101 ROCK STORIES
101 ROCK STORIES
*ANEKDOTEN*
*EXZESSE*
*WILDE GESCHICHTEN*
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1. Auflage 2022
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Redaktion: Ronit Jariv
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Umschlagabbildung: Shutterstock.com/Lena Pan, Shutterstock.com/Paul Craft
Innenteilabbildungen: Shutterstock.com/Paul Craft, Shutterstock.com/BananyakoSensei, Shutterstock/Paper Wings, Shutterstock/Christos Georghiou, Shutterstock/YummyBuum Layout und Satz: Andreas Linnemann
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print 978-3-7423-1945-6
ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-1679-7
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-1680-3
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INTRO
1. WILDES LEBEN
2. EXZESSE
3. TRIVIA
4. DIGITAL
5. FANS
6. LIEDER, PLATTEN, KONZERTE
7. WELTGESCHEHEN UND KULTURGESCHICHTE
8. DAS GESETZ
9. BIOGRAFIEN
10. UNFÄLLE UND ABSCHIEDE
11. SEX UND LIEBE
DANK
Sonntagmorgen in einem kleinen Dorf im Hunsrück, irgendwann Mitte der Achtziger. Im Fernsehen läuft Rock ’n’ Roll High School, der kultige Film mit und über die Ramones. Von der Musik verstehe ich Zehnjähriger noch nichts, aber die Typen, die sind cool. Irgendwie scheint da eine Menge zu passieren in dieser fremden Welt aus Stars, Fans und Backstage-Wahnsinn. Aufregend! Das Kiss-Poster an der Wand meines Grundschulkumpels Jens beeindruckt mich genauso: Was zur Hölle sind das denn für Gestalten? Die Gesichter! Die Kostüme! Bisschen beängstigend fast. Aber: Wow! Einen Song der Band habe ich bis dahin noch nicht gehört. Egal.
Rock ’n’ Roll besteht eben nicht nur aus Tönen. Die Faszination der Rockmusik liegt auch in den Geschichten und Sprüchen drum herum. Steckt man Musikliebhaber zusammen, reden sie irgendwann über Platten, Bands und vor allem die Anekdoten dazu – das ist so sicher wie das »Oh yeah!« auf einem Metallica-Livealbum. Manche Storys gehören geradezu zur Folklore des Genres, etwa die, wie Ozzy einer Fledermaus den Kopf abbiss, in welchen »Schneestürmen« Mötley Crüe gelebt haben oder wie viele Frauen Gene Simmons während der Siebziger »näher kennengelernt« hat. Den Fans sind diese Geschichten so vertraut wie die ersten sechs Black-Sabbath-Pflichtwerke und der Geburtstag von Lemmy (Heiligabend natürlich).
Vielleicht deshalb merkt sich mein Hirn so etwas viel besser als die angeblich wichtigeren Dinge des Lebens. Ich liebe Rock-’n’-Roll-Storys. Und ich rede gerne darüber, fragt mal meine Frau.
In über 20 Jahren als Musikjournalist sind mir unzählige solcher Legenden und Anekdoten begegnet. Deshalb habe ich irgendwann begonnen, sie zu sammeln. Über manche habe ich in Magazinen und Blogs geschrieben oder darüber im Radio und bei Podcasts gesprochen. Andere bringe ich live auf die Bühne bei meiner Spoken-Word-Show Rock Stories.
Für dieses Buch habe ich nun meine allerliebsten Geschichten zusammengetragen. Die meisten Texte befassen sich mit den Bands der lauteren, härteren Spielarten, größtenteils stammen sie aus den letzten vier Dekaden, von den Achtzigern bis heute. Diese goldene Ära von Hardrock und Heavy Metal gefällt mir zum einen am besten und zum anderen denke ich, dass die Storys aus den glorreichen früheren Jahren der Rock- und Popmusik schon öfter erzählt worden sind.
Diese Sammlung soll weder Nachschlagewerk noch Lexikon sein und auch kein Feuilletonstoff, keine sogenannte Poptheorie, die mit dem Schwung eines Germanistikseminars über Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll zu referieren versucht. Geht meistens schief, scheint mir. In 101 Rock Stories stehen Dinge, die sich Musikliebhaber spätestens nach drei Songs und/oder zwei Bierchen sowieso erzählen würden, die aber nicht jeder schon kennt. Und nicht selten führt dabei eine Erzählung zur nächsten, es gibt Geschichten in Geschichten, Querverbindungen, Hintergründe und lustige Zusammenhänge. Es geht um große Stars und große Songs, um Unfälle und Todesfälle, um Drogen, Sex und Superlative. Deshalb finden sich in diesem Buch vermutlich sogar mehr als »101 Rock Stories«. Und damit sind längst nicht alle erzählt …
Viel Spaß!
Christof Leim
Was Rocker so alles anstellen, wenn man sie unbeaufsichtigt lässt
»Take a ride on the wild side«
Ein wilder Clip soll es werden, den Guns N’ Roses im Herbst 1989 in Hollywood drehen. »Wirklich riskant, verdammt noch mal live und mit Vollgas«, so lautet die Direktive von Axl Rose für den Song »It’s So Easy« vom Album Appetite For Destruction (1987), das die Band zu Rockstars gemacht hat. Das Ganze passiert im Cathouse, einem Stammladen der fünf Musiker auf dem Sunset Boulevard in Hollywood. Hier spielt die Band in ihrer ganzen dekadenten, wilden Pracht auf einer kleinen Bühne vor einer durchdrehenden Menge. Go-go-Tänzerinnen tanzen Go-go, auf Slashs Shirt steht groß »Blow Me« und Axl trägt noch die Haare toupiert. Zum Drehbuch gehören auch Einstellungen in einer Limousine, in der der Sänger mit zwei Damen Dosenbiere kippt. Wie man es halt so macht. Selbst für einen Dienstag ist das in der Welt von Guns N’ Roses nicht so ungewöhnlich.
Aus der Reihe fallen allerdings die Bondage-Szenen: Dabei trägt Axl noch mehr Make-up als sonst, seine Freundin Erin Everly ein SM-Outfit in schwarzem Lack und Leder, komplett mit Handschellen und rotem Ball als Knebel im Mund. Genau deswegen tritt Manager Alan Niven nach Fertigstellung auf die Bremse; erst 2018 wird der Clip veröffentlicht. Riki Rachtman jedenfalls, der Besitzer des Cathouse und in der Folge Moderator von Headbanger’s Ball, erzählt später: »Die Jungs wussten, dass sie in unserem Club machen konnten, was sie wollten.« (Erin Everly ist es übrigens, über die Mr. Rose im Klassiker »Sweet Child O’ Mine« singt. Im April 1990 heiraten die beiden, Don Everly von den Everly Brothers wird damit Axls Schwiegervater. Zehn Monate später kommt die Scheidung.)
Einen Zuschauer bei diesem Spektakel von Videodreh kennen wir alle: David Bowie höchstselbst. Der Glamrock-Gottvater hatte in den Siebzigern ein Techtelmechtel mit Ola Hudson, der Mutter von Saul Hudson, den heute jeder nur Slash nennt. Ola und Bowie bleiben Freunde und deshalb schaut sich der Sänger an, was der Nachwuchs seiner Ex-Freundin so treibt. Leider findet Bowie, angeblich ordentlich betankt, Axls Herzdame Erin dabei ein bisschen zu interessant. Als Mr. Rose das beobachtet, dreht er durch …
Die Details sind Dekaden später nicht mehr eindeutig, aber laut Rachtman kommt ein Sicherheitsmann auf ihn zu und sagt: »Riki, Axl Rose jagt David Bowie die Straße runter und sagt, er will ihn umhauen.« Weil Bowie damals in der Band Tin Machine spielt, soll der Guns-N’-Roses-Sänger gebrüllt haben: »Ich bring dich um, Tin Man!« Ob es wirklich zu Handgreiflichkeiten kommt, wird nie bestätigt oder dementiert, aber der Vorfall hat ein Nachspiel. Genau genommen sogar drei. Am nächsten Tag nämlich gibt die Band eine »richtige« Show im Cathouse, um sich für vier Konzerte mit den Rolling Stones eine Woche später aufzuwärmen. Erneut sind Bowie und Ola Hudson zugegen, was Axl inspiriert, von der Bühne aus Beleidigungen vom Stapel zu lassen, wie Slash 2007 in seiner Autobiografie darlegt. Seine Mutter versteht das ganze Theater gar nicht, Sohnemann erklärt es ihr.
Auch die Auftritte im Vorprogramm der Stones vom 18. bis 22. Oktober 1989 verlaufen nicht problemlos und geben für sich genommen schon wieder herrliche Geschichten ab. So muss Axl von der Polizei abgeholt werden, um überhaupt aufzutreten, und droht dann mit Bandauflösung, wenn die Kollegen nicht bald aufhören, »mit Mr. Brownstone zu tanzen«, also ihren Heroinkonsum nicht in den Griff bekommen. Der Vorfall vom Videodreh hat da backstage bereits die Runde gemacht, weswegen Mick Jagger und sein alter Kumpel Eric Clapton Axl Rose ansprechen. »Ich sitze so auf einem Verstärker rum, da stehen beide plötzlich vor mir«, erinnert sich Axl in einem Kerrang!-Artikel. Der Vorfall vom Videodreh hat da backstage bereits die Runde gemacht, weswegen Mick Jagger und sein alter Kumpel Eric Clapton Axl Rose ansprechen. Der sonst eher schweigsame Jagger will wissen, ob Axl sich tatsächlich mit Bowie gekloppt habe, erinnert der sich in dem Kerrang!-Artikel. Also berichtet der Guns-N’-Roses-Frontmann vom Vorfall beim Videodreh – woraufhin die beiden älteren Stars beginnen, sich ausführlich über Bowie zu unterhalten. Sie schwadronieren komplett unter sich über frühere Zeiten und wie der Mann so drauf ist, »wenn er gesoffen hat«. Axl sitzt derweil nur da und hört zu, wie sie sich »das Maul zerreißen« – lustig!
Interessanterweise vertragen sich die beiden Streithähne später, nachdem Bowie sich für sein Verhalten entschuldigt. »Wir haben geredet und sind essen gegangen«, verrät Axl im selben Kerrang!-Text. Zusammen besuchen sie einen Laden namens China Club und nachher dankt der Neustar dem Veteranen: »Du bist der Erste, der jemals auf mich zugekommen ist und gesagt hat, wie leid ihm die Situation tut.« Beste Kumpels sind die beiden danach zwar nicht, aber erwartungsgemäß entdecken sie eine Menge Gemeinsamkeiten. Axl jedenfalls findet: »Das war cool. Ich mag Bowie.« Na also.
Seinen ersten Fernsehauftritt absolvierte David Bowie nicht als Musiker. Nicht mal als David Bowie, denn damals hieß er noch David Jones. Am 12. November 1964 spricht er in der BBC-Sendung Tonight als Vorsitzender der »Gesellschaft zur Vermeidung von Grausamkeit gegenüber langhaarigen Männern« …
Eigentlich sieht er ja ganz adrett aus, der 17-jährige Blondschopf im Anzug, der da im Fernsehstudio sitzt. Allerdings reicht seine Frisur hinten bis zum Kragen. Das gilt in den Sechzigern bei Männern als »langhaarig« – und damit selbstredend als gesellschaftszersetzend, ja dem drohenden Untergang der Zivilisation zuträglich. Der junge Bowie beschwert sich in der Sendung über Kommentare wie »Schätzchen« oder »Kann ich deine Handtasche tragen?« und stellt klar: »Das muss aufhören!« Deshalb habe er die »Gesellschaft zur Vermeidung von Grausamkeit gegenüber langhaarigen Männern« gegründet. Bei alldem verzieht Bowie keine Miene, wirkt zurückhaltend, aber ausgesprochen selbstbewusst.
Nun stellt sich die Frage: Ist das ernst gemeint? Oder Scherz, Satire, Strategie? Ziemlich sicher Letzteres und zwar alle drei Punkte. Schon früh in seiner Karriere zeigt Bowie außerordentliches Geschick für öffentlichkeitswirksame Selbstdarstellung, denn natürlich geht es hier um Eigenwerbung für seine damalige Band The Mannish Boys. So verschafft der Auftritt dem Sänger zum Beispiel ein Interview auf den Seiten der London Evening News.
Es ist nicht die erste Vereinigung, die den zukünftigen Star als Aktivisten zeigt: Mit der »Internationalen Liga zur Erhaltung tierischer Fäden« (bitte was?) schaffte er es kurz vorher bereits ebenfalls in die Zeitung. Und bei all diesen Gelegenheiten lässt er einfließen, dass man gerne Popstars wie »Screaming Lord Sutch, The Pretty Things und natürlich die Stones und die Beatles« als Mitglieder begrüßen würde, vor allem aber, dass er selber ja auch Musik mache …
Einige Monate später im März soll die Band dann in einer anderen BBC-Sendung namens Gadzooks! It’s All Happening auftreten, doch angeblich verlangt der Produzent, man soll sich doch erst mal vernünftige Frisuren zulegen. Dem widerspricht Bowie: »Ich würde nicht mal für den Premierminister meine Haare schneiden lassen, für die BBC also schon gar nicht.« Mit dieser Sentenz eckt unser Mann natürlich wieder ein bisschen an, aber genau das ist ja der Plan. Man könnte sagen: Das war Clickbait, bevor es Clickbait gab. Ob die »Gesellschaft zur Vermeidung von Grausamkeit gegenüber langhaarigen Männern« jemals ihr volles Potenzial entfalten und mehr prominente haarige Unterstützer gewinnen konnte, bleibt im Dunkeln. Aber für eine beeindruckende Karriere hat es bei David Bowie auch so gereicht, meist übrigens mit kurzen Haaren.
Fest steht: Langhaarige haben es über die Jahrzehnte durchaus manchmal schwer: So können Led Zeppelin ein für den 14. Februar 1972 geplantes Konzert in Singapur nicht spielen. Genau genommen dürfen die vier Engländer nicht mal einreisen, denn seit den Sechzigern verbietet in diesem Land ein Gesetz Männern, ihre Haare lang zu tragen. Mit der »Operation Snip Snip« (hieß wirklich so!) soll dem wachsenden Einfluss der schädlichen Hippiekultur entgegengewirkt werden; ähnliche Regelungen existieren etwa in Malaysia und Südkorea. Und »lang« wird in diesem Zusammenhang genau definiert: Das Haar darf weder die Stirn noch die Ohren bedecken und auch nicht weiter als der Hemdkragen herunterreichen. Wer bei der Einreise diesbezüglich aus der Rolle fällt, kann sich in nahe gelegenen Friseursalons umgehend auf Linie bringen lassen – oder wird abgewiesen.
Für Led Zeppelin kommt natürlich nicht mal Spitzenschneiden in Betracht, also müssen sie Singapur komplett absagen. Die Trauer dürfte sich in Grenzen gehalten haben: Die Band reist einfach im Privatflugzeug über Indien weiter nach Australien. Auch Cliff Richard darf im gleichen Jahr wegen schulterlanger Haarpracht nicht in Singapur spielen, während die Bee Gees zwar trotz ihrer fluffigen Föhnwellen auftreten können, aber umgehend wieder auszureisen haben. Erst in den Achtzigern entspannt sich die Frisurenpolitik des Landes. So schafft es der ehemalige Zeppelin-Sänger Robert Plant 2013 durch die Passkontrolle, um ein Konzert zu geben – mit bekannter Lockenmähne, wohlgemerkt.
Das Dilemma mit den Zotteln zieht sich durch viele Songs der klassischen Rockära. 1970 sinnieren Crosby, Stills, Nash & Young in »Almost Cut My Hair« noch darüber, ob es gesellschaftlich nicht einfacher wäre, auf einen feschen Kurzhaarschnitt umzuschwenken. Bob Seger und seine Silver Bullet Band erleben während ihrer endlosen Touren durch den Mittleren Westen der USA ständig Spott und Ablehnung wegen ihrer langen Haare. Bei einem Raststättenbesuch fällt von feindselig gestimmten Truckern mal wieder der übliche Spruch »Seid ihr Frauen oder Männer?«, den die Musiker dann kurzerhand in einen Song einbauen. »Turn The Page« mit der Zeile »Oh, the same old clichés / Is that a woman or a man?« erscheint 1972 und handelt vom Leben »on the road«. Metallica machen ihn 1998 erneut zum Hit.
Den Kanadiern Five Man Electric Band geht es ähnlich. In »Signs« singen sie von Schildern, die »long-haired freaky people« nahelegen, sich gar nicht erst für einen Job zu bewerben. Hier sind es Tesla, die das unbekannte Lied 1990 in der Hardrockwelt publik machen. Damals ist die Gesellschaft natürlich schon weiter: D-A-D, die lustigen Cow-Punk-Rocker aus Dänemark, stellen ein Jahr später in einem ihrer bekanntesten Songs klar: »I Won’t Cut My Hair«. Im 21. Jahrhundert spielt die Haarlänge bei Musikern der lauten Genres gar keine Rolle mehr; lange Mähnen wirken mitunter sogar anachronistisch und stellen sich gegen den Trend. Letzteres wiederum entspricht dann wieder ziemlich genau dem Geist des Rock ’n’ Roll …
London, 14. November 1996: MTV verleiht bei einer großen Gala Auszeichnungen an die Stars des Jahres. Die Sause wird moderiert von Robbie Williams und live im Fernsehen ausgestrahlt. Unter anderem werden Oasis in den Kategorien »Best Song« und »Best Group« ausgezeichnet, Alanis Morissette gewinnt »Best Female«, George Michael wird »Best Male«. Dazwischen musizieren die großen Namen der Zeit, etwa The Fugees, Garbage, Boyzone, Bryan Adams und Simply Red. Auch Metallica stehen auf dem Plan mit einer Live-Performance von »King Nothing«, einer Single ihres frisch veröffentlichten Albums Load.
Beim Soundcheck am Nachmittag lodern Flammenwände am vorderen Bühnenrand und neben dem Schlagzeug – ein cooler Effekt. Doch die Verantwortlichen von MTV informieren die Metal-Helden, dass sie bei der Show auf Pyros verzichten müssen – und vor allem auf keinen Fall fluchen dürfen. Böse, böse Worte wie »shit« und das immer handliche »fuck« sind im Fernsehen natürlich verboten. Kein Geboller, kein Feuer und nicht mal »Scheiße« sagen dürfen? Das gefällt unseren Helden gar nicht …
Als Metallica schließlich auf der Bühne stehen, von Robbie Williams mit großem Hallo begrüßt, stimmen die Metal-Könige deshalb nicht etwa den vergleichsweise gemütlichen Midtempo-Rocksong »King Nothing« an. Nein, die erste Zeile, die James Hetfield ins Mikro brüllt, lautet: »I got something to say, I killed your baby today« …
Es folgt ein zweiminütiger Punkrock-Ohrwurm namens »Last Caress«, ein Klassiker der Horrorpunks Misfits. Die zweite Strophe beginnt mit dem hübschen Vers »I got something to say, I raped your mother today« und in der Regie bekommen vermutlich einige Leute hektische Schweißflecken. Metallica haben den Plan geändert, aber niemandem etwas davon erzählt. Und das Ganze wird live und unzensiert ausgestrahlt. Herrlich.
Natürlich sind das harte Zeilen, die »in echt« gar nicht gingen – wenn man den Text denn partout ernst nehmen wollte. Die Misfits und ihr Sänger Glenn Danzig wollten 1980 provozieren, und das wollen Metallica jetzt auch. Sie legen sogar noch einen drauf: Bevor irgendwer reagieren kann, hauen sie ohne Pause »So What?« raus, eine rüde Rumpelnummer der britischen Band Anti-Nowhere League. Und hier geht es im Text dann richtig ab: Die Frage »So fucking what?« macht nur den Anfang, mehr schmissige »Fucks« folgen in jeder zweiten Zeile, geschmackvoll gewürzt mit gelegentlichen »cunts«.
Dazwischen rezitiert James Hetfield Wissenswertes über Geschlechtskrankheiten (»I’ve had crabs, I’ve had lice, I’ve had the clap and that ain’t nice«) und sogar Poesie aus dem Tierreich (»I’ve fucked a sheep, I’ve fuck a goat, I rammed my cock right down it’s throat«). So geht es fröhlich weiter, mit »old man’s cock«, »pint of piss« und viel »Who cares?«, alles live im Fernsehen. Schön auch: Bei der Zeile mit der Ziege (»goat«) schaltet die Kamera gerade zu einer Nahaufnahme vom Gesicht des Sängers. Hetfield zuckt mit keiner Wimper. Haha.
Nun sind beiden Punk-Liedchen offensichtlich so überzogen, dass man darüber nur lachen kann, zumal es in Musik, Film und Literatur wirklich Schlimmeres gibt als ein paar Schimpfworte, die bestimmt nicht den Untergang der Welt beschleunigen. MTV zeigt sich trotzdem »not amused«. In zukünftigen Ausstrahlungen der Gala fehlt der Auftritt von Metallica und wird auch nirgends erwähnt. (Angeblich wegen fehlender Senderechte für die zwei Coverversionen. Is’ klar …) Natürlich gehört die Band in den folgenden Jahren trotzdem zu den Stammgästen auf MTV, natürlich hält sich der eigentliche Skandal in Grenzen. Aber ein stolzer Mittelfinger zur rechten Zeit ist doch ein feiner Spaß für Rocker jeden Alters.
Am 7. April 1988 gastiert der Meister der schockierenden Bühnendarbietungen mit dem Album Raise Your Fist And Yell im legendären Wembley Stadium in London. Die »Live In The Flesh« betitelte Tour sorgt insbesondere in Europa für Aufruhr, in Deutschland werden sogar Teile der Show zensiert. Ein Versuch, die Konzerte in Groß-britannien komplett verbieten zu lassen, scheitert.
Viel Inspiration zieht Cooper damals aus den angesagten Slasher-Horrorfilmen, weshalb unter anderem eine Person von einem Fahrrad aufgespießt wird – wie bei seinem Auftritt im John-Carpenter-Film Prince of Darkness (Die Fürsten der Dunkelheit). Für die Produktion solcher Stunts auf der Konzertbühne hat der Sänger eigens den Zauberkünstler James Randi engagiert. Zum ersten Mal seit den frühen Siebzigern gehört auch wieder der Galgen zu den Geräten, dank derer der arme Alice während der Gigs sein theatralisches Ende findet.
Mit solchen Showeinlagen hatte Cooper bereits 1971 und 1972 während der Touren zu Killer und School’s Out für Begeisterung beim Publikum und Schockreaktionen in der Öffentlichkeit gesorgt – alles genau so, wie es sein soll. Nur einmal geht ein Fan auf tragische Art zu weit: Ein 14-jähriger Junge namens David aus dem kanadischen Calgary kommt 1974 nach einer Fernsehübertragung eines Alice-Cooper-Konzerts auf ganz falsche Ideen, erklärt seiner Schwester, den Trick könne er auch – und wird später erhängt in einem Schrank gefunden.
In späteren Jahren nutzt Alice für das Konzertspektakel dann eine Guillotine und einen elektrischen Stuhl. Erst für die 1988er-Tour muss er wieder allabendlich an den Strick. Dabei trägt der Sänger ein Gurtgeschirr und hängt damit an einem hauchdünnen, megastabilen Stahldraht, der so abgemessen ist, dass sich die Schlinge gerade eben nicht um seinen Hals schließen kann. Das funktioniert unzählige Male ohne Probleme (und sieht verblüffend echt aus), doch »irgendwann wird jedes Material mürbe«, wie Cooper in der Zeitschrift Entertainment Weekly erzählt: »Wir haben nie daran gedacht, den Draht mal auszutauschen.« An jenem 7. April 1988 in Wembley reißt er: Der Sänger spürt, wie das Galgenseil sein Kinn berührt, und wirft im selben Sekundenbruchteil den Kopf in den Nacken. Dadurch rutscht die nicht ganz eng gezogene Schlinge über seinen Hals und Kopf. Hätte sie ihn am Kinn zu fassen bekommen, wäre die Sache vermutlich anders ausgegangen, denn am Galgen sterben Verurteile üblicherweise nicht nur durch Ersticken, sondern mitunter auch durch Genickbruch. Alice Cooper kracht auf den Boden und wird bewusstlos, aber er atmet. Glück gehabt. Es kursieren Versionen der Geschichte, in denen der Rocker einige Sekunden in der Luft hing, bevor ein Roadie ihn retten konnte, aber offensichtlich erinnert sich der Meister selbst an einen anderen Hergang.
Das Krasseste: Als Cooper wieder zu sich kommt, beendet er – ganz der professionelle Entertainer – das Konzert. Respekt. Andere Quellen verorten den Unfall bei den Proben in Wembley, was dem Meister immerhin Zeit gegeben hätte, sich für den Abend zu sammeln. So oder so: Eine Show abzusagen oder abzubrechen, steht offenkundig nicht zur Debatte.
Auch in den folgenden Jahren gehören Strick, Fallbeil und elektrischer Stuhl zu vielen Alice-Cooper-Shows. »Wenn ich in den Zirkus gehe und mir einen Typen im Käfig mit zwölf Tigern angucke«, erklärt Cooper, »dann besteht immer die Chance, dass ein Tiger sich nicht an den Plan hält. Bei einem Hochseilakt könnte es jede Sekunde zu einer Tragödie kommen. Dieses Element wollte ich immer in unseren Shows haben: Was die Leute erleben, könnte der letzte Abend mit Alice Cooper sein!« Das birgt Gefahren, weswegen der Sänger seit jeher den Mitgliedern seiner Band drei Dinge verspricht: »Ihr werdet bezahlt. Ihr reist um die Welt. Und ihr werdet Wunden nähen lassen müssen.« Aber: The show must go on, und das tut sie bei Alice Cooper immer.
Ende Oktober 2000 bringen The Offspring die erste Single zu ihrem neuen Album Conspiracy Of One raus. »Original Prankster« heißt der Song, und den bietet das Quartett auf seiner Homepage zum kostenlosen Download an. Besser noch: Unter allen Interessenten verlost die Band automatisch eine Million Dollar. Von ihrem eigenen Geld, wohlgemerkt.
Der ganzen Aktion ging ein Streit zwischen The Offspring und ihrer Plattenfirma Sony voraus, denn The Offspring wollen als Unterstützer der neuen Netzwelt zunächst ihr ganzes Album für lau ins Internet stellen. Bei Sony bekommt man da natürlich nervöse Flecken. Kurz bevor sich beide Parteien vor Gericht treffen und die ganze schöne Veröffentlichungsplanung in sich zusammenfällt, einigt man sich auf den Kompromiss, nur die Single »Original Prankster« zu verschenken. »Das ist eine aufregende, abgefahrene Möglichkeit, der Welt zu verkünden, dass unsere Platte rauskommt«, findet Dexter Holland in einem Gespräch mit dem Sender ABC. »Und mir gefällt die Tatsache, dass wir den Leuten nicht die Dollars aus der Tasche ziehen, sondern etwas zurückgeben. All unser Geld kommt von unseren Fans, deshalb halten wir diese Verlosung für eine nette Geste. Das können Bands ruhig mal machen, denn ihnen muss klar sein, dass die Fans sie so weit gebracht haben.« Vier der 500 000 Nutzer, die den Song runtergeladen haben, kommen per Auslosung in die Endrunde – und dürfen bei einem Quiz in New York vor laufender MTV-Kamera ihr Triviawissen zur Band unter Beweis stellen. Zwei Mädchen schaffen es zur letzten Frage. Sie vereinbaren, das Preisgeld zu teilen, wenn eine gewinnt – wie nett! Doch dann geht es nicht weiter, denn anscheinend haben die beiden, nun ja, nicht wirklich viel Ahnung von The Offspring. Das macht die Angelegenheit etwas zäh und latent peinlich für die Band, die Mädels und das Publikum. Kann passieren.
Moderator Carson Daly muss Tipps geben, bis schließlich der Groschen fällt: Die 14-jährige Ashley Hitchcock aus Winder, Georgia, kann Gitarrist Noodles als ältestes Bandmitglied benennen. Gewonnen! Ashley erhält tatsächlich eine Million Dollar – in 100-Dollar-Scheinen. Das ist verdammt viel grünes Papier. Vielleicht passiert die Übergabe deshalb mit einem eigenes gestalteten Pick-up-Truck, der vor dem MTV-Studio am Times Square geparkt wurde.
Ashley kann es natürlich kaum glauben und erklärt später, dass sie ein Haus und ein Auto für ihren Vater kaufen möchte, außerdem will sie die Schulden der Familie tilgen. »Sie scheint ein cooles Mädchen zu sein«, kommentiert Noodles. »Hoffentlich geht sie klug mit dem Geld um. Ich denke, das wird sie.« Was aus der jungen Dame und ihrer Mitbewerberin Christina Belmont geworden ist, lässt sich jedoch nicht herausfinden. Noodles erinnert sich später: »Wir waren nur ihre Zweitlieblingsband! Hinter Slipknot!«
Im Frühjahr 1999 rollt die Psycho Circus World Tour durch Norddeutschland. Kiss spielen wieder in Originalbesetzung und haben sogar ein neues Album am Start. Die Reunionkonzerte der Vorjahre haben mit einer großen Show wie in den goldenen Siebzigern Fantastillionen Dollar eingespielt. Und die neue Runde soll dem in nichts nachstehen. Das heißt: Bomben, Pyros, Feuer, wie es sich gehört.
Für das Konzert am 12. März in Bremen allerdings, so heißt es aus dem Kiss-Lager, untersagen die Behörden das Spektakel. Und Kiss halten sich an die Vorgaben. Fast. Nach zwei Songs bringt Paul
Stanley einen Übersetzer auf die Bühne, der den Fans erklärt, warum es weniger knallt als sonst: »Wir haben alle möglichen Bomben dabei, Rauch und Explosionen. Aber die Feuerwehr lässt uns das nicht abfeuern.« Natürlich reagiert das Publikum mit Buhrufen, danach geht die Show weiter.
Als letzter Song steht wie gewohnt »Black Diamond« auf der Setlist. Die Band zieht das Ende in die Länge, Peter Criss’ Schlagzeug erhebt sich in die Lüfte – und dann geht es los: Kiss zünden alle ihre Pyros auf einmal und brennen in 30 Sekunden ein veritables Großfeuerwerk ab. Paul Stanley, der alte Auf-die-Kacke-Hauer, proklamiert noch Jahre später auf Twitter: »Niemand kann Kiss aufhalten!« Nun darf man sich fragen, welche Konsequenzen das hatte. Denn so herrlich rebellisch dieser Akt auch wirkt, eine gute Idee war er vermutlich nicht. Von einer saftigen Geldstrafe konnte man lesen, aber auch von einem Auftrittsverbot in der Hansestadt oder zumindest in der Halle. Grundsätzlich wissen die Kiss-Chefs Paul Stanley und Gene Simmons natürlich um die Wichtigkeit von Sicherheitsbestimmungen, was sie in Interviews immer wieder zu Protokoll geben.
Aber haben Kiss wirklich Regeln gebrochen und sich »nicht aufhalten« lassen? Nicht ganz, wie es scheint. Andreas Adolph, der damalige technische Leiter der Stadthalle Bremen (heute ÖVB Arena), erinnert sich im Rahmen der Recherchen zu diesem Buch daran, dass die Pyrotechnik der Band allen Bestimmungen entsprach – bis auf eine einzige Vorrichtung, eine Art gasbetriebene »Flammenknallmaschine«. Weil dafür das entsprechende deutsche TÜV-Siegel fehlte, durfte dieser Effekt – und nur dieser! – nicht gezündet werden, alle anderen aber schon.
Für die übrigen Stationen der Tour galt diese Anordnung weiteren Quellen zufolge ebenfalls. Das bestätigt zum Beispiel die damalige Projektleitung der Westfalenhallen Dortmund, die das dortige Konzert am 27. März 1999 betreute. In Dortmund wurde der fragliche Effekt sogar probeweise abgefeuert und blies (gefühlt) fast das Hallendach weg. Klingt, als wäre das Ding nicht für Indoor-Einsätze geeignet gewesen. Es folgten Diskussionen mit der Produktionsleitung, die Band musste auch in der Westfalenhalle auf die »Flammenknallmaschine« verzichten, veränderte hier aber nichts am Rest des Konzerts und ihren Pyroeinsätzen. Nach Augenzeugenberichten und Presseartikeln galt für die gesamte Deutschlandtour: Es knallte im Laufe der gesamten Show an den richtigen Stellen. Nur in Bremen nicht.
An besagtem 12. März 1999 findet interessanterweise gleich nebenan in einem weiteren Teil der Stadthalle eine ganz anders gelagerte Musikveranstaltung statt: der deutsche Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 1999. Es treten Schlagersternchen wie Corinna May, die Gruppe Wind und Patrick Lindner auf; die Rockpresse berichtet später von einer lustigen Durchmischung des Publikums auf den Parkplätzen. Das ebnet den Weg für eine amüsante, zumindest auf den ersten Blick nicht mal abwegige Theorie: Mussten die feuerspuckenden Rock-’n’-Roll-Helden womöglich auf großes Geknalle verzichten, damit ein paar Wände weiter eine TV-Übertragung mit leichter Muse nicht gestört wird?
Andreas Adolph widerspricht: »Viel zu weit weg!« Denn Kiss spielen damals in Halle 1 (»Die Stadthalle«), der ESC findet in Halle 6 statt. Dazwischen befinden sich gleich mehrere weitere Großräume mit Betonwänden sowie das Congress Centrum Bremen. Überhaupt habe es noch nie Beschwerden wegen Lärm aus einer Nachbarhalle gegeben.
Dass eine große Produktion wie Kiss sich einem »Ballerverbot« einer Fernsehshow gebeugt hätte, darf ebenfalls bezweifelt werden. Somit fällt der Schlager-Grand-Prix als Erklärung für das sonderbare Pyro-Timing in Bremen aus.
Warum die Verantwortlichen der Kiss-Produktion schlussendlich ihr (erlaubtes) Arsenal erst geballt zum Schluss zündeten, bleibt also vorerst im Dunkeln. Es sind einige gute Gründe denkbar; vielleicht gab es irgendwo ein Missverständnis, einen technischen Fehler oder eine strategische Überlegung. Zumindest aber haben unsere liebsten Schminkemonster sich an diesem 12. März 1999 nicht rebellisch gegen irgendwelche Regelungen aufgelehnt. Es lassen sich bei den Bremer Behörden auch keinerlei Aufzeichnungen zu Auftrittsverboten oder Geldstrafen für Kiss finden; einen Bann für die Stadthalle gab es nicht. Dass die Band tatsächlich seit 1999 nicht mehr an der Weser aufgetreten ist, dürfte eher Zufall sein, denn so oft kamen die Herren in den folgenden Dekaden gar nicht mehr nach Europa.
Das Zünden der restlichen Pyros zum Schluss war jedenfalls nicht verboten. Es hat allerdings die Dramaturgie der Show verändert – und ihre Wirkung reduziert. Doch Kiss wären nicht die unbestrittenen Großmeister der Inszenierung, wenn sie nicht auch das hätten cool aussehen lassen. You wanted the best, you got the best … und knallen muss es!
Es war schon eine große Sache in der Welt der harten Musik, dass Black Sabbath zu Beginn der Achtziger mit einem neuen Sänger durchstarten wollten. Niemand Geringeres als Ronnie James Dio hatte die großen Rainbow nach dem Album Long Live Rock ’n’ Roll (1978) verlassen und bei den Metal-Pionieren aus Birmingham angeheuert. Die hatten im Vorjahr ihren langjährigen Frontmann Ozzy Osbourne vor die Tür setzen müssen, weil er das wilde Leben ein bisschen zu wild gelebt hatte.
Mit Dio nehmen Black Sabbath das hervorragende Heaven & Hell auf, das am 25. April 1980 erscheinen soll. Dazu wird eine weitere Tour um die ganze Welt gebucht und natürlich richten sich die Augen und Ohren aller Krachmusikfans damals auf die Band mit der Frage: Wie wird das mit dem neuen Sänger klappen? Schließlich nähert sich der Tag der allerersten Show von Black Sabbath mit Ronnie James Dio. Und wo findet die statt? In der Stadthalle von Aurich in Ostfriesland.