»How can we sleep while our beds are burning«

50 Jahre Greenpeace – 50 Jahre Einsatz für eine saubere und gerechte Um-Welt

50 Jahre Greenpeace

Spektakulärer hätte Greenpeace vor 50 Jahren nicht starten können. Im September 1971 brach eine kleine Truppe von mutigen, waghalsigen Rebellen mit einem Fischerboot von Vancouver aus auf Richtung Alaska, um einen Atombombenversuch der USA vor den Inselkette der Aleuten zu verhindern. Es war die erste Protestaktion einer neu formierten Umweltschutzgruppe, und das gleich gegen die mächtigste Militärmacht der Erde. Auch wenn diese erste Aktion ihr Ziel nicht erreichte und damit eigentlich schiefging, war das Ergebnis doch ungeahnt und viel, viel größer als erwartet: Aufgrund der massiven Proteste war dies nicht nur der letzte Atombombenversuch vor Alaska, sondern der Beginn einer inzwischen weltumfassenden Bewegung, die Umweltzerstörung nicht mehr hinnimmt, sondern sich ihr entgegenstellt.

GREENPEACE WAR MEHR ALS NÖTIG, MUSSTE GERADEZU ENTSTEHEN UND AKTIV WERDEN

Denn der Gewissenlosigkeit vieler Regierungen, Konzerne und Firmen, Investoren und kreditgebender Banken musste ebenso wie der Untätigkeit vieler Politikerinnen und Politiker etwas entgegengesetzt werden. Nicht nur protestieren, sondern auch einschreiten, sich den Ungerechtigkeiten und den Zerstörern in den Weg stellen: Das ist es, was Greenpeace von Anfang an ausgezeichnet hat und in Zukunft weiter nötig macht. Mit der Vision einer grünen und friedlichen Erde hat Greenpeace schon immer seine Kampagnen vorangetrieben, und dabei stützen wir uns damals wie heute auf fünf Pfeiler:

MISSION

Greenpeace ist eine internationale Umweltschutzorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebensgrundlagen und für Frieden kämpft. Es war von Anfang an wichtig, sich zu fokussieren – auf Umweltthemen und Friedensarbeit. Nicht nur, um dem Namen Greenpeace gerecht zu werden, sondern auch, um einer notwendigen Prioritätensetzung zu folgen.

AKTIONEN

»Taten statt warten« – neu war, selbst an den Ort des Geschehens zu gehen, als Augenzeug:innen die Umweltverbrechen zu dokumentieren, mit direkten gewaltfreien Aktionen dagegen einzuschreiten und auch den Konflikt mit den Verantwortlichen nicht zu scheuen. Wir wollen der Welt zeigen, was sie nicht weiß oder vergessen hat, und somit die Welt selbst Augenzeugin werden lassen. Bilder sollen helfen, sofort zu erkennen, worum es geht, wer für das Unrecht, die Zerstörung und den Raubbau verantwortlich ist und was zu tun ist, um weiteres Leid zu verhindern. Heute gehören auch neue Formen von Aktivitäten, strategische Projekte und Kampagnen dazu, wie wissenschaftliche Grundlagen zu erarbeiten, konkrete Lösungen zu entwickeln und zu präsentieren, auf politische Prozesse direkt einzuwirken und auch juristische Wege bis hin zu den obersten Gerichten zu gehen. Doch es bleibt unverzichtbar, den Protest auch weiter mit direkten Aktionen sichtbar zu machen – ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft.

INTERNATIONALITÄT

Frieden und Umwelt kennen keine Grenzen und Landesgrenzen schon gar nicht, daher war Greenpeace von Anfang an international aufgestellt und ist heute globaler denn je. Bei allen Problemen und Schwierigkeiten, die eine internationale Organisation hat, überwiegt eindeutig die Stärke, zusammenzuarbeiten und sich zu unterstützen. So stehen wir vor den nationalen Herausforderungen oft nicht mehr allein – zumal sich bei der internationalen Betrachtung von Auswirkungen und Gefahren auch Chancen ergeben und Probleme häufig sogar schneller gelöst werden können. Greenpeace ist inzwischen auf allen sieben Kontinenten aktiv und in 55 Ländern permanent präsent. Dort kämpfen wir mit Millionen Unterstützer:innen unterschiedlichsten Alters, Geschlechts und verschiedenster Herkunft für eine sauberere, gerechtere und friedlichere (Um-)Welt.

UNABHÄNGIGKEIT – POLITISCH UND FINANZIELL

Die Kampagnen und die politische Arbeit müssen ohne parteipolitische Einflüsse entstehen. Daher wurde von vornherein auf finanzielle Unabhängigkeit geachtet, denn nur so kann Greenpeace völlig frei agieren und Kritik üben. Einzig private Spenden machen unsere Arbeit möglich, Geld von Unternehmen, von staatlichen oder Regierungsstellen lehnen wir ab.

MENSCHEN

Greenpeace lebt vom Mitmachen. Den von Menschen verursachten Umweltproblemen und -skandalen müssen sich auch Menschen entgegenstellen. Aus einer Handvoll engagierter Leute ist im Laufe der Jahre eine starke Organisation und eine globale Bewegung geworden. Aktuell arbeiten über 3.000 Menschen für Greenpeace weltweit und viele weitere Tausende ehrenamtlich, unterstützt und regelmäßig gefördert von vielen Millionen Menschen.

WAS HAT GREENPEACE ERREICHT?

Seinen Grundsätzen – den fünf genannten Eckpfeilern – ist Greenpeace treu geblieben. Und dies war mitentscheidend dafür, dass viele Skandale aufgedeckt und eine Liste wirklich wichtiger Erfolge erzielt wurde: vom Ende des kommerziellen Großwalfangs bis zum Dumpingverbot für radioaktiven und toxischen Müll in den Meeren, vom »Weltpark Antarktis« über die Entwicklung und Durchsetzung des FCKW-freien Kühlschranks bis zum starken Mitwirken in vielen Ländern hin zu einem Ausstieg aus der Atomkraft, zur Verhinderung der Gentechnik in der Landwirtschaft und zum kommenden Ausstieg aus der Kohleverbrennung, von den Beschlüssen des Pariser Klimaschutzabkommens bis zum Schutz großer Urwaldgebiete in Russland, Kanada, Indonesien und am Amazonas. Auch an richterlichen Urteilen gegen die unzureichende Klimapolitik von Regierungen, zum Beispiel in den Niederlanden und in Deutschland, und auch gegen die klimaschädlichen Geschäftspraktiken von Konzernen wie Shell war Greenpeace zusammen mit Verbündeten beteiligt.

Greenpeace hat dazu beigetragen, dass unzähligen Menschen, Tieren und Pflanzen regelrecht das Leben gerettet wurde – mit jedem Hektar Wald, mit jedem Quadratkilometer Meeresschutzgebiet und mit jeder gesetzlichen Verbesserung für Natur- und Umweltschutz ist die Welt ein wenig besser geworden.

Es ist sicherlich ein Verdienst der Umweltbewegung und besonders von Greenpeace, dass ökologische Themen, umweltbewusstes Denken und nachhaltiges Handeln ein wesentlicher Bestandteil der politischen Diskussion und des Alltags vieler Menschen geworden ist. Auch viele Unternehmen beschreiten nachhaltige Wege. Unsere Lebensweise und unser Ressourcenverbrauch sind jedoch noch weit weg davon, die natürlichen Lebensgrundlagen wirklich langfristig zu erhalten – auch wenn wir viel weiter sind als noch zu Beginn der 1970er-Jahre. All dies ist nicht »einfach so« erreicht worden. Dafür waren ein starker Wille, Mut, Kreativität, Durchhaltevermögen und unermüdliches Engagement nötig.

»ERST IGNORIEREN SIE DICH, DANN MACHEN SIE DICH LÄCHERLICH, DANN GREIFEN SIE DICH AN UND BEKÄMPFEN DICH, UND DANN GEWINNST DU«

Diese Erfahrung machte schon der US-amerikanische Gewerkschaftler Nicholas Klein vor über 100 Jahren, ebenso wie der Vorkämpfer des gewaltfreien Widerstands Mahatma Gandhi. Greenpeace musste sich wie die ganze Umweltbewegung immer wieder behaupten gegen die Widerstände und Anfeindungen derer, die die Umweltschäden ignorieren, unter den Tisch kehren wollen oder selbst dafür verantwortlich sind.

DOCH AB JETZT GEHT ES UMS ÜBERLEBEN

Natürlich hat sich die Organisation trotzdem ständig weiterentwickelt und auch immer mal wieder hinterfragt – und genau so einen Zeitpunkt haben wir jetzt wieder erreicht. Seit 1971 hat sich viel getan, doch die Probleme sind akuter denn je. Sogar unsere Mission ist dabei, sich zu verändern, denn es geht nicht mehr »nur« um den Schutz der Lebensgrundlagen, sondern inzwischen um deren fundamentalen Erhalt und das Überleben auf der Erde.

Heute stehen wir vor der größten Umweltkatastrophe aller Zeiten – den vom Menschen und besonders durch das Nichthandeln vieler Politiker und Politikerinnen verursachten Megakrisen Artensterben und Klimawandel. Damit sind nicht nur alle bisher von Greenpeace erreichten Erfolge in Gefahr. Diese Krisen kommen mit einer so rasenden Geschwindigkeit auf uns zu, dass dadurch inzwischen das Leben auf dem ganzen Planeten bedroht ist. Der gerade erst im August 2021 veröffentlichte sechste Zustandsbericht des Weltklimarats (IPCC) führt uns eindringlich vor Augen, wie dramatisch die Lage ist und welch unsägliches Leid uns bevorsteht, wenn wir es nicht schaffen, die noch verbliebene Zeitspanne von wenigen Jahren für ein Umsteuern zu nutzen, um schlimmste Klimaszenarien abzuwenden. Die Polarkappen schmelzen in kaum vorstellbarer Weise – allein die Schmelzwassermenge Grönlands der letzten 20 Jahre beträgt rund 4.000 Gigatonnen. Das sind umgerechnet rund 400.000 Tonnen pro Minute – Tag ein, Tag aus – jede Minute in den letzten 20 Jahren. Die Ohio State University warnte im August 2020, dass durch das Schmelzen der grönländischen Gletscher sehr schnell der »Point of No Return« erreicht werden könnte, was heißt, dass sie – egal was wir machen – schmelzen und damit den weltweiten Meeresspiegel um rund sieben Meter ansteigen lassen werden. Es bleibt nur die Frage, wie schnell das passieren wird. Im gleichen Jahr wurde in der Antarktis mit knapp 21 Grad Celsius die höchste dort jemals registrierte Temperatur gemessen. Und die britische Northumbria University warnt, dass in der Westantarktis Ähnliches vonstattengeht:

Link zum Originalsong Beds Are Burning (1987) von Midnight Oil und die Klimaversion Beds are Burning (2009) der tck tck tck: Time for Climate Justice Campaign

Allein das Pine-Island-Gletschersystem, das viermal so groß wie die Schweiz ist, entlässt so viel Wasser ins Meer wie kein anderer Gletscher der Erde und könnte so den weltweiten Meeresspiegel um weitere Meter ansteigen lassen. Und die Welt steht regelrecht in Flammen, mehr Brände denn je bringen Tod und Verderben in den tropischen Wäldern Amazoniens, Afrikas und Asiens, aber auch in Nordamerika, Südeuropa, Australien und im hohen Norden Russlands. Wir erleben immer gewaltigere todbringende Stürme und Überflutungen – verbunden mit Trinkwasserknappheit, Verwüstungen, Dürren, ausfallenden Ernten und damit Hungerkatastrophen. Das Institute for Economics and Peace sieht nach seiner neuesten Studie bereits in 30 Jahren 1,2 Milliarden Menschen aus rund 30 Nationen auf der Flucht. Das Artensterben und die Klimakrise sind also schon längst da, und wir sollten uns bewusst machen, dass wir immer weiter auf nie dagewesene Konflikte zusteuern, deren Abmilderung jetzt all unser Handeln erfordert.

Gerade wegen dieser drohenden Gefahren sind Organisationen wie Greenpeace und die neuen Gruppen der Klimabewegung so wichtig. Aber auch anderen gesellschaftlichen Gruppen, etwa der Black Lives Matter-Bewegung in den USA, Ureinwohner:innen auf allen Kontinenten, den People of Color oder LGBTQI+. Greenpeace arbeitet mit ihnen zusammen, denn tatsächlich ist es ja das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das wir ändern müssen. Dieselben Systeme, dieselben Einstellungen, die die Unterdrückung von Menschen wegen ihres Geschlechts oder ihrer Herkunft erlauben, ermöglichen schließlich auch die Ausbeutung der Natur.

Die Regierungen agieren immer noch nicht, und so sind wir enttäuschend weit entfernt von den schon vor über 20 Jahren beschlossenen Millenniumszielen der Vereinten Nationen. Meist stehen die ökonomischen Bedürfnisse im Vordergrund. Wir müssen darauf drängen, viel mehr die ökologische Dimension und soziale Gerechtigkeit ins Zentrum unseres Handelns zu bringen. Wir sollten daher auch offen sein für Allianzen mit Industrie, Regierungen oder Kommunalpolitiker:innen – und zwar denjenigen, die bereit sind, wirklich Verantwortung zu übernehmen.

Denn einiges hat sich seit den 1970er-Jahren immer noch nicht geändert: die umweltpolitische Ignoranz der meisten Politiker:innen und die Gewissenslosigkeit vieler Firmen und Konzerne sowie von Investoren, Banken und Geldgebern, einfach klima- und umweltfeindlich weiterzumachen, statt Verantwortung zu tragen und etwas zu verändern. Die Umweltbewegung muss die Menschen weltweit dazu bringen, Politiker:innen zu wählen, die die Klima- und Artenschutzkrise endlich anpacken und die Energie-, die Mobilitäts- und die Landwirtschaftswende in Gang setzen. Wir brauchen Führungspersönlichkeiten, die die schon längst vorhandenen Lösungen, Sofortmaßnahmen und Technologien endlich umsetzen und das viele Geld, das gerade mal wieder in die Industrie fließt, mit den dringend nötigen Umweltauflagen verknüpft. Wir müssen Diskussionen anstoßen und einen Wertewandel in Gang setzen – hin zu einer nachhaltigen, gerechten Gesellschaft. Deshalb ist auch eine fruchtvolle Kooperation mit der Jugend aus aller Welt so wichtig – mit der zukünftigen Generation. Weltweite, funktionierende Netzwerke zu gründen ist daher eine weitere Priorität.

»HOW DO WE SLEEP WHILE OUR BEDS ARE BURNING? – WIE KÖNNEN WIR EINFACH SCHLAFEN, WENN UNSERE BETTEN BRENNEN?«

So mahnt die australische Band Midnight Oil in ihrem berühmten Song, der die Vertreibung der australischen Pintupi-Aborigines und die Verseuchung ihres Landes durch Atomwaffentestes beschreibt. Durch die Anfänge von Greenpeace fühlen wir uns mit diesem Text verbunden. Zum großen Klimagipfel 2009 in Kopenhagen wurde das Lied umgetextet und von vielen berühmten Künstler:innen vorgetragen, um die teilnehmenden Politiker:innen zu mahnen und zum Handeln zu bewegen. In Kopenhagen wurde die Chance, in der Klimapolitik umzusteuern, von den Politiker:innen komplett verpasst, und damit wurden viele Jahre verloren. Aber wir müssen weiter voranschreiten und mit starken Allianzen für einen richtigen Wandel streiten. Hoffnung gibt uns dabei auch das Wachsen, die Willenskraft und die internationale Vernetzung der jungen Klimabewegung. Es ist inspirierend, die Power der neuen Aktivist:innen-Generation nicht nur zu beobachten, sondern Seite an Seite mit ihr zu erleben.

Dieses Buch soll nicht nur ein Buch sein, das Einblicke in die spannende, bewegende und bildreiche Geschichte unserer Organisation gibt und von Menschen erzählt, die mitgewirkt haben, sondern es möchte auch allen bisher nicht beteiligen Menschen zeigen, dass es sich lohnt, sich einzusetzen und für eine vielfältige, friedliche, saubere und gerechte Welt zu kämpfen für alle Lebewesen, mit denen wir unseren Planeten teilen, ob zu Land, zu Wasser oder in der Luft. Daher ist heute das Credo der Menschen bei Greenpeace und derjenigen, die Greenpeace unterstützen:

ES IST NICHT DIE ZEIT, SICH AUSZURUHEN, DENN UNSERE ERDE BEGINNT ZU BRENNEN – ES IST ZEIT, SICH ZU ENGAGIEREN: JETZT ERST RECHT!

Im Namen aller unserer früheren, jetzigen und auch zukünftigen Ehrenamtlichen, Aktivist:innen, Unterstützer:innen, Förderinnen und Förderer, Sympathisant:innen und Mitarbeiter:innen

Iris Menn, Raymond Aendekerk, Alexander Egit, Martin Kaiser und Roland Hipp für Greenpeace in der Schweiz, Luxemburg, Österreich und Deutschland

Faszinierende Naturwunder

Die Erde ist eigentlich ein Planet voll faszinierender Naturschauspiele, wie die Scharen leuchtend roter Scharlachsichler, die an der Küste Brasiliens über ein Feuchtgebiet fliegen, zeigen

5. Februar 2017

VORWORT

50 Jahre Einsatz für eine saubere und gerechte Um-Welt von Jennifer Morgan & Thomas Henningsen

ZERSTÖRUNG

Die Welt in Not. Dreizehn schockierende Bilder

UNSER ANTRIEB

Unsere Vision, unsere Mission, unsere Grundwerte

HOPE IN ACTION

118 weltweite mutige Aktionen an Land, auf See und in der Luft

GLOBAL

51 Länder und 54 Büros im Porträt

WIR

Power und Herz von Greenpeace

Unsere Pionierinnen und Gründerinnen von Ana Aragas

Unsere Volunteerpower von Joan Meris & Dietmar Kress

Unsere Unterstützer:innen – vier Interviews aus vier Kontinenten

Unsere Schiffe von Thomas Henningsen & Fabien Rondal

Unser Blick in die Zukunft von Anabela Rosemberg & Thomas Henningsen

Unverzeihliche Umweltzerstörung

Komplette Vernichtung eines Urwaldgebiets in Papua/Indonesien für den unverantwortlichen Ausbau von Ölpalmen-Monokulturen. Palmöl wird in etlichen Lebensmitteln, Kosmetika und oft sogar in sogenanntem Biodiesel in Europa und Nordamerika verwendet und ist damit eine Hauptursache der Regenwaldzerstörung

1. April 2018

Tod im Netz

Grausamer Tod eines im Treibnetz eines japanischen Fischereiunternehmens ertrunkenen Pazifischen Weißseitendelfins. Immer noch sterben rund 300.000 kleine und große Wale sowie Millionen anderer Meeresbewohner als sogenannter Beifang in den Treib-, Schlepp-, Stell- und Geisternetzen der Weltmeere

18. August 1990

»Point of No Return«

Die Polargebiete schmelzen in einem dramatischen Tempo und beeinflussen somit das Klima und das Leben auf der ganzen Erde. Im August 2020 warnt die Ohio State University nach langjährigen Studien vor dem »Point of No Return« für den gigantischen, bis zu drei Kilometer dicken Eispanzer Grönlands. Ein gefährlicher globaler Kipppunkt, denn das Schmelzen, das einen rund sieben Meter hohen Meeresspiegelanstieg bedeuten wird, könnte dann nach Aussagen der Wissenschaftler:innen nicht mehr aufzuhalten sein und den Klimawandel – alleine durch das fehlende sonnenstrahlenreflektierende Weiß – massiv weiter verstärken

17. März 2017

Meeresverseuchung

Das »Deep Water Horizon«-Desaster des britischen Ölkonzerns BP im Golf von Mexiko war eine der größten Umweltkatastrophen in der Geschichte. Die Ölindustrie sorgt mit Unfällen und den täglichen Ölverlusten während des normalen Betriebs immer noch für eine enorme Vergiftung unserer Meere

24. Juni 2010

Eine Lastwagenladung Plastik in jeder Minute

Plastikberge an den Stränden der Philippinen: Jedes Jahr werden rund 400 Millionen Tonnen Plastik produziert. Mindestens 60 Millionen Tonnen, also eine Lastwagenladung pro Minute, gelangen dabei letztendlich in die Meere und bleiben dort jahrhundertelang. Plastik vergiftet nicht nur die Umwelt, wie hier die philippinischen Strände, sondern auch Tiere und Menschen, die es als Mikroplastik direkt über die Nahrung aufnehmen. Unsere Wegwerfgesellschaft kostet so jedes Jahr allein über 100.000 Meeressäugern – Walen, Delfinen und Robben – und über einer Million Meeresvögel das Leben

3. Mai 2017

Weltweite Dürren

Dürren werden immer häufiger und immer heftiger, und es gibt sie mittlerweile weltweit. Sogar der mit Abstand wasserreichste Fluss der Erde, der Amazonas, ist zunehmend betroffen – und damit auch seine einzigartigen Lebewesen

27. Oktober 2005

Das Sterben der Korallen

Korallen, die zu der Gruppe der Nesseltiere gehören, leben in enger Symbiose mit kleinsten einzelligen Algen (Zooxanthellen), die den Korallen auch ihre bunten Farben verleihen. Diese Gemeinschaft reagiert auf Umweltveränderungen meist extrem empfindlich. Schon kleine Temperaturveränderungen können dazu führen, dass die Korallen-Algen-Gemeinschaft aufgelöst wird. Die Steinkorallen verlieren ihre prächtige Farbe, bleichen aus und sterben ab, wenn sich die Bedingungen nicht wieder ändern. Der jetzige Klimawandel kann bereits zu einem Massensterben der Korallen führen, und bei 1,5 Grad Celsius Temperaturanstieg könnten nach Einschätzung des Weltbiodiversitätsrates 70 bis 90 % und bei zwei Grad Temperaturanstieg 99 % der Steinkorallen absterben. Damit werden die artenreichsten Lebensgemeinschaften der Meere, die sich seit rund 225 Millionen Jahren in den Weltmeeren entwickelt haben, in wenigen Jahrzehnten ausgerottet werden – mit unabsehbaren Folgen für das gesamte Leben auf der Erde. Das ist eine weitere dramatische Konsequenz des vom Menschen gemachten Klimawandels und ein weiterer Grund, endlich konsequent dagegen vorzugehen

17. März 2017

Verseuchtes Essen

Ein Dorfbewohner im chinesischen Shuanggio hält verseuchte Orangen in seinen Händen. Früchte, Gemüse, Getreide und auch das Wasser sind durch die nahe gelegenen Chemiefabriken verseucht – besonders mit Cadmium

25. Mai 2005

Endlose Rinderfarmen

Wo vorher artenreicher Regenwald wuchs, entstehen immer mehr gigantische Rinderfarmen, um in erster Linie den Fleischhunger der wohlhabenden Länder zu stillen

8. August 2008

Vergiftete Arbeitsplätze

Eine Jeans-Waschfabrik im chinesischen Xintang sorgt mit ihrer enormen Luft- und Wasserverschmutzung für regelrecht vergiftete Arbeitsplätze und Wohnviertel

14. August 2010

Gigantische Überfischung

Immer mehr Schiffe jagen immer weniger Fisch. Die industriellen Fischereiflotten gehen mit immer größeren Schiffen und Netzen auf weltweiten Fang und rauben damit nicht zuletzt kleinen Fischern ihre Nahrungs- und Lebensgrundlage. Inzwischen gelten weltweit 80 % aller befischten Bestände bereits als überfischt oder als am Rand der Überfischung

12. November 2012

Ganze Regenwälder verschwinden und werden zu Zellstoff für Papier verkocht

In Indonesien werden unvorstellbare Mengen an Holz zu Zellstoff verarbeitet, um daraus Papier herzustellen. Wertvollste, artenreiche Regenwälder verschwinden in den riesigen Fabriken – wie hier der Asia Pulp and Paper Company im Süden Sumatras –, die gleichzeitig Umwelt, Wasser, Boden und Luft vergiften können

16. Oktober 2010

Immer mehr Waldbrände

Australien, Kalifornien, Griechenland, Italien, Spanien, das Amazonasgebiet und immer wieder Russland, wo allein Tausende Quadratkilometer faszinierender Taiga-Wälder jedes Jahr verbrennen: Überall auf der Welt werden die Waldbrände häufiger, intensiver und todbringender. Allein in Australien sind im Katastrophen-Brandjahr 2019/2020 zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Wirbeltiere – darunter wohl über die Hälfte der gesamten Koala-Population – grausam in den Flammen umgekommen. Immer mehr Waldbrände weltweit bedeuten auch eine immer schneller voranschreitende Erderwärmung – ein sich selbst verstärkender Effekt, der zu noch mehr verheerenden Bränden führt: Wir haben einen Teufelskreis in Gang gesetzt. Und die Feuersbrünste führen zu einem weiteren Rückkopplungseffekt: Besonders die russischen Waldbrände leiten nämlich jede Menge Ruß in die Arktis, der sich als sogenannter schwarzer Kohlenstoff auf die weißen Eisflachen legt und so verhindert, dass die einfallenden Sonnenstrahlen reflektiert werden. Als Folge schmilzt das Eis noch schneller, was die Erderwärmung weiter beschleunigt und die Wälder wiederum noch schneller entflammt

17. Juni 2020

GREENPEACE EXISTIERT, WEIL UNSERE ZERBRECHLICHE ERDE MUTIGE STIMMEN BRAUCHT. SIE BRAUCHT LÖSUNGEN. SIE BRAUCHT WANDEL. SIE BRAUCHT UNSER HANDELN.

UNSERE VISION

WIR SIND ÜBERZEUGT, DASS OPTIMISMUS EINE FORM VON MUT IST. WIR GLAUBEN, DASS MILLIARDENFACHE MUTIGE TATEN GERADEWEGS IN EINE HELLERE ZUKUNFT FÜHREN. DAHER LEBEN WIR MUT VOR, SETZEN UNS FÜR MUTIGES HANDELN EIN UND TEILEN GESCHICHTEN ÜBER MUTIGE TATEN UNSERER UNTERSTÜTZER:INNEN UND VERBÜNDETEN. WIR ERMUTIGEN MENSCHEN DAZU, IHRE KOMFORTZONE ZU VERLASSEN UND AN UNSERER SEITE MUTIG ZU HANDELN – EINZELN FÜR SICH IM ALLTAG, ABER AUCH IN GEMEINSCHAFT MIT ANDEREN, DIE SICH WIE WIR FÜR EINE BESSERE WELT ENGAGIEREN. EINE GRÜNE UND FRIEDLICHE ZUKUNFT – DAS IST UNSERE VISION. DIE HELD:INNEN UNSERER GESCHICHTE SIND WIR ALLE, DIE DARAN GLAUBEN, DASS SCHON HEUTE AN EINER BESSEREN WELT GEBAUT WIRD UND SIE ZUM GREIFEN NAHE IST.

UNSERE MISSION

GREENPEACE IST EINE UNABHÄNGIGE ORGANISATION, DIE ÜBER DEN WEG EINER GEWALTFREIEN, KREATIVEN KONFRONTATION AUF GLOBALE UMWELTPROBLEME AUFMERKSAM MACHT UND AUF DIE LÖSUNGEN DRÄNGT, DIE ES FÜR EINE GRÜNE UND FRIEDLICHE ZUKUNFT BRAUCHT. GREENPEACE HAT SICH ZUM ZIEL GESETZT, DAFÜR ZU SORGEN, DASS DIE ERDE IN DER LAGE IST, DAS LEBEN AUF IHR IN ALL SEINER VIELFALT ZU ERMÖGLICHEN. DESHALB SETZT SICH GREENPEACE FÜR DEN SCHUTZ DER ARTENVIELFALT IN ALL IHREN FORMEN EIN, STELLT SICH DER VERSCHMUTZUNG UND AUSBEUTUNG DER OZEANE, DER LANDFLÄCHEN, DER LUFT UND DES SÜSSWASSERS AUF DIESER WELT ENTGEGEN UND KÄMPFT FÜR DAS ENDE JEGLICHER NUKLEAREN BEDROHUNG, FÜR FRIEDEN, GLOBALE ABRÜSTUNG UND GEWALTLOSIGKEIT.

UNSERE GRUNDWERTE

PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG UND GEWALTLOSIGKEIT

UNSER GEWISSEN IST DER MASSSTAB UNSERES HANDELNS. DAHER STEHEN WIR FÜR UNSERE TATEN EIN UND ÜBERNEHMEN DIE PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG. FRIEDFERTIGKEIT IST UNSER ZIEL: WER AN GREENPEACE-AKTIONEN TEILNIMMT, WIRD IN GEWALTLOSIGKEIT GESCHULT.

FRIEDFERTIGKEIT IST UNSERE PFLICHT

ALLES, WAS WIR TUN, MÖCHTEN WIR AUF FRIEDLICHEM WEGE TUN. WIR GEHEN FREUNDLICH MIT UNSEREM PLANETEN UND MITEINANDER UM. DIE AKTIONEN VON GREENPEACE, DIE ZU UNSERER FORM DES PROTESTS GEHÖREN, STEHEN UNTER DEM ZEICHEN DER GEWALTLOSIGKEIT. DAZU BEKENNEN WIR UNS.

UNABHÄNGIGKEIT

WIR SIND VOLLSTÄNDIG UNABHÄNGIG – POLITISCH UND FINANZIELL. WIR NEHMEN WEDER VON REGIERUNGEN NOCH VON KONZERNEN ODER POLITISCHEN PARTEIEN GELD AN. UNSERE EINZIGE FINANZIERUNGSQUELLE SIND EINZELSPENDEN UND ZUSCHÜSSE VON STIFTUNGEN. DARÜBER HINAUS ÜBERPRÜFEN WIR AUCH ALLE GROSSEN PRIVATEN SPENDEN IM HINBLICK DARAUF, OB SIE WOMÖGLICH IN IRGENDEINER FORM UNSERE UNABHÄNGIGKEIT UND INTEGRITÄT GEFÄHRDEN ODER DEN FOKUS UNSERER PRIORITÄTEN VERSCHIEBEN. IST DIES DER FALL, LEHNEN WIR DIE SPENDE AB ODER GEBEN SIE ZURÜCK.

FÜR GREENPEACE IST NIEMAND DAUERHAFT FREUND ODER FEIND

SIE SIND ALS REGIERUNG ODER UNTERNEHMEN ZUR VERÄNDERUNG BEREIT? DANN UNTERSTÜTZEN WIR SIE GERN, DAMIT SIE IHRE ZIELE ERREICHEN. IST ES IHNEN DAMIT NICHT ERNST, SO KOMMEN WIR WIEDER. ALLEIN TATEN ZÄHLEN, NICHT WORTE.

LÖSUNGSANSÄTZE FÜR DIE ZUKUNFT

ES REICHT UNS NICHT, NUR AUF MISSSTÄNDE HINZUWEISEN. WIR ENTWICKELN, ERFORSCHEN UND FÖRDERN KONKRETE LÖSUNGSANSÄTZE, DIE UNS MIT JEDEM SCHRITT EINER GRÜNEN UND FRIEDLICHEN ZUKUNFT NÄHERBRINGEN.

HOPE IN ACTION AUGENZEUGE SEIN – DAMIT DIE WELT SELBST AUGENZEUGIN WIRD

WIR MENSCHEN KÖNNEN RIECHEN, HÖREN, SCHMECKEN, FÜHLEN, UND TROTZDEM NEHMEN WIR FAST 80 PROZENT UNSERER UMGEBUNG ALLEIN ÜBER DIE AUGEN WAHR.

EIN VIERTEL UNSERES GEHIRNS IST STÄNDIG MIT DER ANALYSE DER SICHTBAREN WELT BESCHÄFTIGT. WIR DENKEN, ARBEITEN, TRÄUMEN UND SPRECHEN SOGAR IN BILDERN, UND DAMIT IST EIN GROSSTEIL UNSERER EMOTIONEN AUCH MIT BILDERN VERBUNDEN.

GREENPEACE IST VOR 50 JAHREN GESTARTET – IM SEPTEMBER 1971. ES WAR UNS VON ANFANG AN WICHTIG, SELBST AUGENZEUGE ZU SEIN UND AUCH BILDER ALS ZEUGEN UND ZEUGNIS SPRECHEN ZU LASSEN. AUGENZEUGE DER BERAUSCHENDEN SCHÖNHEIT UND DER FASZINIERENDEN VIELFALT DER NATUR ZU SEIN UND DAMIT ANDEREN DIE BESONDERHEIT DER WÄLDER UND MEERE, DER BERGE, WÜSTEN UND POLE, DER SEEN UND FLÜSSE UND ALL IHRER BEWOHNER NAHEZUBRINGEN – ABER AUCH ALS AUGENZEUGE DIE ZERSTÖRUNG, VERSCHMUTZUNG UND VERGIFTUNG ZU ZEIGEN UND DIEJENIGEN, DIE DAFÜR VERANTWORTLICH SIND, KLAR ZU BENENNEN.

VON ANFANG AN WAREN BILDER STARKE VERBÜNDETE, MIT DEREN HILFE UND ZEUGNIS ES GALT – UND WEITER GILT –, MENSCHEN ZU BEWEGEN UND AUFZURÜTTELN, DIE ANDAUERNDEN UMWELTVERBRECHEN NICHT WEITER HINZUNEHMEN. DER WELT ZU ZEIGEN, WAS SIE NICHT WEISS ODER VERGESSEN HAT, UND SOMIT MIT DEN BILDERN DIE WELT SELBST AUGENZEUGIN WERDEN ZU LASSEN.

DIE FOLGENDEN 130 FOTOS SOLLEN EINEN STARKEN EINDRUCK DAVON GEBEN – BILDER AUS 50 LÄNDERN, VON ALLEN 7 KONTINENTEN, ZAHLLOSEN EINSATZREICHEN UND OFTMALS AUCH VERDAMMT ERFOLGREICHEN KAMPAGNEN. FOTOS UNSERER WICHTIGEN, VIELFÄLTIGEN, ANSTRENGENDEN, KREATIVEN UND AUCH IMMER WIEDER MUTIGEN AKTIONEN, DIE AUF DIE VERLETZUNGEN UND NARBEN DER NATUR AUFMERKSAM MACHEN UND DAMIT AUCH HELFEN SOLLEN, WEITERE ZU VERHINDERN.

ES SIND DOKUMENTE DES EINSATZES UND DES ENGAGIERTEN KAMPFS, DER NATUR EINE STIMME UND EIN GESICHT ZU GEBEN – UND DAHER AUCH DOKUMENTE DER LIEBE ZU UNSEREM PLANETEN.

»Befreit mich von den Atomwaffen – Stoppt die Tests«

Warnung vor Atomwaffen an der Freiheitsstatue in New York

8. Juni 1984

Zum Schutz der Wale

Mutige Schlauchbootfahrer:innen manövrieren sich direkt vor die Harpunen der sowjetischen Walfänger im Nordpazifik

1. Juni 1976

Stoppt den blutigen Walfang

… heißt es auch auf politischer Bühne – wie auf der Sitzung der Internationalen Walfangkommission in Auckland, der Hauptstadt Neuseelands

30. Mai 1984

Greenpeace greift ein

Japan will trotz eines internationalen Walfangverbots in antarktischen Gewässern weiter jedes Jahr Hunderte Wale töten – unter dem Label »wissenschaftlicher Walfang«. Wir schreiten ein und entsenden die Schiffe ESPERANZA und ARCTIC SUNRISE für mehrere Jahre in das Südpolarmeer, um das Waletöten zu verhindern. 2014 stuft auch der Internationale Gerichtshof in Den Haag die japanische Waljagd in der Antarktis als illegal ein

18. Februar 1999

Atomfreie Meere

Greenpeace protestiert gegen die zunehmend mit Atomwaffen aufgerüsteten Kriegsschiffe auf den Weltmeeren – wie gegen den US-Flugzeugträger EISENHOWER in Spanien

9. Juni 1988

Atomfreie Meere

Protest auch in Oregon/USA an der Astoria-Megler-Brücke über dem Columbia River gegen Atomwaffen auf den Meeren

9. Juni 1988

Sonnenaufgänge in den Hauptstädten Europas

»Go Solar« – weg von den fossilen Energien ist das Motto der Sonnenaufgangs-Aktionen in vielen Städten, unter anderem in Brüssel, Berlin, Barcelona, Luxemburg und Pernik in Bulgarien (Seite 53 unten)

Riesige Sonne in Paris

Sonnenaufgangs-Aktion rund um den Arc de Triomphe während der Pariser Klimakonferenz. Greenpeace-Aktivist:innen kreieren mit einer umweltfreundlichen wasserbasierten Farbe das Bild einer riesigen strahlenden Sonne. Wir wollen die Politiker:innen und Regierungen an ihre Verantwortung erinnern, den Klimawandel endlich anzupacken und das Klima mit sauberer Sonnenenergie zu schützen, statt es mit Kohle-, Öl- und Gasenergie weiter anzuheizen

11. Dezember 2015

Waveland – ein neuer Staat entsteht

Greenpeace besetzt für sechs Wochen die kleine Felseninsel Rockall im Nordatlantik, um vor der stark ansteigenden und Meer und Klima gefährdenden Ölförderung in den Meeren aufmerksam zu machen. Vier Aktivist:innen leben in einer Überlebenskapsel und proklamieren den neuen Staat Waveland, um auch juristische Wege in der Kampagne nutzen zu können

1. Juni 1997

Kohleschiffe bringen Klimawandel

Klima-Kohle-Aktion in Valencia, Spanien. Wir protestieren selbst bei rauer See gegen das riesige Kohletransportschiff FRONT DRIVER und seine klimaschädliche Ladung

16. November 2007

Shells Müllhalde

Shell wollte offentsichtlich schon wieder mit einer Nach-uns-die-Sintflut-Einstellung Teile von den nicht mehr genutzten Ölplattformen »Brent Alpha« und »Bravo« mit womöglich Tausenden Tonnen Öl Inhalt einfach in der Nordsee lassen und wieder mal nicht umweltgerecht an Land entsorgen. Unsere Greenpeace-Aktivist:innen aus Holland, Deutschland und Dänemark schreiten ein und fordern den Konzern auf: »Shell, räumt euren Müll auf!« und »Hört endlich auf, die Meere zu verseuchen!«

14. Oktober 2019

Klimaverbrecher Shell

Die Umwelt- und Klimaverbrechen von Shell gehen weiter. Der verantwortungslose Konzern plante, ein riesiges Bohrschiff von Neuseeland bis in die abgelegene Arktis zu bringen, und bedrohte damit das globale Klima und auch die Küste Alaskas. Greenpeace-Aktivist:innen besetzten zusammen mit der Schauspielerin Lucy Lawless das Schiff, um es am Auslaufen zu hindern. Sie waren mit Überlebensausrüstung und genügend Vorräten für einige Tage ausgestattet

24. Februar 2012

Ölkonzern Total interessiert kein Korallenschutz

Mit großer Überraschung schauen die Chefs von Total während ihrer Hauptversammlung in Paris auf die Greenpeace-Aktivist:innen. Mit diesem Protest decken wir die Pläne des Ölkonzerns auf, in der Amazonasmündung nach Öl zu suchen, obwohl es sich hier um eines der artenreichsten Gebiete der Erde handelt und erst vor Kurzem sogar ein einmaliges Korallenriff entdeckt wurde. 250 Aktivist:innen waren bei der kreativen Aktion im und vor dem Gebäude dabei, um Total wissen zu lassen, dass wir – Greenpeace – nicht aufgeben werden

1. Juni 2018

Protest auch in Rio

Auch die Total-Mitarbeiter:innen in Rio de Janeiro werden aufgeklärt und zum Widerstand aufgefordert, denn das faszinierende Amazonas-Korallenriff ist in Gefahr

28. September 2017

Projektionen – der Protest mit viel Licht

Mit hocheffizienten Projektoren lassen sich Botschaften vermitteln, auch ohne sensible historische Kulturstätten zu betreten. Die Licht-Botschaft an der Inkastätte Machu Picchu in den peruanischen Hochanden, auf regenerative statt auf fossile Energien zu setzen, soll die Teilnehmer:innen der Klimaverhandlungen in der peruanischen Hauptstadt Lima ermahnen

30. November 2014

Geheime Dokumente

Die Inhalte der von den Politiker:innen geheim gehaltenen Dokumente über das europäisch-amerikanische Handelsabkommen TTIP, das für die Umwelt sehr problematisch ist, werden, nachdem sie Greenpeace zugespielt wurden, an den Reichstag in Berlin projiziert. So sind sie nun endlich allen Menschen, die sie betreffen, zugänglich

2. Mai 2016

Der Jaguar von Wien

In den Parkbäumen Wiens entsteht mit einer dreidimensionalen Projektionstechnik das Bild eines Jaguars, um auf die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes aufmerksam zu machen. Denn für die Vernichtung des größten und artenreichsten Regenwaldes der Erde tragen die Europäer mit ihrem Fleischkonsum und Sojaverbrauch (meist als Tierfutter in der Massentierhaltung) massive Mitverantwortung

14. Oktober 2020

Tod in Nord- und Ostsee

Auch an den Küsten der Nord- und Ostsee stranden immer wieder tote Wale, die in Fischereinetzen erstickt sind. Die Delegierten und Politiker:innen auf der Tagung der Internationalen Walfangkommission in Berlin müssen sich endlich diesem Problem stellen, denn geschätzte 300.000 kleine und große Wale kommen jedes Jahr in den Weltmeeren grausam ums Leben

20. Mai 2007

Welttag der Meere und Ozeane

»Ja – zur verantwortungsvollen Fischerei« ist die Botschaft, die wir im Senegal zusammen mit den lokalen lokalen Fischer:innen am Welttag der Meere und Ozeane an die dortige Politik schicken. Denn die großen industriellen Fischereiflotten aus dem Ausland beuten die Bestände gnadenlos aus und zerstören die Lebensgrundlage der Einheimischen

8. Juni 2013

Der Wal von Santiago de Chile

Der neun Meter große Wal – komplett aus recyceltem Material hergestellt – spielt als Symbol der Hoffnung auf eine bessere (Um-)Welt auf der riesigen Demonstration am Internationalen Frauentag in Santiago de Chile eine sehr zentrale Rolle

8. März 2020

Ein Herz für die Riesen der Meere

Als die Internationale Walfangkommission in Chile tagt, formieren sich tausend Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einem riesigen Herz um einen aufblasbaren Wal, um zu zeigen, dass sie die Zukunft der Riesen der Meere gesichert wissen wollen

13. April 2008

Feuer am Baikal