Inhalt

  1. Cover
  2. Zwischen Wunsch und Wunder
  3. Vorschau
  4. Impressum

Zwischen Wunsch und Wunder

Ich mache mir allergrößte Sorgen um meine Kollegin Maya. Seit Jahren versuchen sie und ihr Mann Frederic verzweifelt, ein Baby zu bekommen – und werden immer wieder enttäuscht. Vor einiger Zeit hat Maya mit einer aufwendigen Kinderwunschbehandlung begonnen. Die hohen Hormongaben haben für sie Kräfte zehrende Nebenwirkungen, und auch der psychische Druck hinterlässt inzwischen deutliche Spuren. Maya, die ich als lebensfrohe junge Frau kennengelernt habe, zieht sich immer mehr in sich zurück. Frederic würde die Behandlung lieber heute als morgen abbrechen, denn er erträgt das ständige Auf und Ab der Gefühle, das Hoffen, Bangen und Enttäuscht-Werden nicht mehr. Doch Maya weigert sich strikt, ihren Kinderwunsch aufzugeben! Ich fürchte, dass ihre Ehe diesen Spannungen nicht gewachsen ist und dass Maya Gefahr läuft, Frederic zu verlieren.

Gestern Abend habe ich ihn jedenfalls in Begleitung einer anderen Frau gesehen. Die Unbekannte war wild und frei und voller Leben – so wie Maya früher einmal war ...

Der Morgen war grau und trüb, als Frederic Danne erwachte. Er tastete auf die andere Seite des Bettes, doch sie war leer.

Jetzt war er schlagartig wach. Maya musste wohl schon im Bad sein. Und tatsächlich bemerkte er den schmalen Lichtstreifen, der unter der Tür hindurchfiel. Frederic warf einen Blick auf die Uhr, es war halb sieben. Eigentlich hätte er noch gut ein paar Minuten im Bett liegen und warten können, bis Maya aus dem Bad zurückkam, doch dafür war er zu aufgeregt. Also schlug er die Decke zurück und stand auf. Leise klopfte er an die Badezimmertür und streckte dann den Kopf hinein.

»Und?«, fragte er.

Maya Preysing drehte sich zu ihm um. Sie hatte sich bis eben mit beiden Händen am Waschbeckenrand abgestürzt und in den Spiegel geblickt. »Ich weiß es nicht«, murmelte sie. »Ich traue mich nicht, draufzugucken.«

»Soll ich mal?«, bot Frederic an, und sie nickte.

Seit mehreren Jahren versuchten Maya und er, ein Kind zu bekommen, doch bisher hatte sich ihr sehnlichster Wunsch nicht erfüllt. Dabei fehlte es ihnen sonst an nichts. Die beiden hatten sich während ihres Medizinstudiums kennengelernt und waren seitdem ein Paar. Sie arbeiteten als Ärzte am Elisabeth-Krankenhaus, und Anfang letzten Jahres waren sie in ihren schönen, geräumigen Neubau am Stadtrand gezogen, mit Blick ins Grüne. Aber das Kinderzimmer war seitdem leer geblieben, sosehr es Maya und Frederic auch versuchten.

Frederic griff nach dem Teststäbchen, das am Rand der Badewanne lag, und warf einen Blick darauf.

Maya sah ihn mit großen Augen an. »Und?«, fragte sie, als er noch immer nichts sagte.

»Positiv.«

»Bist du dir sicher?«

Frederic drehte das Teststäbchen prüfend ins Licht.

»Da ist eindeutig ein zweiter Strich. Noch ein bisschen schwach, aber man sieht ihn.«

»Zeig her!« Maya griff nach dem Stäbchen und betrachtete es kritisch. Dann schlug sie die Hand vor den Mund, und als sie jetzt ihren Blick hob und Frederic wieder direkt ansah, konnte er das Glitzern in ihren Augen erkennen. »Da ist wirklich ein zweiter Strich. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Wir werden Eltern!«

Als Maja jetzt aufschluchzte, ging Frederic einen Schritt auf sie zu und nahm sie in die Arme. »Ich weiß. Mir geht es ganz genauso.«

Maya griff nach seiner Hand und legte sie auf ihren Unterbauch.

»Da ist es«, flüsterte sie. »Unser Baby.«

»Endlich«, raunte Frederic und streichelte liebevoll über Mayas Bauch. Dann hob er sie hoch und drehte sie einmal im Kreis.

Maya quietschte vor Überraschung und Vergnügen und brauchte einen Moment, um ihr Gleichgewicht zu finden, als Frederic sie wieder auf die Füße stellte.

»Ich bin so glücklich!« Zärtlich gab er Maja einen Kuss. »Ich würde es am liebsten sofort der ganzen Welt erzählen.«

»Aber damit warten wir noch«, erwiderte sie ernst. »Ich will erst wirklich sichergehen.«

»Natürlich«, stimmte er sofort zu. Ihm ging es ja nicht anders. Auch er hatte Angst, dass die Schwangerschaft wieder nicht bestehen blieb. Aber jetzt wollte er Maya Zuversicht geben. Also küsste er sie noch einmal und streichelte ihr über die Wange. »Soll ich im Krankenhaus anrufen und Bescheid sagen, dass du heute nicht kommst?«

»Quatsch.« Maya winkte ab. »Ich bin schwanger, nicht krank. Und mir geht es ja auch gut. Außerdem würde das vermutlich nur Aufmerksamkeit erregen, wenn ich auf einmal nicht mehr zur Arbeit käme.«

»Da hast du auch wieder recht. Aber verspricht mir, dass du dich nicht übernimmst. Ich weiß, wie stressig es in der Notaufnahme sein kann.«

Maya lächelte gerührt. »Keine Sorge. Ich passe schon auf mich auf. Und Andrea ist ja auch da.« Andrea Bergen war Mayas beste Freundin. Sie arbeitete als Notärztin am Elisabeth-Krankenhaus und häufig sahen sich die beiden in der Notaufnahme, wenn Andrea mit dem Rettungswagen wieder einen Patienten einlieferte und Maya dann die Behandlung im Krankenhaus übernahm. »Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich es ihr allerdings schon sagen.«

Jetzt zuckten Frederics Mundwinkel. »Als könnte man vor Andrea Bergen irgendein Geheimnis haben«, meinte er amüsiert. »Sie liest einem doch an der Nasenspitze ab, wie es einem geht und was einen beschäftigt.«

»Das stimmt«, kicherte Maya.

»Aber sie kann auch schweigen wie ein Grab«, sagte Frederic.

»Berufsehre«, meinte Maya zwinkernd.

Frederic zog sie noch einmal an sich. »Dabei würde ich es wirklich am liebsten sofort allen erzählen.«

Wieder kicherte Maja. »Ich werde mal sehen, ob ich einen Termin bei Dr. Wolters machen kann.«

»Dann soll dich also unser Chefarzt von der Gynäkologie betreuen?«

Maya nickte. »Bei ihm fühle ich mich gut aufgehoben. Und er kennt ja auch meine Vorgeschichte.«

Frederic wurde ernst. Wenn er daran dachte, seit wie vielen Jahren sie es nun schon versuchten, wurde es ihm ganz flau. Hoffentlich war es dieses Mal kein falscher Alarm!

»Aber du sagst mir unbedingt Bescheid, wann der Termin ist. Ich will nämlich dabei sein, wenn die erste Ultraschallaufnahme unseres Kindes gemacht wird.«

Wieder lächelte Maya. »Aber sicher bist du dabei.« Sie umfasste mit beiden Händen sein Gesicht und sah ihn glücklich an. »Du wirst Papa!«

***

»Du strahlst heute ja schon wieder so.« Andrea Bergen nahm ihren Ärztekittel aus dem Spind und schloss die Tür. »Gibt es da etwas, was ich wissen muss?«

Maya, die sich ebenfalls im Umkleideraum befand, konnte sich ihr glückliches Lächeln einfach nicht verkneifen.

»Ja, da gibt es schon etwas«, sagte sie, um die Spannung noch ein wenig zu steigern. »Aber du darfst es niemandem verraten.«

Jetzt hob die Notärztin die Augenbrauen. »Das klingt ja ziemlich geheimnisvoll«, fand sie.

»Frederic und ich erwarten ein Kind«, verriet Maya schließlich, da sie sich selbst kaum zurückhalten konnte.

»Was?« Andrea Bergen sah sie überrascht an, und einen Moment später breitete sich grenzenlose Freude auf ihrem Gesicht aus. »Das ist ja wundervoll! Herzlichen Glückwunsch!« Sie umarmte Maya. »Seit wann wisst ihr es denn?«

»Noch nicht sehr lange«, sagte Maya. »Deshalb wollen wir es auch erst noch ein wenig geheim halten.«

»Natürlich.« Die Notärztin nickte wissend. »Hattest du denn schon eine Untersuchung?«

»Erst in den nächsten Tagen. Jetzt wäre es zu früh. Ich bin noch ganz am Anfang der Schwangerschaft.«

»Ach, da wird schon alles gut gehen«, versuchte Andrea Bergen, ihr Mut zu machen, doch Maya seufzte.

»Ich hoffe es. Ich habe so große Angst, dass ich es verliere. Oder, noch schlimmer, wie beim letzten Mal, dass es doch wieder nur falscher Alarm ist ...« Sie brach ab, um sich zu sammeln.

Als vor drei Jahren der Test positiv gewesen war, hatte sich Mayas Schwangerschaft als Molenschwangerschaft herausgestellt, eine leere Fruchthülle ohne Embryo. Der Schock war groß gewesen, und die anschließende Trauer ebenfalls. Schon damals war Andrea ihrer Freundin eine große Stütze gewesen, und sie hatte sie ermutigt, an ihrem Kinderwunsch festzuhalten und weiterzumachen.

»Hey.« Die Notärztin streichelte ihr liebevoll über den Rücken. »Dieses Mal ist es kein falscher Alarm.«

Maya rang sich ein Lächeln ab.

»Ganz bestimmt.« Andrea nickte ihr aufmunternd zu. »Dr. Wolters wird sicherlich eine positive Nachricht für dich haben. Und was hältst du davon, wenn wir uns die Zeit bis dahin ein wenig versüßen und mal nach niedlichen Babysachen gucken.«

»Du meinst, wir sollen schon mal die ersten Strampler und Kuscheltiere kaufen?«, fragte Maya unsicher. »Bringt das nicht Unglück?«

Die Notärztin winke ab. »Unsinn. Wir gucken ja nur ein bisschen herum, wo es etwas Schönes gibt. Und wenn es dann so weit ist, wissen wir schon Bescheid.«

Das klang doch nach einem guten Plan, fand Maya, und so stimmte sie zu.

»Dann sehen wir uns am Wochenende?«, fragte Andrea Bergen.

»Ja, sehr gerne. Wir könnten uns in dem kleinen Café in der Altstadt treffen.«

***

Doch dazu sollte es nicht kommen. Bereits ein paar Tage später wurde Andrea Bergen zu einem Einsatz gerufen. Eine Frau mit Unterleibschmerzen musste ins Krankenhaus gebracht werden. Als Andrea die Adresse sah, gefror ihr das Blut in den Adern. Orleanderweg 12. Oh nein, dachte sie bestürzt, nicht Maya!

Mit dem Schreck in allen Gliedern fuhr sie mit ihrem Rettungsteam in die Neubausiedlung am Stadtrand. Dort wurde sie bereits von Frederic erwartet.

»Andrea«, sagte er mit ernster Stimme, als er ihr die Tür öffnete. »Zum Glück bist du da. Maya geht es sehr schlecht. Sie hat Krämpfe und Blutungen.«

»Das klingt nicht gut«, wisperte die Notärztin, denn sie ahnte schon, was das hieß. »Wo ist sie?«

»Sie liegt hinten im Schlafzimmer.«

Andrea Bergen nickte und folgte Frederic ins Haus. Als sie Maya so gekrümmt auf dem Bett liegen sah, zog es ihr das Herz zusammen. Sie erkannte das Blut, das durch den dünnen Stoff ihres Rocks gesickert war, und rechnete mit dem Schlimmsten.

»Andrea«, schluchzte Maya. »Ich verliere mein Kind!« Sie hielt ein Kissen fest umklammert und drückte es sich an die Brust. »Ich habe solche Schmerzen.«

Behutsam setzte sich die Notärztin zu Maya aufs Bett und tastete ihren Bauch ab.

»Wir bringen dich ins Elisabeth-Krankenhaus und werden dich dort erst einmal eingehend untersuchen«, entschied sie.

Aber Maya schüttelte den Kopf. »Ich weiß es ganz sicher. Ich verliere das Baby.«

Andrea Bergen nickte Jupp Diederichs und Ewald Miehlke, ihren beiden Sanitätern, zu, die Maya auf die Trage halfen. Dann brachten sie sie zum Rettungswagen und schoben die Trage hinein.

Frederic hielt Andrea ein paar Meter entfernt im Vorgarten am Arm zurück.

»Wird sie ...?«, fragte er, doch er konnte nicht weitersprechen.

Die Notärztin sah ihn mit ernster Miene an.

»Ich rechne mit dem Schlimmsten«, flüsterte sie. »Aber Genaueres müssen die Untersuchungen zeigen.«

Frederic fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und presste die Lippen zusammen. Auch für ihn war diese Nachricht ein Schock.

»Wir sehen uns im Krankenhaus«, sagte Andrea Bergen und lief eilig zum Notarztwagen.

Mit Blaulicht und Martinshorn fuhren sie zurück ins Elisabeth-Krankenhaus. Andrea hatte Dr. Wolters bereits per Funk informiert, sodass der Gynäkologe in der Notaufnahme auf ihre Ankunft wartete.

»Wir bringen sie in Behandlungsraum eins«, wies er das Rettungsteam an, und gemeinsam rollten sie die Trage in das Untersuchungszimmer. »Schwester Grit, bitte bereiten Sie alles für einen Ultraschall vor.«

Auch wenn Andrea Bergen schon ahnte, dass die Diagnose nicht gut ausfallen würde, dauerte es ewig, bis ihr Kollege Ernst Wolters wieder etwas sagte. Sie sah die Furchen, die sich in seine Stirn gegraben hatten, während er viel länger als gewöhnlich schallte.

»Ich kann keinen Embryo entdecken«, murmelte er. »Schwester Grit, wir machen zur Sicherheit einen Farbdopplerultraschall, um die gut durchbluteten Strukturen, wie beispielsweise die in der Schleimhaut eingenistete Eizelle aufzuspüren. Vielleicht haben wir es einfach nur mit einer sehr geringen Größe zu tun und die Schwangerschaftswoche stimmt nicht.«

»Dann hätte ich nicht solche Bauchschmerzen und Blutungen«, wandte Maya ein.

Andrea Bergen atmete leise tief durch. Sie wusste, dass Maya als Allgemeinmedizinerin die Symptome zu gut bekannt waren, als das man ihr noch einen Funken Hoffnung machen konnte.

Trotzdem schallte Dr. Wolters, denn er musste die genaue Ursache der Schmerzen und der Blutungen ausmachen können.

»Frau Preysing, es tut mir von Herzen leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass bei Ihnen eine Eileiterschwangerschaft vorliegt.«

Maya schluchzte auf. »Eine Eileiterschwangerschaft?«, wiederholte sie ungläubig. »Aber ... wie kann das denn sein?«

»Anscheinend hat sich der Fötus nicht wie üblich in der Gebärmutter, sondern im Eileiter eingenistet.« Dr. Wolters sah seine Patientin ernst an. »Schwester Grit, bitte sagen Sie im OP Bescheid, wir müssen umgehend operieren.«

»Nein, das geht nicht. Mein Kind ...«, stammelte Maya. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie zu Andrea, die noch immer im Untersuchungsraum stand. Die Notärztin konnte sich gut vorstellen, was ihre Freundin gerade durchmachte.

»Maya«, flüsterte sie und setzte sich neben die Untersuchungsliege. »Wir können nichts mehr für das Kleine machen. Jetzt gilt es, dir weitere Komplikationen zu ersparen.«

Maya blickte wieder auf den Untersuchungsmonitor.

»Wo ist es? Wo liegt es? Wie groß ist es?«, fragte sie, und es schien, als wären ihr alle Gedanken auf einmal gekommen. Sie hatte wohl in diesem Moment den Ernst der Lage begriffen und mit ihm alle Folgen, die sich daraus ergaben.

Dr. Wolters drehte den Bildschirm ein Stückchen in Mayas Richtung.

»Die Lage ist leider ungünstig und der Fötus schon zu groß. Wir müssen den Eileiter mit entfernen.«

Mayas Gesicht erstarrte. »Das geht nicht«, sagte sie tonlos. »Mein Lebensgefährte und ich wünschen uns noch Kinder.«

»Es tut mir wirklich sehr leid, Frau Preysing. Leider habe ich keine besseren Nachrichten für Sie. Wir müssen sehen, ob Sie mit dem funktionstüchtigen Eileiter Ihren Wunsch realisieren können. Es gibt keinen anderen Weg. Diesen Eileiter können wir nicht erhalten.«

»Ich bin mir sicher, dass du wieder schwanger wirst«, sprach Andrea ihr Mut zu. Sie hielt Mayas Hand ganz fest, doch sie hatte das Gefühl, als würde sie überhaupt nicht mehr zu ihrer Freundin durchdringen. Also wandte sie sich an ihren Kollegen. »Es wäre mir ein Anliegen, bei der OP dabei zu sein, sofern Maya das auch möchte.«

Maya nickte schwach. »Ja, bitte. Vielleicht kannst du auch mit operieren.«

»Selbstverständlich«, stimmte Dr. Wolters zu.

»Jemand muss Frederic Bescheid sagen«, fiel Maya plötzlich ein.

»Ich kann das übernehmen«, bot Andrea an, doch Maya schüttelte den Kopf.

»Nein, das mache ich.« Sie seufzte tief und schluckte. »Wenn er es schon erfahren muss, dann wenigstens von mir.«

***

Natürlich hatte die Diagnose Frederic schwer getroffen. So sehr hatten Maya und er geglaubt, endlich Eltern zu werden, und dann hatte sie wieder ein Schicksalsschlag ereilt. Aber Frederic hatte entschieden, sich davon nicht entmutigen zu lassen.

»Wir warten deine Genesung ab, und dann versuchen wir es erneut«, sagte er und schenkte Maya ein aufmunterndes Lächeln, als er sich nach der OP zu ihr auf den Bettrand setzte.

»Und was, wenn ich nicht mehr schwanger werde? Wir haben dieses Mal schon ewig gewartet.«

»Du wirst sehen, irgendwann klappt es noch einmal«, flüsterte Frederic und lehnte seine Stirn gegen ihre. »Und außerdem kann das Üben ja auch sehr schön sein, oder nicht?«

Doch Maya war nicht so zuversichtlich und zu solchen Scherzen nicht aufgelegt. Mit nur einem Eileiter standen ihre Chancen deutlich schlechter, das wussten sie beide nur zu gut.

Leider sollte Maya recht behalten. Ein halbes Jahr nach ihrer Genesung hatte sich keine erneute Schwangerschaft eingestellt.

»Wie geht es dir?«, fragte Andrea Bergen, als sie sich an diesem Nachmittag mit der Freundin zum Mittagessen im Personalrestaurant traf.

»Na ja, den Umständen entsprechend.« Maya zuckte mit den Schultern. »Irgendwie ist es momentan recht angespannt zwischen Frederic und mir.«

Die Notärztin nickte mitfühlend. »Das kann ich mir gut vorstellen. So etwas ist immer sehr belastend für eine Beziehung.«

»Ja, vor allem, weil wir es uns ja so sehr wünschen«, sagte Maya.

Als Mariechen Brückmann kam, bestellten sie beide das Tagesgericht, Nudeln mit Gulasch, und einen Beilagensalat.

»Wieso versucht ihr es nicht mal mit einer Kinderwunschbehandlung?«, schlug Andrea Bergen vor, als sie das Essen wenig späüü