»Wir können uns erst dann für unsere Rechte einsetzen, wenn wir sie verstehen.
Dieses Buch ist ein Leitfaden für alle Kinder und Jugendliche, die an Freiheit, Gleichheit und eine bessere Welt für alle glauben.«

MALALA YOUSAFZAI

»Kinder sind die Zukunft. Dies ist das perfekte Buch für alle jungen Menschen, denen die Welt wichtig ist und die etwas verändern wollen.«

GRETA THUNBERG

Dieses Buch beschreibt komplexe Zusammenhänge und kann manchmal ganz schön unter die Haut gehen. Vielleicht möchtest du es daher stückweise lesen, dir Zeit zum Nachdenken lassen oder mit anderen darüber reden. Du kannst es auch als Nachschlagewerk nutzen. Wenn es dich dazu motiviert, selbst für deine Rechte aktiv zu werden, dann solltest du als Erstes herausfinden, ob du das tun kannst, ohne dich dabei in Gefahr zu bringen. Die fett gedruckten Wörter werden im Kapitel „Wichtige Begriffe“ erklärt.

Inhalt

Vorwort von Angelina Jolie

TEIL 1: KENNE DEINE RECHTE

Deine Rechte

Wer ist ein Kind?

Eine kurze Geschichte der Kinderrechte

Die UN-Kinderrechtskonvention

Die vier Grundprinzipien

Das sind deine Rechte

Das Zusatzprotokoll

TEIL 2: VERSTEHE DEINE RECHTE

Deine Rechte in der Realität

Leben, Würde und Gesundheit

Das Recht auf Gleichbehandlng

Beteiligung

Identität

Ein sicherer Ort

Schutz vor Ausbeutung und Gewalt

Körperliche Unversehrtheit

Schutz vor Waffengewalt

Strafrecht und Freiheit

Privatsphäre

Schutz von Minderheiten

Bildung

Spiel

Gedankenfreiheit

Eine eigene Stimme und friedlicher Protest

TEIL 3: RECHTE EINFORDERN

Erste Schritte

Checkliste für deine körperliche Sicherheit

Was kannst du tun, wenn du körperlich misshandelt oder sexuell missbraucht wirst?

Die eigene Situation verstehen und einordnen

Fang bei dir zu Hause an

Eigne dir nützliche Fähigkeiten an

Wie wird man Aktivist*in?

Werkzeugkasten für politische Aktivist*innen

Digitale Sicherheit

Wege zur Gesetzesänderung

Achte auf deine psychische Gesundheit

TEIL 4: QUELLEN UND ANDERE INFORMATIONEN

Wichtige Begriffe

Hilfreiche Organisationen

Quellen

Wie dieses Buch entstanden ist

VORWORT VON ANGELINA JOLIE

Ich möchte dir etwas sagen, was du vielleicht nicht weißt:

Deine Rechte als junger Mensch sind genauso wichtig wie die Rechte von Erwachsenen.

Nicht erst, wenn du erwachsen bist, von zu Hause ausziehst oder deinen ersten Job hast, sondern jetzt.

Egal, wer du bist und wo du wohnst, unabhängig von deiner Hautfarbe, deiner ethnischen Zugehörigkeit, deiner Religion oder deinem Gender, egal, ob du arm oder reich bist – dein Leben ist genauso viel wert wie das Leben eines Erwachsenen und jedes anderen jungen Menschen auf dieser Welt.

Niemand hat das Recht, dir wehzutun, dich zum Schweigen zu bringen, dir vorzuschreiben, was du denken oder glauben sollst, dich zu behandeln, als wärst du nichts wert, oder dich daran zu hindern, voll an der Gesellschaft teilzuhaben. Niemand darf dir verwehren, deine Rechte zu kennen.

Und das ist nicht nur meine Meinung. Es steht in einem gesetzlich bindenden internationalen Abkommen – der UN-Kinderrechtskonvention –, das von 196 Ländern unterzeichnet wurde. Das heißt, dass deine Rechte gesetzlich verankert sind.

Wenn alle Regierungen ihr Wort hielten und wenn alle Erwachsenen die Rechte von Kindern und Jugendlichen respektierten, bräuchten wir dieses Buch nicht.

Leider gibt es eine große Kluft zwischen der Theorie und dem, was im echten Leben passiert.

Vielleicht gibt es sogar Erwachsene, die nicht wollen, dass du dieses Buch liest. Und die alle möglichen Gründe vorbringen, warum Kinderrechte für dich oder für dein Land nicht gelten.

Dieses Buch rüstet dich mit dem nötigen Wissen aus, um deine Rechte und die Rechte anderer zu verteidigen.

Es erklärt dir, wie Kinderrechte entstanden sind und wie sie umgesetzt wurden, um deinen Schutz und deine persönliche Entwicklung zu gewährleisten.

Es beschreibt, was deine Rechte praktisch bedeuten und wie du Situationen erkennst, in denen sie missachtet werden.

Es zeigt dir, wie du selbst aktiv werden kannst, wie du – gefahrlos – von deinem Recht auf friedlichen Widerstand Gebrauch machst und wie deine Sicherheit im Internet gewahrt werden kann.

Und es berichtet von jungen Menschen, die erfolgreich ihre Rechte eingefordert und den Umgang mit Kindern und Jugendlichen in ihren Ländern verändert haben. Diese Geschichten zeigen, dass jede Tat, und sei sie noch so klein, etwas bewirkt. Wenn junge Menschen sich zusammentun, haben sie eine moralische Kraft und eine Präsenz, die niemand ignorieren kann.

Ich hoffe, dass dieses Buch dir verdeutlicht, wie und warum deine Rechte verletzt werden und was du dagegen tun kannst. Und ich hoffe, es macht dir Lust, deine Rechte zu kennen – und sie einzufordern.

Angelina Jolie, Oktober 2020

TEIL 1: KENNE DEINE RECHTE

 

 

 

»Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.«

Chinesisches Sprichwort und Motto von Amnesty International

1

DEINE RECHTE

Als Kind oder Jugendliche*r hast du eigene Rechte. Kinderrechte sind Menschenrechte, die extra für Kinder und Jugendliche formuliert wurden. Du besitzt diese Rechte seit deiner Geburt. Und du wirst sie besitzen, bis du die sogenannte Volljährigkeit erreichst, in den meisten Ländern ist das mit achtzehn Jahren der Fall.

Kinderrechte garantieren dir wertvolle Freiheiten und Schutzmaßnahmen, sie sind dein eigenes Gesetzespaket. Es gibt sie, damit für dich gesorgt wird, du bei deiner Entwicklung unterstützt wirst und deine Stimme Gehör findet. Sie sind Teil der weltweit gültigen Menschenrechte, die dir zustehen, weil du ein Mensch bist.

Kinderrechte sind etwas Gutes. Sie dienen dem Wohl aller Kinder und Jugendlichen, überall auf der Welt.

Sie stehen dir zu, ganz egal, wer du bist oder wo du lebst. Unabhängig von deinem Geschlecht, deiner Sexualität, deiner Genderidentität, deiner ethnischen Zugehörigkeit, deiner Hautfarbe, deinem Glauben oder deiner Kultur. Ob du reich oder arm bist, behindert oder nicht, neurodivers oder neurotypisch, ob du bei deiner eigenen Familie lebst, in einem Kinderheim, auf der Straße oder in einem Flüchtlingscamp – diese Rechte stehen dir zu. Genau wie jedem anderen Kind. Kein Kind hat mehr oder weniger Rechte als ein anderes.

Deine Rechte sind unveräußerlich. Das heißt, dass niemand sie dir wegnehmen darf. Aber Vorsicht: Es kann vorkommen, dass jemand versucht, sie dir zu verweigern.

Deine Rechte sind gesetzlich verankert und dennoch muss man sie verteidigen. Manche Menschen finden es besser, wenn du weniger Rechte hast. Sie könnten versuchen, gegen deine Rechte zu verstoßen oder sie zu missbrauchen. Regierungen und andere öffentliche Behörden haben die Aufgabe, das zu verhindern und dir zu helfen, tun dies aber nicht immer.

So heißt es in der Rechtssprache: Staaten und Regierungen können Rechte verletzen. Personen und Unternehmen können dagegen verstoßen oder sie missbrauchen. Der Begriff Missbrauch wird auch verwendet, wenn jemand versucht, in intimer oder sexueller Weise über dich zu bestimmen.

Manche behaupten, dass Menschenrechte gefährlich seien, zu politisch, dass sie Kinder nichts angingen oder dass sie eine Erfindung aus dem Ausland seien. Das stimmt nicht. Menschenrechte sind etwas Gutes und sie stehen dir zu, unabhängig von der politischen oder religiösen Meinung anderer. Gefährlich wird es, wenn diese Rechte nicht respektiert werden.

Du bist Inhaber*in dieser Rechte. Du musst deine Rechte kennen, um dich für sie einsetzen zu können, für dich und andere. Wenn man sich für andere einsetzt, heißt das auch Solidarität. Solidarität ist ein gemeinsamer Sinn für Menschlichkeit, der es möglich macht, sich mit anderen zusammenzutun und einander zu unterstützen, ganz gleich, wie verschieden man sein mag.

Dieses Buch ist ein Handbuch, mit dem du deine Rechte kennenlernen, verstehen und einfordern kannst.

WER IST EIN KIND?

Das Gesetz betrachtet dich als Kind, bis du die »Volljährigkeit« erreichst. Das ist der Zeitpunkt, ab dem du als erwachsen giltst. In vielen Ländern bist du jetzt wahlberechtigt. Oft darfst du ab diesem Alter auch heiraten, einen Führerschein haben und arbeiten, auch wenn es zwischen den einzelnen Ländern Unterschiede gibt. In den meisten Ländern ist man mit achtzehn volljährig, das entspricht auch der Empfehlung des UN-Kinderrechtsausschusses (siehe hier für weitere Informationen zum Ausschuss). Manche Länder, zum Beispiel Österreich oder Brasilien, haben ihre Gesetze geändert, um Kindern mehr Einfluss zu geben. Dort darf man bereits mit sechzehn Jahren wählen, auch wenn man gesetzlich noch ein Kind ist. Im Iran dagegen erreichen Jungen die Volljährigkeit mit fünfzehn, Mädchen bereits mit neun Jahren. Dort werden Kinder und Jugendliche also nicht sehr lange geschützt – schon neunjährige Mädchen können unter Zwang verheiratet werden.

Du siehst, dass Kinderrechte und ihre Einhaltung eng mit den kulturellen Normen eines Landes zusammenhängen. Diese Normen können Vorteile oder Nachteile für dich mit sich bringen und man sollte immer darüber nachdenken, wie diejenigen, die an der Macht sind, sie für sich nutzen.

Es gibt etwa 2,3 Milliarden Kinder auf der Welt – das ist beinahe ein Drittel der weltweiten Gesamtbevölkerung. Macht das Beste aus euren Rechten!

Unterdrückung ist ein Mittel, um besondere Rechte den herrschenden Gruppen vorzubehalten. Sie kann auf ganz unterschiedlichen Ebenen der Gesellschaft stattfinden. Auf individueller Ebene können Menschen Vorurteile über andere haben, zum Beispiel aufgrund ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft oder ihres Genders. Auch wenn sie ihre Meinung nicht offen äußern, beeinflusst sie ihr Verhalten. Auf zwischenmenschlicher Ebene kann diese Meinung dafür sorgen, dass jemand andere so behandelt, als wären sie weniger wert. Und auf institutioneller Ebene gibt es oft Regeln (geschriebene und ungeschriebene), die einzelne Menschen ausschließen oder ihnen das Gefühl geben, nicht willkommen zu sein. Auf kultureller Ebene werden jeden Tag unterdrückerische Gedanken verbreitet: über Medien, Bücher, Regierungserklärungen und so weiter. Sie formen weitverbreitete Ansichten, die dafür sorgen, dass Menschen Unterdrückung akzeptieren, ohne darüber nachzudenken. Das führt zu einem Kreislauf, der sich nur schwer durchbrechen lässt.

EINE KURZE GESCHICHTE DER KINDERRECHTE

Menschenrechte sind Gesetze, die auf weltweit akzeptierten Werten beruhen, wie Gleichheit, Menschenwürde und Gerechtigkeit. Sie spiegeln wider, wie wir als Menschen behandelt werden möchten. Menschenrechte liefern ein Gerüst aus Regeln, auf die man sich geeinigt hat, um uns alle vor Unterdrückung und Machtmissbrauch zu schützen. Sie werden durch die Lehren der meisten Religionen und kulturellen Traditionen gestützt.

Kinderrechte bieten dir als Kind oder jungem Menschen zusätzlichen Schutz. Sie werden dir in erster Linie (aber nicht nur) durch die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 zugesichert.

ALS KINDER (UND DIE MEISTEN ERWACHSENEN) NOCH KEINE RECHTE HATTEN

Alle Menschenrechte mussten hart errungen werden. Über Jahrhunderte haben Menschen dafür gekämpft und sind sogar dafür gestorben.

Im Jahr 539 v. Chr. verfasste König Kyros von Persien eine Aufstellung, die man als erste Charta der Menschenrechte betrachten könnte. Er sorgte dafür, dass Sklaven freigelassen wurden, gewährte jedem*r das Recht auf Religionsfreiheit und erklärte, dass alle Menschen gleich sind. Seine Verordnungen wurden auf einem gebrannten Tonzylinder festgehalten, der heute als der Kyros-Zylinder bekannt ist.

Die Vorstellung von Menschenrechten verbreitete sich schnell bis nach Indien, Griechenland und schließlich Rom. In den folgenden Jahrhunderten entstanden weitere Dokumente, in denen Rechte formuliert wurden, zum Beispiel die Magna Carta (Große Satzung) von 1215, aus der einige Gesetze ins englische Recht eingingen. Sie schloss zwar noch die meisten einfachen Menschen aus, beeinflusste aber das spätere Verständnis von Menschenrechten.

Lange Zeit hatten viele Erwachse und Kinder überhaupt keine Rechte. Viele Familien waren sehr arm und darauf angewiesen, dass auch ihre Kinder Geld verdienten oder Essen beschafften. Viele Kinder mussten schon im Alter von drei Jahren zu Hause und auf dem Feld mitarbeiten, später dann in Fabriken. Sie waren hungrig und erschöpft und konnten weder lesen noch schreiben. Unterernährung hemmte bei vielen das Wachstum. Ohne Bildung und Zeit zum Spielen konnten sie sich nicht gut entwickeln.

Im 18. Jahrhundert begannen Aktivisten in verschiedenen Ländern, für Kinderrechte und gegen die unerträglichen Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Sie waren der Meinung, dass der Staat die Pflicht hat, Kinder zu beschützen, und dass Kinder ein Recht auf Bildung haben. Aufgrund ihrer Kampagnen wurden neue Gesetze erlassen. Zum Beispiel das englische Fabrikgesetz von 1833, das es verbot, Kinder unter neun Jahren in Fabriken zu beschäftigen. 1881 untersagte das indische Fabrikgesetz die Arbeit von Kindern unter sieben Jahren.

Nach und nach änderte sich die Einstellung zu Kindern auf der ganzen Welt. Aktivisten drängten auf das Recht auf Bildung, weil sie wussten, dass ein Kind sich erst durch Bildung voll entfalten kann. Die USA führten 1870 die kostenfreie Grundschule für alle Kinder ein. Zwei Jahre später tat Japan das Gleiche. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts konnten viele Kinder in entwickelten Ländern kostenlos zur Schule gehen.

DER AUFSCHWUNG DER MENSCHENRECHTE

Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts forderte der Erste Weltkrieg rund sechzehn Millionen Tote in über dreißig Ländern. Während der weltweiten »Spanische Grippe«-Pandemie, die kurz darauf folgte, starben bis zu fünfzig Millionen weitere Menschen. Unzählige Kinder verloren ihre Eltern.

»Alle Kriege, ob gerecht
oder ungerecht, siegreich oder
verheerend, werden gegen Kinder geführt.«

Eglantyne Jebb, 1919

Kinderrechtsaktivisten machten sich große Sorgen um das Wohl der Kinder. 1924 erwirkten sie die erste internationale Kinderrechtskonvention überhaupt – die Genfer Erklärung über die Rechte des Kindes. Sie wurde von Eglantyne Jebb ausgearbeitet, die auch die Organisation »Save the Children« gegründet hat. Das wichtigste Ziel der Erklärung war es, Kindern die Grundlagen für ihr Überleben und ihre Entwicklung zuzusichern: Nahrung, medizinische Versorgung, Bildung, sauberes Wasser und Hilfe in schweren Zeiten. Die Erklärung war ein großer Schritt vorwärts. Doch auch sie betrachtete Kinder noch als eingeschränkte Wesen, die unfähig sind, für sich selbst zu sprechen.

Einige Jahre später brach der Zweite Weltkrieg aus, der schwerste militärische Konflikt aller Zeiten. Zwischen 1939 und 1945 wurden etwa 75 Millionen Menschen getötet. Auf der einen Seite kämpften Deutschland, Italien und Japan, bekannt als die Achsenmächte, auf der anderen die Alliierten, darunter die USA, Großbritannien, die Sowjetunion, Frankreich und China.

»Kinder werden nicht erst zu Menschen, sie sind bereits welche. Sie haben das Recht, ernst genommen zu werden. Sie haben das Recht, von Erwachsenen einfühlsam und respektvoll behandelt zu werden, auf Augenhöhe. Sie sollten zu dem Menschen heranwachsen dürfen, zu dem sie bestimmt sind – die unbekannte Person in jedem einzelnen von ihnen ist unsere Hoffnung für die Zukunft.«

Janusz Korczak, 1927, Pädagoge und Kinderrechtsaktivist. Er verzichtete darauf, sein eigenes Leben zu retten, und begleitete jüdische Waisenkinder in das Vernichtungslager von Treblinka

Viele der Millionen Toten waren Opfer des Holocaust, für den die Nationalsozialisten in Deutschland und ihre Helfer in anderen europäischen Ländern verantwortlich waren. Der Holocaust war ein Völkermord, also ein planmäßiger Massenmord einer ganzen Bevölkerungsgruppe mit dem Ziel, sie vollständig auszulöschen. Während des Holocaust ermordeten die Nazis sechs Millionen Juden in ganz Europa, darunter etwa 1,5 Millionen Kinder. Sie töteten auch Menschen mit Behinderungen, Schwule und Lesben, Sinti und Roma, viele Menschen, die sich ihrer Politik widersetzten (vor allem Angehörige der Kommunistischen Partei, der Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei) sowie Menschen, deren Religion nicht zu ihrer Ideologie passte.

Anne Frank war ein jüdisches Mädchen, das sich 1942 während der Besatzung der Niederlande durch die Nazis mit seiner Familie verstecken musste. Nach zwei Jahren wurden sie entdeckt und von den Nazis gefangen genommen. Anne starb 1945 unter unmenschlichen Bedingungen im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Sie schrieb ihre Gedanken und Erfahrungen in einem weltberühmten Tagebuch auf, das viel zu einem größeren Bewusstsein für die Gefahren von Diskriminierungen wie Antisemitismus beigetragen hat. Sie schrieb: »Wie wunderbar es ist, dass niemand einen Moment warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern.«

Viele weitere Tote forderten die schweren Luftangriffe auf beiden Seiten. Die Bomben der Alliierten töteten 410.000 Zivilisten und zerstörten große Teile von Städten wie Berlin und Hamburg. Deutsche Bombenangriffe auf England töteten in nur acht Monaten zwischen 1940 und 1941 beinahe 40.000 Briten (darunter mehr als 5.000 Kinder).

Deutschland ergab sich im Mai 1945, doch in Asien ging der Krieg noch weiter. Im August desselben Jahres warfen US-amerikanische Streitkräfte zwei Atombomben über den japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ab. Mindestens 214.000 Menschen starben, darunter Tausende Kinder. Japan ergab sich und der Krieg endete kurz darauf.

Nach dem Krieg kamen Staatsoberhäupter aus aller Welt in den Vereinten Nationen zusammen, um zu versprechen: »Nie wieder.« Zum ersten Mal einigte man sich auf weltweit gültige Menschenrechte, die helfen sollten, solche Gräueltaten zu verhindern. 1948 entstand die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR). Sie war radikal. Sie gab den Menschen Hoffnung und gewährte ihnen lebenslangen Schutz durch Gesetze, von der Geburt bis zum Tod. Sie verlieh den Menschen ein wirksames legales Mittel, um gegen Unterdrückung zu kämpfen.

Die Vereinten Nationen (oder UN, kurz für United Nations) sind ein internationaler Zusammenschluss, in dem alle Länder der Welt zusammenkommen, um Kriege zu verhindern und für Freiheit und soziale Gerechtigkeit zu sorgen.

Die AEMR setzte wichtige Maßstäbe, die Menschen in vielen Ländern dabei geholfen haben, mehr Freiheit und Sicherheit zu gewinnen. Sie hilft, den Missbrauch von Menschenrechten zu verhindern, und gibt klare Vorgaben für die Justiz. Dennoch wird sie häufig missachtet und von vielen Regierungen nicht anerkannt. Der berühmte erste Artikel lautet »Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren«, doch das entspricht nicht der Wirklichkeit aller Menschen. Menschenrechte sind nicht in Stein gemeißelt. Wir müssen weiter für sie kämpfen.

»Gewiss ist es klüger, zu hoffen als zu fürchten, etwas zu versuchen, als es zu lassen. Denn eines wissen wir ohne jeden Zweifel: Nichts wurde je von einem Menschen erreicht, der sagt: ›Es ist unmöglich.‹«

Eleanor Roosevelt, 1960, Vorsitzende der Kommission für Menschenrechte der Vereinten Nationen und treibende Kraft hinter der AEMR

Im Laufe der Jahre wurden noch weitere Menschenrechtsbestimmungen durch die Vereinten Nationen erwirkt, die sich auf die Bedürfnisse benachteiligter Gruppen konzentrieren, etwa von Frauen, Geflüchteten und Menschen mit Behinderung. Sie alle sind für Kinder wie für Erwachsene wichtig, übersehen jedoch häufig die besonderen Bedürfnisse von Kindern. Mit einer Ausnahme: die Genfer Erklärung über die Rechte des Kindes, die das grundlegende Recht auf Schutz, Bildung, medizinische Versorgung, Obdach und gute Ernährung festlegt.

Die wichtigsten UN-Menschenrechtserklärungen
Genfer Flüchtlingskonvention (1951)
Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung (1966)
Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (1966)
Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (1966)
Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (1979)
Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe (1984)
Übereinkommen über die Rechte des Kindes (kurz: UN-Kinderrechtskonvention, 1989)
Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen (1990)
UN-Konvention gegen Verschwindenlassen (2006)
Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (2006)

Afrika ist der erste Kontinent, der seine eigene Kinderrechtserklärung entwickelt hat, die Afrikanische Kinderrechtscharta von 1990. Alle 54 Staaten Afrikas haben die Konvention ratifiziert (siehe unten). Die Afrikanische Charta baut auf den Prinzipien der UN-Konvention auf und vertieft Themen, die für Afrika besonders wichtig sind, zum Beispiel der Schutz von Kindern, die innerhalb des Landes oder Kontinents vertrieben wurden, deren Vormund im Gefängnis ist oder die schwanger werden, während sie noch zur Schule gehen. Es gibt einen eigenen Ausschuss, vor dem Kinder oder deren Fürsprecher*innen Beschwerden vorbringen können.

DIE UN-KINDERRECHTSKONVENTION

»Jedes Kind [soll] im Geist des Friedens, der Würde, der Toleranz, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität erzogen werden.«

UN-Kinderrechtskonvention

1989 wurde endlich die UN-Kinderrechtskonvention beschlossen. Zum ersten Mal überhaupt legten Regierungen aus aller Welt fest, dass die Rechte von Kindern dieselbe Gültigkeit haben sollten wie die Rechte von Erwachsenen. Sie erklärten auch, dass eine Gesellschaft nur dann stark sein könne, wenn es den Kindern gut gehe. Nach den Beschlüssen der Konvention sind Regierungen dazu verpflichtet, die Grundbedürfnisse jedes Kindes zu erfüllen und jedem Kind dabei zu helfen, sich gut zu entwickeln.

Um Kinder wirksam zu schützen, mussten die Verfasser*innen der Konvention benennen, was Kinder gefährden kann. Denn Kinder sind von Erwachsenen abhängig. Diese Abhängigkeit birgt sowohl Vorteile als auch Risiken. Denn sie macht verwundbar.

In einer idealen Kindheit wirst du geliebt, von Erwachsenen umsorgt und alle deine Bedürfnisse werden befriedigt. Du wächst, entwickelst dich, breitest deine Flügel aus. Doch das ist nicht immer der Fall. Die Erwachsenen, von denen du abhängig bist, sind vielleicht nicht in der Lage, dich zu unterstützen. Vielleicht sind sie arm und können dir nicht genug zu essen geben. Vielleicht sind sie krank und können sich nicht richtig um dich kümmern. Manche Erwachsene missbrauchen Kinder auch absichtlich. Darüber hinaus gibt es überall auf der Welt soziale Ungleichheit. Es gibt viele Gründe für Diskriminierung, zum Beispiel weil man ein Mädchen ist oder einer indigenen Gruppe angehört. Vielleicht hast du nicht genug Nahrung und Wasser, weil deine Trinkwasserquelle von einer Chemiefabrik vergiftet wurde. Vielleicht leidet dein Land unter schlechten Entscheidungen der Regierung oder unter Korruption. Oder vielleicht herrscht in deiner Heimat gerade Krieg. Es gibt viele Umstände, die außerhalb deiner Kontrolle liegen, und das kann dich sehr verletzlich machen.

KOSTBARE FREIHEITEN

Insgesamt hat die Konvention 54 Artikel, die sich auf dein gesamtes Umfeld beziehen, sowohl auf dein Zuhause als auch die Gesellschaft, in der du lebst. Sie beinhalten deine Rechte, Regeln für Regierungen, die dafür sorgen müssen, dass sie eingehalten werden, und Bestimmungen über die Funktion des UN-Kinderrechtsausschusses. Der Ausschuss besteht aus achtzehn unabhängigen Experten für Kinderrechte, die regelmäßig überprüfen, wie gut die Regierungen die Kinderrechte in ihren Ländern wahren.

Die Konvention betrachtet dich als Ganzes. Alle deine Rechte hängen zusammen und keins ist wichtiger als ein anderes. Die Konvention fordert von den Regierungen, deine Rechte zu wahren und mit anderen Erwachsenen zusammenzuarbeiten, damit du sie voll ausschöpfen kannst. Überall haben Eltern und Erziehungsberechtigte die Pflicht, deine Rechte zu beschützen, und du hast das Recht, bei allen Entscheidungen mitzureden, die dich betreffen. Die Konvention bezieht auch mit ein, dass Kinder im Laufe ihrer Entwicklung immer weniger Schutz brauchen, weil sie immer stärker in der Lage sind, selbst Verantwortung zu übernehmen. Kinder in verschiedenen Umgebungen und Kulturen, mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Fähigkeiten werden unterschiedlich schnell erwachsen. Man spricht von sich entwickelnden Fähigkeiten. Das bedeutet, dass du immer mehr Autonomie (Unabhängigkeit) gewinnst, je älter du wirst.

Die Konvention ist die am häufigsten ratifizierte Menschenrechtserklärung der Welt. Beinahe alle Regierungen haben sie unterzeichnet und sich dazu verpflichtet, sie einzuhalten. Ihre Bedeutung ist also weltweit akzeptiert. Die USA sind das einzige Land, das sie nicht unterzeichnet hat. Allerdings sind die meisten Kinderrechte in den USA durch andere Rechte garantiert, sodass die Gerichte und die Regierung trotzdem beachten müssen, was das Beste für Kinder ist. Kinder und Jugendliche, die in den USA leben, sind also nicht rechtlos.

Manche Länder übernehmen Kinderrechte in ihre eigene nationale Gesetzgebung, dann spricht man von einer direkten Übernahme. Das heißt, dass die Kinderrechte alle Gesetze beeinflussen, die Kinder betreffen, zum Beispiel solche mit Bezug auf Schulen, Krankenhäuser und städtische Behörden. So lässt sich noch besser nachvollziehen, wie Kinderrechte umgesetzt werden.

Es gibt jedoch auch Regierungen, die einzelnen Rechten unter Vorbehalt zugestimmt haben. Vorbehalte können zu Vorwänden werden, manche Rechte nicht voll zu erfüllen.

DIE VIER GRUNDPRINZIPIEN

Deine Rechte beruhen auf vier grundlegenden Prinzipien. Diese sind sehr wichtig und die Verfasser*innen der Konvention haben sie all ihren Überlegungen zugrunde gelegt. Sie liefern dir einen hilfreichen Anhaltspunkt, um deine Rechte zu verstehen. Sie lauten:

▪ Das Recht auf Leben und persönliche Entwicklung

▪ Das Recht auf Gleichbehandlung

▪ Das Recht auf Achtung der Meinung und des Willens des Kindes

▪ Das Recht auf Wahrung des Kindeswohls

Diese Grundsätze besagen ganz klar, dass Kinder nicht das passive Eigentum von Erwachsenen sind. Wenn deine Eltern oder andere Erwachsene eine Entscheidung über dich treffen, darfst du mitreden. Du bist ein Mensch mit gleicher Würde und dir steht eine respektvolle Behandlung zu. Oft sprechen Menschen in der Zukunftsform über Kinder, als würde ihr Recht auf Mitsprache erst später beginnen: »Wenn du groß bist, dann kannst du …« Die Konvention betont dagegen, dass allen etwas entgeht, wenn sich die Welt nur auf die Ansichten Erwachsener verlässt. Auch Kinder und Jugendliche können einzigartige und wertvolle Beiträge leisten.

DEINE RECHTE SIND GLEICHWERTIG UND ENG MITEINANDER VERBUNDEN

Kein Kinderrecht ist wichtiger als ein anderes. Und alle Rechte stehen miteinander im Zusammenhang. Damit Kinder und Jugendliche sich gut entwickeln können, brauchen sie alle ihre Rechte.

Manchmal ist es schwer, Rechte als gleichwertig anzusehen. Wenn du nicht genug zu essen hast, wird dir der Hunger als das dringendste Problem erscheinen. Wenn du körperliche Gewalt erleidest, kann der Schmerz überwältigend sein. Nicht zur Schule gehen zu dürfen ist unglaublich unfair. Wenn dir irgendeins deiner Rechte vorenthalten wird, kann das lang nachwirken und sogar noch deine eigenen Kinder betreffen, wenn du selbst mal welche hast.

Manchmal mag es so scheinen, als ob die eigenen Rechte wichtiger sind als die der anderen, vor allem in einer schwierigen Situation. Verzweiflung führt oft zu fehlgeleiteter Wut, man sucht sich einen Sündenbock. Das heißt, dass man die Schuld an Problemen Menschen gibt, denen es genauso schlecht oder noch schlechter geht, anstatt die wahren Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Oft führt das zu Konflikten. Religionen und Kulturen können ebenfalls beeinflussen, wie Menschen mit Rechten umgehen.

Wissen ist entscheidend. Wenn du deine Rechte kennst, verstehst du besser, wie sie zusammenhängen, was dich daran hindert, sie anzuwenden, und wie du sie einfordern kannst.

Kinderrechte überschneiden sich und nehmen aufeinander Bezug und alle werden von den genannten Prinzipien unterfüttert. Die Konvention beinhaltet 54 Rechte oder Artikel, wobei es in den Artikeln 41 bis 54 darum geht, wie Erwachsene und die Regierung zusammenarbeiten müssen, damit du all deine Rechte bekommst.

Dieses Buch erklärt die Artikel 1 bis 40 und ordnet sie zentralen Themen zu. Außerdem werfen wir einen Blick auf Artikel 42, der besagt, dass alle Regierungen die Pflicht haben, Kinder und Erwachsene über die Rechte von Kindern aufzuklären.

Das sind deine Rechte
Leben, Würde und Gesundheit
Du hast das Recht auf Leben und einen angemessenen Lebensstandard, dazu gehören Wohnung, Nahrung, Wasser, saubere Umgebung, Gesundheit und medizinische Versorgung.
Gleichbehandlung
Du hast die gleichen Rechte wie alle Kinder auf der Welt, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Gender, Sexualität, Religion, Sprache, politischer Einstellung der Eltern, deiner eigenen politischen Einstellung, Reichtum, Armut oder Behinderung.
Beteiligung
Du hast das Recht auf Gehör und Mitsprache bei allen Entscheidungen, die dich betreffen, auch vor Gericht. Du hast das Recht auf Information.
Identität
Du hast das Recht auf einen Namen und eine Staatsangehörigkeit. Nur so hast du eine legale Identität, die es dir ermöglicht, alle anderen Rechte wahrzunehmen.
Ein sicherer Ort
Du hast das Recht auf Fürsorge und einen sicheren Ort zum Leben, auch wenn du ursprünglich aus einem anderen Land stammst, auf der Straße lebst, verwaist oder adoptiert bist oder in einer Pflegefamilie lebst.
Schutz vor Leid
Du hast das Recht, nicht gequält oder auf grausame, unmenschliche oder herabsetzende Art behandelt zu werden. Du hast das Recht, keinem geistigen, emotionalen oder körperlichen Missbrauch ausgesetzt zu werden und zu keiner gefährlichen Arbeit, Kinderarbeit, Drogen- oder Menschenhandel gezwungen zu werden.
Körperliche Unversehrtheit
Du hast das Recht, vor sexueller Gewalt, vor weiblicher Genitalverstümmelung (auch Beschneidung genannt) und vor erzwungener oder zu früher Heirat geschützt zu werden.
Schutz vor Waffengewalt
Du hast das Recht, vor Krieg und bewaffneten Konflikten geschützt zu werden. Wenn du minderjährig bist, darfst du nicht gezwungen werden, zu kämpfen oder am Krieg teilzunehmen.
Strafjustiz und Freiheit
Du hast das Recht, nicht auf grausame, schädliche oder herabsetzende Art bestraft zu werden. Du hast das Recht auf eine faire Anhörung, dabei muss die Justiz dein Alter und deine Bedürfnisse berücksichtigen. Du hast das Recht auf Hilfe, um dich von Missbrauch zu erholen.
Privatsphäre
Du hast das Recht auf Privatsphäre und Schutz vor Mobbing, Einschüchterung, Belästigung, Bedrohung und Angriffen auf deinen Ruf.
Rechte von Minderheiten und indigenen Gruppen
Du hast das Recht, deine eigene Kultur zu praktizieren, deine Religion auszuüben und deine Sprache zu sprechen, wenn du einer Minderheit oder indigenen Gruppe angehörst.
Bildung
Du hast das Recht auf eine gute Schulbildung, damit du deine Persönlichkeit, deine Talente und Fähigkeiten entwickeln kannst. Du hast das Recht auf Information und Beratung. Du hast das Recht, deine Rechte zu kennen.
Spiel
Du hast das Recht, zu spielen, dich auszuruhen, deine eigenen Freunde auszusuchen, deine Ideen zu äußern und Kunst und Kultur zu genießen.
Freiheit der Gedanken
Du hast das Recht auf deine eigene Meinung. Du kannst deinen Glauben frei wählen oder auch nicht gläubig sein.
Meinung und friedlicher Protest
Du hast das Recht, deine Meinung zu äußern und dich dafür mit anderen zusammenzutun, auch in Form von friedlichem Protest. Du hast das Recht, dich zu informieren.

DAS ZUSATZPROTOKOLL

Seit ihrer Einführung ist die Konvention um drei Zusätze ergänzt worden, um weitere Sicherheitsmaßnahmen einzubringen. Jede Regierung kann sich aussuchen, ob sie auch diese Zusätze ratifiziert. Wenn deine Regierung das noch nicht getan hat, hast du das Recht, dich dafür einzusetzen, dass auch diese Zusätze in deinem Land Gesetz werden.

1. ZUSATZPROTOKOLL ÜBER KINDER IN BEWAFFNETEN KONFLIKTEN

Dieser Zusatz soll den bestehenden Schutz weiter stärken, damit Kinder und Jugendliche nicht in Kriege und Kampfhandlungen hineingezogen werden. Bis 2021 hatten 171 von 197 Ländern diesen Artikel ratifiziert. Weitere neun Länder hatten zwar unterzeichnet, aber nicht ratifiziert, das heißt, dass sie vorhaben, das Gesetz in Zukunft umzusetzen. Siebzehn Staaten hatten weder unterzeichnet noch ratifiziert.

2. ZUSATZPROTOKOLL ÜBER KINDERHANDEL, KINDERPROSTITUTION UND KINDERPORNOGRAFIE

Dieser Zusatz soll Kinder vor sexueller Ausbeutung und Missbrauch schützen. 2021 hatten 177 Länder den 2. Zusatz ratifiziert, acht unterzeichnet und zwölf nicht reagiert.

3. ZUSATZPROTOKOLL ZUM INDIVIDUAL­BESCHWERDE­VERFAHREN

ratifizieren Zusatzprotokoll