Zum Buch:

Erst können wir uns nicht entscheiden, dann sind wir unsicher, ob es die richtige Entscheidung war, und zuletzt macht uns das Ergebnis unzufrieden. Kein Wunder: 95 Prozent unserer Entscheidungen werden aufgrund unbewusster Annahmen und Glaubenssätze getroffen, wie Wirtschaftswissenschaftler erkannt haben.

Das geht auch anders. Der Beweis dafür sind die Lebensgenies, die fast immer gut gelaunt sind, die ihre Ziele erreichen, die sich von Herausforderungen motivieren und nicht bremsen lassen. Frauen und Männer, die täglich liebevoll mit ihrer Familie und Freunden umgehen, die enthusiastisch ihre Aufgaben erledigen und obendrein nicht einmal gestresst sind.

Diese Menschen denken und handeln anders als wir, die Normalen: Sie haben klare Ziele und arbeiten auf sie zu. Sie lassen sich nicht von Lust und Unlust leiten, sie tun, was zu tun ist. Vor allem aber haben sie sich automatische Handlungen antrainiert, mit denen sie Schritt für Schritt ihre Ziele erreichen. Andere – »normale« – Menschen sabotieren die eigenen Ziele durch ihre unbewussten Handlungen selbst. Klingt blöd, ist aber wahr: 95 Prozent unserer Entscheidungen werden aufgrund unbewusster Glaubenssätze getroffen. Das Ergebnis ist entsprechend: So gut wie nie kommen wir da an, wo wir hin wollen.

Gestützt auf Erkenntnisse aus Wirtschaft, Psychologie und Neurobiologie, erklärt Ulrich G. Strunz, wie unsere Entscheidungen beeinflusst und gemacht werden – und vor allem: wie es gelingt, besser, konsequenter und effizienter zu entscheiden.

Zum Autor:

Dr. Ulrich G. Strunz, geboren 1987, ist Autor des Sachbuchs »Arsch hoch beginnt im Kopf« und Dozent für Entscheidungsorientiertes Management an der FOM München. Seine Doktorarbeit verfasste er im Bereich der Verhaltensökonomie. Seit 2020 ist er in der Geschäftsführung der Strunz GmbH tätig.

Lieferbare Titel

978-3-424-20211-3 – Arsch hoch beginnt im Kopf

Impressum

Originalausgabe

© 2021 by Ariston Verlag, München

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Neumarkter Straße 28, 81673 München

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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im

Internet unter www.dnb.de abrufbar.

Redaktion: Christoph Taschner, Ernst Dahlke

Coverdesign: Eisele Grafik-Design, München; Foto: Kay Blaschke

Layout/Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

Grafiken: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN: 978-3-641-27366-8
V001

Danksagung

Mein besonderer Dank gilt Dr. Kristina Jacoby für ihre großartige Unterstützung.

Haftungsausschluss

Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen und psychologischen Rat. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne jegliche Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors und des Verlages. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Inhalt

Das ist genial

Das Heute ist voller Möglichkeiten

Jeder Mensch trägt das Genie in sich

Was Genies anders machen

Die Macht des Unbewussten

Automatische Handlungen entscheiden über Erfolg und Misserfolg

Die Wissenschaft hinter der Entscheidung

Warum man ärgerlich wird, obwohl man Frieden mag

Genie sein beginnt mit einem Geständnis

Von normal zu genial in drei Schritten:

1. Analysieren

2. Visionieren

3. Mit Meditation und Achtsamkeit konsequent handeln

1. Analysieren

Werte als Wegweiser

Werte haben ist normal, Werte leben ist genial

Die Macht der mentalen Routine

Was das Familienleben über einen verrät

Gesund leben

Werte-Analyse

So zeigen sich automatische Handlungen

Keine Ziele haben

Aus Ideen werden Ziele

Das Wichtige ignorieren

Falsche Kriterien für Erfolg

Falsche Weltbilder und Ansichten

Dem Umfeld die Macht überlassen

Persönlichkeitsmerkmale ausblenden

Harmoniebedürftigkeit

Schlechtes Zeitmanagement

Kritik als Angriff missverstehen

Stress

Mangelnde Selbstdisziplin

Die Unterschiede: normal und genial

2. Visionieren

Wie Automatismen Visionen beeinflussen

Damit eine Vision Realität wird

Innere Widersprüche erkennen

Visionen bewusst wählen

Visionen möglichst frei gestalten

Wenn Erfolg zur Hölle wird

Souveränität ist das, was wirklich zählt

Persönlichkeitsentwicklung ist Glücksgarant

Gefühle bewusst nutzen

Visionen herunterbrechen

Ziele erreichen mit Mini-Visionen

Mit Visionen Kunden gewinnen

Der Tag beginnt mit einer Tages-Vision

Vor jeder Aufgabe: zuerst die Vision

Mit Mini-Visionen große Ziele erreichen

Die Häufigkeit macht’s

Visionen verändern die Wahrnehmung

3. Mit Meditation und Achtsamkeit konsequent handeln

Konsequent durch Meditation und Achtsamkeit

Sich umprogrammieren

Programminstallation: Läufer werden

Neue Programme brauchen tägliche Anwendung

Konsequenz beginnt beim Fühlen

Schluss damit: vom Stress zum Bier

Gefühle durch Fühlen verändern

Kein Platz für Angstgedanken

Gedankentraining in ruhigen Zeiten

Wiederholen, wiederholen, wiederholen, wiederholen

Wie unterdrückte Gefühle konsequentem Handeln im Weg stehen

Unterdrückte Gefühle sind nicht weg

Unterdrückte Gefühle reduzieren kognitive Fähigkeiten

Gefühle zu unterdrücken kostet Kraft

Gefühle zuzulassen setzt Energie frei

Durch wahrgenommene Gefühle Streit verhindern

Ehrlich fühlen

Meditation macht unterdrückte Gefühle bewusst

Wenn man sich selbst etwas vorspielt

Hosen runter vor dir selbst

Mit Meditation und Achtsamkeit Visionen verwirklichen

Souveränität durch bewusst gewählte Gedanken

Durch Meditation Gefühle frei wählen

Gelassenheit ist die erste Wahl

Der wahre Grund von Stress: angsterfüllte Selbstgespräche

Alltagsaufgaben zur Meditation nutzen

Auch Nährstoffe erhöhen die Achtsamkeit

Mitfühlen und mithelfen

Achtsamkeit und Meditation trainieren

Meditation als Standardeinstellung

Klassische Meditation

Achtsamkeit

Achtsamkeit wirkt gegen Depression

Achtsamkeit erleichtert den Umgang mit Erkrankungen

Achtsamkeit reduziert Stress

Achtsamkeit macht erfolgreich

Innehalten – der Schlüssel für konsequentes Handeln

In sich hineinhorchen

Akzeptieren, was ist

Einstellungen kann man immer ändern

Ja zu unangenehmen Gefühlen

Gedanken und Gefühle frei wählen

Erst klar fühlen, dann bewusst entscheiden

Vor der Reaktion dreimal tief durchatmen

Zu spät? – die nächste Chance kommt bestimmt

Ich habe keinen Bock, daher mache ich es jetzt erst recht

Mir fällt es schwer, aber ich bleibe dran

Davor habe ich Angst, los geht’s

20 weitere Minuten

Nicht jeden Gedanken glauben

Große Entscheidungen: Wünsche, Gier und Angst

Den inneren Dialog nutzen

Selbsthypnose

Was Entscheidungen sonst noch beeinflusst

Aus Fehlentscheidungen lernen

Besser falsch als nie

Entscheidungen gegen die Norm

Schluss und Anfang

Nachwort von Andreas K. Giermaier: Die Schlüssel zur Genialität

Erstens: Genetik

Zweitens: Vorwissen und der Mythos der 10 000-Stunden-Regel

Drittens: Lernbare Intelligenz?

Quellen

Register

Das ist genial

Was ist der Unterschied zwischen Genies wie Wolfgang Amadeus Mozart, Charles Babbage, Nikola Tesla, Albert Einstein und Genies der heutigen Zeit?

Milliarden. Und zwar Abermilliarden Menschen.

Bei der Geburt von Wolfgang Amadeus Mozart, 1756, gab es auf der gesamten Erde gerade einmal 790 Millionen Menschen. So viele teilen sich heute Europa.

1955, im Todesjahr Albert Einsteins, bevölkerten bereits dreimal so viele Menschen den Globus: 2,7 Milliarden. So viele teilen sich heute China und Indien. Heute, im Jahr 2020, leben 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde. Ein Unterschied von 5 Milliarden, seit der Zeit Albert Einsteins. Nach nur 65 Jahren gibt es so viele Menschen mehr, wie heute in den USA und auf dem gesamten Kontinent Asiens leben.

Das Heute ist voller Möglichkeiten

Ein unvorstellbar schnelles und gewaltiges Wachstum. Das Internet ermöglicht es uns nun, Informationen, Meinungen und Emotionen von Milliarden Menschen zu verknüpfen, für jeden Einzelnen gangbar zu machen. Wir öffnen die Tore des menschlichen Intellekts weit.

Bedenkt man, wie vielfältig jeder einzelne Mensch ist, wie unglaublich komplex und vielfältig die Meinung, die Bedürfnisse und Ansichten eines einzelnen Menschen sein können, so kann man sich kaum ausmalen, wie unendlich groß und gewaltig das Kaleidoskop des menschlichen Genies sein muss. Nun auch noch verknüpft mit Systemen der künstlichen Intelligenz. Gefüttert von kleinen schwarzen Kästen, die wir alle stolz bei uns tragen. Die Smartphones.

Dieses Netzwerk aus Kreativität gleicht einem modernen Titanen. Einem Riesen in Menschengestalt.

Und dennoch gibt es in diesem enormen und wundersamen Netzwerk aus Experten, Wissenschaftlern, Erfindern und Künstlern immer Einzelne, die herausragen.

Es gibt immer Einzelne, die diesen Titanen überwältigen können. Es scheint, als ob das menschliche Genie keine Grenzen kennt. Und dass jeder Mensch das Potenzial in sich trägt, das Geniale in sich freizusetzen und dem schier unendlich großen, immerzu wachsenden Netzwerk aus Wundern übergeben zu können.

Jeder Mensch trägt das Genie in sich

Davon bin nicht nur ich persönlich überzeugt, sondern auch der Harvard-Absolvent Geoffrey Colvin. In seinem Buch »Menschen sind unterschätzt« erklärt er, warum menschliche Fähigkeiten niemals von automatisierten Maschinen ersetzt werden können. Im Gegenteil, die Fähigkeiten des Menschen, sein Genie, wird sogar an Bedeutung gewinnen.

Es gibt sie also, die herausragenden Menschen. Auch heute gibt es unter uns Geniales und Genies. Die jetzt so viele, unvorstellbar viel mehr Menschen erreichen können. Mit einem kleinen Mausklick, mit einer fast unscheinbaren Fingerbewegung können wir die Gedanken und Ideen eines einzelnen Menschen erkennen.

Eine kleine Bewegung kann das Leben von Milliarden Menschen ändern. Durch das Genie eines Einzelnen oder von vielen. Alles scheint möglich zu sein.

Eine Welt, wie sie sich selbst die größten Feldherren Roms niemals hätten vorstellen können. Mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit die Kreativität die Welt erobern kann.

Gut zu wissen: Jeder kann es haben

In der heutigen Zeit sind wir via Internet an den weltweiten Wissenspool angeschlossen. Das Wissen ist da. Man muss aber auch wissen, wie man an die wichtigen, die genialen Informationen kommt. Daher sollte man immer nachforschen: Wer sind die Autoren der Texte oder Videos? In welchen Medien veröffentlichen sie sonst noch? Mit welchen anderen Personen stehen sie in Kontakt?

Was Genies anders machen

Doch wo sind diese Genies? Welche Menschen fallen uns im Alltag auf? Was macht diese Menschen aus und wie kann man sein inneres Genie aufwecken?

Es gibt sie, die fast immer gut gelaunt sind, die ihre Ziele erreichen, die sich von Herausforderungen motivieren und nicht bremsen lassen. Frauen und Männer, die täglich liebevoll mit ihrer Familie und Freunden umgehen, die enthusiastisch ihre Aufgaben erledigen und obendrein nicht einmal gestresst sind. Lebensgenies! Wer will das nicht?

Diese Menschen denken und handeln anders als die meisten, als die Normalen. Sie haben klare Ziele und arbeiten auf sie zu. Sie lassen sich nicht von Lust und Unlust leiten, sie tun, was zu tun ist. Vor allem haben sie sich automatische Handlungen antrainiert, mit denen sie Schritt für Schritt ihre Ziele erreichen. Andere – normale – Menschen sabotieren ihre Ziele mit ihren automatischen Handlungen selbst. Der Automatismus ist das Entscheidende, denn er bestimmt zum Großteil darüber, was man tut und was nicht.

Auf den Punkt gebracht:
Genies handeln zielführend

Das tägliche Handeln wird zum Großteil von automatischen Entscheidungen bestimmt. Genies haben Automatismen, die zu ihren Zielen passen.

Die Macht des Unbewussten

Bevor ich zeige, wie sich das Denken und Handeln der Genies von dem der Normalen unterscheidet, werde ich kurz erklären, wie ein jeder zu seiner gegenwärtigen Lebenssituation überhaupt gekommen ist.

Die momentane Lebenssituation ist vor allem das Ergebnis unzähliger einzelner Entscheidungen und Handlungen. Somit prägen nicht äußere Umstände das Leben, sondern man selbst. Dummerweise treffen wir die meisten Entscheidungen automatisch.1 Jeden Tag begegnen uns Situationen, auf die wir reagieren müssen. Oft denken wir nicht darüber nach, wie wir am besten handeln sollten. Wir handeln, wie wir es zuvor bei ähnlichen Ereignissen getan haben. Das spart Energie. Evolutionsbiologen gehen davon aus, dass dies für die Entwicklung des Menschen vorteilhaft war. Die Energieeinsparung birgt jedoch auch mehrere Probleme: Einige dieser Handlungen übernehmen wir von unseren Eltern und anderen Personen, die uns beeinflussen. Wenn diese beispielsweise auf angsteinflößende Situationen mit Panik reagiert haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir dieses Verhalten unbewusst übernehmen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass wir uns selbst im Laufe des Lebens Reaktionen antrainieren, die nicht zielführend sind. Dass wir beispielsweise ärgerlich werden, wenn sich jemand nicht so verhält, wie wir es uns wünschen. Diese Reaktion wiederholen wir dann immer wieder automatisch. Wir sparen damit zwar Energie, weil wir uns nicht jedes Mal aufs Neue überlegen müssen, ob wir ärgerlich werden sollen, aber glücklich werden wir dadurch nicht. Sogar das Gegenteil kann eintreten, der Frust nimmt zu. Mit fortschreitendem Alter und dem Wiederholen gleicher Reaktionen gräbt sich der Automatismus immer tiefer ins Gehirn ein. Diese automatischen Reaktionen prägen dann das Leben.

Gut zu wissen: Man handelt meist automatisch

Nach dem Modell des Wissenschaftlers Ezequiel Morsella bereitet das Gehirn jede Entscheidung akribisch vor, nur bekommt man es nicht mit. Morsella und seine Kollegen entwickelten die »Passive Frame Theory«, zu Deutsch: die Theorie des passiven Festlegens. Was der Mensch mitbekommt, ist das Ergebnis. Es taucht in der bewussten Wahrnehmung auf. Trotz allem fühlt es sich so an, als ob man eine Entscheidung bewusst getroffen hätte.2

Automatische Handlungen entscheiden über Erfolg und Misserfolg

Weil man meistens automatisch handelt, ist es nicht verwunderlich, wenn viele Menschen denken, es waren äußere Umstände, die ihr Leben geformt hätten und nicht sie selbst. Denn sie haben ihren Automatismus nicht bewusst wahrgenommen, das liegt in der Natur der Sache. Doch es sind nicht die äußeren Umstände, es sind die Automatismen, mit denen man auf äußere Umstände reagiert, die das Leben prägen. Würden zwei Menschen mit identischen Umständen konfrontiert werden, jedoch komplett andere Automatismen besitzen, würde ihr Leben extrem unterschiedlich verlaufen.

Selbst Unfälle und Schicksalsschläge oder außergewöhnliche positive Ereignisse wie große Erbschaften formen letztlich nicht unser Leben. Wiederum sind es unsere Automatismen, mit denen wir auf die Ereignisse reagieren. Daher wachsen einige Menschen in ihrer Persönlichkeit nach Schicksalsschlägen, und andere verfallen in eine Depression.

Die Wissenschaft hinter der Entscheidung

Ich habe meine Doktorarbeit über Entscheidungen geschrieben. Entscheidungsfindung ist eines der zentralen Forschungsfelder der Verhaltensökonomie. Den Wissenschaftlern ist klar, Entscheidungen werden nicht rational getroffen. Daher untersuchen sie das Auftreten und die Auswirkungen unbewusster Entscheidungen. Im vorliegenden Buch lasse ich die wissenschaftlichen Diskussionen zum Großteil außen vor. Mich interessierte vor allem, wie wir automatisches Handeln überwinden können. Meditation ist hier äußerst hilfreich, das erlebe ich täglich aufs Neue. Denn zum Glück sind wir unseren Automatismen nicht auf ewig ausgeliefert. Wir können sie uns bewusst machen und dann verändern. Diese Fähigkeit unterscheidet den Genialen von dem Normalen. Ich werde zeigen, wie das funktioniert.

Warum man ärgerlich wird, obwohl man Frieden mag

Unbewusste Entscheidungen basieren unter anderem auf unbewussten und automatischen Gedanken.3 Sie sind Ursachen vielen Übels. Denn die Gedanken sind nicht nur unbewusst, sie sind auch noch äußerst repetitiv. Über Jahre und Jahrzehnte denken wir immer wieder das Gleiche, in leicht abgewandelten Formen. Beispielsweise kritisieren wir innerlich uns selbst und andere Menschen. Oder die Gedanken drehen sich – ohne dass wir es bemerken – um Dinge, die wir nicht mögen wie Nachbarn, Erkrankungen oder den Hausputz. Beim Autofahren sind unsere Gedanken damit beschäftigt, den Fahrstil anderer zu kritisieren. Tagein, tagaus drehen sich unsere Gedanken um solche oder ähnliche Themen, und wir bekommen es größtenteils nicht mit. Unsere Eigenwahrnehmung beginnt oft erst, wenn wir plötzlich hupen und eine wildfremde Person wegen ihres vermeintlichen Fahrfehlers beschimpfen, obwohl die es durch das geschlossene Fenster nicht einmal hören kann. So etwas passiert, selbst wenn wir uns für einen friedliebenden Menschen halten.

Oder wir denken, ohne es zu bemerken, über Momente nach, in denen wir uns wohlfühlen. Und plötzlich sitzen wir auf dem Sofa, streamen per Netflix einen Film, trinken Bier und essen Chips. Obwohl wir uns vorgenommen hatten, unseren Lebensstil zu ändern und genau das nicht mehr zu tun.

Unbewusste Gedanken führen zu unbewussten Entscheidungen und oft sogar zu unbewussten Handlungen. Wir leben wie automatisch funktionierende Maschinen. So formt sich unser Leben, wenn wir nicht aufpassen. Dann sitzen wir in dem Schlamassel, sind vielleicht übergewichtig oder üben einen Beruf aus, den wir gar nicht mögen. Sind eventuell mit einer Partnerin verheiratet, die mehr der eigenen Mutter ähnelt als unserem Idealbild einer inspirierenden Frau.

Genie sein beginnt mit einem Geständnis

Es ist nicht für jeden leicht, sich einzugestehen, dass sein Leben das Resultat der eigenen Handlungen ist. Daher ist es kein Wunder, dass viele lieber den äußeren Umständen die Verantwortung für ihr Leben geben wollen. Solange man jedoch äußere Umstände für den Grund des Schlamassels oder der Unzufriedenheit hält, ändert man nichts. Denn äußere Umstände kann man nicht ändern, sie liegen außerhalb des eigenen Einflussbereiches. Man wiederholt Tag um Tag die unbewussten Gedanken, entscheidet unbewusst und handelt automatisch, und nichts ändert sich. Oder einem ist zwar bereits klar, dass Schlamassel und Unzufriedenheit das Ergebnis der eigenen Handlungen sind, aber man hat noch nicht gelernt, die automatischen Entscheidungen zu verändern.

Auf den Punkt gebracht:

Genies übernehmen Eigenverantwortung für ihr Leben. Wenn etwas nicht passt, ändern sie es ohne Wenn und Aber.

Wenn ich mich umschaue, sehe ich viele, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und denken, das ist normal. Sie sagen sich, »das Leben ist kein Ponyhof«, und akzeptieren ihre Unzufriedenheit. Das muss nicht sein! Deshalb habe ich eine Methode entwickelt, mit der man sich in drei Schritten von normal zu genial entwickeln kann. Sie hilft, die richtigen Ziele zu finden und diese zu erreichen. Das erhöht die Lebensenergie und lässt uns zufrieden sein, unabhängig von den Herausforderungen, die zu meistern sind.

Ich bin von Haus aus Verhaltensökonom. Und so denke ich. Für die Verhaltensökonomen ist der Mensch keine Maschine, die rational entscheidet und nach Gewinn strebt, wie es in wirtschaftswissenschaftlichen Modellen häufig dargestellt wird. Verhaltensökonomen betrachten den Menschen wie er ist. Sie beziehen Wünsche nach Glück und Erfolg mit ein sowie die vielen Automatismen, die das tägliche Handeln bestimmen.

Bei der Entwicklung meiner Methode habe ich mich an der Vorgehensweise von Business Coaches orientiert. Sie zeigen ihren Klienten häufig, wie sich eine geniale Firma von einer normalen unterscheidet. Dann entwickeln sie mit ihren Klienten Visionen und lehren Methoden, mit denen die Visionen in die Tat umgesetzt werden können.

Von normal zu genial in drei Schritten:

Die Methode ist einfach, lediglich drei Schritte, die schnell zu merken sind. Die Methode ist effizient, wenn man sie jeden Tag, am besten bei jeder Entscheidung, anwendet.

1. Analysieren

Am Anfang stehen Fragen: Was läuft schief? Warum erreicht man seine Ziele nicht oder hat vielleicht nicht einmal welche! Meistens sind es automatische Entscheidungen und Handlungen, die einen fesseln. Ich werde zeigen, wie und warum Automatismen entstehen.

Außerdem werde ich zeigen, wie man seine Werte mit seinem momentanen Leben vergleicht. Werte sind die Dinge im Leben, die einem wichtig sind, wie z. B. Frieden, Gesundheit oder Erfolg. Werte sind das Ergebnis bewussten Nachdenkens. Die gegenwärtige Lebenssituation eines jeden ist hingegen geprägt von automatischen Entscheidungen und Handlungen. In den Bereichen, in denen man nicht entsprechend seiner Werte handelt, haben automatische Entscheidungen und Handlungen das Sagen. Wer sich von normal zu genial entwickelt, lässt sich nicht mehr von hinderlichen Automatismen lenken, sondern handelt konsequent. Damit dies allerdings möglich wird, besteht der erste Schritt im Erkennen dieser Automatismen. Wenn man weiß, wo das Problem liegt, kann man es lösen.

2. Visionieren

Im darauffolgenden Schritt zeige ich, wie man eine Vision seines Wunschlebens entwickelt. Denn um konsequent entscheiden und handeln zu können, sind Ziele Voraussetzung. Ohne Ziele hat man keine Richtschnur, anhand deren man überprüfen kann, ob Entscheidungen und Handlungen konsequent sind oder nicht. Doch allein mit einer Vision des Wunschlebens ist es nicht getan. Es müssen auch möglichst viele Einzelschritte zum Erreichen der Vision gefunden werden. Weil jeder in seinem Leben mit großen Herausforderungen, wie etwa dem Tod von nahestehenden Menschen oder mit anderen Verlusten konfrontiert wird, musss eine Vision, die langfristig zum Glück führt, diese Aufgaben mit einbeziehen.

3. Mit Meditation und Achtsamkeit konsequent handeln

Meditation und Achtsamkeit verändern das Bewusstsein. Entscheidungen und Handlungen, die zuvor automatisch stattgefunden haben, werden erkennbar. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten, man durchbricht den Automatismus und entscheidet sich bewusst. Handlungen sind dann konsequent auf Ziele ausgerichtet. Wenn man das häufig wiederholt, entstehen neue Automatismen, die allerdings dann den eigenen Werten und Zielen entsprechen. Man hat es geschafft, man hat sich von normal zu genial entwickelt!