Safranreis, dazu ein exzellent gekühlter Pouilly-Fumé. Das Leben konnte so schön sein, wenn Marquardt bezahlte. Nichts wies darauf hin, nichts warnte, keine innere Stimme flüsterte: Pass auf, die zarte junge Frau, die gerade das hochfrequentierte Nobelrestaurant in der Schlüterstraße betritt, könnte dir mit einem einzigen Satz weitaus mehr verderben als dein exquisites Mittagsmenü, das du gerade im Begriff bist, zu dir zu nehmen.
Sie ging Richtung Tresen, vorbei an vollbesetzten Tischen mit Designern, Anwälten, Filmproduzenten, Agenten, ein bisschen Schauvolk und dem ausgefransten Wanderzirkus all jener, deren erste Sätze mehr oder weniger mit »Ich mach was mit Film/Büchern/Kunst« begannen. Dort wandte sie sich an den Barista und fragte etwas. Bis eben eine unter vielen – eine hübsche junge Frau auf der Suche nach einem freien Tisch oder einer Verabredung. Man nahm sie kurz wahr und vergaß sie wieder. Doch das änderte sich, als der Angesprochene auf mich deutete und sie behutsam durch die enge Gasse, vorbei an Weinkühlern und ausladenden, in den Weg gestellten Einkaufstüten und Pilotenkoffern, zu uns geleitete. Sebastian Marquardt, der gerade zur Weinflasche greifen wollte, sah erstaunt hoch. Sein gebräuntes Gesicht mit den zurückgegelten, kurzen Haaren leuchtete auf. Junge, hilflose Frauen weckten den Retter in ihm. Manchmal auch mehr.
»Die Dame wollte zu Ihnen.« Der Barista nickte mir kurz zu.
Ich legte die Serviette zur Seite, wechselte mit meinem Gegenüber einen schnellen, ratlosen Blick und erhob mich. »Joachim Vernau.«
Ich reichte ihr die Hand, sie erwiderte den Druck kurz und zog ihre dann schnell zurück.
»Mein Name ist Zuzanna Makowska. Wenn ich Sie nicht störe, würde ich Sie gerne kurz sprechen.«
Ihr Deutsch war exzellent, aber die Art, wie sie ihren Namen aussprach, klang osteuropäisch. Braune, wache Augen, herzförmiger Mund, zartes, feingezeichnetes, blasses Gesicht. Sie war einen Kopf kleiner als ich und trug einen langweiligen Hosenanzug mit korrekt geschlossener weißer Baumwollbluse, die glatten hellbraunen Haare in einem kinnlangen Pagenschnitt. Sie wirkte wie eine Jurastudentin vor der mündlichen Prüfung. Ich schätzte sie auf höchstens Mitte zwanzig.
»Mein Büro ist nur ein paar Minuten von hier«, sagte ich und holte eine Visitenkarte aus meiner Anzugtasche. »Am Kurfürstendamm. Wenn Sie dort anrufen und sich einen Termin geben lassen …«
»Ich brauche keinen Termin, nur eine kurze Auskunft. Darf ich?«
Sie wandte sich an zwei straffe Damen mittleren Reichtums am Nebentisch. Unwillig räumten sie ihre Handtaschen von einem leeren Stuhl. Zuzanna zog ihn heran und setzte sich. Mitten in die schmale Gasse, durch die im Minutentakt die Kellner mit den Mittagsmenüs eilten. Sie schlug selbstbewusst die Beine übereinander. Sobald sie ihren Platz gefunden hatte, schien es vorbei zu sein mit Schüchternheit.
Marquardt hob amüsiert die Augenbrauen und schob ihr ein Glas hinüber, das er mit Wasser füllte.
»Danke.«
Ich setzte mich wieder. »Nicht, dass Sie mich für unhöflich halten, aber wir haben gerade eine Besprechung.« Die Poularde wurde kalt.
»Ich störe nicht lange. Aber ich bin nur heute in Berlin und habe bereits viel Zeit verloren. Ich suche Marie-Luise Hoffmann. Man hat mir gesagt, Sie beide …«
»Dann hat man Sie falsch informiert.« Ich steckte meine Karte wieder ein. »Frau Hoffmann und ich gehen beruflich seit einiger Zeit getrennte Wege.«
»Aber Sie wissen, wo ich sie finden kann?«
»Frau Hoffmann hat eine Kanzlei in Prenzlauer Berg in der Dunckerstraße.«
»Hinterhaus, zweiter Stock. Ich weiß. Dort arbeitet jetzt ein Heilpraktiker mit Zusatzausbildung in Reiki und chinesischer Akupunktur.« Sie nippte einen Schluck Wasser.
Marquardt sah mich ratlos an. »Was ist mit Mary-Lou? Macht sie jetzt in fernöstliche Meditation?«
Ich wandte mich wieder an Zuzanna. »Haben Sie ihre Handynummer?«
»Ja. Auch die gibt es nicht mehr.«
Daraufhin nahm ich mein Smartphone und rief Marie-Luise an. Ich hatte sie seit über zwei Jahren nicht mehr kontaktiert. Zuzanna und Marquardt beobachteten mich interessiert. Die von Ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben. Ich ließ das Handy sinken.
»Und der chinesische Reiki-Meister weiß auch nicht, wo sie geblieben ist?«, fragte ich. Wahrscheinlich hatte sie den Anbieter gewechselt, mein ehemaliges Büro untervermietet, und Zuzanna hatte es einfach nicht gecheckt.
»Die Wohnung stand vor seinem Einzug vier Monate leer. Man sagte mir, Sie und Frau Hoffmann wären Freunde. Enge Freunde.«
Ich mochte ihre Stimme. Hell und klar, aber nicht grell, im Gegenteil. Sanft, präzise prononciert, mit diesem Hauch von Akzent. Doch ich mochte die Fragen nicht, die sie stellte. Vor allem, wenn ein leiser Vorwurf darin mitschwang.
»Sagt wer?«
»Ein gemeinsamer … Freund. Wobei ich nicht weiß, wie dehnbar Sie diesen Begriff auslegen.«
»Etwas klarer, bitte.«
Zuzanna musterte mich lange. Marquardt hob das Glas und roch an dem leichten Tischwein, als hätte er einen 1987er Meursault unter der Nase.
»Vielleicht«, begann er, schnupperte wieder, schwenkte das Glas und kostete schließlich gedankenverloren, »kann Ihnen ein anderer Anwalt helfen? Soweit ich mich erinnere, hat sich Frau Hoffmann auf Familien- und Mietrecht spezialisiert. Leider nicht unsere Fachgebiete. Aber ich will mich gerne umhören, wer Ihren Fall übernehmen könnte. So einer hübschen jungen Dame muss man doch helfen.«
Danach blickte er kurz auf seine Rolex. Ein deutliches Zeichen, sich jetzt entweder als angehende Geschäftsbeziehung zu erweisen oder das Weite zu suchen.
»Danke«, sagte die hübsche junge Dame eisig. »Das ist nicht nötig.«
»Möchten Sie vielleicht etwas essen? Sie sehen aus, als könnten Sie was Warmes vertragen. Das ist aber auch ein Wetter!« Marquardt schob ihr die Speisekarte hinüber.
Mit einer schnellen Handbewegung lehnte sie ab. »Bemühen Sie sich nicht. Mein Zug fährt in einer Stunde. Wenn Sie nicht wissen, wo sich Frau Hoffmann aufhält, dann verabschiede ich mich hiermit.«
»Es hat aber ziemlich dringend geklungen«, wandte ich ein.
Sie stand auf. Ich wollte sie nicht so gehen lassen, nicht so sauer und auch nicht so hungrig.
»Essen Sie wenigstens eine Kleinigkeit mit uns. Und dann erzählen Sie einfach, was Sie hierherführt. Vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung.«
»Nein«, sagte sie schnell. »Entschuldigen Sie die Störung. Es war ein Fehler, überhaupt nach Berlin zu kommen.«
Ich übernahm es, ihren Stuhl wieder an den Tisch der beiden Damen zu rücken. Dann wandte ich mich mit einem hoffentlich charmanten Abschiedslächeln an Zuzanna. Wer weiß, aus welchem Provinznest sie sich auf den Weg gemacht hatte, nur um in der Dunckerstraße einem Reiki-Meister und in Charlottenburg zwei Anwälten beim Lunch zu begegnen. Dafür keine Marie-Luise. In den letzten Monaten hatte ich öfter an sie gedacht und mich gefragt, ob ich mich mal wieder melden sollte. Zuzannas erfolglose Suche beunruhigte mich.
»Ich werde versuchen, Frau Hoffmann ausfindig zu machen. Wo kann ich Sie erreichen?«
»In meiner Kanzlei in Poznań.« Sie sah in mein irritiertes Gesicht. »In Posen«, setzte sie mit einem unterdrückten Seufzer der Ungeduld hinzu.
»Sie sind Anwältin?« Marquardt verschluckte sich.
Sie schenkte ihm ein schnelles, ironisches Lächeln und reichte mir eine Karte. Zuzanna Makowska, Adwokat, Karnista. Darunter eine Telefonnummer mit 0048er Vorwahl und eine unaussprechliche Adresse in Poznań.
»Karnista?«, fragte ich.
»Strafrecht.«
»Strafrecht? Hören Sie, ich will wissen, um was es geht. Wenn Marie-Luise in Schwierigkeiten ist, betrifft mich das auch.«
»Weil Sie so eng befreundet sind?« Sie hob ihre Aktentasche hoch, die sie auf dem Boden abgestellt hatte. »Ich werde Frau Hoffmann von Ihnen grüßen, sollte ich sie finden.«
»Warum suchen Sie nach ihr?«
Die polnische Anwältin zuckte mit den Schultern und schlängelte sich geschickt durch die engen Tischreihen Richtung Ausgang. Wenn der eine oder andere Blick an ihr hängenblieb, dann bemerkte sie es nicht. Ich folgte ihr. Draußen auf der Schlüterstraße holte ich sie ein. Kurz war ich versucht, sie an der Schulter zu packen und zu mir umzudrehen. Die Sorge um Marie-Luise und das schlechte Gewissen, das ich zwei Jahre lang mit »Sie könnte sich ja ruhig auch mal melden« betäubt hatte, machten mich wütend.
»Jetzt warten Sie doch! Zuzanna!«
Abrupt blieb sie stehen.
»Das geht so nicht. Sie können hier nicht einfach auftauchen und mich ohne ein Wort im Unklaren lassen.«
Sie strich sich die Haare auf der linken Seite hinters Ohr. Mir fiel auf, wie schmal ihr Gesicht war. Zart geschnitten, mager beinahe, mit leicht nach innen gewölbten Wangen.
»Mein Mandant hat sich getäuscht. Sie sind nicht befreundet.«
»Wer zum Teufel ist Ihr Mandant?«
»Dazu möchte ich Ihnen nichts sagen.«
Sie hatte keinen Mantel dabei. Es war kalt. Wir hatten wieder einmal einen als Sommer getarnten Herbst in Berlin. Schwere graue Wolken bedeckten den Himmel, der frische Wind wehte uns einen unangenehmen, hauchfeinen Nieselregen frontal ins Gesicht.
»Sie tauchen hier auf, völlig aus dem Nichts, suchen eine alte Freundin von mir, wollen mir weismachen, ihre Kanzlei hätte sich in Luft aufgelöst, geben sich als Anwältin aus …«
»Ich bin Anwältin.«
»Und wollen mir nichts zum Sachverhalt sagen? Ich weiß noch nicht einmal, ob Sie zum Vor- oder Nachteil von Frau Hoffmann nach ihr suchen.«
»Das geht Sie …«
»Hat sie Mietschulden? Ist sie mit dem Gesetz in Konflikt geraten?«
»Nein!«
»Um was zum Teufel geht es dann?«
Sie trat einen Schritt auf mich zu. Damit stand sie so nah vor mir, dass ich erkennen konnte, wie sehr ich mich in ihrem Alter und ihrer Unerfahrenheit getäuscht hatte. Irgendetwas machte sie wütend. Wir konnten es nicht sein. Wir hatten ihr Hilfe und eine warme Mahlzeit angeboten.
»Also?«
»Es geht um Mord«, zischte sie. »Sagen Sie das Ihrer Freundin, wenn Sie sie wiedersehen. Je eher sie auftaucht, umso besser.«
»Um was?« Da glaubte ich noch, ich hätte mich verhört.
»Mord. Soll ich es buchstabieren? Do widzenia, bałwan.«
Sie drehte sich um und lief davon.
Marquardt hatte zwischenzeitlich bezahlt und kämpfte gerade auf den Stufen des Restaurants mit seinem Faltschirm. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg ins Büro. Das Wetter unterband jede Konversation.
Die Kanzlei lag nur eine Querstraße entfernt – eine zweihundert Quadratmeter große Altbauwohnung mit Parkett, Stuck und jugendstilverglasten Schiebetüren. Der Marmor im Treppenhaus schimmerte, der rote Teppich auf den Treppenstufen wurde täglich gesaugt, der Fahrstuhl aus den zwanziger Jahren ruckelte gemächlich nach oben. Marquardt versuchte, mit seinem zusammengefalteten, nassen Schirm nicht allzu viel Unheil anzurichten.
»Wusstest du das?«
»Was?«, knurrte ich.
»Dass Mary-Lou untergetaucht ist?«
»Sie ist nicht untergetaucht. Wahrscheinlich sitzt sie in einem alten Reifenlager in Oberschöneweide.«
»Was soll sie denn in Oberschweineöde?«
»Dort sind die Mieten noch bezahlbar.«
Ich hatte mich kundig gemacht. Das musste ich Marquardt nicht unbedingt auf die Nase binden. Ich war sein Untermieter. Wer will schon für den Rest seines Lebens Untermieter bleiben?
»Jetzt habe ich ein wirklich schlechtes Gewissen.«
Ich unterdrückte ein Stöhnen. Marquardts eingebildete Anwandlungen von Mitgefühl verschwanden meist ebenso schnell, wie sie auftauchten. Aber sie nervten.
»Vielleicht hätte ich mich mal bei ihr melden sollen?«, sinnierte er weiter.
Das hätte ihr gefallen. Marquardt, der Ku’damm-Advokat. Ich erinnerte mich noch gut an die letzten gemeinsamen Wochen, die wir zu dritt verbracht hatten. Zum ersten Mal seit unserer Studienzeit wieder vereint. Das Haus in der Dunckerstraße war uns wegen einer Gasexplosion fast um die Ohren geflogen. Bis wir zurückkonnten, hatte Marquardt uns ein leeres Büro in seiner Kanzlei zur Verfügung gestellt – eine Geste, die er spätestens in dem Moment bereute, als Marie-Luise die Gattin eines schwerreichen Mandaten als ehemalige Klientin wiedererkannte, die sie gegen deren Zuhälter vertreten hatte. Marquardts immer noch vorhandene Sympathie für meine Kanzleipartnerin war daraufhin merklich abgekühlt. Der längst vergessene Spitzname »Rotarmistin« war seitdem wieder öfter in seinem Sprachgebrauch.
Der Fahrstuhl hielt. Die Tür öffnete sich automatisch – Tiffy hatte das Heranrollen ihres Ernährers gehört und strahlte uns an.
»War’s schön?«, piepste sie. Jedes Mal, wenn wir zusammen essen gingen, fragte sie das hinterher, ohne mit einer Antwort zu rechnen. »Zwei Anrufe von Dreywitz wegen der Bewährung für seinen Sohn.«
»Kannste gleich durchstellen.« Marquardt warf einen kurzen Blick in den Posteingangskorb.
Mercedes Tiffany verschwendete ihr Lächeln nun auch an mich. »Für Sie ist nichts gekommen.«
»Danke.« Ich hängte meinen Mantel an der Garderobe auf und wollte in mein Büro.
Tiffy versenkte sich mit gerunzelter Stirn und krausem Näschen in ihre kryptischen Aufzeichnungen. »Das heißt … jemand wollte Sie sprechen. Eine Frau. Irgendwas mit M.«
»Marie-Luise?«, fragten Marquardt und ich wie aus einem Mund.
Betrübt blickte Tiffy hoch. »Ich kann es nicht mehr lesen.«
Marquardt drehte sich zu mir um und schenkte mir einen Blick, in dem alle Sorge, alle Pein, aller unendlicher Schmerz von Vätern bildhübscher, aber irgendwie verpeilter Töchter lag. In vier Monaten würde Tiffy heiraten und unsere Kanzlei verlassen. Auf dem Schweizer Internat, das Marquardt dem einzigen bis dato bekannten Spross seiner Lenden hatte angedeihen lassen, war es zu jener folgenreichen Begegnung gekommen, auf die die gesamte teure Ausbildung sowie ein unnützes, weil vor dem ersten Staatsexamen abgebrochenes Jurastudium ausgerichtet gewesen waren: Kontaktanbahnung zu schwer- und einflussreichen Familien. Die Freude der harrenden Eltern war groß, als sich tatsächlich ein aussichtsreicher Anwärter aus dem nebulösen Beziehungsgeflecht ihrer Tochter herauskristallisierte. Der junge Mann war ein italienischer barone. Marquardt hatte daraufhin die konspirative Nähe zu einem Heraldiker gesucht – Tiffy sollte zur Hochzeit schließlich auch von ihm einen Siegelring erhalten.
Manchmal regte sich in mir leiser Neid. Nicht auf die Rentenzusatzversorgung durch den italienischen Adel, den es seit 1946 sowieso nur noch auf dem Papier gab. Eher darauf, dass es Menschen gab, die ein Leben planten und deren Pläne auch noch aufgingen. Vor einem Vierteljahrhundert hatten ein Mann und eine Frau an der Wiege ihres neugeborenen Mädchens gestanden und mit geradem Blick und konsequenten Schritten seine Zukunft organisiert. Französische Kinderfrau, Diplomaten-Kita, mehrsprachige Europaschule, Bakkalaureat in Lugano. Und Peng. Volltreffer. Manchmal hatte ich das Gefühl, Leute wie Marquardt kannten keine Fehlschüsse.
Ich konnte noch nicht einmal die nächsten Wochen planen. Das Geschäft lief schleppend. Da Marquardt, anders als Marie-Luise, tatsächlich auf der Begleichung von Miete und Nebenkosten bestand, kam ich, was meinen eigenen Lebensstandard betraf, vergleichsweise langsam voran. Ich hätte mir die Poulardenbrust einpacken lassen sollen.
»War es was Wichtiges?«, fragte die zukünftige italienische baronessa mit zukünftigem Wohnsitz in der Nähe von Mailand, für den sie in den vielen ruhigen Stunden in der Kanzlei dicke Bände von Tapeten- und Stoffbüchern wälzte. »Sie meldet sich ja wohl noch mal, wenn es was Wichtiges war. Oder?«
Ich nahm den Mantel wieder von der Garderobe und streifte ihn mir über. »Bestimmt. Sagen Sie bitte für heute Nachmittag alle meine Termine ab. Ich muss kurz weg.«
Sie versenkte sich wieder in ihren Kalender. »Sie haben heute gar keine Termine, Herr Vernau.«
Aber da war ich schon fast draußen.