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INHALT

Das erwartet Sie in diesem Buch

Immer mehr Familien leben das unkonventionelle Gefüge, dass sich „Patchwork“ nennt. Doch der bunte Flickenteppich, der nach außen hin so schön lebensfroh und gemütlich erscheint, birgt auch zahlreiche Ängste, Fragen und Schwierigkeiten. Die vielen bunten und so unterschiedlichen Flicken an der passenden Stelle zusammenzufügen, erfordert viel Geduld, Arbeit und Liebe und auch den einen oder anderen Tipp für den Alltag in einer Patchworkfamilie.

Aus Zwei macht Eins

Nahezu jeder kennt es heutzutage – ob von sich selbst oder im Bekanntenkreis: Paare lassen sich scheiden und die Kinder bleiben bei einem Elternteil, der ab sofort als alleinerziehend gilt, selbst wenn das gemeinsame Sorgerecht bestehen bleibt. Der andere Elternteil befindet sich nun plötzlich in der Rolle des Wochenendvaters oder der Wochenendmama.

Gründe für eine Trennung gibt es viele. Auch wenn ein neuer Partner nicht der Grund für das Scheitern der Beziehung war – früher oder später taucht doch meist ein neuer Mensch auf, mit dem man sich wieder mehr vorstellen kann, wenn da nur nicht die unzähligen Bedenken den eigenen Kindern und auch sich selbst gegenüber wären.

EIN NEUER PARTNER

Allein oder zu zweit?

Will ich denn jemals wieder einen neuen Partner haben? Das fragen sich sicher viele frisch Getrennte. Manche haben das Gefühl, nie wieder einen anderen Menschen so nah an sich heranlassen zu wollen oder zu können, waren doch die Verletzungen und Enttäuschungen in der vergangenen Partnerschaft zu groß und der Trennungsschmerz sitzt noch viel zu tief. Sicher sollte man nichts überstürzen und sich selbst erst einmal Zeit lassen, um Vergangenes zu verarbeiten und wieder zu sich selbst zu finden.

Bei den meisten Menschen kommt dann doch früher oder später der Zeitpunkt, an dem sie sich danach sehnen, wieder einen neuen Partner zu haben. Einen, der am besten all das ist, was man beim Ex-Partner vermisst hat. Schließlich soll das dann bitte schön der absolut Richtige sein, allein schon aus dem Grund, dass man seinem Kind nicht vorleben möchte, dass es normal sei, immer wieder den Partner zu wechseln, und natürlich auch und hauptsächlich, um ihnen nicht schon wieder eine Trennung und einen Verlust zumuten zu müssen. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass Sie Ihren Kindern einen neuen Partner erst dann vorstellen, wenn Sie beide bereits ausreichend Zeit hatten, sich kennenzulernen.

Endlich der Richtige?

Ob es im Leben nun einen, mehrere oder gar keinen „Richtigen“ gibt, als alleinerziehender Elternteil sind wahrscheinlich Dinge, die Ihnen früher wichtig gewesen wären, nun völlig nebensächlich oder irrelevant. Dafür werden andere Punkte umso wichtiger.

Hat der neue, potenzielle Partner ebenfalls Kinder? Wie steht er dazu, dass Sie selbst bereits Kinder haben, und ist er bereit, dies mitzutragen? Wie sehen Ihre Vorstellungen von der Zukunft und einem gemeinsamen Leben aus, auch in Bezug auf die Kinder? Leben Sie ein bestimmtes Erziehungskonzept? Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf die Kinder und deren Alltag und Leben?

Auch, wenn es bekanntlich schwierig ist, versuchen Sie, ein Stück über die rosarote Brille der Verliebtheit hinwegzusehen. Nichts ist schlimmer, als seinen Kindern einen potenziellen Partner nach dem anderen vor die Nase zu setzen und diese schon nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen.

Die Kinder werden Schwierigkeiten bekommen, Vertrauen aufzubauen, werden sich vielleicht gar nicht mehr auf neue Partner einlassen. Und zudem bekommen sie vorgelebt, dass es normal sei, ständig den Partner zu wechseln. Dies alles kann verheerende Folgen für ihr zukünftiges Leben haben und zieht sich oft wie ein roter Faden von Generation zu Generation.

Sie sind das Vorbild Ihres Kindes und das bedeutet, dass Sie eine enorme Verantwortung tragen, was dessen Entwicklung und Lebensanschauung sowie dessen Lebenseinstellung betrifft.

Natürlich merkt man manchmal erst nach einiger Zeit, dass es einfach nicht passt, und dann ist es natürlich auch richtig, sich zu trennen. Schließlich sollen Sie selbst nicht unglücklich werden. Damit wiederum würden Sie Ihren Kindern nämlich vorleben, dass es richtig sei, bei einem Menschen zu bleiben, der einem absolut nicht guttut oder schlimmer.

Kein Mensch soll und muss seinen Partner „ertragen“ oder „aushalten“. Es geht lediglich darum, dass Sie Ihrem Kind die Phase des Kennenlernens ersparen. Diese sollte nur zwischen Ihnen und dem anderen Part stattfinden und nicht im Beisein der jeweiligen Kinder. Sollte diese erfolgreich verlaufen und sollten Sie merken, dass es ohne Einschränkungen harmoniert, spricht nichts gegen ein Treffen von Kind und neuem Partner.

Das Beste für meine Kinder?