Neues Leben
Bibel


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Bestell-Nr. 225.155

ISBN 978-3-417-22689-8 (E-Book)
ISBN 978-3-417-25155-5 (lieferbare Buchausgabe)

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Satz & Medien Wieser, Stolberg

Motiv Blumendekor
Bestell-Nr. 225.153, ISBN 978-3-417-25153-1
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Motiv Boot am Ufer
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Motiv Aqua
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Hochzeitsbibel
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Die Bibel für Frauen
Bestell-Nr 225.157, ISBN 978-3-417-25157-9
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Kunstleder mit Kreuz
Bestell-Nr 225.158, ISBN 978-3-417-25158-6

© Copyright der amerikanischen Originalausgabe:
Holy Bible, New Living Translation, copyright © 1996, 2004, 2007 by Tyndale
House Foundation, Carol Stream, Illinois, USA. All rights reserved.

5. Auflage 2011
© Copyright der deutschen Ausgabe 2002/2006, SCM-Verlag,Witten
Ausgaben 2002 bis 2008 bei SCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co. KG
Ausgaben seit 2009 bei SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG
Bodenborn 43 · 58452Witten
Website: www.scm-brockhaus.de · E-Mail: info@scm-brockhaus.de

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Satz: Satz & Medien Wieser, Stolberg

Einführung

Das Besondere an der
»Neues Leben«-Bibelübersetzung

Diese Bibelübersetzung ist ideal für Menschen auf der Suche nach einer Bibel, die in heutigem Deutsch geschrieben ist und sich gleichzeitig nah am Grundtext orientiert. Lebensnah, leicht verständlich und doch sachlich und inhaltlich zuverlässig sind die Kennzeichen dieser Bibelübersetzung.

Als Grundtext dienten die »Biblia Hebraica Stuttgartensia«, eine Überarbeitung der »Biblia Hebraica« von Rudolf Kittel und das »Novum Testamentum Graece« in der Bearbeitung von Nestle und Aland u. a. Des Weiteren wurden während der Übersetzung die Septuaginta, der samaritanische Pentateuch sowie alle weiteren relevanten Schriften berücksichtigt. Ein Expertenteam aus Theologen und Übersetzern/Lektoren hat in intensiver Zusammenarbeit den biblischen Grundtext so übersetzt, dass die Gedanken des Originaltextes wiedergegeben werden und dennoch dem heutigen Sprachgebrauch angepasst sind. Damit folgt man dem Vorbild und Charakter der amerikanischen »New Living Translation«. Diese Übersetzung, die sich zum Ziel setzt, den von den biblischen Autoren beabsichtigten Sinn den Lesern von heute zu vermitteln, ist sowohl textlich genau als auch sprachlich gut lesbar.

Die Bibel zum Vorlesen

Heute wie in vergangener Zeit werden biblische Texte häufig laut vorgelesen und sollen dabei gut verstanden werden. Die lebendige Sprache der »Neues Leben«-Bibelübersetzung eignet sich hervorragend zum Vorlesen, aber auch als Grundlage für Predigten und für das persönliche Bibelstudium.

Sprachliche Besonderheiten
und Ausnahmen

• Das häufig mit »Stiftshütte« übersetzte »Zeltheiligtum« wird mit »Zelt Gottes« wiedergegeben.

• Für Zion steht Jerusalem, wo sich Zion auf die Stadt, die Einwohner oder die Frauen Jerusalems bezieht. Ansonsten bleibt wie im hebräischen Text Zion bzw. Tochter Zion erhalten.

• Das priesterliche Kleidungsstück Efod ist mit Priesterschurz übersetzt bis auf die Stellen, wo Efod in Verbindung mit Hausgötzen (Teraphim) vorkommt.

• Bei der Weisheitsliteratur wurde besonders auf den poetischen Charakter der Sprache geachtet.

• Viele Ausdrücke, die den Menschen der damaligen Zeit verständlich waren, bedeuten für Leser heute etwas anderes. In diesen Fällen gibt die Übersetzung die heutige Bedeutung wieder. Was z. B. damals als Stadt galt, ist nach modernem Verständnis häufig nur ein Dorf.

• Die Sprache ist dem jeweiligen biblischen Buch sowie der historischen Zeit angemessen. So wird z. B. statt des Begriffs »Gouverneur« bewusst der historisch richtige Ausdruck »Statthalter« oder statt des Begriffs »Armee« »Heer« verwendet.

• Zentrale theologische Begriffe wie Sünde, Schuld, Gnade u. a. m. bleiben erhalten und werden nicht durch modernere Formulierungen in ihrer Bedeutung aufgelöst.

Namensschreibung

Stellen, an denen im Grundtext die hebräische Bezeichnung el, elohim oder eloah steht, sind in dieser Bibelausgabe mit Gott wiedergegeben, außer wenn der Zusammenhang die Übersetzung Götter erfordert. Der Gottesname Jahwe(JHWH) wird mit HERR wiedergegeben, in der Zusammensetzung mit adonai als Gott, der HERR, zusammen mit Zebaoth als HERR, der Allmächtige.

Die Schreibung der Personen- und Ortsnamen folgt weitgehend den »Loccumer Richtlinien zur einheitlichen Schreibung biblischer Eigennamen«.

Fußnoten zum Text

• In den Fußnoten finden sich ergänzende kulturelle und historische Informationen über Orte, Gegenstände und Personen der Bibel, die weitgehend unbekannt sind, um den Lesern die Botschaft der Abschnitte verständlicher zu machen. Dazu gehören auch Gewichte und Entfernungsangaben, die hier in gängige, für den heutigen Leser verständliche Einheiten umgewandelt werden.

• Sätze oder Begriffe, die zum besseren Verständnis freier vom Grundtext übersetzt wurden, werden in den Fußnoten aus dem Hebräischen bzw. Griechischen wörtlich wiedergegeben.

• Fußnoten, die mit einem Oder (O.) beginnen, zeigen unterschiedliche Übersetzungsmöglichkeiten der jeweiligen Textstellen.

Abkürzungsverzeichnis

1Chr1. Chronik
1Joh1. Johannes
1Kön1. Könige
1Kor1. Korinther
1Mo1. Mose
1Petr1. Petrus
1Sam1. Samuel
1Thess1. Thessalonicher
1Tim1. Timotheus
2Chr2. Chronik
2Joh2. Johannes
2Kön2. Könige
2Kor2. Korinther
2Mo2. Mose
2Petr2. Petrus
2Sam2. Samuel
2Thess2. Thessalonicher
2Tim2. Timotheus
3Joh3. Johannes
3Mo3. Mose
4Mo4. Mose
5Mo5. Mose
AmAmos
Anm.Anmerkung
ApgApostelgeschichte
Ca.Circa
cmZentimeter
D.h.Das heißt
D.i.Das ist
DanDaniel
EphEpheser
EsrEsra
EstEster
gGramm
GalGalater
Griech.Griechisch
HabHabakuk
HagHaggai
HebrHebräer
Hebr.Hebräisch
HesHesekiel
HldHohelied
HosHosea
JakJakobus
JerJeremia
JesJesaja
JohJohannes
JosJosua
JudJudas
kgKilogramm
KlglKlagelieder
kmKilometer
KolKolosser
lLiter
LkLukas
mMeter
MalMaleachi
MiMicha
MkMarkus
mmMillimeter
MtMatthäus
NahNahum
NehNehemia
O.Oder
ObdObadja
OffbOffenbarung
PhilPhilipper
PhlmPhilemon
PredPrediger
PsPsalm(en)
RiRichter
RömRömer
S.Siehe
SachSacharja
SprSprüche
tTonne
TitTitus
Vgl.Vergleiche
ZefZefanja

Maße / Gewichte / Währungseinheiten

Maße und Gewichte

Längenmaße

Bezeichnung 
 
Hebräische 
Bezeichnung 
Umrechnung
(circa-Angaben)
Fingerbreite Äzba 1,9 cm
Handbreite Topach 7,6 cm
Spanne Zärät 22,8 cm
Elle Ammah 50 cm
Messrute Kanäh 273 cm
Handlänge Gomed 30 cm
Schritt Saad 92,5 cm
Schnur Chäbäl 28 m

Hohlmaße

Bezeichnung 
 
Hebräische 
Bezeichnung 
Umrechnung
(circa-Angaben)
Becher Log 0,54 l
Becher Getreide 42 g
Becher Mehl 27 g
Handvoll Kaf 2,2 l
Handvoll Getreide 1,7 kg
Handvoll Mehl 1,1 kg
Krug Issaron 3,9 l
Krug Getreide 3 kg
Krug Mehl 1,95 kg
Sack Kor 394 l
Sack Getreide 311 kg
Sack Mehl 200 kg
Kanne Hin 6,6 l
Eimer Bat 39,4 l
Fass Kor 394 l
Maß Middah keine Angaben

Währungseinheiten

Bezeichnung 
 
Hebräische 
Bezeichnung 
Umrechnung
(circa-Angaben)
½ Schekel Beka 6 g
Pim Pim 7,6 g
Schekel Schekel 12 g
Schekel des
Heiligtums
 
Schekel
 
14,5 g
Goldschekel Schekel 16 g
Kesita Qesita 48 g?
Mine Manäh 600 g
Talent Kikkar 36 kg
Darike Adarkon 8,4 g

Mitarbeiter an der
»Neues Leben«-Bibelübersetzung

Übersetzung:

Dr. Sieglinde Denzel

Dr. Friedemann Lux

Susanne Naumann

Marita Wilczek

Theologische Prüfung:

Martin Dillig

Jürgen Friedemann

Christian Grewing

Thomas Josiger

Prof. Dr. Heinz-Dieter Neef

Andri Peter

Wilhelm Schneider

Michael Trunk

Michael Wacker

Lektorat:

Ulrike Chuchra

Dorothee Dziewas

Johanna Hausmann

Antje Hoffmann

Johannes Mannhardt

Maike Paul

Renate Peter

Barbara Sewald

Beate Tumat

Mit freundlicher Unterstützung der folgenden Testleser:

Matthias Baumgärtner

Thomas Baumgärtner

Annedore Beck

Norbert Graf

Ulrich Holland

Andreas Jensen

Mirko Lau

Johannes Mannhardt

Manuel Rauchholz

Andreas Schlüter

Andreas Spingler

Hansjörg & Rachel Wittlinger

Frieder Zimmermann

u. a.

So finden Sie sich in dieser eBibel zurecht:

Verzeichnis der Bücher des
Alten Testaments

In ( ) stehen die in dieser Bibel benutzten Abkürzungen

Das erste Buch Mose (1Mo)

Das zweite Buch Mose (2Mo)

Das dritte Buch Mose (3Mo)

Das vierte Buch Mose (4Mo)

Das fünfte Buch Mose (5Mo)

Josua (Jos)

Richter (Ri)

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Das erste Buch Samuel (1Sam)

Das zweite Buch Samuel (2Sam)

Das erste Buch der Könige (1Kö)

Das zweite Buch der Könige (2Kö)

Das erste Buch der Chronik (1Chr)

Das zweite Buch der Chronik (2Chr)

Esra (Esr)

Nehemia (Neh)

Ester (Est)

Hiob (Hi)

Die Psalmen (Ps)

Buch 1: Psalm 1 – 41

Buch 2: Psalm 42 – 72

Buch 3: Psalm 73 – 89

Buch 4: Psalm 90 – 106

Buch 5: Psalm 107 – 150

Die Sprüche (Spr)

Der Prediger Salomo (Pred))

Das Hohelied (Hl)

Jesaja (Jes)

Jeremia (Jer)

Die Klagelieder Jeremias (Kla)

Hesekiel (Hes)

Daniel (Dan)

Hosea (Hos)

Joel (Joe)

Amos (Am)

Obadja (Ob)

Jona (Jon)

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Der zweite Brief an die Korinther (2Kor)

Der Brief an die Galater (Gal)

Der Brief an die Epheser (Eph)

Der Brief an die Philipper (Phil)

Der Brief an die Kolosser (Kol)

Der erste Brief an die Thessalonicher (1Thes)

Der zweite Brief an die Thessalonicher (2Thes)

Der erste Brief an Timotheus (1Tim)

Der zweite Brief an Timotheus (2Tim)

Der Brief an Titus (Tit)

Der Brief an Philemon (Phim)

Der erste Brief von Petrus (1Petr)

Der zweite Brief von Petrus (2Petr)

Der erste Brief von Johannes (1Jo)

Der zweite Brief von Johannes (2Jo)

Der dritte Brief von Johannes (3Jo)

Der Brief an die Hebräer (Hebr)

Der Brief von Jakobus (Jak)

Der Brief von Judas (Jud)

Die Offenbarung (Offb)

Anhang

Farbtafeln und -karten

Das Alte Testament

Das erste Buch Mose

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50

Inhaltsverzeichnis

Das erste Buch Mose

Der Schöpfungsbericht

11Mo Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. 2Die Erde aber war wüst und öde, finster war es über den Wassern. Und der Geist Gottes schwebte über der Wasserfläche. 3Da sprach Gott: »Es soll Licht entstehen!«, und es entstand Licht. 4Und Gott sah, dass das Licht gut war. Dann trennte er das Licht von der Finsternis. 5Gott nannte das Licht »Tag« und die Finsternis »Nacht«. Es wurde Abend und Morgen: der erste Tag.

6Und Gott sprach: »Es soll Raum zwischen den Wassern entstehen, der die Wasser voneinander trennt.« 7Und so geschah es. Gott schuf diesen Raum, um die Wasser oberhalb und unterhalb dieses Raumes zu trennen. 8Und Gott nannte den Raum »Himmel«. Es wurde Abend und Morgen: der zweite Tag.

9Und Gott sprach: »Die Wasser unter dem Himmel sollen sich an einem Ort sammeln, damit trockener Boden zum Vorschein kommt.« Und so geschah es. 10Gott nannte den trockenen Boden »Erde« und die Wasserfläche »Meer«. Und Gott sah, dass es gut war. 11Dann sprach er: »Auf der Erde soll Gras wachsen und sie soll Pflanzen hervorbringen, die Samen tragen, und Bäume voller unterschiedlichster Früchte, in denen ihr Same ist.« Und so geschah es. 12Auf der Erde wuchs Gras sowie Pflanzen und Bäume, die Samen trugen. Und Gott sah, dass es gut war. 13Es wurde Abend und Morgen: der dritte Tag.

14Und Gott sprach: »Am Himmel sollen Lichter entstehen, um den Tag von der Nacht zu unterscheiden. Sie sollen Zeichen sein, anhand derer die Jahreszeiten, die Tage und die Jahre bestimmt werden. 15Diese Lichter am Himmel sollen auf die Erde scheinen.« Und so geschah es. 16Gott schuf zwei große Lichter: das größere Licht für den Tag und das kleinere für die Nacht. Und Gott schuf auch die Sterne. 17Er setzte diese Lichter an den Himmel, damit sie die Erde erhellten, 18Tag und Nacht bestimmten und das Licht von der Finsternis unterschieden. Und Gott sah, dass es gut war. 19Und es wurde Abend und Morgen: der vierte Tag.

20Und Gott sprach: »Im Meer soll es von Meerestieren wimmeln und Vögel sollen in der Luft fliegen.« 21Und so schuf Gott alle Meerestiere, große und kleine, und alle Arten von Vögeln. Und Gott sah, dass es gut war. 22Dann segnete Gott sie und sprach: »Die Fische sollen sich vermehren und die Meere füllen. Auch die Vögel sollen auf der Erde zahlreich werden.« 23Und es wurde Abend und Morgen: der fünfte Tag.

24Und Gott sprach: »Die Erde soll alle Arten von Tieren hervorbringen – Vieh, Kriechtiere und wilde Tiere.« Und so geschah es. 25Gott schuf alle Arten von wilden Tieren, Vieh und Kriechtieren. Und Gott sah, dass es gut war.

26Da sprach Gott: »Wir wollen Menschen schaffen nach unserem Bild, die uns ähnlich sind. Sie sollen über die Fische im Meer, die Vögel am Himmel, über alles Vieh, die wilden Tiere1 und über alle Kriechtiere herrschen.« 27So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er sie, als Mann und Frau schuf er sie.

28Und Gott segnete sie und gab ihnen den Auftrag: »Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz. Herrscht über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und über alle Tiere auf der Erde.« 29Und Gott sprach: »Seht her! Ich habe euch die Samen tragenden Pflanzen auf der ganzen Erde und die Samen tragenden Früchte der Bäume als Nahrung gegeben. 30Allen Tieren und Vögeln aber habe ich Gras und alle anderen grünen Pflanzen als Nahrung zugewiesen.« Und so geschah es. 31Danach betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte. Und er sah, dass es sehr gut war. Und es wurde Abend und Morgen: der sechste Tag.

21Mo So wurde die Schöpfung des Himmels und der Erde mit allem, was dazugehört, vollendet. 2Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk und ruhte von seiner Arbeit aus. 3Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig, weil es der Tag war, an dem er sich von seiner Schöpfungsarbeit ausruhte.

4Dies ist der Bericht von der Schöpfung des Himmels und der Erde.

Der Mensch wird erschaffen

Als Gott, der HERR, den Himmel und die Erde erschaffen hatte, 5wuchsen noch keine Pflanzen und Sträucher auf der Erde, denn Gott der HERR hatte es noch nicht regnen lassen. Und es gab noch keine Menschen, um den Boden zu bebauen. 6Doch Nebel stieg aus dem Erdboden auf und bewässerte das Land. 7Da formte Gott, der HERR, aus der Erde den Menschen und blies ihm den Atem des Lebens in die Nase. So wurde der Mensch lebendig.

8Dann pflanzte Gott, der HERR, einen Garten in Eden, im Osten gelegen. Dort hinein brachte er den Menschen, den er erschaffen hatte. 9Und Gott, der HERR, ließ alle Arten von Bäumen in dem Garten wachsen – schöne Bäume, die köstliche Früchte trugen. In der Mitte des Gartens wuchsen der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

10Ein Fluss entsprang in Eden, der den Garten bewässerte und sich dann in vier Arme teilte. 11Einer dieser Arme heißt Pischon, der um das Land Hawila fließt, wo Gold zu finden ist. 12Das Gold jenes Landes ist außergewöhnlich rein; dort findet man auch Bedolachharz und den Edelstein Schoham. 13Der zweite Arm heißt Gihon, der um das Land Kusch fließt. 14Der dritte Arm ist der Tigris, der östlich von Assyrien fließt. Der vierte Arm heißt Euphrat.

15Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten Eden. Er sollte ihn bebauen und bewahren. 16Er befahl dem Menschen jedoch: »Du darfst jede beliebige Frucht im Garten essen, 17abgesehen von den Früchten vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Wenn du die Früchte von diesem Baum isst, musst du auf jeden Fall sterben.«

18Dann sprach Gott, der HERR: »Es ist nicht gut für den Menschen allein zu sein. Ich will ihm ein Wesen schaffen, das zu ihm passt.« 19Und Gott, der HERR, formte aus Erde alle Arten von Tieren und Vögeln. Er brachte sie zu Adam2, um zu sehen, welche Namen er ihnen geben würde. Und Adam wählte für jedes Tier einen Namen. 20Er gab allem Vieh, den Vögeln und den wilden Tieren Namen. Doch er fand niemanden unter ihnen, der zu ihm passte. 21Da ließ Gott, der HERR, Adam in einen tiefen Schlaf versinken. Er entnahm ihm eine seiner Rippen und schloss die Stelle wieder mit Fleisch. 22Dann formte Gott, der HERR, eine Frau aus der Rippe, die er Adam entnommen hatte, und brachte sie zu ihm.

23»Endlich!«, rief Adam aus. »Sie ist ein Teil von meinem Fleisch und Blut! Sie soll ›Männin‹ heißen, denn sie wurde vom Mann genommen.« 24Das erklärt, warum ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlässt und sich an seine Frau bindet und die beiden zu einer Einheit werden. 25Adam und seine Frau waren beide nackt, aber sie schämten sich nicht.

Der Mann und die Frau sündigen

31Mo Die Schlange war das listigste von allen Tieren, die Gott, der HERR, erschaffen hatte. »Hat Gott wirklich gesagt«, fragte sie die Frau, »dass ihr keine Früchte von den Bäumen des Gartens essen dürft?«

2»Selbstverständlich dürfen wir sie essen«, entgegnete die Frau der Schlange. 3»Nur über die Früchte vom Baum in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: ›Esst sie nicht, ja berührt sie nicht einmal, sonst werdet ihr sterben.‹«

4»Ihr werdet nicht sterben!«, zischte die Schlange. 5»Gott weiß, dass eure Augen geöffnet werden, wenn ihr davon esst. Ihr werdet sein wie Gott und das Gute vom Bösen unterscheiden können.«

6Die Frau sah: Die Früchte waren so frisch, lecker und verlockend – und sie würden sie klug machen! Also nahm sie eine Frucht, biss hinein und gab auch ihrem Mann davon. Da aß auch er von der Frucht. 7In diesem Augenblick wurden den beiden die Augen geöffnet und sie bemerkten auf einmal, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze.

8Als es am Abend kühl wurde, hörten sie Gott, den HERRN, im Garten umhergehen. Da versteckten sie sich zwischen den Bäumen. 9Gott, der HERR, rief nach Adam3: »Wo bist du?«

10Dieser antwortete: »Als ich deine Schritte im Garten hörte, habe ich mich versteckt. Ich hatte Angst, weil ich nackt bin.«

11»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott, der HERR. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?«

12»Die Frau«, antwortete Adam, »die du mir zur Seite gestellt hast, gab mir die Frucht. Und deshalb habe ich davon gegessen.«

13Da fragte Gott, der HERR, die Frau: »Was hast du da getan?«

»Die Schlange verleitete mich dazu«, antwortete sie. »Deshalb aß ich von der Frucht.«

14Da sprach Gott, der HERR, zu der Schlange: »Weil du das getan hast, sollst du unter allen zahmen und wilden Tieren verflucht sein. Dein Leben lang sollst du auf dem Bauch kriechen und Staub fressen. 15Von nun an setze ich Feindschaft zwischen dir und der Frau und deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in seine Ferse beißen.«

16Dann sprach er zu der Frau: »Mit großer Mühe und unter Schmerzen wirst du Kinder zur Welt bringen. Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, doch er wird über dich herrschen.«

17Und zu Adam sprach er: »Weil du auf deine Frau gehört und von der verbotenen Frucht gegessen hast, soll der Ackerboden deinetwegen verflucht sein. Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich davon zu ernähren. 18Dornen und Disteln werden auf ihm wachsen, doch du musst dich vom Gewächs des Feldes ernähren. 19Dein ganzes Leben lang wirst du im Schweiße deines Angesichts arbeiten müssen, um dich zu ernähren – bis zu dem Tag, an dem du zum Erdboden zurückkehrst, von dem du genommen wurdest. Denn du bist aus Staub und wirst wieder zu Staub werden.«

20Da gab Adam seiner Frau den Namen Eva, denn sie sollte die Mutter aller Menschen auf der ganzen Erde werden. 21Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Kleidung aus Tierfellen und zog sie ihnen an.

22Dann sprach Gott, der HERR: »Der Mensch ist geworden wie einer von uns, er kennt sowohl das Gute als auch das Böse. Nicht dass er etwa noch die Früchte vom Baum des Lebens pflückt und isst! Dann würde er ja für immer leben!« 23Deshalb schickte Gott, der HERR, Adam und seine Frau aus dem Garten Eden fort. Er gab Adam den Auftrag, den Erdboden zu bearbeiten, aus dem er gemacht war. 24Nachdem er sie aus dem Garten vertrieben hatte, stellte Gott, der HERR, Cherubim auf, die mit einem flammenden, blitzenden Schwert den Weg zum Baum des Lebens bewachen.

Kain, Abel und Set

41Mo Adam4 schlief mit seiner Frau Eva und sie wurde schwanger. Und sie brachte Kain5 zur Welt und sagte: »Mit der Hilfe des HERRN habe ich einen Mann geboren.6« 2Später brachte sie einen zweiten Sohn zur Welt und nannte ihn Abel7.

Abel wurde ein Schafhirte, Kain ein Bauer. 3Nach einiger Zeit opferte Kain dem Herrn einen Teil seiner Ernte. 4Und auch Abel opferte ihm von den erstgeborenen Lämmern aus seiner Herde und von ihrem Fett. Der HERR sah wohlwollend auf Abel und nahm sein Opfer an, 5Kain und sein Opfer jedoch wies er zurück. Da wurde Kain sehr zornig und er blickte grimmig zu Boden.

6»Warum bist du so zornig?«, fragte der HERR ihn. 7»Warum blickst du so grimmig zu Boden? Ist es nicht so: Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du frei umherschauen. Wenn du jedoch Böses planst, lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen. Du aber sollst über sie herrschen!«

8Später schlug Kain seinem Bruder Abel vor: »Komm, wir gehen aufs Feld hinaus.« Als sie dort waren, fiel Kain über seinen Bruder her und schlug ihn tot.

9Da fragte der HERR Kain: »Wo ist dein Bruder Abel?«

»Ich weiß es nicht«, entgegnete Kain. »Soll ich etwa ständig auf ihn aufpassen?«

10Doch der HERR sprach: »Was hast du getan? Hörst du nicht: Das Blut deines Bruders schreit zu mir? 11Deshalb sollst du verflucht sein und musst den Acker verlassen, den du mit dem Blut deines Bruders befleckt hast. 12Er wird keinen Ertrag mehr bringen, auch wenn du noch so hart arbeitest. Von jetzt an sollst du ein Flüchtling sein, der heimatlos von Ort zu Ort irrt.«

13Kain entgegnete dem HERRN: »Meine Strafe8 ist zu hart, ich kann sie nicht ertragen. 14Du vertreibst mich heute von meinem Land und ich muss mich vor dir verstecken. Ich werde ein heimatloser Flüchtling sein, der von Ort zu Ort irrt. Jeder, der mir begegnet, wird mich töten!«

15Doch der HERR antwortete ihm: »Wenn dich jemand tötet, sollst du siebenmal gerächt werden.« Und er versah Kain mit einem Zeichen, damit niemand ihn töten würde. 16Dann verließ Kain die Gegenwart des HERRN und ließ sich im Lande Nod9, östlich von Eden, nieder.

17Kain schlief mit seiner Frau und sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt, den sie Henoch nannten. Kain baute eine Stadt und benannte sie nach seinem Sohn Henoch.

18Henoch war der Vater10 von Irad. Irad war der Vater von Mehujaël. Mehujaël war der Vater von Metuschaël. Metuschaël war der Vater von Lamech.

19Lamech heiratete zwei Frauen: die eine hieß Ada und die andere Zilla. 20Ada bekam einen Sohn, der den Namen Jabal erhielt. Jabal war der erste Hirte, der in Zelten lebte. 21Sein Bruder hieß Jubal; der erste aller Zither- und Flötenspieler. 22Der Sohn von Lamechs anderer Frau, Zilla, hieß Tubal-Kain. Er war der erste Schmied, der bronzene und eiserne Geräte herstellte. Tubal-Kains Schwester hieß Naama.

23Eines Tages sagte Lamech: »Ada und Zilla, meine Frauen, hört, was ich sage. Ich töte einen Mann, wenn er mich verwundet, und einen Jungen, wenn er mich leicht verletzt. 24Wenn Kain siebenfach gerächt wird, so soll Lamech siebenundsiebzigfach gerächt werden!«

25Adam und Eva bekamen noch einen Sohn. Eva nannte ihn Set11, denn sie sagte: »Gott hat mir noch einen Sohn geschenkt als Ersatz für Abel, der von Kain getötet wurde.« 26Auch Set bekam später einen Sohn, den er Enosch12 nannte. Zu jener Zeit begannen die Menschen den HERRN anzubeten.

Von Adam bis Noah

51Mo Dies ist das Verzeichnis der Nachkommen Adams. Als Gott die Menschen schuf, formte er sie nach seinem eigenen Bild. 2Er schuf sie als Mann und Frau, segnete sie und nannte sie ›Mensch‹.

3Als Adam 130 Jahre alt war, wurde sein Sohn Set geboren. Set war das Ebenbild seines Vaters.134Nach der Geburt von Set lebte Adam noch 800 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 5Er starb im Alter von 930 Jahren.

6Als Set 105 Jahre alt war, wurde sein Sohn Enosch geboren. 7Nach der Geburt von Enosch lebte Set noch 807 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 8Er starb im Alter von 912 Jahren.

9Als Enosch 90 Jahre alt war, wurde sein Sohn Kenan geboren. 10Nach der Geburt von Kenan lebte Enosch noch 815 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 11Er starb im Alter von 905 Jahren.

12Als Kenan 70 Jahre alt war, wurde sein Sohn Mahalalel geboren. 13Nach der Geburt von Mahalalel lebte Kenan noch 840 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 14Er starb im Alter von 910 Jahren.

15Als Mahalalel 65 Jahre alt war, wurde sein Sohn Jered geboren. 16Nach der Geburt von Jered lebte Mahalalel noch 830 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 17Er starb im Alter von 895 Jahren.

18Als Jered 162 Jahre alt war, wurde sein Sohn Henoch geboren. 19Nach der Geburt von Henoch lebte Jered noch 800 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 20Er starb im Alter von 962 Jahren.

21Als Henoch 65 Jahre alt war, wurde sein Sohn Metuschelach geboren. 22Henoch lebte in enger Gemeinschaft mit Gott. Nach der Geburt von Metuschelach lebte Henoch noch 300 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 23Henoch wurde 365 Jahre alt. 24Auf einmal war er nicht mehr da, denn Gott hatte ihn zu sich geholt, weil er in enger Gemeinschaft mit ihm gelebt hatte. 25Als Metuschelach 187 Jahre alt war, wurde sein Sohn Lamech geboren. 26Nach der Geburt von Lamech lebte Metuschelach noch 782 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 27Er starb im Alter von 969 Jahren. 28Als Lamech 182 Jahre alt war, wurde ihm ein Sohn geboren. 29Lamech nannte ihn Noah14, denn er sagte: »Er wird uns trösten in unserer schweren und mühseligen Arbeit auf dem Acker, den der HERR verflucht hat.« 30Nach der Geburt von Noah lebte Lamech noch 595 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 31Er starb im Alter von 777 Jahren.

32Als Noah 500 Jahre alt war, bekam er drei Söhne: Sem, Ham und Jafet.

Noah und die Flut

61Mo Die Menschen wurden immer zahlreicher auf der Erde und ihnen wurden auch viele Töchter geboren. 2Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Frauen der Menschen waren, und sie nahmen sich diejenige zur Frau, die ihnen am besten gefiel. 3Da sprach der HERR: »Die Menschen sollen von nun an nicht mehr so lange leben, denn sie sind sündig. In Zukunft sollen sie nicht länger als 120 Jahre leben.«

4In jenen Tagen – und auch später noch – lebten Riesen auf der Erde. Denn aus der Verbindung der Gottessöhne mit den Menschentöchtern gingen die Riesen hervor. Diese waren die berühmten Helden der Urzeit. 5Doch der HERR sah, dass die Bosheit der Menschen groß war und dass alle ihre Gedanken durch und durch böse waren. 6Da bereute der HERR, dass er sie geschaffen hatte, ja es bekümmerte ihn sehr. 7Und der HERR sprach: »Ich werde diese Menschen, die ich geschaffen habe, von der Erde ausrotten; sowohl die Menschen als auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel. Ich bereue, dass ich sie überhaupt geschaffen habe.« 8Noah aber fand Gnade vor dem Herrn.

9Dies ist die Geschichte von Noah und seiner Familie. Noah war ein Gerechter, der einzige fehlerlose Mensch, der damals auf der Erde lebte. Er lebte in enger Gemeinschaft mit Gott. 10Noah hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet.

11Die Menschen waren böse und gewalttätig. 12Gott sah auf die Erde, und sie war voller Verbrechen, denn die Menschen handelten böse. 13Deshalb sprach Gott zu Noah: »Ich habe beschlossen, alle Lebewesen auszulöschen, denn die Erde ist ihretwegen voller Gewalt. Ich will sie zusammen mit der Erde vernichten!

14Bau ein Schiff15 aus harzhaltigem Holz und dichte es innen und außen mit Teer ab. Bau anschließend Decks und Räume ein. 15Das Schiff soll 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch16 sein. 16Lass unter dem Dach eine Öffnung – eine Elle17 breit – frei, die rund um das Schiff geht. Leg dann drei Decks im Schiff an – unten, in der Mitte und oben –, und setz an der Seite eine Tür ein.

17Sieh! Ich werde die Erde mit einer Flut überschwemmen, um alles Lebendige auf ihr zu vernichten. Alles, was auf der Erde lebt, soll sterben! 18Doch mit dir schließe ich einen Bund und du sollst, zusammen mit deiner Frau, deinen Söhnen und deren Frauen, in das Schiff gehen. 19Bring ein Paar von jeder Tierart – ein Männchen und ein Weibchen – in das Schiff, damit sie mit dir die Flut überleben. 20Ein Paar von jeder Vogelart und jeder Tierart, ob groß oder klein, soll zu dir in das Schiff kommen, um zu überleben. 21Und nimm genügend Nahrung für deine Familie und all die Tiere mit an Bord.«

22Noah führte alles genauso aus, wie Gott es ihm befohlen hatte.

Die Flut bedeckt die Erde

71Mo Dann sprach der HERR zu Noah: »Geh mit deiner ganzen Familie in das Schiff, denn unter allen Menschen auf der Erde bist du in meinen Augen der einzige, der gerecht ist. 2Nimm von allen reinen Tieren je sieben Paare mit, von den unreinen aber nur je ein Paar. 3Wähle dann je sieben Paare von jeder Vogelart. Jedes Paar soll aus einem Männchen und einem Weibchen bestehen, sodass jede Tierart die Flut überlebt. 4Noch eine Woche, dann werde ich es 40 Tage und 40 Nächte lang auf der Erde regnen lassen. Ich werde alle Lebewesen, die ich geschaffen habe, vernichten.«

5Noah führte alles genauso aus, wie der HERR es ihm befohlen hatte. 6Er war 600 Jahre alt, als die Flut über die Erde kam. 7Und er ging mit seiner Frau, seinen Söhnen und deren Frauen an Bord des Schiffs, um sich vor der Flut in Sicherheit zu bringen. 8Die reinen und die unreinen Tiere, die Vögel und die Kriechtiere 9gingen paarweise zu Noah in das Schiff hinein, so wie Gott es Noah befohlen hatte. 10Eine Woche später kam die Flut und bedeckte die Erde.

11Als Noah 600 Jahre alt war, am 17. Tag des zweiten Monats18, brachen die unterirdischen Wasserquellen auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich. 1240 Tage und 40 Nächte goss es in Strömen. 13Doch gerade an diesem Tag war Noah mit seiner Frau und seinen Söhnen Sem, Ham und Jafet sowie deren Frauen an Bord des Schiffs gegangen. 14Mit ihnen im Schiff waren Tiere aller Art – zahme und wilde, große und kleine – dazu alle Arten von Vögeln und Kriechtieren. 15Je zwei und zwei waren sie zu Noah in das Schiff gekommen, 16ein Männchen und ein Weibchen, so wie Gott es befohlen hatte. Dann schloss der HERR die Tür hinter ihnen zu.

1740 Tage lang regnete es in Strömen, die Flut bedeckte den Erdboden und hob das Schiff vom Boden ab. 18Das Wasser stieg hoch und höher, und das Schiff schwamm auf der Wasseroberfläche. 19Das Wasser stieg unaufhaltsam weiter. Zuletzt überflutete das Wasser sogar die höchsten Berge der Erde. 20Es stand 15 Ellen19 über den höchsten Berggipfeln. 21Alle Lebewesen auf der Erde ertranken – alle Vögel, alle zahmen und wilden Tiere, die Kriechtiere und alle Menschen. 22Alles, was atmete und auf dem Festland lebte, starb. 23So ließ Gott alle Menschen und Tiere umkommen und vernichtete alles Leben auf der Erde. Allein Noah blieb am Leben und jene, die mit ihm im Schiff waren. 24Und das Wasser stieg 150 Tage lang an.

Das Wasser sinkt

81Mo Doch Gott dachte an Noah und alle Tiere im Schiff. Er ließ einen Wind aufkommen, der die Wassermassen zurückgehen ließ. 2Gott ließ die unterirdischen Quellen versiegen und stoppte die Regengüsse. 3Nach 150 Tagen begann das Wasser allmählich zu sinken. 4Und am 17. Tag des siebten Monats20 lief das Schiff auf den Berg Ararat auf. 5Das Wasser sank weiter, sodass zweieinhalb Monate später21 weitere Berggipfel zu sehen waren.

6Nach 40 Tagen öffnete Noah das Fenster, das er in das Schiff eingebaut hatte. 7Er ließ einen Raben frei, der aber hin und her flog, bis die Erde trocken war. 8Dann ließ Noah eine Taube fliegen, um zu sehen, ob das Wasser inzwischen abgeflossen war. 9Aber die Taube fand keinen Platz, an dem sie sich niederlassen konnte, da das Wasser noch die ganze Erde bedeckte. Deshalb kehrte sie zum Schiff zurück. Noah streckte seine Hand aus und holte die Taube wieder zu sich in das Schiff. 10Noah wartete eine Woche, bevor er die Taube erneut fliegen ließ. 11Diesmal kehrte der Vogel gegen Abend mit dem frischen Blatt eines Olivenbaums im Schnabel zu ihm zurück. Jetzt wusste Noah, dass das Wasser versickert war. 12Er wartete eine weitere Woche, dann ließ er die Taube noch einmal fliegen. Dieses Mal kam sie nicht mehr zu ihm zurück.

13Schließlich, im 601. Lebensjahr Noahs – zehneinhalb Monate22, nachdem die Flut begonnen hatte – öffnete Noah das Dach des Schiffs, um Ausschau zu halten. Das Wasser war beinahe ganz verschwunden. 14Und – nach zwei weiteren Monaten23 – war die Erde trocken! 15Da sprach Gott zu Noah: 16»Verlass nun mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern das Schiff! 17Lass alle Tiere und Vögel, die bei dir im Schiff sind, frei, damit sie sich auf der Erde ausbreiten und sich vermehren können.« 18Da verließen Noah, seine Frau, seine Söhne und deren Frauen das Schiff, 19und alle Tiere und Vögel mit ihnen.

20Dann errichtete Noah dem HERRN einen Altar und brachte darauf je eines von allen reinen Tieren und allen reinen Vögeln als Brandopfer dar. 21Dem HERRN gefiel das Opfer und er sprach zu sich: »Nie mehr will ich um der Menschen willen die Erde verfluchen und alles Lebendige vernichten, so wie ich es gerade getan habe, auch wenn die Gedanken und Taten der Menschen schon von Kindheit an böse sind. 22Solange die Erde besteht, wird es Saat und Ernte geben, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.«

Gottes Bund mit Noah

91Mo Gott segnete Noah und seine Söhne und befahl ihnen: »Vermehrt euch und bevölkert die Erde. 2Alle Tiere und alle Vögel werden große Angst vor euch haben. Ich habe alle Tiere – auch die Fische – in eure Hand gegeben. 3Ihr könnt euch von ihnen ernähren, wie von Gemüse, Getreide und Obst24. 4Doch ihr dürft kein Tierfleisch essen, in dem noch Blut ist. 5Jeder, der einen Menschen tötet – ob Tier oder Mensch – soll meine Rache erfahren. 6Wer das Blut eines Menschen vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden. Denn die Menschen sind nach dem Vorbild Gottes geschaffen. 7Ihr aber sollt viele Kinder bekommen und die Erde wieder bevölkern!«

8Dann sprach Gott zu Noah und seinen Söhnen: 9»Ich schließe einen Bund mit euch und euren Nachkommen; 10mit allen Tieren, die mit euch auf dem Schiff waren – den Vögeln, den zahmen und den wilden Tieren – mit allen Lebewesen auf der Erde: 11Ich gebe euch das feste Versprechen, niemals mehr durch eine Flut die Erde und alle Lebewesen zu vernichten.« 12Und Gott sprach: »Ich gebe euch ein Zeichen als Garantie für den ewigen Bund, den ich mit euch und allen Lebewesen schließe: 13Ich setze meinen Bogen in die Wolken. Er ist das Zeichen meines unumstößlichen Bundes mit der Erde. 14Jedes Mal, wenn ich Regenwolken über die Erde schicke, wird der Regenbogen in den Wolken zu sehen sein. 15Dann werde ich an meinen Bund mit euch und mit allem, was lebt, denken. Niemals mehr wird eine Flut alles Leben auf der Erde vernichten. 16Wenn der Regenbogen in den Wolken steht, werde ich ihn ansehen, um mich an den ewigen Bund zu erinnern, den ich mit allen Lebewesen auf der Erde geschlossen habe.« 17Und Gott sprach zu Noah: »Ja, dies ist das Zeichen meines Bundes, den ich mit allen Geschöpfen auf der Erde schließe.«

Noahs Söhne

18Sem, Ham und Jafet, die drei Söhne Noahs, überlebten zusammen mit ihrem Vater in dem Schiff die Flut. Ham ist der Stammvater der Kanaaniter. 19Von diesen drei Söhnen Noahs stammen alle Menschen ab, die jetzt über die ganze Erde verstreut leben.

20Nach der Flut fing Noah an Felder zu bestellen und Wein anzubauen. 21Eines Tages trank er von seinem Wein, wurde betrunken und lag nackt in seinem Zelt. 22Als Ham, der Stammvater Kanaans, seinen Vater so daliegen sah, ging er zu seinen Brüdern hinaus und erzählte es ihnen. 23Da nahmen Sem und Jafet eine Decke, legten sie sich über die Schultern, gingen rückwärts ins Zelt hinein und deckten ihren Vater damit zu. Dabei schauten sie in eine andere Richtung, um ihn nicht nackt zu sehen. 24Als Noah aus seinem Rausch erwachte, erfuhr er, was sein jüngster Sohn Ham ihm angetan hatte. 25Da sprach er:

»Verflucht sei Kanaan!

Er soll als niedrigster Knecht Sem und Jafet dienen!«

26Und Noah fuhr fort:

»Gelobt sei der HERR, der Gott Sems.

Kanaan sei sein Knecht!

27Gott mache Jafets Gebiet groß,

er wohne in den Zelten Sems. Und Kanaan sei sein Knecht!«

28Nach der Flut lebte Noah noch 350 Jahre. 29Er starb im Alter von 950 Jahren.

101Mo Hier sind die Nachkommen der drei Söhne Noahs – Sem, Ham und Jafet – aufgelistet. Nach der Flut wurden ihnen viele Söhne geboren.

Die Nachkommen Jafets

2Die Söhne Jafets waren Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras. 3Die Nachkommen Gomers waren Aschkenas, Rifat und Togarma. 4Die Nachkommen Jawans waren Elischa, Tarsis, die Kittäer und die Rodaniter25. 5Von diesen Nachkommen stammen die Küstenbewohner der verschiedenen Länder ab. Und jeder Stamm hatte seine eigene Sprache.

Die Nachkommen Hams

6Die Söhne Hams waren Kusch, Mizrajim26, Put und Kanaan. 7Die Nachkommen Kuschs waren Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha. Die Nachkommen Ragmas waren Saba und Dedan. 8Einer von Kuschs Nachkommen war Nimrod, der ein heldenhafter Krieger wurde. 9Er war ein unerschrockener Jäger in den Augen des HERRN. Daher kommt die Redewendung, jemand sei »wie Nimrod, ein unerschrockener Jäger in den Augen des HERRN«. 10Nimrod legte den Grundstein für sein Reich im Land Babel27 in den Städten Babel, Erech, Akkad und Kalne. 11Von dort dehnte er sein Reich bis nach Assyrien aus, wo er Ninive, Rehobot-Ir und Kelach 12sowie Resen – das zwischen Ninive und Kelach gelegen ist – erbaute; Ninive ist auch bekannt als die große Stadt.

13Mizrajim war der Stammvater der Luditer, Anamiter, Lehabiter, Naftuhiter, 14Patrositer, Kaftoriter und Kasluhiter, von denen die Philister abstammen.28

15Kanaans ältester Sohn hieß Sidon, der Stammvater der Sidonier. Kanaan war auch der Stammvater der Hetiter, 16Jebusiter, Amoriter, Girgaschiter, 17Hiwiter, Arkiter, Siniter, 18Arwaditer, Zemariter und Hamatiter. Die Sippen der Kanaaniter breiteten sich immer weiter aus, sodass 19das Gebiet Kanaans von Sidon bis Gerar und Gaza reichte und bis Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Lescha.

20Das sind die Nachkommen Hams nach ihren Stämmen, Sprachen, Gebieten und Völkern.

Die Nachkommen Sems

21Auch Sem, dem älteren Bruder Jafets, wurden Söhne geboren. Sem war der Stammvater der Nachkommen Ebers. 22Die Söhne Sems waren Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram. 23Die Nachkommen Arams waren Uz, Hul, Geter und Masch. 24Arpachschad war der Vater von Schelach,29 und Schelach war der Vater von Eber. 25Eber hatte zwei Söhne. Der erste hieß Peleg – »Teilung« –, denn zu seinen Lebzeiten wurde das Land geteilt. Sein Bruder hieß Joktan. 26Joktan war der Stammvater von Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach, 27Hadoram, Usal, Dikla, 28Obal, Abimael, Saba, 29Ofir, Hawila und Jobab. Sie alle waren Nachkommen Joktans. 30Sie lebten in dem Gebiet, das sich von Mescha bis zu dem Gebirge Sefar im Osten erstreckt. 31Das sind die Nachkommen Sems nach ihren Stämmen, Sprachen, Gebieten und Völkern.

32Von diesen stammen die Völker ab, die sich nach der Flut auf der Erde ausbreiteten. Die Stämme, die von den Söhnen Noahs abstammen, sind Volk um Volk, nach ihrer Abstammung aufgeführt.

Der Turm zu Babel

111Mo Damals sprachen alle Menschen auf der ganzen Welt die gleiche Sprache. 2Als die Menschen nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Land Babel30. Dort ließen sie sich nieder 3und sagten zueinander: »Lasst uns Ziegel formen und sie brennen! Die Ziegel verwendeten sie als Mauersteine und den Asphalt als Mörtel. 4»Auf«, sagten sie, »wir wollen eine Stadt errichten mit einem Turm, der bis in den Himmel reicht – ein Denkmal unserer Erhabenheit! Es wird verhindern, dass wir uns über die ganze Welt zerstreuen.«

5Der HERR aber kam aus dem Himmel herab, um sich die Stadt und den Turm anzusehen, den sie erbauten. 6»Sieh, was sie begonnen haben zu bauen. Weil sie dieselbe Sprache sprechen und ein Volk sind, wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie sich vornehmen! 7Kommt, wir steigen hinab und geben ihnen verschiedene Sprachen. Dann werden sie sich nicht mehr verständigen können.«

8Auf diese Weise zerstreute der HERR die Menschen über die ganze Erde und sie konnten den Bau der Stadt nicht beenden. 9Deshalb wurde die Stadt Babel31 genannt, weil der HERR dort die Sprache der Menschen verwirrte und sie so über die ganze Erde zerstreute.

Von Sem bis Abram

10Dies ist der Stammbaum der Nachkommen Sems.

Als Sem 100 Jahre alt war, wurde sein Sohn Arpachschad geboren. Das geschah zwei Jahre nach der Sintflut. 11Nach der Geburt von Arpachschad lebte Sem noch 500 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 12Als Arpachschad 35 Jahre alt war, wurde sein Sohn Schelach geboren. 13Nach der Geburt von Schelach lebte Arpachschad noch 403 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 14Als Schelach 30 Jahre alt war, wurde sein Sohn Eber geboren. 15Nach der Geburt Ebers lebte Schelach noch 403 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 16Als Eber 34 Jahre alt war, wurde sein Sohn Peleg geboren. 17Nach der Geburt von Peleg lebte Eber noch 430 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 18Als Peleg 30 Jahre alt war, wurde sein Sohn Regu geboren. 19Nach der Geburt von Regu lebte Peleg noch 209 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 20Als Regu 32 Jahre alt war, wurde sein Sohn Serug geboren. 21Nach der Geburt Serugs lebte Regu noch 207 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 22Als Serug 30 Jahre alt war, wurde sein Sohn Nahor geboren. 23Nach der Geburt Nahors lebte Serug noch 200 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 24Als Nahor 29 Jahre alt war, wurde sein Sohn Terach geboren. 25Nach der Geburt Terachs lebte Nahor noch 119 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter. 26Als Terach 70 Jahre alt war, wurde er der Vater von Abram, Nahor und Haran.

Terachs Nachkommen

27Dies ist die Geschichte von Terach und seiner Familie. Terach war der Vater von Abram, Nahor und Haran; und Haran hatte einen Sohn namens Lot. 28Doch Haran starb noch vor seinem Vater Terach in seiner Heimat Ur in Chaldäa. 29Abram und Nahor heirateten. Abrams Frau hieß Sarai und Nahors Frau Milka. Sie war die Tochter seines Bruders Haran und die Schwester von Jiska. 30Doch Sarai konnte keine Kinder bekommen.

31Terach nahm seinen Sohn Abram, seine Schwiegertochter Sarai und seinen Enkel Lot, das Kind seines Sohnes Haran, und verließ Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu ziehen. Als sie jedoch nach Haran kamen, ließen sie sich dort nieder. 32Terach lebte 205 Jahre und starb in Haran.

Die Berufung Abrams

121Mo Dann befahl der HERR Abram: »Verlass deine Heimat, deine Verwandten und die Familie deines Vaters und geh in das Land, das ich dir zeigen werde! 2Von dir wird ein großes Volk abstammen. Ich will dich segnen und du sollst in der ganzen Welt bekannt sein. Ich will dich zum Segen für andere machen. 3Wer dich segnet, den werde ich auch segnen. Wer dich verflucht, den werde ich auch verfluchen. Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden.«

4Abram machte sich auf den Weg, wie der HERR es ihm befohlen hatte. Und Lot ging mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er Haran verließ. 5Auf den Weg nach Kanaan nahm er seine Frau Sarai, seinen Neffen Lot und alles, was sie besaßen, mit samt ihrem Vieh und ihren Sklaven und Sklavinnen, die sie in Haran erworben hatten. So erreichten sie schließlich Kanaan. 6Sie zogen durch Kanaan und kamen zur Eiche More in der Nähe von Sichem. Damals war das Gebiet von den Kanaanitern bewohnt.

7Da erschien der HERR Abram und sprach: »Ich werde dieses Land deinem Nachkommen geben!« Und Abram baute dort dem HERRN, der ihm erschienen war, einen Altar. 8Danach zog Abram ins Gebirge östlich von Bethel und schlug seine Zelte zwischen Bethel im Westen und Ai im Osten auf. Dort errichtete er einen Altar und betete den HERRN an. 9Dann zog er in mehreren Etappen weiter nach Süden.

Abram und Sarai in Ägypten

10Damals brach eine Hungersnot im Land aus. Und Abram zog nach Ägypten, um dort zu wohnen, denn die Hungersnot nahm große Ausmaße an. 11Als sie sich der Grenze Ägyptens näherten, sagte Abram zu seiner Frau Sarai: »Du bist eine sehr schöne Frau. 12Wenn die Ägypter dich sehen, werden sie sagen: ›Das ist seine Frau.‹ Dann wirst du zwar am Leben bleiben, mich aber werden sie töten. 13Gib dich doch als meine Schwester aus, damit die Ägypter mich gut behandeln und am Leben lassen, weil ihnen an dir gelegen ist.«

14Als sie in Ägypten ankamen, war Sarais Schönheit in aller Munde. 15Auch die Minister des Pharaos sahen sie und rühmten ihre Schönheit vor ihm. Dieser ließ sie in seinen Harem bringen. 16Er machte Abram ihretwegen viele Geschenke – Schafe, Kühe, Esel, Kamele, Sklaven und Sklavinnen.

17Doch der HERR bestrafte den Pharao und seinen ganzen Palast mit einer schweren Krankheit wegen Sarai, Abrams Frau. 18Der Pharao ließ Abram rufen und machte ihm heftige Vorwürfe: »Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist? 19Warum hast du behauptet, sie sei deine Schwester, sodass ich sie mir zur Frau genommen habe? Hier hast du deine Frau! Nimm sie und verschwinde!« 20Und er ließ Abram und seine Frau mitsamt ihrem Besitz von einigen seiner Soldaten aus dem Land bringen.

Abram und Lot trennen sich

131Mo Sie verließen Ägypten und zogen nach Norden in den Negev – Abram, seine Frau und Lot und alles, was ihnen gehörte. 2Abram besaß große Viehherden und viel Silber und Gold. 3In Etappen zogen sie weiter bis nach Bethel, an den Ort zwischen Bethel und Ai, wo sie schon einmal ihre Zelte aufgeschlagen hatten. 4Damals hatte Abram dort einen Altar erbaut und hier betete er den HERRN erneut an.

5Auch Lot, der mit Abram zog, besaß viele Schafe, Kühe und Zelte, 6sodass es nicht genügend Weideplätze für all die Tiere gab. Ihr Besitz war zu groß, um zusammenzuwohnen. 7Deshalb brach ein Streit aus zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots. In dieser Zeit lebten außerdem noch die Kanaaniter und Perisiter im Land.

8Abram beredete die Sache mit Lot. »Dieser Streit zwischen dir und mir und zwischen deinen Hirten und meinen Hirten muss ein Ende haben«, sagte er. »Schließlich sind wir miteinander verwandt! 9Es ist besser, wenn wir uns trennen. Das ganze Land liegt vor dir. Wenn du nach links ziehen willst, werde ich nach rechts ziehen. Gehst du jedoch nach rechts, werde ich mich nach links wenden.«

10Lot schaute sich die fruchtbare Ebene des Jordantals an, die sich nach Zoar hin erstreckte. Denn bevor der HERR Sodom und Gomorra zerstörte, war das ganze Gebiet gut bewässert, wie der Garten des HERRN oder Ägypten. 11Deshalb wählte Lot das Jordantal. Sie trennten sich voneinander und Lot zog nach Osten. 1213ERRN