Elberfelder Bibel

1. Auflage 2020

(Textstand 31)

Die Arbeit an der Elberfelder Bibel wird von einer ständigen Kommission begleitet, die Verbesserungen vornimmt. Das Ergebnis wird jeweils als nummerierte Textstandsangabe im Impressum nachgewiesen.

ISBN 978-3-417-22976-9 (E-Book)

ISBN 978-3-417-25756-4 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: Satz & Medien Wieser, Aachen

© 1985/1991/2006 SCM R.Brockhaus in der
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So finden Sie sich in dieser eBibel zurecht

Vorwort zur Elberfelder Bibel 2020

Seit 150 Jahren wird die Elberfelder Bibel von vielen Leserinnen und Lesern hoch geschätzt. 1870 wurde die Übersetzung auch des Alten Testaments fertiggestellt, ein Jahr später erschien dann die Gesamtausgabe der Elberfelder Bibel. Die ersten Arbeiten am Neuen Testament hatten bereits 1851 angefangen. Von Beginn an waren Treue zum Grundtext und Genauigkeit Qualitätsmerkmale, die sich im Laufe der Jahre und durch mehrere Revisionen hindurch noch verstärkt haben. Aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums übergeben wir die Elberfelder Bibel mit einem neuen, zweifarbigen Druckbild der Öffentlichkeit und der bibellesenden Gemeinde.

Am Bibeltext hat sich in dieser Ausgabe nichts grundlegend geändert – außer den Berichtigungen, die von der ständigen Bibelkommission laufend vorgenommen werden. Sie spiegeln sich in den jeweiligen Textständen wider. Der Textstand (TS) der hier vorliegenden Auflage ist im Impressum auf der gegenüberliegenden Seite mit einer Nummer nachgewiesen. Je höher die Nummer, desto aktueller der Text.

Die Arbeit der Bibelkommission zielt nicht auf eine Modernisierung der Übersetzung. Vielmehr werden zum einen Ausdrücke, die mittlerweile nicht mehr zum üblichen Sprachgebrauch gehören, behutsam durch andere ersetzt. Es soll vermieden werden, dass der Bibeltext durch bestimmte Ausdrucksweisen für eine nachwachsende Generation nicht nur fremdartig, sondern auch unnötig unverständlich klingt. So verwendet die Elberfelder Bibel z. B. seit einigen Jahren nicht mehr das Wort »Gottseligkeit«, sondern stattdessen »Gottesfurcht«. Zum anderen ergeben sich im Laufe der Zeit neue Erkenntnisse im Blick auf sprachwissenschaftliche und kulturhistorische Gegebenheiten. Gelegentlich wird auch im zeitlichen Abstand festgestellt, dass sich die einmal gewählte Übersetzung noch präzisieren lässt.

Grundlage der Verbesserungsarbeit sind nach wie vor die Prinzipien der Übersetzungsarbeiten von 1974/1985 bzw. 1992. Daher sind auch die Vorworte zu diesen vorausgegangenen Ausgaben im Folgenden abgedruckt.

Ein besonderes Merkmal der Übersetzung ist die sogenannte »gemäßigte Konkordanz«. »Konkordanz« bedeutet in diesem Zusammenhang: Bestimmte Wörter des hebrä­ischen und griechischen Grundtextes sollen möglichst mit jeweils demselben deutschen Wort wiedergegeben werden. Auf diese Weise ist im deutschen Text weitgehend erkennbar, wo sich biblische Autoren etwa einer wiederholt gleichbleibenden Ausdrucksweise bedienen oder wo sie den Ausdruck variieren. Die Bestimmung »gemäßigt« hält fest, dass das Prinzip der Konkordanz nicht mechanisch durchgeführt wurde. Dies ist sprachwissenschaftlich auch gar nicht möglich, denn die Bedeutungsbreiten vieler hebräischer und griechischer Wörter stimmen weder untereinander (hebräisch / griechisch) noch mit denen entsprechender deutscher Wörter überein. Doch wo immer es ohne Sinnverzerrung möglich ist, folgt die Elberfelder Bibel dem Grundsatz der gemäßigten Konkordanz und ist so an bemerkenswert vielen Stellen in der Lage, die feinen Nuancen und Schattierungen der biblischen Texte im Deutschen abzubilden. Ein charakteristisches Beispiel dafür ist Joh 21,15-23 mit der Unterscheidung der Wörter »lieben« und »lieb haben«.

Die Grundtexte, die von der Elberfelder Bibel übersetzt werden, sind die jeweils besten erreichbaren wissenschaftlichen Textfassungen. Für das Alte Testament ist das dazu Wissenswerte im Vorwort zur Revision von 1974/1985 ausgeführt. Dem Neuen Testament liegt der aktuelle Text des Novum Testamentum Graece von Nestle-Aland zugrunde, wobei die Herausgeber nicht jeder einzelnen textkritischen Entscheidung gefolgt sind, sondern sich in Einzelfällen die Freiheit zu eigenen Bewertungen von Grundtextvarianten erhalten haben. Insbesondere sind die Änderungen in der Textfassung von der 27. zur 28. Auflage des Nestle-Aland-Textes sorgfältig untersucht, aber aus wohlabgewogenen Gründen nicht in jedem Fall in den Bibeltext übernommen worden. Gleichwohl kann man sagen, dass mit dem Nestle-Aland-Text die in der internationalen Bibelwissenschaft anerkannte wissenschaftliche Textfassung Grundlage der Elberfelder Bibel ist.

Von der Arbeit der Bibelkommission zu unterscheiden sind die größeren Revisionen, die bereits erwähnt wurden. Die jüngste von ihnen geschah 2006. Hier wurde der Text auf die – damals – neue Rechtschreibung und das Druckbild auf zweispaltigen Satz umgestellt. Im Gegensatz zur Zurückhaltung in früheren Zeiten wird der Begriff »Elberfelder Bibel« seitdem mit Überzeugung herausgestellt. Dahinter steht die Einsicht, dass in der Vielfalt deutscher Bibelübersetzungen die besondere Qualität und das Übersetzungskonzept der Elberfelder Bibel erkennbar und benennbar sein sollte. So wurde der gute Name »Elberfelder Bibel« bewusst als Markenzeichen verstanden. Die weiterhin breite Aufnahme dieser Bibel bei Lesern und Gemeinden scheint dieser Entscheidung recht zu geben.

Seit 2006 werden die meisten Ausgaben der Elberfelder Bibel zudem in Zusammenarbeit zweier Verlage herausgegeben, von SCM R.Brockhaus und der Christlichen Verlagsgesellschaft, Dillenburg. Es waren die gemeinsamen historischen Wurzeln sowie die gemeinsame Grundausrichtung im Bibelverständnis und in der Bibelverbreitung, die beide Verlage veranlasst haben, intensiver zu kooperieren. Die Bibelkommission wird daher von beiden Verlagen gemeinsam verantwortet und – sofern im Einzelfall nicht anders bezeichnet – auch die einzelnen Bibelausgaben. Dabei ist zu vermerken, dass das Urheberrecht für die Verwertung der Texte, das Copyright, bei SCM R.Brockhaus verbleibt.

Eine wichtige Ergänzung der Übersetzung sind die Fußnoten. Sie enthalten an bestimmten Stellen andere Übersetzungsmöglichkeiten, Hinweise auf andere Lesarten in wichtigen Bibelhandschriften oder die Angabe einer wörtlichen Übersetzung, die aber aufgrund von sprachlichen Härten nicht in den Haupttext der Übersetzung aufgenommen wurde. Auf diese Weise werden einzelne Übersetzungsentscheidungen nachvollziehbar gemacht und sachkundige Leser können sich an den betreffenden Stellen ein eigenes Urteil bilden.

Eine weitere Besonderheit der Elberfelder Bibel soll nicht unerwähnt bleiben. Neben der Texttreue der Übersetzung zeichnet sich diese Bibel auch durch die Beigabe von über 26 000 biblischen Verweisstellen aus. Sie finden sich in den mittleren Spalten und wollen die unendlich reichen innerbiblischen Bezüge nachvollziehbar machen. Die reformatorische Erkenntnis, dass die Schrift ihre eigene Auslegerin ist (so Martin Luther), dass man also Bibel mit Bibel auslegen solle, kann durch die Verweisstellen ganz unmittelbar angewandt werden. Wer die geringe Mühe des Nachschlagens nicht scheut, findet mithilfe der Stellenangaben schon eine Art Bibelkommentar in der Bibel vor. Dabei geben die Verweise meist sachliche oder theologische Sinnzusammenhänge an. Wo eine Schriftstelle aus dem Alten Testament im Neuen direkt zitiert wird (oder wo sich eine unverkennbare Anspielung findet), sind die betreffenden Angaben jeweils markiert (schwarzer statt farbiger Druck).

Wir wünschen uns, dass die Elberfelder Bibel auch nach 150 Jahren allen ihren Leserinnen und Lesern zum Segen wird und dass sie weiterhin wichtige Impulse für das geistliche Leben der Christen im deutschsprachigen Raum liefern kann.

August 2020
SCM R.Brockhaus, Witten
Christliche Verlagsgesellschaft, Dillenburg

Vorwort zur Revision von 1974/1985

Mehr als hundert Jahre lang hat sich die Elberfelder Übersetzung durch ihre Worttreue und Genauigkeit viele Freunde erworben. Allmählich aber mehrten sich im Benutzerkreis die Stimmen, die eine Überarbeitung für notwendig hielten, weil komplizierte Satzkonstruktionen und zum Teil auch veraltete Ausdrücke dem Leser das Verständnis zunehmend erschwerten. Noch zahlreicher und schwerwiegender waren die Hinweise darauf, dass die Elberfelder Übersetzung endlich vom heute vorliegenden zuverlässigen griechischen bzw. hebräischen Grundtext ausgehen müsse und nicht von dem Grundtext, wie er um 1850 bekannt war.

Im Jahre 1960 begann daher eine Kommission mit der Überarbeitung. Die Grundsätze der Revisionsarbeit waren:

1. Die möglichst genaue Wiedergabe des Grundtextes. Der oft gerühmte Vorzug der Elberfelder Übersetzung, eine der genauesten und zuverlässigsten deutschen Bibelübersetzungen zu sein, sollte voll erhalten bleiben. Der Grundsatz der Worttreue stand daher über dem der sprachlichen Eleganz. Mit diesem Anliegen steht die revidierte Elberfelder Übersetzung ganz in Übereinstimmung mit den ursprünglichen Übersetzern von 1855.

2. Die Bemühung um gutes, verständliches Deutsch. Wörter wie Eidam, Farren oder Weib, die in der heutigen Umgangssprache verschwunden sind oder ihre Bedeutung verändert haben, wurden ersetzt. Lange, schwierige, aus Partizipien und Nebensätzen zusammengesetzte Satzkonstruktionen, die im Deutschen oft eine Kompliziertheit haben, die der griechische Text gar nicht in dem Ausmaß besitzt, wurden möglichst aufgelöst. Unnötige sprachliche Härten wurden beseitigt.

3. Die Benutzung des besten griechischen bzw. hebräischen Textes. Als die Übersetzer der Elberfelder Bibel vor etwa 130 Jahren an die Arbeit gingen, lagen sowohl der griechische Text des Neuen Testaments als auch der hebräische Text des Alten Testaments, nach heutigen Maßstäben gemessen, nur in relativ späten und zum Teil nachträglich veränderten Abschriften vor. Hier hat die gelehrte Arbeit am Text sowie die Entdeckung älterer und besserer Handschriften inzwischen zu beachtlichen Ergebnissen geführt, sodass uns heute der Grundtext der Bibel in erheblich zuverlässigeren Textausgaben zur Verfügung steht. Bei der Revisionsarbeit an der Elberfelder Bibel wurden diese Textausgaben zugrunde gelegt.

Bei der Überarbeitung der alten Übersetzung stellten sich zwei besondere Probleme, die auch die ursprünglichen Übersetzer schon sehr beschäftigt haben, was aus dem Vorwort ihrer Übersetzung hervorgeht: die Übersetzung des Namens »Jehova« im Alten Testament und des Wortes »Ekklesia« im Neuen Testament.

Bei »Jehova« fiel die Entscheidung nicht ganz so schwer. Die Israeliten haben nie »Jehova« gesagt, sondern wahrscheinlich »Jahwe«. Später wagte man nicht mehr, den heiligen Gottes­namen auszusprechen und sagte stattdessen »Adonaj« (= Herr). Damit man nun beim Vorlesen aus der Bibel daran erinnert wurde, »Adonaj« zu lesen und nicht versehentlich »Jahwe«, setzten die Juden in ihren Bibelhandschriften zu den Konsonanten des Namens »Jahwe« (JHWH) die Vokale des Wortes »Adonaj« (ĕōā, wobei das Zeichen ĕ anstelle von ă steht), sodass Nichteingeweihte daraus »Jehovah« lesen mussten. Daraus ergibt sich folgerichtig, dass »Jehova« kein Name ist und man ihn deshalb auch in unserer Sprache nicht so schreiben und aussprechen sollte. Bei der Revision wurde daher »Jehova« durch »Herr« ersetzt, und zwar mit Großschreibung aller Buchstaben, damit der Leser erkennen kann, dass an dieser Stelle im Grundtext die Buchstaben JHWH stehen. Dass die Entscheidung für »Herr« und nicht für »Jahwe« getroffen wurde, hat vor allem zwei Gründe:

1. Dass der Gottesname JHWH »Jahwe« ausgesprochen wurde, ist zwar wahrscheinlich, aber nicht sicher. Nach anderen Wissenschaftlern lautete die Aussprache »Jahwo«. Eine nur indirekt erschlossene Namensform, mag auch sonst vieles für sie sprechen, reicht aber zur Wiedergabe des Namens Gottes nicht aus.

2. Schon in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der Septuaginta (LXX), gab man JHWH mit »Kyrios« (= Herr) wieder. Und auch im Neuen Testament steht dort, wo Schriftstellen aus dem Alten Testament zitiert werden, »Herr« anstelle von JHWH.

Von der Regel, den Gottesnamen mit »Herr« wiederzugeben, wurde nur in einigen Ausnahmefällen abgewichen, z. B. 2Mo 3,15. Die Kurzform des Gottesnamens, »Jah«, wurde dagegen immer stehen gelassen, damit der Leser mit Sicherheit erkennen kann, wo JHWH und wo Jah im Grundtext steht.

Bei der Übersetzung des griechischen Wortes »Ekklesia« fiel die Entscheidung schwerer, da das Wort »Versammlung« die Tatsache, dass die Gemeinde die von Jesus Christus zusammengerufene Schar ist, gut zum Ausdruck bringt. Vor allem zwei Gründe haben dazu geführt, dass die Entscheidung dann doch für das Wort »Gemeinde« getroffen wurde.

1. Die Gemeinde ist keine vorübergehend versammelte Gruppe, wie etwa eine Betriebsversammlung, sondern eine Gemeinschaft, der Leib Christi, dessen Glieder dauerhaft zusammengehören. Dieser biblische Tatbestand wird durch das Wort »Gemeinde« besser ausgedrückt.

2. Schon die alten Übersetzer der Elberfelder Bibel hatten befürchtet, dass das Wort »Versammlung« im Laufe der Zeit eine denominationelle Spezialbedeutung bekommen könnte, was dann auch eintraf. In einem Zeitschriftenartikel heißt es: »Hätten die Übersetzer ahnen können, zu welch falschen Auslegungen und Unterstellungen die Wahl jenes Ausdrucks im Laufe der Jahre führen würde, möchten sie vielleicht trotz ihrer Bedenken die Übersetzung ›Gemeinde‹ gelassen haben …« (Rudolf Brockhaus im »Botschafter« 1911).

Besondere Probleme stellten sich im Alten Testament. Der gültige hebräische Text (der sog. Masoretische Text) ist durch die lange Zeit der Überlieferung, in der immer eine Handschrift von der anderen abgeschrieben wurde, an mehreren Stellen so entstellt, dass der ursprüngliche Sinn nicht mehr mit Sicherheit festgestellt werden kann. Der naheliegenden Versuchung, den hebräischen Text hier einfach durch sogenannte Konjekturen (= Vermutungen) zu verändern, wie es viele andere Übersetzungen getan haben, ohne dass der Leser dies nachprüfen kann, haben wir widerstanden. Für die revidierte Elberfelder Übersetzung des Alten Testaments gelten hier drei Grundregeln:

1. Es wird der gültige hebräische Text übersetzt, der sogenannte Masoretische Text. Abweichende Lesarten oder Varianten, die auf einer der frühen Übersetzungen (z. B. der LXX) beruhen, werden in den Anmerkungen angegeben.

2. Weicht die Übersetzung von dieser Regel ab, wird die Version des Masoretischen Textes in einer Anmerkung angegeben, sodass der Leser die Möglichkeit der Nachprüfung hat.

3. Derartige Abweichungen vom Masoretischen Text werden so gering wie möglich gehalten.

Die Anmerkungen sollen dem Bibelleser da, wo es sinnvoll ist, den Grundtext noch näher bringen, als eine bloße Übersetzung das kann. Meist handelt es sich um einen der drei folgenden Anmerkungstypen:

1. Andere Lesarten: Die Bibel ist uns in Hunderten von Handschriften erhalten, die an einigen Stellen voneinander abweichen (»Lesarten«). Meist lässt sich die echte, d. h. der ursprüngliche Text leicht herausfinden. Gelegentlich ist jedoch die Entscheidung, welche von zwei oder drei Lesarten die älteste ist, nicht eindeutig zu treffen. Dann steht in der Anmerkung: »andere Handschr. lesen …«, oder: »nach anderer Lesart …« bzw. ein Hinweis auf eine der frühen Übersetzungen. Beispiele: Ps 23,6 Anm. 2; Ps 24,6 Anm. 6; Mk 16,20 Anm. 2; 1Kor 14,38 Anm. 1.

2. Andere Übersetzungsmöglichkeiten: Manchmal lässt sich die Grundbedeutung eines Wortes nicht in die Übersetzung aufnehmen. Gelegentlich hat ein Wort auch mehrere deutsche Entsprechungen, von denen an der betreffenden Textstelle aber nur eine in der Übersetzung stehen kann. Hier wird dann in der Anmerkung oft auf die andere (bzw. die wörtliche) Übersetzungsmöglichkeit hingewiesen. Beispiele: Ps 73,10 Anm. 8; Ps 120,7 Anm. 5; 1Kor 7,2 Anm. 6; Phil 2,6 Anm. 12.

3. Kurze Worterklärungen, die zum Verständnis des Zusammenhangs notwendig sind. Beispiele: Mt 14,25 Anm. 2; 1Kor 13,12 Anm. 5.

Um den Ansprüchen nachzukommen, die heute an eine Arbeitsbibel gestellt werden, wird die Elberfelder Bibel mit einem übersichtlicheren Druckbild, Abschnittsüberschriften und mit Parallelstellen herausgegeben, was sicher von vielen Benutzern begrüßt werden wird. Auch wurde die deutsche Schreibweise der biblischen Eigennamen der heute meistens gebrauchten Schreibweise angepasst.

Obwohl wir uns bemüht haben, die Arbeit der Revision so gewissenhaft und sorgsam wie irgend möglich durchzuführen, sind wir uns bewusst, dass das Ergebnis verbesserungsbedürftig bleibt. Hinweise auf notwendige Korrekturen sind uns daher willkommen. Sie werden ernsthaft geprüft und gegebenenfalls bei einem Nachdruck berücksichtigt.

Die für die Revision Verantwortlichen möchten ihre Arbeit mit denselben Worten vorlegen wie die Übersetzer der ersten ganzen Elberfelder Bibel (1871): »Indem wir die Frucht unserer Arbeit hiermit der Öffentlichkeit übergeben, mit der Zuversicht, dass diese Übersetzung des von Gott eingegebenen Wortes für seine geliebten Kinder von Nutzen sein werde, befehlen wir sie dem Segen des Herrn in dem Bewusstsein, dass wir sie vor seinen Augen unternommen und, in Anerkennung unserer Schwachheit, unserer Abhängigkeit und Verantwortlichkeit unter Gebet ausgeführt haben. Diese Zuversicht sowie das Vertrauen auf die Gnade Gottes haben uns oft, wenn wir unsere vielseitige Unfähigkeit fühlten, bei dem so wichtigen Werk ermuntert. Möge unser treuer Herr seinen Segen ruhen lassen auf dem Leser, auf dem Werke und auf den Arbeitern um seines Namens willen!«

August 1974 (NT) / Mai 1985 (AT)

Vorwort zur 4. bearbeiteten Auflage 1992

Für diese Auflage wurden der Text und die Anmerkungen durchgesehen und, wo nötig, korrigiert bzw. ergänzt.

Dabei wurde zur Überarbeitung des neutestamentlichen Textes die 26. Auflage des Novum Testamentum Graece, hg. von E. Nestle und K. Aland, herangezogen. An einigen Stellen, wo die ältesten und besten griechischen Handschriften eindeutig für eine andere als die bisherige Lesart sprachen, sind wir ihnen gefolgt. An anderen Stellen, wo gute Gründe für die Beibehaltung der bisherigen Lesart sprachen, haben wir nur in einer Fußnote auf die jeweils abweichende Lesart hingewiesen. So wollen wir auch in Zukunft verfahren: Wir richten uns nach der jeweils neuesten Auflage des Nestle-Aland, behalten uns aber Abweichungen vor.

Die Anmerkungen zum Neuen Testament sind verbessert und ergänzt worden. Dabei wurde darauf geachtet, dass der Leser die Information zu einer Stelle möglichst unten auf derselben Seite findet. Verweisungen auf andere Anmerkungen, die eine Suche erforderlich machen, sind verringert worden. Aus Platzgründen ließen sie sich allerdings nicht ganz vermeiden.

Januar 1992

Inhalt

So finden Sie sich in dieser eBibel zurecht

Vorwort zur Elberfelder Bibel 2020

Vorwort zur Revision von 1974/1985

Vorwort zur 4. bearbeiteten Auflage 1992

Erster Teil:
Das Alte Testament

1. Mose

2. Mose

3. Mose

4. Mose

5. Mose

Josua

Richter

Rut

1. Samuel

2. Samuel

1. Könige

2. Könige

1. Chronik

2. Chronik

Esra

Nehemia

Ester

Hiob

Die Psalmen

Die Sprüche

Der Prediger

Das Hohe Lied

Jesaja

Jeremia

Die Klagelieder

Hesekiel

Daniel

Hosea

Joel

Amos

Obadja

Jona

Micha

Nahum

Habakuk

Zefanja

Haggai

Sacharja

Maleachi

Zweiter Teil:
Das Neue Testament

Das Evangelium von Matthäus

Das Evangelium von Markus

Das Evangelium von Lukas

Das Evangelium von Johannes

Apostelgeschichte

Der Brief an die Römer

Der erste Brief an die Korinther

Der zweite Brief an die Korinther

Der Brief an die Galater

Der Brief an die Epheser

Der Brief an die Philipper

Der Brief an die Kolosser

Der erste Brief an die Thessalonicher

Der zweite Brief an die Thessalonicher

Der erste Brief an Timotheus

Der zweite Brief an Timotheus

Der Brief an Titus

Der Brief an Philemon

Der Brief an die Hebräer

Der Brief von Jakobus

Der erste Brief von Petrus

Der zweite Brief von Petrus

Der erste Brief von Johannes

Der zweite Brief von Johannes

Der dritte Brief von Johannes

Der Brief von Judas

Offenbarung

Anhang

Lexikalischer Anhang

Bibellesepläne

Allgemeine Abkürzungen und Begriffe

Maße, Gewichte und Geld

Wunder und Gleichnisse Jesu

Register zu den farbigen Landkarten

Farbtafeln und -karten

Erster Teil
Das Alte Testament

Kapitelwahl
1. Mose

 

01   02   03   04   05   06   07   08   09   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50

Das erste Buch Mose (Genesis)

Die Schöpfung: Siebentagewerk

1Mo 1

1Im Anfang schuf Gott den Himmel  F  und die Erde  P .

2 Und die Erde war wüst  F  und leer  F   P , und Finsternis war über der  F  Tiefe  F ; und der Geist  F  Gottes schwebte über dem Wasser  F   P .

3 Und Gott sprach: Es werde Licht  P ! Und es wurde Licht. 4 Und Gott sah das Licht, dass es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis  P . 5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag.

6 Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung  F   P  mitten im Wasser, und es sei eine Scheidung zwischen dem Wasser und dem Wasser! 7 Und Gott machte die Wölbung  P  und schied das Wasser, das unterhalb der Wölbung  F , von dem Wasser, das oberhalb der Wölbung  F  war  P . Und es geschah so. 8 Und Gott nannte die Wölbung  F  Himmel  P . Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein zweiter Tag.

9 Und Gott sprach: Es soll sich das Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort sammeln, und es werde das Trockene sichtbar!  P  Und es geschah so. 10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Ansammlung des Wassers nannte er Meere  P . Und Gott sah, dass es gut war. 11 Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringt, Fruchtbäume, die auf der Erde Früchte tragen nach ihrer Art, in denen ihr Same ist  P ! Und es geschah so. 12 Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art  P , und Bäume, die Früchte tragen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 13 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein dritter Tag.

14 Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Wölbung  F  des Himmels werden  P , um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie werden dienen als Zeichen und 〈zur Bestimmung von〉 Zeiten  F  und Tagen und Jahren  P ; 15 und sie werden als Lichter an der Wölbung  F  des Himmels dienen, um auf die Erde zu leuchten! Und es geschah so. 16 Und Gott machte die beiden großen Lichter: das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne  P . 17 Und Gott setzte sie an die Wölbung  F  des Himmels, über die Erde zu leuchten 18 und zu herrschen über den Tag und über die Nacht und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, dass es gut war. 19 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein vierter Tag.

20 Und Gott sprach: Es soll das Wasser vom Gewimmel lebender Wesen  F  wimmeln  P , und Vögel sollen über der Erde fliegen unter der Wölbung  F  des Himmels! 21 Und Gott schuf die großen Seeungeheuer  P  und alle sich regenden lebenden Wesen  F , von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art  P , und alle geflügelten Vögel, nach ihrer Art  P . Und Gott sah, dass es gut war. 22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich vermehren auf der Erde!  P  23 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein fünfter Tag.

24 Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen  F  hervor nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und 〈wilde〉 Tiere der Erde nach ihrer Art! Und es geschah so. 25 Und Gott machte die 〈wilden〉 Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach ihrer Art  P . Und Gott sah, dass es gut war.

26 Und Gott sprach: Lasst uns  P  Menschen  F  machen als unser Bild  F , uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde  F  und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen  P ! 27 Und Gott schuf den Menschen  P  als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn  P ; als Mann und Frau  F  schuf er sie  P . 28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde  P , und macht sie 〈euch〉 untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen  P ! 29 Und Gott sprach: Siehe, 〈hiermit〉 gebe ich euch alles Samen tragende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem Samen tragende Baumfrucht ist: es soll euch zur Nahrung dienen  P ; 30 aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, 〈habe ich〉 alles grüne Kraut zur Speise 〈gegeben〉  P . Und es geschah so. 31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut  P . Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag  P .

1Mo 2

1So wurden der Himmel und die Erde und all ihr Heer vollendet  P . 2 Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk  F , das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das er gemacht hatte  P . 3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte er von all seinem Werk, das Gott geschaffen hatte, indem er es machte  P . 4 Dies ist die Entstehungsgeschichte  F  des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden.

Der Mensch im Garten Eden

An dem Tag, als der HERR, Gott, Erde und Himmel machte 5 – noch war all das Gesträuch des Feldes nicht auf der Erde, 〈und〉 noch war all das Kraut des Feldes nicht gesprosst, denn der HERR, Gott, hatte es 〈noch〉 nicht auf die Erde regnen lassen, und 〈noch〉 gab es keinen Menschen, den Erdboden zu bebauen; 6 ein Dunst  F  aber stieg von der Erde auf  P  und bewässerte die ganze Oberfläche des Erdbodens –, 7 da bildete der HERR, Gott, den Menschen  P  〈aus〉 Staub vom Erdboden  P  und hauchte in seine Nase Atem des Lebens  P ; so wurde der Mensch eine lebende Seele  P .

8 Und der HERR, Gott, pflanzte einen Garten in Eden  F   P  im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. 9 Und der HERR, Gott, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens  P  in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen  P . 10 Und ein Strom geht von Eden  F  aus, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilt er sich und wird zu vier Armen  F . 11 Der Name des ersten ist Pischon; der fließt um das ganze Land Hawila, wo das Gold ist; 12 und das Gold dieses Landes ist gut; dort 〈gibt es〉 Bedolach-Harz  F   P  und den Schoham-Stein  F   P . 13 Und der Name des zweiten Flusses ist Gihon; der fließt um das ganze Land Kusch  P . 14 Und der Name des dritten Flusses ist Hiddekel  F   P ; der fließt gegenüber von  F  Assur. Und der vierte Fluss, das ist der Euphrat  P .

15 Und der HERR, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. 16 Und der HERR, Gott, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen  P ; 17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!  P 

18 Und der HERR, Gott, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist  P ; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht  F   P . 19 Und der HERR, Gott, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels  P , und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und genau so, wie der Mensch sie, die lebenden Wesen  F , nennen würde, 〈so〉 sollte ihr Name sein. 20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber für Adam  F  fand er keine Hilfe, ihm entsprechend  F .

21 Da ließ der HERR, Gott, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen  P , sodass er einschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch; 22 und der HERR, Gott, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau  P , und er brachte sie zum Menschen. 23 Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin  F  heißen, denn vom Mann ist sie genommen  P . 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden  P . 25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht  P .

Der Sündenfall und dessen Folgen

1Mo 3

1Und die Schlange  P  war listiger als alle Tiere des Feldes, die der HERR, Gott, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau  P : Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen  F  des Gartens dürft ihr nicht essen? 2 Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens essen wir; 3 aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens 〈steht〉, hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!  P  4 Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! 5 Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott  P , erkennend Gutes und Böses  P . 6 Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Nahrung und dass er eine Lust für die Augen  P  und dass der Baum begehrenswert war  P , Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß  P . 7 Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren  P ; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.

8 Und sie hörten die Stimme  F  des HERRN, Gottes, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages  F . Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor dem Angesicht des HERRN, Gottes, mitten zwischen den Bäumen des Gartens  P . 9 Und der HERR, Gott, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?  P  10 Da sagte er: Ich hörte deine Stimme  F  im Garten, und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin  P , und ich versteckte mich. 11 Und er sprach: Wer hat dir erzählt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? 12 Da sagte der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, sie gab mir  P  von dem Baum, und ich aß. 13 Und der HERR, Gott, sprach zur Frau: Was hast du da getan  P ! Und die Frau sagte: Die Schlange hat mich getäuscht  F   P , da aß ich. 14 Und der HERR, Gott, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter  F  allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens!  P  15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachwuchs  F  und ihrem Nachwuchs  F   P ; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen  P . 16 Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft  F , mit Schmerzen sollst du Kinder gebären!  P  Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen!  P  17 Und zu Adam  F  sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! – so sei der Erdboden deinetwegen verflucht  P : Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens  P ; 18 und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen  P , und du wirst das Kraut des Feldes essen  P ! 19 Im Schweiße deines Angesichts wirst du 〈dein〉 Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden  F , denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!  P 

20 Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, denn sie wurde die Mutter aller Lebenden  P .

21 Und der HERR, Gott, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie.

22 Und der HERR, Gott, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstreckt und auch 〈noch〉 von dem Baum des Lebens  P  nimmt und isst und ewig lebt! 23 Und der HERR, Gott, schickte ihn aus dem Garten Eden  P  hinaus, den Erdboden zu bebauen  P , von dem er genommen war  P . 24 Und er trieb den Menschen aus und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.

Kain und Abel

1Mo 4

1Und der Mensch erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger und gebar Kain  F ; und sie sagte: Ich habe einen Mann hervorgebracht  F  mit dem HERRN  P . 2 Und sie gebar noch einmal, 〈und zwar〉 seinen Bruder, den Abel  F . Und Abel wurde ein Schafhirt, Kain aber wurde ein Ackerbauer  P . 3 Und es geschah nach einiger Zeit, da brachte Kain von den Früchten des Ackerbodens dem HERRN eine Opfergabe. 4 Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett  P . Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe  P ; 5 aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde Kain sehr zornig  P , und sein Gesicht senkte sich. 6 Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein Gesicht gesenkt?  P  7 Ist es nicht 〈so〉, wenn du recht tust, erhebt es sich  F ? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber sollst über sie herrschen.  F   P 

8 Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel  F . Und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und erschlug ihn  P . 9 Und der HERR sprach zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel  P ? Und er sagte: Ich weiß nicht  F . Bin ich meines Bruders Hüter?  P  10 Und er sprach: Was hast du getan!  P  Horch! Das Blut  F  deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden her  P . 11 Und nun, verflucht seist du von dem Ackerboden hinweg, der seinen Mund aufgerissen hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! 12 Wenn du den Ackerboden bebaust, soll er dir nicht länger seine Kraft geben  P ; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde  P ! 13 Da sagte Kain zu dem HERRN: Zu groß ist meine Strafe  F , als dass ich sie tragen könnte. 14 Siehe, du hast mich heute von der Fläche des Ackerbodens vertrieben, und vor deinem Angesicht muss ich mich verbergen und werde unstet und flüchtig sein auf der Erde; und es wird geschehen: Jeder, der mich findet, wird mich erschlagen  P . 15 Der HERR aber sprach zu ihm: Nicht so  F , jeder, der Kain erschlägt – siebenfach soll er gerächt werden! Und der HERR machte an Kain ein Zeichen, damit ihn nicht jeder erschlug, der ihn finden würde. 16 So ging Kain weg vom Angesicht des HERRN und wohnte im Land Nod  F , östlich von Eden.

Nachkommenschaft Kains – Sets Geburt und Nachkomme

17 Und Kain erkannte seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar Henoch. Und er wurde der Erbauer einer Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch  P . 18 Dem Henoch aber wurde Irad geboren; und Irad zeugte Mehujaël, und Mehujaël zeugte Metuschaël, und Metuschaël zeugte Lamech. 19 Lamech aber nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada und der Name der andern Zilla. 20 Und Ada gebar Jabal; dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen. 21 Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser wurde der Vater all derer, die mit der Zither und der Flöte umgehen. 22 Und Zilla, auch sie gebar〈, und zwar〉 den Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden  F . Und die Schwester Tubal-Kains war Naama.

23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen:

Ada und Zilla, hört meine Stimme! Frauen Lamechs, horcht auf meine Rede!

Fürwahr, einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jungen für meine Strieme.

24 Wenn Kain siebenfach gerächt wird, so Lamech siebenundsiebzigfach.

25 Und Adam erkannte noch einmal seine Frau, und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Set  F   P : Denn Gott hat mir einen anderen Nachkommen  F  gesetzt anstelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat. 26 Und dem Set, auch ihm wurde ein Sohn geboren, und er gab ihm den Namen Enosch  F . Damals fing man an, den Namen des HERRN anzurufen  P .

Stammbaum von Adam bis Noah

V. 3-32: 1Chr 1,1-4; Lk 3,36-38

1Mo 5

1Dies ist das Buch der Generationenfolge  F  Adams  P . An dem Tag, als Gott Adam schuf, machte er ihn Gott ähnlich  F   P . 2 Als Mann und Frau  F  schuf er sie  P , und er segnete sie und gab ihnen den Namen Mensch  F , an dem Tag, als sie geschaffen wurden. – 3 Und Adam lebte 130 Jahre und zeugte 〈einen Sohn〉 ihm ähnlich  F , nach seinem Bild  P , und gab ihm den Namen Set  P . 4 Und die Tage Adams, nachdem er Set gezeugt hatte, betrugen 800 Jahre, und er zeugte Söhne und Töchter. 5 Und alle Tage Adams, die er lebte, betrugen 930 Jahre, dann starb er  P . – 6 Und Set lebte 105 Jahre und zeugte Enosch  P . 7 Und Set lebte, nachdem er Enosch gezeugt hatte, 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 8 Und alle Tage Sets betrugen 912 Jahre, dann starb er. – 9 Und Enosch lebte 90 Jahre und zeugte Kenan. 10 Und Enosch lebte, nachdem er Kenan gezeugt hatte, 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 11 Und alle Tage von Enosch betrugen 905 Jahre, dann starb er. – 12 Und Kenan lebte 70 Jahre und zeugte Mahalalel. 13 Und Kenan lebte, nachdem er Mahalalel gezeugt hatte, 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 14 Und alle Tage Kenans betrugen 910 Jahre, dann starb er. – 15 Und Mahalalel lebte 65 Jahre und zeugte Jered. 16 Und Mahalalel lebte, nachdem er Jered gezeugt hatte, 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 17 Und alle Tage Mahalalels betrugen 895 Jahre, dann starb er. – 18 Und Jered lebte 162 Jahre und zeugte Henoch  F   P . 19 Und Jered lebte, nachdem er Henoch gezeugt hatte, 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 20 Und alle Tage Jereds betrugen 962 Jahre, dann starb er. – 21 Und Henoch  F  lebte 65 Jahre und zeugte Metuschelach. 22 Und Henoch wandelte  F  mit Gott  P , nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 23 Und alle Tage Henochs betrugen 365 Jahre. 24 Und Henoch wandelte  F  mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg  P . – 25 Und Metuschelach lebte 187 Jahre und zeugte Lamech. 26 Und Metuschelach lebte, nachdem er Lamech gezeugt hatte, 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 27 Und alle Tage Metuschelachs betrugen 969 Jahre, dann starb er. – 28 Und Lamech lebte 182 Jahre und zeugte einen Sohn. 29 Und er gab ihm den Namen Noah, indem er sagte: Dieser wird uns trösten über unserer Arbeit und über  F  der Mühsal unserer Hände von dem Erdboden, den der HERR verflucht hat  P . 30 Und Lamech lebte, nachdem er Noah gezeugt hatte, 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 31 Und alle Tage Lamechs betrugen 777 Jahre, dann starb er. – 32 Und Noah war 500 Jahre alt; und Noah zeugte Sem, Ham und Jafet  P .

Die Riesen – Gottes Entschluss zur Vernichtung der Kreatur

1Mo 6

1Und es geschah, als die Menschen begannen, sich zu vermehren auf der Fläche des Erdbodens  P , und ihnen Töchter geboren wurden, 2 da sahen die Söhne Gottes  P  die Töchter der Menschen, dass sie gut waren  P , und sie nahmen sich von ihnen allen zu Frauen, welche sie wollten  F . 3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben  F ,   F da er ja auch Fleisch ist  F   P . Seine Tage sollen 120 Jahre betragen. 4 In jenen Tagen waren die Riesen  P  auf der Erde, und auch danach, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen  P  und sie ihnen 〈Kinder〉 gebaren. Das sind die Helden, die in der Vorzeit waren, die berühmten Männer.

5 Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag  P . 6 Und es reute den HERRN  P , dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein. 7 Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens auslöschen  F , vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; denn ich habe bereut, dass ich sie gemacht habe  P . 8 Noah aber fand Gunst  F  in den Augen des HERRN  P .

Ankündigung der Sintflut – Bau der Arche

9 Dies ist die Generationenfolge  F  Noahs: Noah war ein gerechter Mann  P , untadelig war er unter seinen Zeitgenossen  F   P ; Noah lebte  F  mit Gott  P . 10 Und Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet  P . 11 Die Erde aber war verdorben vor Gott, und die Erde war erfüllt mit Gewalttat. 12 Und Gott sah die Erde  P , und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf Erden  P .

13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen  P ; denn die Erde ist durch sie erfüllt von Gewalttat; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. 14 Mache dir eine Arche aus Goferholz; mit Zellen  F  sollst du die Arche machen und sie von innen und von außen mit Pech verpichen! 15 Und so sollst du sie machen: Dreihundert Ellen 〈sei〉 die Länge der Arche, fünfzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe. 16 Ein Dach  F  sollst du der Arche machen, und zwar nach der Elle sollst du sie  F  〈von unten nach〉 oben fertigstellen; und die Tür der Arche sollst du in ihrer Seite anbringen; mit einem unteren, einem zweiten und dritten 〈Stockwerk〉 sollst du sie  F  machen! 17 Denn ich, siehe, ich bringe die Wasserflut über die Erde, um alles Fleisch unter dem Himmel, in dem Lebensodem ist, zu vernichten; alles, was auf der Erde ist, soll umkommen  P . 18 Aber mit dir will ich meinen Bund aufrichten  P , und du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir  P . 19 Und von allem Lebendigen, von allem Fleisch, sollst du 〈je〉 zwei von allen in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten; ein Männliches und ein Weibliches sollen sie sein! 20 Von den Vögeln nach ihrer Art und von dem Vieh nach seiner Art, von allen kriechenden Tieren des Erdbodens nach ihrer Art: 〈je〉 zwei von allen sollen zu dir hineingehen, um am Leben zu bleiben! 21 Und du, nimm dir von aller Speise, die man isst, und sammle sie bei dir, dass sie dir und ihnen zur Nahrung dient!  P  22 Und Noah tat es; nach allem, was Gott ihm geboten hatte, so tat er  P .

Noah und seine Familie gehen in die Arche

1Mo 7

1Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in dieser Generation  P . 2 Von allem reinen Vieh  P  sollst du je sieben zu dir nehmen, ein Männchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist  P , 〈je〉 zwei, ein Männchen und sein Weibchen; 3 auch von den Vögeln des Himmels je sieben, ein Männliches und ein Weibliches  P : um Nachwuchs  F  am Leben zu erhalten auf der Fläche der ganzen Erde! 4 Denn noch sieben Tage, dann lasse ich auf die Erde regnen vierzig Tage und vierzig Nächte lang und lösche von der Fläche des Erdbodens alles Bestehende aus, das ich gemacht habe. – 5 Und Noah tat nach allem, was der HERR ihm geboten hatte  P .

6 Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser über die Erde. 7 Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne gingen mit ihm vor dem Wasser der Flut in die Arche  P . 8 Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, und von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht, 9 kamen je zwei zu Noah in die Arche, ein Männliches und ein Weibliches, wie Gott dem Noah geboten hatte  P .

Überschwemmung der Erde

10 Und es geschah nach sieben Tagen, da kam das Wasser der Flut über die Erde. 11 Im 600. Lebensjahr Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, an diesem Tag brachen alle Quellen der großen Tiefe  F  auf  P , und die Fenster des Himmels öffneten sich. 12 Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte lang. 13 An ebendiesem Tag gingen Noah und Sem und Ham und Jafet, die Söhne Noahs  P , und die Frau Noahs und die drei Frauen seiner Söhne mit ihnen in die Arche, 14 sie und alle Tiere nach ihrer Art und alles Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen, nach ihrer Art und alle Vögel nach ihrer Art, jeder Vogel jeglichen Gefieders. 15 Und sie gingen zu Noah in die Arche, je zwei und zwei von allem Fleisch, in dem Lebensodem war. 16 Und die, die hineingingen, waren  F  〈je〉 ein Männliches und ein Weibliches von allem Fleisch, wie Gott ihm geboten hatte  P . Und der HERR schloss hinter ihm zu  P .

17 Und die Flut kam vierzig Tage lang über die Erde  P . Und das Wasser wuchs und hob die Arche empor, sodass sie sich über die Erde erhob. 18 Und das Wasser schwoll an und wuchs gewaltig auf der Erde; und die Arche fuhr auf der Fläche des Wassers. 19 Und das Wasser schwoll sehr, sehr an auf der Erde, sodass alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind, bedeckt wurden  P . 20 Fünfzehn Ellen darüber hinaus schwoll das Wasser an; so wurden die Berge bedeckt  P . 21 Da kam alles Fleisch um, das sich auf der Erde regte, 〈alles〉 an Vögeln und an Vieh und an Tieren und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen; 22 alles starb, in dessen Nase ein Hauch von Lebensodem war, von allem, was auf dem trockenen Land 〈lebte〉. 23 So löschte er alles Bestehende aus, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; und sie wurden von der Erde ausgelöscht  P . Nur Noah blieb übrig und das, was mit ihm in der Arche war  P . 24 Und das Wasser schwoll an auf der Erde 150 Tage lang  P .