Originalcopyright © 2021 Südpol Verlag

Südpol-Verlag, Grevenbroich

Autor: Nicolas Gorny

Illustrationen: David Füleki

E-Book Umsetzung: Leon H. Böckmann, Bergheim

ISBN: 978-3-96594-105-2

Alle Rechte vorbehalten.

Unbefugte Nutzung, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung,

können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Mehr vom Südpol Verlag auf:

www.suedpol-verlag.de

Inhalt

Das letzte Puzzleteil

Die Sensation des Jahrtausends

Schnee im Sommer

Frostige Aussichten

Über-Über-Schallgeschwindigkeit

Der Klimakatastrophator

Knapp daneben ist auch getroffen

Schockgefrostet

Der große WUUUMMMMS!

Pause vom Heldenjob

Das letzte Puzzleteil

Die silberglänzende Limousine hält vor einem ziemlich verkommen aussehenden Laden mit dem Namen SINISTER SIDs SCHURKEN­BEDARF. Das Firmenschild knarzt windschief im Regen, die Auslage ist völlig verdreckt und dahinter ist es stockdunkel.

Ein seltsames Wesen steigt aus der Limousine. Es ist groß, weiß und haarig. Nur sein Gesicht ist lila und das Maul unglaublich riesig. Das Wesen stapft einmal um den Wagen herum und öffnet die hintere Beifahrertür.

Eine Frau mit blassblauer Haut klettert vom Rücksitz. Sie steckt in einem dicken weißen Pelz­mantel und hat eine Mütze aus Eisbärenfell auf dem Kopf.

»Warte hier auf mich, Dieter«, sagt sie zu dem Yeti.

Dieter salutiert unbeholfen.

Dann stapft die Frau in ihren schweren Winter­stiefeln auf den Laden zu. Als sie durch die Tür tritt, klimpert ein rostiges Glöckchen.

»Bin gleich bei Ihnen«, schallt eine Stimme aus den staubigen Tiefen des Geschäfts.

Die Frau klopft sich den Regen von der Mütze und sieht sich interessiert im Laden um. In den dunklen, wandhohen Regalen lagern Strahlen­pistolen, Hypnosebrillen, Schleimwerfer, Dynamit­­stangen, Sprüh-Fesseln aus der Dose, Strom-Schock-Handschuhe und überhaupt alles, was das verdorbene Schurkenherz begehrt.

»Willkommen bei Sinister Sid«, ertönt die Stimme erneut, diesmal in unmittelbarer Nähe. »Was kann ich für Sie tun?«

Die Frau wirbelt herum und entdeckt einen wieselgesichtigen Mann hinter dem Verkaufs­­tresen. Er trägt eine Augenklappe und hat eine mechanische Greifhand.

»Ich bin hier, um meine Bestellung abzuholen«, erklärt die Frau. »Es geht um die Batterie.«

Sinister Sid grinst verschlagen. »Ah, und Sie sind demnach Lady Schockfrost. Freut mich, Sie endlich persönlich kennenzulernen. Ihre Bestellung ist eingetroffen. Alles wie gewünscht. Allerdings war es nicht ganz einfach, die Batterie zu beschaffen. Hat mich einige Mühen und Nerven gekostet und fast auch mein Leben. Darum müssen wir den Preis wohl noch mal neu verhandeln.«

Lady Schockfrost misst das Wieselgesicht mit einem eisigen Blick. »Der Preis spielt keine Rolle.«

Sinister Sid kichert. »Freut mich zu hören. So macht man doch gerne Geschäfte. Warten Sie einen Augenblick. Ich hole eben das gute Stück.«

Er wieselt davon, dorthin, wo Lady Schockfrost das Warenlager vermutet, und kommt wenig später mit einem Koffer zurück. Es ist ein eleganter schwarzer Koffer. Der Griff ist knochenweiß und links und rechts davon prangen zwei vergoldete Schlösser.

Feierlich stellt Sinister Sid den Koffer auf den Ladentisch. »Die Zahlenkombination ist 666.«